Aventurisches Transmutarium

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Thallion
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Aventurisches Transmutarium

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread ist zur Diskussion der Inhalte der im 2021 erschienenen Spielhilfe Aventurisches Transmutarium.

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Aventurisches Transmutarium

Vielleicht hast du Erfahrungen mit der Spielhilfe gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Tipps, Fragen oder Meinungen zum Band. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread die Spielhilfe auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Nutzer zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du die Spielhilfe kennst!

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TarionAldgrimmson
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Aventurisches Transmutarium

Ungelesener Beitrag von TarionAldgrimmson »

Mir gefällt diese Buch überraschend gut. (4*)

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Thorgrimm_Faenwulfson
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Ungelesener Beitrag von Thorgrimm_Faenwulfson »

TarionAldgrimmson hat geschrieben: 02.04.2021 13:17 Mir gefällt diese Buch überraschend gut. (4*)
Mir auch, obwohl ich, ehrlich gesagt, mit Chimären nicht allzu viel am Hut habe.
Trotzdem sind die Beschreibungen und auch die Illustrationen größtenteils richtig gut geworden.

Daher gibts von mir auch 4 von 5 Chimären
Das wohl, bei Swafnir!

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Halbblut
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Aventurisches Transmutarium

Ungelesener Beitrag von Halbblut »

Ich bin begeistert.

1) Man merkt die Leidenschaft seitens der Autoren
2)Ist es schön, dass es zu dem Thema ein eigenes Quellenbuch gibt

Ich hoffe es wird auch ein solches Buch zu Thema Golembau geben.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Halbblut hat geschrieben: 11.04.2021 10:56 Ich hoffe es wird auch ein solches Buch zu Thema Golembau geben.
Das wurde ja bereits angekündigt und bestätigt. :)

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Eloquent Erlenfold
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Ungelesener Beitrag von Eloquent Erlenfold »

Mir gefällt es "gut". Der Band bietet die Bekannten Vorzüge, namentlich eine Doppelseite pro Chimäre mit einem meist schönen Bild und einer sehr fluffiger Beschreibung.
An die Chimären und Daimonidenbeschreibungen nach diesem Schema schließen dann ca 30 Seiten allgemeiner Hintergrund an und dann nochmal gute 20 Seiten in denen Chimärenherstellung in Regeln gegossen und das aus spielen beschrieben wird.

Mir haben besonders die letzten Teile gefallen, die Chimärenbeschreibungen sind zwar gut gemacht aber mir fehlte hier der sinnvolle Nutzen sowohl für den Chimärologen, der ja einen Grund für die Erstellung haben musste, als auch für mich am Spieltisch. Ist aber sicher Geschmackssache.
Die 30 Seiten allgemeiner Hintergrund gehen sehr ins Detail. Hier wurde nicht nur ein bisschen was erklärt, sondern man nähert sich dem Thema Chimären in einer pseudowissenschaftlichen Art und Weise. Ich persönlich habe nichts gegen halbseitige Ausführungen zum Thema "Seele und Wahrer Name" in der dann so leicht greifbare magietheoretische Ausführungen wie die folgende enthalten sind: "Der Chimaeroform, so wird spekuliert, besitzt wie jeder Zauber und jedes Ritual eine stets wiedererkennbare Struktur auf der Astrealebene, die ähnlich funktionieren solle wie ein solcher Wahrer Name. Selbst eine Chimäre, die nicht daimonid ist, wurde so dennoch von einem Cantus gebunden, dessen Wahrer Name ihn für Tsa unnatürlich macht."
Wer mit diesem Stil aber nicht zurecht kommt, ihn nicht versteht oder solchen schlau anmutenden Texten nichts abgewinnen kann, wird mit diesem Teil nicht glücklich werden, daher gebe ich auch nur 4/5 Punkte.
Im Kontrast dazu ist der in den Hintergründen enthaltene Teil zu berühmten Chimärologen sehr spieltischnah geraten. Zwar sind die Personen nicht alle sofort plastisch geworden, teilweise sind sie etwas fad, mit ein klein wenig Arbeit sind sie aber super leicht in ein Abenteuer integrierbar. (Ja ok, ich gebe zu, dass ich eine sehr sehr hohe Messlatte bei NSCs anlege. Sie sind schon gut, aber manchen fehlt halt noch das gewisse Etwas :wink:. Man könnte auch sagen, sie sind teilweise zu archetypisch. Der Abschnitt ist aber ja totztdem ausgesprochen gut.)

