Die dampfenden Dschungel

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Thallion
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Die dampfenden Dschungel

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread ist zur Diskussion der Inhalte der im 2020 erschienenen Spielhilfe Die dampfenden Dschungel.

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Die dampfenden Dschungel

Vielleicht hast du Erfahrungen mit der Spielhilfe gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Tipps, Fragen oder Meinungen zum Band. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread die Spielhilfe auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Nutzer zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du die Spielhilfe kennst!

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Foxfire
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Die dampfenden Dschungel

Ungelesener Beitrag von Foxfire »

Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu diesem Buch von daher werde ich diese Pferd mal von hinten aufzäumen.
Die Regionalbeschreibung konzentriert sich auf den Dschungel und die Waldinseln und ihre Ureinwohner (Mohas, Utulus & ein paar Achaz).
Exclusiv darauf, Sklavenjäger,Piraten und Forscher werden erwähnt sind aber hier nicht im Fokus sondern Teil der Gefahren des Urwalds.
Hôt-Atem ist die einzige koloniale Stadt und bietet einen Einstiegspunkt in ein Land vor unserer Zeit... oder so ähnlich. :)

Contra:
Wieder eine Menge Copy /Paste Material.
Meiner Ansicht nach übertreibt Ulisses das ein wenig... und kopiert Fehler unbearbeitet erneut rein siehe Animistentradition Kosten.

EIne Einstiegsstadt für den "weißen Mann" ansonsten nicht viele Städte/Ortsbeschreibungen (ist ja auch Dschungel).

Zuviele Andeutungen und selbst im SL Abschnitt wenig harte Info.

Das zugehörige Abenteuer ist diesmal recht obligatorisch da es den beschriebenen Status Quo erst herbeiführt.
Alles was nicht Echse, Moha oder Utulhu ist wird größtenteils ignoriert oder nur angerissen. z.B. Piraten

PRO:

Das zugehörige Abenteuer ist diesmal recht obligatorisch da es den beschriebenen Status Quo erst herbeiführt.
Alles was nicht Echse, Moha oder Utulhu ist wird größtenteils ignoriert oder nur angerissen. z.B. Piraten
(Ja, das sehe ich sowohl Pro wie Contra. Das Entdecken eines verschollenen Stammes ist schon toll und auch das dieser Regioband sich eher auf die Sicht der Eingeborenen Stämme konzentriert ist mal was Neues.)

Meiner persönlichen Meinung nach tolles Artwork.

Viele Ansätze um eine Stammesrunde oder ein "Indiana Alrik" Abenteuer zu leiten.
(Inclusive Peitsche und konkurrierenden Forschern, 2 sind als NSC bereits enthalten)

Glaube und Kultur ist sehr schön umrissen mit genug Freiräumen um seine eigene Note einzufügen.

Die von Phileasson entdeckte Tempelstadt der Echsen ist drin und wurde an die aktuellen Ereignisse angepasst.
Wobei hier schon ein leichtes Deja Vu auftritt wenn man den 9. Phileasson kennt.

Insgesamt finde ich das Dschungelbuch gut, allerdings ist der Fokus etwas einschränkend.
Ist ja schön das auch die Inselstämme ihr Spotlight bekommen trotzdem habe ich ganz häufig das Gefühl gehabt ich bräuchte noch einen Regionalband "Piraten des Südens" und einen "Allianzen in Schwarz und Gold" Band für ein zusammenhängendes Bild.
Es wirkt für mich wie ein Puzzelstück des Südens aber dafür ein Glänzendes Stück des Puzzels.

P.S.: Ein kleiner Hinweis für das Errata Team, Traditionskosten Animisten &
Spoiler
Da die CobaltChromanimisten ganze Eparitplattenpanzer (18 Stein!!!) tragen gehe ich mal davon aus das der Bann des Eisens nicht für Ephrait gilt. Ansonsten sehe ich nicht wie die effektiv zaubern sollen... lustigerweise wird es nirgendwo erwähnt.
Zuletzt geändert von Foxfire am 06.09.2020 15:00, insgesamt 2-mal geändert.

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Lafayette
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

Ist Brabak mal anständig beschrieben?
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Foxfire
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Ungelesener Beitrag von Foxfire »

Nein, der Fokus liegt komplett auf dem Dschungel, die einzige Stadt ist Hôt-Alem.

Alles andere sind vergessene Stämme oder Achazstädte (meist verflucht oder verlassen).

Allerdings gibt es eine nette Legende über eine Zitadelle der Geister, die auch mit der Gründung der Brabaker Magierakademie zusammenhängt.

Brabak und andere "zivilisierte" Südländer werden wohl, wie auch die Piraten und die Seefahrt eigene Publikationen erhalten.
Wird in der Einleitung angedeutet um den Fokus auf die "unzivilisierten" Stämme zu verdeutlichen.
Das ist das Dschungelbuch... Name = Inhalt. :cookie:

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Wobei man fairerweise sagen muss, dass diese Einschränkung zum Teil auch deswegen gemacht wurde, um noch mehr Überschneidungen und Dopplungen zu verhindern. Wenn sie eben wirklich bewusst Al'Anfa, die Kolonialstädte und die Achaz spiel- und regeltechnisch draußen lassen, dann müssen das nicht hier aufgreifen und dann später nochmal wiederholen. So hat zumindest die Redaktion argumentiert, und ich kann dem durchaus von der Idee her folgen.

Der Effekt ist außerdem, dass der Band in sich stimmig in einem Setting bleibt. Es geht um Dschungel. Es springt nicht zwischen Städten, Küste und Wäldern hin und her, und die Wälder sind irgendwie "das wilde Draußen, das so rund um die Städte ist". Ich sehe auch nicht, wie sie sinnvoll noch südaventurische Kolonialkultur zusätzlich hätten in den Band stopfen wollen, der ist ja jetzt schon recht voll.

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Fred Ericson
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Ungelesener Beitrag von Fred Ericson »

Was man gerne vergisst: Die Zeichenzahl ist begrenzt. Will man also die Städte reinbringen, ginge das nur knapp. Dafür hat man aber auch den Almanach. Zudem müsste man entweder dem Kemi-Krieg vorausgreifen oder hätte in einem Jahr eine tiefgreifende Änderung.

Ich mache mir eher Sorgen, ob man die Städte, Allianzen und Piraten alle in einem Band unterbringen kann und hoffe auf eine Stadtspielhilfe zu Al'Anfa und einer zur Seefahrt, die sich auch ausführlich den Piraten widmet. Ich war zu DSA 3- Zeiten ein großer Fan des Beihefts "Unter Piraten" aus der "Al'Anfa und der Tiefe Süden"-Box.

