Die Dunklen Zeiten "Vergessene Helden"

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
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CCustodias
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"Vergessene Helden"

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Im Folgenden werde ich die Zusammenfassung unserer Foren-Kampagne "Vergessene Helden" führen, die in den Dunklen Zeiten spielt. Dann und wann suchen wir Mitspieler. Von daher zögert nicht Euch bemerkbar zu machen, wenn ihr Lust aufs Mitspielen haben solltet. Vorzugsweise per PN. Bitte hier im Strang nix posten, um den Zusammenhalt zu erhalten. Fragen und Anmerkungen zur Kampagne sind in zugeordneten Strang hier willkommen. Soweit möglich spielen wir alle zwei Wochen Montags von 20h bis 0h über Discord. Inhaltlich versuchen wir uns an die Vorgaben zu halten, aber im Zweifelsfall gilt natürlich Wort und Entwurf des SL Selvirion.
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DDZ_Gruppe_Portrait02.jpg
Astagius Zeno, Sterndeuter vom Horashof - vormalige Gruppenführung, jetzt NSC
Drusus, Leibarzt des Zeno - jetzt NSC

Julianus Culus, dekadenter Adelsspross und hervorragender Armbrustschütze - jetzige (kontroverse) Gruppenführung, SC Kuanor
Aurentian, Ex-Centurio und fabelhafter Nahkämpfer - derzeit NSC Nimmgalf
Borussius Cordon, ebenso umsichtiger, wie rüstiger Shinxir-Geweihter - derzeit NSC Godon
Niara, Agentin des Zeno und tödliche Attentäterin - SC Niara
Cayuna alias "Levia von Puninum", Agentin des Sultanats und intrigante Illusionistin - SC CCustodias
Tamin, erstklassiger tulamidischer Bogenschütze und Fährtenleser - SC Corni
Lucian, eigenbrötlerischer Nekromant - derzeit NSC
Mharbal, tulamidischer Dämonologe mit uthurischem Blut - jetzt NSC Aenareon
Valaria, weltfremde Verwandlungselfe - SC Pinky

DDZ_Gruppe_09.png


Illustrationen mit Ausnahme der Karten und Gruppenportraits - Bing Image Creator
Zuletzt geändert von CCustodias am 16.02.2024 19:33, insgesamt 50-mal geändert.

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"Vergessene Helden"

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Prolog

Gegen Ende 999 Horas (493 v.BF) begab es sich, dass der Seher Astagius Zeno, Sterndeuter und Orakel am Horashof, ausgesandt wurde, um im Süden des Reiches die Entwicklungen hinter den Kulissen zu beobachten und zu Gunsten des ambitionierten Nautarchen von Cyclopea, Dozman Geminius, auszurichten. Der amtierende Herrscher Olruk-Horas II. galt seit langem als schwach und krank. Er hing einem Asselkult an.

Als wichtigster Kontakt wurde Astagius der Kaufmann Pius Gerbelstein mit Sitz in Belenas zugewiesen. Gerbelsteins Anbindung an Dozman blieb im Dunklen. Neben seinem Leibarzt Drusus und seiner Agentin Niara, warb Astagius für dieses Abenteuer mit Borussius Cordon und Aurentian aus Cuslicum zwei Veteranen der Legionen des Horas-Imperiums an.
Darüberhinaus vertraute ihm die bedeutende Aristokratenlinie Culus ihren dekadenten Zögling und designierten Erben Julianus an. Als Letzte fiel dem Deuter die Händlerin Levia von Puninum ins Auge, die sich als Illusionistin ohne akademische Ausbildung vorstellte und mit dieser, im Horasreich weitgehend unbekannten tulamidischen Magieform, einen Platz in seinem Gefolge fand.

Die Schiffsreise in den Süden erwies sich als überwiegend unproblematisch. Einen möglichen Piratenangriff verhinderte Levia, indem sie das Schiff hinter einer Illusion verbarg. Aus dem Wasser fischte man bei dieser Gelegenheit unter anderem Prinz Sakis, Nachfolger des cyclopaeischen Inselherrschers von Putras. Das Schiff des Prinzen war zuvor durch die Piraten gekapert worden.
In Neetha konnte man unerwartet nicht anlanden, da sich die Stadt in offenem Aufstand befand. Die dortigen Legionäre waren längere Zeit unzureichend besoldet worden, woraufhin sie schlußendlich keinen Schutz mehr gewährleisteten. Bedrohungen hatten der Landbevölkerung zugesetzt, darunter unter anderem unbesoldete Legionäre, die sich als Banditen betätigten und Goblinüberfälle. Die Nahrungsversorgung der Stadt war zusammengebrochen, woraufhin ein Aufstand ausgebrochen war. Letztlich kam Statthalter Acil, der Trodinar von Neetha, zu Tode, nachdem er in seiner Festung belagert worden war. Astagius entschied sich dafür die Reise fortzusetzen. Man barg aus dem Hafen nur ein beschädigtes Schiff mit Soldaten, die im Schlepptau des Handelsschiffes, mit dem Astagius und sein Gefolge reisten, in Sicherheit gelangten.


Im Namen des Horaslaboratoriums

In Belenas angekommen, ergab es sich, dass die Gruppe im Namen des Julianus Culus die Ermittlungen im Fall eines missglückten Mordanschlags auf den Leiter der Horaslaboratorien Quintus Hortensius an sich zog. Der Magister beschuldigte einen Gegenspieler in der Leitung, Cessus, ein Attentat auf ihn verübt zu haben und danach geflohen zu sein. Allerdings zeigten bereits erste Recherchen, dass der Anschlag nicht nur dilettantisch ausgeführt worden war, und daher kaum die Tat des Meisteralchimisten Cessus war, sondern dass es zudem Eindringlinge von Aussen gegeben hatte, die unter anderem einen Wachmann getötet hatten, als sie in das Hauptgebäude eingestiegen waren.
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Cessus war nicht geflohen, sondern entführt worden, nachdem man ihn zuvor durch die Geiselnahme seiner Schwester zur Arbeit für den Drôler Plantagenbesitzer Titus Civilis genötigt hatte. Astagius entschied sich den Spuren nachzugehen. Über den Söldnerführer Fortius und die Schwester des Alchimisten, Jandora, ließ sich der Aufentaltsort des Cessus herausfinden. Dort angekommen, bei Echsentempeln im Drôler Umland, kam es zu einer bewaffneten Auseinandersetzung mit den von dem Plantagenbesitzer Titus Civilis gedungenen Schergen unter Führung des Ex-Centurios Quenius.
Diese Leute hatten sicherstellen sollen, dass Civilis weiter Gifte und Alchemika in der Qualität der Ware der Horaslaborationen beziehen konnte. Dank der Intervention des Astagius bekam er aber nun nur einen Teil der angestreben Lieferung. Der Gefangene Cessus konnte befreit werden. Allerdings entkam der Anführer der Schurken, nebst seiner Gefährtin.

Nachdem sich die Gruppe in Drôl ungehört hatte, suchte man die Plantage des Civilis auf. Zwei seiner Gesandten, die weitere Ware bei den Zigguraten hatten abholen sollen, fing man auf dem Weg ab. Civilis rüstete für unruhige Zeiten und hatte zahlreiche Bewaffnete angeheuert, zudem nahm er Einfluss auf andere Plantagenbesitzer und eine Miliz der Pflanzer.
Niara gelang es aus dem Gebäude eine wesentliche Auflistung des Civilis zu bergen, durch die sich erahnen ließ, dass dieser vorhatte im Süden weitreichende Umsturzpläne voranzutreiben. Zielpersonen waren nur mit Kürzeln gekennzeichnet, aber im Laufe der Ermittlungen zeigte sich, dass die meisten von ihnen entfernt werden sollten, um Spannungen im gesamten Süden des Reiches an einen kritischen Punkt zu bringen, mutmasslich um dann Verschwörer, wie Civilis, in entscheidende Machtpositionen zu bringen und die Karten der Mächtigen neu zu mischen. Civilis Verehrung galt bei seinen Untaten einem zweigesichtigen Gott, dessen Statue Niara im Vorbeigehen erblickte.

Am Rande des Plantagengeländes inszenierten Astagius und Levia die Illusion von einem Gesandten des Civilis, der einen der Sklavenaufseher vorgeblich warnte, dass ein Mann in Asselrüstung mit seinen Legionären gekommen sei, um die Pläne des Civilis zu stören und dabei gemeinsame Sache mit dem vermeintlich illoyalen Quenius mache. Durch eine von Astagius hervorgerufene Halluzination verängstigt, rannte der Aufseher zu seinem Herrn, um diesen zu warnen. Gaius Flavius, zu dem die Gruppe hier eine Spur legte, war ein Asselkultist, der für die IX. Legion einen Teil der Truppen von Belenas anführte. Man hoffte, dass die mutmaßlichen Feinde sich ineinander verbeissen würden oder zumindest Zeit und Gedanken darauf verschwenden würden einander zu misstrauen, wenn sie Teil derselben Verschwörung sein sollten.

In Drôl verkaufte man die Gesandten des Civilis als Schiffsklaven, nachdem man ihnen die Zungen herausgeschnitten hatte. Der Patrizier Seneb Sylvatica, den man aufsuchte, gab Levia den Hinweis, dass Isiz Junius eine erklärte Gegnerin des Titus Civilis sei. Jene Isiz wiederrum fand auf Ansprache heraus, dass Civilis seine erheblichen Geldmittel von Amara Balligur geliehen bekommen hatte. Da er nichts davon in die Plantage investierte, war die Balligur möglicherweise wissentlich an seinen Plänen beteiligt. Levia beschloss ihr bei Gelegenheit einen kräftigen Schritt vors Schienbein zu verpassen, möglichst wieder als Gaius Flavius getarnt. Den Alchimisten Cessus brachte man bei Isiz unter. Er sollte dort Sicherheit finden und ihr helfen Civilis zu schaden. Anschließend warnte man Centuria Raneloa, die man als Person auf der Schwarzen Liste des Civilis ausgemacht hatte, in Vobran vor einem Attentat des Verschwörers. In Vobran lagerten zahlreiche Flüchtlinge aus dem Norden. Die Lage konnte schnell instabil werden.


Abgeschlagen in den Occrahügeln


Zurück in Belenas reiste man trotz der wachsenden Spannungen im Elendsviertel Lamentas nach Süden um beim Castell Occra eine weitere Centuria, namens Lucidia, vor Civilis Plänen zu warnen. Dort hatte sich bereits die Attentäterin Halduria eingeschlichen, getarnt als verletzte Schmiedin. Zudem hatte das Castell Probleme mit ausbleibendem Sold und Räubern in den Wäldern.
Der Gruppe gelang es einen Moha zu fangen, der für die Räuber die Lage auskundschaftete. Von ihm erfuhr man, dass Halduria aus der Richtung Corapias gekommen war und etliche Begleiter gehabt hatte. Zudem verriet der Mann nach anfänglichem Stocken das Lager seiner Leute. Durch die gewonnenen Informationen konnte die Gruppe Halduria enttarnen und jagte die erfahrene Nahkämpferin, bis sie in einem knappen Duell dem von Shinxir gesegneten Borussius unterlag. Die Räuber köderte man mit einer vorgeblichen Beute mit einer vermeintlich schwachen Eskorte unter demn Kommando des Julianus Culus. Nachdem die Kräfte der Räuber zerschlagen waren, konnte man in ihrem Unterschlupf erhebliche Mittel beschlagnahmen, die man der Centuria zur Sicherung ihres Vorpostens übergab.


Nachtschatten von Corapia

Daraufhin reiste man nach Corapia, um die Spur der Halduria zu verfolgen. Gesandt worden war sie von Dariminos, einem Anführer des Belen-Collegiums und möglichem Akteur der Verschwörung. Beim Collegium handelte es sich um eine Verbrechergruppe, die offenbar mehr als die lokalen Aufträge annahm.
Levia zog in Gestalt der Halduria die Aufmerksamkeit der Bande auf sich, aber Niara machte sie letztlich ausfindig, indem sie ihnen vorgeblich den Auftrag gab Haldurias Auftrag abzuschließen und sie dann beschattete. Julianus infiltierte die Bande daraufhin als Julius. Offenbar, so fand er heraus, hatten die Verbrecher vor den Brajan-Tempelvorsteher Brajanus durch einen direkten Angriff zu töten, während es Unruhen im Hafen gab. Auch Brajanus war offenbar eine Person auf der Schwarzen Liste. Allerdings hatte er es nicht für nötig gehalten oder nicht finanzieren können, Leibwächter anzuheuern. Daher musste die Gruppe ihn schützen, während Levia im Hafen in der Gestalt Haldurias ein Schiff des Herrschers von Corapia, Valtoron, anzündete und sich dabei von den Wachen beobachten ließ. Zuvor hatte Niara die Kasse der Hafenmeisterei gestohlen.

Beim Brajan-Tempel geschlagen und gegenüber Valtoron im Verdacht seine Schiffe zu sabotieren, beschloss das Collegium in den Untergrund abzutauchen. Zudem hatten sie Angst vor den "Spinnen". Einer mächtigen Organisation im Umfeld von Corapia, der nachgesagt wurde, dass sie alle Banden mit Gewalt anhalten würden, keine Aufmerksamkeit von Außen auf sich zu ziehen. Ob Civilis direkt der Auftraggeber des Collegiums gewesen oder Valtoron selbst verantwortlich war, blieb ebenso unklar, wie der Hintergrund der Spinnen, denn die Gruppe reiste vorerst zurück nach Belenas.


Häuserkampf um Lamentas

Dort standen dunkle Rauchwolken über dem Armenviertel Lamentas. Auch dieses Viertel stand auf der Schwarzen Liste des Civilis. Angestachelt und möglicherweise finanziert durch einen Hünen namens Timus hatte der tulamidischstämmige Bandenführer Marwan seine Rivalin Juliana verwundet und zur Flucht gezwungen. Seine Leute, die Elemiten, begannen das unterlegene Gebiet, der Beleniten, zu übernehmen und die kargen Nahrungsmittel der Bewohner zu stehlen, um Unruhe zu schüren. Außerdem stand ein Angriff auf die verbliebenen Anhänger von Juliana bevor. Ihr Unterschlupf war bereits angeschlangen, dennoch betrieb Marwan erstaunlichen Aufwand bei der Vorbereitung seines Angriffes.
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Gemeinsam mit dem Zivilverwalter von Belenas, Julius und Prima Pila Bidaretes, plante Levia den Konflikt beizulegen, ohne dass ein Eingriff der Truppen von Belenas nötig werden würde. Denn ein Truppeneinsatz würde die Lage eskalieren lassen und könnte zum offenen Aufstand führen. Für ihre Mission wurde die Gruppe mit Passierscheinen ausgestattet, ein Lazarett im ländlichen Umland nördlich des Elendsviertels errichtet und Levia bekam fünfzehn Mann der Legion in Strassenkleidung als Unterstützung. Zudem gelangte sie an Lebensmittel um die Bewohner zu motivieren um ihre Existenz zu kämpfen. Zeitgleich spürte die Gruppe die verletzte Juliana in einem Speicherhaus des Handelsherren Postumus Labienus auf. Der Vater eines der Leibwächter der Bandenführerin hatte den entscheidenden Hinweis gegeben.

Nachdem Levia und Borussius gemeinsam mit Juliana zu den Menschen von Nord-Lamentas gesprochen hatten, sammelte Juliana etwas über 50 Bewaffnete um sich, während ihr Gegenspieler Marwan Gerüchten zufolge über etwa 100 Angreifer gebot. Um das ungünstige Kräfteverhältnis im Vorfeld weiter zu beeinflussen, drang die Gruppe von Süden ins Territorium des Marwan ein. Man sabotierte die Werkstätten des Marwan, allerdings zu früh, um Einfluss auf die kampfbereiten Gruppen zu nehmen. Danach suchte man den Unterschlupf eines Unterführers des Marwan, namens Arkos auf und hinterließ ihm dort eine Nachricht, die ein Angebot der Juliana enthielt. Levia drang in Gestalt einer von Marwans Kämpferinnen in dessen Unterschlupf ein und brachte seinen Angriffsplan in Erfahrung. Niara warf verdeckt etwas in den Essenstopf der Bande. Borussius brach mit Niara zu Juliana auf, überbrachte die Nachricht vom Angriffsplan und unterbreitete Juliana den Vorschlag, einen Hinterhalt für Marwan zu legen, statt sich von der Übermacht in einer möglichen Belagerung zermürben zu lassen.
Levia drang in die Küche des Hauptquartiers der Elemiten ein und betrieb Brandstiftung. Dann rannte sie dem Trupp des Marwan hinterher nahm das Gesicht einer Küchenhilfe an und machte darauf aufmerksam, dass man umgangen worden sei, woraufhin vorgeblich zehn bis zwölf Leute das Hauptquartier angreifen würden und verwies auf die Rauchfahne. Daraufhin zweigte Marwan zehn Gefolgsleute ab. Auf der Flucht wäre Levia beinahe gefangen worden, nachdem sie eine Illusion verpatzte, die ihre Gestalt weiterlaufend auf der Flucht hätte zeigen sollen.

Kurze Zeit später schoss Julianus von einem Hausdach auf Marwan und verletzte diesen schwer. Unter Führung von Borussius und Juliana strömten die Beleniten und ihre Hilfskräfte aus dem Hinterhalt auf die Gegner vor und umzingelten Marwans Gefolge. Es kam zu erbitterten Kämpfen aus denen schlussendlich Juliana als Siegerin hervorging, nachdem Aurentian und Borussius Timus getötet und Marwan niedergekämpft hatten. Marwans letzte Worte im Ohr von Borussius deuteten auf Civilis als Drahtzieher hin. Danach zogen die Sieger mit den aufgespießten Köpfen der Rädelsführer einer Verräterin aus den Reihen der Beleniten, Betania, entgegen. Bei dieser trafen sie auch auf Arkos, der angelockt worden war, vom Versuch des Julianus ihn für die Seite von Juliana zu gewinnen.
Juliana verbiss sich in Betania und wäre geliefert gewesen, wenn Arkos über sie hergefallen wäre. Doch der Mann wollte den Kampf um die Vorherrschaft in Lamentas vermeiden und zog ab. Juliana bezwang anschliessend Betania im Zweikampf und festigte ihre Position, nachdem die Gruppe Betanias Gefolgsleute zur Aufgabe aufrief.
Im vorbereiteten Lazarett kurierten die Beleniten und die Soldaten der Stadt ihre Wunden, während die Gruppe unter Levias Führung vor die Trodinarin von Belenas, Niothia Sanin, trat. Levia konnte arrangieren, dass die Trodinarin nicht nur Civilis als Feind zu betrachten begann, und zusagte über Julius und Prima Pila Bidaretes Unterstützung in der Sache zu gewähren, sondern auch den Asselkultisten Gaius Flavius anwies bei seiner Militaerexpedition nach Neetha der Gruppe in angemessener Weise zur Hand zu gehen.
Der Asselkultist nahm diese Weisung sichtlich verärgert zur Kenntnis. Dennoch nahm Levia sich vor mit ihm zu reisen. Wenngleich man sich nicht auf ihn verlassen können würde, so bestände zumindest die Gelegenheit ein Attentat auf Amara Balligur, die Geldgeberin des Civilis, zu verüben und diese Tat dem Kultisten in die Schuhe zu schieben.


