Amaziella Bosvanis Bordellführer

[Thallion]

Dieser Thread ist zur Diskussion der Inhalte der im 2021 erschienenen Spielhilfe Amaziella Bosvanis Bordellführer.


Amaziella Bosvanis Bordellführer

Vielleicht hast du Erfahrungen mit der Spielhilfe gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Tipps, Fragen oder Meinungen zum Band. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread die Spielhilfe auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Nutzer zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du die Spielhilfe kennst!

[Loirana]

Traue ich mich mal dieses Werk zu rezensieren

Gleichmal vorweg: Die Sinnhaftigkeit eines Bordellführers für DSA sei dahingestellt - ist aber auch keine Grundlage für eine Bewertung. Genauso würde ich keine schlechte Bewertung für eine Spielhilfe für Handelssimulation in Aventurien abgeben, nur weil ich sie nicht brauche.

Aber nun weiter mit der Rezension :D

Amaziella Bosvanis Bordellführer enthält exakt das was drauf steht und ist obendrein schlichtweg ein echt hübsches Buch. Keine Regeln, nur Flufftext. Es handelt sich um eine Sammlung von Beschreibungen, Erlebnissberichten und Zitaten von Gästen und/oder Angestellten der berühmtesten und berüchtigsten Bordelle Aventuriens. Von billigen Hafenbordellen bis hin zu den edelsten Freudenhäusern Aventuriens ist alles dabei. Nebst Empfehlungen gibt es auch Warnungen zu eher... schlechten Etablissements, so zb die 'Hafenmaid' in Havena, von deren Besuch der Bordellführer dringenst abrät.

Verziert werden die Seiten des Buches nebst hübschen Verschnörkelungen am Rand und einer ansehnlicher Schriftart noch mit kunstvollen Illustrationen einiger 'Szenen', die die Atmosphäre des Werkes untermalen.

Kleines Highlight für mich war tatsächlich die Erwähnung der Fuchshöhle aus Greifenfurt, welche es mittlerweile zwar nicht mehr gibt aber zumindest im Jahr des Greifen eine wichtige Rolle spielt.

Anders als beim Wege der Vereinigung versucht man hier keinen Spagat zwischen "Ernsthaftem Aprilscherz" und "Spaßigem Regelcrunch" sondern liefert einfach eine optionale, inneraventurisch nutzbare Spielhilfe, welche die Leser durchaus beim schmökern unterhalten kann.

Und obendrein ist es ein wirklich hübsches Buch, rein optisch

[Zelemas]

Inhaltlich ist das Büchlein gut - dafür gäbe es 4 Sterne, zumal mein Kritikpunkt für PDF-Leser (kann man das Buch schon als PDF kaufen?) nicht relevant ist.

Äußerlich aber.... siehe hier: viewtopic.php?f=182&p=2106634#p2106634 , ich möchte es nicht crossposten

[Doc Sternau]

Ich habe bisher etwa die Hälfte des Buchs gelesen und gebe 3 Punkte.
Mit Amaziella Bosvanis Bordellführer habe ich gewisse Probleme:

• teilweise extrem unterschiedliche Schreibqualität. Während ich einen Teil der Texte durchaus angenehm und eingängig finde (hauptsächlich sind das Yasmina-Texte), sind andere dagegen schon fast abstoßend. Gerade die Texte von Amaziella erwecken bei mir den Eindruck es mit einem regelrechten Dummchen zu tun zu haben, dass sich einer einfachen Sprache befleißigt und ihre Gedanken nicht recht beisammen hat (wer ein Beispiel dafür möchte, lese den Text zum Hof der Laternen. Dermaßen viele Wiederholungen von immer wieder den gleichen Sachen... )
• Bei einigen Bordellen hat man den Eindruck die Figuren beschreiben komplett unterschiedliche Etablissements. Beispiel dafür das 'Badehaus Bellona' - gibts dort nun nur Waschzuber oder sogar ein ganzes Badebecken?
• Viele informationsleere Texte. Dass ein Q1 Bordell eine üble Absteige ist, kann ich mir auch selbst denken, aber was macht dieses 'Loch' denn nun besonders? Auch hätte man hier sicher auch mal die Ambivalenz solcher Orte darstellen können. Stattdessen bekommt man halt den Holzhammer: niedrige Qualität = böse Prostitution vs. Hohe Qualität = gute Prostitution. Wo sind die Seefahrer*innen / Tagelöhner*innen, die mal rückmelden, dass sie sich keine Familie / Beziehung leisten können, aber auch Bedürfnisse haben und dann völlig überfordert sind, wenn die Gesellschafter*innen ob der guten Behandlung durch so eine*n Verzweifelte*n unter Tränen murmeln: "Nimm mich mit!"
• Informationen, die die Autor*innen nicht besitzen können. Gerade beim Hof der Laternen steht in der Kurzübersicht, dass die Besitzerin Belkelel-Anhängerin ist - wenn man sowas dorthin schreibt, dann muss das auch in den Erfahrungsberichten belegt werden.

