Karmalqueste für einen Phexi

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Svalja
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Ungelesener Beitrag von Svalja »

Sehr geehrte Schwarmintelligenz,

falls hier ein Elementarzwerg, ein irrer Magier, der glaubt, dass Praios ihm Geld schuldet, ein Kaiserbastard oder eine halbelfische Echsenforscherin vorbei fliegen ... fliegt weg!

TLDR: Hat jemand gute Ideen zur Ausgestaltung einer Phex-Karmalqueste?

Für alle anderen: Ich dachte, langsam hätte ich fast alles erlebt, was man als Meisterin so mitmacht - aber jetzt steht mir doch tatsächlich ein spannendes "Erstes Mal" bevor - und das mitten in der Borbarad-Kampagne :D

Ich liebe es ja, wenn die Spieler tolle Ideen haben und viel eigene Initiative haben und will sie natürlich damit nicht ins Leere laufen lassen. Beispielsweise haben drei Charaktere, nachdem sie im ersten Abenteuer ein sehr spannendes Buch gefunden haben, auf eigene Faust eine Expedition zu den Echsen unternommen. Dort haben sie ein Globulenabenteuer erlebt und einige Dinge über den Glauben der Echsen erfahren, die ihnen geholfen haben, die Ereignisse des ersten G7-Abenteuers aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten ... und über die Gelegenheit, sich mit einem echten Kristallomanten zu unterhalten, haben sie sich auch sehr gefreut. Und wenn es nicht gleich ein ganzes Abenteuer sein muss, klappert man eben Mal per Luftdschinn einige Akademie im Norden Aventuriens ab und lernt einige interessante NSCs kennen (die vielleicht später noch Mal relevant werden könnten ...)

Nun habe ich einen eher zurückhaltenden Spieler in der Gruppe, der einen Phexi spielt. Er unterstützt die anderen gerne bei ihren Vorhaben, hab aber bisher noch nie selbst etwas losgetreten, woraus ich etwas für ihn machen könnte. Bis heute. Denn er möchte gerne seine erste Karmalqueste erleben.
Dummerweise habe ich bisher nicht nur keine Karmalqueste gemeistert, für meine SCs hieß er "ja, ist eine sehr spirituelle Erfahrung gewesen, hier sind deine pKaP" - das würde ich gerne anders lösen und die Gelegenheit nutzen, etwas schönes für den Phexi und den Spieler auf die Beine zu stellen. Allerdings ist Phex nicht unbedingt einer der Götter, mit dem ich besonders warm geworden bin, und ich stehe völlig auf dem Schlauch.
Klar, ich verstehe gerade total, warum es für den Meister verlockend ist, das einfach zu überspringen und dem Spieler zu überlassen, was er sich vorstellen möchte ... aber ich hoffe, jemand von euch hat vielleicht eine Idee für mich, damit ich es besser machen kann.

Zu dem questenden Phexi:
- er wurde von Kindesbeinen an gejagt, von einem Phexgeweihten in Sicherheit gebracht und hat mit seinem Retter als Vorbild selbst zu Phex gefunden
- vor einem Jahr hat er seine Mutter das erste Mal seit seiner Flucht wiedergetroffen und von ihr erfahren, dass er ein Bastard von Kaiser Reto ist
- zwischen Phex und ihm ist eigentlich alles super, aber er hadert ein wenig damit, dass er als Geweihter ja vielleicht auch irgendwie für andere Menschen als Priester fungieren soll - solange er verdeckt unterwegs war, war das nie ein Problem, aber seit ein paar Leute von seiner Weihe wissen, ist er damit überfordert
Spoiler
- Dieser kleine Irre hat Borbarads Stab per Phexens Elsterflug zu an den Sternenhimmel geschickt!
Für Ideen, Denkanstöße, Erzählungen von euren Karmalquesten usw wäre ich sehr dankbar :D

Beste Grüße
Svalja

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Ich finde gerade bei Phex kommt es sehr stark drauf an wie der Held Phex versteht und welchen Aspekten er zugetan ist. Aus deiner Beschreibung wird man da nicht wirklich schlau. Phex ist ein Gott der sehr facettenreich ist und für viele teilweise sehr unterschiedliche Dinge repräsentieren kann. Ein Al'Anfaner mag Phex als Gott der Selbstbestimmung sehen mit dessen Hilfe er sich aus der Sklaverei befreit hat, während der Sklavenhändler Phex für die guten Geschäfte dankt. Der Koscher Krämer verehrt Phex als Gott des ehrlichen Handels und der fasarische Schattenrkrieger meuchelt in Phex namen Echsendiener. Für jeden dieser Archetypen wäre eine vollkommen andere Karmalqueste angemessen.

