Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

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Viktoriusiii
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

Guten Tag allerseits.

Ich hatte gestern eine Diskussion mit meiner Spielerin, die mir erzählt hat, dass Waldmenschen im Mittelreich nicht als Sklaven gehalten werden und soetwas unter STRENGSTER Strafe steht.

Was ja auch richtig ist.
Das Ding ist aber, so wie ich es aus mehreren Abenteuern heraus gelesen habe (sowohl Stoerrebrandt als auch Ebelfried Eisinger), dass Waldmenschen als unbezahlte Diener zu halten, nicht unter dieses "Verbot" fällt.
Da Waldmenschen generell als ungebildete wilde, kaum mehr als Tiere gelten, wird selbst im Mittelreich "anstellung gegen Kost und Logis" durchaus geduldet.

Aber ich finde so unglaublich wenig über die Waldmenschen in zivilisierten Landen. Vor allem, wie sie WIRKLICH gesehen werden.
Gibt es hierzu irgendwelche Quellen, die ich vielleicht übersehen habe?

Das wäre durchaus hilfreich :)

Oyanysha
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von Oyanysha »

Eine Quelle habe ich nicht, aber da auch Leibeigenschaft als etwas ganz anderes als Sklaverei gilt, kann ich mir vorstellen, dass "Anstellung gegen Kost und Logis mit lebenslanger Vertragsdauer" in Garetien ähnlich gehandhabt wird.
Der Hauptunterschied von beiden im Verlgeich zur Sklaverei ist wahrscheinlich der Ausschluss der Verkaufsmöglichkeit.

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Satinavian
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Dass einige Leute mit Abhängigkeiten von Dienern, Lehrlingen, Mündeln etc. Schindluder betreiben, mag sein und wird gelegentlich angedeutet. Auch, dass Leute, die Sklaven haben, diese bei Mittelreichsbesuchen als Diener deklarieren und erwarten, dass diese wieder den Sklavenstatus annehmen, wenn man zurückkehrt.

Aber dass speziell Waldmenschen da Sonderbehandlungen bekämen, wäre mir gänzlich neu. Wo die Dschungelstämme als Wilde gelten, tun das jene, die nicht mehr im Dschungel leben, nur noch sehr bedingt und es sind ausschließlich Letztere, die mal ins Mittelreich kommen könnten. Selbst die, die als Wilde betrachtet werden, werden eher als edle Wilde romantisiert statt sie mit Tieren zu vergleichen.

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Denderajida_von_Tuzak
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

a) Sklaverei von Menschen, Elfen und Zwergen ist in Mittelreich/Horasreich/Bornland generell verboten; Sklaverei von Orks (und theoretisch auch anderen Humanoiden) gibt es, wenn auch selten. Leibeigenschaft existiert in Mittelreich und Bornland (nicht in Festum und den anderen freien Städten, nur durch Adlige).... [Dass die Unterscheidung zwischen Leibeigenschaft und Sklaverei erst im 19. Jhd gemacht wurde, und dass die unfreien Zwangsarbeiter in den mittelreichischen Steinbrüchen eigentlich auch Sklaven sind, nimmt DSA nicht zur Kenntnis... Sklaverei ist ja was, was das böse Al'Anfa kennzeichnen soll.]

b) In Südaventurien können Dunkelhäutige (gehe mal davon aus, dass du mit Waldmensch nicht die Kultur meinst, und dass Utulus auch unter Waldmensch im weiteren Sinne fallen) je nach Staat in allen Gesellschaftsschichten vorkommen... wobei mir in Brabak keine Mohastämmige Grandenfamilie einfällt. Und auch wenn Waldmenschen überproportional versklavt sind, dürfte die Mehrzahl der Sklaven hellhäutig oder tulamidischen Ursprungs sein (bzw. gemischt-ethnisch).

c) Im Tulamidischen dürften dunkelhäutige am häufigsten als Sklaven (oder Exsklaven) auftreten.

d) in den meisten Gegenden werden sie Exoten sein, also eher Erstaunen/Verwunderung hervorrufen. Tocamayuc kommen aber fast überall an der Ostküste vor... außer die Leute haben schon erfahrung mit Dunkelhäutigen. Thorwaler können sie bspw. entweder bedauern (arme Mohas, müssen aus den Händen der verfluchten Al'Anfaner gerettet werden) oder hassen (verfluchte Mohas, Haut und Seele genau so schwarz wie die Fahne unter der sie kämpfen).

e) Anstellung gegen Kost und Logis (und vielleicht ein bisschen Handgeld zu einem großen Feiertag) ist auch sonst im Mittelreich üblich. Nennt sich "Knechtschaft".
Zuletzt geändert von Denderajida_von_Tuzak am 18.08.2021 18:39, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzer 8443 gelöscht

Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 8443 gelöscht »

Also Waldmensch ist da nicht gleich Waldmensch. Noch entscheidender als die Rasse ist hier die Kultur. Ein Waldmensch aus dem südaventurischen, tulamidischen oder aranischen Kultur geht in Gareth nicht als Waldmensch sondern als Al'Anfaner, Aranier oder Tulamide durch. SO genau kennt der durchschnittliche garether Banause da die Unterschiede nicht. "Die sind da unten alle etwas mehr sonnengebräunt als hier."

Anders sieht das aus wenn dein Waldmensch (nur) eine Waldmenschenkultur kennt und halbnackt in Lederschurz, Federkopfschmuck, mit Knochen durch die Nase und Schrumpfkopf am Gürtel durch Gareth marschiert. Ich habe das Gefühl, dass die DSA-Macher hier an der Vorstellung von einem Ureinwohner im Mittelalterlichen Europa orientiert haben. Nur das es davon kaum welche gab. Die meisten wurden wohl von Eroberern ihrem neuen Monarchen als besondere Attraktion vorgestellt und dann als vor allem als Schaustücke auf dessen Orgien begafft zu werden. Als einsame Person in einer völlig anderen Kultur, hatten sie natürlich auch keine Ahnung von den Umgangsformen in dieser Kultur und haben sich daher in den Augen der Europäer "wie Kinder" verhalten, die ja die Umgangsformen auch noch nicht so beherrschen. Was in deren ignoranten Arroganz zum dem Schluss führte, dass sie "dumm, unterentwickelt, ungebildet und primitiv" sind.

