Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im Januar 2008 erschienenen Romans Über den Dächern Gareths von Stefan Schweikert.
Über den Dächern Gareths
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Zuletzt geändert von StipenTreublatt am 27.05.2013 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Die ca. erste Hälfte fand ich recht spannend und hatte Garether Südquartier-Flair. Danach wurde es mir etwas zu langweilig, wer der Täter ist, war eigentlich auch offensichtlich und die Handlung nahm ein paar Wege, die ich nicht unbedingt nötig fand.
Irgendwo zwischen 2 und 3 Dächer, ich kann mich aber nicht ganz entscheiden, denn die eine Wertung würde es zu schlecht, die andere zu gut dastehen lassen.
Was das Südstadtflair und die Beschreibung der Stadt selbst angeht ist das in Ordnung. Man kann wie bei allen Büchern sicher auch hier Anregungen heraus ziehen, wenn man in Gareth und vor allem auch in dem Milieu spielen möchte.
Die Handlung war okay, keine großen Plottwist oder so. Was mich aber gestört hat war die Geschwindigkeit in der erzählt wurde. Wirkliche Spannung ist bei mir leider nicht aufgekommen.
Die Hauptfiguren waren leider mMn blasser als die Nebencharaktere. Gerade Hauptmann Bosko hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn ich mir ein etwas beherzteres durchgreifen seinerseits gewünscht hätte. Magister Eboran war wirklich witzig und irgendwie lustig verschroben.
Im Gegensatz dazu waren Liasanya und "Seth" eher blass und einseitig. Und wieso an einer Stelle diese andere Diebin auftauchen musste, um "Li" gut zuzureden ist mir auch schleierhaft. Der Hinweis den Sie Ihr gegeben hat, da hätte Li auch selbst drauf kommen können.
Der Schreibstil ist angenehm, die Storyline nicht unglaubwürdig, die Charaktere allesamt glaubhaft.
Spannend fand ich es ebenfalls, besonders da der Autor auf unpassende Action verzichtet, die in anderen Werken oftmals reiner Selbstzweck ist.
Gelungenes Werk: 5 Punkte.
Beim Lesen hat mich der Name "Seth" immer ein wenig genervt, weil meine anglophile innere Stimme es instinktiv immer als "tie-äitsch" lesen wollte, was nicht unbedingt zum Aventurien-Flair beitrug.^^ Ist wohl aber eher mein Problem, fürchte ich.
Ganz bin ich noch nicht durch, aber für den Moment käme ich so auf 3-4 Punkte, mal abwarten, was noch so im letzten Drittel kommt.^^
leite auch gerade 7G... schon laaaaaange Zeit ;o)
aktuelles Abenteuer: Schatten im Zwielicht (bisher: 2 Sitzungen)
Update: Och joa, ist weiterhin ganz nett geblieben, auch wenn so ganz große Überraschungen dann auch nicht mehr gekommen sind. Ich käme weiterhin auf 3,5 Punkte und runde daher mal zu 4 auf.
leite auch gerade 7G... schon laaaaaange Zeit ;o)
aktuelles Abenteuer: Schatten im Zwielicht (bisher: 2 Sitzungen)
Kurzfazit:
Gut lesbarer Roman, der seine zu Beginn aufgebauten Stärken leider nicht über seine ganze Länge retten kann.
3/5 Punkten
Handlung:
Der Roman beginnt als actionreiche Geschichte aus den schlechteren Vierteln Gareths. Nach etwa einem Drittel (wer sich nicht spoilern will, sollte den Klappentext meiden) kippt es stattdessen in einen Krimi, für den zahlreiche neue Figuren eingeführt werden.
Der erste Teil ist grundsätzlich gelungener und wäre mir 4 Punkte wert. Die Nöte, das gefährliche Leben und die bescheidenen Hoffnungen der einfachen Städter sind rund und lesen sich gut weg. Das Niveau wird im zweiten Teil nicht ganz gehalten, weil die Erfordernisse des Genres - spannende Spurensuche, falsche Verdächtige - nicht erfüllt werden. Dazu kommen einige Längen, wenn Charaktere sich ausführlich erzählen, was die Lesenden schon wissen. So kommt es zur Abwertung auf:
3/5 Punkten
Figuren:
Die Figuren empfinde ich als die größte Stärke des Romans. Dabei sind die Nebenfiguren noch besser gelungen als die beiden Hauptfiguren. Wobei mir auch deren Konflikte besser gefallen und nachvollziehbarer erscheinen, als das sonst oft der Fall ist. Die sympathischste und rundeste Figur überlebt leider nicht lang.