Und so weiter. Das Wechselbad der Gefühle zieht sich bisher durch den gesamten Band. Bei etlichen Bordellen habe ich mich gefragt: Hm, und wo bleibt jetzt die Schilderung, was dieses Bordell so ausmacht? Sollte hier nicht wenigstens irgendwie etwas zu den 'sexuellen Leistungen' stehen? Immerhin ist das ein Bordellführer. Ist ja schön, dass ich etwas über das servierte Essen & Trinken erfahre, aber gewöhnlich geht man deswegen nicht in ein Bordell - das bekommt man anderswo billiger und weniger anrüchig.
Ein ständiges Auf und Ab, daher 3 Punkte.

[Aryador]

Ist ja schön, dass ich etwas über das servierte Essen & Trinken erfahre, aber gewöhnlich geht man deswegen nicht in ein Bordell

Waaas?

Als nächstes erzählst du mir noch, man liest den Playboy nicht wegen der Interviews?!

(Das mit dem "billig - böse", etc. ist ein sehr interessanter und guter Gedanke; leider zieht der sich durch einige Rahja-CF-Produkte, dass gefühlt die Chance verpasst wurde, etwas stärker mit Klischees und Erwartungen zu spielen und sie auch mal auf den Kopf zu stellen; das macht für mich ja gerade den Reiz von Rollenspielbegegnungen aus. So sehr das Erwartbare und die Trope wichtige Teile eines Settings sind, ist es ja immer das Überraschende, das den eigentlichen Anstoß zum Rollenspiel bietet).

[Doc Sternau]

Weil ich es gerade lese, ein weiteres Beispiel für die sich völlig widersprechenden Beschreibungen, von denen man den Eindruck hat, dass hier komplett unterschiedliche Bordelle beschrieben werden: das Morgennebel in Thorwal.

Der einleitende Alrik beschreibt, dass man hier quasi Arschbacke an Arschbacke mit den anderen Kunden ist und Privatsphäre und Diskretion praktisch nicht vorhanden sind. Die darauf folgende 'Unbenannte' meint dann: "Was mir besonders gefiel, war die Tatsache, dass alle Liebesdienerinnen im Freudenhaus Morgennebel Wert auf Diskretion legten. Ich hatte das Gefühl, dass meine Privatsphäre und meine Bedürfnisse respektiert wurden."

Ja was denn nun? Klar kann die Dame auch ein eher geringes Bedürfnis für Privatsphäre haben, aber warum betont sie das dann in ihrem Bericht - oder warum macht der Bericht dann nicht klar, dass es so ist?

[edit]
Ich werde mit dem Bordell-Führer echt nicht warm. Gerade die Orchidee gelesen:
Der Übersichtskasten sagt 'keine Übernachtungsmöglichkeiten', im Text wird dann geschrieben 'Wer eine gute Unterkunft sucht ist hier richtig' - was denn nun? Und überhaupt: Wer benutzt ein BORDELL als Unterkunft? Weiß der Schreiber überhaupt, was ein Bordell ist? Denn zu den typischen Bordellsachen verliert er mal wieder kein Wort, dafür ist das Essen fein, und im Obergeschoss sogar noch besser.
Zu der Anmerkung im Übersichtskasten, dass hier nur Waldmenschen-Knaben arbeiten fehlt dagegen jede Erwähnung im Text. Wundervoll. Das offensichtliche Alleinstellungsmerkmal des Etablissements wird also nicht erklärt.
Dafür ist sich der Autor dann unsicher, ob seine Amaziella etwas über die Querelen zwischen dem Bordellbesitzer und der Kurtisanengilde weiß oder nicht. Sicherheitshalber hat er dann besser zwei Texte geschrieben: einen mit und einen ohne Infos. Leider widersprechen die sich dann auch noch darin, welche Auswirkungen das auf's Bordell selber hat...

