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Ein Jäger sucht im Walde...

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
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DerShrimp
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Ein Jäger sucht im Walde...

Ungelesener Beitrag von DerShrimp »

Moin liebe Mitspielerinnen und Mitspieler,

In meiner Wildermark Gruppe will der Jäger Erutan (Ein Zweitheld) in einem großen Waldstück einige Freischärler aufspüren.
Wie würdet ihr das sowohl Regeltechnisch, als auch Erzählerisch machen?
Ich finde es zu einfach ein paar Fährtensuchen Proben würfeln zu lassen und dann ist der Gegner gefunden.
Zumal eine erfahrene Gruppe Freischärler natürlich Möglichkeiten hat sich zu wehren...

Welche Ideen gibt es für den Jäger und für seine Widersacher. Wir spielen mit einem möglichst großen Ansatz des fantastischen Realismus, es soll also nicht zu leicht werden. Es darf auch möglich sein, dass Erutan bei einem Fehlschlag getötet oder verwundet wird (gerade für Zweithelden darf die Wildermark bei uns hart und tödlich sein).

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Frostgeneral
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Ein Jäger sucht im Walde...

Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »

Lass ihn doch bei einer falschen Probe auf Untote im Wald stoßen und mach ein Walking-Dead Szenario draus.
Verbarrikadieren, Vorräte suchen, etc

Alternativ: Findet die Freischärler sofort, die wurden aber selbst schon gefressen.

Das Problem der Wälder in der WM ist, dass dort nach dem Heerwurm die ganzen kalten Alriks lauern.
Proben auf Ackerbau finde ich diesbezüglich am Waldrand auch genial.
Nicht gesteigert? Naja, dann keine überlebenswichtigen Spuren :lol:

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Tiyadan
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Ein Jäger sucht im Walde...

Ungelesener Beitrag von Tiyadan »

einige Möglichkeiten:
Gefundene Spuren müssen nicht von den Freischärlern stammen bzw. zu ihnen führen.
Es können noch andere Leute im Wald unterwegs sein (Druiden, Kräutersammler, Wilderer, etc.).

Der Jäger könnte auf eine so große Ansammlung an Spuren stoßen, dass er sich dringend überlegen sollte, nicht alleine weiterzugehen.

Die Freischärler könnten/sollten versuchen, ihre Spuren zu verwischen -> vergleichende Proben Sich Verstcken (F) & Fährten Suchen (J).

Sie könnten selbst durch eigene Kundschafter auf den Jäger aufmerksam werden, Spuren manipulieren/abischtlich legen und ihm letztlich eine Falle stellen/ihn in einen Hinterhalt locken.

Die einzelnen Punkte lassen sich zum Teil auch gern miteinander kombinieren. :dunkelheit:

Andwari
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Ein Jäger sucht im Walde...

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Ist mMn eine Frage, wie geschickt sich die Freischärler verbergen (warum haben sie Anlass dazu?), ob man Wege findet, auf denen sie sich regelmäßig bewegen - denn nur im Wald hocken macht den Freischärler nicht satt. Der kämpft ja für/gegen irgendwas, braucht regelmäßig Nahrung und holt selbst Infos ein.
Viele Freischärler sind auch arg unprofesionell (sonst wären sie vllt. schon siegreich) oder erwarten Konflikte eher aus ganz anderen Richtungen räumlich/personell. Freischärler die reihenweise Pilzsucher und Wanderer erschlagen, bleiben nicht lange unbehelligt. Gerade wenn es sich um eine größere Gruppe (20+) handelt, geht deren Auffälligkeit natürlich eher nach den Ungeschicktesten darunter.

Was will der Jäger? Nur ihren aktuellen Lagerplatz finden? Personen und Ausrüstung zählen oder gar direkten Kontakt? Wie groß ist der Zeitdruck? Wie gefährlich ist so ein Wald an sich - d.h. ist man vllt. vom Freischärler unbemerkt, trifft aber alle W6 Stunden auf W3 hungrige Waldlöwen?

Wenn sich der Wald-Profi (Jäger) im Wald nicht arg ungeschickt anstellt oder eine größere Portion Pech hat, sehe ich alle Vorteile für kontaktarmes Ausspähen beim Jäger.