Das würde ich auch so auf Aventurien übertragen. Jemand der aus einer Waldmenschen-Kultur kommt und dem mittelreichische Kultur fremd ist, wird als Exot begafft und als kindlich und unmündig angesehen. ist er in Begleitung von "Zivilisierten" werden diese als Vormund betrachtet und der "primitive Waldmensch" darf sich glücklich schätzen, dass der "Zivilisierte" sich so gut um ihn kümmert.
Diese Bevormundung ist dabei durchaus üblich und trifft auch andere Gesellschaftsschichten und wird nicht als ungerecht, verwerflich oder illegal gesehen. Insofern wird sich kein Mittelreicher daran stoßen, wenn sich ein "Zivilisierter" einen "Wilden" hält. Ist ja keine Sklaverei. Er kümmert sich ja um den "unterentwickelten Wicht", gibt ihm Brot und Logis. "Der würde ja sonst elendiglich verrecken". Und "das ist doch völlig normal das der dafür ein bisschen im Haus mit hilft."

Viktoriusiii
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Ungelesener Beitrag von Viktoriusiii »

Okay hier meine zwei Quellen:

Stover Stoerrebrandt hat zwei Mohas in seinem Dienst, welche nie ein Wort sprechen
Spoiler
well...
er sagt sie denken, sie haben eine Lebensschuld und sind deshalb seine Leibwächter.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er sie nich bezahlt, bin mir aber nicht sicher. Aber wenn dann kein angemessener Lohn, weil sie es ja freiwillig machen.

und Im Spiel "Der Händler", Teil der Spielsteinkampagne steht folgender Text:
"Alle Bewohner des Hauses werden im Festsaal versammelt (man könnte fast sagen: zusammengetrieben), wo Hutzen sie kurz befragt und sie dann allesamt in den Kerker der Garnison bringen lässt - zurück bleiben nur die beiden Waldmenschen. Letzteres liegt einfach daran, dass die Gardisten die beiden Dunkelhäutigen nicht als intelligente Menschen empfinden, sondern schlicht als zivilisierte Affen - und als solche können sie kaum an einem Giftschmuggel beteiligt sein!"
Also entweder diese Gardisten lassen ihre persönliche Meinung bei Festnahmen ziemlich viel Spielraum und werden wohl sehr schnell entlassen, oder das ist eine generelle Annahme, welche so von den Rechtssprechern, und wohl auch den Angehörigen geteilt wird.

Und da Albenhus recht südlich liegt, kann ich mir gut vorstellen, dass je weiter weg man vom Süden ist, man umso mehr Gerüchte über Waldmenschen hat, da man ja kein Gegenbeispiel hat.


Also ich nehme eure Antworten natürlich entgegen... aber klingt nur nach eurer Interpretation, nicht nach einer expliziten offiziellen Aussage...

Also wenn noch jemand eine Quelle dafür hat, wie so eine "Leibeigenschaft" z.B. gehandhabt wird, oder wie Waldmenschen generell im Mittelreich behandelt/gesehen werden, könnt ihr mir das gerne schreiben.

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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Viktoriusiii hat geschrieben: 18.08.2021 16:26 Aber ich finde so unglaublich wenig über die Waldmenschen in zivilisierten Landen. Vor allem, wie sie WIRKLICH gesehen werden.
Gibt es hierzu irgendwelche Quellen, die ich vielleicht übersehen habe?
...in den Dschungeln Meridianas, Beschreibung Südaventurischer Stadtstaaten und Al'Anfa, eine der zivilisiertesten Gesellschaften Aventuriens, auf jeden Fall zivilisierter als Weiden oder ein guter Teil des Bornlandes. Ggf. könnte auch was in Land der ersten Sonne und Raschtuls Atem stehen, sind die anderen Gebiete wo sie häufig vorkommen (und die Sklaverei haben, aber irgendwie scheint die Sklaverei bei Novadis und Tulamiden nicht so böse zu sein wie bei den Al'Anfanern :grübeln: )
Aber gut, wahrscheinlich sind die Mittelländischen Siedlungsgebiete zentral und Nordaventuriens gemeint ist. Nun, so wie ich es kenne werden sie nicht ernst genommen und für primitive wilde gehalten in diesen Bereichen. Ich persönlich finde dass das an einer Fehldarstellung der Autoren handelt, die weite Bereiche nicht bedenken. Die Novadi Herrscher und viele reiche Tulamiden haben Waldmenschenfrauen in ihrem Harem, stammen ggf. selber von solchen ab, die müssten einflussreiche Kinder mit sehr dunkler Hautfarbe haben, aber hey, sobald es einen Turban/Schleier trägt wird es einfach als Tulamide abgestempelt. In den Häfen an der Ostküste müssten regelmäßig Südaventurische Schiffe anlegen mit Waldmenschstämmigen Matrosen oder Händlern... ich stelle es mir wirklich schwer für einen Beilunker Händler vor die in Seide und Spitze gehüllte Unterhändlerin des Hauses Florios als "Wilde" abzustempeln nur weil sie eine Utulu ist... ähnliches an der Westküste, oder sind die Horasier als so rassistisch gesetzt dass sie keine Waldmenschen in ihren Kolonien als Matrosen nehmen (wäre endlich mal eine Schramme in dem alles überstrahlendem Glanz)

Dienst gegen Kost und Logis für einfaches Hauspersonal ist soweit ich weiß auch nicht unüblich in Feudalgesellschaften, oder denkst du der Bauer/Bürger bezahlt seine Magd oder seinen Knecht? Selbst wenn wird denen die Unterkunft und Verpflegung gegen verrechnet, mit Glück bleibt ein Taschengeld.. also nur weil Stover die Typen nicht bezahlt sind sie nicht automatisch Sklaven, haben hallt evtl einen schlechten Vertrag oder echt gute Unterkünfte und Verpflegung
Zuletzt geändert von Baal Zephon am 18.08.2021 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Denderajida_von_Tuzak
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

In den Regionalbänden gibt es eigentlich immer Rubriken "Wie sehen XXX die YYY"; weiß aber nicht ob im "Herz des Reiches", in "Am großen Fluss" u.a. die Waldmenschen bzw. Südaventurier als YYY auftauchen.

In Gareth und Festum sollten Waldmenschen zwar immer noch ungewöhnlich sein, aber nicht wie Außerirdische angeschaut werden. Schließlich haben sowohl Mittelreich wie auch die Stadt Festum Provinzen/Kolonien im Süden (Hot-Alem bzw. Kannemünde/Waldinseln).

Und in Albenhus sollte man zumindest schon mal von welchen gehört haben. Oder sogar im Gefolge der Altkaiserin gesehen. Was da aber ein Problem darstellen könnte ist die Sprache: Mohas werden Brabacci (südaventurisches Garethi), Tulamidiya oder eine Waldmenschensprache sprechen, die Stadtgardisten dagegen einen nordmärkischen Dialekt des Garethi (und wenig mehr)... Aber das Mohas als "zivilisierte Affen" gelten sollen in einer Gegend, in der räubernde, stehlende oder auch schmuggelnde Banden mit Orks und Goblins vorkommen? Da fehlt mir irgendwie die Vorstellungskraft.