Für den klassischen Stereotyp, also einen Dieb der mit den mystischeren Aspekten nichts anfangen kann wäre ein besonderer Raub eine passende Karmalqueste. Das kann dann eine sehr wertvolle Ware sein die nur schwer zu bekommen ist, womöglich muss er erstmal recherchieren wo genau das Objekt aufbewahrt wird, in getarnter Identität einen Palast infiltrieren, ein zwergisches Meisterschloss knacken, magische und profane Fallen überwinden und anschließend unbemerkt entkommen.

Benutzer 18606 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Timonidas hat geschrieben: 18.01.2023 01:31 Ich finde gerade bei Phex kommt es sehr stark drauf an wie der Held Phex versteht und welchen Aspekten er zugetan ist. Aus deiner Beschreibung wird man da nicht wirklich schlau. Phex ist ein Gott der sehr facettenreich ist und für viele teilweise sehr unterschiedliche Dinge repräsentieren kann. Ein Al'Anfaner mag Phex als Gott der Selbstbestimmung sehen mit dessen Hilfe er sich aus der Sklaverei befreit hat, während der Sklavenhändler Phex für die guten Geschäfte dankt. Der Koscher Krämer verehrt Phex als Gott des ehrlichen Handels und der fasarische Schattenrkrieger meuchelt in Phex namen Echsendiener. Für jeden dieser Archetypen wäre eine vollkommen andere Karmalqueste angemessen.

Für den klassischen Stereotyp, also einen Dieb der mit den mystischeren Aspekten nichts anfangen kann wäre ein besonderer Raub eine passende Karmalqueste. Das kann dann eine sehr wertvolle Ware sein die nur schwer zu bekommen ist, womöglich muss er erstmal recherchieren wo genau das Objekt aufbewahrt wird, in getarnter Identität einen Palast infiltrieren, ein zwergisches Meisterschloss knacken, magische und profane Fallen überwinden und anschließend unbemerkt entkommen.
Wobei Raub nicht Phexgefällig ist. Raub ist eine Wegnahme mit gewalt und einer Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit. Phex ist der listenreiche. Hierzu würde ich eher zu einem Diebstahl, Trickbetrug oder ausgefeilten übervorteilten raten. Auch die Beschaffung von informationen und nicht nur zählebich dazu. Wenn er bspw. wichtige Infos für die KGIA beschaft und dann auch noch schaft diese durch eine Entgeld an den Auftaggeber zu verscherbeln. Der Film "der Clou" als hilfe nutzen. Als Phexgehweiter hat man das zeug ein echter James Bond zu sein. Raub, Mord und Totschlag ist für mich mehr Kor.

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Timonidas
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Ugo Baersgarjew hat geschrieben: 22.01.2023 19:41 Wobei Raub nicht Phexgefällig ist. Raub ist eine Wegnahme mit gewalt und einer Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit. Phex ist der listenreiche. Hierzu würde ich eher zu einem Diebstahl, Trickbetrug oder ausgefeilten übervorteilten raten. Auch die Beschaffung von informationen und nicht nur zählebich dazu. Wenn er bspw. wichtige Infos für die KGIA beschaft und dann auch noch schaft diese durch eine Entgeld an den Auftaggeber zu verscherbeln. Der Film "der Clou" als hilfe nutzen. Als Phexgehweiter hat man das zeug ein echter James Bond zu sein. Raub, Mord und Totschlag ist für mich mehr Kor.
Das ein Raub nicht phexgefällig wäre halte ich für ein Gerücht. Es erscheint mir auch eine sehr arbiträre und willkürliche Grenzziehung zu sein. Vor allem wenn das Argument dafür wäre das Raub im Gegensatz zum einfach Diebstahl nicht "listig" wäre. Listig ist an sich schon ein schwammiger Begriff, aber ich weiss nicht inwiefern er listiger sein soll jemandem etwas zu stehlen wenn der gerade nicht anwesend ist als jemanden dazu zu zwingen etwas zu übergeben. Ich finde beides überaus listig, hinterlistig um genau zu sein. Was aber überhaupt nicht zu Phex passen würde wäre jemand der seine besonderen Fähigkeiten und Vorteile nicht einsetzt, wenn also jemand nicht gut im schleichen, Schlösser knacken oder Taschendiebstahl ist, und dafür umso besser darin Leute einzuschüchtern oder zu überwältigen, dann ist "Raub" meiner Meinung nach eine absolut legitime und phexgefällige Methode Dinge ihren Besitzer wechseln zu lassen. Letztlich kommt es meiner Meinung nach auf andere Dinge an ob etwas "phexgefällig" ist oder nicht, nämlich darauf wen man zu seinem Opfer macht und warum.