Zur aktuellen RSH will ich auch noch ein Fazit ziehen, bin aber noch lange nicht durch. Beim ersten Durchblättern bin ich aber schon mal begeistert worden.
"Teva ruyu ka, ka Kuruke-Wape!"

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Doc Sternau
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Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Die Frage an den Band ist doch eher: Braucht man ihn, wenn man die alte(n) Meridiana-Spielhilfe(n) schon hat? Also wie viel Neues zu Dschungel und Waldmenschenstämmen steht denn tatsächlich drin?

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bluedragon7
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Die dampfenden Dschungel

Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Nach ersten Überfliegen: ziemlich viel Neues. Ob man es braucht ist natürlich sehr individuell, ich würde aber sagen daß es eine der RSHs ist die mit am meisten wirklich neues bringen.
AT + 17
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Perceval
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Zum Beispiel? Außer den Marvel- und Indiana Jones-Anleihen? Der richtige Aha-Effekt hat sich bei mir leider noch nicht eingestellt.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Doc Sternau hat geschrieben: 07.09.2020 07:53 Die Frage an den Band ist doch eher: Braucht man ihn, wenn man die alte(n) Meridiana-Spielhilfe(n) schon hat? Also wie viel Neues zu Dschungel und Waldmenschenstämmen steht denn tatsächlich drin?
- Stadtplan und Stadtbeschreibung von Hôt-Alem.
- Drei Karten der Region, inklusive eingezeichneten Stammesgebieten.
- Ein Standard-Dorf in der Detailbeschreibung, mit NSC, quasi als Mini-Abenteuer oder -Aufhänger.
- Eine verborgene Stadt mit einem komplett neuen Volk (das, was hier standardmäßig als "Wakanda" herumschwirrt, wobei ich das für arg verkürzt und auch nicht passend halte)
- Eine Echsenstadt inklusive Gebäudebeschreibung (3 Seiten), im Mysteria&Arcana-Teil
- Eine Stadt des Miniwatu-Stamms (1-2 Seiten) inkl Stadtplan
- Ein Fauna&Flora-Teil mit Regeln und Werten.
- Auf 1040BF aktualisierte Personenliste.
- Aktualisierte Mysterien, mit dem Anschein, da noch größeres zu planen.

Darüber hinaus eben zum einen die Verreglementierung in DSA5-Regeln. Das ist ja jetzt für DSA5-Spieler auch nicht komplett unerheblich.

Und es ist eben einiges subtil modernisiert worden. Meridiana ist von 2009. Damals stand im Unterkapitel "Sprache" noch, dass außerhalb des Dschungels kaum ein Aventurier Lust hat "die Affensprache der Wilden" zu lernen (S. 146). Heute ist Tahaya eben eine ganz normale Sprache, die man lernen kann, die allerdings noch das Problem hat, dass sie in sehr viele Dialekte aufgesplittert ist. Von dem despektierlichen Tonfall mal abgesehen war damals noch klar zu erkennen, dass Meridiana auf jeden Fall bewirken wollte, dass die Waldmenschen "fremd" bleiben (zum Beispiel eben mit solchen Feststellungen, dass man die Sprache eh nicht lernen kann), die aktuelle RSH geht von vorne herein mit dem Ansatz ran, eine RSH zu sein für alle, die eine Person aus der Region spielen wollen. Merkt man zum Beispiel auch bei den Keke-Wanaq, die halt damals als "die Bösen und Unheimlichen" gesetzt waren. Jeder Keke-Wanaq war skurpellos, düster und grausam. In der aktuellen RSH wird das jetzt begründet, warum sie diesen Ruf haben, was in Wirklichkeit dahinter steckt, und was ihr Ziel ist (teilweise ebenfalls in den Mysteria&Arcana). Sie sind damit spielbar geworden und werden sogar als Archetyp vorgestellt, noch immer "düster", aber nicht mehr reiner Antagonist.

Was allerdings ebenfalls noch auffällig ist: Die Dschungel-Regionalspielhilfe scheint mir erstmals erst wirklich komplett zusammen mit Brevier und Abenteuer. Alles drei ist ineinander verwoben; das Abenteuer erzählt im Gegensatz zu den bisherigen Regional-Abenteuern, die ich kenne, tatsächlich eine Story von Metaplot-Relevanz und baut auf dem Brevier als Vorgeschichte auf.

Davon abgesehen gilt natürlich dasselbe, wie bei allen DSA5-Regionalspielhilfen: Wenn du nach wie vor DSA4 spielst, sind sie in ihrer Verwendbarkeit einfach eingeschränkt, weil sie alle einen Regel-Teil heben, der DSA4-Spielern wenig hilft. Und natürlich steht (auch) sehr viel ähnliches drin, es wäre ja auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Schließlich sind im vergangenen Jahrzehnt DSA-Spieler neu dazugekommen, die erstmal auf Stand gesetzt werden müssen. Insofern halten sich echte Neuerungen naturgemäß in Grenzen, und die alten Regionalspielhilfen waren beeindruckend ausufernde Textbacksteine.

Perceval
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Stadtplan und Stadtbeschreibung von Hôt-Alem.
Gab es meines Wissens schon.
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Drei Karten der Region, inklusive eingezeichneten Stammesgebieten.
Sind handwerklich und grafisch sehr schick gemacht, aber auch keine Neuheit.
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Ein Standard-Dorf in der Detailbeschreibung, mit NSC, quasi als Mini-Abenteuer oder -Aufhänger.
Wer es mag. Nicht abwertend gemeint.
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Eine verborgene Stadt mit einem komplett neuen Volk (das, was hier standardmäßig als "Wakanda" herumschwirrt, wobei ich das für arg verkürzt und auch nicht passend halte)
Das ist in der Tat etwas, was ich spannend finde. Weil neu.
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Eine Echsenstadt inklusive Gebäudebeschreibung (3 Seiten), im Mysteria&Arcana-Teil
Da habe ich mich schon Mitte der 90er herumgetrieben...
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Eine Stadt des Miniwatu-Stamms (1-2 Seiten) inkl Stadtplan
Die ist in der Tat nett.
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Ein Fauna&Flora-Teil mit Regeln und Werten.
- Auf 1040BF aktualisierte Personenliste.
Den Teil der Aktualisierung innerhalb der Welt wie auch auf DSA5 macht die Spielhilfe sehr gut. Gar keine Frage, aber das erwarte ich auch.
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 - Aktualisierte Mysterien, mit dem Anschein, da noch größeres zu planen.
Zum Beispiel?