[Engor]

Ich bin leider völlig enttäuscht von dem Band. Das gilt sowohl auf der inhaltlichen als auch auf der handwerklichen Ebene. Ganz grundsätzlich denke ich, in dem aktuellen Zustand hätte der Bordellführer niemals eine Endabnahme passieren dürfen.
Ich habe eine dreistellige Fehleranzahl gefunden die alle möglichen Arten von Fehlern einschließt. Hinzu kommen viele holprige Formulierungen und moderne Begriffe, die einfach nicht in einen Ingame-Band passen. Das ist für mich ein inakzeptabel Zustand.

Inhaltlich wirkt vieles sehr merkwürdig inkonsequent. Es gibt zwar gut geschriebene Passagen, aber viel zu oft findet man nur eine Anreihung von Allgemeinplätzen, oft wiederholen sich Aussagen oder widersprechen sich sogar.

Ich kann leider nur einen Punkt geben

Meine ausführliche Kritik findet sich hier, ich habe dabei auch eine Reihe von Beispielen aus dem Text eingebracht: https://engorsdereblick.wordpress.com/2 ... ellfuhrer/

[Regenbogen]

Es wäre ok...wenn dieses Büchlein 9,99..vielleicht noch 19,99 kosten würde.
Aber 39,99 stehen in keinem Verhältnis zu dem was man dafür bekommt.

[Asleifswasserträger]

Eevie Demirtel und Mhaire Stritter haben den Band im Rahmen eines Live Streams besprochen, es ist ziemlich erschütternd was Eevie zu der Produktion dieses Bandes erzählt.

https://youtu.be/fNh8HrZQor4?list=RDCMU ... rmQ&t=6304

[Alrik Normalpaktierer]

Oh wow, so kann man natürlich auch mitteilen, dass man an einer weiteren Zusammenarbeit kein Interesse hat Hoffentlich schadet es ihr nicht bei anderen Verlagen/Unternehmen, das eigene Produkt und die Arbeit der Co-Autor*innen/Redaktion zu verreißen. (/edit: Wobei sie den Elefant im Raum nicht ansprechen: Den naheliegenden Verdacht, dass beim Nachliefern zusätzlicher Textteile ChatGPT einen Teil der Arbeit übernommen hat wischen sie ja ziemlich schnell als unrealistisch weg.)
Ich hätte nach den Rezensionen auch nie gedacht, dass Eevie Demirtel - die Autorin bei so vielen guten bis sehr guten Produkten war - mit dem Buch etwas zu tun gehabt haben könnte.

[Rhonda Eilwind]

Pleiten, Pech und Pannen bei der Redaktionsarbeit...

Ich kann's mir lebhaft vorstellen, wie das zustande gekommen ist, und fühle wirklich mit Eevie, deren Name am Ende mit auf dem Buch steht.

(Ups - jetzt sagt sie das sogar selbst - ich hör mir das Video gerade an.)

Edit: Und wenn es sogar abgesprochen war, dass sie nicht mit Realnamen genannt werden wollte, ist es nochmal eine Nummer heftiger.

Das Lektorat kann übrigens ebenso portionsweise erfolgt sein und an mehrere Leute vergeben worden sein, um Zeit zu sparen, sodass die Lektor:innen auch nicht wussten, dass die Texte in sich nicht konsistent sind.

[Asleifswasserträger]

Pleiten, Pech und Pannen bei der Redaktionsarbeit...

Ich kann's mir lebhaft vorstellen, wie das zustande gekommen ist, und fühle wirklich mit Eevie, deren Name am Ende mit auf dem Buch steht.

(Ups - jetzt sagt sie das sogar selbst - ich hör mir das Video gerade an.)

Edit: Und wenn es sogar abgesprochen war, dass sie nicht mit Realnamen genannt werden wollte, ist es nochmal eine Nummer heftiger.

