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Praiot, aber wie denn nun?

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Schatten
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Schatten »

Hallihallo werte Gemeinschaft,

ich habe mich in letzter Zeit interessehalber mit dem Herrn Götterfürsten und seinem Anhang beschäftigt. Leider werden die Priester ja auch als NSCs nicht immer gut dargestellt, obwohl sie ja eigentlich eine wichtige Funktion erfüllen. Und als Spielerhelden genießen sie keinen guten Ruf.

Daher meine Frage an euch, was müsste ein Praiot als NSC oder Spielerheld mitbringen um seinem schlechten Ruf zu entkommen?😅
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Lafayette
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Lafayette »

Ich glaube eine gute Maßnahme ist es, vor dem Spiel mit den Mitspielern darüber zu reden, was es bedeutet, einen Praioten in der Gruppe zu haben - also dass die Heimlichkeit des Öfteren ausfallen muss.

Auch wäre mir wichtig den Mitspielern klarzumachen, dass die Praioskirche kein Abziehbild der mittelalterlichen lateinischen Kirche ist - auch wenn das manche Autoren nicht verstanden haben.
Vllt hilft Dir auch dieser Thread https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=1&t ... +Geweihter
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Maed
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Maed »

Ich denke das wichtigste ist, ihn nicht zu extrem zu spielen. Klar hat niemand Bock auf den 100% obrigkeitshörigen Besserwisser, der jedem Scharlatan den Unterrock anzündet. Aber es hat auch keiner Lust auf den nervigen Rondrianer, der dem Zwerg die Armbrust wegnimmt und jede Tür eintritt, weil Schleichen Feigheit vor dem Feind ist.
Ich würde ihn etwas liberaler spielen und auf die richtige Gruppe achten, Dämonenbeschwörer und Hexen sind wahrscheinlich schwierig, aber in der richtigen Gruppe kann er denke ich viel beisteuern.
Rechtskunde und ein guter Ruf bei Autoritäten werden zB gerne unterschätzt, auch Befragungen sind deutlich einfacher, wenn der Befragte nicht lügen kann. Antimagie für den Kampf muss ich wohl nicht extra erwähnen. Er muss nur auch mal fünfe gerade sein lassen, wenn er nicht nur Bannstrahler in der Gruppe hat.

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Stone Lion
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Stone Lion »

Maed hat geschrieben: 31.05.2022 21:19 Ich denke das wichtigste ist, ihn nicht zu extrem zu spielen.
Sehe ich auch so. Gilt übrigens meiner Meinung nach für viele andere Geweihtenkonzepte auch. Fanatiker und Extreme sind generell schwierig integrierbar. Leider ist hierbei die Darstellung von Praioten in offiziellen Produkten häufig wenig hilfreich. Ist aber seit der Queste gefühlt besser geworden.

Die Einsichten, dass Menschen fehlbar sind, Recht nicht gleich Gerechtigkeit bedeutet und die Gesamtheit der göttlichen Wahrheit für den menschlichen Geist nicht fassbar ist, haben mir bei der Darstellung meines Praiosgeweihten geholfen. Er war übrigens ein pragmatischer Braniborier.

Hier ein paar praktische Einzelaspekte, die mir eben so einfallen:

Obrigkeitshörigkeit: Natürlich ist der Geweihte dem Schutz von Gesetz und Staat (in dieser Reihenfolge) verpflichtet. Sie sind Teil der praiosgefälligen Ordnung. Nur seinen Kirchenoberen schuldet der Geweihte jedoch tatsächlich Gehorsam.

Auslegung: Ein Gesetz oder beispielsweise das Wort eines Vorgesetzten kann man im reinen Wortlaut oder im Sinne der Anweisung (Kontext) verstehen und erfüllen. Lerne den Unterschied und mache ihn Dir zu Nutze.

Kompromiss: Die regelmäßige Beschäftigung mit dem Recht sollte einem Geweihten dieses Konzept eigentlich nahegebracht haben.

Wahrheit: Regeltechnisch ist dies kein Teil des offiziellen Moralkodex. Nur die Wahrheit sprechen kann man auch indem nichts falsches oder gar nichts sagt. Du sollst nicht lügen.

Sünde: Menschen - auch Geweihte - können und werden Fehler machen. Das ist unvermeidbar und zutiefst menschlich. Sei hart zu Dir selbst. Gehe mit gutem Beispiel voran, aber erlaube Dir und - viel mehr noch - anderen Fehler. Leiste Abbitte und tue Buße, wenn Du gefehlt hast.
Maed hat geschrieben: 31.05.2022 21:19 Ich würde ihn etwas liberaler spielen und auf die richtige Gruppe achten, Dämonenbeschwörer und Hexen sind wahrscheinlich schwierig, aber in der richtigen Gruppe kann er denke ich viel beisteuern.
Auch hier stimme ich voll zu. Praiosgeweihte sind gewissermaßen Exoten, die nicht in jede beliebige Abenteurergruppe einfach integriert werden können.

Tendenziell passt er prima in „gute“ bzw. „weiße“ - also klassische - Heldengruppen. Je grauer die Grundausrichtung einer Gruppe wird, desto schwieriger wird die Integration und desto mehr Kompromisse sind von beiden Seiten erforderlich. Dies gilt übrigens auch für andere Charakterkonzepte. Beispielsweise Nekromanten, Orks oder Berufsverbrecher passen jetzt auch nicht in jede Heldengruppe. Sprich am Besten im Vorfeld mit Spielleiter und Mitspielern.

Der Spielleiter wird zudem für meinen letzten Aspekt wichtig, nämlich der Abenteuerauswahl bzw. Flexibilität. Ein Praiosgeweihter in der Gruppe bietet verschiedenste, teilweise sehr bequeme, Lösungsmöglichkeiten für unterschiedliche Problemstellungen. Diese Optionen muss der Spielleiter in einem Abenteuer aber auch anbieten bzw. zulassen. Gerade offizielle Abenteuer sind da meiner Erfahrung nach nicht immer gut drin. Das heißt in der Konsequenz, nicht jedes Abenteuer ist für das Spiel mit einem Praiosgeweihten geeignet.

