Nostalgie-Kampagne mit Neulingen

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
Alrik Normalpaktierer
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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Bei der nächsten Sitzung hat meine Gruppe die Chance, in die diesjährigen Hesinde-Dispute in Thorwal hinein zu stolpern. Ich habe eine Liste von Themen gemacht, die dort behandelt werden können - die aber jeweils auch verschleierte Ausblick auf eines oder mehrere der kommenden Abenteuer bieten, falls sich wirklich jemand in einen dieser Vorträge setzt.

Wie läuft diese Veranstaltung eurer Meinung nach ab? Ich habe die Beschreibung in UdW gelesen, und weiß nicht so ganz, wie man eine solche Tagung über mehrere Monate streckt. Sind die Teilnehmenden jeweils die gesamte Zeit anwesend? Gibt es dann jeweils einen Hauptvortrag pro Tag und im Anschluss Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden zum selben Thema? Oder ganz anders?

1. Das Zwiebelmodell der Sphären in den Augen der Magierphilosophie - Aleya Ambareth
2. Sugentes sanguines et homini lupus: quaerens potestas por deus tredecim? - Robak von Punin
3. Der goldene Drache: ein früher Fall der Vergöttlichung? - Rakorium Muntagonus
4. De deificatione Caesari. Impretrati possibilis - Demelioê Nandoniella Terbysios
5. Sic feiae antiquae adoraverunt dei - Cellyana von Khunchom
6. Arma dei in manus hominis? Exempli "Septem ictuus" et "Tempestas tornitruae" - Eolan(e) von Bethana
7. "Deus unum" vel archidaemones - cui libra ad potestas Dei duocenens? - Dschelef ibn Jassafer
8. Ars magica et "res dei": Circumspentiae cur difficultas coniungere - Firlionel Nachtschatten
9. Sine dei, vel felix. In quae possumus optare exemplum in feiis - Salandrion Farnion Finkenfarn
10. Gefälschte Götter: Was bedeutet Verehrung ohne guten Glauben? - G.C.E. Galotta
Zuletzt geändert von Alrik Normalpaktierer am 25.08.2019 12:38, insgesamt 1-mal geändert.

Dragenreyter
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Ungelesener Beitrag von Dragenreyter »

Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 24.08.2019 14:01Wie läuft diese Veranstaltung eurer Meinung nach ab? Ich habe die Beschreibung in UdW gelesen, und weiß nicht so ganz, wie man eine solche Tagung über mehrere Monate streckt. Sind die Teilnehmenden jeweils die gesamte Zeit anwesend?
Manche Teilnehmer sind eventuell die ganze Zeit anwesend, andere kommen und gehen halt nur für bestimmte Vorträge. Aber du kannst die Dauer der Dispute ja auch stark straffen, auf einen (Hesinde)Monat eben.
Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 24.08.2019 14:01 Gibt es dann jeweils einen Hauptvortrag pro Tag und im Anschluss Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden zum selben Thema?
Vielleicht nicht unbedingt einen Vortrag pro Tag, aber da es ja Dispute sind, würde ich das Ganze vielleicht wie eine Art Podiumsduiskussion unter Gelehrten mit Gegenvorträgen am selben oder an Folgetagen gestalten. Viele Teilnehmer sind eventuell auch nur aus Eitelkeit da, um halt ihre (vermeintliche) Gelehrsamkeit zur Schau zu tragen. Eben sehen und gesehen werden für die Bildungselite, mit enstsprechenden Empfängen und Banketten, eventuell auch Bälle und Tanzveranstaltungen. Immerhin sind viele Gelehrte auch Adelig und gehören generell zur Oberschicht.

Höhepunkt sind natürlich auch immer Besuche von berühmten Persönlichkeiten, z.B. Entdecker wie Phileasson, Güldenlandfahrer, Helden oder hohe Kirchenvertreter. Reiche und mächtige Händler wie Stoerrebrandt könnten auch da sein aus verschiedenen Gründen.

Dazu Vorführungen bestimmter neuer Zauber, Entdeckungen und Artefakte, allgemeine philosophische, Wissenschaftliche und magietheoretische Diskussionen, eventuell auch praktische Workshops usw.

Dazu natürlich zahlreiche private kleine Diskussionsgruppen und Zirkel nebenher, eine Bücherbörse, Zauberstabhändler bzw. Bauer, Alchimisten und andere Gelehrtheitsrelevante Handelsgelegenheiten. Eventuell auch Rekrutierer von Spezialorden wie z.B. die Grauen Stäbe oder Pfeile des Lichts?

Es wurde auch mal ein Besuch des Khunchomer Zauberschiffs Sulman Al Nassori in Thorwal zu den Hesindedisputen erwähnt.
Und wie wäre es mit einem Gauklerzirkus oder Unterhaltungsprogramm bestehend aus Scharlatanen/Illusionisten, eventuell ein Zoo oder eine Ausstellung seltener Kreaturen oder gar Chimären?

Darjin
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Ungelesener Beitrag von Darjin »

Wobei man auch im Hinterkopf behalten sollte, dass das ganze zwar schick international angehaucht ist, aber auch in Thorwal stattfindet und die Infrastruktur und das Verständnis für Maskenbälle und ähnliche Unterhaltungsprogramme vielleicht etwas andere sind als in Gareth oder im Horasreich...
„Man muß uns, glaube ich, nie so viel Verachtung zeigen, wie wir verdienen.“
Michel de Montaigne (1533-1592)

Usch vüpndhä äß krohszattik vi mahnsche zisch ofenzischdlisch behmühn möhklißt uhnläsorliehsch ßuh chraypen & tahpey ahle Möhklischkaythn mohderna täschnohlogy iehknohrieren!

Alrik Normalpaktierer
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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Dragenreyter hat geschrieben: 24.08.2019 14:50 Manche Teilnehmer sind eventuell die ganze Zeit anwesend, andere kommen und gehen halt nur für bestimmte Vorträge. Aber du kannst die Dauer der Dispute ja auch stark straffen, auf einen (Hesinde)Monat eben.
In UdW ist angegeben, dass die genaue Dauer von Jahr zu Jahr von der Wetterlage abhängig gemacht wird. Im Hesinde oder Firun dürften nur wenige Schiffe bereit sein, von Thorwal aus abzulegen und eine Reise überland dürfte noch gefährlicher (und wesentlich unbequemer) sein. Bleiben als Optionen für einzelne Reisewillige sehr hohe Prämien für todesmutige Kapitäninnen und der Transversalis - beides ist dem Teilnehmendenfeld aber grundsätzlich zuzutrauen :-) Die Veranstaltung von vorne herein auf einen Monat anzusetzen, macht aber wenig Sinn, wenn man danach eine Akademie voll von Gästen hat, die nur mit sehr hohem Aufwand abreisen können und vor Ort kaum andere adäquate Beschäftigung finden werden.

Die übrigen Ideen finde ich sehr gut. Ich stimme @Darjin zu, dass eine notorisch klamme Akademie in Thorwal ihren Gästen nicht das Unterhaltungsprogramm von Kuslik oder Khunchom bieten kann. Aber man wird zeigen, was man hat und reichlich ausschenken.

Da meine Gruppe kaum Gelehrte enthält - geschweige denn berühmte Gelehrte - werde ich es so halten, dass es immer am Rohalstag einen öffentlichen Vortrag gibt, der für die ernsthaft an den Disputen Teilnehmenden zugleich ein wenig das Thema der Woche vorgibt. Wenn die Spieler diese Spur weiterverfolgen (da bin ich, wie gesagt, gar nicht sicher) können sie sich bestimmt in weitere Veranstaltungen hineinschmuggeln, -schmeicheln oder -schmieren.

Dragenreyter
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Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 25.08.2019 12:18 Ich stimme @Darjin zu, dass eine notorisch klamme Akademie in Thorwal ihren Gästen nicht das Unterhaltungsprogramm von Kuslik oder Khunchom bieten kann. Aber man wird zeigen, was man hat und reichlich ausschenken.
Nicht zu vergessen, dass es unter den Teilnehmern auch entsprechend finanzkräftige Gönner geben kann, die zu diesem Anlass zu Ehren Hesindes
entsprechend was springen und mitbringen lassen, inklusive Gastgeschenken von anderen, reicheren Akademien. Aber ja, im Schnitt dürfte in Thorwal alles eine Nummer kleiner, rustikaler und bescheidener sein als in besser betuchten Gegenden. Trotzdem muss da nicht alles von der Akademie selbst kommen, das Flair kann also durchaus kosmopolitisch und das Angebot für Thorwaler Verhältnisse und die Jahreszeit aussergewöhnlich sein.
Und trotz der schwierigeren Beschiffbarkeit der See im Winter dürfte es durchaus Kapitäne geben, die sich z.B. von Havena, Nostria oder aus dem Horasreich kommend entsprechende Profite erhoffen, auch wenn sie dafür nen Monat früher schon ankommen müssen.

Das einzig vergleichbare, wenn auch deutlich grössere und prestigeträchtigere Event für die Magier und Gelehrtenzunft dürfte ohnehin das Allaventurische Konvent sein. Dafür dürfte in Thorwal das Risiko für erreichen der kritischen Essenz auch deutlich niedriger sein.
Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 25.08.2019 12:18Die Veranstaltung von vorne herein auf einen Monat anzusetzen, macht aber wenig Sinn, wenn man danach eine Akademie voll von Gästen hat, die nur mit sehr hohem Aufwand abreisen können und vor Ort kaum andere adäquate Beschäftigung finden werden.
Wie gesagt, Möglichkeiten wird es da immer geben, es sei denn, die See friert dank Firunskälte wirklich komplett zu. Den Landweg z.B. nach Salza gibt es ja auch noch.
Ausserdem soll die Akademie in Thorwal von den Örtlichkeiten ja eigentlich etwas überdimensioniert sein für die vorhandenen Bewohner, so dass es da durchaus einige freie Gästequartiere geben sollte. Und für Magier gibt es eigentlich immer was zu tun und zu lernen, ist ja doch eine recht zeitaufwändige Profession. Da macht man halt mal ne astrale Meditation, wenn man einen Monat lang nix besseres zu tun hat.

