[DSA 2] Das Land des Schwarzen Auges (1990)

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[DSA 2] Das Land des Schwarzen Auges (1990)

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Dieser Thread ist zur Diskussion der Inhalte der im März 1990 erschienenen Spielhilfe Das Land des Schwarzen Auges.

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Das Land des Schwarzen Auges
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Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 21.04.2021 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
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DnD-Flüchtling
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[DSA 2] Das Land des Schwarzen Auges (1990)

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Okay, pünktlich zum dreißigjährigen Jubiläum dieser Box dachte ich mir, dass ich mir eine Bewertung dieses Produkts gönne, nachdem ich sie vor kurzem erst wieder durchgegangen bin.

Natürlich ist sie aus heutiger Sicht relativ unnütz, da seit ihrem Erscheinen auch in Aventurien über 30 Jahre verstrichen sind (also ca. drei Viertel der bespielbaren Zeit) und dementsprechend die allermeisten relevanten Ereignisse gar nicht erst erfasst wurden - und selbst für Gruppen, die DSA von Anfang an bespielen, mögen so manche Inhalte etwas überholt erscheinen, da sie sich mit späteren Ausschmückungen nicht mehr so recht vereinbaren lassen.
Nichtsdestotrotz ist DLDSA ein schönes Stück "altes Aventurien", das noch das Flair der damaligen Zeit atmet - in Gareth sitzt noch Kaiser Hal auf dem Thron, das Horasreich ist noch das Liebliche Feld, und Borbarad ist noch eine obskure Hintergrundfigur, die nicht einmal in der Geschichtsübersicht Erwähnung findet.

Wenn ich die Box an den Maßstäben der damaligen Zeit beurteile, schneidet sie allerdings überraschend gut ab. Okay, die Übersicht der Historie ist größtenteils aus "Völker, Mythen, Kreaturen" aus der Abenteuer Ausbau-Spiel-Box von 1985 entnommen; aber die sonstigen Inhalte können sich sehen lassen - man kriegt relativ umfassende Regionalbeschreibungen geliefert (auch wenn der Schwerpunkt noch eindeutig auf dem Mittelreich liegt), alle damals relevanten Städte bekommen zumindest einen Abschnitt und ein paar Eckdaten verpasst (Gareth sogar eine ziemlich ausführliche Beschreibung), und sehr viele große und kleine Aspekte, die die Spielwelt detaillierter werden lassen und atmosphärisch verdichten: kulturelle, wirtschaftliche, politische und wissenschaftliche Aspekte werden vorgestellt (Sprachen, Redensarten, Musik, Kunst, Aberglaube, Imman, Festlichkeiten, Rechtssystem, Feudalstrukturen, Militärwesen, Maß- und Währungssysteme, Handelsgüter, Alchimie, Astrologie, bekannte Bücher); und am Ende natürlich die erstmalige Aufführung der "berühmten Persönlichkeiten".

Wenn ich rückwirkend einen Wunsch gehabt hätte, dann den, dass die Spielhilfe noch umfangreicher gewesen wäre (auch wenn 250 Seiten ohne Karten verglichen mit anderne Boxen schon eine Ansage waren); denn diverse Inhalte, die den Weg in die Kreaturenbox fanden, wären hier oder in der Basisbox besser aufgehoben gewesen (Krankheiten, Städte auswürfeln o.ä.). Alles in allem trug DLDSA allerdings einiges zur damaligen Spielwelt bei und gab ihr in gewisser Weise überhaupt erst ihre "Form", denn bis dahin waren die Spieler ja auf extrem magere (und teilweise falsche) Angaben von 1985, Beschreibungen aus Abenteuern und vor allem ihre eigene Kreativität angewiesen gewesen, wenn sie Aventurien erleben wollten.

