Brunnen in Meeresnähe

Allgemeines zu Aventurien, Myranor, Uthuria, Tharun, Den Dunklen Zeiten & Co.
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CCustodias
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Brunnen in Meeresnähe

Ungelesener Beitrag von CCustodias »

Wir spielen in unserer Kampagne teilweise im Neetha der Dunklen Zeiten. Dabei kam die Frage nach Wasserquellen in der Stadt auf. Zwar liegt ein Fluss in der Nähe, aber ich dachte zunächst an Brunnen. Dann sagte man mir, dass das in Meeresnähe ein Problem sein kann, da uU Salzwasser einsickert. Ist es dann tatsächlich so, dass die Bewohner einer derartigen Stadt immer zum Fluss laufen müssen, um Wasser, abseits von Regenwasserreservoirs, zu schöpfen?
Zuletzt geändert von CCustodias am 17.01.2022 17:48, insgesamt 1-mal geändert.

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pmd
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Ungelesener Beitrag von pmd »

Salzwasserintrusion ins Grundwasser kann ein Problem sein. Das heißt aber nicht das Brunnen unmöglich sind.
Außerdem kann ein ähnliches Problem auch die Flussmündung betreffen.

Aber gerade im alten Bosparanischen Reich umgeht man das Problem doch durch den Bau von Wasserleitungen (Aquädukten). Man ist doch zivilisiert.

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CCustodias
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Ungelesener Beitrag von CCustodias »

Aber gerade im alten Bosparanischen Reich umgeht man das Problem doch durch den Bau von Wasserleitungen (Aquädukten). Man ist doch zivilisiert.
In den Dunklen Zeiten ist das mit der Zivilisation nur bedingt zutreffend. Es gab einen Äquadukt, aber der ist nur noch in Teilen erhalten. Wenn wir lange Zeit haben, dann könnte man Schöpfräder am Fluss bauen und einfache Wasserleitungen, statt über Meilen einen massiven Äquadukt errichten zu müssen.

Ich frage mich allerdings, wie so etwas generell in derartigen Städten gehandhabt wird. Klar, irgendwo in Afrika laufen die Leute auch meilenweit für Wasser mit einfachen Tonkrügen, aber eine Stadt mit mehreren tausend Einwohnern soll die Arbeitszeit aufbringen ständig Wasser vom Fluss heranschleppen zu müssen? Das erscheint mir so aufwendig, dass man die Stadt grundsätzlich anders anlegen würde, nicht? Klar, der Hafen ist am Meer, aber die Wohngebäude würden sich davon entfernt entwickeln, denke ich. Gesteinschichten werden wahrscheinlich auch helfen, ein Einsickern zu verhindern. Also würde ich erwarten, dass Grundstücke bevorzugt hinter felsigen Gesteinschichten entstehen, soweit vorhanden.

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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

Ob Brunnen funktionieren hängt immer vom Grundwasser ab. Ja in Meersnähe „könnte“ Meerwasser eindringen. Aber in Flussnähe bekommt man in der Regel gefiltertes Flusswasser. Solange es einen Fluss gibt sehe ich kein Problem mit der Wasserversorgung durch flussnahe Brunnen. Direkt Flusswasser zu verwenden war selten eine gute Idee.

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

CCustodias hat geschrieben: 15.01.2022 21:34 ich dachte zunächst an Brunnen. Dann sagte man mir, dass das in Meeresnähe ein Problem sein kann, da uU Salzwasser einsickert.
Kann schon, muss aber nicht. Die Details müsste man lange nachlesen.
Wenn vom Hinterland her genug Grundwasser zum Meer drängt, und wenn die Stadt über dem Meeresspiegel liegt, sollte es eigentlich kein Problem sein, Brunnen zu haben. Die sind dann vielleicht nicht sehr tief.

Es gibt sogar den Spezialfall (im Mayagebiet Yucatan in Mittelamerika anscheinend zB) dass in einer wasserführenden Schicht zwei Lagen Wasser übereinander liegen, das dichtere/schwerere Salzwasser unten, und Süßwasser darüber, klar getrennt solange es keine starke Strömung gibt. Da muss man dann vielleicht aufpassen, dass man den Eimer Wasser nur ganz oben auf dem Cenote abschöpft.