Alrik Normalpaktierer
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Dragenreyter hat geschrieben: 25.08.2019 18:39 Nicht zu vergessen, dass es unter den Teilnehmern auch entsprechend finanzkräftige Gönner geben kann, die zu diesem Anlass zu Ehren Hesindes
entsprechend was springen und mitbringen lassen, inklusive Gastgeschenken von anderen, reicheren Akademien.
Das wäre allerdings ein grobes Missverständnis. Die Hesinde-Dispute heißen ja so, weil sie im Hesinde stattfinden. Da sie keine Göttin ehren, sondern im Gegenteil die moralische Legitimität der Götter erheblich untergraben, dürfen sie sich der Kritik aller zwölfgötterlichen Kirchen sicher sein und - abgesehen vielleicht von besonders extremen Nandusgläunigen - auch keine frommen Gäste haben.
Wie gesagt, Möglichkeiten wird es da immer geben, es sei denn, die See friert dank Firunskälte wirklich komplett zu. Den Landweg z.B. nach Salza gibt es ja auch noch.
Wir brauchen das hier nicht weiter zu diskutieren. Ich lese das Quellenmaterial so, dass es
a.) Hesinde und Firun keinen Schiffsverkehr mehr im Golf von Prem gibt und
b.) die Temperatur in diesen Monden regelmäßig auf -20° und kälter fällt, so dass eine Reise akute Lebensgefahr mit sich bringt und stubenhockende Magierinnen/Philosophinnen ohne guten Grund die Schotterpiste (!) nach Salza nicht in Angriff nehmen dürften.
Deswegen ist es sinnvoll, dass die Veranstaltung wie in UdW angegeben bis in den Tsa hinein dauert.


Eigentlich wollte ich jetzt auch nur ein kurzes Update geben :)
Wir haben inzwischen 15 (kurze) Sitzungen gespielt.

Inhaltlich haben wir sowohl mehr Schicksalsklinge-Elemente übernommen, als auch mehr Sitzungen mit meinen Eigenbauten bespielt, als ich das im Vorfeld gedacht hätte (ich wollte ja effizient durch den Kanon der Abenteuer durchmarschieren).
Ich kann trotzdem noch von jeder Sitzung behaupten, dass sie einen konkreten Mehrwert dafür hatte, Bekanntschaft und Beziehungen mit NSCs und Themen kommender Abenteuer - besonders Phileasson und Ogerschlacht - aufzubauen.
In den kommenden beiden (längeren) Sitzungen will ich nun "Wald ohne Wiederkehr" und "Liebliche Prinzessin Yasmina" durchjuckeln.

Die Mitspielenden haben inzwischen mehr Freude am Kampagnenspiel gefunden. Dafür bekommen sie sich derzeit ein wenig in die Haare, weil meine Sandbox-Anlage von Thorwal und realistische Reisezeiten dazu führen, dass sie nicht alle Plotstränge verfolgen können. Ich glaube aber, das dadurch entstehende Spielgefühl einer lebendigen Welt ist es wert, dass sie da echte Entscheidungen treffen müssen.
Zwischendurch gab es auch zwei Sitzungen, wo sie plötzlich sehr stark gegeneinander gespielt und aufeinander rumgehackt haben. Ich habe mich still daran erinnert, dass alle Gruppen mal solche Phasen hatten und es erst einmal laufen lassen. Ich glaube, sie haben sich da auch schon wieder eingekriegt.

Die Gruppe hat sich noch einmal um zwei Mitglieder vergrößert. Sollten jemals alle an einer Sitzung teilnehmem, sähe ich mich dann acht Mitspielenden gegenüber. Das ist mir eigentlich zu viel, aber es kam auch bisher nicht vor...

Beim Vorbereiten habe ich einerseits viel Routine, andererseits kann man die ganzen alten Schoten natürlich nicht "vom Blatt" spielen - zumal mir immer wieder Ideen kommen, es mit den Charakteren zu verknüpfen. Über das Ilaris-Regelsystem bin ich nach wie vor sehr, sehr froh.

Echte Probleme, die einen größeren Zeitaufwand bedeuten als vermutet, tauchen an ganz unerwarteten Stellen auf.
Beispielsweise dachte ich, Überlandreisen seien mit einem Blick in "Wege des Entdeckers" und ein paar Würfen auf den Zufallstabellen schnell vorbereitet. Es stellt sich heraus: schon die Wettertabellen liefern keine befriedigenden Ergebnisse und auch die Zufallsereignisse passen nicht so richtig ins Flair. Ich bin jetzt doch dabei, mit Avespfade (für die Distanzen) und den Spielhilfen in der anderen Hand hypothetische Reiseverläufe zu planen. Wer da noch Tipps (derzeit zu Südthorwal und Nostragast, danach Albernia, Nordmarken und zentrales Mittelreich) hat, dafür bin ich dankbar.
Ähnlich verhält es sich mit NSC-Porträts. Als eigentlich einzige Handouts versehe ich NSCs, die öfter auftauchen, mit einem Gesicht als Gedächtnisstütze. Dafür habe ich eine Sammlung mit geeigneten ausdrucksstarken Porträts und figürlichen Darstellungen, größtenteils von deviantart.com. Das klappt wunderbar - für Männer; und Frauen diesseits der 30 (Alter) und 24 (BMI). Alle anderen weiblichen NSCs sind sehr viel schwerer zu bebildern. Ein paar hässliche Alte gibt es noch, aber der Ausschnitt aus der Bevölkerung, der für meine Gruppe am häufigsten gebraucht wird - die Autoritätsperson im mittleren oder hohen Alter - ist schwer zu finden. Für Hetfrau Garhelt habe ich jetzt ein Foto der Autorin Doris Lessing genommen und Cellyana von Khunchom bleibt vorerst unbebildert... auch da nehme ich Tipps für gute Porträt-Datenbanken gern entgegen.

Ich bin immer mal wieder erfolgreich damit, alte Abenteuer zu vernünftigen Preisen zu kaufen. Damit wachsen dann natürlich auch wieder Begehrlichkeiten (bei mir), diese auch zu berücksichtigen und der Kampagnenentwurf wächst und wächst...
Aus verschiedenen Gründen neige ich inzwischen dazu, vor die Erforschung des Orklandes eine kurze Svelltland-Kampagne (Im Zeichen der Kröte, Elfenblut, Xeledons Rache, möglicherweise Fuchsspuren) einzuflechten und habe auch schon eine Vorstellung davon, wie ich die Motivation hinbekomme - dazu ein andermal mehr.
Dagegen ist mir immer noch nicht ganz klar, wann und wie der notwendige Ausflug nach Ostaventurien (In den Fängen des Dämons, Göttin der Amazonen, Gaukelspiel, eventuell Tage des Namenlosen) eingeflochten wird.

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Telling
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Ungelesener Beitrag von Telling »

Erstmal vorneweg: die Idee, die Hesinde-Dispute (unter anderem) als Grundlage für weitere Abenteuer/Kampagnenstränge zu nehmen, find ich super und auch, wenn ich sie selbst ertmal nicht in die Tat werde umsetzen können, weil meine Gruppe sich weigert, das Bornland zu verlassen, fand ich die verschiedenen Anregungen, die in diesem Thread gefallen sind, mehr als interessant.

Damit, Reisen spaßig zu gestalten, hab ich mich auch immer schwer getan. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich mir nen gemütlichen Abend mit der entsprechenden RSH mache, mir die Gegebenheiten entlang der Route herausschreibe und vor allem notiere, was sich so verändert. Wenn meine Herrschaften auf der Bornstraße gen Norburg reisen, wechseln sich z.B. immer wieder lichte Birkenwälder mit Ausläufern des Bornwaldes ab und irgendwann fängt dann der Ilum an, neben der Straße vor sich hin zu plätschern... man trifft Flößer und kann sich so sicher sein, es ist nicht mehr weit.
Außerdem überleg ich mir für alle Städte, die man durchreist ein bis zwei Gegebenheiten,überlege, was meine Helden spannend finden könnten und wenn es da nichts gibt, dann geb ich dem Wirt im Gasthaus ne etwas ausgearbeitetere Persönlichkeit bzw. den anderen Gästen. Ich verwalte 'meine' Version von Aventurien mittlerweile sowieso in World Anvil, da lässt sich das dann auch gut zentral nachhalten und immer wieder benutzen, sodass die einzelnen Orte Wiedererkennungswert a là "Ach, Vierwinden, das ist das mit dem Wirt, der Artjom mit seiner Tochter verkuppeln will!" haben.

Für längere Schiffsreisen würde ich mich stärker damit auseinandersetzen, was für ein Schiff die Helden benutzen, aus welchen Kulturkreisen die Besatzung stammt und welche sozialen Strukturen an Bord existieren - ob die Helden als Mitreisende auf einem Handelsschiff mehr ein geduldetes Übel sind, um ein paar Groschen mehr heraus zu schlagen, oder ob sie als hochangesehene Gäste und Haupteinnahmequelle hofiert werden. Wie leicht es ist, mit der Besatzung ins Gespräch zu kommen, was es für Querelen gibt, wie mit Konflikten umgegangen wird, wie drakonisch Strafen verhangen werden etc. etc.
Das ist in meinen Augen wesentlich interessanter für die Spieler, als die xte Zufallsbegegnung mit einem Plünderer-Schiff/Riesenkraken/Seeschlange/starkem Unwetter. Und dann die Städte, die das Schiff unterwegs anläuft, um Proviant zu laden und evtl. Ware zu löschen, als Ausflugsziele extra Zeit geben. Dadurch, dass das Schiff aber irgendwann auch wieder ablegt und man nur soundso viele Stunden an Land hat, gibt sich auch wieder der Effekt, dass man sich für einen Handlungsstrang entscheiden muss.

