Glaubenskriege in Aventurien

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Wolfio
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Glaubenskriege in Aventurien

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

w3ltanschauer hat geschrieben: 22.05.2022 11:27 Eigentlich könnten diese weiteren Kulte durchaus eine Bereicherung für das Setting sein.
Problem daran: Glaubenskonflikte sind immer ein heikles Thema. Siehe die Problematik mit Novadis, wo sich regelmäßig muslimische Spieler angegriffen fühlen (auch hier im Forum...). Jetzt könnte man hier natürlich mit positiver Diskriminierung arbeiten und die Glaubensgruppen, die eher "negativ" sind, mit entsprechenden Verhaltensweisen beschreiben. Aber selbst dann ist die Gefahr, dass sich Personengruppe XY angegriffen fühlt und deswegen ein riesigen Skandal vom Zaun bricht.

Paradebeispiel ist hierbei übrigens tatsächlich die Rondra-Kirche. In Almada hast du ein mehr als deutliches Reconquista-Setting. Die hieraus entstehenden Konflikte werden aber schlicht ausgelassen, weil es eben ein heikles Thema ist. Rondra hat etwa "Schutz der Zwölfgöttlichen Lehre" und in Almada auch "Bekämpfung von Andersgläubigen". Aber willst du der Autor sein, der sich das "Hat Novadis schlecht gemacht"-Stigma einbrocken will?


Anderes Problem ist, dass zumindest in Aventurien (bisher!) eine klare Dualität bestand. Götter=Gut, Dämonen=Böse. Das wurde jetzt jüngst etwas stärker aufgeweicht, aber "Dunkle Götter" gibt es in Aventurien so eben nicht oder nur sehr bedingt. Selbst Levthan, Orkgötter, etc werden ja immer noch als "Gut" skizziert.
Einzige Ausnahme: Der Namenlose
Und hier kann man mit dem Karmakorthäon auch durchaus ansetzen
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w3ltanschauer
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Unterschiede der Kriegsgötter klar machen

Ungelesener Beitrag von w3ltanschauer »

Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 11:45 Problem daran: Glaubenskonflikte sind immer ein heikles Thema. Siehe die Problematik mit Novadis,
Das Problem mit den Novadis ist, dass sie Muslim-/Araber-Karikaturen sind, die sich darüber hinaus auch noch "objektiv" im Unrecht befinden (Rastullah gibt (noch) kein Karma). Niemand, wirklich niemand, stört sich am Konflikt Rondra-Kor oder Rondra-Shinxir an sich. Wenn jemand aus einer religiös verfolgten Gruppe kommt und durch diese Sachen potentiell getriggert wird, okay, aber das ist dann wirklich eher eine Frage von Safety Tools am Tisch als von Setting-Design.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 11:45 Anderes Problem ist, dass zumindest in Aventurien (bisher!) eine klare Dualität bestand. Götter=Gut, Dämonen=Böse.
Diese "geordneten Verhältnisse" waren Teil der Verrömerung der aventurischen Kosmologie. Phex und Boron beispielsweise waren ursprünglich mal mindestens ambivalent. Und könnten es auch immer noch sein.
Zuletzt geändert von w3ltanschauer am 22.05.2022 12:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