So würde ich auf jeden Fall sagen, dass von den "DSA 2-Grundboxen" (Land, Helden, Magie, Kreaturen) diese hier wohl die beste ist und solide 4 Punkte verdient hat.
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 25.03.2022 00:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Ardor
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[DSA 2] Das Land des Schwarzen Auges (1990)

Ungelesener Beitrag von Ardor »

Da ich mit meiner Runde ja sogar in den letzten Regierungstagen von Kaiser Reto starte lese ich im "Land des Schwarzen Auges" auch heute noch öfter nach um den Ist-Stand der Hal-Jahre zu recherchieren.

Für den damaligen Standard fand ich die Box auf jeden Fall einen wesentlichen Fortschritt in der viele Details aus alten Abenteuern, Aventurischen Boten, den alten DSA 1-Beschreibungen und aus dem - auch noch relativ jungen - Baroniespiel - zusammengefasst, ergänzt und erweitert wurden. Viele Dinge (wie die konkrete Lehenspyramide im Detail bis zu den Grafen) wurden hier das erste Mal erwähnt und bildeten die Grundlage für das Mittelreich bis zur "Stolze Schlösser, dunkle Gasse"-Box Ende der 90iger.

Trotz des Namens, der eine Beschreibung der gesamten Hintergrundwelt suggeriert, ist der Inhalt deutlich mittelreichbezogen (für andere Länder werden hier nur vor allem wesentliche Unterschiede z.B. bei Recht & Gesetz und Militärwesen erwähnt). Da in DSA 2 die Heldentypen im Prinzip im "Standard" Mittelreicher waren und in den danach erschienen Regionalboxen erst mit die diversen Talentmodifikationen für thorwaler/tulamidische Versionen oder spezifische Heldentypen (Skalde, Sharisad) publiziert wurden macht das aber im damaligen Kontext und beim damaligen Beschreibungsstand durchaus Sinn.

Auch heute noch finde ich in der Box Informationen die danach so nicht mehr publiziert wurden.

Zwei Kritikpunkte muss ich erwähnen:

1) Manche Informationen sind im Fließtext versteckt, die besser in der Geschichtsübersicht oder bei Meisterpersonen aufgehoben wären (z.B. wann Dexter Nemrod Leiter der KGIA wurde oder wann die Markgrafschaft Harben aus den Nordmarken herausgelöst wurde) bzw. sind sehr schwammig formuliert (z.B. "kürzlich" wobei man nur am Letztstand der Geschichtsübersicht mutmaßen kann, was in dem Kontext als "kürzlich" anzusehen ist). Auch die Lehenspyramide oder die Beschreibung der Reichkanzleien wurden in späteren Publikationen mit Tabellen etc. wesentlich übersichtlicher gestaltet. Wobei ich nicht beurteilen kann, um wie viel schwieriger sowas Anfang der 90iger zu lösen war.

2) (Und der Punkt ist wesentlich gravierender) Es wird bei den Beschreibungstexten nicht unterschieden, was "Ingame" und was "Outgame" ist. Die Texte über den Stand der Wissenschaft in Aventurien sollen ja laut Einleitung der Festschrift "1000 Jahre Neues Reich" entnommen sein. Dann ist es auch legitim und stimmungsvoll, dass hier etwas mittelreichische Propaganda (oder zumindest die eingeschränkte Sichtweise mittelreichischer Chronisten) zum Tragen kommt (ob das bei einer Spielhilfe unbedingt sinnvoll ist, sei einmal dahingestellt).