Für Albernia/Nordmarken kann ich die aktuellen Spielhilfen "Siebenwindküste" und "Flusslande" tatsächlich sehr empfehlen. Viele Stadtpläne/Stadtbeschreibungen, sehr gute Archetypen für NPCs, die länger vorkommen könnten oder einem immer wieder begegnen und eine gute Übersicht über die typische Vegetation in den einzelnen Regionen.

Was die NSC-Portraits angeht...
Ich finde es ehrlich gesagt extrem respektlos, einfach so Portraits von deviantart oder anderen Künstler-Plattformen zu nehmen und für die eigenen Spielrunden zu benutzen. Das ist Kunst, die von diesen Personen entweder für einen Kunden (der dann dafür auch bezahlt hat!) oder für die persönliche Freude entworfen wurde und die einfach so weiter zu verwenden, mit einem neuen Namen und einer neuen Geschichte zu versehen... find ich schwierig.
Und ja, die Künstler stellen ihre Werke ins Internet.
Das gibt uns allen aber noch nicht das Recht, sie einfach so zu kopieren und weiter zu verwenden.
Ich würde dir empfehlen, entweder ausführlichere Beschreibungen vorzubereiten (und die dann evtl. auch verschriftlicht, in Stichpunkten z.B. deiner Gruppe zur Verfügung zu stellen) oder alternativ Portraits für besonders wichtige NSCs in Auftrag zu geben. Zeichner, die derartige Commissions machen, gibt es wie Sand am Meer und ein speziell auf den NSC zugeschnittenes Bild wird den Effekt auch immer wesentlich besser rüber bringen. :)
Im Scriptorium gibt es, soweit ich weiß, auch eine Sammlung von NSC-Portraits, die dafür explizit freigegeben sind.
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Telling hat geschrieben: 27.12.2019 14:33 Ich finde es ehrlich gesagt extrem respektlos, einfach so Portraits von deviantart oder anderen Künstler-Plattformen zu nehmen und für die eigenen Spielrunden zu benutzen. Das ist Kunst, die von diesen Personen entweder für einen Kunden (der dann dafür auch bezahlt hat!) oder für die persönliche Freude entworfen wurde und die einfach so weiter zu verwenden, mit einem neuen Namen und einer neuen Geschichte zu versehen... find ich schwierig.
Und ja, die Künstler stellen ihre Werke ins Internet.
Wobei ich mir sehr sicher bin, dass man die Künstler auch anschreiben und fragen kann, ob man die Bilder benutzen darf.
Ich hatte da zwar noch nicht bei Bildern aber bei ner Protagonistin einer DSA Fanfiction den Autor gefragt, ob ich sie zu meinem SC machen darf. Da hat er sich sogar sehr darüber gefreut. Ich verweise dann halt auch meist auf die Geschichte wenn ich sie spiele.
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Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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@Assaltaro

Das ist wahr, das ist natürlich auch ne Möglichkeit, die ich vergessen hatte zu erwähnen.
Wenn man gefragt hat, ist die Situation ne andere. Meine Aussagen bezogen sich lediglich auf das stumpfe Nutzen der Bilder ohne überhaupt drüber nachzudenken, dass hinter den meisten ja eigentlich ne andere Geschichte steckt.
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Telling hat geschrieben: 27.12.2019 14:33 Was die NSC-Portraits angeht...
Ich finde es ehrlich gesagt extrem respektlos, einfach so Portraits von deviantart oder anderen Künstler-Plattformen zu nehmen und für die eigenen Spielrunden zu benutzen. Das ist Kunst, die von diesen Personen entweder für einen Kunden (der dann dafür auch bezahlt hat!) oder für die persönliche Freude entworfen wurde und die einfach so weiter zu verwenden, mit einem neuen Namen und einer neuen Geschichte zu versehen... find ich schwierig.
Und ja, die Künstler stellen ihre Werke ins Internet.
Das gibt uns allen aber noch nicht das Recht, sie einfach so zu kopieren und weiter zu verwenden.
Nach der Logik dürftest du auch, sagen wir, keine im Internet aufgetriebenen von anderen Leuten geschriebenen Geschichten für Abenteueraufhänger verwursten.

Respektlos ist es, einen Vorteil aus dem geistigen Eigentum anderer zu schlagen - sei es, weil man es ohne Genehmigung kommerzialisiert, sei es, weil man sich mit fremden Federn schmückt. Aber etwas für den harmlosen Gebrauch in den eigenen vier Wänden herunterladen, der über "Ooooh welch ein Kunstwerk" hinausgeht? Wer ein Kunstwerk online für die Allgemeinheit verfügbar macht, gibt damit auch sein implizites Einverständnis, dass andere dann auch genau das tun.
viewtopic.php?f=5&t=49416 (1984-1999: A1-A85, B1-B25)

Alrik Normalpaktierer
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Telling hat geschrieben: 27.12.2019 14:33 Damit, Reisen spaßig zu gestalten, hab ich mich auch immer schwer getan. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich mir nen gemütlichen Abend mit der entsprechenden RSH mache, mir die Gegebenheiten entlang der Route herausschreibe und vor allem notiere, was sich so verändert.
So habe ich es jetzt auch gehandhabt. Außerdem werde ich die Mitspielenden stark darin einbeziehen, klassische "Zufallsereignisse" zu gestalten.
Langfristig wird natürlich nicht jede Überland-Reise auserzählt. Diesmal hat sich die Gruppe aber bewusst entschlossen, trotz des eingebrochenen Winters weiterzuwandern - es ist das erste Mal, dass sie statt der vergleichsweise bequemen Schiffsreise wirklich weit zu Fuß gehen müssen. Da erscheint es mir angemessen, wenn der potentiell sehr mühselige Weg auch erzählerisch Gewicht erhält und Spielzeit darauf verwendet wird.
Was die NSC-Portraits angeht...
Ich finde es ehrlich gesagt extrem respektlos, einfach so Portraits von deviantart oder anderen Künstler-Plattformen zu nehmen und für die eigenen Spielrunden zu benutzen. Das ist Kunst, die von diesen Personen entweder für einen Kunden (der dann dafür auch bezahlt hat!) oder für die persönliche Freude entworfen wurde und die einfach so weiter zu verwenden, mit einem neuen Namen und einer neuen Geschichte zu versehen... find ich schwierig.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was du meinst. Ich würde mich gern näher damit auseinandersetzen und daher vorschlagen, dass wir uns ein Mindestmaß an sprachlicher Genauigkeit abringen. Ich weiß, dass das hier ein Forum ist, keine wissenschaftliche Abhandlung oder für die Ewigkeit gedachte Literatur. Aber du schreibst im selben Absatz, du würdest mein Verhalten "extrem respektlos" und "schwierig" finden. Ein Verhalten könnte zwar sowohl extrem respektlos (also: die Menschenwürde relativierend, indiskutabel) als auch schwierig (also: unbekannt oder vielschichtig, aus unterschiedlichen Perspektiven diskutierbar) sein bzw. so eingeschätzt werden - aber doch wohl kaum beides in derselben Hinsicht zur selben Zeit von derselben Person.

Insofern weiß ich jetzt nicht so genau, was du mir eigentlich sagen willst. Ich entwickle im folgenden daher einige Gedanken ins Blaue hinein:

Meine Beobachtung von deviantart ist: die Plattform wird von den Accounts, die ich mir angesehen habe, keineswegs vornehmlich zur Anbahnung von Verkäufen genutzt - auch das gibt es, in diesem Fall sind Bilder oft mit einem Wasserzeichen versehen und die benutze ich natürlich nicht.
Vielmehr geht es nach meiner Wahrnehmung vornehmlich um den Austausch von Künstler*innen über Kunst und den Prozess des Kunstschaffens - am liebsten verwende ich Sachen, die etwas skizzenhaft wirken, also sind es oft auch Skizzen oder Vorstudien. Manchmal sind Notizen mit angegeben, die den Schaffensprozess nachvollziehbar machen und zur Nachahmung auffordern. Wenn ich das richtig lese, wollen die Nutzenden also ganz gezielt andere Kunst beeinflussen und inspirieren - also genau das, was bei uns damit passiert. Jetzt schreibst du im Bezug auf unsere Gruppe von "das stumpfe Nutzen". Für dich ist Rollenspiel also offensichtlich keine Kunst. Ich sehe das anders.

Merkwürdig finde ich die Vermutung, Kunstwerke, die ausschließlich der "persönlichen Freude" dienen sollten, würden irgendwo hochgeladen. Vorführung - oder wie ich schreibe, Austausch - ist mit diesem Akt ja mindestens beabsichtigt, sonst wäre der Aufwand völlig überflüssig.

Bei einer solchen Sensibilität gegenüber wiedererkennbaren Anleihen bei anderer Kunst ist es übrigens unmöglich, eine DSA-Kampagne auf der Basis von Material aus den 80ern und 90ern zu spielen, das ständig andere Werke referenziert und eingebaut hat. Dass speziell auf deviantart kein sakrosanktes Verständnis von Charakteren und Geschichten gepflegt wird, ist übrigens auch an der Masse von Fanfiction dort zu erkennen, also künstlerischer Abbildung von Geschichten und Charakteren, die anderswo etabliert wurden.