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Baal Zephon
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Als SL eines sehr braniborischen Praioten kann ich auch sagen dass es geht. Der Praiot muss nicht gegen jede Magie sein. In meiner Gruppe wird die Magie durch 2 Elfen abgedeckt die sehr elfisch gespielt werden, der Praiot hat kein Problem wenn die Elfen zaubern weil Elfen sollen offenbar zaubern können weil jeder einzelne Elf die Begabung hat (Menschliche Zauberer sind auch Ok solange sie sich den Regeln und Gesetzen unterwerfen) er spielt aus dass er versucht die Elfen langsam und behutsam zu bekehren (Ist für die Spieler Ok) und generell Erklärbär für die Menschenwelt zu spielen und zu vermitteln (Beispielsweise dem Büttel erklären dass lt. Traloper vertrag dem Birnenklauendem Zaubersänger nicht die Hand abgehackt werden darf) was der Gruppe auch viel spaß bereitet.
Generell geht es darum für die Gruppe zu sein und zu helfen das Recht für die Gruppe auszulegen, die SL muss dann halt darauf gefasst sein dass "Ihr werdet ungerecht beschuldigt, beweißt eure Unschuld" ( :kotz: ) Plots nicht mehr funktionieren.
Auch in eher heimlichen Missionen kann der Praiot noch nützlich sein, zumindest als Ablenkung (Ähnlich wie Rondrianer) und "Hide in plain sight" und Soziale Infiltration kann auch ein Praiosgeweihter machen.
Und ja auch die "Hilfe, XYZ wurde verzaubert/verflucht und nur ABC kann das lösen" Plots sollte man vermeiden weil per Wunder heißt es einfach "Praios sagt Nein" und die Sache ist gelöst (Kann man aber auch wunderbar nutzen um dem Praioten Spotlight :cheer: zu geben und gleich Karmapunkte zu klauen damit er bei dem anschließendem Kampf gegen Feen/Elementare/Dämonen nicht den Orbitallaser auspacken kann :visierzum:)
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Frostgeneral
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Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »

Viele gute Tipps oben.
Was mir wichtig wäre: Spiel ihn nicht als Besserwisser und Rechthaber.
Spiel ihn als Berater der Gruppe. Du bist nicht die Antwort auf alles, deine Aufgabe ist es Fragen zu stellen.
"Seid ihr euch sicher, dass dies der einzige Weg ist?"
"Meint ihr, dass diese Intrige nicht auf uns zurückfallen kann?"
"Wieso schleichen wir rein, wenn wir auch auf Diplomatie zurückgreifen können?"
"Wir können sicherlich auch mit Magie hier durchkommen, aber ist das die beste Lösung oder nur die Einfache?"

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Ungelesener Beitrag von Maed »

Frostgeneral hat geschrieben: 01.06.2022 08:14 Spiel ihn nicht als Besserwisser und Rechthaber.
Spiel ihn als Berater der Gruppe.
Vielleicht kann man sich an solchen Ratgebern auch orientieren, mir hilft es bei einem Char immer ein paar Vorlagen zu haben, die ich ausschlachten kann. Musste bei der Bemerkung zB direkt an Obi-Wan denken (der letztendlich ja auch ein Priester der Guten Seite ist und die Nutzung der Macht beschränken will)
"Hab Geduld Alrikin" "Gib Acht, Lügen ist der Weg zur dunklen Seite" "Der Gildenrat weiß am besten, wann es an der Zeit ist dich zum Meister zu machen, vertraue ihnen einfach" "Erforschen deine Gefühle, tief im Inneren weißt du bereits, was das richtige ist"

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pmd
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Ungelesener Beitrag von pmd »

Was ich bei allen Geweihten sehr wichtig finde und was auch alle Geweihte gleich viel "spielbarer" macht, ist der Aspekt, dass auch sie in erster Linie menschlich sind. Sie machen Fehler, sie haben mal einen schlechten Tag, sie mögen zuweilen zweifeln oder irren. Sie sind ihren Freunden (= den anderen SC) gegenüber vermutlich nachsichtiger, als Fremden gegenüber oder haben vielleicht einfach keine Lust, wegen irgendwelchem, relativ betrachtet, Kleinkram Streit anzufangen.

Wenn man das mit einer gesunden Portion "Metagaming" verbindet, dann kann man sehr oft einen plausbiblen Grund finden, den anderen SC ihren Freiraum zu lassen.

Pragmatismus (statt Fanatismus) ist auch eine Eigenschaft, die Geweihte gleich viel Gruppenkompatibler macht. Manchmal heiligt der Zweck auch die Mittel.

Gorilla94
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Gorilla94 »

Erst müsste geklärt sein, was für Abentuer gespielt werden und was für eine Gruppe es wird.

Es gibt offizielle Abenteuer, in denen er keinerlei Einschränkungen hat egal wie "Hardcore-Bannstrahler-mäßig" er drauf ist - vorausgesetzt die Gruppe macht nicht automatisch schon Probleme (Dieb beklaut ihn nicht beim
Kennenlernen, Zauberer ist natürlich Weißmagier etc.) . Die Regel sind solche Abenteuer aber soweit ich es beurteilen kann nicht.

Zeug wie die Spielsteinkampagne geht eventuell mit Biegen und Brechen, wenn der Meister wirklich extrem kulant ist und man den Praioten entweder ständig außen vor lässt und/oder bis zur Unkenntlichkeit lax auslegt... Mein sehr Praios-gläubiger Ritter, der kategorisch nicht lügt, hat gefühlt 60% der Spielzeit beim Gasthaus sein Pferd gestriegelt, während die dunkelgraue Gruppe ihr Ding durchgezogen hat. Wenn du kein Fan von Hörspielen/Let's Plays bist, wird das wenig Spaß machen.

In dem Abenteuer, das wir aktuell spielen - wir sind undercover getarnt als ein Eliteteam der Borbaradianer unterwegs - hätte so ziemlich jeder Geweihte recht schnell große Probleme. Der Ritter wäre hier schon unspielbar.

Um ihn möglichst spielbar zu bekommen und zumindest ohne jeglichen Spielspaß durch das 0815-Stadtabenteuer zu bekommen, würde ich ihn die Wahrheitsliebe so auslegen lassen, dass es nicht als Lügen zählt nichts zu sagen oder etwas so frei zu formulieren, dass das Gegenüber das so oder so interpretieren kann. Verlangt dem Spieler ziemlich viel ab.

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Skalde
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Skalde »

Schatten hat geschrieben: 31.05.2022 20:32 Daher meine Frage an euch, was müsste ein Praiot als NSC oder Spielerheld mitbringen um seinem schlechten Ruf zu entkommen?
Also, in dem Moment, wo er mit einem Stoßgebet eine ganze Rotte Ghule zu Asche verbrennt, einen SC von einem lästigen Hexenfluch befreit, die Gruppe mit einem Schutzkreis vor übel wollenden Geistern schützt oder einen unverwundbaren Dämon exorziert werden die meisten Spieler allen Zwölfen danken, dass sie so jemanden dabei haben. Merke, die klassischen Feinde, gegen die viele Heldengruppen kämpfen (Schwarzmagier, Anhänger des Namenlosen, Paktierer) sind auch die Feinde der Praioskirche, und ein SC-Praiot hat bereits auf recht niedrigem AP-Level ein ganzes Arsenal wirkungsvoller Liturgien, mit denen man magischen Bedrohungen effektiv begegnen kann. Viele SL scheuen sich, das ganze Arsenal magischer Möglichkeiten (druidische Herrschaftsrituale, die richtig üblen Hexenflüche etc.) gegen die Spielerhelden einzusetzen - mit einem Praioten in der Gruppe kann man da deutlich kreativer sein, da die Helden ja über Gegenmittel verfügen.