Mord ist ihre Passion

In Drôl drang Niara Nachts in das Anwesen der Balligurs ein. Sie fand dort neben Edelsteinen, die sie für sich behielt, in einem Versteck im Schlafzimmer der Hausherrin Amara eine unheilvolle Statuette des zweigesichtigen Gottes. Als sie den anderen davon berichtete, stand der Plan. Als Angehörige desselben finsteren Kultes, die wissentlich und vorsätzlich die Taten des Civilis finanzierte, würde Amara Balligur das Ziel eines Attentates werden. Levia verwandelte sich das erste Mal in tausend Flugkäfer, um verborgen vor den anderen auf das Dach der Villa zu gelangen. Niara und Julianus kletterten hinauf. Oben wirkte Levia eine Illusion, die Julianus als Gaius Flavius tarnte, während er ins Schlafzimmer der Balligur einstieg und sich schussbereit machte. Zu einem erhellenden Gespräch der Illusion mit der Hausherrin kam es nicht. Levias Unterbewusstsein verdarb die Ansprache. Dröhnend weckte eine unheimliche Stimme Amara, worauf Levia Julianus direkt das Zeichen zum Schuss gab. Amara Balligur schützte sich nicht durch magische Talismane oder dergleichen, sie wurde schwer getroffen und die maskierte Niara schnitt ihr dann die Kehle durch.
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Es zahlte sich dennoch aus, dass die Illusion des Gaius Flavius von Levia mit Detailreichtum geschaffen worden war. Denn ebenjener Gaius befahl einem ihm untergeordneten Totenbeschwörer, Namens Lucian, die Befragung der getöteten Balligur, als der Mord bekannt wurde. Großes Erstaunen erfasste alle Anwesenden, als der Mann gradlinig aussagte, dass die Balligur Gaius Flavius selbst und eine maskierte Attentäterin beschuldigte.
Julianus Culus trug als ergänzende Information vor der Trodinarin von Drôl, Lusitana, bei, dass er vom Sohn der Balligur gehört hatte, sie habe Titus Civilis die große Summe von 4000 Aureal geliehen ohne damit offensichtliche Gewinnabsicht verbunden zu haben. Daraufhin beauftragte die Trodinarin Julianus, und damit tatsächlich den Täter, die Untersuchung im Mordfall zu leiten.
Die Gruppe begab sich ins Feldlager, um den Spuren eines Anschlags auf die verbündeten Truppen des Südens nachzugehen. Viele waren kampfunfähig. Lucian sammelte Proben von Wein und Kot der Soldaten. Das gemeinsame Essen konnte als Quelle ausgeschlossen werden, da die Mannschaften gemeinsam gespeist hatten, aber deutlich unterschiedlich hart betroffen waren.
Borussius ermittelte, dass es sich um eine bestimmte Lieferung aus Cyclopaea handelte. Ein tulamidischer Späher der Legion, Tamin ibn Yaffar, brachte den Hinweis vor, dass jemand im Lager bei den Vorräten gewesen war und die Amphoren Einstichstellen hatten. Der Geschmack des Weines war kaum verändert, nur leicht unterschied er sich im Geruch.
Levia gewann den Eindruck, dass Isiz Junius, zu deren noblem Haus die Spuren des Täters fuehrten, nicht die Auftraggeberin gewesen war. Niara und Aurentian setzten den Mann fest, als er sich einer Befragung entziehen wollte. Der Sklave sagte aus, er sei von jemanden, der sich Spurius nannte, angeworben worden. Isiz sandte anschließend auf Levias Bitte hin jemanden aus, der sich in den Gasthäusern der Stadt nach diesem Spurius umhören wuerde.

Dann befragte Levia im Anwesen der Balligurs mit Billigung des Hausherren, Jel Balligur, das Personal und die Wachen zur Mordnacht. Sie ließ protokollieren, dass drei verdächtige Personen beobachtet wurden- Eine davon stämmig, wie der beschuldigte Gaius Flavius. Außerdem legte sie die unheimliche Stimme ihrer Illusion als Hinweis auf dämonisches Wirken aus. Sie legte dem Hausherren nahe entweder Titus Civilis oder Gaius Flavius als Täter ins Auge zu fassen. Titus Civilis stehe im Zentrum weitreichender Intrigen und Mordtaten. Er verwende dafür die 4000 Aureal, die er von Jels Mutter geliehen bekommen habe. Offensichtlich habe er diese über seine Absichten getäuscht. Gaius Flavius habe möglicherweise erwartet, dass sein Totenbeschwörer ihn nicht belasten würde oder er sei besessen gewesen.

Julianus besprach diese Ausgangslage mit der Trodinarin von Drôl. Er revanchierte sich damit dafür, dass sie die Untersuchung in seine Hände gegeben hatte und ermöglichte ihr Einfluss zu nehmen. Gaius Flavius sollte nach Entschluss der Trodinarin entlastet werden, dämonische Aktivität werde zwar bedacht, sollte jedoch offiziell nicht erwähnt werden. Levia vermittelte Gaius Flavius dann das Gefühl, man habe ihm persönlich einen wesentlichen Gefallen tun wollen, indem man seine Täterschaft in Frage stellte. Er wirkte durchtrieben, aber nicht wie jemand der selbst verstrickt in eine bedeutende Verschwörung war. Eine Untersuchung durch den Brajan-Priester Jel Balligur auf Besessenheit des Gaius Flavius endete ohne Befund.

Dafür erhöhte sich im Gegenzug der Druck auf Titus Civilis. Möglicherweise würde Jel Balligur einen Prozess gegen ihn anstrengen, um eine Rückzahlung des durch seine Mutter gewährten Kredits einzufordern, da ersichtlich war, dass er ohne Aussicht auf Gewinn vergeudet wurde. Lusitana, die Trodinarin, versprach Julianus den Geweihten in diesem Fall gesondert zu beschützen. Sie werde zudem das Anwesen des Civilis beobachten lassen.
Das gegen die Truppen eingesetzte Abführmittel war mit einem Aufwand vorab hergestellt worden, der erahnen ließ, dass der Auftraggeber über alchimistische Kapazitäten verfügte. Sollte Civilis dahinter stecken, dann hatte er sich Ersatz für Cessus beschafft.
Spurius hatte Spuren hinterlassen. Er war in einem Gasthaus abgestiegen und ein Sklave wurde dort vermisst. Als die Gruppe diesen Sklaven tot aus der Zisterne bergen konnte, ergab sich die Möglichkeit einer Befragung des Toten durch Lucian. Er war tatsächlich durch den düsteren Mann getötet worden, als er in dessen Zimmer eingedrungen war und einen kleinen Totenschädel auf dem Tisch gefunden hatte. Der Mann mit den unheimlichen Augen war wahrscheinlich mehr, als einer von Civilis Mittelsmännern.
Die Gruppe ließ Kopfgeldgesuche mit seinem Bild fertigen und bat die Trodinarin sie in Drôl und Belenas zu verbreiten. Die Mordtat an der Balligur eingeleitet zu haben, unterstellte man Spurius bei dieser Gelegenheit zusätzlich.
Zuletzt geändert von CCustodias am 07.02.2024 07:39, insgesamt 37-mal geändert.

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Schlangengrube Neetha

Danach machte sich die Gruppe bereit zügig mit einem kleinen Schiff Richtung Neetha aufzubrechen. Denn wer immer die Militäraktion sabotiert hatte, hatte Zeit gewinnen wollen. Spannend war, was Tamin ibn Yaffar am Rande zu berichten hatte, als die Gruppe ihn aufnahm. Im Auftrag des Diamantenen Sultanats hatte er, seinem Ziehvater folgend, gegen einen mächtigen Zauberwirker der Echsen vorgehen sollen, der sich unter den Menschen durch seine Magie verborgen aufhalte. Doch die Macht dieser Kreatur habe ihre Möglichkeiten überstiegen und so sei die Echse mit ihrem Gefolge weiter in der Region aktiv.
Die Gruppe setzte per Schiff Richtung Neetha nach Vobran über und ließ sich in der Nähe der Ansiedlung absetzen. Auf dem Weg nach Neetha begegnete man zunächst Vertriebenen und dann aufständischen Sklaven, die weitere Fluechtlinge schikanierten. Niara und Borussius provozierten einen Kampf. Nach Überwindung der gegnerischen Kämpfer verhörten Julianus und Levia deren Anführer, danach erging sich der Hochgeborene Culus in allerlei wüsten Drohungen und Foltervorstellungen, die einen bitteren Nachgeschmack bei allen Beteiligten hinterließen.
Heraus kam wenig mehr, als Tamin der Gruppe über die Verhältnisse in Neetha berichten konnte- Lugal Gadangus, ein ehemaliger Gladiator, Baltrios, ein Efferdgeweihter, Aurora, eine Fischerin und die düstere Prophetin Zangi beherrschten die Stadt. Maßgeblich war dabei der Ex-Gladiator, der die meisten Bewaffneten aufbringen konnte. Er war seine Leistung gewesen die Stadtherrschaft auszuhebeln.

Statt die Fähre über den Chabab zu nutzen, entschied man sich ein Fischerdorf aufzusuchen und sich die Überfahrt zu erkaufen. Die Güter um Neetha waren nur teilweise zerstört. Einige wurden wieder bewirtschaftet auf Weisung des Gadangus. Levia und Borussius entschieden sich, nach einem Streitgespräch der Magierin mit dem Rest der Gruppe über die Missionsprioritäten, der Echsenaktivität nachzugehen.
Der Rest der Gruppe ließ sich währenddessen vom Fischer im Schutze der Nacht in die Stadt bringen. Man verabredete ein Treffen in zweieinhalb Tagen in der Nähe des Fischerdorfes. Levia und Borussius entgingen den Spähtrupps von Gadangus und erreichten die Mauer der stadtnahen Festung ohne von der Besatzung beschossen worden zu sein.
Festungskommandantin Stratega Racalla hatte die Befestigung weiterhin im Griff. Sie berichtete nach der Kontaktaufnahme, dass vor zwei Tagen ein Bote die Aufständischen vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt und möglicherweise weitere Absprachen getroffen habe. Man verabredete, dass man wieder in Kontakt trete und nahm zu diesem Zweck eine Sturmlaterne mit. Mit zwei Pferden brachen Borussius und Levia in Richtung von Tamins Echsensichtung auf.

In der Stadt quartierten die anderen sich in einem verlassenen Lagerhaus ein. Am Folgetag fragten sie in der Werft nach Marcus Kyros, einem Patrizier von der Schwarzen Liste des Civilis. Niara beobachtete einen Jugendlichen, der sie im Auge behielt und stellte ihn. Jemand von der Werft bezeichnete den Jungen als Ratte von Gadangus. Niara fing den Buben und bestach das Kind mit einem Schinkenbrot. Der Junge erzählte ebenfalls von dem Boten, der Gangus mit der Warnung vor dem Angriff augesucht und stechende Augen gehabt habe. Möglicherweise Spurius.
Baltrios, der Efferdgeweihte, war der nächste Gespraechspartner der Gruppe. Julianus und Niara unterrichteten ihn davon, dass der Bote ein Agent einer namenlosen Verschwörung sei. Abgesichts einer Militäroperation und des drohenden Blutvergiessens verriet der Priester Details über die Hafenfestungstürme und versprach Aurora und Haldur anzusprechen, um eine Aufgabe anzubahnen.

Es gab Tumult in der Stadt. Es ging das Gerücht um, dass ein Attentat auf Gadangus stattgefunden hatte. Tamin und Niara beobachteten jemanden, den sie für Spurius hielten. Er entzog sich der Verfolgung durch die Kräfte des Kriegsherren indem er enorm schnell über die Dächer flüchtete, an der Außenmauer wie eine Spinne aus Corapia senkrecht emporkletterte und ohne Scheu auf der anderen Seite in die Tiefe sprang.
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Der Jugendliche, den man als "Ratte des Gadangus" bezeichnet hatte, wurde beschuldigt den Täter unterstützt zu haben. Dafür hackte man ihm die rechte Hand ab. Lucian interessierte sich für die Hand als Paraphernalium, allerdings jagte ihm eine nur unzulänglich erkennbare Gestalt diese Beute ab.
Während die Gruppe die Ballista-Türme des Hafens beobachtete und mit dem Stadtrat um Baltrios übereinkam, dass die Tore im Süden manipuliert werden sollten, stellte sich Levia bei Gadangus als Cayuna aus dem Diamantenen Sultanat vor. Sie versprach ihm keine konkrete Hilfe, sondern blieb vage. Tulameth, eine Vertraute von Gadangus, sollte sich mit Schätzen aus Neetha absetzen, während Gulshev, seine rechte Hand, mit dem Kriegsherren die Stadt verteidigen werde. Avun in Catobia würde Kontaktperson von Cayuna und Tulameth sein. Gandangus machte zudem Andeutungen, dass er sich Gedanken gemacht habe, wer als Verbündeter zu gewinnen sei. Er habe etwas angestoßen, dass er nicht mehr beeinflussen könne, aber das ihm einen Vorteil verschaffen sollte. Borussius vermutete in Zusammenhang mit einer Deutung der düsteren Prophetin Sangi, dass mit drei Häuptern, die sich erheben würden, ein Drache gemeint sein könnte. Der Wurm von Chababien!
Während Levia im Leib von tausend Käfern zur Flotte flog, um den Angriff abzustimmen, verkleidete sich der Rest der Gruppe als Schwarzbänder von Gadangus und drang in den besetzten Palast ein. Gadangus ließ dort Bürger zusammentreiben und verschanzte sich mit seinen Getreuen im Thronsaal. Ein Hinterhalt wurde vorbereitet. Während die Seetruppen der Nachbarstädte anlandeten und sich nachfolgend die Landtruppen unter Gaius Flavius forsch vorankämpften, beschwor der vermeintliche Koptha im Gefolge von Gadangus von niederhöllischer Macht belebten Boden im Palast, um das Eindringen der kaiserlichen Truppen zu einem Blutbad zu machen.
Der Tempel der Dunklen Mutter unter Prophetin Sangi fiel und endete in einer Explosion, die etliche Soldaten des Gaius Flavius unter sich begrub. Levia ließ durch das Katapult des zuvor eroberten Hafenturms einige Löcher in den Palast schießen und drang durch eines davon in vielleibiger Käfergestalt in den Dachboden ein.
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Im Thronsaal bemerkten derweil die anderen Gruppenmitglieder, dass sowohl Gadangus, als auch Gulshev von dem Koptha beherrscht und dirigiert wurden. Gulshev hielt einen magischen Kristall, der als Fokus arkaner Kräfte dienen sollte. Beherzt griff Niara ein. Sie griff Gulshev hinterhältig an, während Tamin und Julianus den Koptha und Gadangus beschossen. Den versammelten Untergebenen entging diese Wendung der Ereignisse, da zeitgleich die Truppen des Gaius Flavius vordrangen. Levia hielt die Kaiserlichen davon ab, direkt durch das Hauptportal in den Hinterhalt zu laufen und ärgerte sich insgeheim, dass Gaius Flavius ihren Rat, vorsichtig vorzugehen, achtlos abgetan hatte.
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Als der Koptha dem tödlichen Beschuss der Gruppe zum Opfer fiel, enthüllte sich sein wahres Wesen. In Wirklichkeit handelte es sich um eine schlangenleibige Echsenkreatur - ein machtvolles, legendäres Wesen. Allerdings gegen überraschenden Beschuss durchaus anfällig. Die Kreatur rief mit einem magischen Ring noch einen Dämon herbei, der sie mutmaßlich hätte retten sollen. Ein geflügelter Karakil erschien und wütete nach dem Ableben der Echsenkreatur, die ihn beschworen hatte, wahllos unter den Anwesenden, bevor er sich weiteren Angriffen entzog und durch eine Wand ins Freie durchbrach.
Der Hinterhalt war vereitelt, das Blutbad in Neetha vermieden. Die Schwarzbänder des Gedangus ergaben sich den Kaiserlichen, geschockt bloße Spielfiguren einer unbekannten Macht gewesen zu sein. Ihre Geiseln konnten körperlich unversehrt befreit werden, waren durch die Ereignisse allerdings stark verstört.

In einer großen Besprechung der Kaiserlichen gab man sich zufrieden Neetha wieder unter Kontrolle gebracht zu haben, beäugte argwöhnisch die erschlagene Echsenkreatur und zollte Julianus Culus Respekt dafuer Gadangus getötet zu haben. Levia riet dem Culus sich einen reichsweiten Ruf zu schaffen, wenn er die üblichen Erzählungen und Gerüchte über die Ereignisse durch bezahlte Leute verstärken würde.
Der Verbleib der Truppen aus Methumis unter der Oberkommandierenden Praefecta Hela blieb zunächst ungeklärt. Man würde Kundschafter ausschicken. Das Echsenritual in der Nähe Neethas, von dem die Gruppe berichtete, versprach man zu stören, entsandte allerdings nur eine kleine Schar Reiter. Ärgerlich nahm Levia hin, dass diese Soldaten der Pflanzermiliz aus Drôl angehörten. Allerdings schienen sie nicht komplett Titus Civilis gegenüber loyal zu sein. Die Gruppe würde sie begleiten und zudem noch eine Handvoll Reiter aus der Festung vor den Toren Neethas mitnehmen, um sich gegen Verrat zu wappnen.
Am Abend vorm Aufbruch feierte man im Anwesen des ergeizigen Patriziers Marcus Kyrios den Triumph in vertraulicher Runde. Festungskommandantin Stratega Racalla und die Patrizierin Dido Nociella, die ebenfalls auf der Schwarzen Liste des Civilis stand, gehörten zu den von Levia geladenen Gästen. Zielsetzung würde es sein, bei der Einrichtung einer Herrschaft von Neetha bedacht zu werden und sich gegenseitig zu unterstützen. Der Priester Baltrios hatte leider abgesagt.
Spurius und der vermeintliche Koptha waren offenbar beide als Akteure unterschiedlicher Fraktionen an Gadangus als Spielfigur auf dem Brett der Mächte interessiert gewesen. Spurius, möglicherweise eine Spinne aus Corapia, war offensichtlich überrascht, dass das Echsenwesen die Mirhamionettenfäden in dieser Sache an sich gezogen hatte.
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Vergessene Helden

Auf dem Weg zum echsischen Ritualplatz in der Nähe von Neetha entdeckten Tamin und Niara huschende Bewegungen im Urwald, die sich bei näherer Untersuchung als Goblins erwiesen. Ein von Lucian beschworener Gotongi machte ein weiteres Dutzend dieser Kreaturen aus. Niara vermied einen bewaffneten Zusammenstoss indem sie den Rotpelzen Futter aus ihren Rationen anbot und mit ihnen redete. Die Goblins erzählten am Ritualplatz seien Menschen von den Echsen geopfert worden und das Leben von Flora und Fauna sei ausgezehrt worden.
Das nahegelegene Castell Screndrum war weiterhin besetzt, allerdings waren die Legionäre unbesoldet und das Lager von der Aussenwelt abgeschnitten. Ausgesandte Boten waren verschwunden. Levia überzeugte den Kommandeur sich an einem Angriff auf den Ritualplatz zu beteiligen, um die von dem verdorbenen Ort ausgehende Gefahr einzudämmen.
Mit der Pflanzermiliz, den Soldaten aus der Festung bei Neetha, der Gruppe selbst und den Legionären aus Scendrum brachte man knapp fünfzig Bewaffnete auf. Bei der Annährung an den Ritualplatz blieb Levia zurück und befragte den in ihrem Szepter gebundenen Ahnherren nach der magischen Struktur des Ortes, während der kampfbereite Trupp vorrückte. Tatsächlich wurden die Befürchtungen von Levia und Borussius bekräftigt- Das Blutvergießen in Neetha hätte als Kraftquelle für einen Ort im Norden dienen sollen, an dem mutmaßlich die Überreste des Wurms von Chababien liegen sollten. Eine Wiedererweckung durch die Echsen am Einsamen See schien beabsichtigt zu sein.

Der Ritualplatz wurde verlassen vorgefunden. Er war leblos und bedeckt von grauer Asche. Mindestens eine monströse Kreatur und etwa zwei Dutzend Echsen verschiedener Herkunft waren nach Norden gezogen, soweit Tamin die Spuren deuten konnte.
Levia blieb mit Borussius zurück und befragte ihren "Ahnen" im Stab. Mittels eine Oculus Astralis enthüllte das Seelenfragment des Erzmagiers, dass der Ort auf einer mächtigen Kraftlinie lag. Menschenopfer und der Entzug von Lebenskraft aus Tieren und Pflanzen hatten blutmagische Energie geliefert Es war zu vermuten, dass hier auch Magie aus einem beabsichtigten Gemetzel in Neetha haette kanalisiert werden sollen. Die Wirkungsrichtung lag im Norden in Richtung des Drachenskelett-Fundortes. Außer Blutmagie war auch Temporalmagie am Werk gewesen.
Die Gruppe trennte sich von den Truppen. Levia setzte im Namen von Julianus Culus ein Unterstützungsgesuch an Gaius Flavius auf, dessen Ergeiz dazu führen könnte, dass er der Angelegenheit Aufmerksamkeit widmete. Wenig später, als Levia gerade Lucian bat sich den von der Schlagenleibigen geraubten koptischen Stab anzusehen und mit seiner Magie den Geist des tulamidischen Vorbesitzers zu rufen, wurde die Gruppe von einer Schar Echsen angegriffen. Tamin und Niara hatten die Gegner bemerkt, aber es ergab sich keine Gelegenheit sie zu zerstreuen. Levia entzog sich, indem sie sich in Käfer verwandelte. Die Echsen waren in Überzahl eine echte Gefahr, aber sie hatten die Tödlichkeit von Tamin unterschätzt und zogen sich nach etlichen Verlusten zurück, als Levia die Illusion von Frost auf den Boden wirkte.
Tamin führte die anderen bei der Jagd auf die Fliehenden an. Ihre verbliebenen Kämpfer fielen, aber ein Magiewirker entschwand.
Eine Zeit später wurde das Nachtlager der Gruppe von einem Geist heimgesucht. Ob er angelockt vom Kristall, den Niara dabei hatte, angelockt worden war oder diesen gesucht hatte, blieb offen. Er richtete nicht direkt Schaden an, aber die Gruppe kam überein, als Kommunikationsversuche misslangen, ihn mit magischen Waffen zu verscheuchen und dann den Ort schnell zu verlassen.
Die Versuche einer Kontaktaufnahme von Lucian mit dem Magierszepter, das Niara in Neetha erbeutet hatte, bleiben ergebnislos. Levia hatte sich entschieden preiszugeben, dass sie einen Seelensplitter darin vermute. Etwas länger hielt sie die Erkenntnisse ihres 'Urahnen' über Niaras "Kristall" zurück. Es war der Karfunkel eines Drachen, durch den Strom der nahen Kraftlinie belebt. Es könnte es der Karfunkel des Wurms von Chababien sein.
Als die Erkenntnis über den Karfunkel heraus war, entschieden sich Niara und Lucian Levias Warnungen abzutun, den Karfunkel auf keinen Fall zum Einsamen See nach Abbadom zu schaffen. Man kam immerhin überein zunächst den Kontakt zu den Truppen des Gaius Flavius aufzunehmen. Das gelang tatsächlich in den folgenden Tagen. Gaius Flavius berichtete, dass Kaiser Olruk-Horas II verstorben sei und sich Unruhe im Bosperanischen Reich ausbreite. Halmar Halgardsson, Anführer der Legionen, habe die Absicht die Macht an sich zu reißen, aber nicht zuletzt wegen seiner Herkunft als Barbar, werde man ihm Widerstand entgegen setzen. Verschiedene Interessengruppen würden versuchen mit Gewalt den Thron zu besetzen. Julianus unterhielt sich länger mit Gaius Flavius über Risiken und Möglichkeiten.
Levia verschaffte sich derweil einen Eindruck von den Unterführern des Gaius Flavius, Centurio Verion und Myrdin von den Schleuderern. Uzim von den Pflanzern kannte sie schon.