Schließlich befremdet mich, dass du dich an der Verwendung *fiktiver* Charaktere störst, die Verwendung von Bildern *realer Personen*, über die ich im selben Post geschrieben habe, aber nicht problematisierst. Das wirkt auf mich, als wäre der Umgang mit fiktiven Personen für dich mit höheren moralischen Hürden versehen als mit realen. Was wäre das für ein ethisches Bezugssystem?
Ich würde dir empfehlen, entweder ausführlichere Beschreibungen vorzubereiten (und die dann evtl. auch verschriftlicht, in Stichpunkten z.B. deiner Gruppe zur Verfügung zu stellen)
Es geht im Kern darum, dass heutzutage die wenigsten Menschen Routine haben, enorme Informationsmengen ausschließlich mündlich vermittelt zu bekommen und dann zielgerichtet zu verarbeiten und sich zu merken. Zusätzliche Verschriftlichungen machen wir, dann sind es aber immer noch unübersichtliche Textmengen. Das Problem von tendentiell zu viel Text kann man nicht durch "ausführlichere Beschreibungen" - also mehr Text - lösen. Für jeden NSC ein kurzes Jingle oder einen Duft zu komponieren, um das Gedächtnis mit einer zusätzlichen Wahrnehmungsdimension zu stützen, könnte funktionieren - aber in einer visuellen Kultur wie unseren ist davon auszugehen, dass den meisten mit einer wiedererkennbaren Abbildung mehr geholfen ist.


Ich habe inzwischen begonnen "Liebliche Prinzessin Yasmina" vorzubereiten. Mir ist aufgefallen, dass die Namen der Kapitäne, Schiffe und Mannschaften nicht mehr so gut ins Thorwal-Bild der Thorwal-Box passen. Daher habe ich einige leichte Anpassungen vorgenommen. Sie heißen jetzt:
Spoiler
Estorik "Einohr" Erikson -- Zuckerstange -- Speere

Valar Durason -- Kaisertod -- Kriegsbeile

Umeara Baraksdottir -- Swafnirs Hass -- Hjalsmesser

Duramarth "Lumpengesicht" Sonyason -- Golgari -- Säbel

Morgora Ahrensdottir -- Firunsatem -- Schwerter

Mordra Morgoradottir -- Meerbasilisk -- Schneidzähne

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@Alrik Normalpaktierer

Du denkst viiiiiel zu kompliziert :ijw:
Telling ist, wenn ich hier nicht was verwechsle, selber künstlerisch kreativ und hat auch schon eigene Werke hochgeladen; die auch durchaus persönlichen Charakter hatten (ihr Profilbild ist bspw ihr SC) - und vermutlich bringt sie einfach nur der Gedanke auf die Palme, dass jemand diese dann so ähnlich wie du verwenden könnte ;)
viewtopic.php?f=5&t=49416 (1984-1999: A1-A85, B1-B25)

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@Alrik Normalpaktierer

Im Grunde genau das, was @DnD-Flüchtling gesagt hat. Um es nochmal kurz zusammen zu fassen:
Ich finde es [der Arbeit, die der Zeichner da rein gesteckt hat gegenüber] extrem respektlos, einfach Bilder von Zeichnerseiten zu nehmen, und die mit einem 'neuen' Hintergrund [einem anderen als den, mit dem sie erschaffen wurden] auszustatten, ohne vorher zu fragen. Und das finde ich schwieirg, da ich verstehe, warum man es tut (Ich hätte auch gerne mehr NSC-Bilder), gleichzeitig aber der Meinung bin, man sollte es nicht tun.

Zum einen, weil viele dieser Künstler darauf hin arbeiten/darauf angewiesen sind, Aufträge anzunehmen und ihnen dieses Verhalten die Lebensgrundlage nimmt.
Zum anderen, weil da in meinen Augen recht wenig 'Austausch' stattfindet:
Wenn du ein Bild nehmen würdest, den Zeichner fragst, der hat kein Problem damit und du verwurschtelst es in deiner Kampagne und baust daraus einen coolen NPC und gehst danach wieder zum Zeichner hin und zeigst ihm "Hey, schau, dazu hat mich deine Kunst inspiriert!" Das wäre ein Austausch.
Wenn du ein Bild nimmst, es herunterlädst ohne vorher zu fragen, und ihr euch dann in eurer Spielrunde dadran erfreut, dann ist das kein Austausch. Zumindest nicht mit dem Zeichner. Daher der Begriff 'stumpfer Nutzen'.

Warum mir das Benutzen von 'echten Personen' weniger aufstößt als das Benutzen von Zeichnungen, liegt vor allem daran, dass ich hier nicht zwischen "fiktiven" und "echten" Personen unterscheiden wollte, sondern lediglich zwischen "Ich nehme ein Foto einer Person, die gewisse Gesichtszüge/Merkmale aufweist [was nunmal jeder tut] und verwende es als Inspiration für meinen Charakter" und "Jemand hat sich Gedanken um einen Charakter gemacht und ihm ein Gesicht gegeben [Arbeit da rein gesteckt], dieses Gesicht benutze ich jetzt für mich privat weiter."

Die Verwendung einer alten Kampagne finde ich in sofern nicht problematisch, dass diese explizit zum Bespielen herausgegeben wurde und man (bei offiziellen Werken) dafür auch Geld bezahlt hat.
Das ändert den Kontext.
Dazu kommt, dass es etwas anderes ist, ein Bild in einem anderen Kontext weiter zu verwenden, als sich von einem Kunstwerk für seine eigenen Werke inspirieren zu lassen. Beim ersten nimmt man einfach nur den Einfall des Künstler und benutzt ihn, so wie er ist, für seine eigenen Zwecke. Beim zweiten nimmt man den Einfall des Künstlers und denkt ihn weiter.

Natürlich habe ich als Content Creator keine Möglichkeit, zu kontrollieren, wie meine Arbeit genutzt wird.
Ich gebe einen Vertrauensvorschuss in dem Wissen, dass den höchstwahrscheinlich irgendein Vollidiot ausnutzen wird. Und dann überleg' ich mir beim nächsten Mal zweimal, ob ich meine Kunst ins Internet stelle.
Das Endergebnis ist dann aber nicht, dass ich ne hilfreiche Lektion fürs Leben gelernt habe, sondern hauptsächlich weniger Kunst im Internet.

Und ich wollte nochmal klarstellen, dass DnD.Flüchtling zwar recht hat damit, dass ich auch selbst produziere, aber hauptsächlich in Schriftform. Mein Profilbild (und vermutlich auch die restlichen Zeichnungen, die mit mir assoziiert werden) stammen von @affinno.
Für die Entstigmatisierung der Kor-Kirche - auch Söldner mit Gewissen handeln im Sinne der Zwölfe!
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Fridolin
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Ungelesener Beitrag von Fridolin »

@Telling: denk auch an die Kunstform der Collage. Als sowas könnte man das nämlich gut sehen. Natürlich nicht im Sinne des Schnipselklebens, aber im Sinne von "Bruchstücke" in anderen Kontext bringen. Nix ungewöhnliches. Verstehe die Aufregung nicht
Günstige Miniaturen zum DSA-Spielen: viewtopic.php?f=9&t=52412

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Hotzenplotz
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Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Toll, dass es weiter geht.

Bezüglich der zusätzlichen Abenteuer: Die Frage ist, ob du das alles mit der gleichen Heldengruppe machst. Ich habe ja aus diesem Grunde eine zusätzliche Heldengruppe entstehen lassen (auch wegen gewisser zeitlicher Überschneidungen). Sonst kriegst du auch ein Problem mit der Erfahrung aka AP, schätze ich. Selbst meine Zweitgruppe ist mit Orklandtrilogie (inkl. einigem Kram wie Stadt des toten Herrschers) und Schicksalsklinge/Sternenschweif schon ziemlich erfahren (ich gebe allerdings auch glaube ich relativ viel AP). Das mit zwei (oder mehr!) Gruppen hat m. E. außerdem noch den Charme, dass, solltest du weitere Abenteuer aufnehmen, die Spielenden nicht ihrer SC überdrüssig werden. Abgesehen sind manche Abenteuer für manche Gruppen ja mehr geeignet als für andere.
Nur mal so als Denkanstoß.

Wie machst du das eigentlich mit dem Management der Runde. Habt ihr ein Wiki oder sowas?

Alrik Normalpaktierer
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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Wir haben in den letzten Monaten kontinuierlich weitergespielt. Ich bin mit Vor- und Nachbereiten (sowie dem Zukaufen von fehlenden Abenteuern) so beschäftigt, dass ich mich im Forum etwas kurz fassen muss. Jetzt ist natürlich Zwangspause und ich kann wieder ein bisschen was schreiben.