w3ltanschauer hat geschrieben: 22.05.2022 11:27 Eigentlich könnten diese weiteren Kulte durchaus eine Bereicherung für das Setting sein.
Könnte, das Problem dabei ist, dass Religion in Aventurien ungefähr eine ähnlich bedeutende Rolle spielt wie die Haarfarbe der Gläubigen.
Will man Religion eine stärkere Bedeutung zuschanzen müsste sich die Sache über ein paar Generationen entwickeln, andernfalls werden diese neuen Kulte, bestehend aus so zwei Dutzend Gläubigen und einem halben Dutzend Priester, ganz schnell in den Untergrund gedrängt. Da die anderen Religionen, wir erinnern uns, ja Bedeutung, also auch Mittel und Wege haben sich Gehör zu verschaffen.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 11:45In Almada hast du ein mehr als deutliches Reconquista-Setting.
Ja, und als der almadische Kaiser in die Familie des Kalifen eingeheiratet hat, ist genau gar nichts passiert. Hatten wir ja schon weiter vorne, besser gut geklaut, als schlecht erfunden. Da man aber nur einzelne, isolierte, Elemente klaut, kommt dabei nicht wirklich was Spannendes raus.
Dabei wären die Taifas ein so wunderbarer Abenteuersteinbruch.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 11:45 Anderes Problem ist, dass zumindest in Aventurien (bisher!) eine klare Dualität bestand. Götter=Gut, Dämonen=Böse.
Ist noch so ein Problem, welches auch im Zwölfgötterglauben verankert ist, Dämonen sind böse, aber außerhalb von mehr oder weniger zufälligen Abenteuern interessieren sie keinen.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 11:45 Und hier kann man mit dem Karmakorthäon auch durchaus ansetzen
Womit man dann wieder ins nächste Großereignis getaumelt ist. Eines welches, vernünftigerweise, ein paar Dutzend Generationen dauern sollte.

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

w3ltanschauer hat geschrieben: 22.05.2022 12:00 Das Problem mit den Novadis ist, dass sie Muslim-/Araber-Karikaturen sind, die sich darüber hinaus auch noch "objektiv" im Unrecht befinden (Rastullah gibt (noch) kein Karma)
Himmelswölfe geben kein Karma, Goblingötter geben kein Karma, etc.
Sie sind also keinesfalls "objektiv" im Unrecht. Sie glauben nur schlicht an eine völlig andere Glaubensinterpretation.
Zumal sie eine der einzigen Monotheistischen Religion(en) darstellen.


Ich hätte z.B. kein Problem mit einer "Glaubensspaltung" innerhalb der Novadis, von denen die einen einen gemäßigten Glauben und Koexistenz fordern, die anderen ihren Platz erkämpfen wollen. Und DAS dann auch in Abenteuern thematisiert wird. Dabei dürften diese dann in Rashtullah gerne auch den Namenlosen oder einen Dämonen anbeten.

Na'rat hat geschrieben: 22.05.2022 12:05 Womit man dann wieder ins nächste Großereignis getaumelt ist. Eines welches, vernünftigerweise, ein paar Dutzend Generationen dauern sollte.
Das Problem darin sehe ich eher, dass diese "Großen Ereignisse" sich eben auf der "Großen Ebene" abspielen, aber auf der "kleinen Ebene" schlicht vergessen werden. In WOW gabs nen tolles Cinematic, wo Anduin als König von Sturmwind beim Einschiffen der Soldaten zusieht und meint "Das sind die letzten Soldaten. Danach müssen wir die Bauern schicken".
Etwas in diese Richtung findet sich bei den Abenteuern eher weniger bis hin zu dem Punkt, dass SL sich angeblich rechtfertigen müssen, dass die Helden Probleme übernehmen müssen, statt dass sich hier die Obrigkeit drum kümmert. Ein "Unsere Soldaten stehen im Osten und Norden gegen den Feind der Schöpfung/Menschheit" scheint dabei für viele... völlig abwegig zu sein.
Zuletzt geändert von Wolfio am 22.05.2022 14:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

“Objektiv” aus Sicht eines 12-G-Geweihten, vermutlich schon.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 13:28 Zumal sie eine der einzigen Monotheistischen Religionen darstellen.
“Eine der einzigen” scheint mir ein Widerspruch in sich zu sein.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 22.05.2022 13:39 “Eine der einzigen”
Eine der Einzigen hier als Teilmenge. Geschichtlich sind auch die Monotheistischen Religionen eine verschwindende Minderheit in der Geschichte. Zudem sind die 3 "großen" Monotheistischen Religionen der realen Welt ja eigentlich 1 Religionslinie, die sich aber eben in einzelne Untergruppen aufteilt (was sich durch die Überschneidungen in Schöpfungsmythos, Jenseitsvorstellung und Heilige/Propheten/etc belegen lässt.)
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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Wolfio

Lass uns keine grammatische Diskussion führen - da werde ich irgendwann nerdig und muss am Ende womöglich noch moderiert werden… :ijw:

Ich verstehe, was du sagen willst.

