R134: Tagrichter

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Thallion
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R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im Oktober 2011 erschienenen Romans Tagrichter von Dorothea Bergermann.

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Tagrichter
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Whyme
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Whyme »

Nachdem ich Nachtrichter gelesen und für sehr gut befunden habe, musste ich mich natürlich auch auf den Nachfolgeband stürzen. Wie schon beim Vorgänger hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht, das Buch war zu keinem Zeitpunkt langweilig. Vor allem die Darstellung des Phex-Kults fand ich sehr gut und stellt auch eine Bereicherung für meine Spielrunde dar, weil ich einiges davon in die Darstellung meines Phexgeweihten einfließen lasse.

Ich habe diesen Roman dennoch mit "nur" 4 Punkten bewertet, weil sich hier etwas verstärkt gezeigt hat, was auch schon eine (zu vernachlässigende) Schwäche bei Nachtrichter war: während Frau Bergermann die Figuren ihres Romans sehr lebendig und und facettenreich darstellt (Danke für Phejanca, sie ist einfach großartig!), hat sie doch eindeutige Probleme mit dem Handlungsaufbau. Der Roman spaltet sich in verschiedenste Handlungsstränge auf, es gibt einige wage Hinweise darauf, dass sie verknüpft sein könnten aber die tatsächliche Zusammenführung findet erst auf den letzten Seiten statt.

Mit einem deutlichen roten Faden hätte dieser Roman seinen Vorgänger sicherlich noch übertreffen können, so bleibt er leider ein wenig hinter ihm zurück.

LG
Whyme
Die zwei wichtigsten Tage in deinem Leben sind der, an dem du geboren wurdest
und der, an dem Du weißt, wofür.

Marius Seebach
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Marius Seebach »

Für mich einer der schlechtesten DSA-Romane überhaupt. Über den gesamten Roman hinweg hatte ich ständig das Gefühl ich würde die Unterhaltung zweier Personen erleben die sich über eine gemeinsame Geschichte aus ihrer Vergangenheit unterhalten.

"Weißt du noch wie du damals..." "Ja, und dann du so.." "Ja und wie du dann.."

Ich hatte eine vage Vermutung da wird eine Geschichte erzählt, aber ich konnte ihr nur selten Folgen weil die Hauptfiguren und die Autorin vermieden mich in Einzelheiten einzuweihen. Die erste Figur beendet einen völlig belanglosen Satz, die zweite Figur antworten mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck und ich kapiere nicht was man mir damit sagen will. Muss ich jetzt auch erschrocken sein? Und wenn ja, warum? Habe ich etwas verpasst?

Ein Beispiel auf den Seiten 233 und 234: Zwei Phexgeweihte (Adara und Phejanca) streiten darüber wer von ihnen einen Novizen initiieren darf. Plötzlich sagt Phejanca: "Phexlyn und und Vulpus konnten sich auch nicht einigen. Ein echtes Geheimnis. Ich weiß es immer noch nicht." Damit endet dann auch der Absatz. Wer sind die beiden? Was haben die mit den aktuellen Handlung zu schaffen und was zum Namenlosen ist ihr Geheimnis?

Und zu guter letzt endet das Buch mit einem völlig unmotivierten Kamikazeangriff des Bösewichts auf die vesammelte Heldenschar. Kaum nötig zu erwähnen, dass er in den 350 Seiten davor völlig blass beblieben ist.

Captain Charisma
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Captain Charisma »

Marius Seebach hat geschrieben: Ich hatte eine vage Vermutung da wird eine Geschichte erzählt, aber ich konnte ihr nur selten Folgen weil die Hauptfiguren und die Autorin vermieden mich in Einzelheiten einzuweihen.
Hast Du den Vorgänger gelesen? Bei Nandurion und in einer Rezension bei Amazon wird erwähnt, dass sich "Tagrichter" oft auf "Nachtrichter" bezieht und man das Buch nur richtig versteht, wenn man den Vorgänger kennt. Von den Fanboys wird das widerum bestritten (siehe ebenfalls Amazon).

Wer Phexlyn und Vulpus sind, wird aber im Anhang erklärt (ja, im Glossar findet man erstaunlicherweise auch die Figuren).