Das Lektorat kann übrigens ebenso portionsweise erfolgt sein und an mehrere Leute vergeben worden sein, um Zeit zu sparen, sodass die Lektor:innen auch nicht wussten, dass die Texte in sich nicht konsistent sind.

Warst du schon an der Stelle, wo Sie per Textsuche im Dokument nach "Bedürfnis" suchen?

Es ist so krass, was bei diesem Band passiert ist bzw. nicht passiert ist.
Und trotzdem wird dafür ein Preis von 39,95€ verlangt, dass kann man schon als Wucher bezeichnen.

[Rhonda Eilwind]

Ja, da war ich schon. Jetzt pausiere ich gerade. Schreibe nachher noch ein Fazit, wenn ich alles gesehen habe.

[pimpfl]

Ganz am Ende (vom Video) beim Satz "warum liegt da Stroh rum" hab ich mein Cola über den ganzen Tisch gespuckt

[Gerwulf_Treublatt]

"warum liegt da Stroh rum"

In Thalusa gehört: "Warum hat der ne Maske auf?"

Ich mache es @DnD-Flüchtling gleich und finde die Tür selbst, danke.

[Rhonda Eilwind]

So - bin jetzt bis zum Ende der Bordellführer-Besprechung gekommen.

Muss dazu sagen, dass ich das Buch nicht kenne, aber im weitesten Sinne im Verlagswesen arbeite... also in erster Linie das beurteile, was Eevie da berichtet hat.

Kurz gesagt: Ein Redakteur, der für das Projekt eigentlich gar keine Zeit hat, und sich drauf verlässt, dass seine bewährte Autorin das Ding alleine stemmt. Und der offenbar ein Problem damit hat, Tacheles zu reden.

Für den hätte das Projekt funktioniert. Aber nur, solange er selbst überhaupt nichts daran machen muss. Weil er genung anderes zu tun hat.

EIne Autorin, die mit dem Thema allein dann doch überfordert ist und Hilfe braucht - nachdem sie selbst zugegeben hat, das Ganze erst recht spät angefangen zu haben. Wie spät, weiß ich nicht, aber dass sie damit auch mit für das Desaster verantwortlich ist, hat Eevie im Video ja auch selbst gesagt.

Dass sie spät angefangen hat, kann aber auch daran gelegen haben, dass es von vornherein kein richtige Konzept gab, an dem man entlangschreiben konnte. Muss aber nicht. Mir fällt es umso schwerer, etwas anzufangen, umso unschärfer die Vorgaben sind.

Andererseits... ist da der Redakteur, der ihr sagt, alles kein Problem, wir finden noch wen anders, der dich unterstützt. Mach, was du magst, den Rest lass lüge .

Aber, böser Fehler: Er bittet nicht sie, jemanden zu finden, deren Stil zu ihrem Stil passt - er sucht selber. Findet vielleicht erst spät jemanden, oder auch gar nicht... und muss dann irgendwie flicken.

Und dann passiert, was nicht passieren sollte: Die Autorin der bisher bestehenden Teile des Buchs bleibt völlig außen vor. Es gibt keine Übergabe, anscheinend kein Gespräch mit den anderen Autoren, kein Gesamtkonzept vom Verlag. Sie kriegt das Buch erst wieder zu sehen, als es gedruckt ist.

In der Zwischenzeit ist für den Verkag aus einem Selbstläufer ein Projekt mit erhöhtem Organisationsaufwand geworden. Und den kann halt offenbar keiner betreiben.

In so einem Fall kann man zwei Dinge machen: Das Konzept ändern, und aus dem Buch aus der Sicht einer IT-Person eine Sammlung von Geschichten von mehreren Leuten machen... und damit den Aufwand des Managements etwas verringern.
Oder man braucht Hardcore-Organisiation (also, für mich wäre es Hardcore, echte Profis machen das vielleicht schneller) und ein gutes Lektorat, um alle Texte so konsistent zu halten, als wären sie von einer Person, und Anschlussfehler wie beim Thorwaler Bordell zu vermeiden.

Beides hat sehr eindeutig nicht stattgefunden, uind die fertig gebuchten Seiten wurden mit Plattitüden gefüllt, einfach weil das Layout samt Ilustrationen stand, die Druckerei gebucht war und die Crowdfunder auf ihr Buch gewartet haben.