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Viktoriusiii hat geschrieben: 18.08.2021 18:43 Also wenn noch jemand eine Quelle dafür hat, wie so eine "Leibeigenschaft" z.B. gehandhabt wird, oder wie Waldmenschen generell im Mittelreich behandelt/gesehen werden, könnt ihr mir das gerne schreiben.
- Der Waldmensch ist eines der drei von der Rahjakirche besonders gefeierten Schönheitsideale.
- Hal hat mehrere Waldmenschen zu mittelreichischen Hochadligen gemacht
- Einige hochangesehene Familien Aventuriens (wenn auch nicht speziell des Mittelreiches) haben Waldnmenschenblut. Und keiner schert sich drum.

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chizuranjida
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

In "Land des Schwarzen Bären" steht unter "gängige Ansichten der Bornländer über ... Waldmenschen und ähnliche Exoten":
"Du aus Port Stoerrebrandt, was? Du bös Mneschenfresser oder du gut Matrose und arbeiten für Freibund?"

In Herz des Reiches heißt es für Garetien:
Fremde Völker (Mohas, Maraskaner, Achaz, Nivesen): Wo die herkommen, will keiner hin. Und eigentlich sollten sie auch dort bleiben.

Ich sehe es ähnlich wie @Baal Zephon und hätte mir da mehr Differenzierung gewünscht.

In der Küstenstadt Perricum, wo Handelsschiffe aus Al'anfa, dem Tulamidenland, Hôt-Alem (=Mittelreich), von den bornischen Waldinselkolonien und sogar Tocamuyac landen müssten, da sollte man dunkelhäutige Menschen als Matrosen, Seesöldner und Kaufleute kennen. Al'anfa hat viele Jahre lang jährlich einen Konvoi mit Tribut an die Stadt des Lichts geschickt und tut das vielleicht noch. Da wird auch immer mal jemand mit mehr oder weniger dunkler Haut dabei gewesen sein. Von Perricum bis Gareth müssten Leute, die damit in Berührung kommen (Wirtsleute, Stadtgardisten, Praiosgeweihte, örtliche Adlige) also wahrscheinlich auch eine Assoziation mit der Praioskirche herstellen. Und schließlich war da lange Jahre noch der "Greif", der Herold des Kaiserhauses. Als Herold wird er ja einigermaßen bekannt gewesen sein, wenn er Erlasse verkündet hat, nehme ich mal an. Der war ja Utulu vom Aussehen her.
Man hätte also auch sagen können: "Liebe Kinder, schlaft unbesorgt! Morgen geht die Sonne auf. Da kommt der gute Moha und bringt dem Tempel das Praiosandelholz."
Oder aber auch: "Boron zum Gruß! Ihr kommt gewisslich aus Al'anfa? Macht Ihr in Pfeffer oder Seide?"
Oder eher sowas wie im Bornland. Wie man das setzt, das ist Geschmackssache.

Ich sehe da auch die Tendenz, das, was in der einen Spielhilfe gesetzt wurde in anderen auszublenden (z.B. dass die Tocamuyac an der Ostküste Handel treiben und in den Häfen verkehren, oder dass man in Al'Anfa dunkelhäutig und Grande, Geweihter oder Armeeoffizier sein kann). Für Garetien wurde offenbar einfach angenommen, dass solche Exoten dort so selten seien (oder als Helden so selten gespielt), dass man darauf nicht eingehen müsse.

Ich kann mir vorstellen, dass es in anderen Mittelreichsprovinzen ganz anders aussieht. Bis in den Kosch werden internationale Kaufleute seltener reisen. Vielleicht kennt man dort Mohas nur als edle oder fiese Wilde aus dem Urwald, nämlich aus den Büchern von Kara ben Yngerimm, der schließlich in Angbar wohnt.

In der Wildermark und Weiden kann ich mir aber auch vorstellen: "Aaaaah, ein Dämonenknecht! Schwarz am ganzen Körper, das Mal der Verdammnis! Praios sei bei uns, verbrennt ihn!"
Oyanysha hat geschrieben: 18.08.2021 17:04 Der Hauptunterschied von beiden im Verlgeich zur Sklaverei ist wahrscheinlich der Ausschluss der Verkaufsmöglichkeit.
Ein entscheidender Unterschied in der ständischen Gesellschaft des Mittelreichs ist, dass nur Adlige Leibeigene haben dürfen. Einen Menschen kann dort nicht jeder Alrikwurst besitzen, nicht jeder Bürgerliche, der gern möchte, sondern nur der Adel. Immerhin hat Herr Praios den Adel über das Volk gesetzt. :visieraufm:
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 18.08.2021 18:37 Im Tulamidischen dürften dunkelhäutige am häufigsten als Sklaven (oder Exsklaven) auftreten.
In der tulamidischen (nicht aber der novadischen) Kultur gelten Mohas/Waldmenschen von jeher als besonders schön. (Utulus mW nicht inbegriffen.) Daher haben sich reiche Tulamiden immer schon Mohasklavinnen angeschafft, wenn sie konnten. Da die Kinder eines freien Tulamiden mit einer Sklavin seine legitimen Kinder sind und frei, sehen gerade in seit langer Zeit etablierten, reichen, vornehmen Familien viele Tulamiden so aus, dass man als Rasse Waldmensch nehmen könnte.
Auch das wird in aller Regel ausgeblendet.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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RvB
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Ungelesener Beitrag von RvB »

Kurze Ergänzung zu Gareth: Dort kennt man mit Sicherheit den Vorsteher des Rahja-Tempels. :heart: Und der wird bestimmt nicht als unzivilisiert oder sonstwie minderwertig angesehen! Bei ihm darf man auch durchaus eine gewisse Ehrfurcht empfinden, denn der war 3x Geliebter der Göttin. https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Llabaduin
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Viktoriusiii hat geschrieben: 18.08.2021 18:43lso entweder diese Gardisten lassen ihre persönliche Meinung bei Festnahmen ziemlich viel Spielraum und werden wohl sehr schnell entlassen, oder das ist eine generelle Annahme, welche so von den Rechtssprechern, und wohl auch den Angehörigen geteilt wird.
Soweit ich mich an das AB erinnere, ist eher esters der Fall, denn letzteres.
Nur der Part mit dem Entlassen, wird nicht kommen... Solcherlei Willkür eher Typisch und Normal, denn "seltsam".
Diese Gardisten mögen das so sehen. Ein anderer Trupp jedoch nicht. Diese beiden in dem AB hatten halt das Glück, das die macht des Plots sie verschont hat.
Und auch eine "Anstellung gegen Kost und Logis" ist, wie ja auch mehre hier schon sagten, in feudalen Strukturen nicht ungewöhnlich. Wobei mWn ein geringes Handgeld ebenso dazu gehört. Denn grade dieses Handgeld ist es, das rein Praktisch den freien Knecht von seinem unfreien Pendant scheidet (wobei natürlich auch Sklaven Handgeld haben können). Und da im Bereich des MR und co. nur Adlige Leibeigene haben dürfen, ist jeder der Knechte hat gut beraten ihnen ein Handgeld zu Zahlen. Und sei es nur ein Heller am Tag...
(und ja, es gehört mehr zu der Unterscheidung von Knechten und Leibeigenen. Aber wirklich Sichtbar... ist da nur das Handgeld, über welches ein Knecht frei Verfügen kann und welches Leibeigene in aller Reel eben nicht Verfügen)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Auch ein leichter Legastheniker mit Kontroll-Prog. finden nicht alle.