@Telling Ich finde deine Position immer noch abseitig - nicht nur empirisch, in dem Sinn, dass gerade Deviantart ja haufenweise "Fanfiction" hat, also selbstgemachte Abbildungen oder Neuinterpretationen von anderen Charakteren oder ich oft gesehen habe, dass Leute auf Conventions eine Charaktermappe dabei haben, in dem fremde Kunstwerke oder Szenenfotos aus Filmen/Serien eingeheftet sind, um ihre Vorstellungen von den Figuren zu veranschaulichen.
Auch theoretisch läuft es bei dir ja darauf hinaus, alle Werke verstorbener Kunstschaffener aus der Öffentlichkeit zu entfernen - "Austausch" ist bei dir kein allgemein-ideelles Konzept sondern nur, wenn er tatsächlich wechselseitig vollzogen wird. Es wäre dir auch beispielsweise nicht möglich, nachdem du im Kino warst und in einem Score ein Thema gehört hat, das zu einem von dir entwickelten Charakterkonzept passt, dieses zu Anschauungszwecken in deinen eigenen vier Wänden einer befreundeten Person vorzupfeifen.
Dabei finde ich @Fridolins Argument noch nichtmal besonders stark - bei der Collage steht ja sowohl vor als auch nach dem Schöpfungsvorgang ein bildendes Kunstwerk im Vordergrund, weswegen da ein großer Graubereich besteht und Urheber- und Verwertungsrechtsprozesse um Collagen geführt wurden. Bei uns ist dagegen die im Vordergrund stehende Kunstform das gemeinsame Erzählen und die für fünf oder sechs Sekunden hochgehaltene bildende Kunstwerke ein Baustein unter vielen.
Dazu kommt deine Einlassung:
Telling hat geschrieben: Die Verwendung einer alten Kampagne finde ich in sofern nicht problematisch, dass diese explizit zum Bespielen herausgegeben wurde und man (bei offiziellen Werken) dafür auch Geld bezahlt hat.
, die mir eine völlig absurde Position unterstellt - natürlich sind Abenteuer Gebrauchstexte zum Nachspielen, was denn sonst? - und völlig an meiner Aussage vorbei geht, dass DSA-Material bis Mitte der 90er durch die Bank von popkulturellen Anspielungen und Übernahmen aus anderen Kunstwerken strotzte. In deiner Logik könnte man beispielsweise nicht in den Dörfern "Lafmih" und "Thendar" spielen bzw. keine Karte Südaventuriens verwenden, auf der diese Namen vorkommen, weil das nicht der Intention Elvis Presleys entspricht, dessen Song da verwurstet wurde.

Ich bin mir also nicht sicher, ob du mich einfach trollen willst oder ob wir in den Positionen so weit auseinanderliegen, dass ich es als unwahrscheinlich ansehe, dass wir da noch zusammenkommen.
Für meinen Teil werde ich deswegen in diesem Thread wieder dazu übergehen, das Thema zu behandeln - also, wie man eine Thorwal-Themengruppe unter Verwendung möglichst vieler möglichst alter DSA-Abenteuer mit dem Ilaris-Regelsystem leitet und welche Erfahrungen meine Gruppe damit macht.
Wäre cool, wenn du es auch bei diesem Thema belässt - und noch cooler, wenn du es sogar schaffst, in Zukunft keine anderen Forenmitglieder als "Vollidiot" zu bezeichnen. Das hilft gerade bei Meinungsverschiedenheiten nicht weiter.


Anlässlich des einjährigen Bestehens unser Gruppe habe ich eine kleine Umfrage zur Selbsteinschätzung und zum Blick auf unser Spiel gemacht. Die Ergebnisse haben mich im einzelnen überrascht, vielleicht schreibe ich dazu nochmal mehr. Insgesamt ist die Zufriedenheit sehr hoch.
Leider musste trotzdem ein Gruppenmitglied aus persönlichen Gründen aussteigen. Ein anderes spielt nach dem Umzug in eine andere Stadt nur noch sporadisch mit, hat sich aber bisher nicht für einen Komplettausstieg entschieden.

@Hotzenplotz Es kam tatsächlich in den letzten Wochen das erste Mal vor, dass ein Gruppenmitglied laut darüber nachgedacht hat, zeitweise den Charakter zu wechseln. Ich war insofern überrascht davon, als es gerade für diese Figur nicht an Spotlights gefehlt hat, ihre Hintergrundgeschichte die Handlung ganz wesentlich mitgetragen hat und dadurch auch erhebliches Entwicklungspotential besteht. Bin mal gespannt, was daraus wird.

Wir sammeln die Berichte der Ereignisse, die während der Spielabende geschrieben werden, in einer Cloud, ebenso alle Hausregeln. Ich habe die Mitspielenden auch beschworen, ein Verzeichnis der NSCs, der besuchten Orte und der offenen Aufträge/Vorhaben zu führen. Gleichzeitig habe ich nach ein paar Sitzungen deutlich gemacht, dass ich das neben der Vorbereitung nicht mehr leisten kann und in ihre Hände abgeben muss. Das passiert seitdem nicht bis zögerlich. Auch Beschreibungen/Hintergrundgeschichten der Charaktere sind leider (noch) nicht lückenlos erfasst.
Ein Gruppenmitglied schreibt ziemlich konsequent ein Bestiarium aus der Sicht seines Charakters, in dem die Erfahrungen mit allen angetroffenen Kreaturen und deren Eigenschaften in blumiger Sprache beschrieben werden - wie cool ist das bitte?!
Der Clou an dieser Sammlung ist, dass ich in LaTeX auf Knopfdruck ein bildschönes Dokument im DSA4-Design herauslassen kann. Das enthält dann alle genannten Inhalte mit Querverweisen verschlagwortet, zusammen mit einer Einführung in Aventurien und die Kultur Thorwals, die ich zu Anfang zur Verfügung gestellt habe... insgesamt inzwischen fast 100 großzügig gelayoutete Seiten.

Mit dem "Wald ohne Wiederkehr" sind wir durch, beim Leiten eines Brückenteils zu "Liebliche Prinzessin Yasmina" habe ich bei mir das erste Mal seit langem eine gewisse Müdigkeit wahrgenommen. Es war aber auch ein später Freitagabend nach einer langen Woche... Ergebnis des Mangels an Kreativität während der Sitzung ist, dass ich die Gruppe einmal in eine Sackgasse habe laufen lassen und jetzt die Eroberung Kendrars komplett ausarbeiten musste. Yay me. :rolleyes:

Mir ist inzwischen die Idee gekommen, die Reise vom "Wolf von Winhall" zur "Verschwörung von Gareth" auf dem "Strom des Verderbens" spielen zu lassen. Dafür müsste ich nur die Reiserichtung des Schiffes umdrehen (Albenhus->Ferdok statt umgekehrt), wogegen aber nach Lektüre des Abenteuers nichts zu sprechen scheint.
Der Umweg über den großen Fluss - es wäre logischer, von Honingen über Gratenfels die Reichsstraße über den Greifenpass zu nehmen und es wird wahrscheinlich Sommer sein - ist sicher auch nicht schwer zu erklären. Im Zweifelsfall hat eben ein Erdrutsch den Pass blockiert oder etwas mit dem verrückten Grafen; den Metaplotstrang muss ich mir noch einmal ansehen.
Drei Dinge sprechen gegen den "Strom":
Erstens habe ich dann zwei Krimiabenteuer hintereinander - was aber vielleicht gar nicht so schlecht ist, weil das erste die Aufmerksamkeit der Gruppe auf das Thema Dynastien und Erbfolge lenkt.
Zweitens ist der Kosch von 1985 schon ganz schön weit weg von heute - dem kann ich vorbeugen, indem ich das Abenteuer mit Material aus "Vater der Fluten" verschneide, das denselben Flussabschnitt zu einer ähnlichen Epoche behandelt.
Drittens ist das Abenteuer ein absoluter Klopper, bei dem man sich die Haare rauft - aber wenn mich das bremsen würde, wäre ich hier sowieso am falschen Projekt.

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Ungelesener Beitrag von Gion »

Sehr schönes Projekt und klingt nach einer harmonischen Runde!

Ich habe die Klassiker in den 90ern gespielt und entsprechend auch an viele der Genannten warme Erinnerungen.

Meine f2f Gruppe hat sich ebenfalls aus Nostalgie Klassikern zugewandt. 2009 haben wir mit der Phileasson Saga angefangen und 2013 beendet. 2015 haben wir mit der Sieben Gezeichneten Kampagne begonnen. Allerdings mit neuen Held*innen. Wir hatten stark das Gefühl, dass die aus der Phileasson Saga auserzählt waren und zudem die Stimmung, in der sie lebten, nicht der der 7G entsprach. Thorwal-lastig halt - das ist für mich nicht die Welt von endlosen Niederlagen, Kriegsschrecken und dem Aufzehren des eigenen moralischen Kompass. Also jedenfalls nicht, wenn man zuvor jedes Problem mit einem gemeinsam Premer Feuer lösen konnte und eher der Gedanke an Völkerverständigung im Mittelpunkt stand.

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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

@Gion Ja, ich habe auch deutlich das Gefühl, alles G7-bezogene raushalten zu müssen.
Die große Leistung der Kampagne war es in den 90ern, mutig genug zu sein, um eine Welt zu zerstören, an die man sich gerade gewöhnt hatte. Für eine Nostalgie-Gruppe ist damit mein Anspruch klar: ich muss mit ihnen die Welt aufbauen, damit sie jemand anderes zerstören kann :Maske:

Wir spielen jetzt natürlich auch online und haben deutlich mehr Termine.
Harmonisch trifft es ganz gut und während ich beim letzten Mal noch gezweifelt habe, hat meine Gruppe tatsächlich angefangen, sich für die Politik zu interessieren... Das ist super, weil sie jetzt bei der Eroberung von Kendrar dabei waren, wegen der Hetfrau Garhelt sich nach Gareth wird bemühen müssen (ich straffe das enorm, offiziell dauerte es sechs Jahre bis zum Friedensschluss, bei mir werden es wohl eher sechs Monate).

Jetzt muss ich mich zügig an die Vorbereitung für den "Wolf von Winhall" machen. Das wird ein größeres Stück Arbeit. Ich schreibe meine Gedanken jetzt mal in loser Folge hier auf, um sie zu ordnen.