Das angesprochene "Mach den Praioten menschlich" kann ich nur voll und ganz unterschreiben. Jemand, der auf Abenteuer auszieht, statt im heimischen Tempel Karriere zu machen, ist sowieso schon anders gestrickt als Alrik Durchschnittsaventurier, also gib dem/der Geweihten etwas, dass sie/ihn von anderen unterscheidet. Wer sagt denn, dass Ihre Gnaden Praiosmin Ucuria von Greifenberg sich abends in der Herberge nicht gerne an den Kartentisch setzt, um ein paar Heller beim Boltan aufs Spiel zu setzen? Solange sie keine zusätzliche Karte im Ärmel versteckt, verstößt das nicht gegen das Prinzip ihres Gottes. Vielleicht reitet sie auch gerne, tritt bei Schützenfesten mit ihrer Armbrust an oder kann noch in der tiefsten Wildnis aus Kräutern, trockenem Brot und alter Wurst ein köstliches Essen für die Gruppe zubereiten.

Und nicht zu vergessen, was hier bislang erstaunlicherweise gar nicht vorkam, Praios ist auch der Gott der Gerechtigkeit. Wir alle haben ein Gerechtigkeitsempfinden, das bietet sich wunderbar an, um eine Verbindung zu den anderen SC zu schlagen. "Dieser Baron behandelt seine Bauern, als wären sie zur Zwangsarbeit verurteilte Verbrecher. Was er tut, ist unrecht, und einem solchen Schinder muss man keinen Gehorsam entgegenbringen." Gut ausgespielt kann eine Praiotin das gute Gewissen der Gruppe sein. "Ich weiß, was er getan hat, und dafür wird er hängen. Aber wir sind nicht seine Richter, also übergeben wir ihn der Stadtwache. Wenn du ihn jetzt einfach tötest, sagt das nichts über ihn, sondern nur über dich aus."

Klar, Praioten sind nicht mit allen Abenteuern kompatibel. Aber das gilt für fast alle Heldentypen mit strengen (oder zu laxen) Moralkodizes; die Wenigsten werden eine Tsa-Geweihte in der Wildermark oder einen Brabaker Nekromanten im Jahr des Feuers spielen wollen.
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Ungelesener Beitrag von Benutzer 18120 gelöscht »

Praios hat auch noch ganz andere Aspekte. Er ist Gott der Zeitmessung, der Bernsteinschleiferinnen, Goldschmiede und aller Arten der Beleuchtung. Dadurch besitzt er auch eine Affinität zu Feuer und Gold. Einer seiner wichtigsten Heiligen (Quanion) war Steinmetz und ist ein Schutzheiliger der Architektur.
Ein Praiosgeweihte könnte also auch als bodenständiger Seelsorger für Handwerker auf Tour gehen.

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Stone Lion
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Ungelesener Beitrag von Stone Lion »

Skalde hat geschrieben: 01.06.2022 18:19 Und nicht zu vergessen, was hier bislang erstaunlicherweise gar nicht vorkam, Praios ist auch der Gott der Gerechtigkeit.
Ist er meiner meiner Meinung nach nicht unbedingt. Praios ist der Gott von Recht und Gesetz. Gerechtigkeit sollte damit verbunden sein, ist es aber nicht notwendigerweise. Der Aspekt ist nachrangig und wird im DSA 4.1 bzw. 5 Regelwerk beispielsweise gar nicht explizit aufgeführt. Es gibt jedoch eine Strömung, die sich intensiver damit beschäftigt.

Ich hatte neulich eine interessante Diskussion darüber, dass man den Aspekt Gerechtigkeit auch gut bei Rondra verorten könnte…
Skalde hat geschrieben: 01.06.2022 18:19 Wir alle haben ein Gerechtigkeitsempfinden, das bietet sich wunderbar an, um eine Verbindung zu den anderen SC zu schlagen. "Dieser Baron behandelt seine Bauern, als wären sie zur Zwangsarbeit verurteilte Verbrecher. Was er tut, ist unrecht, und einem solchen Schinder muss man keinen Gehorsam entgegenbringen." Gut ausgespielt kann eine Praiotin das gute Gewissen der Gruppe sein. "Ich weiß, was er getan hat, und dafür wird er hängen. Aber wir sind nicht seine Richter, also übergeben wir ihn der Stadtwache. Wenn du ihn jetzt einfach tötest, sagt das nichts über ihn, sondern nur über dich aus."
Ich stimme Dir aber voll zu, dass Gerechtigkeit ein prima Aufhänger für einen SC Praioten sein kann. Die praiosgewollte Ordnung wird nach meinem Verständnis aber auch ein Braniborier nur im Ausnahmefall in Frage stellen. Er will Unrecht verhindern, tut dies aber im Rahmen der geltenden Ordnung. Er will nicht die Gesellschaft verändern und wird daher eher nicht zum Widerstand aufrufen sondern andere Methoden wählen. Selbstjustiz ist nach meinem Verständnis schon gar nicht sein Mittel.
Haketau hat geschrieben: 01.06.2022 19:50 Praios hat auch noch ganz andere Aspekte. Er ist Gott der Zeitmessung, der Bernsteinschleiferinnen, Goldschmiede und aller Arten der Beleuchtung. Dadurch besitzt er auch eine Affinität zu Feuer und Gold. Einer seiner wichtigsten Heiligen (Quanion) war Steinmetz und ist ein Schutzheiliger der Architektur.
Ein Praiosgeweihte könnte also auch als bodenständiger Seelsorger für Handwerker auf Tour gehen.
Finde ich einen prima Impuls. Ich ergänze um Philosophen und Orakel.