Numinoru
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Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Könnte mir vorstellen, dass das bewusst so ein bisschen offengehalten wird. Rassismus ist ja nicht unbedingt ein Thema, mit dem sich jede Spielergruppe nun ständig auseinandersetzen will. Die aventurische Varianz nicht nur zwischen Ländern und Regionen, sondern auch individuell dürfte in puncto Vorurteile/Diskriminierung ja auch ziemlich groß sein.

Persönlich scheint mir tendenziell die Shadowrun-Lesart am realistischsten: Unterschiede zwischen Menschen mit verschiedener Hautfarbe sind viel weniger relevant und springen viel weniger ins Auge in einer Welt, in der es definitiv nicht-menschliche intelligente Humanoide gibt. Zudem ist der Kontinent ja klein. Kurz, der schrumpfkopfbehangene Moha fällt auch nicht stärker auf und wird auch nicht anders behandelt als der fellbehangene Trollzacker oder Fjarninger. In einer Hafenstadt oder einem anderen Verkehrsknotenpunkt sowieso nicht. Und, wenn sie denn mal Felle oder Schrumpfköpfe einen Augenblick ablegen, auch nicht auf dem Lande. Wer diskriminieren will, hat ja Goblins. Oder Echsen.

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Vergleiche mit Shadowrun sind schwierig, weil sich die Settings gerade in Punkten, die für die Entstehung und Entwicklung von Rassismen relevant sind, sehr grundlegend unterscheiden. Es ist auch nicht so, dass es in Aventurien keinen Rassismus zwischen einzelnen menschlichen Kulturen gibt, aber es ist dann doch eine Gemeinsamkeit mit Shadowrun, dass der nicht so funktioniert wie das, was wir heute unter Rassismus verstehen.

Ich hab gestern mal die alten RSHs zu Südaventurien mit Bezug zum Thema quergelesen, die meisten von Ureinwohnern des Regengebirges und der Waldinseln abstammenden Sklaven leben ja in Al'Anfa, bei den Tulamiden oder den Novadi. Und da sieht man durchgehend zwei Tendenzen:

- Ein primär auf die Hautfarbe abstellender Rassismus ist zumindest in Südaventurien wesentlich seltener als in gegenwärtigen westlichen Gesellschaften. Sowas wie die Rassentheorien des britischen Empire und in der Folge auch die US-amerikanische Art, race zu denken, existiert dort einfach nicht in der Form. Der durchschnittliche Tulamide käme nie auf die Idee, sich wegen seiner Hautfarbe für überlegen zu halten oder an sowas wie die one drop rule zu glauben - im Gegenteil ist vielen Tulamiden, Novadi und Meridianern bewusst, dass sie selbst oft auch nicht-weiße Vorfahren haben und keiner von denen findet was dabei.

- Gleichzeitig ist es trotzdem so, dass in diesen Kulturen Waldmenschen und Utulu stärker von den dort gängigen, spezifischen Formen von Rassismus betroffen sind als andere Ethnien. Die "Wie denkt XXX über YYY"-Kästen geben da einen guten Überblick. Sowohl Al'Anfaner als auch Tulamiden halten, so sie denn entsprechend ressentimentgetrieben sind, ihre eigene Kultur allen anderen für haushoch überlegen und als die unterlegenste menschliche Kultur wird die mohische betrachtet, wobei die Tulamiden gegen die Ferkina noch stärkere Vorurteile haben. Aber wie man am Ferkina-Beispiel (die ja ebenfalls Tulamiden sind) sieht, ist das ein kulturell grundierter Rassismus. Dementsprechend sieht der tulamidische Rassismus den Moha als "gelehrigen Barbaren" - Wenn ein Moha weit genug in die Sklavenhalterkultur assimiliert ist, wird er als mehr oder weniger ebenbürtig betrachtet. Al'Anfa ist noch ein bisschen herablassender, da kommen im IG-Zitat statt "gelehrige Barbaren" auch Formulierungen wie "diese Ungeheuer" vor. Aber auch da zielt das auf die Mohaha ab, die noch in ihrer Stammeskultur leben. Übrigens spricht keine dieser Kulturen den Waldmenschen das Menschsein an sich ab, wie das die Gardisten im obigen Zitat machen. Das ist nicht mal in Al'Anfa gängig. Muss es ja auch nicht sein, wenn alle Menschenleben dort keinen Wert, sondern nur einen Preis haben.

Am Ende wird jede Kultur, die routinemäßig Menschen aus einer bestimmten Ethnie versklavt, eine Legitimation dafür konstruieren. Dass man sich einen Menschen kaufen und dann mit ihm machen kann, was man will, ist nun mal schwer verdaulich - wenn sowas ökonomisch so zentral ist, dass es normalisiert werden soll, dann bildet sich der passende kulturelle Überbau dazu und den haben Al'Anfaner und Tulamiden eindeutig. Aber dieser Überbau ist auch davon geprägt, dass Sklaverei in beiden Kulturen alle Ethnien, Kulturen und Hautfarben inkl. der eigenen treffen kann. Sie trifft allerdings häufiger bspw. die mohische Kultur als die mittelreichische und die üblichen Ressentiments spiegeln das wieder. Ein Plantagenbesitzer in Al'Anfa ist dementsprechend sicher nicht anti-rassisitsch eingestellt, aber eben auch nicht so eingestellt wie der Sklavenbesitzer in den amerikanischen Südstaaten, dessen Sklaven allesamt ohne Ausnahme Schwarz sind.

Das nur als Grundlage, wie die Haltung im Süden Aventuriens ist. Wie das mit dem Mittelreich in Verbindung steht, das eben nicht massenhaft Menschen aus dem Regengebirge in die Sklaverei verschleppt und entsprechend auch keine Rechtfertigung dafür sucht, ist natürlich eine andere Frage, aber ich wollte erst mal was dazu schreiben, wie der Stand im Quellenmaterial für Meridiana und die Tulamidenlande ist, weil das ja auch Thema hier ist.