Selbst wenn er (von Wachtposten) entdeckt wird und die selbst erst spät bemerkt, müssen die ihm erst mal folgen - wäre ich ein einzelner Freischärler oder mit Alrik-Rübenfuss zusammen auf Posten, dann könnte ich mir viel Angenehmeres vorstellen als einen un/leichtgerüsteten aber bewaffneten Typen bei einsetzender Dunkelheit durch den Wald zu verfolgen. Der Jäger bewegt sich schnell, könnte ja auch Freunde da hinten haben und meine Portion vom Abendessen ist definitiv aufgegessen, falls ich heil zurück komme.
Ein Wachtposten der nahe am Feuer sitzt ist effektiv chancenlos gegen das Ausgespäht werden - da müssten schon Wächter-Duos in einiger Entfernung vom Freischärler-Lager ruhig in ihrem Versteck bleiben, den Spion vorbei kriechen lassen und ihn sich dann packen. Wenn der Jäger nur Lagerfeuer-beobachten will, muss er nicht sonderlich nah ran.

Eine relativ große Gruppe Freischärler (50+) könnte den Aufwand für weiträumige Lager-Sicherung betreiben - aber die sind auch auffällig. Für eine kleine Gruppe (10-20) ist es arg aufwändig, ständig die Hälfte aller Personen für Wache einzuteilen - außer sie werden aktiv gejagt und wissen das.

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Doc Sternau
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Ein Jäger sucht im Walde...

Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Rein spieltechnisch ist es leider nicht mehr als ein paar Proben würfeln - vor allem wenn der Spieler keine Vorstellung hat, wie man sowas angeht.

Erzählerisch würde ich es so lösen, dass der Spieler beschreiben soll, wie er vorgehen will und anhand dessen lege ich dann fest, was für Proben er würfelt und wie schwer die sind. Z.B. Sinnenschärfe (Geruch) wenn er im Wind nach dem Rauch der zu erwartenden Lagerfeuer schnuppert oder Fährtensuchen, wenn er das Waldstück einmal umkreist, um die Spuren von / zum Lager der Freischärler zu finden.
Dann evtl. noch vergleichendes Schleichen vs. Sinnenschärfe der Freischärler, ob er bei seiner Suche bemerkt wird.

Tatsächlich ist das aber auch keine Spielsituation die bei uns am Spieltisch riesige Aufmerksamkeit erhalten würde.

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Leta
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Ein Jäger sucht im Walde...

Ungelesener Beitrag von Leta »

Meine Ideen wären gewesen beide Parteien 3-5 Proben auf verschiedene(!) Talente würfeln zu lassen und dann die gesamt TaP* bzw. Qualität zu vergleichen.

DerShrimp
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Ungelesener Beitrag von DerShrimp »

Vielleicht nochmal ein paar zusätzliche Informationen, warum es sich um eine durchaus wichtige Sache handelt.
Folgendes enthält evtl Spoiler zur Wildermark Kampagne:



Bei den Freischärlern handelt es sich um eine winzige Gruppe, um die ehemalige Verbündete der Helden, Maline Ochsenbrecher. Diese hat lange für die Helden gearbeitet, aber ihnen die Treue gekündigt, nachdem die Helden sich mit "dem schwarzen Ritter von Talf" verbündet haben, der zuvor zahlreiche Gräuel begangen hat und im Kampf gegen den fast alle von Malines Freischärlern gefallen sind.
Sie wurde aber vom neuen Baron von Zweimühlen nicht hingerichtet (obwohl ihr Handeln durchaus als Hochverrat gewertet werden könnte), sondern ist nach Erlgau gegangen, um dort im Umfeld des Junkers Bastan von Erlgau zu leben.

Bastan wiederum ist nach zahlreichen Schicksalsschlägen den Einflüsterungen des Namenlosen (durch die Hand eines verborgen gegen die Gruppe agierenden Zweithelden) verfallen.

Maline, in der Zwischenzeit zur Trinkerin geworden, hat schließlich von Bastans Wandel erfahren und ist mit wenigen verblieben Getreuen geflohen.
Sie war in einem Dilemma, da sie sich weder an den Baron (von dem sie sich verraten fühlt und der mehr als einen Zweifelhaften Vasallen hat) wenden konnte, noch die Schlagkraft hatte alleine etwas zu tun, auch wenn ihre verblieben Leute Veteranen sind.
Sie zog sich also zurück, um Nachschubrouten anzugreifen und Pläne zu schmieden.