Davon abgesehen sollte eigentlich aus meinem Beispiel offensichtlich sein dass ich das sowieso nicht gemeint habe, ich sprach schließlich vom "stereotypsichen Dieb", und nicht von einem Räuber im Stile Robin Hoods (der definitv auch phexgefällig wäre aber kein typischer Phexgeweihter SC ist).
Zuletzt geändert von Timonidas am 23.01.2023 13:33, insgesamt 1-mal geändert.

Norbarox
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Ungelesener Beitrag von Norbarox »

Hallo Svalja.
Ich bin gerade als Spieler mit der Kampagne fertig geworden. In unserer Runde sind insbesondere in der ersten Hälfte bestimmte, sehr Reichstreue Institutionen nicht gut gelitten gewesen. Es hätte sich da angeboten, einen listigen Scherz auf deren Kosten als Karmalquest auf deren Kosten zu treiben. Die Flagge eines Tempels oder Palastes falscherum hisse, Bücher in abgeschlossenen Bibliotheken vertauschen oder Insignien verstecken etc. So kann er phexgefällig seine Fähigkeiten beweisen und sich vielleicht mit seiner Herkunft auseinandersetzen oder nochmal einen drauf machen, als Ausgleich zum "drohenden" Priestertum.
LG
Norbarox Nauronim

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ejurgal
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Ungelesener Beitrag von ejurgal »

Timonidas hat geschrieben: 22.01.2023 20:36
Ugo Baersgarjew hat geschrieben: 22.01.2023 19:41 Wobei Raub nicht Phexgefällig ist. Raub ist eine Wegnahme mit gewalt und einer Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit. Phex ist der listenreiche. Hierzu würde ich eher zu einem Diebstahl, Trickbetrug oder ausgefeilten übervorteilten raten. Auch die Beschaffung von informationen und nicht nur zählebich dazu. Wenn er bspw. wichtige Infos für die KGIA beschaft und dann auch noch schaft diese durch eine Entgeld an den Auftaggeber zu verscherbeln. Der Film "der Clou" als hilfe nutzen. Als Phexgehweiter hat man das zeug ein echter James Bond zu sein. Raub, Mord und Totschlag ist für mich mehr Kor.
Das ein Raub nicht phexgefällig wäre halte ich für ein Gerücht. Es erscheint mir auch eine sehr arbiträre und willkürliche Grenzziehung zu sein. Vor allem wenn das Argument dafür wäre das Raub im Gegensatz zum einfach Diebstahl nicht "listig" wäre. Listig ist an sich schon ein schwammiger Begriff, aber ich weiss nicht inwiefern er listiger sein soll jemandem etwas zu stehlen wenn der gerade nicht anwesend ist als jemanden dazu zu zwingen etwas zu übergeben. Ich finde beides überaus listig, hinterlistig um genau zu sein. Was aber überhaupt nicht zu Phex passen würde wäre jemand der seine besonderen Fähigkeiten und Vorteile nicht einsetzt, wenn also jemand nicht gut im schleichen, Schlösser knacken oder Taschendiebstahl ist, und dafür umso besser darin Leute einzuschüchtern oder zu überwältigen, dann ist "Raub" meiner Meinung nach eine absolut legitime und phexgefällige Methode Dinge ihren Besitzer wechseln zu lassen. Letztlich kommt es meiner Meinung nach auf andere Dinge an ob etwas "phexgefällig" ist oder nicht, nämlich darauf wenn man zu seinem Opfer macht und warum.