(Aber mein innerer Monk sagt, dass „eine von sehr wenigen“ korrekter wäre - zumal zwischen denen, die mir einfallen, anders als irdisch kein innerer Zusammenhang zu bestehen scheint… :dunkelheit: )
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Nichtsdestotrotz bleibt das Problem, dass es in "Religionskriegen" zumindest in der Regel ein "Gut" und ein "Böse" geben muss. Wer da welchen Punkt einnimmt, ist natürlich immer Ansichtssache.

Ein Glaubenskrieg "Alveran-Göttergläubige" gegen "Nicht-Alveran-Götter/Gottgläubige" würde vor allem OT wohl zu einigen Verwerfungen führen, schlicht allein deshalb schon, weil irgendwoher ja die Inspiration für einen Glauben stammen muss. Entsprechend ist auch das Karmakorthän für eine Unterscheidung der "Kriegsgötter" und einen damit verbundenen "Kampf/Wettstreit/Krieg der Götter" nur sehr schwer machbar.

Ich hätte z.B. kein Problem damit, wenn Rahstullah plötzlich Karma spenden würde, die Novadis dadurch aber von 1001-Nacht eher... dunkler werden. Dann kann man gerne auch setzen, dass hier im "Kampf gegen die Zwölfe" sie eben Unterstützung vom Namenlosen bekommen haben, der sich als Rashtullah ausgegeben hat.
Oder eine Kombination aus "niederen Göttern" verbündet sich, um als "Der All-Eine und seine Ehefrauen" aufzutreten. Das könnte dann auch eine art 2. Alveran begründen, also durch das Götterbündnis ein neues Karma-spendendes-Zentrum schaffen, etc.


Dann könnte man Shinxir eben tatsächlich als "Meister des Großen Schwarms" dem "neuen Pantheon" zuschreiben, als einem (angeblichen) Aspekt des All-Einen oder eine seiner Ehefrauen/Ehemänner/Liebhaber/etc.

Und dann hätte man auch eine deutlichere Unterscheidung wo Rondra steht und wo etwa Shinxir steht.


ABER: Der reaktionelle/fancom-istische Fallout wäre vermutlich extrem.
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Alrik Schwarzleser
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Ungelesener Beitrag von Alrik Schwarzleser »

Wurde bei Rastullah eigentlich in der HA geklärt, wer welche Entität dahinter steht? Die Spekulationen innerhalb der DSA-Community gehen ja von Raschtul über Brazoragh und den Namenlosen bis hin zu Blakharaz, wobei ich die Variante mit Raschtul für die wahrscheinlichste halte.
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 14:50 Nichtsdestotrotz bleibt das Problem, dass es in "Religionskriegen" zumindest in der Regel ein "Gut" und ein "Böse" geben muss.
Sehe ich nicht so.
ZB für die beiden Boronkirchen war doch lange gesetzt, dass Boron sie beide okay fand. Trotzdem haben sie sich in die Wolle gekriegt, und war es dann unmöglich, da Abenteuer draus zu machen?
Oder angenommen, die Praioskirche würde sich nochmal entzweien, vielleicht über die Frage, wer Rohajas Erbe sein kann. Das könnte doch auch Abenteuer ergeben, ohne dass eine Seite klar böse sein müsste?
Ja, du sagst schon "in der Regel". Ich meine eben, es sind ziemlich viele Szenarien vorstellbar, wo (irdisch gesehen) kein klares Gut-Böse-Schema vorliegen muss.