Der "Chimärengenerator" mit dessen Hilfe man sowohl als Spieler als auch als SL für die Antagonisten Chimären zusammenbasteln kann, ist gut geraten, leider ist es aber auch ungefähr so komplex wie die DIN EN ISO 6892-1, in der genormt ist, wie man eine Zugfestigkeitsprüfung korrekt durchführt.
Das ist nichts persé schlechtes, ich habe nichts dagegen, wenn Dinge die Ingame schwierig sind (wie magische Analyse, Beschwörungen oder eben auch Chimärenerstellen) auch komplexe Regeln haben, es ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache. Natürlich gibt es auch hier verschiedene Fokusregelstufen, daher muss man nicht so ins Detail gehen.

Insgesamt wohl der beste Teil der blauen Spielhilfereihe, die ja mit hoher Geschwindigkeit von Zoe Adamietz vorangetrieben wird. Das beste daran ist aber sicher, dass er einfach fertig ist. Ein Band, alles drin. Kein zweiter Teil.
Was für mich leider das ist, was die Herbarien zurückhält.
1. Auf Svellttal auf zum Streite
der Feind bedroht das Land
so tretet ihm entgegen
geschlossen Hand in Hand.

(...)

11. Nie werden wir uns beugen
stolz heben wir den Blick
auf Svellttal auf zum Siege
wir weichen nicht zurück.

Ortak der Graue
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Aventurisches Transmutarium

Ungelesener Beitrag von Ortak der Graue »