Aber sogar z.B. in der Meisterpersonenbeschreibung von Kaiser Hal - die mit den DSA 2 Charakterwerten ja eindeutige irdisches Outgame-(Meister)wissen enthält - wird sein Hintergrund propagandistisch geschönt. So wird hier die Verbannung von Galotta und Answin als Emanzipation Hals vom eigennützigen Beraterstab dargestellt, was vielleicht nicht ganz falsch ist, aber eben nur eine Seite der Münze darstellt (wie man an manch Reger Diskussion in diesem Forum ersieht). Auch sonst wird er sehr positiv dargestellt. In der "Völker, Mythen, Kreaturen"-Box und auch in "Verschwörung von Gareht" kommt Hal noch viel schlechter weg. Für mich ist damals nach der Lektüre der Eindruck entstanden, das Hal sich vom entscheidungsschwachen Kaiser der DSA 1-Zeit tatsächlich zu einem stärkeren Herrscher entwickelt hat. Insgesamt ist diese mangelnde Trennung/Kennzeichnung von objektive Outgame und propagandistischen Ingame-Texten ärgerlich. War aber wohl insgesamt eine "Krankheit" von DSA 2, deren Höhepunkt im Boten 37 erreicht wurde, wo Pro-Answin-Ingame-Propaganda mit scheinbar Irdischen Entlehnungen im Baroniespiel und der Vorstellung neuer Heldentypen vermischt wurde und auf Grund der extremen Überzeichnung der Texte einfach davon ausgegangen wurde, dass die Spielerschaft das schon merken würde. Aber ich schweife ab ;-)

Insgesamt reicht es meiner Meinung nach noch locker für 4 Sterne!
Zuletzt geändert von Ardor am 30.03.2023 13:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Ardor hat geschrieben: 05.03.2020 15:542) (Und der Punkt ist wesentlich gravierender) Es wird bei den Beschreibungstexten nicht unterschieden, was "Ingame" und was "Outgame" ist. Die Texte über den Stand der Wissenschaft in Aventurien sollen ja laut Einleitung der Festschrift "1000 Jahre Neues Reich" entnommen sein. Dann ist es auch legitim und stimmungsvoll, dass hier etwas mittelreichische Propaganda (oder zumindest die eingeschränkte Sichtweise mittelreichischer Chronisten) zum Tragen kommt (ob das bei einer Spielhilfe unbedingt sinnvoll ist, sei einmal dahingestellt).

Aber sogar z.B. in der Meisterpersonenbeschreibung von Kaiser Hal - die mit den DSA 2 Charakterwerten ja eindeutige irdisches Outgame-(Meister)wissen enthält - wird sein Hintergrund propagandistisch geschönt. So wird hier die Verbannung von Galotta und Answin als Emanzipation Hals vom eigennützigen Beraterstab dargestellt, was vielleicht nicht ganz falsch ist, aber eben nur eine Seite der Münze darstellt (wie man an manch Reger Diskussion in diesem Forum ersieht). Auch sonst wird er sehr positiv dargestellt. In der "Völker, Mythen, Kreaturen"-Box und auch in "Verschwörung von Gareht" kommt Hal noch viel schlechter weg. Für mich ist damals nach der Lektüre der Eindruck entstanden, das Hal sich vom entscheidungsschwachen Kaiser der DSA 1-Zeit tatsächlich zu einem stärkeren Herrscher entwickelt hat. Insgesamt ist diese mangelnde Trennung/Kennzeichnung von objektive Outgame und propagandistischen Ingame-Texten ärgerlich. War aber wohl insgesamt eine "Krankheit" von DSA 2, deren Höhepunkt im Boten 37 erreicht wurde, wo Pro-Answin-Ingame-Propaganda mit scheinbar Irdischen Entlehnungen im Baroniespiel und der Vorstellung neuer Heldentypen vermischt wurde und auf Grund der extremen Überzeichnung der Texte einfach davon ausgegangen wurde, dass die Spielerschaft das schon merken würde.
Hier muss ich reingrätschen.
Ich hatte DLDSA lange vor der DSA 1-Box gelesen und bin dementsprechend voll auf die Hal-Propaganda reingefallen (obwohl mein erster Gedanke als Neunjähriger "Hal sieht ja aus wie ein Penner und kämpfen kann der Noob auch nicht" war); aber ich denke, das war voll beabsichtigt - irgendwann zwischen 1985 und 1989 setzte bei der Redaktion ein Umdenken ein, was die Präsentation des Herrscherhauses anging. Hierbei muss man auch Ulrich Kiesows Inhalte aus "Die Attentäter" und der MSZ-Box beachten: In ersterem wurde umfangreich beschrieben, dass Hal eigentlich ein durchaus populärer Kaiser wer, der über eine Epoche des Friedens und der Prosperität herrschte und dass es für die Charaktere der Spieler durchaus unangebracht wäre, ihm böses zu wollen (und der Zauberzwang sie damit in ein umso größeres Dilemma stürzen würde); und in MSZ ging er ja sehr ausführlich auf das Spiel in Aventurien ein und wie wichtig es wäre, die Spieler dazu anzuhalten, dass sie sich auch auf eine fantastische Welt mit mittelalterlichen Hierarchien einlassen, was auch beinhaltet, den jeweiligen Würdenträgern mit Respekt und Ehrfurcht entgegenzutreten.