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Dreifach20
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Ungelesener Beitrag von Dreifach20 »

Wirtschaftlich gesehen ist Knechtschaft, Leibeigenschaft, Sklaverei, Lohn- bzw. Schuldsklaverei doch eigentlich ein großer Sumpf mit fließenden bis gar keinen Grenzen.

Grade die oben erwähnte Knechtschaft mit Handgeld - realistischer ist, das der Herr/Arbeitgeber/de-facto-Besitzer zwar theoretisch Lohn an den Knecht/Sklaven/Leibeigenen zahlt, aber ihm dafür Wohnung und Verpflegung und Arbeitsmittel in Rechnung stellt. Und so lange der Knecht/Leibeigene/Sklave im Minus ist, darf er nicht kündigen/Weggehen.

Der Unterschied zum Sklaven ist der rechtliche Status. Ein Sklave ist ein Ding wie ne Schaufel oder eine Pferd. Und damit hat er keine Rechte bzw. anders herum gesagt, der Besitzer keinerlei Fürsorgepflicht.
Ein Leibeigener ist eine Person, nur eben von niedrigerem Stand als sein Herr. Der Herr hat zwar sehr viele Rechte über den Leibeigenen, aber muss ihn nach weltlichem und göttlichem Gesetz auch entsprechend behandeln und seine Pfllichten beachten. Z.b. Praios definiert nicht nur, das man seiner Herrschaft gehorchen muss, es ist auch klar geregelt was ein Adeliger für seine Untertanen tun muss.
...kurz vor'm Wahnsinn wird's nochmal lustig...

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Eigentlich ist es doch bei Waldmenschen so wie bei allen anderen nicht-zentralen Bevölkerungsgruppen in Aventurien. Sie werden so behandelt, wie es die Geschichte oder der Plot gerade braucht. Es ist gar kein Widerspruch, dass man einen Rahjahochgeweihten hat, der Waldmensch ist (allein der Begriff Waldmensch ist allerdings schon... ugh...), während man nebendran die Waldmenschen-Sklaven der al'anfanischen Gesandten als dumme Affen betrachtet. Aventurien ist nicht konsistent und dahingehend sehr beliebig. Was auch immer man gerade braucht, kann man sich einbauen und basteln. So ist das auch zu nehmen, denke ich. Wenn man sich zu viele Gedanken dazu macht, was eigentlich die "richtige Verhaltensweise" in der Spielwelt ist, macht einem das nur sehr viele Kopfschmerzen und bringt wenig Spielspaß.
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Numinoru
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Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Sumaro hat geschrieben: 19.08.2021 14:53Spielspaß
Hast recht. Ganz ehrlich: Ich hab als Spielleiter schlicht überhaupt keine Lust dazu, einen meiner Spieler bei jeder zweiten Begegnung rassistisch/herablassend anzuspielen, bloß weil er halt die Kultur der Mohas cool findet und einen spielen will. Macht mir keinen Spaß, und wird sehr schnell sehr alt. Rassismus ist im Grunde dumpf und langweilig und für eine wandernde Gruppe auch nicht wirklich zu ändern. Also interpretier ich die Welt so, dass ich das aus meinem Spiel ausschließen kann.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Numinoru hat geschrieben: 19.08.2021 15:24
Sumaro hat geschrieben: 19.08.2021 14:53Spielspaß
Hast recht. Ganz ehrlich: Ich hab als Spielleiter schlicht überhaupt keine Lust dazu, einen meiner Spieler bei jeder zweiten Begegnung rassistisch/herablassend anzuspielen, bloß weil er halt die Kultur der Mohas cool findet und einen spielen will. Macht mir keinen Spaß, und wird sehr schnell sehr alt. Rassismus ist im Grunde dumpf und langweilig und für eine wandernde Gruppe auch nicht wirklich zu ändern. Also interpretier ich die Welt so, dass ich das aus meinem Spiel ausschließen kann.
Wir haben uns darauf verständigt, dass Geno-Rassismus oder Kultu-Rassismus nur dann zum Tragen kommt, wenn ein Held den regeltechnischen Nachteil Randgruppe hat.
Ansonsten gehört es zur 'Heldentauglichkeit' des Helden, dass er why ever nicht so sehr auffällt, wie seine Volksgenossen.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Wie weit man das für die SC thematisiert, ist auch noch mal ne andere Frage, als inwiefern das Teil des offiziellen Hintergrunds ist. Wenn ich in Aranien spiele, kann ich ja auch gut damit leben, wenn Oronien nicht mehr thematisiert wird. Ich hätte kein Interesse daran, einen Spieler dauernd mit Rassismus zu konfrontieren, nur weil sein SC halt zufällig von den Tschopokikuha abstammt.

Was anderes ist das aber, wenn es Charakterkonzepte oder Plots gibt, bei denen solche Fragen wirklich relevant sind. Dann möchte ich schon wissen, wie das ins Gesamtbild passt, sowohl als Spieler als auch als SL kann ich dann leichter reagieren und einfacher Ideen finden. Sklaventreiber geben auch wirklich keine schlechten Gegner ab - da haben wir den seltenen Fall, dass ich einen Gegner gleichzeitig komplex, menschlich facettenreich und glaubhaft darstellen kann und trotzdem keiner ein Problem damit hat, ihm am Ende einfach die Ochsenherde überzuziehen.

Und es ist, nicht nur bei Indigenas aus Meridiana, sondern bei allen Chars, die im jeweiligen Teil des Settings irgendwie "Exoten" sind, auch ein Unterschied, ob das ab und zu mal kurz thematisiert wird oder ob jedes einzelne Spotlight für den Spieler sich darum dreht, wie ihn alle anstarren oder was er sich heute wieder anhören muss. Man muss ja nicht alles ausspielen, man kann solche Sachen auch paraphrasieren und z.B. sagen "wie üblich glotzen die Gardisten, als Taqtete-Shavá durch das Stadttor geht, sagen aber nichts, weil sie offensichtlich zur Entourage von Magister Alrigion von Gnitzenkuhl gehört", und dann wird das den Rest des Abends nicht mehr erwähnt. Oder man packt das komplett hinter einen Veil. Würde ich immer in der Runde absprechen, wie komfortabel alle mit so nem Thema umgehen.

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Zakkarus
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von Zakkarus »

Nun, In Thorwal leben Orks, in Weiden werden Orks gehängt.
Goblins gelten überall als Strauchdiebe, in Festumn arbietne sie u.a. als Rattenfänger.
Sklaverei mag in Albernia verboten sein, tortzdem gilt es als Schick sich einen Necker zu halten.
Waldmenschen mögne las unzivilisierte Wilde gelten, der Greif war eine hohe bekleidete Persönlichkeit Aventuriens.
Vor Adligen verbeugt man sich, vor Bettlern wirf man Dreck hin.