Die Spielhilfe und das Abenteuer sind handwerklich und sprachlich gut gemacht. Das ist alles auf dem Stand von 2020 und man merkt, dass man sich sehr viele Gedanken gemacht hat. Insbesondere in Hinblick auf die Diskussionen der letzten Zeit. Und das ist gut gelungen. Inhaltlich holt mich das Buch aber nicht wirklich ab. Im Kern ist alles schon bekannt und neben Wakanda hat sich da in den letzten 10 Jahren (25?) gefühlt nichts getan. 3 Punkte.

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Foxfire
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Ungelesener Beitrag von Foxfire »

Kleine Geschichte zum Schmunzeln:
Spoiler
Ich diskutierte mit einem meiner Spieler das Dschungelbuch, da ich nicht vorhabe mit meiner Mittelreicher Runde in den Dschungel zu ziehen auch mit den Spoilern.
Als ich das Ephrait erwähnte und auch die Plattenrüstungen aus dem Zeug wurde er sofort munter und fragte mich ob es für seinen Magier möglich wäre eine Rüstung aus dem Zeug zu bekommen.
Erst da fiel der Groschen ... Ephrait ist anscheinend nicht dem Bann des Eisens unterworfen.
Ansonsten sehe ich die Animisten nicht wirklich zaubern, die Rüstung allein wiegt 18 Stein!
Da es nirgendwo erwähnt wurde ; auch nicht in der Rüstkammer, ist mir die Bedeutung erst da aufgefallen.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Perceval hat geschrieben: 07.09.2020 11:36 Die Spielhilfe und das Abenteuer sind handwerklich und sprachlich gut gemacht. Das ist alles auf dem Stand von 2020 und man merkt, dass man sich sehr viele Gedanken gemacht hat. Insbesondere in Hinblick auf die Diskussionen der letzten Zeit. Und das ist gut gelungen. Inhaltlich holt mich das Buch aber nicht wirklich ab. Im Kern ist alles schon bekannt und neben Wakanda hat sich da in den letzten 10 Jahren (25?) gefühlt nichts getan. 3 Punkte.
Wie gesagt: Dass man die Grundsatzfrage stellen kann, wenn man ein dickes, fettes Buch über eine Region hat, ob man ein paar Jahre später ein neues braucht, habe ich ja selbst geschrieben.

Aber was genau hätte sich denn "tun" sollen? Hast du da mal ein Beispiel, was du jetzt an "Neuem" erwartet hättest? Immer eingedenk der Tatsache, dass auch die alteingesessenen Spieler ihre Region noch wiedererkennen wollen? Hätte die Redaktion da jetzt verkünden sollen, dass von aller Augen unbemerkt in den vergangenen 10 Jahren eine bislang unbekannte Inka-Kultur in den Dschungel eingefallen ist und die Hälfte der Region erobert hat? Oder dass an allen Ecken und Enden plötzlich komplett neue Völker, Geister und Tiere wohnen?

"Dieses neue Auto ist in allen Bereichen besser als meines, aber ich hab ja schon ein Auto, und das fährt noch gut, hat auch vier Räder und ein Lenkrad, und deswegen bekommt das neue Modell von mir nur 2 Sterne" ist jetzt so als Bewertung auch nicht so richtig hilfreich. ;)

(Mal abgesehen davon, dass generell Bewertungssysteme immer daran kranken, dass jeder Mensch so seine eigene Vorstellung davon hat, was man warum wie und weshalb mit wie vielen Punkten bewerten sollte. Fair enough.)

Perceval
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 11:51 Wie gesagt: Dass man die Grundsatzfrage stellen kann, wenn man ein dickes, fettes Buch über eine Region hat, ob man ein paar Jahre später ein neues braucht, habe ich ja selbst geschrieben.
Och, den Regel/Werteteil nach DSA5 zu haben, ist schon was wert, versteh mich nicht falsch. Aber das allein erzeugt bei mir eben keine Jubelstürme.
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 11:51
Aber was genau hätte sich denn "tun" sollen? Hast du da mal ein Beispiel, was du jetzt an "Neuem" erwartet hättest? Immer eingedenk der Tatsache, dass auch die alteingesessenen Spieler ihre Region noch wiedererkennen wollen?
Ich bin alteingesessen, danke :censored: und ich denke, das ist mit ein Problem.

Es gab für mich lange Jahre 2 Regionen, mit denen ich wenig anfangen konnte. Aranien und den Dschungel. Ich lese das Dornenreich und habe auf einmal ein sehr konkretes Bild vor Augen. Sowohl inhaltlich, als auch ganz praktisch spielbezogen. Ich lese DDD und bin genauso schlau wie vorher. Ich schaue, ob ich irgendwas aus dem Buch für meine aktuelle Kampagne ziehen kann, die konkret im Dschungel unterwegs ist - paar Werte. Hm ok. Das mit den Mücken ist witzig. Ansonsten? Schwierig. Die Mysterien sind im großen und ganzen die gleichen wie Mitte der 90er. Das allein sagt schon recht viel.

Was mich kicken würde, wäre eine gute Abenteuerantologie, die die Gegend erlebbar macht und mit DDD verzahnt ist. Das Abenteuer in Wakanda ist gut, aber etwas zu speziell. Ich bräuchte was, was über das 08/15 Indiana Jones-Szenario hinaus geht.

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Der löbliche Pilger
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Die dampfenden Dschungel

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Für mich ist die RSH leider eine Enttäuschung, was sicherlich auch an meiner Erwartungshaltung lag, denn ich habe mich nach den ganzen Ankündigungen wirklich auf den Band gefreut. Aber der Reihe nach...

Was habe ich erwartet?
Die Kulturen der Waldmenschen und Utulus kamen in meinen Augen bisher wirklich etwas zu kurz. In dem Band "In den Dschungeln Meridianas" lag der Fokus vor allem auf Al'Anfa. Eine eigene RSH nur für die Dschungelstämme, das klang nach einem ziemlichen Upgrade für die Informationsdichte beider Kulturen. Ich habe mir einen Band erhofft, nach dessen Studium ich mir problemlos einen Waldmenschen oder Utulu erstellen kann und dessen Hintergrund und Lebensweise sich am Spieltisch sodann ohne Probleme darstellen lassen.