Anders als bei den letzten Abenteuern finde ich beim "Wolf" auch die grundsätzliche Struktur misslungen. (Siehe meine Rezension im Bewertungs-Thread.) Wenn man ein Werwolf-Abenteuer haben will, ist es ein doppelter Bruch mit dem Genre, die Aufdeckung, was hinter den Morden steckt, vorweg zu nehmen und keinen NSC zu haben, der sich später als Werwolf entpuppt. Beides ist es verschenktes Ermittlungs- und damit Abenteuerpotential.
Es geht also darum, das Abenteuer um die wenigen wesentlichen Punkte komplett neu zu bauen.

Was sind die lohnenswerten Inhalte?
(1) Das Abenteuer spielt in Winhall.
(2) Es tritt Inquisitor Dexter Nemrod als Gegner der Gruppe auf.
(3) Es geht um Werwölfe.
(4) Die Wölfe sind nicht der eigentliche Bösewicht, sondern ein Alchimist/Apothekarius.
Keiner dieser Punkte hat mit meinen drei Motiven - dem Namenlosen, der Geschichte der (Hoch)elfen, dem Aufstieg der Orks - zu tun. Damit das Abenteuer der Kampagne dient, sollte ich mir da Gedanken machen.


Zu (1):
Mit Winhall betritt die Gruppe das erste Mal das Mittelreich.
Ich brauche ein paar Marker, damit die Gruppe versteht, wo der Unterschied zwischen ihrer heimatlichen Umgebung und auch dem bisher bekannten Königreich Nostria und dem Kaiserreich liegt, also die Ausdehnung "von O- zu Ozean" und die unvorstellbaren Ressourcen. Leider ist Winhall ein unbedeutendes Grenzstädtchen. Wir behalten dieses Problem im Hinterkopf.

Zu Winhall gehört der NSC Raidri Conchobair. Den kann ich demnächst - beim Scharlachkappentanz, "Mehr als 1000 Oger" - und später - falls die Answinkrise Thema wird und beim Donnersturmrennen - gebrauchen. Also führe ich ihn ein.


Zu (2):
Nemrod ist noch nicht Chef der KGIA. In diesem Amt löst er Answin erst nach der "Verschwörung von Gareth" ab.
Ich finde sowohl seinen Auftritt im Abenteuer - angekündigt als erfahrener Monsterjäger, dem die Gruppe die Arbeit auch einfach überlassen könnte - als auch seinen Abgang nicht besonders hilfreich fürs Rollenspiel. Prinzipiell gefällt es mir aber gut, dass er andere Prioritäten und andere Ansätze als die Gruppe hat.

Nun kann ich alle bisherigen Probleme auf einen Schlag lösen:

Prinzessin Emer ni Bennain, die in wenigen Monaten Brin von Gareth ehelichen soll, unternimmt zuvor eine "Abschiedsreise" durch Albernia. Der sie begleitende Hofstaat und Heerzug (vielleicht kann ich bei der Ausgestaltung Ideen aus der "Reisenden Kaiserin" entwickeln) sollte prunkvoll genug sein, um meine dahergelaufene Gruppe zum Staunen zu bringen, auch wenn es nur der albernische Fürstenhof ist (dann hebe ich mir ein paar Eskalationsstufen an Prunk&Protz für Gareth auf). Wenn ich die Erklärung Winhalls zur Reichsstadt und die Erhebung Conchobairs zum Grafen von Winhall auf denselben Termin lege - sie geschehen anlässlich des Besuchs der Prinzessin - haben auch die Ansässigen noch allen Grund, den Praiostagsstaat rauszuholen.

Das Interesse des Kaisers, die kostbare Prinzessin zu schützen, erklärt die Anwesenheit Nemrods als Teil ihrer Bedeckung. Da die Wölfe zunächst vor allem in Nostria wüten, lassen sich auch Prioritäten erklären, die den Schutz von Reichsbürgern und vor allem des fürstlichen Reisezugs (der, vor der Stadt kampierend, gegen die Bedrohung durch die Wölfe nicht einfach die Tore schließen kann) vor die Aufklärung der Morde / den Sieg über das Monster setzen.


Zu (3):
Ich habe schon das Zugeständnis gemacht, dass ich den Werwolf früher eingeführt habe: ein Verwandter eines Chars hat sich im "Wald ohne Wiederkehr" als Werwolf entpuppt und ist geflohen. Ich denke, wenn ich von mysteriösen Morden in Vollmondnächten berichte, würden sie möglicherweise 2+2 zusammenzählen und sich verantwortlich fühlen.
Wenn nicht, berichte ich, dass der Borongeweihte Baranos (den sie in Nostria beim Kloster Yoledamm getroffen und damit beauftragt haben, die Gruft des Kastells von Beilstatt neu zu weihen) auf der Rückreise nach Winhall südlich des Thuransees verschwunden ist. Das entspricht dann der Situation im Abenteuer, dass man in Nostria nach dem Geweihten sucht und dabei den Werwölfen nachstellt. Das muss ich natürlich um eine Möglichkeit ergänzen, einen quicklebendigen und möglichst unverdächtigen Baranos zu präsentieren :grübeln:
Vielleicht kann ich sie auch mit dem inoffiziellen Abenteuer "Alter Stein" noch nach Harmlyn locken. Das ist nah genug, dass es über Klatsch & Tratsch durchdringt oder der Wolf auch jemanden dort reißt.

Für mich noch offen ist, ob die Gruppe darauf abzielen soll, die Werwölfe umzubringen (um die weitere Ausbreitung der Lykantrophie zu verhindern) oder zu heilen.

Ein Problem dabei ist, dass es in und um Winhall ohnehin kaum Gelegenheiten gibt, Hintergrundwissen zu Werwölfen zu recherchieren. Die nächste vernünftige Bibliothek dürfte die Magierakademie in Nostria sein. So eine weite Reise will ich eigentlich während des Abenteuers nicht haben, obwohl sie sich zwischen zwei Vollmonden vermutlich sogar bewerkstelligen ließe.
Ein paar Infos kann ich bei der Druidin und dem Troll aus dem Abenteuer hinterlegen, da müsste ich mir noch vernünftige Herausforderungen überlegen. Witzigerweise ist es dieselbe Konstellation, die man auch in dem Promo-Abenteuer "Begeisterter Neuanfang" hat (ein Troll und eine Druidin in den streitenden Königreichen), also könnte ich das miteinander verknüpfen. Allerdings finde ich, dass die lustigen Mindergeister einen Stilbruch mit dem Horror-Motiv Werwolf darstellen, also vielleicht auch nicht.

Zu (4):
Der Gruppe hat mal ein Alchimist angehört. Dass der Spieler vor ein paar Monaten ausgestiegen ist, gibt mir die Gelegenheit
a.) zu erzählen, dass der Charakter nach Winhall umgesiedelt ist und als Assistent des dortigen Alchimisten arbeitet.
b.) ihn als zwischenzeitlich dem Namenlosen verfallen darzustellen.
Das schafft die Vebindung zu meinem Motiven und macht die Gefährlichkeit und die Allgegenwart dieses Kultes noch einmal deutlicher. Durch das Thorwal-typische Laissez-faire in Religionsdingen meiner Gruppe haben sie jedenfalls bisher noch nicht verstanden, dass der Namenlose ein absolut Böses ist.
Der Alchimist und die persönliche Connection wäre eine weitere Möglichkeit, Werwolf-Wissen zu recherchieren. Dabei muss ich aber noch einen plausiblen "Verrat" anlegen.

Wenn sich die Gruppe bewährt und die Bedeckung Emers durch die Geschehnisse des Abenteuers etwas geschwächt wurde, wäre allemal plausibel, dass sie danach für die Weiterreise bis Gareth in Sold genommen werden - vielleicht auch auf den ausdrücklichen Wunsch ihrer Hoheit, wenn es im Abenteuer gelingt, sie persönlich kennen zu lernen.
Das wäre dann nach meiner bisherigen Planung der Ausgangspunkt für den "Strom des Verderbens".

Alrik Normalpaktierer
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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Wer schippert seit In-Time zwei Wochen eine befreite Schönheit durch gesamt Südthorwal und verschwendet keinen Gedanken daran, ob das überhaupt die Prinzessin ist, die sie suchen sollen?
:wobble:
Meine Gruppe. That's who.

Alrik Normalpaktierer
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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Gut, da sie jetzt schon fast in Havena gelandet sind, kann ich damit verfahren wie folgt:
- Bei der Befreiten handelt es sich um Nana Engstrand (Überschlag zu "Strom des Verderbens")
- Ich schalte "Seuche an Bord" dazwischen. Das ist sowieso eher was für niedrigstufige Gruppen und wäre später eher nervig und ich kann es benutzen, um die KGIA schon einmal vorzustellen und ihren ehemaligen Kumpan zunächst als Alchimisten in Havena vorzustellen (s.o. unter (4)).

Alrik Normalpaktierer
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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Die "Seuche an Bord" wurde verhindert und die "Liebliche Prinzessin Yasmina" gerettet. Da sie den Daspota-Piraten ohne Not etliche Wochen Zeit geschenkt haben, hatten die inzwischen mit dem Königreich Andergast eine Übergabe gegen reichlich Lösegeld ausgehandelt. Die sollte auf halbem Weg und halbwegs normalem Grund stattfinden - jawohl, ich habe meine "Das Herzogtum Engasal"-Spielhilfe ausgegraben und tatsächlich im Spiel genutzt. Das ist ungefähr das letzte, was ich erwartet hätte.

Die Rückmeldungen meiner Gruppe interpretiere ich so, dass mein eigentlich geplanter Ausflug ins Mittelreich sie derzeit gar nicht so reizt. Das macht aber nichts - ich kann genausogut die verbleibenden "Schicksalsklinge"-Elemente und die Orkland-Trilogie nebst Orklandbox-Abenteuer vorschalten. Hier bewährt sich die Strategie, mich bisher nicht auf eine Jahreszahl festgelegt zu haben.