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Stone Lion hat geschrieben: 01.06.2022 21:13 Er will Unrecht verhindern, tut dies aber im Rahmen der geltenden Ordnung. Er will nicht die Gesellschaft verändern und wird daher eher nicht zum Widerstand aufrufen sondern andere Methoden wählen. Selbstjustiz ist nach meinem Verständnis schon gar nicht sein Mittel.
Wo hab ich denn was von Rechtfertigung von Selbstjustiz geschrieben? Natürlich ist gerade Selbstjustiz strikt abzulehnen; wie gesagt: "Wir sind nicht die Richter." Dass die Praioskirche sich im Extremfall auch offen gegen ungerechte Herrschaft wendet, steht hingegen sogar im WdG. Und als Hilberian glaubte, er sei der wahre Lichtbote und Jariel herrsche somit unrechtmäßig, hat er es ebenfalls "auf sich genommen", im Namen Praios die ungerechte Ordnung zu beseitigen. Ja, er hatte die Prophezeihung falsch gedeutet, aber er war nicht der einzige Geweihte oder Gläubige, der in diesem Fall zu offener Rebellion gegen eine (so dachte man) eben nicht von Praios gewollte Ordnung bereit war.
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Ungelesener Beitrag von Stone Lion »

Skalde hat geschrieben: 01.06.2022 21:46
Stone Lion hat geschrieben: 01.06.2022 21:13 Er will Unrecht verhindern, tut dies aber im Rahmen der geltenden Ordnung. Er will nicht die Gesellschaft verändern und wird daher eher nicht zum Widerstand aufrufen sondern andere Methoden wählen. Selbstjustiz ist nach meinem Verständnis schon gar nicht sein Mittel.
Wo hab ich denn was von Rechtfertigung von Selbstjustiz geschrieben? Natürlich ist gerade Selbstjustiz strikt abzulehnen; wie gesagt: "Wir sind nicht die Richter." Dass die Praioskirche sich im Extremfall auch offen gegen ungerechte Herrschaft wendet, steht hingegen sogar im WdG. Und als Hilberian glaubte, er sei der wahre Lichtbote und Jariel herrsche somit unrechtmäßig, hat er es ebenfalls "auf sich genommen", im Namen Praios die ungerechte Ordnung zu beseitigen. Ja, er hatte die Prophezeihung falsch gedeutet, aber er war nicht der einzige Geweihte oder Gläubige, der in diesem Fall zu offener Rebellion gegen eine (so dachte man) eben nicht von Praios gewollte Ordnung bereit war.
Du hast natürlich Recht mit der Selbstjustiz. Ich hatte die letzten beiden Sätze im Deinem ursprünglichen Zitat irgendwie anders verstanden. Ist mir erst jetzt nach nochmaligen Lesen aufgefallen - mein Fehler. Inhaltlich sagen wir ja das gleiche.

Beim Punkt Widerstand gegen ungerechte Herrschaft geht es, denke ich, um die Auslegung, was ist tatsächlich ein solcher „Extremfall“. Die „Kirchenspaltung“ ist es für mich unzweifelhaft. Die schlechte Behandlung von Leibeigenen durch einen Baron in Deinem ursprünglichen Beispiel ist es nach meiner Lesart aber eher nicht. Das muss dann schon sehr extrem ausfallen ala er verkauft Leibeigene als Sklaven nach Fasar oder etwas in der Art.

Ein Praiosgeweihter ist ja auch immer seinen kirchlichen Autoritäten zu (beinahe absolutem) Gehorsam verpflichtet. In der Kirchenhierarchie sind die Braniborier aber in der Minderheit und Gerechtigkeit steht bei den anderen Strömungen der Kirche nicht im Fokus der Betrachtung.

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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Skalde hat geschrieben: 01.06.2022 21:46 Dass die Praioskirche sich im Extremfall auch offen gegen ungerechte Herrschaft wendet, steht hingegen sogar im WdG.
Mehrere Probleme:
- Die Kirche geht gar nicht gegen weltliche Herrscher vor. Oder magst du mal drei Beispiele nennen, wo sie es getan hat?
- Gerechtigkeit liegt irgendwie im Auge des Betrachters.
- Gerechtigkeit ist er mit dem Ende des Quanionsdingens eine, sehr neue, Säule des Praiosglaubens.
- Modernes, west-europäisches, Gerechtigkeitsemfinden ist anders als das aventurische.
- Ein einzelner SC-Geweihter kann bzw. darf gar nichts gegen die Herrschaft machen, außer es mal mit Rhetorik versuchen.

Gerechtigkeit ist schick. Funktioniert aber nur innerhalb eines engen und aventurischen Rahmens. So ein bornjarischer Praiosgeweihter wird wohlwollend nickend daneben stehen, wenn der Bornjar seine Leibeigenen bis aufs Blut auspresst und zu Tode schindet. Der horasische Praiosgeweihte findet das eigentlich auch okay, bei Leuten welche zur Zwangsarbeit verurteilt worden sind.
Der al'anfaner Praiosgeweihter hat gar kein Problem damit, wenn der Herr sich an seinem Besitz sexuell befriedigt. Der aus Fasar auch nicht. Der aus Belhanka hingegen schon. Weitere Beispiele?

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Lafayette
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Stone Lion hat geschrieben: 01.06.2022 21:13 Ist er meiner meiner Meinung nach nicht unbedingt. Praios ist der Gott von Recht und Gesetz. Gerechtigkeit sollte damit verbunden sein, ist es aber nicht notwendigerweise. Der Aspekt ist nachrangig und wird im DSA 4.1 bzw. 5 Regelwerk beispielsweise gar nicht explizit aufgeführt. Es gibt jedoch eine Strömung, die sich intensiver damit beschäftigt.
Aus dem Praios-Vademecum
PV 150 hat geschrieben:Gerechtigkeit:
Bei allem, was du denkst, sagst und tust, strebe nach
Gerechtigkeit in deinem Herzen. Recht und Gesetz sind die derischen Mittel, den göttlichen Willen so zu fassen, dass die Sterblichen mit ihrem beschränkten Verstand ihn erfassen können. Dein Streben soll sein, den göttlichen Sinn hinter dem zu sehen, was geschrieben ist und verkündet ward, denn als Diener Praios’ auf Erden ist es deine Pflicht, den Menschen Seinen Willen nahezubringen
PV 151 hat geschrieben:Ab ihrer Verkündigung ersetzen bzw. ergänzen diese Ausführungen den Abschnitt Gebote, Verbote und Ideale in WdG 41
So ist der Stand nach 1036 BF
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Stone Lion
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Ungelesener Beitrag von Stone Lion »

Lafayette hat geschrieben: 01.06.2022 22:51 So ist der Stand nach 1036 BF
Ich sage, die Gerechtigkeit ist als Aspekt nachrangig - also vorhanden. Sie wird aber beispielsweise weder im Moralkodex der Kirche noch in der Liste der Kernaspekte der Gottheit von DSA5 überhaupt genannt. Beides ist neuer als die zitierte Quelle.

Gerechtigkeit gewinnt unbestritten an Bedeutung seit der Queste. Ich behaupte aber, sie ist für einen Großteil der Kirche weiterhin nicht handlungsleitend. Das bleiben erstmal andere Aspekte wie Herrschaft, Ordnung, Recht und Wahrheit. Solche innerkirchlichen Veränderungen brauchen Zeit. Da bewirkt ein Jahrzehnt wenig. Das entspricht gerade einmal der Ausbildung einer neuen „Geweihtengeneration“.