Das wird inneraventurisch aber anders sein. Klar fühlen sich Rondrageweihte voll im Recht, die ungläubige Goblins oder Orks niedermachen (von mir aus auch Elfen), auch wenn die in den letzten Jahrzehnten keinem gläubigen Menschen was getan haben sollten. Von mir aus können sie aus demselben Grund gern auch Novadis, Maraskaner oder Utulus niedermachen und sich immer noch voll im Recht fühlen und im Mittelreich bejubelt werden.
Nur redaktionell/irdisch sollte klar werden, dass das aus unserer heutigen Spielersicht es dann fragwürdig wird, wenn die Rondrakirche behauptet, nur zu beschützen und keine Angriffskriege zu führen.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 13:28 Ich hätte z.B. kein Problem mit einer "Glaubensspaltung" innerhalb der Novadis, von denen die einen einen gemäßigten Glauben und Koexistenz fordern, die anderen ihren Platz erkämpfen wollen.
Gibt es doch schon? Die Unauer Schule sagt, dass die Zwölfgötter Diener Rastullahs sind, und ihr Karma entweder geborgt oder gestohlen, bis er aufwacht.
Auf Konfrontation gehen die Kefter mit Rastullah als einzigem Gott, und die Fasarer mit Rastullah als Oberhaupt eines tulamidischen Pantheons und einem gewissen anti-güldenländischen Rassismus.

Es wurde aber auch von Anfang an immer wieder gesagt, dass Rastullahgläubige nicht für die Ausbreitung ihres Glaubens kämpfen. Im Gegenteil mussten kurz nach Rastullahs Offenbarung alle Stämme außer den Beni Novad sich überhaupt erstmal das Recht erstreiten, auch rastullahgläubig sein zu dürfen.
Novadis missionieren nicht, wenn man nach den älteren Quellen geht. Sie rauben und plündern, weil das eine der Sachen ist, die Rastullah nicht verboten hat. :lol:
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 13:28 w3ltanschauer hat geschrieben: ↑
22.05.2022 12:00
Das Problem mit den Novadis ist, dass sie Muslim-/Araber-Karikaturen sind, die sich darüber hinaus auch noch "objektiv" im Unrecht befinden (Rastullah gibt (noch) kein Karma)

Himmelswölfe geben kein Karma, Goblingötter geben kein Karma, etc.
Sie sind also keinesfalls "objektiv" im Unrecht. Sie glauben nur schlicht an eine völlig andere Glaubensinterpretation.
Himmelswölfe geben seit DSA4 doch Karma?
(Was ich ehrlich gesagt als Hinterbrund-Bruch und völlig daneben empfinde, genauso wie Kamaluq-Karma, weil in DSA3 ausdrüklich nicht vorhanden.)

Der Rastullahglaube hat Elemente aus dem Zoroastrismus (Bestattungssitten), dem Zen-Buddhismus (Sandgärten in Bethäusern) und aus alten Rabbinerwitzen, womöglich noch anderes das ich nicht kenne. Man muss ihn nicht unbedingt als Islam-Karikatur darstellen.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 22.05.2022 10:35 „Rondra sind Novadis lieber als Boronis.“
Wie gesagt, soviel zum Verteidigen der Gläubigen gegen die Ungläubigen.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 22.05.2022 10:35 Für mich sind alle diese Punkte, die hier aufgeführt werden, ein Zeichen dafür dass die anscheinend aktuelle, auf Zweikampf fixierte und in JdF etc desaströs sich auswirkende Setzung schlicht früher nicht vorhanden war… oder zumindest nicht quer durch die gesamte Kirche…

Wie Na‘rat es oben auch geschrieben hat. Irgendwann hat das Ganze funktioniert und galt als nützlich.
Ich würde eher sagen: Früher ist in den Kriegen nicht so aufgefallen, dass Rondra bzw ihre Kirche ein Hemmschuh war, weil:
die Gegner noch nicht so sehr Dämonen, Paktierer und Feinde der Schöpfung waren
und
weil in DSA2/3 noch nicht so viele magische und karmale Gimmicks existierten, die kriegsentscheidend werden konnten.

Es kann aber auch gut sein, dass die Rondrakirche noch nicht ganz so einschränkend war, das müsste ich nachschlagen.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 22.05.2022 10:35 „Die Orks haben immerhin mehrfach demonstriert, dass sie selbst jederzeit bedenkenlos einen Angriffskrieg führen würden. Weißt du, wie viele tapfere Mittelreicher durch diese Offensive vor einem weiteren Feldzug der Orks bewahrt wurden?“
Die Güldenländer sind auf einem Kontinent eingefallen, wo Orks und Goblins einheimisch waren, und haben den weitgehend übernommen.