Das gelingt leider nur zum Teil. Denn irgendwie kratzen gefühlt 90% der Informationen in DDD nur an der Oberfläche. Natürlich wirft der Band für alle Waldmesnchen und Utulus gemeingültigen Beschreibungen zusammen, ansonsten bestünde der Band wirklich fast nur aus Doppelungen. Aber dass man es nicht schafft, eine Beschreibung der einzelnen Stämme zu verfassen, die mehr als 100 Zeichen umfasst und auch stringent die entsprechenden Alleinstellungsmerkmale abarbeitet, das fand ich dann doch enttäuschend.
Es wird zwar erklärt, dass sich die Stämme bspw. durch Haartracht, Kleidung, Totenriten, Baustil, etc. unterscheiden, aber dann fehlt in den ohnehin sehr kurzen Stammesbeschreibungen bei dem einen Stamm die Information über die Haartracht, bei dem nächsten sind es die Kleidungsstile, die man vermisst.

Über so manche Stammeskultur erfährt man im separat erschienenen Abenteuer oder in dem Heldenbrevier mehr als in der eigentlichen Spielhilfe. Das ist ein ganz klarer Fehler!

Zudem werden ganz viele Sachen nur so dargestellt,als würde man als Außenstehender einen kurzen Einblick in die Kulturen erhalten. Die Tschopukikuha sind irgendwie gemein und kriegerisch (quasi die "bösen" Keke-Wanaq), in den Mysterien im Anhang finden sich dann auch noch ein paar Hintergründe, aber ich habe keine Ahnung, wie das Stammeskollektiv eigentlich "tickt". Wie sehen die Hierarchien aus, wie stehe ich zu meinen Nachbarn, was ist die Motivation für meine kriegerische Haltung? Gelten auch hier die allgemeingültigen Aussagen? Sicher nicht, sonst wären wir keine "Exoten".

Das ist gerade insofern schade, als dass man im Vorfeld eigentlich das Gegenteil angekündigt hat. Eine RSH aus der Sicht der dort lebenden Kulturen. Was es aber wurde, ist eine RSH aus der Sicht eines Forschungsreisenden, der zumindest keine Vorurteile hat.

Was ich allen RSH der 5. Edition ankreide und was auch hier wieder negativ anzumerken ist: Die Gliederung der Kapitel taugt nicht! Ein Leser, der sich noch nicht mit dem Setting beschäftigt hat, wird ganz einfach nicht dort abgeholt, wo man ihn abholen müsste.
Mal wird auf das Erbe der Wudu verwiesen, dann wiederum auf die Kemi oder sogar die Echsische Herrschaft und Pyrdacor. Allerdings ohne die Begriffe in einen Kontext zu setzen. Daher, liebe Redaktion, stellt doch bitte die Historie wieder an den Beginn der RSH! Natürlich ist das trocken und dem ein oder anderen mag das zu langeweilig sein (wobei das Kapitel zur Geschichte der Region und ihrer Bewohner in den RSH der 5. Edition viel kurzweiliger wurde!), aber es ist wichtig, dass Dinge und Ereignisse recht früh ge- und erklärt werden um darauf aufbauend kulturelle und politische Verweise überhaupt verstehen zu können. Ganz an den Beginn eine kurze Beschreibung des Settings, das ergibt Sinn, dann aber direkt die Basics bitte!

Achja: Informationen über die Echsen der Region sind seeeehr spärlich. Wenn man mal von einer Siedlung absieht, welche man in dem SL-Kapitel findet, so erfahre ich quasi nichts über die Echsen der südlichen Dschungel und deren Lebensweise. Auch hier hatte ich eine andere Erwartungshaltung. Und wenn ich ehrlich bin, hätte ich auf H'Rexxem gerne verzichtet, zu unplausibel erscheint mir dessen bloße Existenz (jaja, es stammt aus einer Zeit, in denen so manchem Autor die Pausibilität nur leidlich wichtig gewesen ist, ich weiß, ich weiß...).

Und da wären wir auch schon bei "The Next Big Thing Down Under":
Spoiler
Ich weiß nicht so recht, wie ich die verhehlte Stadt im Berg finden soll. Einerseits schön, dass es im Regengebirge wirklich das ein oder andere jahrtausendealte Geheimnis gibt, andererseits ist mir die ganze Stadt ein wenig zu "stylish" und darauf getrimmt, eine coole Herkunft für SCs zu sein.
Wenn ich rund 2.000 Jahre in Abgeschiedenheit lebe, dann darf's da gerne auch mal zu ganz seltsamen gesellschaftlichen Verwerfungen kommen, die über "haben ein starres Kastensystem, aber nicht qua Geburt, sondern auf Basis der individuellen Fähigkeiten!" hinaus geht. Aber stattdessen spendiert man lieber einen krassen Exploit mittels dem Geheimnis zur Verarbeitung dieses Wundermetalls.
Also eine verschollene Kultur unter dem Berg, das finde ich ganz nett, das hat Potential. Leider finde ich diese im Ergebnis dann zu gewollt und glatt gebügelt.
Was bei den anderen RSH der 5. Edition immer eines der Highlights gewesen ist, finde ich bei DDD auch eher schwach: Die Mysterien im Anhang. Auch diese sind ganz oft sehr vage gehalten, sodass ich mich fragen muss: "Und wie ist das jetzt wirklich???". Wenn gerade dieser Teil mehr Fragen stellt denn Antworten gibt, dann ist das sehr unbefriedigend.

Natürlich ist die RSH kein schlechter Band. Vieles ist handwerklich gut gemacht, interessant zu lesen und auch hübsch anzuschauen. Der Abschnitt über Religion und Glaube ist bspw. für mich ein richtiges Highlight gewesen und hat Lust darauf gemacht, mit einem Waldmenschen-Helden philosophische Debatten über "die Welt an sich" mit einem Magier oder Geweihten der 12-Götter vom Zaun zu brechen. :borbi:

Leider aber überwiegt bei mir (noch) die Enttäuschung und ich sehe mehr verschenktes als genutztes Potential.

2 Punkte
------------------------------------------------------------------------------
Edit: Ich labere und labere, während @Perceval das ganze 100%ig zutreffend, auf zwei Zeilen verkürzt, zeitgleich postet: :lol:
Perceval hat geschrieben: 07.09.2020 13:43
Es gab für mich lange Jahre 2 Regionen, mit denen ich wenig anfangen konnte. Aranien und den Dschungel. Ich lese das Dornenreich und habe auf einmal ein sehr konkretes Bild vor Augen. Sowohl inhaltlich, als auch ganz praktisch spielbezogen. Ich lese DDD und bin genauso schlau wie vorher.