Meine Meinung:

- zu viele Bezüge auf "Nachtrichter" (s.o.)
- Der rote Faden ist so stark zerfasert, dass er nicht mehr erkennbar ist und wird zu spät wieder zusammengeführt. Dadurch wirkt die Geschichte sehr episodenhaft und abgehackt.

+ liebevoll ausgearbeitete Charaktere
+ Gelungene Darstellung der Kirchen, wobei Klischees größtenteils vermieden werden. Es ist schön, wenn in einem Roman nicht jeder Praiot mit der Fackel beim Scheiterhaufen steht und Phex-Geweihte nicht nur karmale Einbrecher sind.
+ Schöne Ausarbeitung des karmalen Wirkens. Während man bei anderen Autoren teilweise die Würfel klappern hört, beschreibt die Autorin das wunderbar fluffig. Besonders die Tsa-Liturgie gehört zum schönsten, was ich in dem Bereich in letzter Zeit gelesen habe.

Wer in nächster Zeit einen Praios- oder einen Phexgeweihten spielen will, kann durchaus mal reinlesen. Auch Leser, denen Atmosphäre wichtiger ist als ein strukturierter Plot, können mal einen Blick riskieren.

3 Punkte

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Talasha
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Captain Charisma hat geschrieben:
Marius Seebach hat geschrieben: Ich hatte eine vage Vermutung da wird eine Geschichte erzählt, aber ich konnte ihr nur selten Folgen weil die Hauptfiguren und die Autorin vermieden mich in Einzelheiten einzuweihen.
Hast Du den Vorgänger gelesen? Bei Nandurion und in einer Rezension bei Amazon wird erwähnt, dass sich "Tagrichter" oft auf "Nachtrichter" bezieht und man das Buch nur richtig versteht, wenn man den Vorgänger kennt. Von den Fanboys wird das widerum bestritten (siehe ebenfalls Amazon).
Betreff: S. 233/234
Eigentlich ist das nur eine nette Anektdote, wozu sie künstlich aufblähen? Zum Seitenschinden?
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

Marius Seebach
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Marius Seebach »

Captain Charisma hat geschrieben: Hast Du den Vorgänger gelesen? Bei Nandurion und in einer Rezension bei Amazon wird erwähnt, dass sich "Tagrichter" oft auf "Nachtrichter" bezieht und man das Buch nur richtig versteht, wenn man den Vorgänger kennt. Von den Fanboys wird das widerum bestritten (siehe ebenfalls Amazon).
Ja, den Vorgänger habe ich gelesen, ... als er erschien, ... also vor x Monaten. Das halte ich auch für ein normales Leseverhalten. Bei anderen Fortsetzungsromanen der DSA-Reihe kann ich mich nicht entsinnen jemals solche Probleme gehabt zu haben. Da klappte der Einstieg wesentlich besser, es muss also Schreibtechniken geben die meine Verwirrung verhindern können.

Ich habe auch gemerkt, dass die Figuren regelmäßig Andeutungen zum Vorgängerroman machen. Aber ich habe bisher noch nicht herausgefunden weswegen eigentlich. Da wird doch keine Geschichte fortgesetzt. Die beiden Bücher haben komplett abgeschlossene Handlungsbögen.
Captain Charisma hat geschrieben: Wer Phexlyn und Vulpus sind, wird aber im Anhang erklärt (ja, im Glossar findet man erstaunlicherweise auch die Figuren).
Der Eintrag zu Phexlyn hilft mir nicht um zu ermitteln, was in der angesprochenen Szene eigentlich gemeint ist. Einen Eintrag zu Vulpus habe ich nicht gefunden. Vermutlich ist es der erwähnte Ehemann im Eintrag zu Phexlyn.

Egal. Die Szene sollte ja nur ein Beispiel sein. Ich könnte hier jetzt noch mehr Stellen aufzählen die ich nicht kapiert habe.

Für Phexfanboys und Phexgeweihtenspieler könnte der Roman tatsächlich interessant sein.

Grüße
Marius

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Talasha
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Du übersiehst die Drogen, das wird sogar mehrmals erwähnt das da eine Ähnlichkeit besteht.