Wenn ich hier ein bisschen meinen Vermutungen freien Lauf lasse, dann hat Ulrich Kiesow - sei es auf irgendwelchen Cons, sei es in Leserbriefen, sei es privat am Spieltisch - wohl die Erfahrung gemacht, dass die Spieler die negative Schilderung Hals zum Anlass nahmen, den Gecken auf dem Kaiserthron weniger als würdevollen rechtmäßigen Herrscher, sondern vielmehr als Gegner und - was wohl noch schlimmer war - als feigen, inkompetenten und größenwahnsinnigen Hanswurst wahrzunehmen; alles Attribute, die von seiner Charakterisierung 1985 aber eben auch gedeckt gewesen sind.
Wieder geradegerückt und der Realität angenähert (sowohl in Abenteuer-Hintergrundinformationen als auch in Romanen) wurde dieses Bild erst wieder, als Hal schon lange verschollen war - und die Hoheiten seitdem (Brin, Emer, Rohaja) sind dann sowohl ingame als auch outgame deutlich besser weggekommen, womit dieses Problem umschifft wurde.
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Ardor
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Das Land des Schwarzen Auges

Ungelesener Beitrag von Ardor »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 05.03.2020 23:11 Wenn ich hier ein bisschen meinen Vermutungen freien Lauf lasse, dann hat Ulrich Kiesow - sei es auf irgendwelchen Cons, sei es in Leserbriefen, sei es privat am Spieltisch - wohl die Erfahrung gemacht, dass die Spieler die negative Schilderung Hals zum Anlass nahmen, den Gecken auf dem Kaiserthron weniger als würdevollen rechtmäßigen Herrscher, sondern vielmehr als Gegner und - was wohl noch schlimmer war - als feigen, inkompetenten und größenwahnsinnigen Hanswurst wahrzunehmen; alles Attribute, die von seiner Charakterisierung 1985 aber eben auch gedeckt gewesen sind.
Wieder geradegerückt und der Realität angenähert (sowohl in Abenteuer-Hintergrundinformationen als auch in Romanen) wurde dieses Bild erst wieder, als Hal schon lange verschollen war - und die Hoheiten seitdem (Brin, Emer, Rohaja) sind dann sowohl ingame als auch outgame deutlich besser weggekommen, womit dieses Problem umschifft wurde.
Du magst recht haben. Hat bei mir als Spielleiter auch funktioniert, aber meine Spieler haben das nicht gekauft. War auch rückblickend nicht die richtige Methode. Das Problem von alten DSA-Abenteuern (zieht sich bis in DSA 3-Tage) ist, dass in den Texten immer davon ausgegangen wird, dass die Helden wie dahergelaufene Streuner behandelt werden, selbst wenn es sich um Krieger und Gildenmagier handelt. Wenn man jetzt das Rollenspiel in einer Standesgesellschaft mit entsprechenden Verhalten höher gestellten Persönlichkeiten gegenüber forcieren will hilft es weder, von den Spielern einzufordern sich gefälligst so zu verhalten oder ihnen in Ingame-Lastigen Texten vorzubeten, wie toll die Herrscher nicht sind. Es funktioniert, wenn man sie in das Standessystem einbindet und ihnen eben auch eine angemessen Position zukommen lässt, was ab DSA 4 mit dem Sozialstatus regeltechnisch untermauert wurde (ob es am Spieltisch auch so umgesetzt wurde, hängt wieder von der Spielrunde ab).