Tamin warnte vor einem Hinterhalt der Echsen. Es war keine schlagkräftige Truppe im Vergleich mit den Bewaffneten des Gaius, aber sie waren dabei an einem Engpass einen großen Stein in Position zu bringen, um den Vormarsch der Bosparaner zu verzögern. Auch auf der gegenüberliegenden Seite des Weges war eine Reihe Echsen zugange. Durch die Reisegruppe um Julianus vorgewarnt, konnten die Soldaten des Gaius Flavius deren Hinterhalt vereiteln. Ein aufrechtgehendes Krokodilungeheuer, einen sogenannten Maru, schossen Tamin und Julianus nieder, bevor er Schaden anrichten konnte. Auf der anderen Seite machte eine ähnliche Kreatur mehr Aufwand, fiel aber durch die Überzahl der Menschen. Statt sich aufhalten zu lassen, befahl Gaius Flavius auf Levias Rat hin einen schnellen Marsch auf den Einsamen See. Dort angekommen konnte man eine zerstörte Menschensiedlung ausmachen. Eine Echsenarmee aus mehreren hundert Achaz war bereits Tage zuvor abgerückt. Gut für die Menschen, denn im Feld wäre ihnen diese Armee der Kaltblüter auch ohne jegliche Echsenmagie klar überlegen gewesen.

Niara und Tamin spürten Überlebende aus der Siedlung am Einsamen See auf. Eine Jugendliche berichtete rührend naiv von ihrer Freundschaft mit einem Echsen-Priester. Nur knapp gelang es Gaius Flavius davon abzubringen diesen Priester zu jagen. Auch Julianus trug nicht dazu bei, die Lage der Überlebenden zu erleichtern.
Der Echsen-Priester erzählte Niara und Tamin bei einem Treffen im nahegelegenen Wald, dass die schlangenleibige Kreatur, die die Grupp bei Neetha besiegt hatte, der Schüler von Meister Ystassr sei. Jener Meister führe seine Echsenarmee gegen die bosparanische Stadt Despiona und mutmaßlich auch gegen die Festung Banesh. Gaius Flavius brach mit seiner Truppe auf, um Despiona zu unterstützen und sandte Reiter, um Banesh zu warnen, nachdem man die echsischen Wächter in den Ruinen auf dem Hügel von Abbadom besiegt hatte.
Auf dem Hügel erschien in unregelmäßigen Abständen die Erscheinung einer Festung. Die Ruinen selbst schienen seit hunderten von Jahren zu zerfallen. Die Festung selbst wirkte nicht derart angegriffen. Auf ihren Mauern konnte Levia Menschen ausmachen, als sie sich der Erscheinung in Käfergestalt näherte.
Abbadom09.jpg
Tatsächlich manifestierte sich die Festung Abbadom erneut, als die Gruppe in ihrer Nähe abwartete und sie kühn betrat. Menschen erschienen in Verteidigungsposition, ließen sich jedoch auf eine Unterhaltung ein, als die Gruppe davon sprach die Echsen zu bekämpfen. Abbadom war vor etwa fünfhundert Jahren der Sitz des Wurms von Chababien, Abbadihr, gewesen. Der Riesenlindwurm hatte über Echsen geherrscht und war von Geron, dem Einhändigen und seinen Mitstreitern Constantius und Yaruma erschlagen worden.
Die Menschen auf die die Gruppe traf hatten das ausgelagerte Kristallherz des Drachen in der Festung zerstört. Seit diesem Zeitpunkt waren für sie nur 22 Jahre vergangen. Grob gerechnet nahm Levia an, dass jede Stunde in der Festung etwa einem Tag in der Außenwelt entsprach. Aber man konnte sich nicht auf einen stabilen Verlauf verlassen und es war unabsehbar in welchen Abständen der Übergang nach Aventurien bestehen würde. Die Globule, wie der dort herrschende Magier Trebonius das magische Phänomen nannte, erschien häufiger in der Welt, seit die Echsen wieder begonnen hatten die Magielinien zu manipulieren. Wahrscheinlich würden sie versuchen diesen magischen Knotenpunkt wieder mit der Welt zu vereinen, wenn sie Abbadihr mit seinem Karfunkel wiederzubeleben könnten.
Levia versprach Trebonius mit der Unterstützung von Borussius, dass sie sich dem Kampf gegen die Echsen widmen und die Menschen in der Festung nach Kräften unterstützen würde. Man werde versuchen eine religiöse Bewegung zu initieren. Zudem machte sich die Gruppe Gedanken darüber, ob man es schaffen könnte den Karfunkel des Drachen zu zerstören. Auch eine Beschädigung seines Skeletts wurde beabsichtigt. Zu diesem Zweck verließ die Gruppe die Festung durch ein Portal in Richtung einer unterirdischen Grotte. Die Menschen in der Festung konnten diese nicht verlassen. Der Weg in den umgebenden Limbus, die magische Struktur um die Festung, hatte sich als außerordentlich gefährlich erwiesen. Der Übergang in die Welt verursachte, dass die betreffenden Personen von der Zeit eingeholt worden waren. Sie waren dramatisch gealtert und dadurch verstorben.
Drachenleib07.jpg
In der Grotte mit dem gewaltigen Knochengerüst des Abbadihr fand die Gruppe einen Achaz-Kristallomanten mit einer Begleittruppe aus Marus nebst einigen Achaz vor. Levia verließ die Höhle in Käfergestalt und lockte die Echsen mit einer Illusion zum Ausgang. Bevor die Biester den verhüllten Ausgang durchquert hatten, brach die Gruppe mit etlichen von Lucian erhobenen Echsenskeletten hervor und griff sie an. Der Kristallomant, der die Regeneration des Drachen kanalisiert hatte, fiel den Geschossen von Tamin und Julianus zum Opfer. Niara zerstörte seinen Fokus-Kristall.
Wegen der bemerkenswerten Zahl der erhobenen Skelette verlief der Kampf gegen die kampfstarken Krokodilsartigen erfreulich und am Ende konnte die Gruppe den Leib des Drachen beschädigen und sich an seinem Hort bedienen.
Die schiere Menge des Drachenhorts war schwer zu erfassen und zu bewegen. Levia und Julianus reisten nach Neetha um Unterstützung anzuwerben. Die übrige Gruppe schaffte eine gewisse Menge in die Festung Abbadom und vergrub etwas im Wald. Ein Drittel trugen sie aus der Höhle, damit eine Abholung erfolge könne, ohne das Hilfskräfte von der Höhle erfahren würden.

Julianus und Levia trafen sich in Neetha mit Stratega Racalla und dem ehrgeizigen Patrizier Marcus Kyrios. Ausserdem bezogen sie den Efferd-Priester Baltrios, die Kauffrau Dido Nociella und den Söldnerfuehrer Fortius ein. Levia sprach davon im Kampf mit Echsen wertvolle Edelsteine erobert zu haben und damit nun ermöglichen zu wollen Relikte der Schuppigen zu bergen. Diese Artefakte würden dazu beitragen den Feind zu verstehen und zu bekämpfen. Man sprach über die Bedrohung von Despiona und gegenüber der Festung Banesh. Gaius Flavius sei gegen die Echsen zu Felde gezogen.
Nun wolle man den günstigen Moment nutzen, um einen Vorteil zu erringen. Ein Dutzend Wagen und einige Karren nebst Hilfskräften und Bewaffneten wurden gestellt und einige davon mit Gütern fuer die Festung beladen. Auf dem Rückweg enthüllte Levia weitere Details über die verwunschene Festung verwoben mit erfundene Geschichten. Ihre Absicht war es die Beladung der Wagen mit Teilen des Drachenhorts zu ermöglichen ohne das die Begleitmannschaft von Hort und Schatz erfahren würde. Man wolle mehr oder weniger gefährliche magische Artefakte bergen und transportieren, erzählte sie. Die verwunschene Festung sei von Menschen bewohnt, aber auch die umliegenden echsischen Ruinen seien von mächtiger Magie durchdrungen.

Tatsächlich glückte das Schauspiel. Die Gruppe hatte binnen Tagen gute Arbeit geleistet und verschlossene Truhen gefüllt mit Schätzen aus dem Drachenhort wurden verladen. Tentakel züngelten als Illusion aus einer der Truhen, die vorgeblich unglücklich auf den Boden aufschlug und verschreckten diejenigen unter der Begleitmannschaft, die Schätze darin vermuteten. In den folgenden Tagen und Nächten erweckte der Schutzgeist der Echsen eine mächtige Wächterkreatur, die mehrere Menschen tötete und nur durch großes Glück kein Gruppenmitglied erwischte. Kampfstark und mit regenerativen Kraeften ausgestattet war sie eine große Gefahr und tarnte sich bei Annäherung und Flucht. Die Gruppe setzte ihr hart zu, konnte aber erst die Oberhand gewinnen, als sie in einer Ruine einen Hinterhalt vorbereitete und Lucian mit magischer Kraft den Ausgang verschloss, bis das Monster geschlagen war.
Kein Mensch wollte vor Ort bleiben, als die Rückreise anstand. Gemächlich setzte man sich unter Levias Leitung in Marsch.
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Insgeheim war die Magierin von großer Sorge erfüllt, dass ein Unfall die Ladung enthüllen könnte. Niara warnte schließlich eine mysteriöse Macht - allerdings vor einem Angriff der Echsen, die man zuvor weit entfernt bei Despiona vermutet hatte. Ein von Lucian beauftragter Gotongi machte eine große Zahl von bewaffneten Geschuppten aus, die dem Wagenzug den Weg abschneiden würden. Die Gruppe zerbracht sich den Kopf wie man den drohenden Kampf überstehen können würde. Niara kam allen zuvor indem sie den Karfunkel des Wurms abseits des Wagenzuges verbarg. Diese List war erfolgreich, wenn sie auch dazu führte das die Echsen den Karfunkel wieder in Besitz brachten. Der Weg nach Neetha schien möglich, doch auch menschliche Wegelagerer hatten sich unter Tulameth, der Vertrauten des Gadangus, in Stellung gebracht. Levia näherte sich ihnen nachdem sie durch Tamin vorgewarnt wurde. Die Magierin entschied sich mit Tulameth zu sprechen, statt deren Stellung auszukundschaften. Sie verwandelte sich in menschliche Gestalt zurück und trat aus ihrer Deckung. Allerdings ließ sich Tulameth nicht auf den Versuch ein, sie als tulamidische Agentin zu rekrutieren. Sie wollte vor Ort unverzüglich einen hohen Wegezoll erpressen und es war nicht abzusehen, ob sie sich damit überhaupt zufrieden geben würde, selbst wenn man bereit wäre Tribut zu entrichten. Levia fasste den Gedanken Tulameth als Enttäuschung fallen zu lassen und auch die Gruppe plante kein Gold preiszugeben.
Tulameth führte Levia als Geisel an einen Wagen heran, während die Gruppe einen der Wagen begleitete, der als Beweis dafür dienen sollte, das keine Schätze, sondern gefährliche Artefakte geladen waren, als sich Hufschlag näherte.
Nachdem eine Manipulation ihrer Situation durch Illusionen außerhalb ihres Sichtfeldes scheiterte, verwandelte sich Levia kurzerhand offen in den Käferschwarm und entzog sich so Tulameths Zugriff. Eine direkte Konfrontation entwickelte sich. Aus dem Norden stießen berittene Elitesoldaten aus Bosparan auf die Lichtung vor. Sie ließen sich von Borussius überreden die "Hilfslieferung" für Neetha vor einem Banditenüberfall zu bewahren. Unter diesen Rahmenbedingungen kippte der Kampf schnell zu Ungunsten Tulameths. Sie wurde von Tamin mit Pfeilen beschossen und schwer verwundet. In Folge dessen verblutete sie nach ihrer Gefangennahme. Levia beobachtete dieses Ende ungerührt und vermied es darauf aufmerksam zu machen.

Die Aufmerksamkeit von Julianus drehte sich um einen Jungen, den die Elitesoldaten mit sich brachten. Doch vorerst behauptete deren Kommandant mit Nachdruck, es handele sich um den eigenen Sohn, den er in Sicherheit bringen wolle. Tatsaechlich brachte Niara bei der Weiterreise in Erfahrung, dass es sich um einen Nachkommen des letzten Horas handelte. Borussius, Levia und Niara kamen ueberein diesen Jungen dem Zugriff von Julianus entziehen zu wollen. Niara erreichte im offenen Gespraech mit Julianus, dass er vorerst nichts unternahm und brachte dessen Beschuetzer dann dazu sich vor Neetha in Richtung Drol abzusetzen.
Levia erreichte Neetha vorab in Käfergestalt. Sie bat Marcus Kyrios Platz fuer die Truhen auf seinem Gelaende zu schaffen und vereinbarte mit dem Efferdpriester Baltrios, dass er eine Reihe von Truhen noerdlich von Neetha in einer Bucht versenken werde und einen Schutzsegen darauf legen werde.

Die Rückkehr des Wagenzuges sorgte für Tumult in Neetha. Hilfskräfte von Kyrios dämmten diesen ein und der Auftritt von Julianus, als verehrtem Sieger über den düsteren Gadangus, ließ ihn zum Triumphzug werden. Ein Viertel der Truhen wurde beim Efferdtempel abgeladen, die übrigen wurden im Keller des Anwesens von Kyrios eingelagert. Die abendliche Besprechung des Stadtrates zeigte, dass die Lage im Norden und Süden von Neetha ungewiss war. Im Norden war Gaius Flavius mit seinen Truppen verschollen, im Süden hatten die Pflanzer die Trodinarin von Drôl faktisch entmachtet. Die Gruppe berichtete im Rat von Plänen und Umtrieben der Echsen.
Auf Rat von Levia bot Julianus der Stadt einen Kredit seiner Familie an und legte nahe sich feste Statuten zu geben. Teil des Abkommens war die unmittelbare Übergabe einer Ziegelei außerhalb der Stadt und die Überschreibung weiterer Güter als Sicherheit für den Kredit.
In der Nacht warnte Niara die Gruppe, dass die verbliebenen Pflanzer den Efferdtempel überfallen würden. Mithilfe der Söldner des Fortius vereitelte man diesen Übergriff.
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Fausthammer und die Knochenfische

In den Folgetagen kam man mit Sakis, dem Prinzen von Putras, überein zunächst in Drôl anzulanden und anschließend die Zyklopeninseln und Kuslik anzulaufen. Levia ließ auf Julianus Weisung hin das Schiff mit Gold beladen und schaffte den Rest des in Truhen verwahrten Schatzes aus dem Keller des Anwesens von Kyrios in die Ziegelei. Zudem warb sei Hilfskräfte an um die Ziegelei instand zu setzen und zu betreiben. Die Schatztruhen wurden vergraben und der Hof mit Steinplatten belegt. In Absprache veranstaltete Lucian ein vorgeblich magisches Versiegelungsbrimborium. Levia setzte Fortius als Verantwortlichen für die Bewachung der Ziegelei ein. Vor der Abreise traf sie sich ohne Wissen von Julianus mit Racalla und steckte ihr, dass historisch-rechtlich der Stratega ein Vorrecht bei Entscheidungen bei unbesetztem Trodinarsposten zustände. Levia überzeugte Julianus eine schnelle Galeere bei Marcus Kyrios in Auftrag zu geben. Die Anzahlung kam vornehmlich aus der Kriegskasse des Borussius, aber auch Niara und Levia zahlten einen Betrag.

Das Schiff von Prinz Sakis stach gen Drôl in See, nachdem Levia in Neetha verbreitet hatte man verschiffe echsische Artefakte auf die Zyklopeninseln. Die Gruppe legte einen Zwischenstopp in Vobran ein, wo Levia eine Werkzeugschmiedin für die Ziegelei anwarb. Da am Horizont Segel gesichtet wurden, versuchte man über den Landweg Drôl zu erreichen, stellte aber nach einer Auseinandersetzung mit Pflanzern fest, dass alle drei Zugänge von Drôl belagert wurden und nur per Schiff eine freie Anreise möglich war. Also wählte die Gruppe den Seeweg.
Die Stadt war noch nicht durch Kriegshandlungen in Mitleidenschaft gezogen worden, befand sich aber in schwieriger Lage, solange niemand Truppen schicken würde um sie zu entsetzen. Die Patrizierin Isiz Junius war Gastgeberin für die Gruppe, während Julianus Culus die Trodinarin Lusitana aufsuchte und Levia bei Seneb Sylvatica übernachtete. Gemeinsam besprach man am nächsten Tag mit der Rosenzüchterin die Lage.
Isiz wollte aus Verantwortungsgefühl in der Stadt bleiben, auch wenn sie das Risiko einer Verschärfung der Situation sah. Man erwägte Niaras Schützlinge, die Waldmenschen aus den Occrahügeln, und Seneb zu evakuieren.
Es wurde angedacht, die Auseinandersetzung mit Civilis zu verschieben, bis man sich militärisch mit ihm auseinandersetzen könnte, doch schlieszlich setzte sich Niara mit dem Wunsch durch, ihn direkt anzugehen. Der Tod des Civilis würde Drôl vielleicht die nötige Handlungsfreiheit verschaffen aus eigener Kraft die Herrschaft der Trodinarin zumindest einige Wochen abzustützen.
Mit einem Boot der Rosenzüchterin fuhr man den Fluss Harotrud herunter zur Küste. Nah beim befestigten Landsitz des Civilis beobachtete man die Lage aus einem Wäldchen heraus. Der ergeizige Herr hatte mehr Bewaffnete angeworben, als bei Drôl im Einsatz waren. Dennoch ging Niara aufs Ganze und drang mit dem Vorsatz ein ihn zu ermorden. Tamin und Levia unterstützen sie. Sie lenkten einen Leibwächter des Civilis ab, der wie ein Beserker wirkte. Spurius oder ähnliche Kreaturen waren nicht vor Ort. Daher kam Niara zum Ziel und schlitzte dem Civilis im Bett den Hals auf. Chilipulver gegen Spürhunde ausstreuend setzte sie sich ab und auch Tamin und Levia verließen das Gut. Mangels Vorbereitung war die Flucht alles andere als eine sichere Sache, doch die Gruppe entzog sich glücklicherweise erfolgreich der berittenen Verfolgung und nahm das Boot zurück nach Drôl. Seneb und Niaras Schützlinge wurden nach Vobran gebracht, anschließend setzte der Prinz Segel Richtung Zyklopeninseln.