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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Der löbliche Pilger hat geschrieben: 07.09.2020 14:13 Was ich allen RSH der 5. Edition ankreide und was auch hier wieder negativ anzumerken ist: Die Gliederung der Kapitel taugt nicht! Ein Leser, der sich noch nicht mit dem Setting beschäftigt hat, wird ganz einfach nicht dort abgeholt, wo man ihn abholen müsste.
Mal wird auf das Erbe der Wudu verwiesen, dann wiederum auf die Kemi oder sogar die Echsische Herrschaft und Pyrdacor. Allerdings ohne die Begriffe in einen Kontext zu setzen. Daher, liebe Redaktion, stellt doch bitte die Historie wieder an den Beginn der RSH! Natürlich ist das trocken und dem ein oder anderen mag das zu langeweilig sein (wobei das Kapitel zur Geschichte der Region und ihrer Bewohner in den RSH der 5. Edition viel kurzweiliger wurde!), aber es ist wichtig, dass Dinge und Ereignisse recht früh ge- und erklärt werden um darauf aufbauend kulturelle und politische Verweise überhaupt verstehen zu können. Ganz an den Beginn eine kurze Beschreibung des Settings, das ergibt Sinn, dann aber direkt die Basics bitte!
Ich denke, das ist tatsächlich ein grundlegendes Problem: Die Regionalspielhilfen folgen alle bewusst demselben Schema und demselben Aufbau, ähnlich wie ein Magazin, das festgelegte Rubriken hat. Und ich weiß nicht, ob diejenigen, die sich bei der allerersten Regionalhilfe das Schema überlegt haben, dieser Tragweite bewusst waren.

Jetzt bin ich selbst auch Historiker, und ich weiß, dass es Menschen gibt, die sagen "Sobald ich was über Geschichte lese, schlafe ich ein", insofern kann ich mich selbst nicht als Repräsentant für alle Leser nehmen, aber auch aus meiner Sicht gehört der historische Teil deutlich nach vorne gerückt, damit ich ein besseres Gefühl für die Region bekomme.

Die zweite Herausforderung ist, dass das Schema für die Regionalspielhilfen klar mit einem fest definierten, kulturell abgeschlossenen Gebiet entwickelt wurde - und nicht für ein großes Gebiet mit sehr verschiedenen Kulturen. Da war die Aufteilung aus dem Meridiana-Band deutlich sinnvoller und gab den einzelnen Waldmenschen-Stämmen mehr Gesicht, obwohl es jeweils auch nicht sooo lange Texte waren. Aber um sich schnell mal zu orientieren, welche kulturellen Eigenheiten ein bestimmter Stamm hat, muss man künftig alle Teil-Kapitel noch einmal durchlesen. Oder man benutzt das Register und klappert alle Erwähnungen ab. Teilweise verbergen sich sogar noch Zusatzinformationen in den Helden-Archetypen. Das ist leider nicht ideal benutzerfreundlich.

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WeZwanzig
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Die dampfenden Dschungel

Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Da ich das Buch bisher noch nicht in Gänze gelesen habe enthalte ich mich noch mit einer Bewertung, aber es müsste schon sehr viel Gutes in den mir noch fehlenden Teilen sein, damit es mehr als 1 Punkt wird:

Das Buch scheitert leider insbesondere an seinen eigenen Ansprüchen: Versprochen wurde eine Kulturbeschreibung aus der Sicht der Kultur selbst heraus, nicht wie bisher oft üblich aus der Sicht des „überlegenen Mittelländer, Al’Anfaner oder Horasier“. Alle Kulturen, die bisher unter den Begriff „Moha“ gefallen sind, sollten erlebbar, versehbar werden und nicht mehr nur „edle Wilde“ sein. Für die Überarbeitung des Grundregelwerks wurde sogar versprochen, dass man die Kultur „Moha“ in die beiden Kulturen „Waldmenschen“ und „Insel-Utulus“ auftrennen will, weil sie so unterschiedlich seien.

Davon merkt man in den „Dampfenden Dschungeln“ aber nichts! Die gesamte Kultur aller Stämme wird zusammen beschrieben, Abgrenzungen der einzelnen Stämme finden sich meist nur in Nebensätzen und nie vollständig, sondern oft nur 2-3 Stämme herausgepickt, die in dem Punkt anders sind. Lediglich das Kapitel „Stammeszugehörigkeit“ beschriebt auf dreieinhalb Seiten, wie sich die einzelnen Stämme unterscheiden. (In „In den Dschungeln Meridianas" waren es noch 13 Seiten, und das obwohl dort weniger Stämme beschrieben wurden, bzw. manche zusammengefasst wurden.) Durch die starke Verkürzung fehlen auch viele Informationen, die es früher gab und es wird nur ein sehr unvollständiges Bild abgegeben.
Am meiste fällt das bei der Beschreibung von dem Dorf Hapo-Nesha auf. Das Dorf kann frei bei den Festland-Waldmenschen oder Insel-Utulus verortet werden. Je nachdem gibt es Besonderheiten, die sich unterscheiden. Dieses Konzept ist nicht neu, so ein Dorf gab es etwa schon in den Streitenden Königreichen. Dort konnte man jemanden die Beschreibung geben und sofort war klar, ob es ein andergastsches oder nostrisches Dorf war. Bei dem Dschungel-Dorf hingegen wirken die Unterschiede beliebig. Hier mal die Unterschiede:
Häuser: Pfahlbauten, jede Sippe hat eigene Häuser / Lehmhütten, jeder darf jede Hütte jederzeit benutzen.
Ahnenhaus: Es gibt ein Haus, in dem „die Geister der Ahnen wohnen“. Dort bringt man täglich Essen hin, nachtsüber verschwindet es. Dafür verantwortlich ist: ein elfjähriger Junge, der das Essen einem Affengeist bringt / ein junger Erwachsener mit Pigmentstörung, weil das Essen von seiner Angebeteten kommt und er den Eindruck erwecken will, die Ahnen seien zufrieden mit ihr.
Das Dorfzentrum: wird für Handwerk genutzt / wird für die Zucht von Pei-Pei-Asseln genutzt.
Die nahe Lehmgrube ist verflucht, weil: der dort Lebende Humus-Dschinn sauer ist, dass man seinen Lehm stiehlt / beim Lehmabbau gefährliche Pilzsporen ausgegraben wurden.
Anführer: Häuptlingin und Schamane vertragen sich nicht / Häuptling und Schamanin mögen sich.
Abgesehen von den Pei-Pei-Asseln ist nichts davon typisch, sondern beliebig.

