Shirwan hat geschrieben: ↑01.05.2020 00:45
Das ist aber wieder so eine Stilblüte. Klar, kann man sich von den irdischen Vorbildern distanzieren oder hier in dem Fall rummischen und das so umformulieren, dass 1492 v. BF die Tulamiden Brajanlumbus entdecken, der ihnen dann das Pferd bringt. Hab ich grundsätzlich nichts dagegen. Aber wenn das einfach mal so aus der Hüfte geschossen wird und dann dazu führt, dass man dann an anderer Stelle haufenweise Änderungen durchführen muss, wird es irgendwie doof (da darf man dann auchmal retconnen). Plötzlich muss man dann auf einmal das heilige Tier Radschas ändern (?), Kataphrakten (die obwohl sie in Aventurien von den Tulamiden entwickelt wurden eine aurelianische Bezeichnung haben...) gibt es ja schon seit Bastrabun, Mist auf Pferden können die jetzt nicht reiten, also nehmen wir Nashörner oder nein besser Elefanten! Alles ist besser mit Elefanten...Und ja leider ist letzteres wirklich gesetzt.
Da hätten die betreffenden Autoren sich vermutlich vorher informieren müssen; die Setzung "Pferd = Güldenland-Import" ist ja wie gesagt schon relativ alt. Wobei ich aber auch *meine* (also bitte nicht drauf festnageln), irgendwo gelesen zu haben, dass die tulamidischen Reiter vor der Übernahme des Pferdes vor allem Kamele ritten.
Wobei: Eines stimmt in der Tat - man hat sich hier kaum Gedanken gemacht, wie verschiedene Setzungen sich miteinader vertragen. Die aventurischen Elfen aus Tie'Shianna (also dem heutigen Südaventurien) zum Beispiel flohen ja bekanntlich in die Inseln im Nebel, wohin sie ihre Zauberpferde mitnahmen, von wo sie heute noch mittels Weiße Mähn und Goldener Huf beschworen werden - aber irgendwie ist anscheinend keines der Tiere in Aventurien zurückgeblieben.
Auch interessant wäre es ja, in einer Welt mit
Einhörnern den Kulturschock zu rekonstruieren, den die ersten Feinde der Güldenländer gehabt haben müssen, als sie einer Armee von hornlosen berittenen Versionen dieser intelligenten, magiebegabten Tiere entgegentraten.