Davon abgesehen sollte eigentlich aus meinem Beispiel offensichtlich sein dass ich das sowieso nicht gemeint habe, ich sprach schließlich vom "stereotypsichen Dieb", und nicht von einem Räuber im Stile Robin Hoods (der definitv auch phexgefällig wäre aber kein typischer Phexgeweihter SC ist).
Ich bin da eher bei Ugo. In meiner Vorstellung von Aventurien ist Raub auch nur in absoluten Ausnahmen phexgefällig. Und dann müsste es vermutlich mit entsprechend listigen Umständen daher kommen, einer Falle beispielsweise. Wobei dann der eigentliche Gewaltakt (oder dessen Androhung) nicht mehr der phexgefällige Teil wären, sondern eben die Falle oder Ähnliches.

Einfach nur die eigenen Fähigkeiten oder Vorteile auszunutzen finde ich nicht per se phexgefällig, auch wenn es sicher oft der Fall ist.

Eine klare Grenze gibt es vermutlich nicht, da gerade die Götterkulte Interpretationsspielraum lassen und in "jedem Aventurien" graduell unterschiedlich sind.
Raub, also die Ausnutzung von Überlegenheit durch körperliche oder Waffengewalt gilt in "meinem Aventurien" nicht als phexgefällig.

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Timonidas
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ejurgal hat geschrieben: 22.01.2023 23:52In meiner Vorstellung von Aventurien ist Raub auch nur in absoluten Ausnahmen phexgefällig. Und dann müsste es vermutlich mit entsprechend listigen Umständen daher kommen, einer Falle beispielsweise. Wobei dann der eigentliche Gewaltakt (oder dessen Androhung) nicht mehr der phexgefällige Teil wären, sondern eben die Falle oder Ähnliches.
Und woher entnimmst du diese Schlussfolgerung? Der Moralkodex von Phex sagt absolut nichts über das Thema Gewalt oder Pazifismus, und der Hintergrund besagt dass Phex sowohl bei Söldnern als auch bei Meuchelnmördern sehr beliebt ist. Eine generelle Attribuierung von Phex als pazifistisch scheint mir da nicht zu existieren. Ich würde zumindest mal zustimmen dass der klassische Phex Geweihte Dieb Gewalt als "stillos" eher ablehnt, aber das tut er aus dem Luxus heraus dass er es kann, und weil der klassische Phexi auch halbwegs gruppenverträglich sein soll. Und obwohl schon ein betrügender, lügender und stehlender Phex Geweihter für die allermeisten Aventurier viel zu asozial sein dürfte, sind Spielergruppen da generell toleranter solange keine Gewalt im Spiel ist, und so lange es nicht die Spieler selbst trifft versteht sich. Von Konventionen am Spieltisch würde ich aber nicht auf Aventurien oder die aventurischen Götter generell schließen, das Phex Vademecum nennt neben Söldnern und Meuchlern auch explizit Piraten als mögliche Geweihte, es wäre da schlicht nicht logisch wenn Phex Gewalt prinzipiell ablehnt. Phex steht in erster Linie für das Geben und Nehmen, sei es als Tausch im fairen Handel, oder eben auf unpraiotische Art durch einseitige Entwendung. Und ob das durch Diebstahl, Betrug, Erpressung oder Raub geschieht ist für Phex meiner Meinung nach unerheblich. Primär wichtig ist ja erstmal dass man den anderen um sein Hab und Gut erleichtern KANN, sekundär wäre es natürlich gut wenn es besonders herausfordernd ist. Ein Raub kann aber natürlich genauso herausfordernd sein wie ein ein Diebstahl/Betrug armselig einfach sein kann (einen blinden zu beklauen oder einen senilen Rentner zu betrügen wäre zum Beispiel sicher nicht phexgefällig).