Irgendwie mag ich ja Uli Kiesows Stil, wenn ich mir alte Abenteuer durchlese, aber am Spieltisch würde ich seine Vorschläge wie man Spieler am Roten Faden hält oder zum rollengerechten Spiel motiviert nicht mehr aufgreifen. Er war halt doch zu sehr von Tunnels & Trolls geprägt, glaube ich ;-).

Was Hal betrifft: teilweise haben Michelle Schwefel und Mark Wachholz für meinen Geschmack übers Ziel hinausgeschossen Hals Unfähigkeit herauszukehren. Das es für Machtmenschen wie Galotta und Answin hart ist, wenn jemand mit weniger Gespür und Erfahrung und einer gewissen Weltfremdheit und romantisierten Vorstellung ihre Ratschläge missachtet und seine Fehlentscheidungen trifft, weil ihn das Schicksal an diese Position gesetzte hat (und er genießt, nicht mehr dem dominaten Vater gehorchen zu müssen) hätte ich auch so gekauft.

Das Hal beim Volk beliebt und beim Adel weniger beliebt war glaube ich auch gern. Er hat die Ernte der Vorarbeit seines Vaters (zentralisierte Reichsverwaltung, Reichsgrundreform) geerntet ohne dessen Durchsetzungskraft zu haben und war von sich auch nicht wirklich kriegslüstern, hat sich in Gareth mit großen Pomp und Feierlichkeiten inszeniert.

Das gute ist, dass durch die unterschiedlichen Beschreibungen jeder sein eigenes Hal-Bild hat und jeder Spielleiter diese Figur (falls in der bespielten Zeitlinie relevant) einsetzen kann, wie er will.

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Yendurech
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Das Land des Schwarzen Auges

Ungelesener Beitrag von Yendurech »

Hat jemand eine Ahnung, wann die dritte Auflage der Box (Fanpro-Variante) erschienen ist? Ich habe die alten Produktkaaloge von Fanpro durchgesehen und diese Box taucht nirgendwo auf. Meine Vermutung ist, dass sie ca. 1998 erschienen ist, da bald darauf ja die Nachfolgebox "Die Welt des Schwarzen Auges" erschienen ist. Die Wiki Aventurica kennt die Antwort auch nicht. Vielleicht hat jemand eine genaue Erinnerung oder eine andere gute Quelle zum Erscheinungsjahr.

Edit: Mit Glück kann man auch dem Impressum der Heft das Druckdatum entnehmen, aber ich habe die Box leider nicht.

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Ich muss zugeben, ich habe diese Box immer als "Schmidt-Spiele"-Produkt wahrgenommen. Die Welt des Schwarzen Auges war der geistige Nachfolger, das ist richtig, aber haben die diese Box übernommen? Ich hatte immer das Gefühl, nach FanPro-Übernahme wäre dort ein Schnitt gewesen.
Ich besitze leider nur die Schmidt-Spiele Version. Ich hatte gehofft, hier mehr zu finden:
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Das_ ... rzen_Auges
Aber wie Du siehst, ist bei der 3. Auflage ein "?"
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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Doch es gab schon eine FanPro Variante. Aber wirklich nur sehr kurz, dann gab es auch schon die Welt - zumindest ist das meine vage Erinnerung.

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Yendurech
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Das Land des Schwarzen Auges

Ungelesener Beitrag von Yendurech »

Ich konnte das Erscheinungsdatum mittlerweile auf 1997 festlegen. Die Welt-Box kam in der Tat grade mal ein gutes Jahr später.