Ohne Seeräubern zu begegnen landete man auf der Insel Putras, die Einokrat Hadrokles dyll Uyos, der Vater des Prinzen Sakis, beherrschte. Man bezahlte die Lieferungen fuer Neetha mit Bender-Gold, das man im Civilis-Landgut entdeckt hatte und hörte sich nach Zyklopen um. Würde man sie überreden können Endurium aus dem Drachenhort zu Waffen für die Gruppe zu schmieden?
Nor'Mang'Parr, ein zyklopischer Jungschmied, erwies sich als zugänglich. Es sei richtig den ebenfalls auf Putras lebenden zyklopischen Schmiedemeister Val'Farrang nicht direkt aufzusuchen. Dieser sei zornig auf Menschen, da einige Bewaffnete ihm ein Artefakt gestohlen hätten.
Die Gruppe versprach die Täter ausfindig zu machen und der junge Zyklop brachte einige Leichen mit, die Gravuren einer Muräne auf ihren Rüstungen trugen. Der Einokrat Hadrokles ordnete dieses Zeichen Cuslicum zu. Dort gäbe es bei der schwimmenden Werftanlage Calruna eine Gruppierung die sich mit einer Muräne schmücke.
Da man ohnehin nach Cuslicum reisen wollte war das nächste Ziel daher klar. Levia weihte den Prinzen Sakis ein, dass man Gold geladen habe, dessen Ziel tatsächlich Cuslicum sei. Für die Mannschaft inszenierte sie ein Schauspiel- Die Ladung wurde auf Putras umgeladen. Die leeren Kisten unter Brimborium auf Katuki vergraben. Angeblich um Echsenartefakte einem dort lebenden mysteriösen Zauberer zu überlassen. Anschließend wurde das Gold als Warenlieferung nach Cuslicum gebracht. Die Eltern des Julianus, das Haus Culus, überließ ihm dafür 10.000 Aureal und Schuldverschreibungen über 10.000 weitere. Schätzwert des angelieferten Goldes waren 40.000 Aureal. Die Eltern des Culus würden ihren Gewinn als Stütze ihrer eigenen Ambitionen im drohenden Bürgerkrieg gut gebrauchen können. Mit einer ersten Auszahlung warb Levia in Cuslicum Fachkräfte an- Einen Baumeister, nebst Assistentin, eine Schreiberin und einen Verwandlungsmagier. Ausserdem drängten ihr Niara und Borussius den ehemaligen Centurio Aetius auf, der für die Gruppe den Schatz im Auge behalten sollte. Niara brachte zudem noch eine Stammesangehörige als Köchin mit und Levia kaufte insgeheim in einer Schmiede einen tulamidischstämmigen Sklaven Haroz ab, der in Neetha Stück für Stück den Schatz zur Herstellung von Barren schmelzen sollte, um dessen Herkunft zu verschleiern.

In Calruna fand man den Weg durch allerlei Ausbeute aus dem Meer der sieben Winde zu verkorksten Wasserdruiden, die sich bereiterklärten zu helfen dem Muränenkult das Feuerartefakt zu entziehen und die zudem ihren Schüler Terrentius nach Neetha senden würden, um zu prüfen, ob die Gruppe etwas gegen Abbadihrs Echsendiener unternehmen werde. Die Unternehmung in der Werft Calrunia, wo der Muränenkult für unbekannte Auftraggeber an der Fertigstellung einer monströsen Oktere werkelte, fand auf Niaras Betreiben gewohnt halsbrecherisch und für Levias Verständnis unerfreulich ungeplant statt. Niara und Levia schwammen mit Terrentius zur Anlage, durchquerten mit mehr Glück als Verstand dämonisch aufgewühltes Wasser und fanden die mit Magie belebte Oktere vor.
An ihrem Bug befand sich das Artefakt. Es war genutzt worden einen gewaltigen Rammsporn zu festigen. Einen Wächter tötete Niara. Dann rannte sie mit dem Artefakt davon. Levia wirkte die Illusion des Geräusches von prasselndem Feuer, um eine vorrübergehende Ablenkung und die vermeintliche Erklärung für den Warnruf des Wächters zu erzeugen und entzog sich anschließend in hundertfacher Käfergestalt.
Ihr Heimflug war ungestört, während Niara nur um Haaresbreite aggressiven Muränen entging.
Niaraswim03.jpg
Zugig verließ die Gruppe die schwimmende Anlage. Erst am Mittag des Folgetages war das Schiff des Prinzen für die Abreise bereit. Rückblickend hätte man es besser im vornherein bereit machen sollen.
Die Kultisten machten sich für eine Verfolgung bereit, als man ihre Anlegestelle passierte. Zu offensichtlich war die Gruppe auf der Holzkonstruktion aufgetreten. Da die Ruderschiffe der Bospaneraner zu Levias Erstaunen nicht im Wind kreuzen konnten, lief es auf einen Wettkampf der Ruderer hinaus, den das grössere Schiff der Kultisten absehbar für sich entscheiden würde. Ihr Gedanke einen Vorteil zu erringen, indem sie das Segel der Feinde sabotieren würde, wurde bei der vorherrschenden Richtung wertlos.
Der Wasserdruide hatte keinen Erfolg damit ein Windelementar um Hilfe zu bitten, aber er erreichte einen Wal, der sich bewegen ließ das Ruder der Kultisten zu streifen. Es glückte. Die Kultisten konnten den Kurs nicht halten. Ein dämonischer Algenteppich löste sich daraufhin aus ihrem Umfeld. Widerwillig offenbar, doch zielstrebig holte er auf. Der Prinz ließ das Heck freiräumen, damit Lucian Abwehrmagie dort vorbereiten konnte und auch das glückte. Der dämonische Algenteppich verlor bei Annährung seine Bindung an die Realität und glitt in seine Sphäre. Um die zyklopaeischen Inseln herum schüttelte man daher die Verfolger ab, bevor der Prinz Kurs auf die Insel seines Vaters setzte.

Die Gruppe suchte den Zyklopenschmied auf und nahm dabei glücklicherweise nicht nur eine Ziegenherde als Geschenk mit, sondern auch den freundlicheren Jungzyklopen. Mit seiner Hilfe glückte die Rückgabe des Artefakts und die Verständigung mit dem grimmigen Altmeister. Dieser nahm das Endurium und Titanium aus dem Drachenschatz und willigte ein daraus Waffen für den Kampf gegen die Muränenkultisten und die Diener des üblen Drachen Abbadihr zu fertigen. Die Arbeit würde allerdings dauern, solange sie eben Zeit brauchen würde. Sollte eine Rückkehr der Kultisten erfolgen, würde er sie schlagen. Seine Hand formte sich zu einem gewaltigen glühenden Hammer, während er darüber sprach.

Die Gruppe reiste ab und traf sich auf Vermittlung des Einokraten mit dem Admiral Dozman. Dieser unterhielt sich mit Julianus und zeigte sich ansonsten zufrieden, dass die Gruppe Neetha möglicherweise regieren und Belenas beinflussen konnte. Das sie ferner sowohl die Pläne der Echsen, wie jene der Civilis-Verschwörung durchkreuzt hatte. Valtoron sei eine große Bedrohung. Er sei auf dem Weg Kaisermacher zu werden, wenn man ihn nicht daran hindere. Ob die Reste der Civilis-Verschwörung ihm folgen würden oder ihr eigenes Süppchen kochten, war nicht abzuschätzen. Die Gruppe sagte Dozman zu sich um die Befriedung Drôls und die Muränenkultisten zu kümmern. Der Admiral selbst würde auf die Jagd nach deren Schiff in seinen Gewässern gehen. Neetha, Belenas, Drôl und die Inseln, wenn man sie von den Nemekathaern säubern könnte, sollten Grundlage seiner künftigen Macht werden, wenn der Bürgerkrieg andauern würde.

Die Gruppe beschloss ein paar Tage zu warten, ob die Schiffe Dozmans die Muränen-Kultisten ausfindig machen könnten und tatsächlich erhielt sie nach einiger Zeit Kunde vom Admiral. Auf See wurde das Schiff des Prinzen Sakis von Biremen des Admirals begleitet, als es gelang die Trireme der Kultisten zu sichten von der Dozmans Leute berichtet hatten. Günstigiger im Wind, als das grössere Schiff, gelang es aufzuholen und ein Rammmanöver erfolgreich auszuführen. Das beschädigte Heck des gegnerischen Schiffes zerbarst bei diesem Angriff.
Die Kultisten-Hohepriesterin bediente sich eines Krakenmolches und einer Reihe Dämonen. Das Tentakel-Ungetüm kam allerdings nicht zum Zug. Ein kurzer Kampf endete mit einem tödlichen Pfeil Tamins. Julianus traf seinerseits die Priesterin auf dem anderen Schiff hart. Levia flog in Käfergestalt auf das andere Schiff und es gelang ihr mit einem Eimer Lampenöl einem im Segel steckenden Brandpfeil Tamins zu lodernder Pracht zu verhelfen. Mehrere Udapoth-Tintenfischdämonen folgten, wurden aber von der Gruppe besiegt.
Dozmans zwei Biremen und das Schiff des Prinzen Sakis formierten sich nach Absprache mit Borussius und gingen die Trireme der Muränen-Kultisten von der Seite her an. Mit dem Wind im Rücken rammten sie zu dritt die Gegner. Das mittlere Schiff warf auf Befehl von Julianus ihr Lampenölfass auf das Deck der Kultisten. Der Ulchuchu-Algendämon unter der Kultisten-Trireme hielt die mittlere Bireme fest und wurde von Lucian mit Feuerlanzen bekämpft. Tamin beschoss gegnerische Soldaten, die Enterhaken warfen.
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Wasserhexhell_mini.jpg (41.81 KiB) 5424 mal betrachtet
Schliesslich löste sich der Algendämon auf und das Kultistenschiff sank brennend. Die Gruppe besprach, ob sie Cuslicum erneut aufsuchen sollte, um den Kultisten zügig den Rest zu geben, oder ob man über Despionia Neetha anlaufen sollte, um die Stadt zu stabilisieren und das Geld der Familie Culus einzusetzen. Schließlich endschied man sich zu hoffen, dass der Muränenkult Zeit brauchen würde, um wieder auf die Beine zu kommen und bat Prinz Sakis Despionia anzulaufen.
Trireme_brennend03.jpg
Dort konnten Levia und Niara in Erfahrung bringen, dass die Echsen mit der Hilfe von Gaius Flavius zurückgeschlagen worden waren, obwohl sie tückisch über das Hafenbecken in die gut gesicherte Kleinstadt eingedrungen waren. Gaius Flavius war in Folge offenbar zur rechten Hand des örtlichen Herrschers Leppidus Belisarius avanciert und hatte dafür jegliches Interesse aufgegeben in absehbarer Zeit nach Belenas zurückzukehren. Die Stadt bekannte sich zu Thronaspirant Bender. Die Tsapriesterin und ihr Gefolge vom Einsamen See, die Gaius Flavius zunächst begleitet hatte, war offenbar in Richtung Neetha abgereist. Dafür hielt sich in der Stadt das Pärchen auf, das im Sommer den Raub im Horaslaboratorium organisiert hatte. Levia konnte sich einer Entdeckung knapp entziehen, während Niara irritierend gut mit den beiden auskam.
In Neetha war mittlerweile nichts gravierendes geschehen, soweit es festzustellen war. Die Patrizier im Stadtrat hatten sich zu Levias Ärger allerdings Güter ohne Besitzer unter den Nagel gerissen, statt sie der Stadt zu überlassen. Während Julianus anstrebte Interimsstatthalter zu werden und eine Armbrustmanufaktur aufzubauen gedachte, bemühte sich Levia um die Organisation hinter den Kulissen. Im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stand dabei die Umwandlung des zugänglichen Teils des Drachenschatzes in Edelmetallbarren, aber sie beabsichtigte auch ein Agentennetzwerk um Dido Nociella aufzubauen.
Auf Levias Vermittlung hin versprach Julianus der Stadt die Soldzahlungen fuer die Legionäre vorzustrecken und die Not ihrer Bürger zu lindern. Er sprach zu Levias Unverständnis dabei offen über das Vorhaben Schiffe fuer Admiral Dozman zu bauen. Levia nahm sich vor Trodinarin Niothia Sanin von Belenas darüber zu informieren, dass Gaius Flavius ihr abtrünnig geworden war. Sie bezahlte mit den Aureal des Hauses Culus die Legionäre der Stratega Racalla rückwirkend für die Sold-Ausfälle. Racalla erklärte sich daraufhin im vertraulichen Gespräch bereit im Stadtrat Julianus Culus zu bitten Interimstrodinar zu werden. Auch wenn sie es freundlos und steif tat und bei den nachfolgenden Feierlichkeiten keinen Schwur auf das Haus Culus direkt ablegte, so ging der Plan ohne Widerspruch auf. Einzig Dido Nociella ließ sich ihren Widerwillen anmerken.

Das Umschmelzen des Teils des Drachenschatzes, den die Gruppe nach Neetha geschafft hatte, lief ohne Zwischenfälle an und Julianus konnte seine frischen Befugnisse als Trodinar nutzen, um den Goldprägestock, der während der Wirren abhanden gekommen war, ersetzen zu lassen. Levia nahm sich vor, die Aureal mit dem Schabenhoras sukzessive prüfen zu lassen, denn der alte Goldstock mochte zur Falschmünzerei genutzt werden. Der Goldanteil in den gewöhnlichen Münzen würde ohnehin keinen höheren Erwartungen standhalten. Sie brachte die ersten Goldbarren zur Anzahlung eines weiteren Schiffbaus durch Marcus Kyrios herbei. Admiral Sanin würde eine Bireme aus Neetha für 6000 Aureal bekommen.
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Entwurzelung der "Pflanzer"

Levia erwies sich auch weiterhin als umtriebig im Bemühen ein Netz aus Plänen und Verpflichtungen in Neetha zu weben, das auch in der Abwesenheit der Gruppe halten würde. Sie inszenierte die kurzzeitige Öffnung eines Limbusportals zur "Zauberinsel" Katuki. Vorgeblich habe der Zauberer dort die Fähigkeit durch den Limbus zu reisen, vergelte Echsenartefakte mit Gold und sei bereit die Erkenntnisse seiner Studien über die Geschuppten zu teilen. Levia erklärte so die Transporte von der Ziegelei zur Schatzkammer des Palastes und die Menge des verfügbaren Reichtums über das vorgebliche Vermögen des Hauses Culus hinaus.
Tamin reiste derweil mit merklicher Freude zu einem Gestüt nördlich von Neetha um ein Dutzend Tiere zu erwerben. Julianus Culus plante die Produktion von Armbrüsten, wenn er sich nicht gerade seiner neuen Stellung erfreute und Borussius machte sich Gedanken über den Shinxir-Tempel, den man in Neetha errichten würde. Levia betrachtete die schwach besetzten Mauern von Neetha und zog ihre hohe Stirn in Falten.
Jegliches Bemühen um eine zahlenmässige Verstärkung, ob nun durch andere Legionäre, Söldner, Milizen oder gar religiöse Ordensleute, die Borussius anwerben könnte, zog sich hin und gleichzeitig war die Versorgungslage der Stadt im bevorstehenden Winter ungewiss.
Ein Kriegszug gegen die Reste der Civilis-Anhänger sollte der Stadt Linderung verschaffen, barg aber auch das Risiko Neetha in dieser Zeit eigener militärischer Bemühungen erneut angegriffen werden könnte. Kundschafter, um die Lage im Blick zu behalten, waren kaum verhanden. Levia erwog Kinder, Jugendliche und Alte aus der Sklaverei freizukaufen oder der Gosse der Stadt zu ziehen, um sie als Botengänger und Beobachter einzusetzen. Es zeigte sich, dass sich auch Niara um Waisenkinder sorgte und gemeinsam mit Lacerta vom See, der Tsa-Geweihten, bemühten beide sich um eine Besserung der Lage.
Niara versorgte Lacerta mit Geld, Kleidung und Unterkunft. Lacerta sammelte Kinder um sich, bevor sie nach Norden aufbrach, um beim Kauf von Nahrung für den Winter zu vermitteln. Das Gestüt von Cavalavet, zu dem Tamin gereist war, versprach Neetha zu warnen, wenn Despiona marschieren sollte und im Osten legte sich Wapiya, eine Späherin des Söldnerführers Fortius, auf die Lauer.

Neetha stellte Legionäre, Söldner und zyklopaeische Schleuderer, die Admiral Dozman gestellt hatte, auf, um die "Pflanzer"-Miliz im Umland von Drôl zu besiegen. Der Marsch nach dort über Vobran verlief störungsfrei. Das Landgut des Civilis fiel schnell unter dem Ansturm der professionellen Legionäre unter Führung des Centurios Providus.
Die Gruppe assistierte nur. Dabei fing sich Tamin einen Pfeil von einem Kurzbogenschützen ein, der ihn schwer verletzte. Ein Beserker, der vormals der Leibwächter des Civilis gewesen war, leistete beeindruckende Gegenwehr und starb schließlich zerhackt von der Überzahl neethanischer Legionäre.
Ein halbes Dutzend Verluste waren letztlich zu beklagen und eine ganze Reihe Schwerverletzter. Eine Reihe von Warnfeuern alarmierte die übrigen Pflanzer weiter im Westen. Unglücklicherweise hatten die langen Regenfälle des Herbstes eine Weile ausgesetzt.
Drol_detail_klein.jpg
Livius Aranol, der Anführer der Pflanzer, hielt sich zurück. Es gab keinen Angriff auf das Civilis-Landgut. Die Culus-Armee bekam Verstärkung durch Landgut-Besitzer aus dem Süden und aus Belenas. Mit weiteren Legionären und Söldnern machte man sich nach einigen Tagen daran auf das nächste Landgut zuzumarschieren. Beim Eintreffen der Angreifer brannte das Landgut bereits. Livius Aranol zog sich zurück und setzte zum Verdruss seiner verbündeten Gutsherren darauf verbrannte Erde zu hinterlassen. Mit seinem eigenen Landgut ging er nicht rücksichtsvoller um. Er begann seine Leute an der Westküste auf eine Schiffsflotte unbekannter Herkunft zu verladen. Doch durch ihre schiere Zahl und die der Pferde würde es dauern sich auszuschiffen.
Borussius, der das Kommando der Culus-Armee übernommen hatte, marschierte daher unverdrossen auf den Gegner zu. Prinz Sakis machte sich derweil nach Rücksprache mit der Gruppe in Richtung Zyklopeninseln auf, um Admiral Dozman zu finden. Am Aranol-Landgut machte ein Gotongi des Lucian zahlreiche Schiffe aus, die augenscheinlich überwiegend von Corapia entstandt worden waren. Durch das Anrücken des Culus-Heeres unter Zeitdruck gelangten die Pflanzer an Bord. Eine Trireme des Valtoron beschoss die Culus-Landtruppen mit Explosivgeschossen, aber Borussius hielt sich mit seinen Truppen aus ihrer Reichweite heraus.
Anders als beabsichtigt konnten die Pflanzer nicht alle überzähligen Pferde töten. 80 Tiere fielen in die Hand der Angreifer. Levia sorgte sich nach der Einschiffung der Pflanzer um einen Angriff von Valtoron auf Drôl oder gar Neetha, doch die Schiffe liefen Richtung Süden aus.

Während die Culus-Truppen sich auf den Rückmarsch machten, zeigte Dozmans Flotte Präsenz. Dozman hatte sich im Norden des Reiches Unterstützung zugänglich gemacht und war nun in der Lage sowohl der überschaubaren Flotte Benders, als auch Valtoron die Seeherrschaft streitig zu machen. Wenn Dozman weder Benders Schiffe angriffe, noch Rhetis einnehmen würde, so möge er zumindest einen guten Teil seiner Flotte in Belenas stationieren, ließ Julianus Culus nach Beratung mit der Gruppe dem Admiral übermitteln. Sowohl ein Angriff Valtorons auf Belenas, als auch die Passage von Schiffen an der Stadt vorbei sei dringend zu unterbinden, wenn man im Konflikt bestehen wolle. In Cuslicum sollten die Eltern des Julianus ein Abkommen mit der dortigen Nautarchin anstreben, um die Seemacht des Admirals Dozman weiter zu verstärken.