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ejurgal
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Timonidas hat geschrieben: 23.01.2023 04:02
Und woher entnimmst du diese Schlussfolgerung? Der Moralkodex von Phex sagt absolut nichts über das Thema Gewalt oder Pazifismus, und der Hintergrund besagt dass Phex sowohl bei Söldnern als auch bei Meuchelnmördern sehr beliebt ist. Eine generelle Attribuierung von Phex als pazifistisch scheint mir da nicht zu existieren. Ich würde zumindest mal zustimmen dass der klassische Phex Geweihte Dieb Gewalt als "stillos" eher ablehnt, aber das tut er aus dem Luxus heraus dass er es kann, und weil der klassische Phexi auch halbwegs gruppenverträglich sein soll. Und obwohl schon ein betrügender, lügender und stehlender Phex Geweihter für die allermeisten Aventurier viel zu asozial sein dürfte, sind Spielergruppen da generell toleranter solange keine Gewalt im Spiel ist, und so lange es nicht die Spieler selbst trifft versteht sich. Von Konventionen am Spieltisch würde ich aber nicht auf Aventurien oder die aventurischen Götter generell schließen, das Phex Vademecum nennt neben Söldnern und Meuchlern auch explizit Piraten als mögliche Geweihte, es wäre da schlicht nicht logisch wenn Phex Gewalt prinzipiell ablehnt. Phex steht in erster Linie für das Geben und Nehmen, sei es als Tausch im fairen Handel, oder eben auf unpraiotische Art durch einseitige Entwendung. Und ob das durch Diebstahl, Betrug, Erpressung oder Raub geschieht ist für Phex meiner Meinung nach unerheblich. Primär wichtig ist ja erstmal dass man den anderen um sein Hab und Gut erleichtern KANN, sekundär wäre es natürlich gut wenn es besonders herausfordernd ist. Ein Raub kann aber natürlich genauso herausfordernd sein wie ein ein Diebstahl/Betrug armselig einfach sein kann (einen blinden zu beklauen oder einen senilen Rentner zu betrügen wäre zum Beispiel sicher nicht phexgefällig).
Vielen Dank für die Antwort.
Ich möchte nochmals betonen, dass ich natürlich in erster Linie für mein Aventurien spreche. Da du weiter in Absolutismen schreibst, wirkt es als wolle ich "dein Aventurien" für falsch erklären, was mir natürlich vollkommen fern liegt. Deshalb schreibe ich die folgenden Argumente explizit aus meiner Perspektive auf Aventurien.

Teilen deiner Argumentation kann ich folgen, ich finde die Rückschlüsse die du daraus ziehst aber nicht durchgängig schlüssig.

Da es ja um die Ideale des Gottes geht, spielen auch die Tugenden der Geweihten eine Rolle. Daher ist es natürlich ein Luxus der Phexgeweihten, dass sie der Listigkeit des Fuchses folgen. Aber das andere es nicht können und deshalb lassen bedeutet ja nicht, dass Vorteilserlangung durch Androhung von Waffengewalt ebenfalls phexgefällig ist.
Das wird, denke ich, deutlicher, wenn man dieses Prinzip auf andere Götter anwendet.
Der ehrenhafte Zweikampf bei Rondra beispielsweise: Es ist sicher ein "Luxus" der Rondra-Geweihten den Glauben zu haben sich hoffnungslos gegen eine Übernacht zu stellen um Unschuldige zu schützen. Das würden sich viele einfache Kämpfer nicht wagen. Nun würde aber niemand auf die Idee kommen, den Kampf einer Übermacht mit dem Sieg als Gewissheit als rondragefällige Tat darzustellen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Gebot nicht zu Lügen bei Praiosgeweihten usw.


Vielleicht fehlt mir auch einfach die Fantasie. Magst du einmal ein beispielhaftes Szenario darstellen in dem der eigentlich Raub, also die erwähnte Vorteilserlangung durch körperliche Gewalt oder deren Androhung eine, aus deiner Sicht, phexgefällige Tat darstellen? (Und eben nicht die vorangehende List, Falle oder Ähnliches). Das wäre super!

Pazifistisch ist Phex aus meiner Sicht übrigens ganz und gar nicht. Erstens ist auch ein Diebstahl eine Form von Gewaltanwendung, zweitens würde ich sagen, dass Phex körperliche Gewalt als Mittel nicht ablehnt, aber es ein notwendiges Übel sein kann. Das es aber dennoch zu minimieren gilt. Insbesondere jedoch ist der Teil einer List der phexgefällig ist aber für mich nicht der Teil körperliche Gewalt (inkl. Androhung).

Für mich fehlt andernfalls auch die entsprechende Abgrenzung zu Tasfarelel.

Auch bei Betrug ist diese Grenze recht eng für mich gesteckt. Hochstaplerei: Absolut willkommen und ggf. auch sehr phexgefällig. Das willentliche Nichteinhalten von vertraglichen (auch mündlicher Vertrag) Absprachen hingegen würde ich als Frevel zumindest aber Zuwiderhandlung begreifen.

Ich bin gespannt auf deine Antwort.
Womöglich haben wir aber auch einfach sehr unterschiedliche Auffassungen der moralischen Rahmens in dem sich Phexgeweihte und -Gläubige bewegen.