Andersrum soll irgendeine phönizische Stadt (Tyros oder Karthago?) zumindest in Notzeiten Süßwasserquellen im Meer für die Trinkwasserversorgung genutzt haben, wo eben vom Hinterland her das Süßwasser etwas unterhalb des Meeresspiegels aus dem Erdboden raus drängte.
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Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Zum Fluss zu laufen wird nicht der Fall sein. Spätestens durch den Rückstau bei Flut ist das Mündungsgebiet untrinkbares Brackwasser.

Es kommt stark auf die Bodenbeschaffenheit an. Manche Böden filtrieren das Sickermeerwasser zur Trinkbarkeit. Manche wasserführenden Schichten trennen Sickerwasser vom Oberlauf von Meerwasser. Manche (flachen) Brunnen können hoch genug über der Meerwasserlinie angelegt werden.


Ansonsten gibt es immer noch Regenwasserzisternen und Äquadukte. In den Dunklen Zeiten sind diese eventuell nicht im besten Zustand, das heisst aber erstmal nur, das die Stadt auf eine noch versorgbare Bewohnerzahl schrumpft. Stichwort Wassermangel für die Armen.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
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2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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CCustodias
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Ungelesener Beitrag von CCustodias »

Wie weit müsste man denn den Flussverlauf hoch, damit der Gezeitenrückstau kein Thema ist? Könnte man dort nicht künstlich einen Seitenarm des Flusses anlegen, der letztlich nicht direkt ins Meer führt, sondern bis auf eine geringe Menge für einen Stausee komplett durch Schöpfräder in einen kurzen Äquadukt von ein paar hundert Metern Länge abgeschöpft wird?

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Ja, kann man. Allerdings ging ich davon aus, dass das vorhandene Aquädukt genau solch ein kurzes ist. Auch die früheren Generationen werdn sich nicht deutlich mehr Mühe gemacht haben als nötig. Das Ding in Stand zu setzen sollte also das Mittel der Wahl sein.

Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Das hängt von Fluthöhe und Fliessgeschwindigkeit ab, von wenigen Metern bis vielen Kilometern ist alles drin.

Der letztere Kanal ist eigentlich nur ein primitives Äquadukt, mit wesentlich höherem Wartungsaufwand. Insbesondere ohne Abfluss wird sich das Ding zusetzen wie nichts Gutes und muss regelmässig ausgebaggert werden, wenn die Wasserqualität nicht sogar kippt und zu einer stinkenden Algensuppe wird.
Spart Ziegelsteine und Mathematik, kostet aber wesentlich mehr Pflege und gelegentliche Seuchen.

Unterm Strich hat Neetha entweder die Infrastrukturkompetenz um den Äquadukt instand zu halten, oder es läuft auf Selbstversorgung mit Brunnen, Zisternen und Eimern raus.
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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

ich meine neetha wird als relativ regenreich beschrieben (was Zisternen sinnvoll einsetzbar macht). und es gibt in der Gegend zumindest in paar Hügel... und wahrscheinlich auch ein paar Quellen...

ansonsten ist der Unterlauf von Flüssen nicht unbedingt Trinkwasser-Geeignet, v.a. wenn weiter Flussaufwärts schon einige Ortschaften sind.

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 16.01.2022 21:47 ansonsten ist der Unterlauf von Flüssen nicht unbedingt Trinkwasser-Geeignet, v.a. wenn weiter Flussaufwärts schon einige Ortschaften sind.
Das hat nicht alle Städte davon abgehalten, es zu versuchen. Hamburg hatte 1892 noch die Cholera. Da kam das Trinkwasser teilweise direkt aus der Elbe, stromabwärts von dicht bebauten Wohngebieten mit Plumpsklos. Mal ganz abgesehen von allem, was sich noch weiter stromaufwärts an der Elbe so tat.
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Farmelon
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Ungelesener Beitrag von Farmelon »

Die eventuelle Sauberkeit des Flusswassers ist ein Grund auch in Flussnähe Brunnen zu graben. Grundwasser ist je nachdem gesünder und sauberer. Selbst wenn es "nur" durch das umgebende Erdreich gefilterte Flusswasser ist macht das schon viel aus. Durch das Versickern wird das Wasser schließlich gefiltert und gereinigt.