Die Spinne im Netz

Als die Gruppe Drôl passierte, erreichte sie die Kunde, dass in Neetha Stratega Racalla und der Hohepriester Baltrios Attentaten zum Opfer gefallen waren. Während der Täter es bei Baltrios leicht gehabt hatte, nach dem Aufhebeln der Fensterläden durch das ebenerdige Fenster in den Efferd-Tempel einzudringen, war die Tötung von Racalla eine Herausforderung gewesen. Wie Niara herausfand hatte er von einem leerstehenden Haus in der Stadt die Abläufe beobachtet, hatte einen Essenslieferanten getötet und war an dessen Stelle mit harmlosem Äußeren in die Festung gekommen und hatte dort die Nacht abgewartet. Durch seine spektakulären magischen Kletterfähigkeiten war es kein Problem gewesen das Festungsgebäude zu erklimmen, in dem die Stratega die Nacht verbrachte und auch dort einen Fensterladen aufzuhebeln. Allerdings war die Kommandeurin erwacht und hatte ihm einen Kampf geliefert an dessen Ende sie mutmaßlich mit ihrem eigenen Blut "Bender" an die Wand geschrieben hatte. Lucian hätte die Gelegenheit gehabt dies zu überprüfen, in dem er mit der Toten sprach, aber Borussius sprach sich dafür aus der Getöteten ihren Seelenfrieden zu lassen.
Mit dem getrockneten Blut von "Spurius" von der Klinge der Racalla sandte Lucian einen Gotongi aus, um den Täter zu suchen. Doch die Tat war bereits vier Tage her und der Täter fand sich weder in der Stadt, noch in ihrem Umland. Im Gespräch mit Levia äußerte Niara die Befürchtung, dass es sich bei "Spurius" nicht um einen Einzeltäter mit veränderbarem Äußeren handeln könne, sondern auch um verschiedene Personen, die ihren speziellen, durchdringenden Blick als zeitweise oder dauerhafte Gabe ihrer zweigesichtigen Gottheit verdankten.
Niara hielt Totenwache bei Baltrios. Am nächsten Tag wurde er auf einem Boot auf die letzte Reise auf das Meer der sieben Winde geschickt. Am Folgetag wurde Racalla mit militärischen Ehren in den Parkanlagen des Palastes beerdigt. Derweil ritt Tamin zum Gestüt von Cavalavet und lud in Julianus Namen den Besitzer ein. Denn es galt dringend die Versorgung der von der Pflanzermiliz übernommenen vielen Pferde zu gewährleisten.
Levia sprach mit Centurio Providus, den man am deutlichsten bei der Neubesetzung der Festungskommandatur übergehen würde. Sie deutet an, dass er für das Kommando einer gemeinsamen Armee des Städtebundes zwischen Neetha, Drôl und Belenas vorgesehen sei und versprach ihm vorher Familienangehörige aus Bosparan zu evakuieren. Centuria Mirvana sandte sie mit Begleitern nach Arivor, um der Familie der getöteten Stratega Racalla 500 Aureal zu übergeben und sich umzuhören, wie die militärischen Kräfte in der Stadt, Legionäre, wie Religiöse, zu Bender standen, nachdem sich die Stadtführung für ihn erklärt hatte.
Zudem verschärfte sie die Sicherheitsvorkehrungen in Neetha. Versehrte Ex-Legionäre würden unterhalb der Stadträte für einzelne Abschnitte in der Stadt verantwortlich sein und im Blick behalten, wer sich aus welchem Grund dort aufhalte und wie es um die Ordnung bestellt sei. Von der Sauberkeit, über die Versorgung der Bürger, bis hin zu den Patroullienrouten. Der Leerstand von Gebäuden sollte reduziert werden und die Stadtträte sollten zusehen, dass sie nicht mehr ebenerdig nächtigen würden. Man würde Fenster vergittern und Wachen im Umfeld empfehlen.
Auf den verlassenen Plantagen in Drôl würde man sich bemühen Hunde einzufangen, bevor sie verwilderten und würde sie den Patroullien und Torwachen mit Hundeführern als Wachhunde zuordnen.
Die Stadträtin Dido Nociella und künftig auch Isiz Junius würden ein Agentennetz knüpfen. In Neetha und in den Städten im Umkreis. Sie würden Informationen sammeln, Beobachtungen machen und Schlüsse daraus ziehen. Zur Finanzierung würden sie Edelsteine aus dem Drachenschatz bekommen, die sie über ihre wohlhabenden Handelkontakte veräußern könnten. Zudem würde Dido Baumwolle für ihre Weberei aus Drôl bekommen.
Die Stadträte Marcus Kyrios und Haldur würden die Lagerhäuser am Hafen überprüfen und die sichere Einlagerung insbesondere von Saatgut und Nahrung gewährleisten. Haldur würde zur wirtschaftlichen Festigung die Tabaklieferungen aus Drôl bekommen und das Geschäft damit beginnen. Idealerweise würde man die Weiterverarbeitung selbst übernehmen und nicht Methumis überlassen.

Nach einem festlichen Abendessen mit dem Landadligen Priscus Sirianus und Isiz Junios im Glaspavillion des Palastes von Neetha reiste die Gruppe um Julianus Culus nach Drôl und traf sich dort der der Drôler Trodinarin, Vertretern aus Belenas und Admiral Dozman um ein gemeinsames Bündnis zu besiegeln und Cuslicum im Namen dieses Bündnisses Unterstützung anzubieten, wenn es durch einen der Usurpatoren, Belen oder Halmar, belagert werden sollte. Die Hoffnung war, dadurch die Unabhängigkeit der bedeutenden Metropole zu sichern und sie möglicherweise sukzessive in das eigene Bündnis zu integrieren. Man kam überein, dass Dozman nicht nur Rhetis einnehmen würde, sondern dass er auch Belenas Schutz vor Valtoron gewähren würde, bis das Bündnis weitere Landtruppen aufbieten können würde.
In einem vertraulichen Gespräch mit Julianus, abseits der gemeinsamen Runde, gestand Dozman ein, dass sowohl Belen, wie auch Halmar Familienmitglieder von ihm als Geiseln genommen hatten. Gegenwärtig versammelten die beiden möglichen Horasnachfolger ihre Truppen. Belen in Arivor und Halmar in Bosparan.

Belenas als nächstes Reiseziel der Gruppe wurde von kriegerischen Waldmenschenstämmen, den Chirakah und Yakosh-Dey, überfallen. Bisher war deren Aktivität noch nicht besorgniserregend, sondern nur ärgerlich. Möglicherweise hatte Valtoron vorgehabt die Stellung in den Okkrahügeln auszuschalten, um verstärkt durch die Hilfstruppen der "Wilden" überraschen Laisor anzugreifen, eine befestigte Siedlung bei einer Eisenmine im Süden von Belenas. Das ein bedeutender Sklavenhalter, wie Valtoron, die Waldmenschen derart beinflussen konnte, statt selbst unter ihren Angriffen zu leiden, ärgerte Levia. Sie hoffte bei Laisor mit gemäßigten Stammesangehörigen sprechen zu können, um deren Motive zu verstehen.
Centurio Providus ließ man in Belenas zurück um Truppen auszuheben und auszubilden, nachdem sich Julianus mit der Trodinarin der Stadt verständigt hatte. Die Gruppe tätigte vor ihrer Weiterreise Richtung Okkrahügel noch einen Großeinkauf bei den Horaslaboratorien. Der Einkauf würde nicht mehr Quintus Hortensius zugute kommen, denn Niara hatte der Trodinarin zugetragen, dass der Leiter der Laboratorien in die eigene Tasche gewirtschaftet hatte. So kaufte man Heiltränke, Astraltränke, Gifte und Gegengifte, während die Leute der Statthalterin den früheren Auftraggeber der Gruppe ins Verließ brachten.
Die Explosivgeschosse von Valtoron waren wahrscheinlich keine alchimistischen Erzeugnisse, sondern magischer Natur. Ärgerlich vernahm Levia, dass sie möglicherweise nicht durch Feuer zur unkontrollierten Explosion gebracht werden würden, sondern durch ein Schlüsselwort.

In Laisor, einer Minenstadt zwischen Belenas und Corapia, erwarb man eine größere Menge Roheisen, Eisenbarren und Stahlbarren. Damit war ein großer Handelszug nach Neetha vollständig. Eskortiert durch Legionäre aus Belenas machte sich ein Zug mit den Rohstoffen, diversen Gütern, Arbeitern und Sklaven nach Drôl auf. In den Arralcorhöhen schlossen sich noch Minenarbeiter an, die Levia dort angeworben hatte.
Die Gruppe reiste in die Gegenrichtung zu den Okkrahügeln und erfuhr von einem verletzten Legionär, dass die Stellung dort von Waldmenschen und einer Vielzahl Spinnengetier überrannt worden war. Nachdem die Verschwörung damit gescheitert war die Befestigung unmerklich auszuschalten, war offenbar ein drastischer Schritt eingeleitet worden, der immerhin erahnen ließ was der Gegner in künftigen Gefechten aufbieten würde. Die Überwindung der dreißig im dortigen Castell stationierten Legionäre war erschreckend rasch gelungen. Stille lag über der von Spinnennetzen überzogenen Wehranlage. Unter Tamins Führung folgte die Gruppe den Waldmenschen in gebührendem Abstand. Da es sich um fast fünfzig Krieger unter Führung einer Schamanin handelte war die Situation außerordentlich gefährlich.
Während die Gruppe noch ihr Vorgehen besprach, sammelten sich die Waldmenschen in der Senke zu einem großen Kreis und ein Ritual begann. Soweit Niara verstehen konnte rief die Schamanin die Ahnen an und versprach ihnen Rache für erlittenes Unrecht. Levia bot an die Waldmenschen abzulenken, damit Tamin und Julianus die Chance zu einem Schuss auf die Schamanin bekommen würden. Sie verwandelte sich mit hundertfachem Knistern in den türkisglänzenden Käferschwarm und stob in Richtung der Baumwipfel davon, immer auf der Hut vor Tieren, die ihrem Schwarm gefährlich werden könnten.
Stammesritual02.jpg
Auf dem Platz bei einem Jadetotem sammelten sich mit großem Geheul die Geister der Toten. Mutmaßlich hatte Belen Horas vor ungefähr vierhundert Jahren hier eine große Ansiedlung des Stammes mit all ihren Bewohnern niedermachen lassen. Levia materialisierte sich auf der anderen Seite der Senke im Urwald und rief erst ein Trommeln und Rufe, dann Schreie und Kampfeslärm als Illusion hervor. Nicht nur die Waldmenschen gerieten in Unruhe, sondern das Ritual brach ab und aus den Totems der Umgebung fuhren geisterhafte Panther hervor und zischten direkt auf Levia zu, nicht etwa auf die hervorgerufenen Geräusche. Nur durch die Gnade der Götter und die Abschirmung ihrer Aura gelang es ihr sich nach der Verwandlung in den Käferschwarm Angriffen zu entziehen.
Niara überzeugte derweil Tamin und Julianus das Totenritual nicht zu stören. Deshalb schossen die beiden erst auf die Schamanin, als diese das Ritual wieder aufnahm und schließlich abschloss. Die Ablenkung von Levia blieb ungenutzt und die beiden Schützen mussten um ihr Leben fürchten. Zu ihrem Glück traten die Raubkatzen nicht erneut aus den Totems hervor, sondern nur die Waldmenschen machten sich auf die Jagd und wurden von der mit göttlicher Macht erfüllten Niara in die Irre geführt. Erschöpft entschloss sich die Gruppe schließlich vor Laisor erneut Richtung Corapia vorzudringen.
Unterwegs unterhielten sich Niara und Levia abseits der anderen Gruppenmitglieder über die Entscheidung und das Gefühl sich in Käfer zu verwandeln. Dabei kam auch Niaras Skorpiongottheit zur Sprache. Tamin jagte derweil und hatte ein Erfolgserlebnis, als er seinen ersten Braten auf den Punkt würzte mit dem was er auf der Jagd am Wegesrand gefunden hatte.

Abgehetzt und erschöpft entschied man sich in Laisor dennoch nicht nach Belenas zurückzukehren, sondern nach Corapia vorzudringen und zu beobachten, wie die Vorbereitungen des Valtoron gediehen waren und ob man sie irgendwie sabotieren könnte. Vier Tage mühsamen Fußmarsches später drangen zunächst Niara und Levia in die Stadt ein. Niara belog die Legionäre am Tor und Levia flog in Käfergestalt über die Mauer. Unbehelligt erreichten beide ein Gasthaus, in dem sie nach einem vorgeblich zufälligen Kontakt Zimmer mieteten. Beide waren bei Nacht nicht in den Zimmern. Niara kundschaftete die Stadt aus, Levia berichtete der Gruppe außen, brachte Verkleidungsmaterial hinaus und schlief unbequem im Freien.
Bei Tagesanbruch stellte Niara fest, dass Spinnen in den Zimmern gewesen waren und man wunderte sich, wie sie auf die Fährte der beiden gekommen waren, denn Valtorons Agenten waren offenbar nicht aktiv geworden. Nachdem auch Julianus und Tamin in der Stadt waren, vorgeblich als Großwildjäger eines belentreuen Exentrikers, traf man sich auf Vermittlung des Brajan-Priesters Brajanus mit Fronto Theodicus. Dieser Kaufmann war bei Valtoron in Ungnade gefallen und hatte nicht sein Leben, sondern nur seine Geschäftsgrundlage verloren. Valtoron herrsche seit zehn Wintern über die Stadt habe er teilweise mit roher Gewalt und teilweise mit Verhandlungsgeschick beigelegt. Nur die mittlerweile ebenfalls geschäftlich angeschlangene Großgrundbesitzerfamilie Talvinus, außerhalb von Corapia, leiste ihm nicht kleinlaut Gefolgschaft.
Der Feuermagier Artorius sei seine rechte Hand und werde ihm vermutlich als Statthalter nachfolgen, wenn es ihm gelänge Belenas zu erobern. Nach dem Tod von Olruk-Horas II. sei zudem der Prätorianer Servianus hinzugestoßen, der ihm einen Bastardsohn des verstorbenen Horas mitgebracht habe. An dritter Stelle stehe Centuria Lamea, der keine besondere Aufmerksamkeit von Valtoron zukomme. Derzeit der umtriebige Herrscher ohne weitere öffentliche Erklärung mit seinem Großkampfschiff, der Oktere "Corapia", unterwegs. Piratenjagd gebe er nicht mehr als Grund vor.
Die Gruppe entschied sich wegen der unklaren Bedrohung durch die Spinnen nicht in einem Gasthaus zu nächtigen, sondern eine der örtlichen Verbrecherbanden ihres Unterschlupfes zu berauben. Möglicherweise würden die "Collegien", wie sich die Banden nannten, über weniger Hilfskräfte verfügen, da Valtoron danach strebte waffenfähige Untertanen als Seesoldaten, Matrosen oder Ruderer für seine überdimensionierte Flotte zu gewinnen. Julianus bot sich bereitwillig als Köder an, gab fleißig Geld in einem der Stadtviertel aus und fragte nach speziellen, besonders teuren Vergnügungen. Im Handumdrehen hatte er bei Dunkelheitseinbruch zwei Schatten an sich kleben. Die beiden machten sich daran ihn zu überwältigen, als den einen ein Pfeil von Tamin traf und dem anderen Niara ihren Dolch an die Kehle hielt. Mit seiner unfreiwilligen Hilfe machte man den Unterschlupf ausfindig und betrat diesen. Ein Kampf blieb aus, das Borussius den Anführer der heruntergekommenen Bande derart einschüchterte und gleichzeitig für Unannehmlichkeiten monetär kompensierte, dass sich die Kriminiellen vorerst unterwarfen. In der folgenden Nacht gab es keinen Spinnenangriff, daher begann man Kontakte zu knüpfen. Levia suchte den Brajan-Vorsteher des hiesigen Tempels erneut auf und bat um einen Schutzsegen vor den Verwünschungen des Spurius, die ihre Träume unruhig hatten werden lassen.
Borussius und Aurentian ließen sich derweil von Valtorons Anwerbern als Offiziere anmustern. Levia war nicht begeistert davon, denn eine Flucht aus Corapia schien unter den gegebenen Umständen unmöglich. Sowohl zur See, als auch zu Land wäre man einer Hatz hoffnungslos ausgeliefert. Allerdings blieb die Unternehmung auch nicht ganz fruchtlos. Es gab Hinweise darauf, dass Valtoron auch mit dem gefürchteten Waldmenschenstamm der Wudu ein Abkommen geschlossen hatte und einen Vorposten im Süden der Stadt unterhielt, der als Armeelager und Ausbildungsstätte diente. Seine versammelten Kräfte legten nahe, dass er anstrebte in der Auseinandersetzung um den Horasthron der lachende Dritte zu sein, denn nur so wäre es für Levia schlüssig, dass er seine Überlegenheit nicht bereits ausgespielt hatte um Belenas zu erobern.
Borussius und Aurentian waren über Nacht in der Festung, bevor man sie ihren Truppenteilen zuweisen würde. Am Abend kroch Levia in Käfergestalt durch eines der Fenster der Anlage, nachdem sie Niara die Illusion eines Sklavenbrandzeichens angeboten hatte.
Wie sich im Laufe der Zeit herausstellte gelangte sie in das Zimmer von Servianus, dem arroganten Prätorianer, der aus dem Gefolge des Schabenhoras zu Valtoron gewechselt war. Dessen Habe war nicht sonderlich spannend. Es gab Hinweise auf eine Geliebte, die von Halmars Leuten getötet worden sei und eine steinere Spinne, die man ihm auf dem Kopfkissen hinterlassen hatte. Sie drang noch in ein weiteres Zimmer ein, entschied sich dann aber kein weiteres Risiko eingehen zu wollen.
Niara sammelte in dieser Nacht auf ihren verborgenen Wegen die interessanteren Erkenntnisse- Die magischen Explosivgeschosse hätten kein Auslöserwort, sondern würden durch Aufschlag gezündet. Valtoron sei mit Bender übereingekommen, dass man ihm für seine Unterstützung des Möchtegern-Horas aus Belhanka, Bender, die Königswürde der Zyklopeninseln übertragen würde und er habe vor den Spross des Schabenhoras zu töten, sowie dieser keinen unmittelbaren Nutzen mehr für seine Pläne habe. Spurius habe Kontakt mit Valtoron gehabt, stehe aber nicht in dessen Diensten, sondern habe seine eigene Agenda.
Levia besprach mit den beiden Legionären ihrer Gruppe, dass man diese einige Wochen im Dienst von Valtoron belassen werde, bis das Schiff in Neetha bereit sei sie aus der Zwangslage zu holen und die Verfolger in einen Hinterhalt des Admirals Dozman zu locken. Nachdem Tamin einen Agenten des Valtoron aufgegriffen hatte, der bereits über sie und einige ihrer Begleiter Beobachtungen weitergeleitet hatte, beeilte man sich aufzubrechen. Am kommenden Morgen wirkte sie die Illusion eines Portals im Unterschlupf der unterworfenen Straßenbande. Sollten Valtorons Agenten die Kriminellen verhören, sollten sie falsche Vorstellungen von ihrer Macht bekommen. Es machte keinen Sinn mehr unauffällig zu tun, also entschied sie sich mächtig wirken zu wollen. Vor der Stadt setzte sie noch eine weitere Illusion ein. Während Tamin aus dem Verborgenen schoss, projizierte die tulamidische Magierin das Phantom der vor einiger Zeit bekämpften Waldmenschen-Schamanin und eines ihrer Krieger mit Bogen, der auf einen der Anführer im Lager des anderen Waldmenschen-Stammes vor Corapia zeitgleich mit dem echten Schuss feuerte. Während die Illusionen die vorgebliche Flucht antraten verwandelte sich Levia in ihren Käferschwarm und Tamin nutzte einen Verwandlungstrank von ihr, der ihm Vogelgestalt verlieh. Das die Waldmenschen keine Bögen nutzten, sondern Blasrohre, führte nicht zum Verzicht auf die Täuschung. Levia hoffte dennoch Verwirrung zu stiften und bestenfalls einen Zwist zwischen den Stämmen zu verursachen. Das Bündnis von Valtoron mit verschiedenen, normalerweise verfeindeten Stämmen musste instabil sein.
Mit einem von Julianus und Tamin beschafften Fischerboot setzte sich die Gruppe dann in Richtung nördlichen Landzunge ab und gelangte nach einem Marsch durch Sümpfe nach Belenas.
In Belenas besprach man sich mit der Trodinarin und warnte sie vor den Waldmenschen und den Spinnen. Das Horaslaboratorium sollte Brandsätze vorbereiten, damit man eventuelle Angreifer in eine flammende Falle locken könne. Die Gruppe reiste über Drôl nach Neetha. Dort bereitete Levia eine Expedition zur verwunschenen Globulenfestung Abbadom vor. Julianus reiste derweil nach Cuslicum weiter und begann gemeinsam mit seiner Mutter den Stadtrat zu beeinflussen, um einen Beitritt zum entstehenden Städtebund zu erreichen.
Bei seiner Rückkehr war die Bireme der Gruppe fertiggestellt und mit der Tochter des Kaufmanns Gerbelstein hatte Levia eine Kapitänin gewonnen. Gemeinsam mit Schiffen des Admirals Dozman segelte man nach Süden, um einen Teil von Valtorons Schiffen in einen Hinterhalt zu locken.
Hexeninsel.jpg
Zuletzt geändert von CCustodias am 06.02.2024 22:28, insgesamt 13-mal geändert.

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Eine Flotte, sie zu knechten, ...