Die Auslegung des göttlichen Willens durch Sterbliche ist zudem höchst subjektiv und auch höchste Geweihte können hier inneraventurisch danebenliegen, wie auch die jüngere Vergangenheit zeigt.

Edit: In der für DSA5 überarbeiteten Version findet sich das zweite Zitat übrigens nicht mehr. Gerechtigkeit (Zitat 1) ist jetzt ein Punkt bei „Worte der Wahrheit“. Bei den „Säulen des Glaubens“ wird Gerechtigkeit dagegen überhaupt nicht genannt.
Zuletzt geändert von Stone Lion am 02.06.2022 06:19, insgesamt 1-mal geändert.

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X76
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Schatten hat geschrieben: 31.05.2022 20:32 Daher meine Frage an euch, was müsste ein Praiot als NSC oder Spielerheld mitbringen um seinem schlechten Ruf zu entkommen?😅
Als SL habe ich eigentlich ganz gerne Praiosgeweihte in der Gruppe. Sie genießen ein hohes Ansehen, besitzen viele nützliche Fähigkeiten und sie sind sehr gut zu kontrollieren (starke Hierarchie in der Kirche, zudem oft noch Autoritätgläubigkeit) und vorhersehbar.

Genau diese Dinge sind deshalb auch gute Orientierungspunkte, wenn es darum geht den Held "spielbarer" zu machen.

Konsequenz ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt bei einem Praiosgeweihten und zwar völlig egal ob er ein fanatischer Extremist (wie mein Bannstrahler "Maxime Vernichtung des Bösen") oder ein äußerst liberaler Zeitgenosse (wie die Geweihte eines Mitspielers) ist. Er hat seine eigene Sicht auf Praios, die Kirche und den Kodex, die er jedoch streng verfolgt.

Genauso wichtig ist natürlich die Kompatibilität mit dem Rest der Gruppe und der gespielten Kampagne. Ein Geweihter der nur als "Feind" oder "Lachnummer" vom Rest der Gruppe gesehen wird, macht keinen Spaß (weder dem Spieler noch den Mitspielern).

"Echte Sympathie" ist der beste Weg zu einem harmonischen Miteinander, aber die kann man kaum erzwingen und selbst der "umgänglichste" Praiosgweihte kann den Spielern einfach unsympathisch sein. Dann hilft nur der Heldenwechsel.

Wie bei vielen anderen "spezielleren" Helden ist auch beim Praiosgeweihten ein "Partner" eine gute Sache. Ein "zuständiger" adeliger Held mit dem der PG schon durch den Hintergrund verbunden wurde, erhöht die "Spielbarkeit" und "Gruppenverträglichkeit" erheblich.

Auch eine niedere Herkunft kann ein Weg zur besseren Spielbarkeit sein (der Held weiß, warum Phex nicht grundlos bei Praios im Himmel sitzt), da er "graue Helden" zumindest nachvollziehen kann. Ob er ihre Aktionen deshalb toliert oder sogar akzeptiert, ist eine ganz andere Frage.

Oft ist auch eine "entspannte" Kultur ein sehr guter Weg zu einer besseren Integration. Der typische tulamidische, zyklopäische etc. Praiosgeweihte ist meist sehr viel umgänglicher als der typische Mittelreicher Geweihte.

Zu guter Letzt hilft es vielleicht auch den anderen Helden die Nützlichkeit des Praiosgeweihten zu beweisen. Ein Wort das fast die Wertigkeit von Beweisen hat, eine Person der praktisch jeder unterstellt die Wahrheit zu sagen, der sehr gut mit den Reichen, Mächtigen und vor allem "Blautblütigen" auskommt, eine selbstermächtigte "Weisungsbefugnis" für Niedere hat, ein zugelassener Advokat ist (Helden kommen ständig mit dem Gesetz in Konflikt), ein großes Kirchennetzwerk und gewaltige Ressourcen hat uvm. machen die Einschränkungen keinen Schurkenweg gehen zu können oft mehr als wett. Mal ehrlich: Es ist doch viel besser den PG auf Deiner Seite zu haben, als ihn gegen Dich zu haben. Das dürfte selbst den meisten grauen Helden einleuchten. :6F:

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Faenwulf Angarson
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Ungelesener Beitrag von Faenwulf Angarson »

Als Inspiration ein NSC Praiot Arras al'Achami aus Schleiertanz, der nach allem, was man hier im Forum liest in den meisten Gruppen, die das Abenteuer gespielt haben, genauso gut wie bei mir in der Gruppe angekommen ist.
Vereinigt übrigens viele der Ideen von X76 (Eltern waren Sklaven, Tulamide), dem ich auch in den anderen Punkten nur zustimmen kann.

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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Der typische Praiosgeweihte, den viele Spieler im Kopf haben ist nicht zu Unrecht die strenge, mittelreichische "Spaßbremse". Das ist auch völlig in Ordnung und er kann in ein Abenteuer oder eine Gruppe wie die Faust aufs Auge passen. Was weniger Spielern bewusst ist, ist das die Kirche durchaus sehr anpassungsfähig ist.

"Bestehende Ordnung = gewollte Ordnung und damit die gute Ordnung" (Ausnahmen sind natürlich vorhanden, z.B. schwarze Lande) und die ist lokal sehr verschieden. Der typische Geweihte (s.o.) braucht sicher Zeit, bis er gelernt hat, wie es jenseits des Reiches aussieht (woher sollte er es auch anders kennen?) und das nicht alles so Schwarz und Weiß ist, wie er es in der Ausbildung gelernt hat (da wird sicher auch ganz bewußt viel verschwiegen!).

Boron und nicht Praios als Götterfürst? (Al Anfa Imperium), Phex und Rahja laufen dem Sonnenherrn den Rang ab (Tulamiden), Praios sitzt nicht neben nur 11 anderen "richtigen Göttern", sondern ist Teil der großen Überderischen Versammlung (Nostria/Andergast) usw.

Die Kirche kommt mit all dem gut zu Recht und es kann sehr spannend sein, den strengen Geweihten über den Tellerrand blicken zu lassen (-> wichtige Punkte im Charakterkonzept Neugier und Offenheit). Allerdings muss die Gruppe und die anfänglichen Abenteuer den Geweihten so lange abhaben können, bis er an diesem Punkt angelangt ist.

Deshalb auch mein Vorschlag mit einer anderen, liberaleren Kultur. Dieser Schritt kürzt diese Entwicklung ab und sorgt für einen problemloseren, oft einfacheren Spieleinstieg.