Ich bin hier im Forum in letzterer Zeit vor allem als Kritiker von DSA5 aufgetreten, wobei vielleicht unter gegangen ist, dass ich sehr vieles positiv sehe und in erster Linie drei Dinge kritisiere:
• Zu geringe Nutzung eines weltumspannenden und mitreißenden Metaplots und in der Folge manchmal recht lahme und banale Hintergründe und Plothooks.
• Eine teilweise völlig nervige Zersplitterung der Inhalte.
• Der Schreibstil in Regel- und Crunchteilen (katastrophal!!!).
Das „Aventurische Transmutarium“ hingegen halte ich für extrem gelungen. Nicht nur, dass oben genannte drei Probleme wenig bis gar nicht auftauchen (dafür kommt für mich ein nerviges viertes Element hinzu). Ich sehe hier eindeutige Stärken in dem, was DSA5 anbieten kann und diese sind hier für mich on the point!
Zunächst – was ist drin? Nach einer extrem kurzen Einführung in das Wesen dieses Bandes geht es direkt in umfangreiche Darstellungen von Chimären und danach von Daimoniden. Jeweils doppelseitig, bebildert und vergleichbar aufgebaut. Es folgt eine Abhandlung zur Geschichte der Chimärologie, Meilensteine der Forschung und deren Einfluss auf regionale Märchen/Sagen. „Magietheoretische Elemente“ und philosophische Spekulationen über Nutzen, Grenzen und Gefahren der Chimärologie folgen und werden abgerundet von Kurzexkursen zu kulturschaffenden Chimären, die sich quasi verselbstständigt haben, und Nutzchimären (Pflanzen und Tieren). Ein Who is who vergangener und aktueller Chimärologen/Dämonologen breitet das Kaleidoskop unterschiedlicher Meisterfiguren und philosophischer Strömungen aus, bevor erst abschließend ausführliche Regeln zur Erschaffung eigener Chimären mit allem Zipp und Zapp angeboten werden. Nur sehr, sehr kurz (zu kurz?) wird die Profession Chimärologin angeboten. Abschließend findet sich noch allerlei Vermischtes (Zauber der Kreaturen, Hilfsmittel etc. – ohne das kommt DSA5 anscheinend nicht mehr aus. Ich habe regelmäßig das Gefühl, als würden in die letzten Seiten wie in eine Rumpelkammer immer noch irgendwelche Sachen geschmissen, die woanders nicht sinnvoll passten).
Wie steht es mit den Kritikpunkten? Zunächst gehe ich auf mein „Lieblingsgemecker“ ein und arbeite die drei Punkte oben ab: Hier tauchen tatsächlich wieder einige Doppelungen zu anderen Bänden auf (Bleichmuräne und Riesenoktopus zum Havena-Band, um nur mal ein Beispiel zu nennen). Dramatisch finde ich sie hier nicht. Nerviger ist eher, dass Einzelelemente wirklich nur sehr, sehr kurz auftauchen, wobei ich vermute, dass sie woanders stärker ausgebaut werden: Die Charakterklasse der Chimärologin habe ich bereits erwähnt und vielleicht ist es nicht schlimm, dass sie nur sehr wenig Platz einnimmt, weil sie letztlich in der Regel gildenmagischen Hintergrund hat. Schade finde ich aber, dass chimärologische Völker wie die Holberker oder Shakagra nur kurz in Nebensätzen erwähnt werden. Ich vermute, dass sie in anderen Publikationen noch ausführlicher vorgestellt werden, hätte mir das aber auch hier gut vorstellen können.
Da ich DSA5 nicht spiele, sind die Regeln für mich nicht so bedeutsam und ich kann ihre Sinnhaftigkeit auch nicht einschätzen (würde sich beim Spielen ergeben), aber: Die Regeln/Crunches lesen sich ausnahmsweise nicht so, dass ich kotzen muss!
Was ist mit dem Metaplot, Plothooks und aventurischer Lore? Tatsächlich bin ich sehr zufrieden. Für mich als Nostalgiker tauchen alle alten Namen auf, die hier fallen müssen (von Stars wie Borbarad, Glorana, Pardona und Nahema zu Koryphäen wie Abu Terfas und Zurbaran). Aber auch genug aktuelle und aufstrebende Chimärologen mit durchaus kontroverser Agenda, die sowohl als Auftraggeber wie als Gegner infrage kommen. Die Geschichte reißt viele Hintergründe an (inkl. nicht-menschlicher Zeitalter) und bringt mich als Leser auf gut lesbare Weise tatsächlich tiefer ins Thema. Super!
Was nervt mich denn dann? Nun, es ist etwas, das Andere vielleicht nicht stören und überlesen oder sogar begeistert aufnehmen würde und deshalb möchte ich klar markieren, wie subjektiv dieser empfundene Makel ist – zumal ich ihn wirklich nicht übergewichten möchte:
Mich nervt die Vermengung aventurischer Lore mit aktuellen, gesellschaftspolitischen Debatten!
Dass die Erschaffung der „eierlegenden Wollmilchsau“ als Hirngespinst zurückgewiesen wird, kann wohl als Humor durchgehen – stärker nervt mich die im hinteren Teil omnipräsente Diskussion über den Nutzen der Chimärologie in der Landwirtschaft zur Steigerung der Erträge für die armen Teile der Bevölkerung. Wir haben hier ein hochmystisches Phänomen (Magie, Chimären, Dämonen) und wir trivialisieren und profanisieren es als aventurisches Pendant zur Gentechnik inklusiver aller Pros und Cons der ökologisch-ethischen, irdischen Debatte? Ich verstehe den Gedanken dahinter: Es soll das klare schwarz-weiß-Schema durchbrochen werden – okay, bin ich dabei, das macht die Welt tiefer. Aber bitte nicht auf Kosten einer Entmystifizierung. Wenn ich solche Themen diskutieren möchte, tue ich das auf meinem Greenpeace-Stammtisch! Dass Homo-Ehen zur aventurischen Geschichte dazugehören, ist wohl auch dem Zeitgeist geschuldet. Ich brauche aber auch solche politischen Begriffe wie „liberal“ nicht im Kontext einer Einschätzung von Pardonas Leistung als Chimärologin („selbst jemand, der eine weniger liberale Meinung in Bezug auf die Schaffung von Daimoniden vertritt“). Wie ich bereits sagte, ist es für einige wahrscheinlich reizvoll, andere überlesen das – für mich stört es das Flair! Auch hier brauche ich keine Diskussion über Liberalismus!
Letztlich aber alles Kleinkram gegenüber den deutlichen Stärken des Bandes: Schön übersichtlich alles! Die Illus sind hervorragend bis brilliant (das Cover finde ich ernsthaft am schwächsten von allen Bildern hier), wobei sie oft ein lovecraftsches Feeling verbreiten. Ich mag es sehr, dass besonders die Daimoniden die Optik des Mythos-Bandes atmen und diese Tradition fortsetzen. Hier sehe ich eine gewisse Brücke. Die Wesen sind nahezu alle spannend/faszinierend, erweitern das Setting Aventuriens sinnvoll und der Band wirkt auf mich weitgehend vollständig! Die schönen Lore-Texte zur Historie und den bedeutsamen Personen habe ich bereits oben benannt. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich Lust habe, regelmäßig im Band zu schmökern.
Obwohl die kritischen Aspekte jetzt mehr Raum eingenommen haben als die positiven, möchte ich letztere doch stark in den Vordergrund rücken. Der Band macht in meinen Augen genau das, was er tun soll und gehört für mich deshalb zur Abrundung und Aufwertung einer vollständigen DAS-Kollektion. Dabei ist der Schreibstil angenehmen. Da ich die Kritikpunkte als Nebensächlichkeiten ansehe, möchte ich an dieser Stelle die volle Punktzahl geben!
Contra principia negantem non est disputandum!