Wobei, wenn die Verweise auf Nachtrichter unwichtig sind wieso sollen sie dann doppelt soviel Platz einnehmen?
Zuletzt geändert von Talasha am 10.12.2011 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
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BruderK
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von BruderK »

Die Geschichte an sich ist schlüssig und trotz vieler Erzählstränge sehe ich einen feinen, fast dünnen roten Faden.

Besonders gelungen finde ich Darstellung der Praios und Phexkulte (s. vorherige Beiträge). In der Hinsicht ist es sicherlich vielen Spielern eines solchen Geweihten zu empfehlen.

Ansonsten halte ich diesen Roman eher für durchschnittlich. Nur durch die Darstellung der Kirchen erhält der Roman bei mir 4 Punkte.

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Talasha
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Wo sollen eigentlich die ganzen Hintergrundfehler sein, die die auf Amazon aufzählen?


Das einzige was mir aufgefallen ist ist die grenzwertige Beschreibung der Wirkung des Band und Fessels, die aber zumindest in meinen Augen von der Beschreibung in meinem Liber gedeckt wird.





Ich mag den Roman, leider ist er deutlich schlechter als der Vorgänger.
Wenigstens wurde die Bratpfanne verkleinert, was aber dazu führte das einiges vom Ottonormalleser überlesen wird wie z.B. das Adara keine verdeckte Phexi ist.

Die Geschichte ist prinzipiell sehr schön nur ist sie schlecht gewebt, die Handlungsfäden sind leider etwas verworren. Ich musste das Buch zweimal durch lesen um alles auf die Reihe zu bekommen.

Wie üblich sind die Kulte sehr schön beschrieben und wie sein Vorgänger würde ich es für Phexspieler(vor allem in der Mittelreichischen Variante) und auch für Praioten als Vorbereitungslektüre empfehlen.
Es gibt auch etwas über die tulamidische Kultur auf zu schnappen.
Zuletzt geändert von Talasha am 06.09.2012 20:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Baaderan
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Baaderan »

Die Einblicke in Phex- und Praios-Kult und deren (moralische) Vergleiche fand ich für DSA-SpielerInnen und -SpielleiterInnen überaus hilfreich beim Ausgestalten dazugehöriger Figuren. Dummerweise hab ich die beiden Romane in der falschen Reihenfolge gelesen, aber dennoch war ich zu keinem Zeitpunkt vollkommen aufgeschmissen, weil mir irgendeine wichtige Info fehlte. Insofern widerspreche ich in Bezug auf den "dünnen" roten Faden.

Allerdings war ich zwischenzeitig etwas irritiert von den aventurischen Jugendsprech-Anwandlungen. Begriffe wie "frostig" tauchten bis dahin in "meinem" Aventurien nicht auf, allerdings kann ich der Idee durchaus etwas abgewinnen. Muss ich vielleicht mal in der nächsten Runde ausprobieren, um mir da ein endgültiges Urteil zu bilden.

Alles in allem 4 Punkte von mir.
leite auch gerade 7G... schon laaaaaange Zeit ;o)
aktuelles Abenteuer: Schatten im Zwielicht (bisher: 2 Sitzungen)

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Der löbliche Pilger
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Ich scheine zu den Wenigen zu gehören, denen Tagrichter besser gefiel als der erste Teil, Nachtrichter.

Auch hier ist wunderbar ausgeführt, wie es sich mit den Phex-Gläubigen verhält. Auch der Praios-Glaube wird hier genauer beleuchtet und wirkt ebenso stimmig und interessant.

Den roten Faden der Handlung habe ich bei dem Roman eigentlich auch nie vermisst. Die Autorin hetzt diesem jedoch nicht einfach nach, sondern nimmt sich angenehm viel Zeit für einzelne Szenen, auch wenn diese nicht unmittelbar etwas mit der Handlung zu tun haben.