Ein Recht schönes Beispiel für "andere" PG haben meine Spieler im Abenteuer Deicherbe getroffen. Die mittelreichischen Helden hatten ein spezielles Problem und sind wie man es im Reich macht, natürlich gleich zum PG marschiert.

Der hat ihnen nicht ganz so direkt gesagt (nach meinem Kulturverständnis durch die Regionalhilfe, keine Angabe im Abenteuer!): "Schön das ihr da seid, aber das ist nicht meine Baustelle. Geht doch wie jeder normale Mensch zur Hexe, die ist der richtige Ansprechpartner, das weiß wirklich jedes Kind. Da lang, halbe Tagesreise... nostrische Oberhexe - die sucht man für so ein Problem auf. Aber seid vorsichtig, Hexen sind gefährlich und nicht jeder, der sie aufsucht kommt auch zurück".

Das man in Nostria Hexen bzw. in Andergast Druiden in manchen Belangen aufsucht, ist völlig normal. Das sind nicht zwangsweise Freunde, aber sie sind eben auch keine Ketzer oder "Feinde", sondern fester Bestandteil der Kultur und Glaubenswelt. Auch die Geweihten sind natürlich Kinder dieser Kultur und Dinge, die für andere, fremdländische Geweihte undenkbar sind, sind für diese nicht einmal eine Überlegung wert. So ist die Ordnung und so ist es gut "Praios gefällig". Entsprechend leichter fällt es einem solchen Helden natürlich auch, sich mit normalen Heldengruppen mit Hexen und Stammeskriegern anzufreunden. Der Schock kommt wenn man über die Grenze geht und plötzlich gilt "es gibt nur die 12 guten Götter"... :devil:

Das Beispiel ist auch deshalb schön, weil man merkt, dass weder Kirche noch Adel auf die Idee kommen würden in den Sumpf zu gehen und die "Mörderin" aus zu schalten. Es ist allgemein bekannt, dass Leute nicht zurück kommen (das steht so auch in der Spielhilfe) - aber so ist es eben und nicht anders. Wer geht, geht mit Risiko. Da macht keiner wie es im Mittelreich vermutlich wäre, ein Faß auf und schreit "Scheiterhaufen".

Eine passende Kultur, ein offen und tolerant angelegter Held und schon ist man sehr viel näher am "verträglichen" Praiosgeweihten.

Andwari
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Es wurde ja versucht, das DSA-Geburts-Feature mit den omnipräsenten 12-Götterglauben auch im MR aufzuweichen - was allerdings dann sonderbar wirkt wenn das lokal ist, dabei doch recht heftige Abweichungen und man nebendran eifrige Hardliner züchtet. Es ist allerdings Fakt, dass im ganz überwiegenden Teil der als zivilisiert geltenden Welt (und dabei praktisch alle größeren Zentren) eine bemerkenswerte Anzahl immer derselben Götter verehrt werden oder man sie zumindest als wesentlich wahrnimmt).

Vllt. auch bedenkenswert:
Ist der typische MR-Praiot (streng, konservativ, Spaßbremse) dort ein "Hardliner" oder einfach nur gesellschaftlich mittig verordnet? Und ist das in Randgebieten abweichend? Oder anders herum gefragt, wie weit abweichend ist die Heldengruppe, die Geweihten X als zumindest anstrengend erlebt?

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Aryador
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Aryador »

Wir arbeiten als Rollenspieler bei der Darstellung von Charakteren oft mit Klischees, weil das eine sinnvolle Vorgehensweise ist, um uns überhaupt erstmal was vorzustellen. Wenn die Antwort auf die Frage "Was ist ein Praiosgeweihter?" lautet "Lies mal hier diese 150 Seiten Vademecum", dann wird jeder Spieler sagen: "Na, danke!"

Wenn die Antwort aber lautet: "Der steht für Recht und Ordnung und ist gegen Magie", hat jeder ein Bild im Kopf, und wenn dann noch ergänzt wird "So ein bisschen wie die katholische Kirche im Mittelalter", dann nickt jeder dankbar und verständnisvoll.

Es hilft aber in solchen Fällen sehr, wenn man sich bewusst macht, dass es "den katholischen Priester" sowieso schon nicht gibt. Im 21. Jahrhundert nicht, und im Mittelalter auch nicht. "Glaubt ein Katholik an Hexen?" Kommt darauf an. Manche ja, manche nicht. Es gibt heute überzeugte Katholiken, die befürworten die Idee von gleichgeschlechtlichen Ehen und es gibt solche, die halten das für eine Sünde. Es gibt katholische Priester, die interpretieren die Bibel wortwörtlich, und es gibt solche, die sind der Meinung, in der Bibel stehe zwar eine göttlichen Wahrheit, aber man muss das schon auch als Werk seiner Zeit sehen und interpretieren. Und genau dasselbe gab es auch im Mittelalter. Es sei daran erinnert, dass der Protestantismus aus der katholischen Kirche entstanden ist. Das waren ja keine Leute, die ursprünglich gesagt hatten "Wir gründen jetzt eine neue Religion", sondern die waren überzeugt, dass sie im Namen ihrer Religion sprechen.

Das heißt jetzt nicht, dass man einen Praioten komplett beliebig spielen sollte. Natürlich gibt es bestimmte Werte und Regeln, die ihm wichtig sind. Aber man hat viel mehr Freiraum und sollte sich auch viel mehr Freiraum nehmen, als immer wieder ins gleiche Klischee zu verfallen. Viele gute Beispiele wurden ja hier auch schon im Thread genannt. Es hilft, sich allgemein zu vergegenwärtigen, dass es in jeder größeren Religion "Strömungen" gibt. Wenn man möchte, könnte man am Spieltisch für "seinen eigenen" Praioten sogar eine eigene Strömung erfinden, der er anhängt, und wo er vielleicht ein bestimmtes Detail anders sieht, als es der Bote des Lichts sehen würde. Vielleicht ist das ja sogar der Grund, warum er auf Abenteuer ausgezogen ist. Vielleicht hat er sich auch mit irgend einem Vorgesetzten überworfen. Aber Praios spendet ihm weiterhin Karma, denn offenbar kümmert sich Praios da nicht um solche weltlich-kirchlichen Details, solange der Charakter des Geweihten stimmt.

Zu guter Letzt sollte man auch nie vergessen, dass die Zwölfgötter tatsächlich eine Gemeinschaft von zwölf Göttern sind. Das wurde in der Anfangszeit von DSA nie wirklich gut thematisch eingebunden und erklärt, und es bereitet vielen bis heute Kopfzerbrechen, aber eigentlich reden wir hier von einem Pantheon, das für verschiedene Aspekte steht, und schon allein deswegen sind Fanatiker, die sich nur auf einen Aspekt versteifen, eigentlich innerweltlich-logisch gedacht nicht so wirklich glaubwürdig. Es ist halt, siehe den Eingangsabsatz, leichter zu verstehen und leichter darstellbar.