In Corapia machte sich die Flotte des Valtoron zum Auslaufen bereit. Legionär Aurentian, der sich zwischenzeitlich den Prätorianern im Umfeld des Despoten angeschlossen hatte, berichtete, dass der Shinxir-Priester Borussius als Ausbilder in einen Außenposten im Süden abkommandiert worden sei. Insgesamt verfüge Valtoron über mehr Schiffe, als bisher vermutet. Ein weiterer Teil der Flotte würde im Außenposten liegen. Zusätzlich gäbe es noch Unterstützung aus Brabacia und von einem versteckten Piratenhafen in der Krabbenbucht. Admiral Dozman, der Verbündete der Gruppe, wäre in einer offenen Seeschlacht klar unterlegen.
Ein Großteil der Ruderer sollte mit Untoten besetzt werden. Menschenopfer der Wudu würden dazu bereitgestellt. Was erschreckend war, sich aber auch als Schwachpunkt herausstellen könnte. Niara brachte heraus, dass kein einzelner Schamane auf den Schiffen diese Zombies steuern solle, sondern ein Wudu-Geisterseher aus der Piratenstadt Nasce. Daher entschied sich die Gruppe, anders als geplant, kein großes Aufsehen in Corapia zu veranstalten, sondern die Stadt zu umschiffen und erst Borussius aus dem Außenposten Aculeus abzuholen um dann nach Nasce zu segeln.

Man erwog die Piratenstadt direkt anzulaufen, verbarg dann allerdings das Schiff in einem Seitenarm der Krabbenbucht. Nasce war kein chaotischer Piratenhafen, sondern offenbar von Valtoron zu einem weiteren Flottenstützpunkt ausgebaut worden. Im Süden der Stadt befand sich ein Lager der Waldmenschen des Wudu-Stammes.
Dort machten Lucian und Levia unter Anleitung des wildniserfahrenen Tamin hinter einer Umzäunung, die mit magischen Wachschädeln behangen war, ein Zelt aus, in dem sich beachtliche magische Kräfte abzeichneten. Levia hätte Lucian gebeten einen Gotongi zu schicken, aber man entschied sich dafür sie zur Ablenkung auszusenden, damit sich die Gruppe dem Zelt würde nähern können. Im Lager befanden sich etwa zweihundert Waldmenschen und zusätzlich Untote in Käfigen.
Mittels mehrerer Illusionen lockte Levia erst eine Gruppe Waldmenschenjäger an und verursachte durch einen brennenden Baum und eine schlagende Trommel Tumult, während sie sich immer weiter südlich in den Dschungel zurückzog und dann in tausend Käfer verwandelte, als die Waldmenschen näher kamen. Die Gruppe zögerte ins Lager einzufallen, da sich noch über hundert Waldmenschen darin befanden, aber die Agentin Niara nutzte das Durcheinander. Ein Schamane, der auf sie aufmerksam wurde, wurde aus der Distanz von Tamin und Julianus erschossen. Seine glühenden Augen waren ein ausreichendes Ziel in der einbrechenden Dunkelheit. Ein Verfolgertrupp der Wudu scheiterte an der Gegenwehr der Gruppe und man zog sich zurück in der Hoffnung, dass Niara den Kristallschädel, der die Macht des Geistersehers verstärkt hatte, zwischenzeitlich geborgen haben sollte.
Nach dem Angriffstrupp der Waldmenschen stolperte eine Gestalt in die Gruppe, die nicht den Kampf suchte, sondern ebenfalls auf der Flucht war. Mharbal, unverkennbar selbst mit Waldmenschenblut, aber aufgewachsen im Sultanat bei Thalusa als Teil der Oberschicht. Während die Legionäre überlegten ihn zu erschlagen, entschied sich Niara nach kurzem Wortwechsel sich für die Rettung vom Flüchtling bezahlen zu lassen. Der Mann hatte Gold in einem Bündel, dass er an seinen Körper presste. Er war Opfer der Piratenstadt und ihrer Umstände geworden, hatte aber als Magiekundiger nicht zu den Unglücklichen gehört, die in den Käfigen der Waldmenschen gelandet waren.
Levia war in Käfergestalt bereits beim Schiff und hatte dessen Abfahrt vorbereitet, deshalb entging die Gruppe weiteren Suchtrupps der Waldmenschen knapp. Auch zur See bahnte sich nicht direkt eine Verfolgung an. Der Wasserdruide Terrentius sorgte für einen günstigen Wind und die kleine Bireme mit dem großen Segel konnte ihre Stärken ausspielen. Vor Corapia sichtete man ein fremdes Segel, das sich allerdings entfernte. Es war wahrscheinlich nicht Levias beste Idee, als sie vorschlug den Gegner zu einer Verfolgung zu provozieren.
Das andere Schiff war eine größere Bireme und behäbiger. Das kleinere Schiff der Gruppe holte auf und Mharbal ließ sich überzeugen gegen Bezahlung seine magische Kraft durch Dämonenbeschwörung vorzuführen. Man begann sich gegenseitig zu umsegeln und die Kurzbogenschützen auf der anderen Seite konnten nicht über die selbe Distanz schießen wie Tamin und Julianus. Doch die Feinde hatten genügend Bewaffnete um einen Schildwall auf dem geschlossenen Deck zu bilden. So belauerte man sich eine Weile, während die Ruderer bei der gegenseitigen Umkreisung ächzten. Mit einem Mal öffnete sich der Schildwall der Gegner überraschend und ein Schiffsmagier warf über ungewöhnliche Distanz einen Feuerball auf das Schiff der Gruppe.
Das Segel wurde getroffen und der Geschwindigkeitsvorteil auf der Strecke in Windrichtung ging verloren. Levia verwandelte sich in Käfer und nahm im Ruderdeck der Gegner Gestalt an. Ihr Ahnenstab hielt einen Legionär und einen Aufseher fern, während sie versuchte Aufruhr unter den Sklaven zu schüren. Auf Deck der Valtoron-Bireme hatte Mharbal die Sphären durchlässig für Dämonenkrallen gemacht, die für Tumult sorgten. Dennoch schaffte es der feindliche Schiffmagier allmählich die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen und das Schiff der Gruppe setzte sich ab, sowie Levia wieder an Bord war.
Bei der Insel Malatuda traf man sich mit Schiffen von Dozman. Niara entdeckte einen Gotongi und man verlor die Hoffnung etwaige Verfolger in einen Hinterhalt locken zu können. Daher verlegte man die kleine Flotte nach Belenas. Die Magiekundigen mussten sich ausruhen und Lucian würde sich zudem eingehend mit dem erbeuteten Kristallschädel befassen. Es stellte sich allerdings heraus, dass er davon besessen war.
Nach wenigen Tagen in Belenas kam heraus, dass Lucian in Schlafphasen in einem alten Wudu-Dialekt zu reden begonnen hatte und die Wudu eine Geisterzitadelle verehrten. Einer ihrer Schamanengeister hatte begonnen Lucian zu vereinnahmen und weder Astagius, noch Levia, Mharbal, noch der Hofmagier der Trodinarin besaßen nur annährend die Macht dieses Band wieder zu lösen. Niara knüpfte im Verborgenen Kontakte zu einer machtvollen Kreatur, die ihr Hilfe versprach. Also entschied man sich erneut Corapia anzusteuern und Niara ging zu ihrem Treffen und kam mit einem erschöpften, aber erlösten Lucian zurück. Es war tatsächlich keine Falle gewesen.
Allerdings war sie verstimmt, denn Mharbal hatte einen Gotongi zur Beobachtung von ihr entsandt und daran wäre das Abkommen beinahe gescheitert. Ein weiterer Gotongi von Mhabal berichtete von einer nahen Flotte. Valtorons Schiffe liefen nach Belenas aus.

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Das Schiff der Gruppe erreichte Belenas vor dem Feind und warnte die Trodinarin und die Schiffe des Dozman. Es wurde allerdings schmerzhaft offensichtlich, dass die Unterstützung Dozmans für Belenas unzureichend war. Er hätte schon seine gesamte Flotte dort stationieren müssen, damit man eine Chance gehabt hätte dem Gegner auf See beizukommen. Mit einem halben Dutzend Schiffe konnte man Valtorons Flotte nur ausweichen und hilflos zusehen, wie die Bergbausiedlung Laisor fiel. Levia war ärgerlich, denn genau davor hatte sie die Trodinarin von Belenas ausdrücklich gewarnt. Es zeigte sich, dass die Flotte bei diesem Angriff nicht vorhatte Belenas anzugreifen, sondern zunächst Sklaven besorgen sollte. Valtoron schien sein Plan mit den untoten Ruderern ohne den Besitz des Kristallschädels offenbar nicht mehr verlässlich.
Mharbal beschwor einen gewaltigen Rochendämon, der zwei Schiffe so mit einem Strudel vom Kurs abbrachte, dass sie kollidierten. Anschließend versuchte Valtorons Flotte nicht mehr das Schiff der Gruppe direkt anzugreifen. Levia näherte sich der Flotte als Käferschwarm und stellte fest, dass keine Untoten an Bord der größeren Schiffe waren, allerdings eine ganze Reihe Magier.
Daher entschied man sich die Flotte zu diesem Zeitpunkt nicht direkt zu bekämpfen. Man musste die verbleibende Zeit nutzen. Man würde an Dozman appellieren mehr seiner Schiffe bei Belenas einzusetzen. Man würde zweihundert Waldmenschen-Sklaven freilassen, vorgeblich zum Dank für eine Zusammenarbeit mit einem der Stämme bezüglich der Warnung vor dem Kristallschädel und dessen Ausfindigmachung, um das Misstrauen unter den Stämmen zu verstärken.
Die Überlegung von weiteren Unternehmungen in Corapia verwarf man. Man bereitete sich auf das Eintreffen von Valtorons Armada vor und man erwartete einen gleichzeitigen Angriff von Waldmenschen. Das Wagnis sich überhaupt auf einen Kampf einzulassen war hoch. Belenas hatte keine Stadtmauer und Valtoron hatte offenbar seit grob zwei Jahrzehnten die Voraussetzungen für diesen Angriff geschaffen, während die Gruppe nur Wochen der Vorbereitung ihrer Seite gehabt hatte. Wenn es Valtoron gelingen sollte die größte Stadt des Südens ohne nennenswerte Verluste zu erobern, dann würde es noch schwerer werden seinen Feldzug zu stoppen.
Man bereitete Feuerfallen und Verteidigungslinien vor, aber die Legionäre der Trodinarin waren beklemmend wenige und es blieb keine Zeit weitere Truppen hinzuzuziehen, ganz abgesehen davon das Neetha dann schutzlos gewesen wäre. Dozman kam, aber die Armada von Valtoron war erschreckend zahlreich und auch als sie anlandete, blieben genug Schiffe auf See um Dozman mindestens ebenbürtig entgegen zu steuern.
Zeitgleich mit den Belagerungstruppen, drangen hunderte Waldmenschen, begleitet von tausenden Spinnen unterschiedlicher Größe, von Osten in die schwach geschützte Stadt ein.
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Im Abwehrkampf gelang es zwar viele Waldmenschen zu töten und eine Vielzahl von Spinnen zu verbrennen, aber angesichts der anlandenden Einheiten Valtorons schien eine längere Verteidigung oder gar ein Triumph unmöglich. Zusätzlich zu den Seesoldaten und Legionären entlud die Flotte der Feinde auch noch Untote, die von Wudu-Schamanen gelenkt wurden. Erstaunlich angesichts der Tatsache, dass Valtoron noch immer mit einem Einsatz des Kristallschädels rechnen musste. Die Legionäre der Stadt zogen sich sukzessive in zwei Tempel und die Festung zurück.
Mharbal gelang es die Geschosse zweier Katapultschiffe mit Gotongis zur Explosion zu bringen. Allerdings verfügte der Gegner noch über vier weitere solcher Schiffe und begann die Festung sturmreif zu schießen. Während Valtorons Landtruppen den Sonnenhügel und den Heshtrahtempel einschlossen näherten sich auf See die beiden Flotten einander. Auch dort waren die Angreifer zahlreicher.

Zwar gelang es Levia noch ein weiteres Katapultschiff in Brand zu stecken und während der Sonnenhügel fiel, konnte die Gruppe den Heshtratempel halten, aber Belenas schien verloren. Servianus, der Praefecto Praetorio des Reiches, erholte sich von einer Giftattacke von Niara und langsam begannen sich die Waldmenschen seinem Angriff anzuschließen, nachdem sie zuvor zögerlich geworden waren, ob ihrer Verluste. Ein Shruuf wurde am Sonnenhügel beschworen und machte den Legionären von Belenas dort ein Ende. Die Tötung von Schamanen der Yakosh-Dej und Wudu erkaufte den verbliebenen Verteidigern nur Zeit, aber brachten ihnen nicht den entscheidenden Vorteil. Auf See spaltete sich Dozmans Flotte auf und die Gegner folgten siegesgewiß ihrer Bewegung. Unerwartet schnell bewegte sich Valtorons gewaltiges Schlachtschiff, gezogen von einer Seeschlange. Doch Dozman hatte sich ebenfalls Unterstützung verschafft. Der Wasserdruidenzirkel von Calruna bereitete bei ihm an Deck ein Ritual vor.

Als es zur Ausführung kam erhob sich eine gewaltige Welle aus dem Meer der sieben Winde traf die Hälfte von Valtorons Flotte einschließlich seines Flaggschiffes und ließ etliche Schiffe an Land zerschellen. Jahrzehnte der Vorbereitung die Herrschaft über das Reich zu übernehmen begannen ins Wanken zu geraten.
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Dozman gewann das Seegefecht gegen die übrige Flotte Valtorons entscheidend, obwohl die Seeschlange seinem Flaggschiff hart zusetzte. Seine Schiffe setzten Kurs auf Belenas und landeten dort an, um das Landgefecht zu unterstützen. Doch auch Valtorons übrige Seestreitkräfte brachten noch immer eine beachtliche Kraft zusammen, als sie sich zwischen den Wracks ihrer Schiffe sammelten. Sein auf Grund gelaufenes Flaggschiff beschoss sogar weiter Dozmans Flotte mit seinen Katapulten.

Als die Truppen des erfolgreichen Admirals anlandeten begann die Festung von Belenas einen Ausfall und auch vom Heshtratempel aus mischte man sich in die Stadtkämpfe ein, während sich die Feinde teilweise zurückzogen, um sich Valtoron direkt anzuschließen. Die Legionäre Aurentian und Borussius stellten den Shruuf und beendeten dessen Treiben. Borussius überzeugte zudem Servianus gegen freies Geleit seine Unterstützung für Valtoron zu beenden. Eine Weile breitete sich trügerische Ruhe in Belenas aus, während Valtoron in breiter Front anrückte. Die Verteidiger begannen sich in der Festung zu verschanzen, doch unter Dozman sammelten sich kampfstarke Truppen und schifften sich ein, um dem Feind in den Rücken zu fallen. Eine glückliche Entscheidung, denn bald darauf begann sich eine Glocke gewaltiger Beherrschungsmagie gegen die Festung und ihre Umgebung zu richten. Im Rücken des Feindes, nur geschützt durch die heilige Ausstrahlung von Borussius Artefakt xxx aus der Frühzeit des Reiches, drang die Gruppe in die Katakomben unter dem Sonnenhügel ein, angestrengt im Versuch den letzten von Valtorons vielen Plänen zu durchkreuzen und seine Ambitionen auf den Horasthron zunichte zu machen.

In einem Innenhof einer Befestigung auf dem Sonnenhügel befand sich eine gewaltige Assel, die unter Valtorons Aufsicht einen Beherrschungszauber großer Macht über die Stadt wirkte. Stück für Stück kamen die Verteidiger von Belenas heran, um sich freiwillig von den Anwesenden töten zu lassen. Borussius bat Shinxir um seinen Segen für die Gruppe. Unter Schutz dieses Segens flog Levia in Käfergestalt in den Innenhof und wirkte die Illusion von Brandgeruch auf einen schmalen Einlass zum Keller des Gebäudes. Die Assel geriet in Unruhe. Aus der Deckung von Pflanzenbewuchs an der Seite des Innenhofes begann der Gruppennekromant Lucian die Toten zu erheben. Als sich die Leichname erhoben und die Assel wegen des Brandgeruches aufgebracht ihren Zauber unterbrach, begannen Julianus und Tamin auf die Anwesenden zu schießen. Ihr erstes Ziel war ein anwesender Magier, der unmittelbar durch ihre Schüsse zu Tode kam.
In tollkühnen Lauf sprintete Niara zu Valtoron und seiner Assel. Obwohl sich in seiner Nähe der Centurio Gaius Flavius und eine weitere Centuria befand, gelang es ihr beschleunigt durch einen magischen Ring allen Angriffen zu entgehen und die Anwesenden eine Weile zu beschäftigen. Während sich das Kampfgeschehen im Innenhof gegen die Gruppe wendete, da Valtorons Legionäre zahlenmäßig klar überlegen waren, konnte genug Zeit gewonnen werden, dass Tamin etliche Schüsse abgeben konnte und auch Julianus seine Armbrust schließlich durchgeladen hatte.

Die beiden Schützen trafen die monströse Assel derart heftig, dass sie kreischend aufbäumte, aus dem Hof lief und nicht den Eindruck machte, dass sie ihren Zauber in absehbarer Zeit wieder aufnehmen würde. Levia verwandelte sich derweil erneut in den geflügelten Käferschwarm und holte Dozmans Truppen heran. Durch dessen Kämpfer konnte die Gegenwehr auf dem Sonnenhügel erstickt werden und Valtoron wurde geschlagen. Einer seiner verbündeten Offiziere rammte ihm sein Schwert in den Rücken und dann gab ihm Niara den Rest, während die Aufforderung des Julianus, ihn gefangenzunehmen, wirkungslos verhallte.
Anschließend fielen Dozmans Soldaten, von der Gruppe geleitet, den verbliebenen Kräften Valtorons in den Rücken. Dessen Legionäre und Hilfskräfte befanden sich zu dieser Zeit im Abwehrkampf gegen einen Ausfall der Festung von Belenas und ergaben sich, als sie von zwei Seiten unter Druck gerieten. Valtorons vielschichtige Pläne und seine Ambitionen auf den Horasthron zerfielen in Belenas endgültig zu Asche, doch die Assel konnte nicht erlegt werden und floh in den Dschungel.
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Risse im Fundament