Der nächste Plotpunkt ist der Namenlosen-Tempel auf Hjalland. Das passt mir ganz gut, weil die Gruppe auch zunehmend Interesse an der aventurischen/thorwalschen Götterwelt entwickelt. Wie es der Zufall will, kommen sie durch ihre Reisewege genau Mitte Rahja/Vinmond auf der Insel an.
Ich habe vor kurzem den Horrorfilm "Midsommar" gesehen und deswegen ein paar gute Ideen, wie man böse Kulte mit nordischem Flair in sommerlichen Gefilden ausspielen kann. Eine Einleitung über die Thorwal'schen Sumarblot-Rituale ergibt auch thematisch einen stimmigen Rahmen. Ehrlich gesagt glaube ich, dass sich vernünftig ausgearbeitet hier genug Stoff für ein neues Kaufabenteuer finden ließe, aber dazu habe ich leider nicht die Zeit.

Gleichzeitig ist der Reiz hoch, den Oldie "Die Tage des Namenlosen" einzubauen, wenn sie sich schon um diese Zeit des Jahres mit dem Namenlosen-Kult einlassen. Der spielt eigentlich im Tobrischen und ist relativ rigide aufgebaut, aber ich schaue ihn mir dieses Wochenende genau an, ob ich ihn nicht auf Hjalland verlegt bekomme.
Außerdem werde ich mir die bisher vorgeschlagenen Optionen genau ansehen, Namenlosen-Geweihte in Ilaris zu bauen.

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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Als größtes Problem an "Die Tage des Namenlosen" hat sich tatsächlich die Skalierung erwiesen. Während es im Original dem Grafen und seinen Anhängern darum geht, Shihayazad in die Welt zu rufen, damit er ihrem Herrn den Weg ebnet, soll es für meine Gruppe ja am Ende von "Schicksalsklinge" der bisher größte Erfolg sein, einen Orkensturm auf Thorwal verhindert zu haben.

Meine grobe Idee: Die Präsenz des Namenlosen in Südthorwal ist im Augenblick abhängig von einem nur im Boronmond zu betretenden "Geisterschiff", mit dem ein schwarzer Diamant herumgeschippert wird (=Schiff der verlorenen Seelen). Der Plan der Kultisten ist, einen würdigeren Stützpunkt zu erschaffen: statt eines Schiffs soll Hjalland aus der dritten Sphäre gelöst und nur für die Kundigen/Gläubigen zu erreichen sein - das aber dauerhaft, als Refugium im Meer der Sieben Winde. Dies ist der Dienst, den Shihayazad (auch "Sphärenspalter" genannt) leisten soll.

Ansonsten ist das ganze von mir wieder recht offen gestaltet. Sie können nach dem Sumarblot beliebig auf Hjalland herumstolpern.
Bei mir gibt es weniger purpurne Robenträger mit goldenen Masken, die aus dem Hinterhalt angreifen, und mehr ausgesprochen freundliche Gläubige, die der Gruppe vorschlagen, sich ihren Gott doch einmal näher anzusehen - und sie mit durchaus handfesten Gegenleistungen ab dem 23. Rahja Tag für Tag in perfidere Deals reinzulocken versuchen.
Mal sehen, wie lang sie sich auf dieses Spiel einlassen.

Wenn sie wider Erwarten die Gemeinschaft gleich bei der ersten Gelegenheit platt machen wollen, haben sie mit dem Praiosgeweihten, der Hexe, den Hjalländern selbst und schließlich dem Orktrupp handfeste Optionen auf Verbündete. Mit einem an die "Schicksalsklinge" angelegten Dungeon können sie sich in die Klippen vorkämpfen.
Wenn die Namenlosen Tage erst einmal losgehen, werden solche Optionen schnell weniger. Gleichzeitig nehmen alle möglichen Phänomene zu, so dass es schwieriger werden dürfte, die Prioritäten klar zu haben. Am Ende können sie - wie im Original - mit einer relativ kleinen Störung der Beschwörung die Absichten der Kultisten vereiteln und ihre Basis zerstören.

Morgen muss ich noch vernünftige Regeln für die NL-Geweihten produzieren.

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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Gerade bin ich auf einen neuen Weg aufmerksam gemacht worden, an gute Porträts zu kommen: https://portraitai.com/
Und um Persönlichkeitsrechte muss man sich keine Sorgen machen, wenn man computergenerierte Bilder von nichtexistenten Personen als Grundlage nimmt: https://www.thispersondoesnotexist.com/

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Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 05.04.2020 11:59 Anders als bei den letzten Abenteuern finde ich beim "Wolf" auch die grundsätzliche Struktur misslungen. (Siehe meine Rezension im Bewertungs-Thread.) Wenn man ein Werwolf-Abenteuer haben will, ist es ein doppelter Bruch mit dem Genre, die Aufdeckung, was hinter den Morden steckt, vorweg zu nehmen und keinen NSC zu haben, der sich später als Werwolf entpuppt. Beides ist es verschenktes Ermittlungs- und damit Abenteuerpotential.
Es geht also darum, das Abenteuer um die wenigen wesentlichen Punkte komplett neu zu bauen.
Fühle mich gerade an meine Vorbereitung erinnert, denn ich habe es ganz ähnlich gesehen. Meine Truppe hat ja Aluris Mengreyth damals entkommen lassen und wird ihn jetzt bald in Greifenfurt beim Jahr des Greifen erneut treffen. Bei uns kam diese Dr. Jekyll und Mr. Hyde Sache auch ganz gut an.
Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 23.05.2020 22:47 Morgen muss ich noch vernünftige Regeln für die NL-Geweihten produzieren.
An was hast du da gedacht?

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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Hotzenplotz hat geschrieben:
Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 23.05.2020 22:47 Morgen muss ich noch vernünftige Regeln für die NL-Geweihten produzieren.
An was hast du da gedacht?
Siehe hier: viewtopic.php?f=180&t=53437

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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Mit der Entscheidung, das Mittelreich zunächst Mittelreich sein zu lassen und sich erneut auf die Thorwal-Region und Orkland zu beschränken, verändert sich meine Planung.

Ich überlege noch, ob ich nach meinen Tagen des Namenlosen noch Das Sturmkind aus Skaldensänge einbauen will. Das hätte den Vorteil, dass ich eine direkte Verbindung zur Hyggelik-Zeit schlagen könnte. Andererseits ist es deutlich jünger als die Abenteuer, um die es mir eigentlich geht - und über zu wenig Material kann ich mich wirklich nicht beschweren. Falls ich das dennoch machen werde, sind die Erschütterungen durch die Shihayazad-Beschwörung jedenfalls allemal genug, um eine komplexe Geistererscheinung zu triggern.

Vor allem aber steigt nun die Erforschung des Orklands sehr viel früher. Das ist in puncto Überarbeitungsbedarf eine Herausforderung, denn die Abenteuer waren schon zu Zeit ihres Erscheinens... eigenwillig.
Bei mir geht es darum, das Orkland zu erforschen, auf den Spuren und mit der Karte Hetmann Hyggeliks und während das politische Gefüge der Stämme durch den Aufstieg Ashim Riak Assais erschüttert wird. Daher muss auch in Phexcaer eine Fuchsspur verfolgt werden. Hyggeliks Grab ist bei mir wahrscheinlich identisch mit dem Orkenhort der wiederum in den Resten Umrazims liegt. Nach @Hotzenplotz Vorbild geht es bei den Echsenmenschen noch darum, die Stadt des toten Herrschers kennen zu lernen.

Die Herausforderung ist, die weitgehend menschenleere, weitläufige und potentiell tödliche Landschaft zu beschreiben, ohne eintönig oder tatsächlich tödlich zu werden... Obwohl ich selbst normalerweise keinen Nerv für Ressourcenmanagement habe, könnte ich mir vorstellen, dass meine Gruppe Spaß daran hat - und bei einer solchen Expedition passt es von der Stimmung her auf jeden Fall gut. @Hotzenplotz: Du hast im Tanelorn-Thread beschrieben, dass du mit Ereigniskarten gearbeitet hast. Wie man sich das ungefähr vorstellen kann, lässt sich einem Post vom Februar '15 entnehmen. Ich finde den Ansatz sehr spannend. Die Karten selbst hast du dort aber nicht vorgestellt, oder? Könntest du mir die vielleicht zur Anschauung und Nachahmung zur Verfügung stellen?

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Assaltaro hat geschrieben: 07.02.2019 10:08 Was reizt euch überhaupt an den alten Abenteuern? Ich bin erst zur DSA4 Zeit zu DSA gekommen und fand viele der alten furchtbar wenn wir sie mal gespielt oder ich sie durchgelesen habe.