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Ortak der Graue hat geschrieben: 12.04.2021 12:24 Mich nervt die Vermengung aventurischer Lore mit aktuellen, gesellschaftspolitischen Debatten!
Dass die Erschaffung der „eierlegenden Wollmilchsau“ als Hirngespinst zurückgewiesen wird, kann wohl als Humor durchgehen – stärker nervt mich die im hinteren Teil omnipräsente Diskussion über den Nutzen der Chimärologie in der Landwirtschaft zur Steigerung der Erträge für die armen Teile der Bevölkerung. Wir haben hier ein hochmystisches Phänomen (Magie, Chimären, Dämonen) und wir trivialisieren und profanisieren es als aventurisches Pendant zur Gentechnik inklusiver aller Pros und Cons der ökologisch-ethischen, irdischen Debatte? Ich verstehe den Gedanken dahinter: Es soll das klare schwarz-weiß-Schema durchbrochen werden – okay, bin ich dabei, das macht die Welt tiefer. Aber bitte nicht auf Kosten einer Entmystifizierung. Wenn ich solche Themen diskutieren möchte, tue ich das auf meinem Greenpeace-Stammtisch! Dass Homo-Ehen zur aventurischen Geschichte dazugehören, ist wohl auch dem Zeitgeist geschuldet. Ich brauche aber auch solche politischen Begriffe wie „liberal“ nicht im Kontext einer Einschätzung von Pardonas Leistung als Chimärologin („selbst jemand, der eine weniger liberale Meinung in Bezug auf die Schaffung von Daimoniden vertritt“). Wie ich bereits sagte, ist es für einige wahrscheinlich reizvoll, andere überlesen das – für mich stört es das Flair! Auch hier brauche ich keine Diskussion über Liberalismus!
Spannend, ich lese den Teil komplett anders als du.

Für mich ist es endlich mal eine sinnvolle, zu Ende gedachte Fortführung der Frage: "Wie ändert sich unsere Welt, wenn Magie existiert?"

Das wird im Grunde viel zu wenig thematisiert. Wir haben Magier, die können alles Mögliche, was teilweise Menschen des 21. Jahrhunderts nicht können, und trotzdem sieht Aventurien im Großen und Ganzen genauso aus, wie das Hochmittelalter bei uns eben so aussah. Dann kommen irgendwelche gehandwedelten Gründe, warum das alles kaum oder keinen Einfluss hat - weil man den Mut scheut, Dinge auch mal zu Ende zu denken oder dem Leser nicht die Leitplanken wegziehen will. Aber genau das macht doch Fantasy aus!

In diesem Fall also: Wenn Magier imstande sind, Wesen zu kreuzen und neue Wesen zu erschaffen, dann ist es doch völlig logisch, dass nicht nur ein klischeehafter Hihi-Bartzwirbel-Bösewicht auf die Idee kommt, Kreaturen zu erschaffen, um seinen Dungeon zu bewachen, sondern eben auch ein rational denkender Magier sich überlegt: Hey, das wäre doch eine richtig naheliegende Lösung, um den Nahrungsmittelertrag zu steigern! Meinetwegen auch aus persönlichen Bereicherungs- oder Eitelkeitsgründen, oder weil er sich gerne als Retter der Armen sieht oder einfach nur aus Erfinderneugier.