Wie Mohas behandelt werdne - ganz nach den jeweiligen Bekleidungsregeln :)
In Al'Anfa je nach Job als "Werkzeug" und Angestellter.

Restaventurien; als Exot - wie man beim sogenannten (bekleideten!) Prinz aus Uthuria erkennen konnte.
In manchen Gegendne wohl kaum anders als einen Elfen, Neck,er oder Ork - mit mißtrauen.

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chizuranjida
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Zakkarus hat geschrieben: 19.08.2021 21:27 Goblins gelten überall als Strauchdiebe, in Festumn arbietne sie u.a. als Rattenfänger.
In Thorwal können sie auch frei leben wie die Orks. Auch in Andergast soll es welche geben, die unter Menschen leben, und in Uhdenberg natürlich. Nur der Vollständigkeit halber.
Zakkarus hat geschrieben: 19.08.2021 21:27 Wie Mohas behandelt werdne - ganz nach den jeweiligen Bekleidungsregeln :)
In Al'Anfa je nach Job als "Werkzeug" und Angestellter.
Auch wenn vielleicht keine hochrangige Person in Al'Anfa beschrieben ist, die man als Held:in mit Rasse Waldmensch generieren würde, müsste es nach all den Jahrhunderten etliche freie, reiche, wichtige solche Personen geben. Gesetzt ist die Grandenfamilie Florios als utulu-stämmig.
Numinoru hat geschrieben: 19.08.2021 12:52 Kurz, der schrumpfkopfbehangene Moha fällt auch nicht stärker auf und wird auch nicht anders behandelt als der fellbehangene Trollzacker oder Fjarninger.
In borongläubigen Gebieten würde mich das wundern. :ups:
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 19.08.2021 13:41 Aber wie man am Ferkina-Beispiel (die ja ebenfalls Tulamiden sind) sieht, ist das ein kulturell grundierter Rassismus. Dementsprechend sieht der tulamidische Rassismus den Moha als "gelehrigen Barbaren"
Auch das mit dem "gelehrigen Barbaren" würde ich als rein kulturellen Rassismus auf die Dschungelstämme und andere "Wilde" beziehen. Wie oben schon geschrieben sehen gerade in den über Generationen reichen und vornehmen Familien etliche Tulamiden selbst so aus wie Waldmenschen, also klein und bronzehäutig, weil Papi eine hübsche Sklavin hatte, wie Opapa vor ihm, und der Uropa davor.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 19.08.2021 13:41 Am Ende wird jede Kultur, die routinemäßig Menschen aus einer bestimmten Ethnie versklavt, eine Legitimation dafür konstruieren. Dass man sich einen Menschen kaufen und dann mit ihm machen kann, was man will, ist nun mal schwer verdaulich - wenn sowas ökonomisch so zentral ist, dass es normalisiert werden soll, dann bildet sich der passende kulturelle Überbau dazu und den haben Al'Anfaner und Tulamiden eindeutig. Aber dieser Überbau ist auch davon geprägt, dass Sklaverei in beiden Kulturen alle Ethnien, Kulturen und Hautfarben inkl. der eigenen treffen kann. Sie trifft allerdings häufiger bspw. die mohische Kultur als die mittelreichische
Da sind wir wieder bei der oft gestellten Frage, ob die Mehrheit der Sklaven in Al'anfa von Abstammung und Aussehen her "Mohas" sind. Ich meine: nein. Die Dschungelstämme sind winzig und im Dschungel schwer zu finden. Außerdem mühsam zu überfallen, und wenn man mal welche gefangen hat, dann können die nichts: kein Brabaci, keine Feldarbeit. Irgendwo steht auch, dass "Wildfänge" normalerweise als Gladiatoren eingesetzt werden, weil sie sonst zu nichts zu gebrauchen sind.
An anderer Stelle steht, ein Gelehrter habe ausgerechnet, dass ein Drittel der Sklaven Al'anfas von einem einzigen Raubzug in Chalukistan (?) abstamme (also von Tulamiden).
Wieder anderswo wird ausgeführt, wie Al'Anfa sich systematisch über Schuldsklaverei Sklaven aus Ländern weiter nördlich verschafft: Armen Auswanderern wird ein tolles Leben im sonnigen Süden versprochen. Sie müssten "nur" die Überfahrt abarbeiten. Wenn sie ankommen, stellen sie fest, dass die Kosten für Unterbrigung und Essen ihnen vom Lohn abgezogen werden und diesen übersteigen. Sie sind in Schuldsklaverei gefangen. Auf diese Weise werden zumindest aus dem Mittelreich auf jeden Fall Sklaven beschafft.
Da die Dschungelstämme und Waldinsulaner sehr wenige Personen umfassen, während es zahlreiche Tulamiden und noch viel mehr Mittelländer gibt, würde ich davon ausgehen, dass auch so viele Tulamiden und Mittelländer dort in Sklaverei leben (nebst einigen aufgebrachten Thorwal-Piraten), dass man nicht sagen könnte, der typische Durchschnittssklave sei klein und bronzehäutig.
Es sollte also meiner Meinung nach in Al'anfa keine Assoziation Waldmenschen-Aussehen <-> Sklave geben.
So etwas könnten Mittelreicher aber glauben, die das vielleicht bei Bastan Munter, Kara ben Yngerimm, in Hellerromanen oder sonstwo gehört oder gelesen haben.
Dreifach20 hat geschrieben: 19.08.2021 14:39 Der Unterschied zum Sklaven ist der rechtliche Status. Ein Sklave ist ein Ding wie ne Schaufel oder eine Pferd. Und damit hat er keine Rechte bzw. anders herum gesagt, der Besitzer keinerlei Fürsorgepflicht.
Praios definiert nicht nur, das man seiner Herrschaft gehorchen muss, es ist auch klar geregelt was ein Adeliger für seine Untertanen tun muss.
Jein. Einige Zauber dürfen nicht auf beseelte Lebewesen inc Sklaven angewandt werden, und man darf sie nicht den Dämonen vorwerfen. Ist mehr als nix. :wink:
Der Leibeigene hat vielleicht in der Theorie Rechtsansprüche gegenüber seinem adligen Herrn, kann diese aber nirgendwo einklagen wenn's drauf ankommt, sondern ist unmündig und wird vor Gericht durch seinen Herrn vertreten.
In der Praxis mag die al'anfanische Seidenweberin als hochspezialisierte Handwerkerin und wertvolle Fachkraft besser dastehen als so manche greifenfurter Rübenbäuerin.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
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Wie werden Mohas (aka Waldmenschen) behandelt?