Aeldra
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[DSA 2] Das Land des Schwarzen Auges (1990)

Ungelesener Beitrag von Aeldra »

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Es gab die erste Auflage 1997 und 1998 eine zweite, inhaltlich unveränderte Ausgabe ISBN 3-89064-261-6 von FANPRO.
IMG_20210622_181223.jpg
Fanpro
Zuletzt geändert von Aeldra am 22.06.2021 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
Die Zwölfe mit Euch, Aeldra!

Ortak der Graue
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Ungelesener Beitrag von Ortak der Graue »

Ich finde die Box auch aus heutiger Sicht richtig gut. Für uns hat sie damals Dimensionen aufgestoßen und Zusammenhänge gebündelt, die uns so richtig ins Spiel gezogen haben. Schreibstil und Flair finde ich ebenfalls auch heute noch toll. Vor allem ist das Blättern in den Personenbeschreibungen eine wahre Freude, weil aus nahezu allen NSCs epische Entwicklungen generiert wurden und man diese hier bestenfalls erahnen konnte. Überhaupt strotzt die Box vor Plothooks und spannenden Setzungen bei gleichzeitigem Freiraum. Aventurien wurde damals in Grundlagen skizziert, aber nicht so detailliert ausgeführt, dass man sich eingeengt fühlte. Lediglich die simulationistischen Anleihen zu Handel, Umrechnungen der Maße und co. passten für uns bereits damals nicht in unser Verständnis des Spiels, aber das muss jeder selber wissen...

Auch heute noch ist die Box überraschend reif und bietet vielseitigen Content:
Die Historie des Alten und Neuen Reiches

Ein Überblick über Klima, Regionen, Land und Leute, der auch viele exotische Orte (bspw. der Zwerge, Elfen, Orks und Zyklopen) andeutet. Sogar das Güldenland/Myranor (ausführlich) und Uthuria (angedeutet) erhalten hier bereits Einzug. Warum Tharun gar nicht auftaucht, kann ich hingegen nicht nachvollziehen, gab es die beiden Boxen doch damals schon

Kurzbeschreibungen der wichtigsten Städte

Detailbeschreibung von Gareth

Hinweise zum Stand der Wissenschaften

Überblick über aventurische Sprachen

Berechnungsmodelle für Reisen

Ein Kapitel zu Kunst und Musik der Völker

Übersicht über Tränke, Gifte und andere alchemistische Produkte inkl. Erschaffungsregeln

Rechtswesen und Strafen

Handelsgüter und Berechnungsmodelle

Astronomie, Deutung und Berechnung

Redensarten und Aberglaube

Das Immanspiel

Militärwesen

Herrschaftsstruktur und Adelsränge

Heraldik

Maße, Münzen und Gewichte

Turniere und Feste im aventurischen Kalender

Die wichtigsten Persönlichkeiten

Die aventurische Bibliothek

Die Box ist pickepacke voll und wer sie für nen schmalen Euro bei Ebay schießt, wird nicht enttäuscht sein. Man braucht nicht viel mehr :)
Contra principia negantem non est disputandum!

Towe
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Ungelesener Beitrag von Towe »

Von mir bekommt die Box eine Wertung.
Zuletzt geändert von Towe am 09.06.2022 22:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Aeldra hat geschrieben: 24.10.2020 18:52 Es gab die erste Auflage 1997 und 1998 eine zweite, inhaltlich unveränderte Ausgabe ISBN 3-89064-261-6 von FANPRO.
Das ist so nicht korrekt!

Bei Schmidt-Spiele ist die Box 1990 erschienen!