Weswegen mir Tagrichter besser gefällt als sein Vorgänger, kann man an zwei Punkten festmachen:
- Der Antrieb der einzelnen Protagonisten wird schöner herausgearbeitet, es sind nicht einfach nur "Helden", sondern personen mit Gefühlen und Gedanken.
- Der eigentliche "Held" der Geschichte ist nicht die im ersten Band als nahezu perfektes Universaltalent erscheinende Adara Barent, sondern deren Novize.
Wenn Adara oder Faisal (der schwarzmagische Phex-Akoluth [sic!]) auftauchen, dann zeigen sie Schwächen und vertrimmen nicht, wie noch in Nachtrichter, mal nebenbei zu zweit 14 Banditen. Man verfolgt nicht nur eine (garnichtmal übermäßig komplexe oder hochtrabende) Handlung sondern fühlt und lebt mit den handelnden Charakteren.

Der Showdown mit dem Böseweicht...naja, unpassend dramatisiert und führt beinahe zu einem Punktabzug. Wenn der Epilog nicht anschließend noch einige versöhnliche Seiten füllen würde. Die machen den Fauxpas wieder wett.

Alles in allem gute vier Punkte!
Zuletzt geändert von Der löbliche Pilger am 17.02.2013 23:15, insgesamt 1-mal geändert.

Gueldenlaender
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Gueldenlaender »

Liebe Forengemeinde, ich meistere gerade einige Vor-Abenteuer zur Quanionsqueste und bin, da meine Lichtsucher im Zuge des Szenarios "Dem Licht Licht auf der Spur" auch in Elenvina haltmachen werden, über diesen Roman gestolpert.

Ich muss gestehen, dass ich DSA-Romane normalerweise nur mit der Kneifzange anfasse - es sei denn, man kann aus ihnen Plotideen für eigene Abenteuer extrahieren. Daher würde ich, bevor ich mir das Buch kaufe, gerne fragen, ob mir jemand den groben Handlungsverlauf (inkl. Spoiler) skizzieren und vielleicht auch beschreiben könnte, wie stark die Bezüge zur Praios-Kirche ausfallen.

Lux vobiscum und vielen Dank im voraus!

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Phejanca
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Phejanca »

Wenn du ein Abenteuer am offiziell nie ausgestalteten Priesterseminar (Rechtsschule) der Wehrhalle gestalten möchtest, könnte Tagrichter Dir helfen. Sonst gibt es noch etwas give-and-take zwischen Bannstrahlern und Phexies, und ein bisschen Offensichtlichkeit vs. Heimlichkeit.
Für Genaueres in Richtung Akademie würde ich Dir den einschlägigen Magierakademienband empfehlen.

Edit: Tagrichter spielt vor allem nach Borbi und vor dem Jahr des Feuers. Die Zeitstellung ist also nicht sooo aktuell.
Zuletzt geändert von Phejanca am 07.05.2013 19:20, insgesamt 1-mal geändert.

Gueldenlaender
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Gueldenlaender »

Das ja schon einiges, vielen Dank! Und wie sieht's mit dem konkreten Plot aus? In einer Rezension stand etwas von Meisterinformationen: Rauschmitteln und einem Kristall, der den Praios-Geweihten zu schaffen macht, ansonsten waren die Rezensionen, die ich gelesen habe, ziemlich spoiler-arm. Mir ging es ja bei meiner Frage vor allem darum, ob sich die Romanhandlung als Vorlage für den Spieltisch eignet.

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Phejanca
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Phejanca »

Das Rauschgift im Roman ist ein mit oronischen Traumsteinen "veredelter" Traumstaub.Die Traumsteine enthalten eine dämonische Komponente, und sie zirkulieren am Seminar.
Ragnar, Phex-Novize, wird von eimen Inquisitor als Praios-Novize ins Seminar eingeschleust. Zwengs erfolgreichem rumschnüffeln.
Adara, Phex-Geweihte Exorzistin mit BGB Alchemie, sucht nach der Rezeptur der Traumsteine und beisst auf Granit.
Faisal, Phex-Akoluth und Schwarzmagier, stößt mit den örtlichen Gepflogenheiten zusammen und verdienz sich seine Sporen.
Zusätzlich bekommst du Referenzen über einen geheimen Phex-Tempel, der im Sinne Travias und Phexens als Gasthaus auftritt und von einer in Rechtsverbiegung und Handel spezialisierten Geweihten geführt wird.
Zuletzt geändert von Phejanca am 21.05.2013 18:06, insgesamt 1-mal geändert.