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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Farmelon »

Aryador hat geschrieben: 02.06.2022 17:04 Zu guter Letzt sollte man auch nie vergessen, dass die Zwölfgötter tatsächlich eine Gemeinschaft von zwölf Göttern sind. Das wurde in der Anfangszeit von DSA nie wirklich gut thematisch eingebunden und erklärt, und es bereitet vielen bis heute Kopfzerbrechen, aber eigentlich reden wir hier von einem Pantheon, das für verschiedene Aspekte steht, und schon allein deswegen sind Fanatiker, die sich nur auf einen Aspekt versteifen, eigentlich innerweltlich-logisch gedacht nicht so wirklich glaubwürdig. Es ist halt, siehe den Eingangsabsatz, leichter zu verstehen und leichter darstellbar.
DAS halte ich für sehr wichtig.

Wenn man an einen der Zwölfe glaubt, dann glaubt man an alle. Ist man Mitglied einer Kirche, ist man Mitglied der Zwölfgötterkirchen. Der einzelne Praiot mag einige Aspekte des Phex nicht mögen, aber Phex an sich ist Teil des Ganzen und notwendig. Man mag das Chaos der Tsageweihten nicht mögen, aber Tsa ist Teil des Ganzen. So lange weder die einen, noch die anderen Anhänger oder Geweihten gegen Recht und Gesetz verstoßen ist das alles wie es ist. :)

Das macht es mir mit meinem Praioten auch einfacher, hat es früher gemacht. Nicht jeder muss an Praios glauben oder ihn verehren, es reicht wenn man an einen der anderen Zwölf glaubt und ihn verehrt, Mitglied deren Einzelkirche ist. Und somit Mitglied der großen Glaubensgemeinschaft. Dann kann man vieles das andere verzapfen direkt lockerer sehen. Man muss es nicht gut heißen oder fördern, aber so lange der phexgläubige Händler eben wirklich nur Händler ist und Recht und Gesetz achtet, muss man den nicht sympathisch finden aber hat zu akzeptieren das er eben dazu gehört.

Und da man Recht und Gesetz achtet, vertritt und verteidigt, je nachdem, gilt eben auch das Hexen und Druiden nicht illegal sind, es ist weder ein Verbrechen das sie existieren, noch das sie an diese Randerscheinung des Zwölfgötterglaubens Satuaria glauben. Oder eben Sumu. Auch Magier sein ist nicht illegal, was man mit der Magie tut dagegen könnte es sein. Also Praiosauge sei wachsam!

All das lässt viel Spielraum um vom Klischee-Bannstrahler oder der katholischen Inquisition wegzukommen ohne das der Praiot kein Praiot mehr wäre.

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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Mit Praioten in dr Gruppe gibt es genau 3 potentielle Problemfelder, für die man Antworten braucht :

- Magie : Die ist in den meisten Fällen legal und viele Zauberer haben auch nicht vor, "so wenig Magie wie möglich" anzuwenden oder sich sonstwie ständig in ihre Praxis reinreden zu lassen. Auch wird es Fälle geben, in der die ganze Gruppe von magischen Lösungen Gebrauch machen kann - oder eben nicht. Ich sehe Schwierigkeiten, einen magieablehnenden Praioten und Zauberer in der gleichen Gruppe dauerhaft harmonisch untrerzubringen.

- Kriminelle : Das kann ein Praiot nicht wirklich auf Dauer dulden. Und normalerweise würden die auch nicht freiwillig mit so Jemande herumziehen, weil man früher oder später dadurch vor Gericht landet. Sicher mag sich der Praiot dann für Milde aussprechen, aber das ist trotzdem nichts, was ein Berufskrimineller erleben will.

- Hackordnung : Keiner will einen Chef haben, dessen Ansichten man nicht ansatzweise teilt und der ständig Entscheidungen trifft, die man nicht mittragen will. Ein Praiot ist recht hochgestellt und steht in der sozialen Rangordnung über den meisten anderen Charaktertypen. Das kann Probleme geben. Normalerweise funktioniert Gruppendynamik über Hierarchieebenen besser, wenn die Charaktere stark überschneidende Interessen haben. Dazu kommt, dass gelegentlich Unstimmigkeiten bestehen, wer eigentlich wem was zu sagen hat, wenn der Praiot nicht die einzige hochgestellte Person der Gruppe ist.

Im Prinzip ist das Alles lösbar und Praioten lassen sich in vielen Gruppen gut unterbringen. Aber in manchen halt eher nicht.

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Sano
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Sano »

Man sollte auch im Blick haben das man als Abenturier nicht nur an einen Gott glaubt. Mit irdischem Glaube hat das null zu tun, da der ja mehr ein persönlicher eben Glaube ist und nichts wirklich reales. Kein irdischer Gott wirkt irgendwas auf/für irgendwen. Abenturien ist da eben anders. Selbst Elfen oder Novadis zweifeln nicht an der Existenz der (12-)Götter. Beweise für ihr wirken gibts überall. Ebentuell hat man andere Einstellungen zu also zu der Stellung der Götter untereinander usw. Insofern finde ich es falsch zu sagen „X glaubt an Praios“, korrekter wäre „X betet (mehrheitlich) zu P.“. Auch ein Praiot mag im passenden Moment mal was sagen wie „Hesinde steh mit bei“. Folglich ist in meinen Augen das 12G-Pantheon keine Glaubensgemeinschaft im irdischen Sinn. Man glaubt nicht an ein Pantheon, man weis es Existiert sondern ruft halt je nach Situation den Gott an der passt oder den man sich am nächsten fühlt. Oder mehrere. So wird ein Händler vllt meist Phex anrufen aber eben nicht ausschliesslich, sondern je nach Bedarf auch mal Hesinde oder Rahja zB.

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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Bergbewohner »

Ich denke viele gute Tipps wurden schon genannt. Spiel ihn weniger als Zuchtmeister, sondern mehr als Hirte (um die Analogie zu nutzen). Die Hexe wird behutsam belehrt wann sie laut Recht ihre Magie einsetzen darf und auf welchen Schutz sie sich auch verlassen darf (den ihr das Gesetz bietet), der Zwerg wird auf seine Rechte im MR aufmerksam gemacht, der Adlige freundlich an seine Verpflichtung den Untertanen gegenüber erinnert, und der Untertan seinen Verpflichtungen dem Herrn gegenüber. Man hat immer ein offenes Ohr für seine Schäfchen und bietet einen klaren Leitfaden für moralische Probleme an. Wenn die Pflicht es verlangt den komplizierten Weg zu gehen erklärt der Praiot geduldig und auch gerne ein bisschen einfühlsam, warum ("Ich verstehe dass es nervt die 100 Meilen bis zum nächsten Gerichtsgebäude zu fahren um den Banditen dort zu übergeben, aber bedenkt doch welchen Sinn das hat ..." ). Ich glaube sich zu überlegen dass ein Praiot auch nett und verständnisvoll sein kann und auch verstehen könnte, warum die Leute um ihn herum fehlbar sind, bringt viel für die Spielbarkeit.