Also unabhängig von der Bequemlichkeit, so ein Brunnen ist eventuell einfacher zu erreichen als der Fluss.

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Niara
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Ungelesener Beitrag von Niara »

Ich persönlich halte auch Zisternen und die Instandsetzung des Aquaduktes als am sinnvollsten.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Efferd, Tsa und Peraine
sei Dank liefert der aventurische Brunnen gutes trinkbares Wasser - wo auch immer man das für seine Geschichte benötigt - ganz unabhängig von irdischer Wissenschaft.

Letztere sieht das Wasser-Thema etwa so:
Im "ungestörten" Fall (also ohne massive Wasserentnahme, Sturmflut o.ä.) drückt von oben leichteres, nichtsalziges Wasser auf das Gestein - während das schwerere Salzwasser von der Meer-Seite unten ist. Das kann selbst bei kleinen Inseln zu einem nutzbaren Trinkwasser-Reservoir führen (siehe z.B. Norderney). Je mehr wasserhaltiges Gelände oberhalb des Meeresspiegels liegt, um so besser (d.h. um so tiefer kann das trinkbare Wasser reichen - eine etwas tiefere Schicht für das Brunnenwasser ist weniger geneigt, nach jeder kleinen Störung umzukippen).

Viel Bevölkerung hinterm Deich (unter dem Meeresspiegel) wäre möglicherweise problematisch - eine Entnahme von "viel" Wasser kann das Gleichgewicht zwischen Salz-/Süßwasser im Boden stören.
Aventurische Städte sind allerdings samt Umlandbevölkerung so mickrig, dass das wenig bewirken sollte. Wenn ich wie z.B. im mittelalterlichen Lübeck jede Menge "Industrie" mit nennenswertem Wasserverbrauch ansiedeln will, muss ich ggf. mehr Aufwand fürs Wasser betreiben.

Vasall
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Brunnen in Küstenstädten sind durchaus üblich und möglich.
Das Grundwasser steht aufgrund des höher gelegenen Hinterlandes unter druck und entwässert ins Meer. Dabei schiebt es sich wie ein Kissen über das dichtere und schwerere salzige Grundwasser.

Probleme entstehen immer dann, wenn Salzwasser über die Süßwasserschicht gespült wird (Sturmfluten, Tsunami,...), oder wenn so viel Grundwasser aus den Brunnen geholt wird, dass das Süßwasser nicht schnell genug nachfließen kann und Salzwasser nach oben wallt.
Hier gibt's einige Schemata zur Veranschaulichung.

Neetha verfügt zwar mit den Hohen Eternen und dem vorgelagerten bewaldeten Hügelland über ein nahes Grundwasserreservoir, setzt aber in großem Stil auf einige wasserverbrauchsintensive Nutzpflanzen. Da kann es schon gut sein, dass die in trockeneren Jahren schnell mit Brunnenversalzung zu kämpfen haben.

EDIT: Parallelbeitrag zu Andwari, bitte entschuldigt die Dopplungen. :)

Patzerwürfel
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Ungelesener Beitrag von Patzerwürfel »

Schauen wir uns mal irdisch in Norddeutschlad um:
Die Nordfriesischen und Ostfrissischen Inseln haben beide keine großen Erhebungen, Flüsse fallen daher aus.
Aber dennoch gibt es seit Jahrhunderten Brunnen, die in den Boden gegraben sind.
Wenn also ein gewisser mindestabstand zur Küstenlinie da ist reicht die Filterwirkung des sandigen Bodens aus um das Grundwasser sicher salzfrei zu halten. Versalzun ist eher das Problem wenn der "Blanke Hans" das Salzwasser oberirdisch so weit voranbringt, dass es von oben in die Wasserzufuhr einsickert.
Meines Erachtens sollte also ab 500 m von der Küste weg das ganze kein Problem sein.

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