Natürlich ist es aus mittelreichischer Sicht so, dass man sich vorbeugend verteidigt, und man wurde ja kürzlich angegriffen, und Orks sind sowieso Monster ohne Lebensrecht und gehören ausgerottet. Aus Sicht des irdischen Regelwerks finde ich es aber unpassend, dann zu behaupten, die Rondrakirche würde keine Angriffskriege anzetteln.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Ungelesener Beitrag von POMG »

chizuranjida hat geschrieben: 22.05.2022 03:26 Das ist es ja noch. Aber die Thasch-Berge, die immer orkisches Stammesland waren (?), scheinen jetzt Rondra-Ordensland zu sein, oder wo ist die Donnermark?
Der Thasch selbst ist ein Niemandsland, dass von Harpyienschwärmen regiert wird (Und ein paar Zwergen, die den Harpyien gekonnt ausweichen). Die Donnermark liegt südöstlich des Gebirges. Dort sind Orks dann wieder das größte Problem.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 13:28 Himmelswölfe geben kein Karma, Goblingötter geben kein Karma, etc.
Wie erklärst du dir dann den karmalen Schamanismus in DSA5? Da gibt es sowohl Nivesen-, als auch Goblinschamaninnen. Es gibt sogar Trollzackerschamanen, die karmales wirken vorweisen. Argumentativ kommt dieses Karma sogar vom lieben Raschtul...

Bei den Novadis (und Trollen) ist das m.M.n. eine reine Frage der Primärliturgie.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Auch in 4.1 gaben die Himmels Wölfe bereits Karma. Aber eben nur für "Hochschamanen"
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
....Sc*** Kampfregeln

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Ungelesener Beitrag von POMG »

Könnte jemand wohl kurz die Threadfrage umreissen, dann fällt uns denke ich das Diskutieren leichter :ijw:

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Bevor man einen "Glaubenskrieg" führen kann, braucht man drei Dinge:
1. einen Nachbarn, der ggf. was hat was ich auch gern hätte.
2. eine Liste von dessen "Untaten" gegenüber uns, unseren Vorfahren oder (schwächer) unseren Freunden.
3. Ein paar Aspekte in dessen Glauben/Lebensweis, die man auch Alrik Nichganzschlau als falsch, abartig usw. vermitteln kann.

Die Novadis wären eigentlich perfektes Ziel um von allen Seiten her angegriffen zu werden:
1a) Ihr Reich berührt mehr oder weniger Almada (MR), Horasreich (& Drol), Mengbilla & Al Anfa (Seidenstraße), die tulamidischen Klein- und Mittelmächte (wo der un-novadische Novadi Hasrabal ein größerer Akteur ist), über Unau-Kannemünde die bornländischen Handelsinteressen.
1b) Die fruchtbaren Gebiete Szintotal, Amhallasih und Balash sind wertvoll, der Salzhandel von Unau funktioniert fürs Bornland aktuell auch so wohl ganz gut.
2a) Alle bis aufs Bornland haben durch die Expansion Land an die Novadis verloren oder sind/waren Ziel von Raubzügen.
2b) Sie sind keine wertvollen Verbündeten gegen einen dritten Feind - bzw. sind solche möglichen Konstellationen nie nachvollziehbar thematisiert worden (diverse Dreiecksbeziehungen wären denkbar).
2c) Die nicht-rastullahgläubigen Fellachen im Balash und Szintotal werden natürlich "unterdrückt" - waren sie unter den vorherigen Herrschern natürlich auch... Gleiches mit den Kleinbauern im Amhallasih. Bei einer Herrscherschicht die "aus der Wüste" kommt muss es unterschiedliche Denkweisen, Tradition usw. gegenüber Ackerbauern geben.
3a) Sie haben eine komplett abweichendes Glaubenskonstrukt, wo alle rundrum prinzipiell zwölfgöttergläubig mit ziemlich großen Schnittmengen sind.
3b) Sie praktizieren eine extreme Form der Geschlechter-Ungleichheit, dagegen ist (für Güldenländer) Andergast "normal" und für den Tulamiden sogar die aranische Umdeutung nachvollziehbarer (Frauen wegsperren ist aufwändig und für nicht-stinkreiche Männer unbequem). Bei irgendwelchen Wilden (Ferkinas) mag das ähnlich sein - aber ist das der Maßstab?
3c) Sie behaupten relativ offensiv, ihr Glauben sei richtig und unserer falsch - bzw. verhöhnen einige unserer Götter als "Frauen Rastullahs" - siehe 3b)
3d) Immer wieder meiden einige von denen "den Umgang mit Ungläubigen" - was schon in Randgebieten des Kalifats (1b) sozial unangenehm auffallen muss und in zwölfgöttlichen Gebieten verdächtig ist. Kein anderes Handel treibendes Volk hat solche extremen Kontakt-Vermeidungs-Fußangeln in der eigenen Gesellschaft. Speisegebote, Gebetszeiten usw. sind auffällig. In rastullahgefällig beherrschten Gebieten kann es eigentlich keine zwölfgöttergläubigen niederen Amtsträger o.ä. geben - denn deren Position wäre immer geschwächt, wenn auch nur ein Bruchteil der herrschenden Schicht aus Glaubensgründen Distanz wahrt.
3e) Eine Gleichsetzung Rastullah = Der Namenlose drängt sich für Zwölfgöttergläubige auf: "EinGott" mit sonderbaren Machtversprechungen, Ein Feiertag ausgerechnet zu den namenlosen Tagen. Darstellung von Körperteilen des Gottes im Bethaus.