Daher hängt viel davon ab, ob sie und ihre Leute gefunden werden oder nicht und ich will es nicht von einem einfachen Wurf abhängig machen 😊

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

"Gerechtigkeitssinn" ist bei der Figur zentral - und hier offensichtlich übermäßig strapaziert worden. Sie hat Bindungen nach Zweimühlen - und hier anscheinend erlebt, dass alte Weggefährten böse Dinge tun (?) oder direkt dem NL anheim fallen. Das alles durch ein tiefes Glas Schnaps betrachtet ...

... da ist alles denkbar von einem großen Müllhaufen voller Säufer über tsagefällig halbnackt in Astgabeln kiffenden "Aussteigern" bis hin zu einer völlig paranoiden Guerillagruppe, die den ganzen Hügel vermint hat und nie zweimal hintereinander am gleichen Platz lagert.

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Was m. E. eine Rolle spielen sollte: Maline ist hier aufgewachsen, hat schon als Kind in diesen Wäldern gespielt und kennt sich daher bestens aus. Für ihre Freischärler gilt vermutlich das gleiche. Sie wird, wenn der Alkohol ihr noch nicht völlig das Hirn vernebelt hat, definitiv einen schwer einsehbaren, leicht zu verteidigenden Ort mit mindestens einem guten Fluchtweg als Lager ausgesucht haben (oder gleich mehrere davon, je nachdem, wie gut sie ihren Verstand noch beisammen hat). Vielleicht merkt der Jäger ja durch gut getarnte Fällen, dass er ihrem Lager näher kommt.

Vielleicht ist sie aber inzwischen auch völlig desillusioniert zur Strauchdiebin geworden und säuft sich mit einer erbeuteten Flasche Birnenschnaps die Situation schön.

Wie steht eigentlich die Bevölkerung in Erlgau zu ihr? Einen viele Quadratkilometer großen Wald komplett abzusuchen und dabei auf Spuren von jemandem zu achten, der sich Mühe gibt, nicht entdeckt zu werden, dauert Wochen, dementsprechend wird der Jäger auf Tipps angewiesen sein. "Also, ich würde mich in der alten Eisenmine am Fuchshügel verstecken, der Pfad dahin ist so zugewuchert, den übersehen die meisten." Von Malines Ruf in der Bevölkerung hängt dann wohl ab, ob tatsächlich sie oder eine Ogerfamilie in besagter Mine lebt.
"Bringt das Schiff in Position! Stellt es senkrecht!"
Dariyon, Avesgeweihter

"Auf die Zwölf und für die Zwölf!"

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Welche Art Jagd ist denn angedacht -
Parforce, Ansitz oder Pirsch? Oder eine Mischung aus allen?

je nach dem kann sich dass ganz unterschiedlich gestalten:
  • Parforce mit Hunden und Spähtrupp
    >> Proben setzen bei der Verfolgungsjagd viel auf Kriegskunst, Reiten und Wildnisleben
  • Ansitzjagd / Hinterhalt
    >> In den Proben geht es zunächst um das Ausspähen der Freischärler (Proben auf Spurenlesen, Gebräuche Derographie, etc.) und dann um Kriegskunst und Schleichen für den Hinterhalt
  • Pirschjagd am besten mit Spürhund
    >> Proben setzen auf Sinnesschärfe und Fährtensuchen und es braucht einen Plan Überlegenheit herzustellen (Gefährten in Reserve, Hit-&-Run-Taktik)
Spannend könnte auch ein Kombination der Jagdarten sein in der erst ausgespäht und ausgewichen und dann militärisch zugegriffen wird.
Sind in der Gruppe Ritter dabei, die sich im Jagdkampf auskennen, Ermittler, die Puzzleteile sammeln und alle Informationen kombinieren, oder eher Logistiker, die Wissen wo Nachschubwege und Entsorgungsplätze sein könnten?
Die Fähigkeiten der Gruppe spielen für die Wahl der Strategie ja sicher auch eine Rolle.

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POMG
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Ungelesener Beitrag von POMG »

Ich bin mir nicht ganz sicher, was du hier von uns erfragen möchtest. Geht es dir denn eher um Regelmechaniken, oder willst du konkrete Szenarioideen für dein eigenes Szenario von uns? Oder willst du einfach Tipps zum Thema jagen und gejagt werden?