Ich halte das insofern für eine völlig logische Denkweise, die viel weniger mit "Greenpeace" und dem 21. Jahrhundert zu tun hat, als eben tatsächlich mit einem echten und glaubwürdigen Hineinversetzen in die Situation, wie sie in Aventurien ablaufen müsste. :)

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Ich habe es auch bisher eher als Schwäche von DSA gesehen dass überall übermächtige Magier und Geweihte rumlaufen und die Gesellschaft sich aber dadurch kaum verändert hat. Der Ansatz gefällt mir daher auch, die eierlegende Wollmichsau um den Ertrag seiner Bauern zu erhöhen (aus wohltätigen oder gierigen Gründen) wäre defintiv ein realistischeres und glaubwürdigeres Ziel für einen Chimärologen als das was uns meistens präsentiert wird.

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Nurgling
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Ungelesener Beitrag von Nurgling »

Habe mir das Band durchgelesen und finde es sehr gelungen.

Mir gefiel schon von Toten und Untoten in DSA 4.1 und bin froh, das der Ansatz hier fortgeführt wird. Freue mich insofern auch auf die angekündigte Golem Spielhilfe.
Nurgling's Kartographische Kreationen

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Ortak der Graue
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Ungelesener Beitrag von Ortak der Graue »

Danke für eure alternative Sicht! Kann ich tatsächlich gut nachvollziehen. Ich glaube mich hat dann etwas der Schreibstil gestört, weil das magische zu profan diskutiert und deshalb entmystifiziert wird. Wäre ne spannende Diskussion, ob es nunmal trivialer im Sinne von alltäglicher wird, wenn es selbstverständlicher Bestandteil einer Welt wird. Viele "Wunder" unserer Wissenschaft sehen wir ja auch nicht mehr als Wunder... Insofern wäre Magie in Aventurien wohl "normaler" und nur ich als Leser verspüre den sense of wonder. Hm... ihr bringt mich zum Nachdenken! Und da ich sowieso die volle Punktzahl gegeben habe, ist es auch egal! :lol:
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WeZwanzig
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Aventurisches Transmutarium

Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Ich glaube das Trasmutarium ist der erste DSA5-Regelband den ich wirklich uneingeschränkt empfehlen kann.

Hier wurde wirklich mit viel Liebe und sehr guter Recherche ein bisher stark vernachlässigtes Themengebiet bearbeitet, dass auch in den vorherigen Editionen meist nur eine Randerscheinung war.

Das Buch beginnt mit einem ausführlichem Bestiarium, in dem sehr viele Trasmutationen (Sammelbegriff für Chimären und Daimonide) vorgestellt werden. es gibt ein paar wenige bereits aus anderen Werken bekannte Wesen, doch der Großteil ist tatsächlich neu beschrieben (man hat sogar viele bereits in DSA5 beschriebene Wesen wie etwa Borbarad-Moskitos, Valpodinger, Neunaugen oder Weiße Hetzter nicht mit aufgenommen, so dass man, wenn man gewollt hätte, deutlich mehr Arbeit hätte sparen können.) Wer schon lange bei DSA dabei ist wird dabei sehr viele der Chmären wiedererkenne, mein Favorit etwa war der Hydron aus "Die sieben magischen Kelche".

Nach den Chmärenbeschriebungen folgt dann etwas, dass man in den meisten DSA5-Werken stark vermisst. Sehr viel Fluff. Es beginnt mit einer spannenden Zusammenfassung über die Geschichte der Chimärologie, die mir einige Zusammenhänge offenbarte, die ich so noch nie gesehen hatte (etwa das die alten Drachen die ersten Chimärologen waren, damals noch gänzlich ohne asfalothsche Kräfte und das Pardona mit ihrer Chimärenforschung nur in Pydracors Fußstapfen getreten ist). Danach folgen (pseudo-)wissenschaftliche Texte zu verschiedensten Themen, etwa wieso Chimärologie ein Götterfrevel ist, warum sich manche Chimären fortpflanzen können, wie sie sich in die existierende Flora und Fauna eingliedern und viel, welches Potential Chimären als Nutztiere bieten und warum man als Chimärologe nicht unbedingt böse seien muss, etc...
Im Anschluss werden dann berühmte Chimäenerschaffer vorgestellt, angefangen von verstorbenen und verschollenen wie etwa Abu Terfas, Borbarad oder Hydronius von Selem, über aktuelle Meister wie den Anführer des Zurbaranier-Zirkels oder Sefira Alchadid und sogar ein paar aufstrebende Chimärologen, die sich erst noch einen Namen machen müssen. Man hat (fast) alle wichtigen Chimärologen Aventuriens beschrieben, und hat sich dabei nicht mal davon aufhalten lassen, dass man mit manchem Autor einer Figur nicht mehr das beste Verhältnis hat, tortzdem gab es zumindest kurze Erwähnungen.