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Rhonda Eilwind
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Bitte achtet darauf, Beiträge, auf die ihr antworten wollt, nicht einfach komplett zu zu zitieren.
Das bläht die Antwort unnötig auf.
Man kann auf feste Beiträge auch verlinken.

Edit: und das geht so:

Man klickt auf das kleine graue Seitensymbol oben im Kopf des Beitrags, auf den man sich bezieht und kopiert dann die Adresszeile des Browsers in den eigenen Beitrag:

viewtopic.php?p=2087191#p2087191
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Faras Damion
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Ich habe mehrfach erfolgreich "Phexens Silberkammer" aus "Gassenhelden" als Karmalqueste geleitet.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Phexens_Silberkammer
Hier gibt es eine schöne Schnitzeljagd durch Gareth, bei der Phexgefällige Talente geprüft werden. Ich habe jeweils ca. 3h 1:1 gespielt.

Außerdem hatte ich schon die Idee, die Phexprüfungen im letzten Kapitel von "3 Mio Dukaten" zu verwenden.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Drei ... en_Dukaten
Diese ließen sich auch recht gut in eine andere große Stadt transferieren.

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Timonidas
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ejurgal hat geschrieben: 24.01.2023 14:46Da es ja um die Ideale des Gottes geht, spielen auch die Tugenden der Geweihten eine Rolle. Daher ist es natürlich ein Luxus der Phexgeweihten, dass sie der Listigkeit des Fuchses folgen. Aber das andere es nicht können und deshalb lassen bedeutet ja nicht, dass Vorteilserlangung durch Androhung von Waffengewalt ebenfalls phexgefällig ist.
Ich glaube das Problem hier ist dass du der Meinung bist ein Raub wäre nicht listig sondern "plumb" oder "dumm", und das sehe ich eben anders. Ein erfolgreich ausgeübter Raubüberfall ist meiner Meinung nach nicht weniger listig als ein erfolgreicher Diebstahl. Nur weil die körperlichen Voraussetzungen anders sind heißt es nicht das Planung, Vorbereitung und Durchführung nicht mindestens genauso ausgefeilt oder sogar noch ausgefeilter sein kann. Wenn man einfach vom Abgelenkten Händler die Waren stibitzt ist das jetzt auch keine große Tat mit der man Phex beeindrucken könnte, unbemerkt in einen streng bewachten Palast einzubrechen und den Schatz des Königs zu stehlen wiederum schon, und dass man dabei einem Wächter ein Messer an die Kehle gedrückt hat um an den Schlüssel der Truhe zu kommen macht es nicht weniger listig.
ejurgal hat geschrieben: 24.01.2023 14:46Der ehrenhafte Zweikampf bei Rondra beispielsweise: Es ist sicher ein "Luxus" der Rondra-Geweihten den Glauben zu haben sich hoffnungslos gegen eine Übernacht zu stellen um Unschuldige zu schützen. Das würden sich viele einfache Kämpfer nicht wagen. Nun würde aber niemand auf die Idee kommen, den Kampf einer Übermacht mit dem Sieg als Gewissheit als rondragefällige Tat darzustellen.
Das ist meiner Meinung nach auch kein gutes Beispiel. Der Luxus der Rondrageweihten ist dass sie die notwendigen Privilegien haben sich auch einem ehrenhaften Zweikampf (oder sogar Kampf gegen mehrere) stellen zu können, der Alrik Normalaventurier hat aber weder die Knete für die fette Rüstung noch hat er genug Freizeit um jeden Tag 8 Stunden seine Waffenfertigkeiten zu trainieren. Aus Sicht eines besonders bornierten Rondrianer mag dann jeder Kampf der kein "ehrenhafter" Zweikampf ist unrondiranisch sein, genauso könnte auch ein Meisterdieb sagen Gewalt jeder Art wäre unphexisch, aber daraus zu schließen dass die Götter das uneingeschränkt genauso sehen halte ich für einen Trugschluss. Wenn drei Bauern mit Mistgabeln sich gegen einen schwer gerüsteten Raubritter stellen würde ich durchaus behaupten dass Rondra damit kein Problem hätte. Genauso wenig wie Phex ein Problem damit ein Problem haben würde wenn ein Piratenschiff die unterlegene Handelskogge durch Androhung von Gewalt zur Herausgabe der Handelswaren zwingt, es ist ja nicht so als wäre das Piatenleben risikofrei und einfach.
ejurgal hat geschrieben: 24.01.2023 14:46Vielleicht fehlt mir auch einfach die Fantasie. Magst du einmal ein beispielhaftes Szenario darstellen in dem der eigentlich Raub, also die erwähnte Vorteilserlangung durch körperliche Gewalt oder deren Androhung eine, aus deiner Sicht, phexgefällige Tat darstellen? (Und eben nicht die vorangehende List, Falle oder Ähnliches). Das wäre super!