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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Diese ganzen kosmologischen Überlegungen halte ich für gänzlich irrelevant, um einen Krieg anzuzetteln. Da sind theologische Überlegungen, unterfüttert von handfesten weltlichen Interessen, schon viel interessanter. Dazu dann halbwegs ausgeglichen Kräfte, sonst hätte das Horasreich eh schon die Welt erobert.
Auch würde ich es nicht Glaubenskriege nennen, sondern religiöse Konflikte.

Nehmen wir die Novaids, als pseudo-Araber. Außer Almada bedrohen die niemanden, außer Aranien und die tulamidischen Stadtstatten, kontrollieren keine wichtigen Handelsrouten oder wichtige Kultzentren konkurrierender Religionen.
Mit Almada haben sich die Novadis arrangiert und nur im Horasreich sitzt eine Echse auf Thron bzw. ist weithin sichtbar die Macht hinter diesem.

Ignorieren wir mal das Mittelreich und Almada, welche die Novadis im vorbeigehen ausradieren könnte, wenn es sich denn mal dazu entschließt würde.

Aranien mit seinem ungläubigen Matriarchat wäre ein so unglaublich dankbarer Gegner und umgekehrt natürlich auch. Almada würde sich ähnlich darstellen, aber selbst das Heilige Römische Reiche, welche das Mittelreich ja sein muss, und seine Vorläufer haben sich gegen Awaren, Ungarn und Osmanen halbwegs zusammengetan.

Die tulamidischen Stadtstaaten sind eine wunderbare Abenteuerbaustelle. Einen Fruchtbarkeit spendenden Schlammgott anzubeten kommt das bei den Novadis bestimmt nicht so gut an und umgekehrt auch nicht, wenn die Verehrung der großen Kröte verbieten wollen. Hier könnte man ganz wunderbar schöne kleine Brötchen backen, mit wechselnden Allianzen zwischen und unter den Städten und Stämmen.
Ist aber irgendwie doof, wenn man die Steuern der Verehrer der Großen Kröte braucht und die irgendwie gerade nicht ausführlich belagern kann, außerdem ist der Kalif gerade geizig mit Truppen.
Die muslimische Expansion in Transoxanien kann hier prima Pate stehen.

Ein Geschmäckle wäre natürlich auch das Horasreich, nach außen hin ein unantastbarer Monolith, innen aber gespalten, uneins und jeder der gegen die Echse ist, bekommt noviadischen Gold. Schon mal den 13. Krieger nachspielen wollen? Dann mal als Abgesandte des Kalifen muss die Ungläubigen dazu kriegen, gegen die Echse in den Krieg zu ziehen.