Damit hat Chimärologie in DSA5 nun deutlich mehr Fluff als etwa die meisten Kirchen Aventuriens, die in "Aventurisches Götterwiken I + II" nahezu rein von der spielmechanischen Seite aus betrachtet werden und wo ich Werke älterer Regeleditionen als zwingend notwendige Sekundärliteratur betrachte.

Das Buch endet dann mit einem Regelteil, in dem die Erschaffung und Kontrolle von Chimären ausführlich beschrieben wird, inklusive eines Baukastens, mit dem man beliebige Wesen zu Chimären verschmelzen kann. Die Regeln sind vom Lesen her vollkommen funktional und wirken gut durchdacht. Man verzichtet auf Regeln für kleinteilige Teilprobenerleichterungen, stattdessen gibt es SFs die einem immer wieder neue Möglichkeiten bieten, etwa Objekte oder reine dämonische Essenz bei der Erschaffung zu nutzen. Selbst der Regelteil hat noch eine gehörige Portion Fluff, wird hier doch ausführlich die "Zaubertechnik" des Chimaeroformo beschrieben und damit die Frage geklärt, ob bei der Chimären-Erschaffung Operationen nötig sind, oder ob der Zauber alles erledigt (Offiziell ersteres, aber darf auch mit zweiterem spielen, wenn es einem sonst zu eklig wird). Damit dürfte der Chimaeroformo der bisher einzige Zauber in DSA5 sein, für den derartiger Fluff beschrieben ist. Für alle anderen existieren stand jetzt nur reine Spielwerte.

Trotz allem gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ich natürlich nicht unerwähnt lassen möchte:
- Die Illustrationen sind handwerklich eigentlich alle super, man hat sogar auf die in der Thorwal-RSH eingeführte dämliche Zensiererei verzichtet. Inhaltlich aber waren mir aber ein paar der Daimonide zu chutllu-mäßig. Der Ghumai-Kal (Hütte Hühnerbein) sieht nicht aus wie etwas, in dem jemals jemand wirklich aktiv leben würde.
- Mein üblicher Verdruss bezüglich der Frage: viewtopic.php?f=182&t=47784. Gerade bei einem so gut recherchierten Buch sehr schade.
- Das nicht-erwähnen der Trachrhabaar, die auf jeden Fall noch in das Buch gehört hätte.
- Obwohl sonst gefühlt jeder andere wichtige Chimärologe Aventuriens erwähnt wird finde ich keinen Hinweis auf Vespertilio Organo
- Bei den vorhin genannten (pseudo-)wissenschaftliche Abhandlungen ist nicht klar, ob es ingame- oder outgame-Texte sind. Für Outgame-Texte sind sie manchmal etwas sehr verschwurbelt geschrieben, da wären klarere Satzstrukturen und eine weniger bildliche Sprache besser gewesen. Für Ingame-Texte hingegen enthalten sie zu viel Wissen, über das kein Aventurier verfügt, etwa genauste Details über das Leben Pardonas oder etwa die regelmäßige Erwähnung Tsatuarias als Göttin vergangener Zeitalter.

Trotz der kleinen Kritikpunkte bekommt das Buch von mir 5 Sterne und ich hoffe, dass es wegweisend für folgende DSA5-Produkte wird.
“Protection and power are overrated. I think you are very wise to choose happiness and love.”
― Uncle Iroh

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Wenn noch etwas dazu einfällt, dann "Warum ist im Inhaltsverzeichnis eine Harpye abgebildet, aber es steht nirgends, wie man eine baut?!"
Oder habe ich das was grundlegenes überlesen? Ich meine - die war ja neben dem Mantikor die Chimäre schlechthin.
Sonst vielen Dank für den aussagekräftigen Post. Ich teile Deine Meinung voll.
Contra vis mortis nulla herba hortis

Zvetiki
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Ungelesener Beitrag von Zvetiki »

Wie hoch sind denn die relativen Anteile von Fluff, welcher auch für einen DSA4-Traditionalisten relevant ist, auf der einen und DSA5-spezifischen Regeln auf der anderen Seite?