Regeldinge kann ich dir kaum bieten. Wenn du keine Proben willst, dann spiel das Szenario doch einfach aus. Lass den Jäger verschiedene Fährten finden und interpretieren, hilf ihm dann mit kleinen Proben aus, wenn der Spieler nicht weiter weiß. Falls der Spieler kein Einheimischer ist, dann kann es sehr spannend sein das Gebiet zunächst nach besonderen Orten zu erkunden und dahingehend auch schon Orte zu etablieren. Wie auch schon vorgeschlagen, kann das durch Einheimische erfragt werden, aber auch durchforsten der Wildnis ist eine Option für einen geübten Jäger. Letzlich sollte der Jäger früher oder später die Wildpfade kennen, die das Gebiet durchziehen und in einem Urwald sind solche Wildpfade neben Wasserwegen der einzige Gangbare weg durch ein Gebiet. Wenn die Freischärler also nicht eigene Schneisen geschlagen haben, was sie sofort enttarnen könnte, dann müssen sie ebenfalls solche Pfade gegangen sein.

Szenarien gibt es endlos viele, du hast ja schon eine grobe Skizze gezogen. Du müsstest dir halt überlegen wie genau die Freischärler agieren.
Sind sie ständig unterwegs und nie zweimal am selben Ort? - Dann hinterlassen sie viele Spuren und wenn das Gebiet nicht groß genug ist, dann findet man sie im Nu.
Haben sie einen Unterschlupf an einem schwer einsehbaren Ort, von dem sie Ausgehend Überfälle planen und ausführen? - halte ich für sehr Wahrscheinlich, da man so weniger Spuren hinterlässt, man kann einen solchen Ort auch mit Fluchtwegen und Barrikaden versehen, damit man Notfalls ausbrechen kann. Weiterhin wird der Wald zu gefährlich sein um stets unterwegs zu sein. Dazu braucht man so oder so Kontakte nach Außen, damit man weiß, wann welche Personen auf welchen Straßen unterwegs sind. Auch hier hast du einen Ansatzpunkt.
Willst du die Gruppe gezielt bestimmte Personengruppen angreifen lassen? - Dann kannst du auch ganz ohne Jäger die Feinde aufspüren, da sie ja mittels ihrer Motivation zu leichten Zielen werden könnten. Die Freischärler können je nach Gruppengröße noch so gute Jäger sein, irgendwann geht ihnen die Beute aus oder sie verlieren ihre Jäger an die Gefahren des Waldes. Daher sind sie im Zugzwang.

Tipps zum Thema Jagen: Spuren sind das A und O. Wenn du als Spielleiter viele kreative Hinweise auf die Tierwelt geben kannst und dann hin und wieder auch die "richtige" Fährte unter diese mischst, dann hat der Jäger viel zu tun und die Welt wirkt lebendig. Überleg dir also wer alles in diesen Wäldern lebt und welche Fährten sie jeweils hinterlassen könnten. Das sind deutlich mehr, als der einfache Fußabdruck im Matsch. Du kannst Fellfetzen an Baumrinde hinterlassen, wenn sich Tiere dort den Rücken gekratzt haben, Losung (Also Kot) in ihrem Frischegrad beschreiben, Fraßstellen an jungen Bäumen hinterlassen, Fußspuren an Tränkstellen sind oftmals vielfältig und müssen gedeutet werden, Urinspuren stinken, Kadaver von Beutetieren, fehlende Kadaver an eindeutigen Kampfplätzen, je nach Jahreszeit Geweihstangen oder Gefege (Also die Geweihhaut, die abgerieben wird), Raststellen, oder auch vielerzählende Bodenspuren, wenn Beispielsweise Wild aufgescheucht wurde sind nur einige wenige Beispiele für Spuren im Wald. Wenn du dann noch speziell auf lokale Besonderheiten, wie die kalten Alriks oder etwaige Oger eingehen kannst, dann kannst du eigentlich nichts falsch machen. Besonderes Augenmerk würde ich neben der Jahreszeit, die jedes Jagdsetting maßgeblich beeinflusst, auf das Wetter legen. Mit dem Wetter steht und fällt die Jagd und Fährtensuche. Wenn es Regnet findest du meist nichts mehr, die Spuren verwischen, die Sicht ist schlecht, riechen tust du auch nichts. Kurz nachdem es geregnet hat, findest du besonders viele Fährten im Boden, da dieser aufweicht, allerdings treten die Flüsse ein wenig über und somit verwischen sie die Tränkstellen. Falls man bereits seine Beute gefunden hat ist Regen jedoch großartig, da er den Geruchssinn und den Hörsinn der Tiere einschränkt und viele Tiere auch Schutz vor dem Regen suchen und rasten. Dafür muss der Schütze jedoch mit einer nassen Bogensehne besonders Acht geben, da diese sich anders auf den Schuss verhält. Um ein paar andere Wettersituationen zu nennen ohne auf deren komplexe Wechselwirkungen einzugehen, nenne ich noch Nebel, Schnee und Sturm. Und letztlich auch die Tageszeit in der man Unterwegs ist.