Nur um es irgendwie zur Ende zu bringen.

Schade eigentlich.

[Gerwulf_Treublatt]

Ich habe mir jetzt auch mal das Buch von einem Freund besorgt, nachdem ich den DSA-Talk von Orkenspalter TV angeschaut habe.
Die "Bedürfnisse" in dem Video haben mich ja schon hart getriggert, aber traumatisierend war u. a. dann das:

Bordellführer 97

Die Angestellten sind sehr professionell und bemüht, das Beste aus jeder Situation zu machen.

Off: Gleiches Bordell, nächster Abschnitt, rechte Spalte, ca. auf gleicher Höhe:

Die Mitarbeiter sind sehr professionell und gehen auf die individuellen Wünsche der Gäste ein [...]

Viel möchte ich zu diesem Buch nicht kommentieren, außer dass ein Rant angebracht wäre. Es ist zu einem guten Teil einfach ein ganz, ganz mieses Produkt und ich würde mich in Grund und Boden schämen, hätte ich jemals so in einem Betrieb mein Werk verrichtet, wie hier gearbeitet wurde.
Ich erinnere mich an ein relativ altes Bier-Ranking und das Schlechteste wurde mit "Chemie-Trilogie Teil I - Reaktorkühlwasserunfall; schäumt auch noch nach Tagen im Klo nach" beschrieben. Eine ähnliche Qualität habe ich mir hier angetan.

"F" für Eevie, die mit Klarnamen direkt damit in Verbindung gebracht werden kann. Ich wünschte, ich könnte "unreading" betreiben...

[Yola]

Ich werde eine Rezension (ähnlich wie zu Rahjas Dieners) machen sobald ich mit den Buch durch bin (Es komplett ins Wiki eingepflegthabe) das dauert aber noch. Das Video was ich mir unheimlich gerne anschauen würde, werde ich erst danach schauen um nicht davon beeinflusst zu werden.
Aktuell bin ich bei Seite 75 es liegen also noch knapp 85 Seiten vor mir.

Soviel möchte ich aber sagen:
Der erste Teil des Buches scheint bisher! schöner geschrieben zu sein als der weitere.
WIr haben dort drin als Feste Schreiber "Amaziella, Yasmina und "Alrik"" desweiteren Unbenannte und hier und da noch welche die bisher zweimal aufgetaucht sind. Dazu noch kurze berichte von anderen. So ist das Ding aufgebaut.

Alleine schon die Texte von Amaziella und Yasmina lesen sich unterschiedlich auch die von Alrik. Wobei mir bei der auswhal die von Yasmina am besten bisher gefallen, leider kommt sie am wenigsten vor. Die Texte von "Eine/n Unbenannte/n" sind in der Regel vollkommen Inhaltsleer.

Das Buch gibt tatsächlich viel inhalt um Characktere im Wiki zu ergänzen und damit belebtere Städte zu machen und es bezieht sich hier und da auf alte Publikationen (Sodass alte NSCs hier wieder erwähnt werden und ähnliches)

Die Fehlerquote (Rechtschreibung und Form) ist jetzt schon relativ hoch https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Amaz ... lle_Errata und ich suche nicht gezielt nach welchen das sind die die mir beim lesen so auffallen.

Seite 55-57 waren bisher am schlimmsten. Das ist der (bis her) längste Text zu einen Bordell und er wiederholt sich mehrfach in sich selbst, ich habe den mal meiner Gruppe vorgelesen und bei der Helfte haben sie mich angefleht damit aufzuhören um nicht weiter gequält zu werden.

Aber das sind ausreiser. Es gibt auch texte die wirklich schön zu lesen und stimmig sind. Das ist das tragische daran.

Das Leute wiederum meckern nach dem motto "Da wiederholt sich viel bei den unterschiedlichen Bordellen" finde ich quatsch. Bei einem Reasturan führer wiederholt sich auch viel was logisch ist wenn man nur Reasturans bewertet hier halt Bordelle.

Das viele das Ding beurteilen ohne es überhaupt in den Händen gehabt zu haben ist auch traurig.