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chizuranjida hat geschrieben: 19.08.2021 23:29
Zakkarus hat geschrieben: 19.08.2021 21:27 Goblins gelten überall als Strauchdiebe, in Festumn arbietne sie u.a. als Rattenfänger.
In Thorwal können sie auch frei leben wie die Orks. Auch in Andergast soll es welche geben, die unter Menschen leben, und in Uhdenberg natürlich. Nur der Vollständigkeit halber.
Südlich des Rashtulswals hat auch keiner ein Problem mit Goblins oder Orks. Die sind da fast unbekannt. Löst natürlich auch entsprechend störende Neugier aus, von Lanistos, die schon die Dublonen in den Augen haben mal ganz zu schweigen, aber besser als sich mit den marodierenden Abenteurerhorden im Mittelreich rumschlagen ist es allemal.
Auch wenn vielleicht keine hochrangige Person in Al'Anfa beschrieben ist, die man als Held:in mit Rasse Waldmensch generieren würde, müsste es nach all den Jahrhunderten etliche freie, reiche, wichtige solche Personen geben. Gesetzt ist die Grandenfamilie Florios als utulu-stämmig.
Die Florios sind nicht ohne Grund das einzige offizielle Beispiel (jedenfalls in IdDM, ich hab die neue RSH noch nicht und das folgende bezieht sich deshalb komplett auf den Stand von IdDM, das meiste steht auf S. 52-53). Dass so eine soziale Mobilität theoretisch da ist, nützt den meisten ja nicht viel, wenn sie das nicht wahrnehmen können. Laut IdDM sind die meisten Sklaven in Al'Anfa "Hausgeborene", also Kinder von Sklaven oder Bastarde von Sklaven und Freien (der Nachfahre der schönen Waldmenschensklavin bleibt in den meisten Fällen auf der Plantage, statt dass seine Mutter eingeheiratet wird). Im Normalfall bleiben die auch alle lebenslang in der Sklaverei. Es gibt natürlich das Gegenbeispiel vom Leibsklaven, der im Alter freigelassen wird, weil er allen so ans Herz gewachsen ist, aber das ist explizit ne Ausnahme. Die meisten Sklaven arbeiten eh in der Landwirtschaft oder im Bergbau und auch ihre Kinder und Kindeskinder werden dort arbeiten. Plantagen und Minen sind neben der Arena auch der gängigste Verwendungszweck für "Wildfänge". Eben, weil die ein anderes Leben kennen und darum mit der Peitsche gezwungen und mit dem Muränenteich oder ähnlichen Hinrichtungsarten für "entlaufene" (niemand in Al'Anfa sagt "entflohene") Sklaven bedroht werden müssen, während der Haussklave sein Dasein akzeptiert und man ihm auch das Rasiermesser in die Hand geben kann, damit er dem Herrn die Stoppeln am Hals wegmacht. Solche Vertrauenssklaven sind auch, wenn überhaupt, die einzigen, denen man Lesen und Schreiben beibringt, Sklaven in sowas zu unterrichten ist nämlich in Al'Anfa illegal und selbst Hesinde- oder Nandus-Geweihte kriegen Ärger, wenn sie das ignorieren.

Was der durchschnittliche Besucher von der Sklaverei in Al'Anfa zu sehen kriegt, lässt es also natürlich oft so wirken, als ob es die Sklaven doch ganz gut hätten, zumindest im Vergleich zu den Fanas. Für den ist der Sklave erst mal einer, der, wenn auch im Dienstbotenzimmer, auf dem Silberberg lebt, weil das das Milieu ist, das sich Haussklaven leisten kann. Aber das ist eben auch die Sonnenseite der Stadt, und es ist ne Stadt, in der jeder, der oben mitspielt, ein gehöriges Maß an Grausamkeit kultiviert. Das zeigt sich dann sehr deutlich, wenn man draußen vor der Stadt guckt, wie der ganze Luxus oben auf dem Berg erwirtschaftet wird.
Da sind wir wieder bei der oft gestellten Frage, ob die Mehrheit der Sklaven in Al'anfa von Abstammung und Aussehen her "Mohas" sind.
Laut IdDM ja. Aranier, Tulamiden und Novadis sind dann die nächsthäufigste Abstammung, danach kommen Kemi, dann erst Mittel- und Bornländer. Generell bezieht Al'Anfa von überall her Sklaven, es gibt da auch nen Markt speziell für Völker, die man nicht dauernd sieht, sei es für den Schauwert in der Arena oder zum Angeben. Und die Gefangenen aus diversen Kriegen machen sich definitiv bemerkbar, außerdem kaufen die Al'Anfaner auch viel auf den Sklavenmärkten der Tulamiden ein und Schuldsklaverei oder Sklaverei als Bestrafung spielt auch ne Rolle.

Aber dass man in den Wäldern des Regengebirges so wenige Waldmenschen findet, liegt eben auch daran, dass die schon seit der Zeit, als noch Pyrdacor regierte da weggefangen wurden. In der Beschreibung von Stämmen wie den Anoiha wird z.B. eigens erwähnt, dass ihre jetzigen Höhlen oben im Gebirge die letzten Refugien sind und die früher viel zahlreicher waren und viel weiter unten gelebt haben, sich aber vor den Sklavenfängern zurückziehen mussten. Versklavung ist einer der Gründe, warum es Sterbende Stämme gibt. Sklavenfänger werden im Dschungel-Teil von IdDM generell so oft erwähnt, dass man schon davon ausgehen muss, dass die häufig da unterwegs sind.

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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.08.2021 00:33 Es gibt natürlich das Gegenbeispiel vom Leibsklaven, der im Alter freigelassen wird, weil er allen so ans Herz gewachsen ist, aber das ist explizit ne Ausnahme.
Das Freilassen vom Sklaven im Alter ist keine Gnade sondern diente dazu, keine Mäuler stopfen zu müssen, die nicht arbeiten können und ist in Al'Anfa sogar verpönt/ verboten.
Wer seine Sklaven wertschätzt, gibt ihnen auch im Alter weiter Obdach und Nahrung. Das sehen auch die arbeitenden Sklaven und wissen: Mir wird es im Alter auch nicht schlecht ergehen. Das ist sicher gut für die Arbeitsmoral...
Anders als Orksklaven.

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Grumbrak hat geschrieben: 20.08.2021 09:33
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.08.2021 00:33 Es gibt natürlich das Gegenbeispiel vom Leibsklaven, der im Alter freigelassen wird, weil er allen so ans Herz gewachsen ist, aber das ist explizit ne Ausnahme.
Das Freilassen vom Sklaven im Alter ist keine Gnade sondern diente dazu, keine Mäuler stopfen zu müssen, die nicht arbeiten können und ist in Al'Anfa sogar verpönt/ verboten.
Wer seine Sklaven wertschätzt, gibt ihnen auch im Alter weiter Obdach und Nahrung. Das sehen auch die arbeitenden Sklaven und wissen: Mir wird es im Alter auch nicht schlecht ergehen. Das ist sicher gut für die Arbeitsmoral...
Anders als Orksklaven.
Das leuchtet sofort ein, aber der im Alter freigelassene Sklave, der seinem Herrn so dankbar ist, dass noch seine Enkel der Grandenfamilie treu verbunden sind, wird im entsprechenden Text in IdDM lang und breit als Beispiel beschrieben.