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Madalena
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Praiot, aber wie denn nun?

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Aus aventurischer Sicht ist eigentlich ja nicht der Praiot das Extrem, sondern die Gruppe von Herumtreibern, die regelmäßig Gesetze brechen und in Konflikt mit der Obrigkeit kommen.

Ein Praiot muss zuerst mal in die Gruppe passen, und viele Standard-Settings gehen tatsächlich erstmal von einem nicht sonderlich praiosgefälligen Umfeld aus.

Ansonsten sollte ein Praiot erstmal den eigenen Ansprüchen gerecht werden. Was selbstverständlich sein sollte, aber in vielen Publikationen eben ganz anders dargestellt wird. Praioten halten sich an Recht und Gesetz (was z.B. auch Zauberkundige schützt, oder Leibeigene). Ein Praiot strebt danach die Wahrheit in einer Situation zu finden, anstatt vorschnelle Urteile zu fällen. Ein Praiot wird immer versuchen mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Was ich etwas heikel finde ist das Magiedings. Rechtschaffenheit und Wahrheitsliebe kann man als hehre Ideale darstellen, aber das ist halt einfach so eine Intoleranz, die da ins Konzept rein muss...

Ich denke, ein nicht zu hartliniger Praiot, der in einer passenden Gruppe ist und dem Selbstherrlichkeit fremd ist sollte ganz gut in spielbar sein. Gute Möglichkeiten die strenge Linie aufzuweichen könnten m.E. Prinzipisten und Braniborier sein.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Madalena hat geschrieben: 18.06.2022 07:46Was ich etwas heikel finde ist das Magiedings. Rechtschaffenheit und Wahrheitsliebe kann man als hehre Ideale darstellen, aber das ist halt einfach so eine Intoleranz, die da ins Konzept rein muss...
Eigentlich nicht.
Solange man es nicht mit irgendwelchen Hardlinern zu tun hat, haben Praioten nichts gegen den Einsatz von Magie.
Ja, Magiebegabte haben ihren Mage nur deswegen, weil Mada gefrevelt hat. Es sollte nach Los Plan nicht so sein, das Sterbliche über Magie verfügen. Die Sterblichen können aber auch nichts dafür, das sie diese Magie nun haben... Wichtig ist dem Praioten TM, wie die Magie eingesetzt wird. Und dafür gibt es Regeln und Gesetzte. Wie für alles andere auch.
Naturgemäß haben es hier zwar Gildenmagier leichter, als andere Magiekundige... Aber ein Grundlegendes Problem, haben Praioten auch mit diesen nicht.
SOLANGE wir nicht von Hardlinern sprechen! Für die Zählt das es ein Fervel war, der den Sterblichen die Magie gab. Und nichts sonst...
Wie häufig, oder eben nicht, diese in dem eigenen Aventurien sind... Das hat jede Gruppe zum Glück selbst in der Hand ;)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Auch ein leichter Legastheniker mit Kontroll-Prog. finden nicht alle.

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Madalena
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ChaoGirDja hat geschrieben: 18.06.2022 19:15 Eigentlich nicht.
Solange man es nicht mit irgendwelchen Hardlinern zu tun hat, haben Praioten nichts gegen den Einsatz von Magie.
Ich weiß nicht wie es in DSA 5 beschrieben ist, aber wenn ich mir WdG so durchlese, ist deine Interpretation schon seeeeehr liberal. ;)

Klar, Gesetze werden respektiert (sehr hohe Priorität für Praiosgeweihte!), und die schützen Magieanwender in einem gewissen Rahmen. "Sie ist eine Hexe - verbrennt sie!" geht halt gar nicht klar.

Aber insgesamt ist die Praioskirche halt schon als ausgesprochen magiefeindlich beschrieben. Natürlich gibt es einen Spielraum, aber auch der liberale Geweihte kommt nicht um "neutralisiere Magie wo immer möglich" herum.
ChaoGirDja hat geschrieben: 18.06.2022 19:15 Wie häufig, oder eben nicht, diese in dem eigenen Aventurien sind... Das hat jede Gruppe zum Glück selbst in der Hand
Das stimmt natürlich. Und eine gruppeninterne Vereinbarung dass Praiosgeweihte gar nicht so sehr was gegen Magie haben hätte auch meine Sympathie. ;)

---

Wenn ich einen praiosgläubigen/-geweihten Charakter spiele (was ich leider nicht oft "durfte"), versuche ich auch immer die positiven, sympathischen Seiten des Glaubens hervorzuheben und mir selbst klar zu machen, nicht bloß die strenge, harte Seite: Sonne bringt Leben. Ordnung schützt Menschen, Adel trägt Verantwortung gegenüber den Untertanen, und sind Wahrheit und Aufrichtigkeit nicht Dinge die wir uns alle in unserem Leben wünschen?
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Praiot, aber wie denn nun?

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ChaoGirDja hat geschrieben: 18.06.2022 19:15 Solange man es nicht mit irgendwelchen Hardlinern zu tun hat, haben Praioten nichts gegen den Einsatz von Magie.
Ja, Magiebegabte haben ihren Mage nur deswegen, weil Mada gefrevelt hat. Es sollte nach Los Plan nicht so sein, das Sterbliche über Magie verfügen. Die Sterblichen können aber auch nichts dafür, das sie diese Magie nun haben... Wichtig ist dem Praioten TM, wie die Magie eingesetzt wird. Und dafür gibt es Regeln und Gesetzte. Wie für alles andere auch.
Die Gesetze sorgen dafür, dass der Praiot den Magiewirker nicht für's Zaubern allein verfolgt.

Aber wenn er kein Prinzipist ist, wird er immer noch den Magiewirker für "unnötige" Magie rügen, für sich selbst außer in absoluten Notfällen keine Magie nutzen und sich eher querstellen, wenn es darum geht, dass die Heldengruppe (ihn eingeschlossen) ihre Probleme mit Magie lösen könnte.

Das kann genug Ärger geben, um ein Problem zu sein. Insbesondere für Zauberer, die eher Support-Rollen haben und deren Spotlight darin besteht, für den Rest der Gruppe magische Lösungen/Hilfestellungen zu bieten.

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