Darunter waren:
- Zug durch das Nebelmoor (beim durchlesen echt grausam)
- Grabmal von Brig Lo (unser SL hatte das echt gut abgewandelt, die Originalfassung hätte ich nicht spielen wollen)
- Unter dem Nordlicht (der Einstieg ist furchtbar und wandel ich immer ab)
- Wirtshaus zum schwarzen Keiler (an dem Tag war ich nicht dabei, der Rest meinte es ist furchtbar)
- Orkland Trilogie (mit leichten Abwandlungen ganz ok)

Ansonsten waren es doch eher neuere Abenteuer, die wir gespielt haben
Die wenig ausgebaute Welt und die oft doch sehr sinnfreien Begegnungen in den Abenteuern und Dungeons erlauben ein anderes Gefühl von Abenteuer. Der Spieler weiß eben kaum, was ihn erwartet und kann dem Geschehen mit einer anderen Form von Spannunh entgegentreten.
Man tauscht also innerweltliche Logik, ein ausgebautes Setting und teilweise Entscheidungsfreiheit der Helden gegen freie Erkundungen, Überraschungen und Abenteuer. Man verliert eine Menge an Hintergrund und Einbettung der Helden, gewinnt aber die Möglichkeit sich zu wundern. (Aus dem selben Grund entstehen im DnD-Bereich immer mehr Old School Renaissance Spiele.)
(aber ja der Zug durch das Nebelmoor war schon als Kind das schwächste Abenteuer in meiner Sammlung)

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Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 03.06.2020 19:04 Ich überlege noch, ob ich nach meinen Tagen des Namenlosen noch Das Sturmkind aus Skaldensänge einbauen will. Das hätte den Vorteil, dass ich eine direkte Verbindung zur Hyggelik-Zeit schlagen könnte. Andererseits ist es deutlich jünger als die Abenteuer, um die es mir eigentlich geht - und über zu wenig Material kann ich mich wirklich nicht beschweren. Falls ich das dennoch machen werde, sind die Erschütterungen durch die Shihayazad-Beschwörung jedenfalls allemal genug, um eine komplexe Geistererscheinung zu triggern.
@Alrik Normalpaktierer, tolle Idee! Skaldensänge ist ohnehin eine schöne Anthologie.
Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 03.06.2020 19:04 @Hotzenplotz: Du hast im Tanelorn-Thread beschrieben, dass du mit Ereigniskarten gearbeitet hast. Wie man sich das ungefähr vorstellen kann, lässt sich einem Post vom Februar '15 entnehmen. Ich finde den Ansatz sehr spannend. Die Karten selbst hast du dort aber nicht vorgestellt, oder? Könntest du mir die vielleicht zur Anschauung und Nachahmung zur Verfügung stellen?
Klar, kannst du gerne haben.

Ich hänge das PDF der Ereigniskarten im Orkland gleich mal an.

Insgesamt haben die Ereigniskarten das Spiel im Orkland bei uns am stärksten positiv geprägt. Die Gruppe fand das toll und hat mir sehr gutes Feedback dazu gegeben, vor allem auch, weil zahlreiche der Ereignisse durch die SpielerInnen geframed werden konnten, das fanden sie super. Wie du selbst ja schon sagst, hat man ohne ein erzählerisches Mittel die Qual der Wahl zwischen völliger Ödnis, übertriebener Schwierigkeit und/oder frickeligem Ressourcenmanagement.
Eigentlich wäre sowas natürlich perfekt für echte Exploration geeignet. Für sowas sind ja eigentlich Spiele wie "Die verbotenen Lande" wie gemacht, aber dann sollte man halt auch genau die spielen, denke ich (ich melde mich freiwillig für eine Testrunde ;)).

Einige von den Ereigniskarten sind natürlich "SC-Quests", also sehr auf die SpielerInnen bzw. deren SC zugeschnitten. Den Rest kann man so verwenden oder als Ideensteinbruch verwursten.

Ich habe das ganz ähnlich ja auch schon im Himmelsturm gemacht. Da habe ich die Ereignisse unter anderem noch etwas "technischer" an den Erfolg von verschiedenen Talentproben gebunden. Allerdings war das damals aufgrund der Eigenart des Himmelsturms mit seinen heterogenen Palästen auch spannender. Beim Orkland läuft es letztendlich auf die gleichen Proben hinaus, deshalb habe ich die eher locker mit den Karten verbunden.

In der Praxis ist das so gelaufen, dass die SpielerInnen eine Karte gezogen haben. Wenn sie selbst das Framerecht hatten, haben sie u. U. noch bestimmte Proben gewürfelt, um ihren Umgang bzw. das Entstehen der Situation besser einschätzen zu können.

Beispiel: Spielerin zieht die Karte "Ogermeute in der Essenszubereitung" (Den Alrik bitte albernisch!). Die Spielerin framed die Szene: Die Oger (1w6+2 -> 7!) sitzen am Feuer und haben Orks gebraten. Zwei der Männchen prügeln sich schon mal um das Recht, eine Ogerin besteigen zu dürfen. Einer der Oger schläft, zwei andere dösen vollgefressen umher. Von den Ogern sind 3 eher minderjährig.
[Hinweis: Im Rahmen des Erzählrechtes haben die SpielerInnen hier natürlich die Möglichkeit, selbst die Spannung zu justieren. Je nach SpielerIn in meiner Gruppe funktioniert das auch super. Es gibt maximal 1-2 Kandidaten, die dazu neigen, es sich regelmäßig etwas zu einfach zu machen, aber da kann ich dann ja noch eingreifen ;)]
Proben könnten jetzt sein: Schleichen zur Vorbereitung eines Angriffs/ Wildniskunde, um zu sehen, wie man die Umgebung ausnutzen kann etc.

Bei Fragen, fragen ;)
Dateianhänge
Ereigniskarten Orkland.doc
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Ereigniskarten Orkland.pdf
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Alrik Normalpaktierer
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Hotzenplotz hat geschrieben: 13.06.2020 17:21 @Alrik Normalpaktierer, tolle Idee! Skaldensänge ist ohnehin eine schöne Anthologie.
"Die Versunkenen" haben wir ja schon gespielt. Sturmkind hat mir auch gut gefallen. Den Hauptteil von "Fluch des Blutes" verstehe ich nicht so richtig. Da soll man einen Winter am Ende der Welt komplett ausspielen, obwohl nichts passiert? Außerdem gibt es für meinen Geschmack zu viele Parallelen zwischen dem Jandra-Finale und dem Schicksalsklinge-Finale einerseits (Schwert, Fluch) und der Suche nach Fenvarien in "Inseln im Nebel" andererseits (Grab in der Wildnis des Nordens).
Wenn mir hier keine gute Idee kommt, das effektiv als Foreshadowing zu nutzen, wären es eher langweilige Wiederholungen bzw. würde diesen deutlich wichtigeren Szenen was wegnehmen. Dann ist sinnvoller, mich auf das "Sturmkind" zu beschränken und Jandras Schicksal erstmal noch offen zu lassen. (Vielleicht kann ich das ja für "In Liskas Fängen" oder so wieder aufgreifen.)
Klar, kannst du gerne haben.
Klasse, ein Riesen-Danke von mir! :cookie: Das ist nicht nur eine überzeugendede Idee, sondern sieht auch so aus, als ob es in der Ausführung richtig viel Zeit sparen würde. Ich sehe es mir sicher demnächst intensiver an (und baue es in LaTeX nach), dieses Wochenende habe ich leider nicht so viel Zeit und muss noch die Sitzung für Montag vorbereiten.
Wie du selbst ja schon sagst, hat man ohne ein erzählerisches Mittel die Qual der Wahl zwischen völliger Ödnis, übertriebener Schwierigkeit und/oder frickeligem Ressourcenmanagement.
Eigentlich wäre sowas natürlich perfekt für echte Exploration geeignet. Für sowas sind ja eigentlich Spiele wie "Die verbotenen Lande" wie gemacht, aber dann sollte man halt auch genau die spielen, denke ich (ich melde mich freiwillig für eine Testrunde ;)).
Das sagt mir jetzt nichts, aber ich habe über das Racial-Justice-Bundle plötzlich eine Menge Indie-Spiele. Da wollte ich mir so Geschichten wie "Hardship River" mal ansehen, wie die das lösen - und ob dieser Fluss nicht auch der Bodir sein könnte :wobble:
Ich habe das ganz ähnlich ja auch schon im Himmelsturm gemacht.
Für mich noch ferne Zukunft :-)
Wenn sie selbst das Framerecht hatten, haben sie u. U. noch bestimmte Proben gewürfelt, um ihren Umgang bzw. das Entstehen der Situation besser einschätzen zu können.
Das ist noch ein Vorteil von dem Verfahren, weil meine Gruppe wirklich noch ein bisschen zaghaft ist, was die aktive Mitgestaltung von Szenen angeht. Wenn ich so ein strukturiertes Verfahren anbieten kann, indem sie einerseits öfter ranmüssen, das aber auch andererseits vorher wissen, lassen sie sich vielleicht eher darauf ein.

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Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 13.06.2020 20:41 Das sagt mir jetzt nichts, aber ich habe über das Racial-Justice-Bundle plötzlich eine Menge Indie-Spiele. Da wollte ich mir so Geschichten wie "Hardship River" mal ansehen, wie die das lösen - und ob dieser Fluss nicht auch der Bodir sein könnte :wobble:
Hehe, die Qual der Wahl. Habe auch gespendet und frage mich jetzt, wo ich überhaupt anfangen soll. Falls es dich interessiert, Zorni hat ja dazu was gebastelt, nämlich die PnP-relevanten Angebote gesammelt und sortierbar gemacht: https://pnpnews.de/bundle-for-racial-ju ... -equality/
Das ist noch ein Vorteil von dem Verfahren, weil meine Gruppe wirklich noch ein bisschen zaghaft ist, was die aktive Mitgestaltung von Szenen angeht. Wenn ich so ein strukturiertes Verfahren anbieten kann, indem sie einerseits öfter ranmüssen, das aber auch andererseits vorher wissen, lassen sie sich vielleicht eher darauf ein.
Wir haben das auch ganz locker gehandhabt, damit sich da keiner unter Druck gesetzt fühlt. :) "Mir fällt gerade nichts cooles ein, hat jemand eine Idee?" fiel in diesem Zusammenhang öfter und hat das Ganze zu einem schönen, gemeinsamen Erlebnis gemacht. :6F:

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