(Ich wollte noch nen zweiten Satz sagen ich habe diesen aber vergessen, nun ich wollte jetzt sowieso noch nicht ausfühlich werden das spar ich mir auf wenn ich damit durch bin, bis dahin ist mir der fehlende Satz sicherlich auch wieder eingefallen...)

[Carus]

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, das Buch zu renzensieren (und nicht ein Video über das Buch..)

[Rhonda Eilwind]

@Carus

Ich habe nicht das Video rezensiert, sondern die im Video beschriebenen Produktionsumstände und vor allem: Die Aussagen der Autorin des Buches kommentiert.

Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Die von ihr gelieferten Erklärungen begründen komplett alle bisher hier im Thread getätigten Kritikpunkte am Buch.

Was aus meinem Beitrag vielleicht nicht ganz hevorgeht - und dafür entschuldige ich mich, es war schon spät: Ich hatte ihn geschrieben, um aus meiner Sicht zu beurteilen, ob da eine frustrierte Autorin spricht, die uU ihren Groll gegen den Verlag loswerden oder von ihren eigenen Unzulänglichkeiten ablenken möchte, oder ob die geschilderten Vorgänge realistisch sind und die Inkonsistenzen im Buch erklären.

Aus meiner Sicht: Leider absolut realistisch - nicht, "weil Ulisses so ein schlechter Verlag ist", sondern weil Probleme mit den Autoren und daraus resultierendes Chaos leider quer durch alle Genres, in den meisten Verlagen nicht selten sind - und im Grunde sind damit, dass auf den Autorinnenausfall nicht adäquat reagiert wurde/werden konnte, alle Punkte erklärt.

Ob das Buch allein für die Teile, in denen es eben tatsächlich original und originell ist, den Kaufpreis lohnt, kann ich tatsächlich nicht beurteilen.

Ich verspreche aber, sollte es mir je für deutlich weniger als den vollen Kaufpreis über den Weg laufen, eine Rezension nachzuliefern.

[Marty mcFly]

Das Leute wiederum meckern nach dem motto "Da wiederholt sich viel bei den unterschiedlichen Bordellen" finde ich quatsch. Bei einem Reasturan führer wiederholt sich auch viel was logisch ist wenn man nur Reasturans bewertet hier halt Bordelle.

Hm, den Vergleich finde ich nicht so 100% passend. Ein Restaurantführer beschreibt ja echte Restaurants. Klar, der Autor kann eine Auswahl treffen. Aber am Ende muss er die Restaurants nehmen, die existieren. Hinzu kommt: Ein Restaurantführer ist ein Sachbuch, das muss nicht unbedint unterhalten.

Ein Rollenspielprodukt wie der Bordellführer beschreibt fiktive Orte und ist zudem - auch wenn es so aufgemacht ist - kein Sachbuch, sondern soll ja primär unterhalten, Anregungen für eigene Abenteuer und SCs /NSCs geben etc.
Dass es bei Beschreibungen ähnlicher Lokalitäten auch zu Dopplungen kommt, ist klar. Aber die Autoren haben ja (theoretisch) alle Freiheit, die ihnen die Spielwelt bietet, um die einzelnen Orte möglichst abwechslungsreich (und spielrelevant!) zu beschreiben. Und wenn sie dabei feststellen, dass man am Ende nur 4-5 Orte vernünftig (mit interessanten NSCs, Plothooks, besonderem regionalem Flair etc.) beschreiben kann, ohne in Redundanzen zu verfallen, sollte die Thematik (und ich wage mal zu behaupten: Für die meisten Gruppen extreme Nischenthematik!) vielleicht nicht auf den Namenlosen komm raus auf 160 Seiten ausgerollt werden, sondern vielleicht wäre das Thema in einer 20-30 Seiten umfassenden PDF besser aufgehoben gewesen.

[Karolus84]

Oft wird vergessen, darauf einzugehen, wie die Bordelle aufgebaut sind. Wären es vergleichsweise Clubs mit einem "Foyer" oder so was wie ein Laufhaus? Wie viele Etagen?
Für 39 Tacken keine Empfehlung. 19 Euro wären vielleicht noch in Ordnung. Aber nicht mehr.