Ich hab schon ein paar Beispiele genannt. Der Robin Hood Archetyp der die Steuereintreiber der tyrannischen Adeligen ausraubt und das Geld an die Armen verteilt wäre ein klassisches Beispiel für einen phexgefälligen Raub. Das selbe gilt für jemand der unbemerkt in einen bewachten Ort eindringt und sämtliche Wachen überwältigt, ich würde sogar sagen es wäre phex gefällig wenn er alle Wachen tötet, wobei das natürlich moralisch extrem verwerflich wäre, glaube ich nicht das Phex einen besonderen Ehranspruch hier hat. Phex wird von Tulamiden als Echsenmeuchler verehrt. Ihm geht es um die Herausforderung und die List, nicht darum dass alle am Ende sich gut verstehen und gesund bleiben. Auch das vortäuschen einer Übermacht halte ich für phexgefällig, drei Wegelagerer die den vorbeifahrenden Händler davon überzeugen das 20 versteckte Armbrustschützen in den Baumkronen auf seinen Befehl warten, absolut phexefällig.
ejurgal hat geschrieben: 24.01.2023 14:46Für mich fehlt andernfalls auch die entsprechende Abgrenzung zu Tasfarelel.
Meiner Meinung nach kommt die Abgrenzung aus der Motivation und der Herausforderung der man sich stellt. Ein Verbrechen das aus Gier begangen wird ist niemals phexgefällig und immer Tasfarelel zuzuordnen. Ein Verbrechen das begangen wird um sich oder Phex etwas zu beweisen, widerrum ist fast immer phexgefällig. Es muss beeindruckend sein, einen wehrlosen Bauernhof zu überfallen der sich kaum über Wasser halten kann ist keine Herausforderung, die Handelskarawanen eines reichen Handelshaus oder Herrschers wiederum, sind grundsätzlich phexgefällig, weil man sich mit den mächtigsten der Mächtigen anlegt.

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Erst Mal vielen Dan für alle eure Anregungen und die interessante Diskussion, wie unterschiedlich Phex interpretiert wird. Noch mehr fasziniert hat mich allerdings die Tatsache, dass die Karmalqueste selbst offenbar auch völlig unterschiedlich interpretiert wird: Ich habe die Formulierung "Im Rahmen solcher zwei Wochen dauernden Versenkungsübungen legt der Geweihte eine Mirakelprobe ab ..." (WdZ S. 240) immer so interpretiert, dass es der Geweihte in einem Tempel oder an einem anderen, passenden Ort sitzt, und meditiert, und die Queste ein visionäres Erlebnis ist.
Da shabe ich dann auch so umgesetzt und falls zufällig in Zukunft jemand über diesen Post stolpert und die Anregung gebrauchen kann ist hier das, was letzendlich dabei herausgekommen ist:

Der Phexgeweihte fand sich in seiner Vision in einer Stadt wieder, die mit tulamidischer Architektur und den Hochstraßen, die zwischen den Türmen verliefen, ein wenig an Fasar erinnerte. Die Stadt war auf den ersten Blick beinahe menschenleer, nur die Hochstraßen wurden von Wächtern mit gesichtslosen Masken bewacht. Die Gebäude der Stadt waren recht eintönig, es gab jedoch einige Orte, die besonders hervorstachen, darunter eine düstere Magierakademie, ein in betörende Rauchschwaden gehüllter Rahjatempel und einen Turm im Stadtzentrum, der aus Edelsteinen errichtet war.