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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.08.2021 10:41 Das leuchtet sofort ein, aber der im Alter freigelassene Sklave, der seinem Herrn so dankbar ist, dass noch seine Enkel der Grandenfamilie treu verbunden sind, wird im entsprechenden Text in IdDM lang und breit als Beispiel beschrieben.
Ja das stimmt, teilweise geht da Sklaventum in Schutzpatronie über.

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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.08.2021 00:33 Da sind wir wieder bei der oft gestellten Frage, ob die Mehrheit der Sklaven in Al'anfa von Abstammung und Aussehen her "Mohas" sind.

Laut IdDM ja. Aranier, Tulamiden und Novadis sind dann die nächsthäufigste Abstammung, danach kommen Kemi, dann erst Mittel- und Bornländer.
Ich weiß, aber ich finde es nicht logisch. Al'anfa zieht seit Jahrhunderten Einwanderer an, von denen viele arm sind und zum Teil gezielt in Schuldsklaverei gelockt werden. Fanas können in Sklaverei abrutschen oder ihre Kinder verkaufen. Wo sind die maraskanischen Flüchtlinge aus Kaiser Retos Krieg hin, sind die alle frei geblieben? Gab es keine Auswanderung aus dem Mittelreich während der Thronfolgekriege vor Reto, zum Beispiel?
Egal, das ist ja ein anderes Thema.

Ich meine jedenfalls, dass es über die Jahrhunderte, die Al'anfa schon besteht und diese Wirtschaftsform hat, genügend dunkelhäutige Menschen dort gegeben haben müsste, die freigelassen wurden oder aus freien Stücken eingewandert sind, dass man irgendwen von deren Nachkommen in oberen Gesellschaftsschichten antreffen können sollte.
Erfolgreicher Gladiator, konnte sich von Wettgewinnen freikaufen ...
Ein Herr Arupanaq aus Chorhop hat bei Zornbrechts eingeheiratet ...
Eine Shokubunga-Kriegerin hat sich als Söldnerin anwerben lassen ...
Ein Bukanier von den Waldinseln heiratet eine alanfanische Freibeuterin ...
Tulamide aus alter Kaufmannsfamilie in Khunchom (dem Aussehen nach Waldmensch) verheiratet eine Tochter an einen Geschäftsfreund in Al'anfa ...

Der eine oder andere Grande oder wohlhabende Mittelständler wird wohl auch mal die Kinder einer Haussklavin freilassen, wenn die ihm auffallend ähnlich sehen.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.08.2021 00:33 Sklavenfänger werden im Dschungel-Teil von IdDM generell so oft erwähnt, dass man schon davon ausgehen muss, dass die häufig da unterwegs sind.
Das ist aus Plotgründen so. Um sich viele billige Sklaven zu verschaffen, hätten entsprechende Kaufleute im Zuge der Borbarad-Invasion tobrische Flüchtlinge abgreifen können. ("In Sicherheit im sonnigen Süden! Nur die Überfahrt abarbeiten ...") Das war offenbar als Plotelement nicht gewollt, sondern man hat da die Schauplätze sehr getrennt gehalten.
Grumbrak hat geschrieben: 20.08.2021 10:48
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 20.08.2021 10:41 Das leuchtet sofort ein, aber der im Alter freigelassene Sklave, der seinem Herrn so dankbar ist, dass noch seine Enkel der Grandenfamilie treu verbunden sind, wird im entsprechenden Text in IdDM lang und breit als Beispiel beschrieben.
Ja das stimmt, teilweise geht da Sklaventum in Schutzpatronie über.
Ich finde das römische Klientel-Wesen in den SPQR-Romanen von John Maddox Roberts faszinierend und anschaulich beschrieben. So, wie es da dargestellt wird, war es nicht ungewöhnlich, dass ein fähiger und langgedienter "leitender Angestellter" irgendwann freigelassen wurde und damit keineswegs auf der Straße stand, sondern nunmehr frei ein Unternehmen weiterführte, das für einen Patrizier unter dessen Würde war. Der Boss sorgte in der Politik für Aufträge (zB im Baugewerbe), der Freigelassene war Gefallen schuldig und eventuell Prozente oder wie es gerade passte.
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In folgendem, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat steckt meiner Meinung nach viel Wahrheit drin:
"Der Sklave will nicht frei werden. Er will Sklavenaufseher werden." (Gabriel Laub)
...kurz vor'm Wahnsinn wird's nochmal lustig...

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Dreifach20 hat geschrieben: 23.08.2021 13:19 In folgendem, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat steckt meiner Meinung nach viel Wahrheit drin:
"Der Sklave will nicht frei werden. Er will Sklavenaufseher werden." (Gabriel Laub)
Also wir haben in unserer Gruppe eine Utulu, deren Mutter vom Vater der SC aus der Sklaverei befreit wurde, und eine herzliche Person ist, die Freiheit wertschätzt und schon Probleme damit hat, wenn die Gardisten hart durchgreifen müssen.

Was bei unseren Helden zu der Diskussion geführt hat, wo eigentlich der Unterschied zwischen einer arrangierten Ehe und Menschenhandel ist.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

BgG FasarGladiator ist absolut in Ordnung.

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Dreifach20 hat geschrieben: 23.08.2021 13:19 In folgendem, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat steckt meiner Meinung nach viel Wahrheit drin:
"Der Sklave will nicht frei werden. Er will Sklavenaufseher werden." (Gabriel Laub)
Ein knackiges Zitat, aber was ich eher sagen würde ist:
Sklavenaufstände in der Antike hatten mW in der Regel nicht das Ziel, die Sklaverei als solche abzuschaffen. Nur, diese aufständischen Sklaven wollten selbst nicht Sklaven sein. Als Freigelassene hätten sie vermutlich bald danach gestrebt, ihrerseits Sklaven zu besitzen.
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Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 29.08.2021 22:34 Unterschied zwischen einer arrangierten Ehe und Menschenhandel
In eine arrangierte Ehe werden sich zwar die meisten aventurischen Adelssprosse (zähneknirschend?) fügen, aber im Grunde haben sie eben die Wahl. Ein Eidsegen funktioniert nur, wenn man ihn freiwillig ablegt. Klar wäre die Alternative ggf. ein Bruch mit der Familie, wenn die hart drauf besteht, aber man KANN sich dagegen entscheiden.
Als Opfer von Menschenhandel hat man diese Wahl nicht. Da ist die Alternative wohl bestenfalls der Tod.
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