[sagista]

Wahrscheinlich ein Werk, auf das die DSA-Spielerschaft gewartet hat.
Ich frage mich ja, ob man die personellen Ressourcen nicht besser anderweitig bündeln sollte, aber wer bin ich schon, der Ulisses Ratschläge geben dürfte.
Sicherlich eines von leider inzwischen vielen Werken, die ich mir nicht kaufen werde und das, obwohl ich im Besitz von Machwerken wie der Box "Lanze, Helm und Federkiel" und des Buches "Handelskerl und Kiepenkerl" bin.
Bordellführer, unglaublich, man fasst es nicht.

[Rhonda Eilwind]

Bordellführer, unglaublich, man fasst es nicht.

Soweit ich weiß, war der Bordellführer ursprünglich Bestandteil von WdV... Nun kann man über das ganze Werk sicherlich streiten, aber nachdem es als CF ganz offensichtlich sein Publikum und seine Finanzierung gefunden hat, kann man dem Verlag kaum vorwerfen, das Ganze dann auch produziert zu haben.

Zum Glück muss es niemand kaufen... ich bin sicher, DSA lässt sich sehr gut auch ohne dieses Buch spielen.

[DnD-Flüchtling]

Soweit ich weiß, war der Bordellführer ursprünglich Bestandteil von WdV... Nun kann man über das ganze Werk sicherlich streiten, aber nachdem es als CF ganz offensichtlich sein Publikum und seine Finanzierung gefunden hat, kann man dem Verlag kaum vorwerfen, das Ganze dann auch produziert zu haben.

Zum Glück muss es niemand kaufen... ich bin sicher, DSA lässt sich sehr gut auch ohne dieses Buch spielen.

Für mich klingt es grundsätzlich als reiner Fluffband (als der WdV auch besser gepasst hätte) jetzt nicht derart redundant, dass ich es rundheraus verdammen würde - es gibt ja Fluff-SHs zu allem möglichen, warum also nicht auch zu Bordellen? Allerdings setzt es voraus, dass es auch inhaltlich etwas taugt, und da bin ich bei der gegenwärtigen Edition ja eher skeptisch...

[Doc Sternau]

Bordellführer, unglaublich, man fasst es nicht.

Ich finde es nach wie vor eine verschenkte Gelegenheit. Bordelle im DSA-setting können super Spielräume darstellen - selbst in den Spielen der Nordland-Trilogie wurden sie damals mit eingebaut, wenn auch nur als teure Möglichkeit schnell zu regenerieren.
Bordelle sind ein bisschen schmuddelig oder sehr edel, sie sind Begegnungsstätten und Orte an denen zwielichtige Geschäfte stattfinden. Man kann da entspannen oder richtig einen drauf machen - und dafür muss man das Thema Sex nicht mehr anschneiden, als in jeder P&P-Runde üblich. In dem Sinne sind Bordelle als Schauplatz genauso interessant, wie Kneipen, Marktplätze, Paläste, Magierakademien oder Tempel.

Bei einigen der beschriebenen Bordelle merkt man diesen Spirit auch und der Rest ist einfach völlig gegen die Wand gefahren. Und das ist das eigentlich Tragische an dem Band, nicht, dass er existiert oder dass er geschrieben wurde - sondern eben die Durchführung des Ganzen.

[sagista]

Wie bereits angedeutet störe ich mich weniger an der Existenz dieses Werkes, das man, wie @Rhonda Eilwind ja treffend anmerkte, kaufen oder im Regal stehen lassen kann. Zum Inhalt dieses Werkes kann ich auch nichts sagen, da ich es nicht besitze und auch nicht beabsichtige zu erwerben. Was mich ärgert ist, dass gefühlt so viel liegen bleibt wie z. B. Regionalspielhilfen für die viel bespielten Regionen wie dem Mittel- oder dem (nördlichen) Horasreich, Almada, Al'Anfa, zentrale Tulamidenlande und die scheinbar knappen personellen Ressourcen für so ein, ich nenne es mal "Spartenprodukt" aufbringt. Natürlich kann der Verlag das so machen, wie er das für richtig hält, aber ich denke, man kann das auch durchaus kritisieren.

[Rhonda Eilwind]

@sagista

Ich würde dir Recht geben, wenn es sich nicht um ein Crowdfunding gehandelt hätte.

WdV ist entstanden, weil eine bestimmte Gruppe von Käufern es haben wollte.