Cuslicum stand in diesen Tagen unter Belagerung von Halmar Halgardsson, der sich in Bosparan an die Macht geputscht hatte und dessen Kontrahenten Bender Claudius von Belhanka, der seine finsteren Pläne mit den altehrwürdigen Farben eines der bedeutensten Adelshäuser jener Zeit bemäntelte. Der Schlangenrat, der Cuslicum beherrschte, war froh, dass ihm Admiral Dozman Unterstützung gegen die Belagerer beider Seiten zusicherte, nachdem Valtoron von Corapia besiegt worden war.
Neetha, Drôl, Belanas, das von Dozman unlängst eroberte Rhetis und das besiegte Corapia schlossen sich mit Cuslicum mehr oder weniger freiwillig zu einem Städtebund zusammen, der vorhatte keinem der beiden Möchtegern-Sukzessoren nachzugeben. Insbesondere gegen Bender hegte man nach dessen empörenden Umsturzplänen für den Süden des Reiches eine Abneigung. Halmar wäre ein möglicher Verbündeter gewesen, wenn er sich nicht Monde zuvor mit Dozman zerstritten hätte. Dennoch würde man mit ihm verhandeln, während man in Erwägung zog gegen Bender offen Krieg zu führen. Julianus Culus, dessen Familie in Cuslicum einflussreich war, machte sich daran eine Reise nach Bosparan vorzubereiten. Zunächst galt es allerdings die Ankunft der Hauptflotte von Admiral Dozman abzuwarten. Die Zwischenzeit vertrieb sich der Adelsspross mit Empfängen und Orgien der gehobenen Gesellschaft. Am Rande dieser Ereignisse machten insbesondere Levia von Puninum und Niara Bekanntschaft mit der umtriebigen Schwester von Julianus, Voltara Culus. Mit großer Begeisterung machte sich Voltara daran hinter den Kulissen die Umtriebe eines Drachenkultes aufzudecken, der vor dem Schlangenrat über Cuslicum geherrscht hatte.
Die Herrschaft des Fran Horas war gerade erst ein Menschenleben her und unter der Oberfläche des rissigen Reichsfundamentes lagen die Narben aus jener Zeit, die Fluch und Segen für seine Untertanen mit sich gebracht hatte. Nach ersten Erkenntnissen ließ sich Bonifatia aus dem Schlangenrat von Levia überzeugen ihr in den labyrinthischen Katakomben des Hezint-Tempels eine zweigesichtige Statue zu zeigen, die jenem Götzenbild ähnelte das die Gruppe in der Villa des Drôler Adligen Titus Civilis gefunden und zerschlagen hatte. Levia ärgerte sich, dass der Schlangenrat diese Statue nicht zerstört hatte. Sie dachte darüber nach, ob sich nicht vielleicht ein Zirkel aus Kultisten zu ihrer Verehrung in die unterirdischen Anlangen schleichen würde. Deuter Astagius Zeno würde ihr wahrscheinlich sagen können, zu welchen Sternkonstellationen solche Treffen abgehalten werden würden. Yal Stenan, einem Drachenkultist der alten Tage, wurden stechende Augen und eine verschwörerische Einflussnahme nachgesagt, die sie an "Spurius, das Phantom" erinnerte. Jenen mächtigen Magiewirker, der in die meisten Umsturzpläne im Süden verwickelt gewesen war und der mittlerweile häufig ihre Träume heimsuchte. Der alte Cuslicumer Kult des unheilvollen zweigesichtigen Herrschaftsgottes schien eine ältere Wurzel der Aktivitäten zu sein, die jener "Spurius" weiter vorantrieb.
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Der Gruppe gelang es den Kultisten bei der Statue in den Katakomben aufzulauern, aber der Kopf der Verschwörer, der sich "Draco Horas" nannte, war nur als Illusion erschienen. Seine vier Untergebenen nutzten Artefaktringe um sich mittels Teleportation dem Zugriff der Gruppe zu entziehen. Eine Verschwörerin hatte allerdings ein Ringplagiat ohne magische Ladung. Die Nautarcha von Cuslicum war also entweder bewusst der Gruppe überlassen worden oder von einem ihrer Mitverschwörer verraten worden. Einen weiteren Kultisten traf ein Pfeil. Tags darauf lag der Kopf des Vizekommandanten der städtischen Truppen vor dem Anwesen der Familie Culus, bevor man ihn hatte ausfindig machen und verhaften hatte können. Dieser Kopf war mit einem tückischen und äußerst exotischen Zauber belegt, der jeden in den Limbus gerissen hätte, der seine Hand nach ihm ausgestreckt hätte. Glücklicherweise war es Levia, die seine Magie enthüllte, statt ihn zu berühren. Auch die verhaftete Nautarcha war mit einem Zauber belegt, der von einer Brajan-Hochgeweihten aus Bosparan entkräftet werden konnte, bevor er zur Entfaltung kam.
Nach Ermittlungsarbeit, einschließlich der Zuhilfenahme von Lucians Totenbeschwörungszauberei, kam heraus, dass "Draco Horas" davon gesprochen hatte im Auftrag des Yal Stenan zu handeln und einen Umsturz in Cuslicum anstrebte, um einen Kult an die Macht zu bringen, der den goldenen Drachen Ppyrr verehrte. Zwei Verschwörer waren der Gruppe noch unbekannt. Fürs Erste beschloss man sie "Pieps" und "Schweiger" zu nennen, denn die verschlangene Pieps verstellte ihre Stimme bei den Treffen auf überzogene Weise und der Schweiger hielt sich meistens aus Besprechungen heraus. Beide hatten dem Kult vertrauliche Informationen aus dem Schlangenrat zugetragen, doch es blieb der Gruppe vorerst verborgen was genau sie "Draco Horas" eingeflüstert hatten.
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Neben der Verschwörerjagd in Cuslicum nahm sich die Gruppe Zeit Verbindungen nach Arivor und Bosparan zu pflegen. In der beeindruckenden Hauptstadt des Reiches signalisierte man Usurpator Halmar, dass Dozman bereit sei seinen Anspruch zu stützen, wenn er dafür Großadmiral des Südens mit Einfluss auf Cyclopea, Belhanka, Cuslicum, Belenas, Neetha und Corapia werde. Man werde Bosparan zur Erntezeit beliefern und koordiniert einen Angriff auf Belhanka ausführen. Tatsächlich konnte hinter den Kulissen Dozman nur knapp davon abgehalten werden einen halsbrecherischen Angriff auf Bosparan anzuordnen und schob seine Pläne auf Rat der Gruppe auf.
In Arivor hatte Levia den Rondrianern eine alte Rondrastatuette aus Abbadom übergeben und, ohne die Globulenfestung selbst direkt ins Spiel zu bringen, für die religiösen Kämpfer von dort um Hilfe gegen die Echsenarmee gebeten. Das sollte helfen Bender die Unterstützung Arivors sukzessive zu entziehen. Tamin hatte sich bei diesem Unternehmen als treue Reisebegleitung erwiesen. Er war allerdings der Stadt ferngeblieben, während Levia den bosparanischen Rondrianern gegenüber eine Illusionsgestalt annahm um ihre tulamidische Herkunft zu verbergen. Nur den Weg zum entscheidenden Prälaten der Stadt war sie in ihrer echten Gestalt angetreten.

Nach ihrer Rückkehr nach Cuslicum traf sich Levia einmal mehr mit der einflussreichen Spektabilität der Halle der Metamorphosen Heschinia. Obwohl es ihren Prinzipien widersprach hatte sie begonnen der Erzmagierin Vertrauen entgegenzubringen. "Draco Horas", der Kopf der Verschwörung, hatte gegenüber seinen Untergebenen davon gesprochen eine magische schwarze Kugel mit der Bezeichnung "Umbilicus" für seinen Meister beschaffen zu wollen. Es handelte sich um ein bedeutendes Artefakt aus der Herrschaftszeit des Ppyrr-Kultes mit dessen Hilfe der mächtige Magier hoffte seine Möglichkeiten zu potenzieren.
Da der Umbilicus verschollen zu sein schien, schlug Levia Heschinia vor ein Replikat anzufertigen und eine Aufführung zu arrangieren in deren Verlauf Levia aus einem durch Illusion geschaffenen Portal treten würde und der Spektabilität vorgeblich den Umbilicus übergeben würde. Es würde allerdings nicht unproblematisch werden die magische Natur der Illusion vor all den Magiern der Akademie zu verbergen. Man müsste deren Eintreffen beeinflussen, damit sie das Portal nur kurz aufblitzen sehen würden und die Dramatik des Auftrittes so anlegen, dass niemand darauf käme unmittelbar Hellsicht zu wirken. Möglicherweise konnte es gelingen dann die abschwächende Struktur der Zauberei hinter der Vielzahl anderer Magie in der Akademie zu verwischen. Sollte dies gelingen, dann könnte das Umbilicus-Replikat möglicherweise als verlockender Köder für "Draco Horas" dienen. Es bestand kein Zweifel, dass die Verschwörung mehrere Informanten im Umfeld von Akademie und Schlangenrat hatte.
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Admiral Dozman kam trotz der Bedrohungslage zu einem festlichen Abendessen in die Villa Culus, nebst seiner Nichte, die möglicherweise für eine Verbindung zu Julianus Culus in Betracht kam, nun da der ihr zuvor verbundene Vizekommandant der Wache nicht nur als Verschwörer entlarvt worden war, sondern auch seinen Kopf verlorer hatte. Abseits der Gespräche über eine Annährung der Adelshäuser kam das Gespräch mit Dozman direkt auf die Lage in Calruna. Das Konstrukt war Cuslicum seit langem im Meer vor der eigentlichen Stadt vorgelagert und begriff sich als eigenständig. Levia schlug vor die Gunst der Stunde zu nutzen und die Umsturzpläne der Verschwörung nicht nur zu vereiteln, sondern eigene Interessen durchzusetzen. Der Rat von Calruna sollte zugunsten des Schlangenrates entmachtet werden. Man würde "Reise nach Cuslicum" mit den Ratsmitgliedern spielen und einige fallenlassen, während man andere in den Schlangenrat übernehmen würde. Außerdem sollte der Schlangenrat Dozman durch Unterordnung ermächtigen, während Dozman zum Ausgleich den Rat als sein Beratungsgremium berufen würde.
Zuletzt geändert von CCustodias am 26.11.2023 11:01, insgesamt 4-mal geändert.

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Julianus Culus, Tamin und Niara gelang in der hölzernen Vorstadt eine Zusammenkunft von bewaffneten Verschwörern auszumachen und, gemeinsam mit von dem Shinxirgeweihten Borussius geführten Legionären, auszuheben.Während die Dunkelheit über Cuslicum hereinbrach geleiteten sie ihre Gefangenen zur Hafenmeisterei, wo Schiffe des Admirals Dozman Geminius vor Anker lagen. Eine wütende Menge hatte sich versammelt und schimpfte über die Willkürherrschaft der Obrigkeit. Es schien, dass der Plan zur bevorstehenden Machtveränderung in Calruna aus dem vertrauten Kreis um Dozman in die Öffentlichkeit getragen worden war.
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Auch die Magierin Levia von Puninum würde alsbald erfahren wie unnatürlich schnell die Verschwörer Geheimnisse in Erfahrung brachten und weitertrugen.
Sie blickte von Bord einer von Neetha kommenden Trireme auf die nächtliche Silhouette Cuslicums, bevor sie sich von der sie begleitenden Elfe Valaria verabschiedete und tulamidischen Zaubergesang anstimmte. Mit vielfachen charakteristischen Knacken verwandelte sie sich in zahlreiche flugfähige Käfer und flog vor dem Schiff durch den Nachtwind zur Halle der Metamorphosen. Valaria las Levias Gedanken und fand hinter Konzentration und Zuversicht im Kampf gegen das offensichtliche Böse der Pyr-Anhänger auch ein übersteigertes Selbstwertgefühl und den Trotz eines kleinen Mädchens gegenüber einem fernen Sultan. Nie zuvor hatte Levia, die eigentlich Cayuna hieß, sich als Magierin derart offen ausgelebt und ihre beachtlichen Fähigkeiten noch zusätzlich übertrieben, wie in ihrer Zeit in Cuslicum. Sie wollte den Feind provozieren, damit er sich offenbarte und Fehler machte.

Valaria war der Resonanz des gescheiterten Echsen-Blutrituals gefolgt, dessen Ziel die Wiederbelebung des Wurms von Chababien, Abbadihr, gewesen war. Sie war auf die Gruppe um den bosparanischen Adligen Juliuanus Culus getroffen, in der weder Rechtschaffenheit, noch Gutmütigkeit vorherrschten. Die Menschen waren vorerst erfolgreich gegen die Umtriebe der Echsen gewesen, aber sie verwickelten sich und andere in Täuschung und Gewalt.
Levia wich im Schutz der Dunkelheit einigen Möwen aus und nahm in der Nähe der Akademieleiterin Heschinia Gestalt an. Sie nannte sie ihre geschätzte Freundin und schob den gemeinsamen Plan an, Aufmerksamkeit auf ein Replikat des Umbilicus zu lenken. Das Objekt sollte als Köder dienen um Draco Horas anzuziehen. Jenen mächtigen Magiewirker, dessen Verschwörer in Cuslicum aktiv waren. Levia ließ sich von Heschinia mit einem Feuerzauber verwunden, um ihrer Geschichte mehr Dramatik zu verleihen und schlich auf den zentralen Balkon der Halle der Metamorphosen. Sie webte die Illusion eines Portals. Es leuchtete aus eigener Kraft, es verursachte seltsame Geräusche, es roch nach Schwefel. Levia wob mehrere Zauber nacheinander auf den selben Ort, um es zu vollenden. Dann stellte sie sich hinein und wartete darauf gesehen zu werden. Als dies geschah, taumelte sie heraus, drückte das Replikat des Umbilicus an sich und ächzte. Sie rief nach Heilmagie.
Heschinia trat nebst Heilmagerin auf, wie zuvor besprochen. Sie näherte sich Levia und nahm den Umbilicus an sich. In diesem Moment öffnete sich ein zweites Portal. Ein echtes.
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Weit schneller, als Levia erwartet hätte, streckte die Pyr-Verschwörung ihre Klaue nach dem vermeintlichen Umbilicus aus, bevor er in eine Koschbasaltkammer der Akademie gebracht werden konnte. Zudem war es nicht "Draco Horas", der auf den Balkon trat, sondern dessen Meister "Yal Stenan". Der Meister eines Meistermagiers. Seiner Beherrschungsmagie hatte selbst die Akademieleiterin Heschinia nichts entgegenzusetzen. In Trance näherte sie sich dem Mann mit dem stechenden Blick und bot ihm den Umbilicus an. Ein Band und Fessel-Zauber Levias prallte wirkungslos von ihm ab. Nur Niara, die atemberaubend schnell hinter ihm auftauchte und ihm einen vergifteten Stich mit einem Enduriumdolch versetzte, konnte ihn erstaunen. Die herbeigelaufene Magierschar der Akademie, auf die Levia in einem solchen Fall gesetzt hatte, wurde durch einen Zorn der Elemente-Spruch seitens der kolussalen Mantra'kim-Begleiter von "Yal Stenan" zu bloßen Statisten. Auch Levia wurde getroffen und versengt. Nur Niara hatte sie es zu verdanken, dass sie aus dem engsten Wirkungsbereich herauskam. Ihre unlängst erworbene Iryanlederrüstung erwies sich als existentiell glücklicher Kauf. Sie blieb regungslos mit verbranntem Zauberhaar liegen. Andernfalls wäre sie gestorben.
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"Yal Stenan", oder vielmehr Yalstene wie später herauskam, war Mantra'ke, wie ihre Begleiter. Ihre menschliche Maske fiel durch die Wirkung des Giftes von Niara. Sie und ihre Begleiter verwanden mit ihrer Beute durch den magischen Riss. Allerdings nicht ohne zuvor Heschinia den Kopf gespalten zu haben.
Zuletzt geändert von CCustodias am 28.11.2023 19:18, insgesamt 4-mal geändert.

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Als Levia von Puninum im Anwesen der Familie Culus zu sich kam hatte sie über zwanzig Stunden geschlafen. Nachdem Niara sie aus dem Kreis des Zorns der Elemente gezogen hatte war es die Elfe Valaria gewesen, die sie in einen magischen Heilungsschlaf versetzt hatte. Auf der Holzkonstruktion Calruna im Meer vor Cuslicum wurde bereits gekämpft. Admiral Dozman Geminius hatte den Hafenmeister wegen Korruption und Aufwiegelei verhaften lassen. Er stellte allerdings fest, dass sich die ausgedehnte Anlage nicht dauerhaft besetzen ließ. Verhaftete man Anführer, dann entstand nach Abzug der Truppen eine Nische für Nachrücker. Nur nah an Cuslicum konnte Ratsherr Opheiron Tilistes vom Tempel des Braziraku seinen Einfluss ausdehnen und die Docks von Portus Horasis fielen an Dozman, da seine Flotte dort ebenso wie in Ligenta, wo der Hafenmeister gesessen hatte, ankerte. Faktisch würde Calruna unabhängig bleiben und nur nominell vom erweiterten Schlangenrat aus Cuslicum beherrscht werden. Der Schlangenrat würde noch einen Sitz für die Wasserdruiden bieten, die Dozman den Sieg über Valtoron ermöglicht hatten und natürlich würde Dozman den Anspruch der Flotte geltend machen, aber der große Wurf blieb aus. Mehr Gewicht hatte nun, wen die Halle der Metamorphosen zur Leiterin wählen würde. Mit dieser Position war historisch der Vorsitz im Rat verbunden.
Levia traf sich mit dem Admiral in einem Schrein des Effard und sprach mit ihm über seine Pläne. Dann trat sie vor den Schlangenrat, der eher wie ein Tribunal auftrat, denn als verbündetes Gremium. Dennoch erfüllte sie eine fast naive Gelassenheit, ein lang vergessenes Gefühl aus ihrer Jugend, als sie, flankiert von Niara und Valaria, sprach-
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„Ich weiß, dass Heschinia in Cuslicum nicht viele Freundinnen hatte. Ich bin stolz sie Freundin zu nennen. Diese Freundin ist nun tot. Den Tod hat ihr nicht meine Feindschaft zu Yal Stenan gebracht. Den Tod hat ihr Yal Stenans Absicht gebracht Cuslicum zu beherrschen. Wieder zu beherrschen...
Die Vielzahl der Echsen und ihre Absicht dieses Land zu unterwerfen ist keine alte Legende, die langsam verblasst und bedeutungslos wird. Menschen, sich untereinander die Schädel einschlagen, sind nicht das einzige und nicht das größte Problem Bosparans.
Ich war dabei, als Julianus Culus die schlangenleibige Echse von Neetha tötete, die das Gesicht eines Menschen trug. Ich war dabei, als Admiral Dozman Geminius mit Hilfe der Wasserdruiden von Calruna Valtoron von Corapia schlug. Valtoron war auf bestem Weg Statthalter des Südens von Gnaden des Bender Claudius von Belhanka zu werden. Und ich war dabei, als das echsische Blutritual vom Einsamen See gestört wurde, dessen Ziel es war den Wurm von Chababien wieder zu erheben.
Ich sage Euch- Unsere Schwäche wirkt anziehend auf unsere gemeinsamen Feinde. Einer dieser Feinde nennt sich „Draco Horas“ und Cuslicum sollte ihn als weiteren Prätendenten für den Horasthron ernst nehmen. Auch wenn er nur der menschliche Statthalter der Echsen wäre. Der Statthalter von Gnaden Yal Stenans. Oder wie auch immer der verfluchte Echsenname dieses Feldherren von Pyr lautet.
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Es war unser Plan „Draco Horas“ zu provozieren sich und seine Drachenkultisten zu offenbaren. Stattdessen hat sich sein Meister „Yal Stenan“ offenbart. Er ist mächtig, aber er ist nicht geblieben um gegen die Halle der Metamorphosen und die Legionäre Cuslicums zu kämpfen. Das ist auch ihm zu viel. Das möchte er seine menschlichen Handlanger machen lassen.
„Draco Horas“ ist nicht unser Horas. Er ist unser Feind. Feind der Menschen Aventuriens, die sich nicht von Echsen unterjochen lassen wollen. Sein Meister ist unser Erzfeind. Ich rufe den Schlangenrat und die Bevölkerung von Cuslicum auf, die Echsen und ihre menschlichen Lakaien und deren Knechte spüren zu lassen, dass sie in der Welt der Menschen der Tod erwartet. So mächtig einzelne Kreaturen sind, körperlich, wie magisch - die Menschen haben nicht nur in den Legenden Heldenmut, sondern auch in der Gegenwart. Bei allen Plagen, die wir erlebt haben - wir beherrschen das Töten ebenso wie den Wiederaufbau.

Es ist mir deutlich geworden, dass die Götter, denen die meisten von uns Menschen anhängen, eine erneute Herrschaft dieser Echsenwesen eine Absage erteilen und das ich Teil dieses Entschlusses bin. Um Haaresbreite bin ich dem Tod entgangen und ich spüre das ich mein Leben den Göttern schulde. Darum will ich es in deren Waagschale legen und vor ihnen und euch bekennen - Levia von Puninum ist tot.
Heschinia hat es gewusst und einige von euch haben es geahnt. Ich bin keine magische Dilettantin, die durch Glück an das eine oder andere magische Artefakt kam. Ich bin die Magierin Cayuna aus dem Sultanat. Dienerin von Hezint. Ausgesandt um die Pläne der Echsen zu durchkreuzen, die unsere gemeinsamen Feinde sind. Ich schwöre vor den Göttern und euch, dass ich mit aller Kraft und meinem Leben gegen den Einfluss dieser Echsen an eurer Seite kämpfen will und ich möchte euch um Hilfe dabei bitten. Ich stehe zu Dozman Geminius, da er Diener der Götter und Feind der Echsen ist.
Ich möchte euch bitten eure eigenen Geheimnisse und Motive und deren Prioritäten zu überdenken, denn eine Herrschaft der Echsen wird keinem Menschen auf Dauer seinen freien Willen lassen. Das kann kein Mensch an diesem Tisch, in Cuslicum und auf diesem Kontinent wollen, der auch in Zukunft selbstbestimmt leben möchte.“

Cayuna, die ihre alte Identität hinter sich gelassen hatte, wie eine abgestreifte Schlangenhaut, atmete tief durch. Sie beantwortete die meisten nachfolgenden Fragen aus dem Rat ausweichend mit Verweis, dass man Verräter im Rat vermute. Die resultierenden Spannungen verschafften ihr nicht die erhoffte Klarheit. Allerdings trat schließlich Ocatavia, die Hohepriesterin Hezints, an sie heran und teilte ihr mit, dass sie Gäste habe, die ein Treffen erwarteten. Cayuna hatte die Ahnung, dass es sich um den Elfen Finkenfarn handeln könnte und sie sah sich bestätigt, als sie die Räumlichkeiten der Hohepriesterin betrat. Der Elf war allerdings nur ein Begleiter einer hochgewachsenen Echse, die zentral im Raum saß. Niara erkannte das Zeichen der Menacoriten.