Auch ansonsten scheint man nicht so recht zu wissen, wie man die Waldmenschen und Utulus interessant machen will. Von den zwölf wichtigen, mit Bild versehenen Meisterpersonen sind nur sieben Waldmenschen oder Utulus, drei weitere sind „Blashäute“, zwei Echsen. Für einen Band, der sich nur auf die Moha fokusiert schon eine sehr schlechte Quote.

Regeltechnisch verstehe ich den Band auch nicht wirklich. Die Professionen wirken extrem speziell (Dschungelschleicherin der Keke-Wanaq, Waffenschmied der Tapo-Tikaute, Speerkämpferin der Darna oder Oberaschamane der Rololo) ohne das erklät wird, warum genau dieser Stamm gewählt wurde. Wie sehe den ein Oberanschamane der Shemuhaha aus, was wäre bei ihm anders?
Darna sind jetzt eine eigene Tradition (was Sinn macht) aber die Ausarbeitung ist: Es sind im Grunde Magiedilettanten die vor allem Elfenzauber nutzen. Und Hexenflüche, warum auch immer.
Sehr großer Minuspunkt: Hruruzat, die Kampftechnik der Waldmenschen schlechthin, hat gerade mal einen kleinen Absatz bekommen. Regeltechnisch ist der Hruruzat gar nicht enthalten, dafür muss man ins Kompendium schauen (aber nichtmal der Hinweis dorthin steht im Buch, sondern den musste ich gerade nachschalgen)

Hingegen richtig stolz war man auf den neu eingeführten Stamm der Tapo-Tikaute. Der Vergleich mit Wakanda ist nicht unpassend, passt leider nicht wirklich nach Aventurien in meinen Augen. Man war aber so begeistert von der Neukreation das der Stamm mit Abstand den meisten Platz im Buch bekommt. Beim Thema „Kampfkunst & Kriegsführung“ etwa haben sie eine Seite für sich. Alle anderen Stämme müssen sich eine einzelne Seite teilen! Sie haben auch eine eigene regeltechnische Kultur.
Damit haben wir in DSA5 zwei Kuturen für alle Dschungelstämme: Moha und Tapo-Tikaute (bzw. 3 wenn in der GRW-Überarbeitung „Moha“ aufgeteilt wird.) In DSA4 hatten wir sechs! (Dschungelstämme, Darma, verlorene Stämme, Wladinsel-Utulus, Miniwatu, Tocamuyac, manche davon noch mit verschiedene Subkulturen mit regeltechnischen Auswirkungen). So viel dazu, dass man weg will von dem „einheitlichen Moha-Bild der Nordleute“. In der Havena-Spielhilfe kann man verschiedene Wesenzüge wählen, je nachdem aus welchem Stadtteil der Stadt man kommt. Sowas sucht man für die verschiedenen Stämme in ddD vergeblich. Da kann man lediglich je nach geographischer Lage verschiedene Wesenszüge wählen („Horobans Wälder“, „Regengebrige“, „Trahelien und die Syllanische Halbinsel“, „Pirateninseln“ und „Waldinseln“). Regeltechnisch macht es also einen Unterschied ob ich ein Bürger Havenas aus Orkendorf oder aus dem Südhafen bin, nicht aber ob ich ein Napewanha oder en Tschopukikuha bin.

Achja, als kleine Randbemerkung: Die Shokubunga haben sich jetzt in „Shuritakha“ umbenannt. Warum wird nicht erklärt. War der alte Name phonetisch zu nahe an Schokolade? War das rassistisch?
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Lafayette
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

WeZwanzig hat geschrieben: 07.09.2020 16:32 Achja, als kleine Randbemerkung: Die Shokubunga haben sich jetzt in „Shuritakha“ umbenannt. Warum wird nicht erklärt. War der alte Name phonetisch zu nahe an Schokolade? War das rassistisch?
Zumindest der Vorgang wurde in einem Boten vor ein paar Monaten beschrieben, Deine Vermutung habe ich da auch geteilt.
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WeZwanzig hat geschrieben: 07.09.2020 16:32
Regeltechnisch verstehe ich den Band auch nicht wirklich. Die Professionen wirken extrem speziell (Dschungelschleicherin der Keke-Wanaq, Waffenschmied der Tapo-Tikaute, Speerkämpferin der Darna oder Oberaschamane der Rololo) ohne das erklät wird, warum genau dieser Stamm gewählt wurde. Wie sehe den ein Oberanschamane der Shemuhaha aus, was wäre bei ihm anders?
Darna sind jetzt eine eigene Tradition (was Sinn macht) aber die Ausarbeitung ist: Es sind im Grunde Magiedilettanten die vor allem Elfenzauber nutzen. Und Hexenflüche, warum auch immer.
Vieles von dem, was du schreibst, empfinde ich ähnlich, wenn auch nicht ganz so krass negativ. Da mich der komplette Regelteil nicht interssiert, ich sogar gerne zur Gänze darauf verzichten möchte, habe ich ihn auch nicht in die Bewertung mit einfließen lassen.

Allerdings muss ich dir bei (d)einem von mir zitierten Punkt widersprechen.

Es gibt bei jeder der vorgestellten Professionen einen guten Grund, weswegen diese genau aus dem jeweiligen Stamm gewählt wurden:

- Die Rololo stellen schon seit generationen den Hochschamanen Oberans und sind bislang noch der "treueste" unter der Stämmen, während andere Utulus sich bislang schon vollständig oder teilweise vom Oberan-Glauben abgewendet haben.

- Über die Darna wird mehrfach gesagt, dass vor allem deren Speerkämpfer einen legendären Ruf besitzen und auf Grund ihrer Zauberfertigkeit ihr Kampfstil zugleuich anmutig wie tödlich ist.

- Ausser den Tapo-Tikaute verfügt schlicht kein anderer Stamm über Waffenschmiede. Zudem ist das Geheimnis zur Verarbeitung dieses (Gumjok?) Metalls ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieses Stammes dar, welches ziemlich sicher viele Spieler cool finden und nutzen möchten.

- Die Adlige der Miniwatu wurde wahrscheinlich auch aus dem Grunde gewählt, dass kein anderer Stamm eine derartige Kaste hat.