Für deinen Gejagten solltest du dir ebenfalls überlegen, welche Erfahrungen und Mittel ihnen zur Verfügung stehen. Mit dieser Prämisse geklärt kannst du dir dann genau überlegen auf welche Art von potenzieller Gefahr die Gruppe auf welche Art und Weise reagieren könnte. Was machen sie Beispielsweise, wenn sie nach einem Überfall schnell fliehen müssen? Teilen sie sich auf um die Verfolgung zu erschweren, suchen sie Flüsse auf um etwaigen Bluthunden auszuweichen, oder nehmen sie sich zeit um Trittspuren an besonders prägnanten Orten zu verwischen oder gar zu verfälschen? Haben sie vielleicht einen vorher festgelegten Rhythmus in dem sie zu ihrem Unterschlupf einkehren, beispielsweise immer nach einer vergangenen Nacht? Gibt es Fallen, wenn ja welche? (Menschenfallen, Grubenfallen, Trittfallen, Schlingenfallen, tödlich, nicht-tödlich, zur Jagd von Tieren) Und zuletzt wie reagiert man auf Verluste und das Mensch-sein? Sind das abgehärtete Kriegsveteranen, denen kaum etwas heilig ist, oder beerdigen sie vielleicht hier und da noch einen Kameraden? Werfen sie im Suff vielleicht ihre Karaffe in den Wald, ohne lang darüber nachzudenken oder vergraben sie vielleicht ihren Müll? Mit all diesen Ideen kannst du sehr leicht Spuren und nicht-Spuren legen, die dein Jäger sich genauer ansehen kann. Ich würde ihn, sofern der Spieler ein bisschen etwas mit dem Jagdthema anfangen kann auch stets selbst Entscheidungen treffen lassen und niemals über Würfelwürfe Ideen in seinen Kopf werfen.

DerShrimp
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Ungelesener Beitrag von DerShrimp »

@ Vasall: Es geht ja nicht um eine Jagd, sondern um das aufspüren einer Gruppe Menschen.
Hierfür ist der Jäger entweder allein oder wird von einer kleinen Gruppe Söldner begleitet, die der Junker angeheuert hat.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Jagd und Krieg sind hier nicht zu trennen.
Das macht keinen Unterschied und die 3 Grundlegenden Jagdarten bleiben die gleichen.
Deshalb ist Jagen ein Privileg des Adels - es ist Übung und Vorbereitung für den Krieg und da sind Spähmissionen, Jagdkampf und Hinterhalte eben essentiell. Hunde beispielsweise sind auch in Scharmützeln und Lagersicherung bedeutend und der Junker wird ja wohl ein erfahrener Jäger sein.

Die drei Punkte sollten daher nur die drei grundlegenden Szenarien vorstellen, in denen sich der Jäger und sein Spähtrupp wieder finden können und Ansätze bieten in welchen Phasen du welche Entwicklungen und Fertigkeiten ansetzen könntest.

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POMG
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Ungelesener Beitrag von POMG »

DerShrimp hat geschrieben: 02.03.2023 09:26 Es geht ja nicht um eine Jagd, sondern um das aufspüren einer Gruppe Menschen.
Der Begriff Jagd umschreibt ja das Aufspüren, Verfolgen, Erlegen oder Fangen von "Beute". Dahingehend kann man den Begriff hier schon Synonym verwenden, wie das @Vasall hier macht, ich würde sogar soweit gehen, dass "Jagd" auch nur einen der genannten Begriffe implizieren muss und trotzdem als Jagd betrachtet werden kann. Zumal sich die "Erfüllung" durch das Jagen beim modernen Jagdsport beispielsweise auch ganz ohne Tod eines Tieres einstellen kann. Es geht um den Umgang mit der Natur und ganz präzise um den Wettstreit des Jägers mit seiner Beute.

Kleine Anmerkung vielleicht noch: Der Parforce-Jagd liegt die Methode der Treibjagd zu Grunde, die damit neben der Ansitz- und Pirschjagd, die eigentliche dritte "grundlegende Jagdmethode" wäre.

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