Gueldenlaender
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Gueldenlaender »

Ok, herzlichen Dank! Das Traumstein-Thema kann man dann sicher ganz gut mit der Quanionsqueste verknüpfen: Praios-Novizen, die sich erhoffen, durch Visionen Aufschluss über den Verbleib des Ewigen Lichts zu verschaffen (wie es ja auch Albuin von Bregelsaum in der Wildermark mehr oder weniger praktiziert) und dadurch ohne es zu wollen den Pfad der Verdammnis beschreiten.

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Talasha
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Talasha »

@Phejancca

"Danke" fürs bespoilern. :cry:
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

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Phejanca
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Phejanca »

@Talascha: Das tut mir leid. Ich war der Überzeugung, vage genug geblieben zu sein, vor allem nachdem ein Großteil der genannten Informationen binnen der ersten fünfzig Seiten zusammenkommen.
Ich habe den angesprochenen Post geweißt.

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Sibylla
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Sibylla »

Ich kann "Tagrichter" leider nur 3 Punkte in der Bewertung verleihen, da die Meinung, die ich von dem Roman habe, sehr zwigespalten ist. Da der Roman schon etwas älter ist, gehe ich mehr ins Detail.

Als wirklich sehr stimmungsvoll und ungemein lebensnah empfinde ich das Sittengemälde, das Dorothea Bergermann in Elenvina entstehen lässt.
- Zum einen finde ich die Darstellung der Praios-Gläubigen sowie der beiden Inquisitoren Praiodan und Aureolus richtig genial, von denen der eine als so konservativ und streng in der Auslegung des Glaubens dargestellt wird, dass er schon fast "auf der Gegenseite wieder ankommen", und dem anderen, der wesentlich volksnäher ist und er sich mit der Frage auseinander setzt, was Recht, Gerechtigkeit und Anstand ist. Der Roman zeigt, dass Praios-Gläubige zum normalen Alltag der Stadt Elenvina gehören, dass Inquisitoren hin und wieder auch nur normale Männer sind, die gerne mal einen Wein im Gasthaus trinken, und die in anderen Romanen oft klischeehaft nur als blutrünstig und grausam dargestellten "Geißler" nicht unbedingt so grausam sein müssen.
- Zum anderen ist die Darstellung der unteren Schicht der Bevölkerung einfach nur genial dargestellt. Dorothea Bergermann besitzt meiner Ansicht nach das einzigartige Talent, in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt alltägliche Szenen ganz toll ins Licht zu rücken und einem so das alltägliche Leben richtig nahe zu bringen. Besonders gelungen und rührend finde ich die Stelle, in der Phejanca (Danke für diesen tollen Char!!!) die Prostituierte Jana sowie ihr Neugeborenes unter ihre Fittiche nimmt (S. 242-247). Ich wusste zwar, dass Leibeigenschaft und die damit verbundenen Rechte & Pflichten von Herrn & Leibeigenen in Aventurien durchaus eine Rolle spielen, aber ich habe sie noch nirgendwo so gelungen und rührend thematisiert gefunden. Auch die Darstellung der neuen Herrin Phejanca, die beide gegen bare - und nicht umsonst aus purer Nächstenliebe - Münze aufnimmt, ist im Sinne des Phexglaubens sehr authentisch.
- Als weiteren Punkt, den ich lobe, möchte ich den Dienst an den Göttern hervorheben. Sei es das Wirtshaus mit unzähligen Kindern, das als Phextempel dient, die vielen Momente, in denen Phex oder Tsa angerufen werden und in denen der Leser spürt, dass die beiden ihren Gäubigern zur Hilfe eilen, die Liturgien, die gewirkt werden, der stimmungsvolle Moment, in denen ein neuer Phex-Akuloth geweiht wird - ich habe tolle Inspirationen bekommen, wie ich künftig das Beisein eines Gottes schildern oder darstellen kann, was eigentlich bei einer Liturgie für die Anwesenden seh- und spürbar wird. Als beispielhaft genial möchte ich die Heilung durch eine Tsa-Geweihte bezeihnen (S. 176-183) Noch nie habe ich eine so bildhafte Darstellung gefunden.