- Ebenso finde ich den Perlentaucher der Haipu geradezu archetypisch. Und eben jenes sollen die vorgestellten Professionen doch sein.

- Lediglich die Dschungenschleicherin der Keke-Wanaq hätte ebenso aus einem anderen Stamm kommen können. Jedoch sind die Keke-Wanaq (wie übrigens auch das Bild) eben ziemlich stylish, sodass man den Spielern hier wahrscheinlich noch etwas besonderes präsentieren wollte.

Aber ich bin insofern bei dir, als dass es jeder Stamm verdient hätte, mit mindestens (!) einer typischen Profession vertreten zu sein.

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Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

@Der löbliche Pilger Miniwatu-Adlige habe ich bewusst weggelassen in meiner Aufzählung, das ist wirklich eine Besonderheit, die nur bei ihnen vorkommt.

Mir geht es aber um etwas anderes, kann sein, dass ich mich da missverständlich ausgedrückt habe:
Nehmen wir an ich will einen Waldmenschen-Animisten spielen. Ich habe lediglich das GRW und den Regionalband. Die einzige S/K/P-Kombinaion die mir das erlaubt wäre Mensch/Moha/Nipakau-Kocan der Tschopukikuha.
Jetzt habe ich drei Möglichkeiten. Entweder ich akzeptiere, dass ich einen Tschopukikuha spielen muss oder ich muss darauf verzichten eine fertige Profession zu nutzen, sondern muss frei steigern, oder ich kaufe mir Magie III wo die Profession nur Nipakau-Kocan heißt und habe damit wieder alle Freiheiten mir meinen Stamm auszusuchen. Und das, obwohl es nichts gibt, was den Animisten der Tschopukikuha großartig von den anderen unterscheidet. Ich sehe darin, das es so speziell ist, keinen Mehrwert. Speerkämpfer sind bei allen Stämmen verbreitet, wenn man die Darna besonders hervorheben will, dann wäre eine Professionsvariante von mir aus der richtige Weg gewesen. So ist es gerade für Anfänger, die sich vielleicht noch nicht trauen von den Professionen abzuweichen sehr einschränkend.
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Wo ist denn die Disdychonda abgeblieben? Die vermisse ich in der Flora&Fauna.

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Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

WeZwanzig hat geschrieben: 08.09.2020 14:47 @Der löbliche Pilger Miniwatu-Adlige habe ich bewusst weggelassen in meiner Aufzählung, das ist wirklich eine Besonderheit, die nur bei ihnen vorkommt.

Mir geht es aber um etwas anderes, kann sein, dass ich mich da missverständlich ausgedrückt habe:
Nehmen wir an ich will einen Waldmenschen-Animisten spielen. Ich habe lediglich das GRW und den Regionalband. Die einzige S/K/P-Kombinaion die mir das erlaubt wäre Mensch/Moha/Nipakau-Kocan der Tschopukikuha.
Jetzt habe ich drei Möglichkeiten. Entweder ich akzeptiere, dass ich einen Tschopukikuha spielen muss oder ich muss darauf verzichten eine fertige Profession zu nutzen, sondern muss frei steigern, oder ich kaufe mir Magie III wo die Profession nur Nipakau-Kocan heißt und habe damit wieder alle Freiheiten mir meinen Stamm auszusuchen. Und das, obwohl es nichts gibt, was den Animisten der Tschopukikuha großartig von den anderen unterscheidet. Ich sehe darin, das es so speziell ist, keinen Mehrwert. Speerkämpfer sind bei allen Stämmen verbreitet, wenn man die Darna besonders hervorheben will, dann wäre eine Professionsvariante von mir aus der richtige Weg gewesen. So ist es gerade für Anfänger, die sich vielleicht noch nicht trauen von den Professionen abzuweichen sehr einschränkend.
Okay, ich denke, jetzt habe ich dich verstanden.

Da wir nicht mit dem 5er-Regelwerk spielen (und es zudem nicht planen), lege ich kein Augenmerk auf den Regelteil. Wobei durch die freie Steigerung ja keine besonderen Boni durch die Kultur vergeben werden, oder? Ein Tschopukikuha-Animist kann doch theoretisch die gleichen Werte aufweisen wie ein Animist der Mohaha.
Was beide jedoch unterscheidet, ist ihre Sozialisation, ihre Weltsicht und Motivation. Und diese Ansätze kommen mir in dem Band zur Unterscheidung der Stämme leider auch zu kurz.

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Ich kenne die SH bisher nicht, bin aber neugierig. Vor allem: Was wurde gegenüber Meridiana verändert? Der neue Wakanda-Stamm - naja, muss man mögen. Aber wurde am Bestehenden was geändert?
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 Eine Stadt des Miniwatu-Stamms (1-2 Seiten) inkl Stadtplan
Interessant. Wie fallen die Miniwatu denn jetzt aus? Sind sie weiter etwas polynesisch entwickelt worden, oder in eine ganz andere Richtung?
Aryador hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 Damals stand im Unterkapitel "Sprache" noch, dass außerhalb des Dschungels kaum ein Aventurier Lust hat "die Affensprache der Wilden" zu lernen (S. 146). Heute ist Tahaya eben eine ganz normale Sprache, die man lernen kann,
Da möchte ich widersprechen. Mohisch war schon in DSA2 eine ganz normale Sprache, die jeder lernen konnte, der dazu Gelegenheit hatte. Schon damals wurde gesagt, dass viele Al'anfaner zumindest ein wenig dieser Sprache beherrschten.

Dass die meisten "zivilisierten" Aventurier weder Grund noch Lust noch Gelegenheit hatten, Mohisch zu lernen, war damals so, aber warum sollte das heute anders sein? Wie und wieso sollte ein Bäcker aus Gareth oder eine Schneiderin aus Vinsalt Mohisch lernen? Und wieso sollten sie nicht mehr auf die Wilden im Urwald herabsehen? Seit wann gibt es keine Vorturteile und Standesdünkel mehr?
Der löbliche Pilger hat geschrieben: 07.09.2020 14:13 Was es aber wurde, ist eine RSH aus der Sicht eines Forschungsreisenden, der zumindest keine Vorurteile hat.
Das wird teils einfach so sein, weil es so viel einfacher ist, alles zu beschreiben. Würde man aus Sicht eines Dschungelstämmlers schreiben, müsste man ja dessen Wissen voraussetzen, das die Leser aber nicht haben.