Warum das Bild auf dem Kopf steht… keiner weiß es…



Ich kann keine ISBN nennen, weil ich den Karton nicht mehr habe, aber so steht es im Impressum!
Dateianhänge
1C01E8C9-7A46-40C3-A533-688803DE62EE.jpeg
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Benutzer 23325 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 23325 gelöscht »

Ortak der Graue hat geschrieben: 22.04.2021 12:50 Warum Tharun gar nicht auftaucht, kann ich hingegen nicht nachvollziehen, gab es die beiden Boxen doch damals schon
Das kann ich grundsätzlich schon nachvollziehen. Denn die Kampagne zum "Krieg der Götter", die für Tharun geplant war, sah ja allenfalls an ihrem Ende die Möglichkeit vor, Helden aus Tharun nach Aventurien zurückkehren zu lassen: Der Trip nach Tharun war one-way, d. h. nach dem Stand von 1990 konnte kein Aventurier Kenntnis von Tharun haben, weil es niemanden gab, der davon berichten konnte. D. h. die Existenz Tharuns spielte für Abenteuer in Aventurien einfach keine Rolle.

Beim Güldenland und Uthuria liegt die Sache anders, damit konnten Personen, Gerüchte oder auch Gegenstände, die Bezug zu einem der beiden Kontinente hatten, prinzipiell für Abenteuer in Aventurien interessant sein.

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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 03.03.2020 22:33 Natürlich ist sie aus heutiger Sicht relativ unnütz, da seit ihrem Erscheinen auch in Aventurien über 30 Jahre verstrichen sind (also ca. drei Viertel der bespielbaren Zeit) und dementsprechend die allermeisten relevanten Ereignisse gar nicht erst erfasst wurden - und selbst für Gruppen, die DSA von Anfang an bespielen, mögen so manche Inhalte etwas überholt erscheinen, da sie sich mit späteren Ausschmückungen nicht mehr so recht vereinbaren lassen
Aus genau diesem Grund bekommt die Spielhilfe von mir 5 Punkte, weil ich dank ihr ins alte DSA eintauchen kann, bevor das Mittelreich den Bach runter ging, als Raschtul vllt. noch der Namenlose und Hal ein Man war.

Aber auch sonst gefällt mir diesesr erste ernstnehmbare Einblick in die Welt des Schwarzen Auges sehr gut.

Natürlich noch etwas zu knapp, aber dafür hat man auf Settingflair aufbauend viel Freiraum für eigene Kreativität.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

BgG FasarGladiator ist absolut in Ordnung.

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Zakkarus
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Ungelesener Beitrag von Zakkarus »

Ich liebe diese Spielhilfe, und greife regelmäßig - ua.a wegen den Handelswaren-Listen - darauf zurück.

Diese Spielhife wurde immer iweder neu zitiert, ob nun Welt des Schwarzen Auges, Geographica oder DSA5-Almanach.
Ein wichtiger Grundstein für DSA.
Enthält zudem noch zwei unterschiedliche Karten von Aventurien.

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Yendurech
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Ungelesener Beitrag von Yendurech »

Towe hat geschrieben: 20.06.2021 10:29
Yendurech hat geschrieben: 21.06.2020 14:39 Ich konnte das Erscheinungsdatum mittlerweile auf 1997 festlegen. Die Welt-Box kam in der Tat grade mal ein gutes Jahr später.
Das kann unmöglich stimmen, ich hab das Anfang der 90er gekauft!

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 20.06.2021 11:30
Aeldra hat geschrieben: 24.10.2020 18:52 Es gab die erste Auflage 1997 und 1998 eine zweite, inhaltlich unveränderte Ausgabe ISBN 3-89064-261-6 von FANPRO.
Das ist so nicht korrekt!

Bei Schmidt-Spiele ist die Box 1990 erschienen!

Ich denke in meiner Frage im ersten Post und auch in manchen der Antworten ist klar ersichtlich, dass es um die Fanpro-Variante der Box geht und nicht um die Ausgabe von Schmidt Spiele. Bitte genauer lesen...

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Argh, @Yendurech - du hast natürlich Recht, entschuldige!

Sowas passiert, wenn man nur auf das Titelbild guckt!

Meine Antwort ist auch insofern überflüssig, als das Erscheinungsdatum der Originalbox ja an sich im Thread-Titel steht… :thorwaler:
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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