Auch wenn das Erscheinungsdatum von "Nachtrichter" doch schon ein paar Jahre her ist, habe ich den Roman jetzt erst gelesen und ihn daher gerade bewertet
Von mir hat er vier Punkte Bewertung bekommen.
Als sehr gut empfinde ich die Handlung, die für mich sehr spannend einher geht und mich gut gefesselt hat. Ich empfinde es als sehr plausibel, warum der Paktierer nicht gleich von den Bürgern oder der Stadtwache der Stadt Kyndoch entlarvt und gestellt wurde. Die Protagonisten "rutschen" gut in das Geschehene hinein, wobei ihre Handlung glaubwürdig und vor allem menschlich wirkt. Sie haben Emotionen, die ihnen einen sehr schönen Charakter geben, so dass ich mit ihnen gut mitgelitten oder mich mit gefreut habe
Der Phexglaube in seiner Vielschichtigkeit wird sehr stimmungsvoll dargestellt. Ich habe mir z. B. eigentlich nie Gedanken darüber gemacht, wie genau der Gottsdienst in einem eigentlich abläuft oder dass es regionale Unterschiede in der Ausprägung gibt und ein Messdiener aus Gareth einen Prediger aus Fasar beim Gottesdienst durcheinander bringen könnte
Diese Kleinigkeiten haben mir den Phex-Glauben gut nahegebracht und mir wirklich viel Spaß beim Lesen bereitet.
Als negativ empfinde ich - wie oben in dieser Diskussion bereits aufgeführt - die Perfektion von Adara. Ja - sie soll eine Heldin sein, wwäre sie "nur" ein ganz normaler Mensch, würde sie ein Abenteuer wie dieses wahrscheinlich nicht überlebt haben. Aber hier hat die Autorin ein wenig über die Stränge geschlagen. Adara verkörpert in sich so viel Perfektion, dass sie stellenweise unglaubwürdig rüberkam, und da halfen auch nicht die oben bereit erwähnten Pickel im Gesicht
Dennoch kann ich den Roman jedem empfehlen, der ein sehr schönes, rundes und stimmungvolles Bild vom Phexglauben erhalten möchte.