Das Erbe Gerons [Preis der Macht]: Die Kommunikation der Äbtissin & Folgeplot

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
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Leanora
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Das Erbe Gerons [Preis der Macht]: Die Kommunikation der Äbtissin & Folgeplot

Ungelesener Beitrag von Leanora »

Hallo liebe Gemeinschaft,

meine Gruppe hat Das Erbe Gerons aus Preis der Macht gespielt und dabei sind doch einige Fragen offen geblieben, die sich vielleicht als Plot Hooks für ein Nachfolgeszenario anbieten würden. Vorsicht: Wer das AB nicht kennt, nachfolgend kommen Spoiler.

In der Einleitung des Abenteuers wird beschrieben, wie Geron und seine Gefährten dafür gesorgt haben, dass Abbadom in eine Globule gerissen wurde (S.39). Die Äbtissin von Abbadom scheint ein normalsterblicher Mensch zu sein, die nur durch die verlangsamte Zeit in der Globule etwas mehr Lebenszeit besitzt als Alrik Allerweltsaventurier (S.56). Sie ist in der Lage, genug Einfluss auf Dere zu nehmen, dass Menschen in der Nähe des Einsamen Sees einfach verschwinden können (S.56), kann ihnen Alpträume senden (S.51), sie auf die Probe stellen (S.52) und konnte einen Pakt mit Thursis ay Oikaldiki schließen (S.40), den die damals amtierende Gräfin Lutisana ay Oikaldiki zumindest fortpflegt (S.45). In Sagen und Legenden wird von einer dunklen Äbtissin berichtet, d.h. die Äbtissin muss genug Handlungsspielraum besessen haben, um mythologische Bekanntheit zu erlangen (S.56). Abbadoms Pforten öffnen sich allerdings nur alle tausend Jahre einmal (?, ich habe nirgendwo einen Hinweis gefunden, wie häufig der Schwur bereits erneuert werden musste) (S.40).

Der Handlungsspielraum der Äbtissin wird damit erklärt, dass die Anhänger des Drachenkultes einen neuen Weg nach Abbadom gefunden haben, der nicht an Gerons Schwur gebunden ist. Dadurch haben sie enormes magisches Wissen aus den Lehren der Echsen erlangt, können allerdings Abbadom nicht mehr verlassen, sitzen also in einer Einbahnstraße (S.40). Irgendwie müssen die Drachenkultisten bzw. die Äbtissin aber zumindest eine Möglichkeit gefunden haben nach Dere zu kommunizieren. Nur so lässt sich das Verschwinden der Personen um den Einsamen See oder ein Paktschluss mit Thursis ay Oikaldiki erklären.

Nun ist die Frage: Wie kann man sich diese Kommunikation vorstellen? Schickt die Äbtissin regelmäßig Träume an Menschen, die sich in der Nähe des Einsamen Sees aufhalten (z.B. in Wyrmingen)? Vermarktet sie sich dabei als Göttin, z.B. als Hesinde oä? Bietet sie den Träumenden Macht und altes Echsenwissen im Tausch für... äh ja was eigentlich... Botendienste im Horasreich an? Müsste es dann nicht im Horasreich einen Geheimbund der Äbtissin geben, die für diese versuchen Einfluss in der Politik zu gewinnen? Und ist Thursis ay Oikaldiki zufällig am Einsamen See vorbeigekommen und ist so in Kontakt mit der Äbtissin getreten oder ist dieser fiktive Geheimbund dafür verantwortlich, dass Thursis und die Äbtissin zusammengefunden haben? Und wenn es einen solchen Geheimbund geben sollte, warum ist der im Abenteuer nicht gegen die Helden vorgegangen, sobald sich diese etwas deutlicher bemerkbar gemacht haben?

Kurzum: Ich suche nach möglichen Antworten auf diese Fragen, die für mich im Abenteuer offen geblieben sind und die sich vielleicht als Plot Hook für ein nachfolgendes Szenario anbieten würden. Vielleicht möchte die Äbtissin ja noch einmal mit dem Gruppenmagier "nachverhandeln", vielleicht sucht die Heldengruppe nach der Einbahnstraße im Limbus, die die Drachenkultisten einst gefunden haben, weil die Helden den Kult endgültig ausheben wollen oder einfach altes Echsenwissen stehlen möchten? Vielleicht geraten sie in Zwist mit dem fiktiven Geheimbund der Äbtissin, der sich nun um seine Heilsbringerin betrogen fühlt?

Die Idee in die Globule einzudringen finde ich besonders vielversprechend, da die Bergung alten Wissens meine Gruppe erfahrungsgemäß immer besonders glücklich macht (Entdeckerfreude, nicht wegen des Loots). Ich würde mich aber über alle Ideen freuen und vielleicht hat ja die ein oder andere Spielleitung bereits einen Folgeplot entwickelt und mag berichten? Oder sonstige Tipps und Anregungen für einen Globulen-Drachenkult-Plot?