Ortak der Graue
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Ungelesener Beitrag von Ortak der Graue »

Meine Wahrnehmung nach ist dieser sehr hoch. Ich spiele ja kein DSA5, finde die Publikation aber super.
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Black
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Ungelesener Beitrag von Black »

Nagelt mich nicht auf die exakte Seitenzahl fest, aber beim Überfliegen habe ich folgendes gezählt:

160 Seiten, davon 98 Seiten verschiedene Chimären, 14 Seiten Hintergrund der Chimärologie, 9 Seiten namhafte Koryphäen der Chimärologie, (nur) 19 Seiten Regeln und 10 Seiten Anhang (aber leider kein Index).

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Madara Thiralion
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Ungelesener Beitrag von Madara Thiralion »

Ich muss sagen, ich bin einigermaßen positiv überrascht. Ich bin kein großer Freund von DSA 5, aber diese Spielhilfe habe ich mir tatsächlich trotzdem gekauft, und sie erfüllt im großen und ganzen meine Erwartungen.

Die meisten alten, etablierten Chimären und Daimoniden sind im Band vertreten, und es wurden einige neue hinzugefügt, die mir sehr gut gefallen (beispielsweise der Schwarze Hetzer). Besonders loben will ich den Abschnitt mit einer Aufstellung lebender und verstorbener Chimärologen, den ich als immens hilfreich sehe, und der nicht nur selbst kaum ausgearbeitete Personen wie Mordaza Maraneta aufgreift, sondern auch interessante neue Persönlichkeiten in die Spielwelt einführt. Außerdem loben will ich den Abschnitt über die Nutztier-Chimärologie, der lange dringend notwendig war, auch wenn er meiner Ansicht nach auch noch größer hätte ausfallen können. Die Artworks sind zumeist von zufriedenstellender bis äußerst guter Qualität (insbesondere Shadifriit und Schwarzer Hetzer), mit wenigen Ausnahmen (was sollen die vielen Hörner auf dem Famulus?).

Über die Qualität der vorgestellten Regeln kann ich nicht urteilen, weil ich sie als DSA 4.1 Spieler ohnehin nicht im Spiel ausprobieren werde, obwohl ich in Zukunft mal sehen muss, ob sie sich als Ideensteinbruch für Hausregeln eignen.

Leider habe ich aber auch Kritik anzubringen, wobei viele Punkte davon wohl persönliche Geschmackssache sind. Das Fehlen der Harpyien im Band beispielsweise ist nicht sonderlich tragisch, aber doch eine merkliche Lücke. Weiterhin habe ich in einigen Fällen (insbesondere bei Pflanzenchimärologie und der Natur der Ghumai-Kal, siehe dazu meinen Thread hier im Forum zu meinen Ideen bezüglich der laufenden Hütten: viewtopic.php?f=4&t=53838) doch drastisch von den Autorinnen abweichende Vorstellungen und werde das in meinem Aventurien anders handhaben. Auch der Flugechsenshadif missfällt mir sehr, denn auch wenn das Bild und die Idee wirklich gut sind, so fehlt mir doch (wie bei normalen Flugechsen auch schon) eine glaubhafte Erklärung für die Flugfähigkeit bei der lächerlich geringen Flügelspannweite und noch mehr eine Rechtfertigung für telepathische Kräfte ohne Magie oder sonstige auch nur theoretische Funktionsweisen für eine solche Fähigkeit. Dass die Sandschrecken, die direkt aus Asfaloths Domäne geströmt sein sollen, nur Chimären und keine Daimoniden sein sollen, kommt mir ebenso spanisch vor.

Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Punkten und freue mich auf das angekündigte Aventurische Animatorium.
Shinxir vult!

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Azazyel
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Ungelesener Beitrag von Azazyel »

Ich hab mir das Buch gestern geholt, aber bislang nur etwas durchgeblättert. Mit einer ausführlichen Einschätzung warte ich daher noch, aber es macht einen guten Ersteindruck. Ich muss auch sagen, dass ich mich auf diese Veröffentlichung schon vorher gefreut habe, da mir der Sinn der Publikation sofort einleuchtete und die Herangehensweise, einen Baukasten zum Selber-Machen zu liefern, sehr vielversprechend war.
Meistert: Borbaradkampagne, Zyklopeninseln, Star Wars: Edge of the Empire
Spielt: DnD Rime of the Frostmaiden

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