Nun aber zu dem, was ich neben allen Lobpreisungen wirklich kritisiere:
- Ich finde die Handlung schwach. Die Protagonisten zerteilen sich gleich am Anfang und folgen ihrem eigenen Antrieb, der für mich auch nicht ganz so glaubhaft wie im ersten Roman ist. Meiner Ansicht nach hätten die 380 Seiten halbiert werden können, teilweise dachte ich, der Autorin sind die Ideen für den Plot ausgegangen oder sie zieht absichtlich alles in die Länge. Hätte ich die Darstellung des gemeinen Volkes nicht so toll gefunden, hätte ich den Roman nach der Hälfte in die Ecke gefeuert.
- Was ich aber richtig missraten finde, ist die Darstellung und Sprache der Jugendlichen bzw. jungen Praios-Gläubigen. Sie werden nicht nur umgangssprachlich von den jungen Phex-Gläubigen als "Prangies" bezeichnet :cry: sondern sagen an diversen Stellen "frostig", was Dorothea Bergermann wohl als "mittelalterliches Pendant" zu "coll" empfindet. :( Diese pseudo-jugendlich-coole Sprache wirkt auf mich derart deplaziert, dass mir die Worte fehlen, um mich weiter aufzuregen.

Was das Fazit angeht, so kann ich schwer eins fällen. Für denjenigen, der einen spannenden Handlungsverlauf wünscht, ist der Roman glaube ich nichts. Ob man sich wirklich 380 Seiten antun möchte, um eine tolle Darstellung des Götterdienstes oder Sittengemäldes von Elenvina zu haben.... Naja, habe ich gemacht, muss jeder für sich selbst entscheiden. :wink:
LG,
Sibylla

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Pack_master
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Re: R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Pack_master »

Ja, die Tsa-Geweihte war cool. "Hier sind zu wenig Kinder, wie soll ich so denn arbeiten?" :lol:

Ich habe allerdings einfach nicht verstanden was es mit Adara und ihren komischen Wahrheits-Zuckungen im Tempel auf sich hat. Meiner Ansicht nach waren das einfach bloß Wahnvorstellungen/Verfolgungswahn ihrerseits - irgendetwas um das zu erklären gibt es in DSA einfach nicht. Außer sie wäre Paktiererin und nimmt durch den geweihten Boden schaden, was aber... irgendwie ausfällt ;)
(wahrscheinlich musste die Autorin irgendwas einbauen, damit Adara nicht vollends Mary Sue ist)

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Irike
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R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Irike »

Schlechter als der Vorgänger Nachtrichter, da doch einige Szenenübergänge was wirr waren. Aber dennoch nicht ganz übel. 3 von 5 Sterne.
Neugier bringt den Magier um.
... ach ja: Und Hochmut kommt vor dem Pakt.

Kai Aquila
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R134: Tagrichter

Ungelesener Beitrag von Kai Aquila »

Auch der zweite Teil hat mir wieder sehr gut gefallen und war bis zur letzten Seite spannend und unterhaltsam. Der Elenviner Phextempel gehört definitiv zu den Orten, die ich irgendwann einmal selbst beim spielen einbauen möchte. Die Charaktere sind nach wie vor interessant mit der Einschränkung, dass der Bösewicht hier deutlich blasser bleibt als der oberflächlich charmante Ochenblum aus Teil 1. Ich hoffe aber, dass man in Teil 3 mehr zu seiner Person erfährt. Generell hält sich der Roman nicht groß mit der Motivation seiner Antagonisten auf (Rhys). Auch finde ich es etwas schade, dass es zwar "gute" Praiosanhänger gibt (Praiodan, Isida), trotzdem finde ich die Darstellung der Praioten insgesamt etwas arg überzeichnet. Schön ist dafür wirklich alles, was mit dem Phex- und in diesem Buch auch dem Tsaglauben zusammen hängt. Gerade die Weihe am Ende kann man auch wieder toll ins eigene Spiel übertragen.
Da ich viel Spaß hatte gibt es wieder die vollen 5 Punkte.

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