An verschiedenen Stellen in der Stadt saßen drei Gestalten apathisch in kleinen Seitenstraßen versteckt - jeweils eine Person, die die Maske eines Fuchses, eines Maders und einer Elster trug. Diese Leute waren völlig antriebslos, doch als der Geweihte sich ein wenig mit ihnen beschäftigte, konnte er herausfinden, dass sie alle ihre Gesichter an den Spielmacher verloren hatten. Jeder von ihnen hatte zudem bestimmte Infos und Fähigkeiten, die im Abenteuer nützlich sein könnten, allerdings sorgte die Antriebslosigkeit durch den Gesichtsverlust auch dafür, dass sie diese von sich aus nicht einsetzten, sondern nur durch die Führung des Geweihten zu einer Hilfe in der Queste werden konnten. (Die anderen Spieler der Runde haben netterweise für zwei Abende diese NSCs übernommen).
Nachdem klar war, dass der Spielmacher sich im Spielhaus Karfunkelstein - dem Turm aus Edelsteinen in der Stadtmitte - befand, wurde zunächst der Weg durch die Unterstadt, die es wie im echten Fasar auch hier gab, genutzt, um dort hinein zu kommen und anschließend musste der Phexi sich seinen Weg in das oberste Stockwerk des Turms erspielen.
Immer wieder hörte er die Warnung, dass es durchaus möglich war, in die Schatzkammer des Spielmachers vorzudringen, doch man dürfe nur genau das mitnehmen, weswegen man gekommen sei, sonst würde man im Tausch etwas sehr wertvolles verlieren.
Im obersten Stock galt es dann, einige Prüfungsräume zu durchqueren, die einen davon abhalten sollten, zur zentralen Schatzkammer zu gelangen. Zuerst musste man durch den Raum des Vergessens, in dem ein Kraut verräuchert wurde, das einen sein Ziel aus den Augen verlieren lassen (wie gut, dass der Rahjatempel in der Nähe ist, und ein Artefakt mit der Liturgie zur Reinigung des Geistes von Rauschzuständen zu tauschen bereit ist). Anschließend kam der Raum des Vertrauens. Dieser hatte schlicht keinen sichtbaren Boden und die Wände boten keinen Halt, um entlang zu klettern.
Praktischerweise kannte einer der NSCs die genaue Schrittfolge, die man durch den bodenlosen Raum nehmen musste, um zur anderen Seite zu kommen.
Im Raum der Versuchung warteten die Mutter und die Schwester des Phexgeweihten. Sie erzählten ihm, dass die Gefahr vorbei sein, und er endlich sicher nach Hause kommen und bei ihnen bleiben könnte - doch so sehr er seine Familie auch vermisste, der Geweihte ging konzentriert an ihnen vorbei und betrat den Raum der Illusion. Dort wartete ein altbekannter Gegner auf den Geweihten, der ihn beim letzten Aufeinandertreffen ncht nur eine schwere Verletzung beigebracht hatte, sondern es auch fast geschafft hätte, dass die Heldengruppe sich völlig zerstritten hätte.
Dann kam der Raum der Prüfung - und der war vollkommen leer. Irritiert ging der Phexi weiter und kam in die Schatzkammer, wo es natürlich eine Schatztruhe mit einem äußerst herausfordernden Schloss zu öffnen galt.
Darin befanden sich nicht nur die Gesichter seiner Begleiter, sondern auch ein türkises Leuchten mit silbernem Glitzern. An der Stelle habe ich ihn die Probe würfeln und sein neues Karma bekommen lassen - Phex hatte es literally in der Schatzkiste deponiert.
Ganz vorbei war die Queste noch nicht, denn auf dem Weg nach draußen musste erneut der Raum der Prüfung durchquert werden, und dieser war nicht länger leer. Stattdessen stand dort ein Lesepult und darauf lag ein rotes Buch mit dem eingravierten Titel "Borbarad".
Der Geweihte entschied sich, das Buch nicht anzurühren, sondern vorbei zu gehen - und nachdem er den Raum der Prüfung verlassen hatte, konnte er in seinem Körper die Augen aufschlagen.

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Overator
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Svalja hat geschrieben: 06.02.2023 00:51 Da shabe ich dann auch so umgesetzt und falls zufällig in Zukunft jemand über diesen Post stolpert und die Anregung gebrauchen kann ist hier das, was letzendlich dabei herausgekommen ist:
Sehr cool von dir deine Idee hier zu posten, leider steht bei mir als erste Karmalqueste wohl die einer Praiotin an aber bei der Zahl an Phexis die es gibt, ist das sicherlich für andere hilfreich. :)
"Ich glaub ich hau dir mal ein paar aufs Maul."
- Der Namenlose

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