Einige für das Finale wichtige Figuren werden erst spät eingeführt, der Cameo ist völlig überflüssig und die für eine aventurische Krimi-Handlung innovative Option, einen Schuldigen mit ausschließlich prosaischen Motiven zu präsentieren, wird unverständlicherweise ausgeschlagen.
4/5 Punkten
Aventurizität:
Gareth ist gut beschrieben. Das Großstadt-Feeling wird nicht durchgehend aufgebracht, wenn eine kurze Kutschfahrt in ein Wäldchen führt oder der Weg durch mehrere Stadtviertel ohne Behinderung angetreten werden kann. Standesunterschiede werden ordentlich abgebildet. Dafür habe ich das Gefühl, dass die Rollen der Nebenfiguren un-aventurisch eng an ihr Geschlecht gebunden sind (nur weibliche Huren und Hexen, nur männliche Magier und Händler - die einzige Ausnahme eine Söldnerin). Nicht ganz klar geworden ist mir, wie Seth mit seiner ungewöhnlichen Ausbildung die Prüfung bei der Schwert und Stab absolvieren kann. Aber so etwas stört mich nicht.
3/5 Punkten
Sprache:
Das Buch liest sich ausgesprochen gut weg, alle Schilderungen sind anschaulich und abwechslungsreich. Sowohl actionsequenzen als auch die meisten Dialoge "funktionieren" - das ist ein höheres handwerkliches Niveau als die meisten mir bekannten DSA-Romane, wenn ich mich auch nicht erinnern kann, etwas besonders eindrücklich zu finden. Zu der Lesbarkeit trägt auch bei, dass eine relativ alltägliche, für aventurische Verhältnisse manchmal schnoddrige Sprache gewählt wird. Das passt für die garethische Unterschicht ganz gut, wenn der auf seinen Stand pochende Adeptus einen reichen Bürger mit "Hallo." begrüßt, schon weniger.
4/5 Punkten
Langes Fazit:
Für einen Erstling ist der Roman eine sehr respektable Leistung. Ich habe das Buch zu Beginn gern gelesen und mich dann zunehmend schwer getan. Mit einem strengeren Lektorat, das hier und da eine halbe Seite Redundanzen rausgehauen hätte, wäre mehr drin gewesen. Das Finale hat dafür nicht entschädigt. Ein etwas souveränderer Umgang mit den Krimi-Elementen hätte sogar den Weg zur Bestwertung frei gemacht. So ist es - gut lesbare - Dutzendware.
Ich fand den Roman gut. Die Geschichte war logisch und hatte keine großen Längen. Die Charaktere waren nachvollziehbar und gut dargestellt. Besonders gefallen hat mir in dieser Hinsicht, das eigentlich niemand auf eine bestimmte Weise gehandelt hat, nur weil er böse war. Jeder hatte seine Gründe und Ziele. Seth blieb dabei ein wenig blass, aber das fand ich verschmerzbar. Gerade die Sorgen, Nöte und besonders die geringeren Ansprüche der ärmeren Bevölkerung fand ich hier sehr gut aufgegriffen. Das Hörbuch war gut gelesen und die kleinen Soundschnipsel wie Kettenrasseln etc. fand ich schön atmosphärisch.
Auch für mich ist "Über den Dächern Gareths" gelungen. Das Buch legt so viel Wert darauf, die Sorgen und das Alltagsleben der garethischen Unterschicht darzustellen, dass es sozusagen zur Milieustudie wird. Dazu kommt ordentliches Krimi und Noir-Flair. Auch das Ende fand ich nicht verkehrt, auch wenn es nicht jedem hier gefallen hat.
Ich hab es als Hörbuch gehört und der Sprecher geht ziemlich mit, am Anfang musste ich mich kurz drauf einstellen aber dann war auch das nicht schlecht. Ich gebe mal vier Punkte, ein guter Roman, den man auch Nicht-DSAlern zu lesen geben könnte.
Meistert: Borbaradkampagne, Zyklopeninseln, Star Wars: Edge of the Empire
Spielt: DnD Rime of the Frostmaiden