Persönlich finde ich es schade, wenn der Forschungsreisende keine Vorurteile hat. Jemand, der vorurteilsbeladen schreibt, verrät damit doch viel über seine eigene Kultur und eben diese miesen Vorurteile; darüber, wo er in seiner Kultur selbstgefällig ist, obwohl die das nicht unbedingt hergibt.
Warum sollte jemand, der zB aus dem Mittelreich oder Bornland kommt mit seinem Stände- und Adelssystem und seiner Zwölfgötterreligion die Dschungelstämme anders beschreiben denn als dumme Heiden?
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

chizuranjida hat geschrieben: 12.09.2020 02:13 Ich kenne die SH bisher nicht, bin aber neugierig. Vor allem: Was wurde gegenüber Meridiana verändert? Der neue Wakanda-Stamm - naja, muss man mögen. Aber wurde am Bestehenden was geändert?
Im Großen und Ganzen? Nein, nichts.
chizuranjida hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 Interessant. Wie fallen die Miniwatu denn jetzt aus? Sind sie weiter etwas polynesisch entwickelt worden, oder in eine ganz andere Richtung?


Gefühlt in: Waldmenschen, die gerne Mittelreicher wären :censored: Interessant gemacht, einer der Lichtblicke in dem Buch.
chizuranjida hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 Damals stand im Unterkapitel "Sprache" noch, dass außerhalb des Dschungels kaum ein Aventurier Lust hat "die Affensprache der Wilden" zu lernen (S. 146). Heute ist Tahaya eben eine ganz normale Sprache, die man lernen kann,
chizuranjida hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 Da möchte ich widersprechen. Mohisch war schon in DSA2 eine ganz normale Sprache, die jeder lernen konnte, der dazu Gelegenheit hatte. Schon damals wurde gesagt, dass viele Al'anfaner zumindest ein wenig dieser Sprache beherrschten.
Richtig. Würde aber voraussetzen, dass man als Autor oder Leser den eigenen Hintergrund der Welt kennt :censored:
chizuranjida hat geschrieben: 07.09.2020 10:08 Dass die meisten "zivilisierten" Aventurier weder Grund noch Lust noch Gelegenheit hatten, Mohisch zu lernen, war damals so, aber warum sollte das heute anders sein? Wie und wieso sollte ein Bäcker aus Gareth oder eine Schneiderin aus Vinsalt Mohisch lernen? Und wieso sollten sie nicht mehr auf die Wilden im Urwald herabsehen? Seit wann gibt es keine Vorturteile und Standesdünkel mehr?
Seit man meint, dass alles politisch korrekt und divers sein muss. Oder wie auch immer gerade der richtige Ausdruck für diese Geisteshaltung ist. Und dass dann auch auf innerweltliche Belange bezieht. Was ich sehr schade finde, verliert das Setting so doch Ecken und Kanten.
Zuletzt geändert von Perceval am 12.09.2020 20:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Dir sind da ein paar Zitate durcheinander geraten. Plötzlich spreche ich mir mir selbst. ;) @Perceval

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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Danke für den Hinweis. Korrigiert.

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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Perceval hat geschrieben: 12.09.2020 19:24 Gefühlt in: Waldmenschen, die gerne Mittelreicher wären
Wie darf ich das verstehen? Haben sie die Sklaverei abgeschafft, oder bezeichnen sie ihre unterworfenen Utulus jetzt zivilisiert als Leibeigene? (Der Rassismus ist vermutlich da auch weg?)
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Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

chizuranjida hat geschrieben: 12.09.2020 22:31
Perceval hat geschrieben: 12.09.2020 19:24 Gefühlt in: Waldmenschen, die gerne Mittelreicher wären
Wie darf ich das verstehen? Haben sie die Sklaverei abgeschafft, oder bezeichnen sie ihre unterworfenen Utulus jetzt zivilisiert als Leibeigene? (Der Rassismus ist vermutlich da auch weg?)
Nein, das sind nach wie vor Sklaven. Und zwar ein ganzer Utulu-Stamm, der von dem Miniwatu versklavt würde.

Ich möchte auch dem Vorredner etwas widersprechen, politisch korrekt ist das setting auf keinen Fall. Weder bei den Miniwatu noch sonstwo in den dampfenden Dschungeln.

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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Eine Mischung aus den meridianischen, tulamidischen und mittelländischen Einflüssen, um es genauer zu sagen. Und alles schön bunt. Irgendwie charmant.

Und meine Äußerung zu „PC“ bezog sich auf den Kontext inneraventurischer Beschreibungen.

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Ungelesener Beitrag von arcCaptainAlpha »

Ich mag den Band eigentlich ganz gerne, muss meinen Vorrednern aber trotzdem an einigen Punkten rechtgeben. Gegenüber Dschungeln Meridianas fand ich das Buch tatsächlich schwächer. Gerade die Andersartigkeit und teilweise krude Weltsicht hat mich damals so begeistert, dass ich unbedingt einen Waldmenschen spielen wollte. Solche Geschichten, wie beispielsweise das Küsse einem den Tapam rauben, finde ich gut um interessantes Rollenspiel zu erzeugen und leider hab ich davon in DDD kaum noch etwas gelesen. Der Ansatz von vorurteilsfreier Betrachtung kann ich zwar nachvollziehen, nimmt mir aber ein bisschen den Reiz. Ebenfalls kommen die Beschreibungen der einzelnen Stämme sehr kurz, während mindestens an drei Stellen die Bedeutung der Nipakau komplett identisch erklärt wird. Das der Platz einer Regionalspielhilfe begrenzt ist, ist natürlich klar, aber die Gewichtung erscheint mir hier nicht wirklich schlüssig.
Abseits von diesem Gemecker sind die Texte aber schön geschrieben und die Bilder einfach klasse. Die neue Kultur und die neuen Professionen finde ich auf jeden Fall super, auch wenn ich als DSA4.1-Spieler mit den Regeln nichts anfangen kann. Auch die Einführung von Rüstungen bei den Waldmenschen gefällt mir gut, da ich mich eh immer gefragt habe, wieso diese nicht zumindest einzelne Teile zum Schutz aus Leder in Kriegszeiten tragen. Dass Achaz und Piraten kaum vorkommen ist hoffentlich dem Umstand geschuldet, dass diese in späteren Publikationen nochmal richtig beschrieben werden, daher gibt es dafür keinen Punkteabzug von mir.

Als Ergänzung zu Dschungel Meridianas erhält Die Dampfenden Dschungel von mir 4 Punkte. Für sich alleinstehend sind es jedoch eher 3.

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