Nachdem geklärt war, dass die Verständigung der Anwesenden magisch verzerrt werden würde, erklärte Cayuna zur Erleichterung der unerwarteten Gäste, dass der unlängst verlorene 'Umbilicus' nur ein Replikat gewesen sei. Der Anführer der Menacoriten sprach über Zze'Tha, den ewigen Garten, und betonte das der echte Umbilicus ein Schlüssel sein könnte mehr Echsen von dort den Weg nach Aventurien zu bahnen. Auch ohne diesen mächtigen Schlüssel werde Pyrs Dienerin "Yalstene", eine weibliche Mantra'ke, den Drachenkarfunkel Abbadihrs nach seinem Dafürhalten für ein Ritual am Einsamen See nutzen, um einen festen Übergang nach Zze'Tha zu erschaffen.
Da man die Eckpunkte dieses Rituals nicht aushebeln könne, ohne unvorhersehbare Folgen zu riskieren, müsse man bei der Festung Abbadom kämpfen. Cayuna legte ein Halsband der Beherrschung aus dem Drachenschatz auf den Tisch und bat ihr Gegenüber eine geeignete Kreatur vorzuschlagen, die man binden könnte, um sie gegen die Echsen einzusetzen. Die Menacoriten antworteten, dass dies gegen ihre Prinzipien gehe. Dennoch zog Cayuna in Erwägung Draco Horas mit dem Halsband zu versehen, um ihn in den Kampf gegen seinen Meister zu schicken. Allerdings würde man dessen Spur vorher aufnehmen müssen. Eine Alternative könnte der Zyklop sein, dem die Gruppe den Spitznamen Hammerfaust gegeben hatte. Möglicherweise würde er sich selbstbestimmt bewegen lassen, die Dringlichkeit der Angelegenheit einzusehen, wenn die Menacoriten die Gruppe auf die Zyklopeninsel Putras begleiten würden.
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Zuletzt geändert von CCustodias am 27.11.2023 20:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Schlacht im Drachenrachen

Es kann als gesichert gelten, dass die Rondrianer Arivors und die Shinxir-Anhänger aus Bosparan, obschon sie Gegner im Bürgerkrieg waren, von einer karmalen Nachricht angelockt wurden, die vom Angriff einer großen Echsenarmee auf ein verstecktes Heiligtum beider Kirchen am Einsamen See berichtete. Während die religiösen Verbände beider Seiten getrennt nördlich vom See die Flanken der Reptiloiden angriffen, trat die Gruppe als Begleiter der Menacoriten aus einem Limbus-Portal südlich des Sees.
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Während sich am Fuß des Ruinen-Hügels eine Schlacht zwischen Menschen und Echsen entwickelte überquerte die Gruppe mit weiteren Begleitern im Schutz einer Nebelwand den See und betrat unbehelligt die Drachenhöhle. Cayunas Stimmung kippte schnell. War sie eben noch guter Dinge, ohne Echsenangriffe ihr Ziel erreicht zu haben, so traf sie die monströse Übermacht verschiedener Echsenwesen in der Höhle empfindlich. Mit einer Handvoll Legionäre nebst Admiral Dozman, zwei Verwandlungsmagierinnen aus Cuslicum und zwei Wasserdruiden aus Calruna gegen eine vielgestaltige echsische Horde anzukommen, unter denen die Achaz klein und harmlos wirkten, erschien aussichtslos und dennoch nahmen die Menacoriten äußerlich ungerührt Aufstellung und begannen ein Ritual, um die weibliche Mantra'ke Yalstene in eine Minderglobule zu bannen. Erwartungsgemäß kippen die Nahkämpfe auch ohne jeden Magieeinsatz schnell, sowie die Echsen angriffen. Verzweifelt wirkte Cayuna zwei Illusionen und auch einer der Wasserdruiden beeinflusste durch Magie die Temperatur in der Höhle um die Gegner zu behindern. Natürlich war die Warnung vor Zauberei in der Nähe des komplexen Kraftlininienrituals durch den Drachling-Menacoriten deutlich gewesen, aber die Ausgangslage war niederschmetternd. Cayuna ließ an der anderen Seite des Höhleneingangs die Silhouetten von Bogenschützen auftauchen und beobachtete aufgeregt, wie eine davon tatsächlich greifbare Gestalt annahm. Allerdings sprang zügig ein Leviatan, ein krötenartiges Ungeheuer, unter die Figuren und sie zerfielen. Anschließend wirkte Cayuna hinter die Gegner die Illusion eines entstehenden Portals um sie abzulenken, aber es begann unerwartet die Form eines manifestierten magischen Strudels anzunehmen und Objekte einzusaugen.
Etwas verlangsamt durch die Kälte, die der Wasserdruide entstehen ließ, schlossen die Gegner die Gruppe und ihre Begleiter ein und begannen tödliche Ernte zu halten. Auch der Golem, den Cayuna vor der Höhle hatte entstehen lassen, verzögerte die Dramatik kaum. Dann traten die ersten Zyklopen aus dem Strom der Magie.
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Niara und Valaria waren derweil zu den echsischen Ritualteilnehmern um Yalstene vorgedrungen. Niara warf eine Elementargranate aus dem geborgenen Drachenschatz unter sie und griff mit einem durch die Zyklopen geschmiedeten Enduriumdolch an, aber nur ein Gegner fiel. Valaria war durch ihre Magie überirdisch schnell, geriet aber in den Zauberbann einer Ssrkhrsechu und sank unter Krämpfen zu Boden. Die Rondrianer, die in der Schlacht um den Hügel einen Vorteil durch den Einsatz des zweiten Wasserdruiden mit einem Wetterstein-Artefakt hatten, waren noch hunderte Schritt entfernt.
Letztlich war die epische Schlacht im Drachenrachen, wie man die Höhle später nannte, im Kern des Geschehens eine Sache zwischen einigen Zyklopen und monströsen Echsen. Die Gruppe um Dozman versuchte mit aller Kraft das Zünglein an der Waage zu sein. Tamin verschoss tödliche Pfeile. Die unsichtbare Niara und die Elfe Valaria töten die zwei Skrechu-Ritualhelferinnen. Der magische Sog, der aus dem Ritualfehler erwachsen war, den Cayunas Zauber herbeigeführt hatte, verschlang unter anderen den frisch erwählten Braziraku-Champion Opheiron Tilistes, der den Kampf seines Lebens an der Seite von Zyklopen gegen einen Leviatan geführt hatte und gerade dabei war das Herz eines Mantraken zu verspeisen. Dann implodierte das Phänomen mit dem Ende des Rituals. Die Menacoriten bannten Yalstene und verschwanden spurlos in den Limbus. Ein Riss nach Zze'Tha, der in Entstehung begriffen war, schloss sich. Kurz bevor Yalstene in eine Minderglobule gerissen wurde schoss Tamin ihr noch einen Pfeil ins Fleisch. Möglicherweise ein Schmerz, der Pyrs Dienerin hunderte Jahre in Stasis quälen würde. Den ersten Heilzauber ihres Lebens wirkte Cayuna um eine der beiden Verwandlungsmagierinnen, die in Bärenform an dem Kampf teilgenommen hatte, am Leben zu halten.

Der Legionär Aurentian und die begleitenden Rondrianer kamen gerade noch rechtzeitig um einem weiteren Leviatan den Rest zu geben. Als die Schmerzenslaute der Menschen verklangen, während sie hinausgetragen wurden und die verbliebenen Zyklopen sich grummelnd verzogen, kehrte Ruhe ein und nur der schwere Geruch von Blut und einem Dutzend verschiedener Sekrete der monströsen Kreaturen hing in der Luft. Der ideale Ort am magischen Nodix, um die in Entstehung begriffene aventurische Alchimie einen entscheidenden Schritt voranzubringen. Cessus, der mittlerweile das Horaslaboratorium von Belenas führte, sollte sich freuen. Die Träume der Echsen von erneuter Herrschaft über Aventurien waren dazu verdammt für Generationen zu blubbernden Schäumen in Reagenzgläsern zu werden.

Shinxiranhänger und Rondrianer schlossen unter Vermittlung von Aurentian und Borussius Frieden und ein guter Teil entschied sich, angesichts der lebenden Heiligen in der entrückten Globulenfeste, den Thronfolgekrieg und insbesondere die Gefolgschaft gegenüber Bender, dem Einäugigen, abzulehnen. Allerdings würde die Entscheidung nur ein Dutzend Götterläufe anhalten, bevor man wieder übereinander herfiel und das Vergessen der Heldentaten vom Einsamen See herbeiführte.
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Die Gruppe empfahl Dozman Geminius in Cuslicum mit großen Aufwand einen Triumphzug abzuhalten. Einerseits um sich den Erfolg gegen die Echsen zueigen zu machen und damit in der Auseinandersetzung um die Thronfolge des Horasthrones aufzutrumpfen. Andererseits um "Draco Horas", jenen gefährlichen Zauberwirker, der die Macht in Cuslicum aus dem Verborgenen heraus an sich ziehen wollte, zu einem Übergriff zu provozieren. Der Köder würde Dozman selbst sein - oder vielmehr einer seiner Gefolgsleute in seiner Gestalt. Die ansässige Halle der Metamorphosen würde zeitweilig jemanden verwandeln, damit er die Rolle Dozmans beim Triumphzug und der anschließenden Rede vom Prunkbalkon des Hesindestempels überzeugend darstellen würde.
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Starrer Schlangenblick

Die Annahme, dass "Draco Horas", in der Überheblichkeit eines übermächtigen Zauberwirkers, der Versuchung nicht widerstehen können würde, Nautarch Dozman Geminius vor der versammelten Menge in Cuslicum den Triumph zu verderben und Schrecken zu verbreiten, erwies sich als richtig. Der Triumphzug selbst blieb ungestört, aber gegen Ende der anschließenden Rede tat sich neben dem Dozman-Darsteller und seinen Leibwachen auf dem Prunkbalkon des Hesinde-Tempels ein Dimensionsriss auf und monströse Echsen fielen über die Anwesenden her.
Aurentian und Boriussius, begleitet von weiteren Legionären, kamen aus dem Tempel auf den Balkon, um den Kampf an sich zu ziehen. Als sich der Dozman-Darsteller und seine Leute in den Tempel zurückzogen verschluckte ihn ein magischer Sog. Weitere Echsen, angeführt von "Draco Horas", erschienen im Tempel, um die Cuslicumer Führungspersönlichkeiten zu suchen, zu töten oder zu versklaven. Offensichtlich war auch seine menschliche Gestalt nur eine Hülle gewesen. Auch er war, wie seine mittlerweile gebannte Anführerin Yastena, Mantra'ke.
Doch die Verwirrung und das Entsetzen, dass "Draco Horas" hatte schüren wollen, konnte sich nicht in voller Wucht entfalten. Aus den Räumen und Gängen des Tempels strömten Legionäre. Magier der Halle der Metamorphosen und die Gruppe um Julianus Culus griffen in die Kämpfe ein. Der Überfall der Echsen war befürchtet oder auch, von einigen Eingeweihten, eingeplant und beabsichtigt worden.
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Während der Adlige Julianus Culus, der Tulamide Tamin und die Elfe Valaria aus der Distanz auf die monströsen Echsenwesen auf dem Balkon oder in den Gängen schossen, war es Niara, die mit vollem Einsatz, getarnt durch eine magische Kappe, ihren zyklopengeschmiedeten Enduriumdolch zum Einsatz brachte. Aurentian und Borussius kämpften ebenfalls mit großem Engagement in erster Reihe.

Kampfzaubern von Akademiemagiern widerstand "Draco Horas" durch Schutzartefakte. Die ersten Verletzungen, die Niara im beibrachte, heilten unerfreulich schnell innerhalb von Wimpernschlägen. Er wirkte verheerende Flächenzauber gegen seine Angreifer. Die größten seiner Echsenwesen kämpften gegen die zunehmende Übermacht der Legionäre mit brutaler Kraft. Bösartiges Zischen von Großechsenwesen und die Schreie der Menschen hallten durch die ehrwürdigen Hallen des Tempels.
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Erst als Cayuna mit Hilfe der Optimatenmaske, die die Gruppe aus dem Schatz des Wurms von Chababien geborgen hatte, die Struktur der komplexen Zauber soweit durchschaute, dass sie den Gürtel des "Draco Horas", als Quelle von Regenerationsmagie ausmachen konnte, begann sich die Lage zu wenden. Niara und die Akademiemagierin Circe, in Gestalt eines Säbelzahntigers, rissen "Draco Horas" seinen Gürtel herunter und er begann nachhaltig Schaden zu nehmen. Es war die Elfe Valaria, die ihn fällte, als sie, durch einen Beschleunigungszauber angetrieben, ins Tempelinnere eilte und ihm einen letzten Schuss ins geöffnete Maul verpasste. Der Steingolem Rashid, den das beseelte Szepter von Cayuna, aus den geweihten Steinen des Tempels, hatte entstehen lassen, ließ sich anschließend mit voller Wucht auf den gestürzten Mantraken-Zaubermeister fallen. Ein letztes Mal flammte seine Magie auf und verlosch dann für immer.
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Nach dem Sieg war die große Stunde des Dozman Geminius gekommen. Er konnte, flankiert von Adligen, Priesterschaft und Akademiemagiern, auf den Prunkbalkon treten die versammelten Massen Cuslicums beruhigen, beeindruckende Trophäen präsentieren und seinen endgültigen Sieg über die Echsenbedrohung verkünden. Kein Wort über das Schicksal seines Doppelgängers, der in den Limbus gerissen worden war. Er war immerhin ehrwürdig genug ihm und den anderen Opfern der Echsen nach seiner Rede mit grimmiger Miene aufrichtig zu gedenken.

Mit Dozmans Aufstieg zur entscheidenden Führungsfigur in Cuslicum begann sich hinter den Kulissen eine verhängnisvolle Entwicklung für Cayuna anzubahnen. Ironischerweise war der Auslöser ein Gefallen, den sie Dozman getan hatte, als sie ihm einen Teil des Drachenschatzes, der noch am einsamen See vergraben war, zugänglich machte. Julianus Culus, der den Schatz mittlerweile als seinen persönlichen Besitz und seinen Trittstein auf dem Weg zu eigenen Ambitionen auf den Horasthron betrachtete, bekam mit, dass Cayuna mit Trebonius, der die Herrschaft der Althelden über die Globulenfestung ausübte, übereingekommen war, einen guten Teil des vergrabenen Schatzes Dozman zu offenbaren ohne ihn, Julianus höchstselbst, den Anführer der Gruppe, um sein Einverständnis zu bitten.
Im Zuge eines sich verstärkenden Misstrauens bat Julianus seine Schwester Voltara Culus darum die Möglichkeiten des Hauses Culus zu nutzen um weitere Nachforschungen über die Aktivitäten von Cayuna einzuholen. Während Julianus dem Luxusleben in Cuslicum gefrönt hatte und in Vorstellungen geschwelgt hatte, was seine erheblichen politischen Ambitionen anging, hatte Cayuna begonnen ihr eigenes Agentennetz zunehmend gegen ihn einzusetzen. Mehr noch, sie hatte begonnen jene Teile des Drachenschatzes, der nach Neetha gebracht worden war, abzuzweigen. Während ihm nun mehr und mehr Informationen zugetragen wurden, erschloss sich ihm diese verdeckte Aktivität sukzessive.
Dozman, der ihr mächtigster Schutz vor einer Verfolgung durch Julianus Culus hätte sein können, entschied sich, als Rückschluß aus seiner Perspektive auf die Dinge, sie als schädliche und verlogene Intrigantin einzuordnen und den hochadligen bosparanischen Spross zu unterstützen, was weitere Segmente ihres Kartenhauses ins Kippen brachte.
Noch war das Verständnis der Vorgänge bei Julianus nur bruchstückhaft vorhanden und bis zur Eskalation sollte es noch dauern.

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Vermächtnis des Bluthoras

Cayuna plante derweil eine Expedition in die Goldfelsen als gemeinsame Unternehmung. Eine von mehreren Abenteurergruppen, die sie bezahlt hatte, hatte dort eine verborgene Ruine eines Labors von Fran Horas ausfindig machen können. Ein solcher Ort mochte unheilvoll sein, aber gleichzeitig bot er auch die Chance eine Trumpfkarte für den Fortgang des Bürgerkrieges - und eine Steigerung ihrer persönlichen magischen Macht - zu bergen.
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In Banesh, einer Festungsruine auf dem Weg zur Pforte von Kabash westlich der Khom, traf die Gruppe und die kleine Expedition auf eine Reihe von Überlebenden, die dem Echsenfeldzug entgangen waren und schickte sie unter Julianus gönnerhaftem Lächeln Richtung Neetha. Weniger erfreut von den Reisenden waren die Goblins in den ausgedehnten Wäldern westlich der Goldfelsen. Die Elfe Valaria tötete die lauernden Rotpelze ohne viel Federlesens. Niara runzelte vor Bedenken die Stirn, denn sie hatte herausgefunden, dass es sich nicht um überschaubare Gruppen räuberischer Wesen handelte, sondern um eine große Stammesgemeinschaft. Überlebte nur ein Suulak oder auch das Vertrautentier einer Schamanin, konnte das bedeuten, dass hunderte die Expedition angreifen würden. Die Spur der Menschen zu deuten und aufzunehmen sollte einfach sein.
Dennoch glückte die Reise in die Gebirgskette ohne größere Zwischenfälle und auch das Auffinden der Anlage des Fran Horas gestaltete sich leichter, als befürchtet. In einem behelfsmäßigen Lager vegetierte eine, von Cayuna angeworbene, Kundschafterin vor sich hin und nagte an ihrer eigenen Hand, die sie sich offenbar im Wahn abgeschlagen hatte. Die Magierin machte Reste von Beherrschungsmagie aus und tat sich schwer die äußerlichen Verletzungen der armen Seele zu heilen, denn diese geriet bei der geringsten Annährung in Panik. Die Elfe Valaria sang sie schließlich in einen Heilschlaf, nachdem Julianus, der sie hatte befragen wollen, abgelenkt worden war.

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Oberhalb eines schmalen Tals, in dem ein kleines, verfallenes Dorf lag, rastete die Expedition, während die Gruppe um Julianus den letzten Aufstieg zum Eingang der Ruine bewältigte. Hinter einer Illusion war ein steineres Portal verborgen auf dem ein abschreckender Zauber lag. Cayuna bat insbesondere Niara darum die Hände davon zu lassen und einen alternativen Eingang zu suchen. Doch es fand sich nur ein Abzugsschacht im erreichbaren Gestein der Umgebung.
Sie verwandelte sich in hunderte Käfer und flog hinein. Die Kammer, in der sie wieder menschliche Form annahm, wirkte nicht verlassen. Es fanden sich frische Vorräte. Dennoch gab es in den umgebenden Gängen und Räumen keine Begegnung. Nur Fallen. Teils mechanisch, teils magisch. Vor einem weiteren Steinportal kam Cayuna nicht weiter. Es fand sich auch kein Schalter oder Hebel, um den Eingang von innen zu öffnen. Gut, dass die Gruppe, um die heilige Waffe des Borussius geschart, schließlich der abschreckenden Wirkung des Schutzzaubers widerstehen konnte. Auch sonstige magische Sicherungen erwiesen sich nicht als derart fatal, wie es von einem Erzmagus, wie Fran Horas, zu befürchten gewesen wäre.
Die Gruppe drang ein und arbeitete sich tiefer in die Gewölbe vor. Nach und nach verdichtete sich der Eindruck, dass die Einrichtung selbst eher eine Versuchsanordnung für Eindringlinge sein könnte, als die bloße Absicherung eines entlegenen Labors. Als Cayuna zu dieser Schlußfolgerung kam, war es bereits zu spät. Die Gänge und Abzweigungen machten keinen Sinn mehr. Ein Rückweg war nicht auszumachen. Die Gruppe war in eine magische Falle des Fran Horas getappt.
Cayunas Gedanken kreisten um eine Aktivität, die nebenbei aufgetreten war. Irgendjemand verspottete die Gruppe mit Illusionszauberei. Zu erratisch, um durch das magische Labyrinth hervorgerufen zu werden und bislang nicht so bösartig, wie ein dämonischer Verursacher hätte erwarten lassen. Ihr eigenes Fachgebiet, aber profunder. Bis hin zu einer Chimäre, die die Gruppe attackiert hatte und deren Auswirkungen körperlich spürbar gewesen waren.
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Cayuna fühlte sich etwas gekränkt, aber in der Hauptsache fasziniert. Möglicherweise ging Zauberei von der oder dem Bewohner der Kammer aus, in der sie sich anfangs materialisiert hatte, als sie in das Gewölbe eindrang. Ein Nachkomme einer Bediensteten, ein Zögling des Fran Horas oder irgendeine Mischkreatur mochte hier am Leben sein, sie beobachten und mit ihnen spielen. Eine Kontaktaufnahme zu provozieren mochte die Chance für die Gruppe bergen sich aus der Falle zu befreien.

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