LG
Leanora

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Hina
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Ungelesener Beitrag von Hina »

Ich interpretiere das ganze auf die erste (inoffizielle) Beschreibung Chababiens von @der Herr aus Ö. zurueckgreifend folgendermassen, da das Abenteuer ja wirklich nur skizzenhaft aufgebaut ist:

Es gibt eine in eine Globule entrueckte, wie im Abenteuer beschriebene, Abtei Abbadom des alten Drachenkultes aus den Zeiten der Despoten von Despiona, welche seit der Zeit der Priesterkaiser hinter den Nebeln des Sees verborgen ueberdauert hat. Dessen Fuehrerin ist die eigentliche, mythische Priesterin von Abbadom. Daneben muss es aber noch ein diesweltliches Kloster Abbadom geben, welches z.B. im Zuge der Abbadom-Affaire ganz profan belagert werden konnte, und mit welchem die Oikaldiki einen Pakt unterhalten, als Hausabtei des Herrschergeschlechts sozusagen. Letzteres gilt offiziell als heiliger Ort Hesindes und Rondras (immerhin erschlug St Geron dort den Drachen), neben jenen werden dort aber auch ein Alveraniar 'Dakor' als Sohn Hesindes und andere urtuemliche Auspraegungen der Zwoelfe verehrt (s. die Beschreibungen zur Geschichte Chababiens in Der Wilde Süden - Das Erzherzogtum Chababien). Die Aebtissin dieses Klosters stammt traditionell aus dem Haus Oikaldiki, seit dessen Stammvater die Herrschaft ueber Chababien durch Heirat mit dem Alten Haus Eskenderun erlangte, welches fuer seinen Echsenkult bekannt war, in welchen die damaligen Oikaldiki wohl eingefuehrt wurden (s. auch die Familiengeschichte der Oikaldiki auf Eskenderun - Die Burg des Schwarzen Auges S. 70). Die Aebtissin des Klosters dient als Bindeglied zwischen dem Haus Oikaldiki und der eigentlichen Abtei - ob sie sich bewusst ist, wem sie da eigentlich dient, oder ob sie die Gesichten, die ihr die eigentliche Aebtissin sendet, als Visionen HESindes deutet und zu hinterfragen nicht wagt, bleibt offen. In der Vorstellung des Volkes aber verschwimmen die beiden Rollen und es wird generell nur (ehr)fuerchtig von 'L'Abbadessa' gesprochen.

Man kann sich das ein wenig cthulhoid zurechtlegen, mit weiten Kreisen einer Verschwoerung, von der aber die aeusseren Zirkel kaum begreifen, um was es sich handelt. Wenn die Aebtissin also aus Abbadom-hinter-dem-Nebel Traeume empfaengt, in denen ihr aufgetragen wird, menschlichen "Nachschub" zu senden, dann glaube diese vielleicht an ein Menschenopfer, das Hesinde verlangt um den Geist des am Grund des Sees schlummernden Wurms zu befriedigen, und sendet ein Boot mit dem vermeintlich Verschwundenen in den Nebel. Die Doerfler wiederum erzaehlen sich vielleicht schlicht, dass der/die Verschwundene als Magd zum (weltlichen) Kloster gesandt wird, und man weiss es besser als nachzufragen, ob er/sie denn jemals wiederkaeme... Schon gar nicht gegenueber Ortsfremden (=Abenteurern). Schliesslich haben unsere Doerfer hier schon immer der Abtei gedient, und unsere Fischnetze werden durch ihren Segen reichlich gefuellt, und vor der Keuche haben die guten Nonnen uns beschuetzt... etc.

Dein Plothook koennte sich so gestalten, dass Lutisana Oikaldiki (zu welcher Zeit spielt Ihr?) selbst Nachforschungen zum alten Pakt ihrer Familie mit dem Kloster anstellt, da sie sich durch dessen Erneuerung die Renaissance ihrer Familie verspricht. Vielleicht beauftragt sie die Helden, einen Weg in die Globule zu suchen, wobei sie sich zunaechst mit den Obstruktionsversuchen der Nonnen beschaeftigen muessen und dann, wenn sie die Globule erreichen und begreifen, dass es sich um einen wirklich gefaehrlichen Drachenkult handelt, dies Lutisana gegenueber glaubhaft belegen muessen, damit diese von ihrem Vorhaben absieht (nicht jeder Schurke ist bereit, fuer Macht seine Seele zu verkaufen).
SL: Königsmacher (seit 2021)
Hoc unum semper quaeris: superetne Sapientem Bethanicus? An maior sit Tharsonio Rohal? Nescio; verum illud belle scio, quod tibi nunquam est visus, Alrice, nec Rohal, nec Bethanicus.

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