Und es ist nicht gesagt, dass diese etwas anderes, konventionelleres genauso bereitwillig unterstützt hätten.

Ebenso ist es ein Trugschluss, anzunehmen, dass die Autor:innen, die an WdV beteiligt waren, ebenso gern ein anderes Projekt gemacht hätten… das ist ein auf RPGs bezogen ein Nischenprodukt für ein Nischenpublikum, und wer vorwiegend in dem Bereich schreibt, schreibt nicht automatisch auch alles andere genauso flott (und umgekehrt - wie sich beim Versuch, Entlastung für Eevie zu bekommen, ja auch gezeigt hat.)

Von daher: Der Bedarf wurde vom Publikum vorgegeben und das Projekt durch Vorbestellungen und Zuschüsse finanziert, die sonst möglicherweise gar nicht geflossen wären.

Der Verlag wäre daher aus meiner Sicht dumm gewesen, das Geld der anderen links liegen zu lassen und dafür eigenes Geld mit ungewisserem Ausgang in etwas anderes zu investieren.

[Gerwulf_Treublatt]

@Rhonda Eilwind Sehe ich auch so. Ulisses hat aus marktwirtschaftlicher Sicht alles richtig gemacht und ziemlich wahrscheinlich fleißig Umsatz generiert. Ist der Bordellführer, Entschuldigung, Schmutz? Möglich. Ist die gesamte CF-Kampagne hinter den Ansprüchen zurück geblieben? Wer weiß. Bisher habe ich hier im Forum noch keinen einzigen der großen Backer dieser Kampagne gesehen. Sind hier enttäuschte Stimmen zu Wort gekommen, die ordentlich Geld reingesteckt haben? Eher nicht, soweit ich das beim ersten Überfliegen nicht einfach übersehen habe. Hier darf man mich gerne sofort verbessern.
Mir gefallen solche Entscheidungen nicht wirklich, schon gar nicht, wenn die gesamte Zielgruppe relativ überschaubar ist. Ich persönlich habe wenig Lust, Geld in Produkte zu investieren, die meinen nicht besonders geringen Ansprüchen dann so oder so nicht genügen. Aber gut, als Verantwortlicher würde ich es wahrscheinlich auch nicht anders machen und zum Wohle der Firma handeln.
Ob das Ergebnis dann im Sinne einer Nachhaltigkeitsstrategie funktioniert, mag jeder für sich selbst entscheiden. Ich stelle mir die Frage, ob die gebotene Qualität auch dauerhaft durch CFs bestätigt wird. Was geschieht, falls sich CFs in der Zukunft nicht mehr rentieren? Umwirbt man dann wieder diejenigen, die man zuvor vergrault hat?

Eines noch: heutzutage zählt "Publicity", egal ob als Shitstorm oder bei Jubelstürmen. Der Bordellführer ist ein ganz heißes Thema und polarisiert die Community. Bleibt abzuwarten, ob das hilft.

[Doc Sternau]

Was mich ärgert ist, dass gefühlt so viel liegen bleibt wie z. B. Regionalspielhilfen für die viel bespielten Regionen wie dem Mittel- oder dem (nördlichen) Horasreich, Almada, Al'Anfa, zentrale Tulamidenlande und die scheinbar knappen personellen Ressourcen für so ein, ich nenne es mal "Spartenprodukt" aufbringt. Natürlich kann der Verlag das so machen, wie er das für richtig hält, aber ich denke, man kann das auch durchaus kritisieren.

Jedes DSA-Buch existiert, weil es mindestens einen Autor oder Autorin gab, die das gern schreiben wollten. Außer den fest angestellten Redax-Mitgliedern kann Ulisses niemandem sagen: "Du schreibst das jetzt!", es ist immer die Frage: "Wir hätten da dieses Projekt, würdest du das gern schreiben?" Und es kommt gar nicht so selten vor, dass die gefragten Leute da auch Nein sagen.
Ich wurde vor Jahren mal gefragt, ob ich gern eine Spielhilfe zu Hexen & Druiden schreiben würde. Gewollt hätte ich schon, aber Zeit hatte ich keine, also hab ich abgelehnt. Es gibt bis heute keine solche Spielhilfe (die allerdings auch ein ziemlich abschreckendes Mammutprojekt wäre).