Nicht vergessen darf man dabei, die Novadis sind als extrem divers gesetzt, da gibt es die Echsenversteher in Selem ebenso wie die Irren aus Keft, daneben nehmen sich die ganzen Strömungen des Zwölfgötterglaubens harmlos aus. Da wäre auch jede Menge Potenzial, für, mit, gegeneinander in allen möglichen Kombinationen.
Da springt dann auch mal der Kefter dem Kröterverehrer bei, natürlich möglichst unauffällig, weil er den Ketzer für widerlicher als den Ungläubigen hält.

Die Thorwaler, als bekennende Ketzer, Raubmörder zur See und Bedrohnung für die gesamte horaischen Küstenschifffahrt, Flusspiraten bis tief ins Mittelreich würde sich auch anbieten. Hier einfach mal großzügig von Vikings klauen. Wobei ich natürlich total gerne eine Warägergarde hätte. Da würde sich das Mittelreich anbieten, die Kaiser zu Gareth halten sich halt ihre halbbekehrten Hünen, als Leibwache.

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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Andwari hat geschrieben: 23.05.2022 21:30 Eine Gleichsetzung Rastullah = Der Namenlose drängt sich für Zwölfgöttergläubige auf: "EinGott" mit sonderbaren Machtversprechungen, Ein Feiertag ausgerechnet zu den namenlosen Tagen. Darstellung von Körperteilen des Gottes im Bethaus.
Ja, drängt sich eigentlich auf. Da greift mal wieder das "Settings-nebeneinander-Prinzip". Das Horasreich oder Mittelreich erobert anderes Reich bzw Stadtstaat XY nicht, weil man beide Settings erhalten will. Horasische Technik dringt nicht in andere Kulturen vor, weil die rückständiger bleiben sollen.
Das Kalifat ist nicht das Setting für Ränke des NL, wie es aussieht.

Mich wundert auch schon lange, warum die Phexkirche nicht systematisch versucht, Agenten am Kalifenhof einzuschleusen. Ist halt auch nicht gewünscht in dem Setting, wie es aussieht.
Andwari hat geschrieben: 23.05.2022 21:30 Kein anderes Handel treibendes Volk hat solche extremen Kontakt-Vermeidungs-Fußangeln in der eigenen Gesellschaft. Speisegebote, Gebetszeiten usw. sind auffällig.
Bestattungsritus. Die boronlästerlichen Wüstenbarbaren begraben ihre Toten nicht, sondern lassen die einfach liegen für die Geier. Geht ja gar nicht! Frevel!
Na'rat hat geschrieben: 23.05.2022 23:33 Außer Almada bedrohen die niemanden, außer Aranien und die tulamidischen Stadtstatten, kontrollieren keine wichtigen Handelsrouten oder wichtige Kultzentren konkurrierender Religionen.
Bedrohen das Liebliche Feld inc Drôl (seit Thalionmel schon), die al'anfanische Vasallenstadt Port Corrad und den Seidenhandel, und Aranien ist auch nicht zu weit weg.
Der Cichanebisee ist die Hauptquelle für Salz an der ganzen Ostküste. Wenn der Kalif beschließt, Kannemünde anzugreifen statt zu beliefern, wird von Khunchom bis Neersand nichts mehr eingepökelt. Es gibt ein ganzes Abenteuer, das damit startet, dass Stoerrebrandt eine Menge Geld verliert, wenn der Salzhandel dort stockt (Wie Sand in Rastullahs Hand).

Die Boronis in Punin fühlten sich bedroht, als al'anfanische Truppen bei Unau standen oder so. Novadis haben sie direkt am anderen Yaquirufer sitzen.
Fasar ist eins der Zentren der Kor-Kirche. (Auch Feqz, Aves und hassenichgesehen.) Da lagern die Novadis schon am Stadtrand. Und war da nicht ein Peraine-Heiligtum in Südaranien? Evtl schon unter Hasarabals Herrschaft?
Na'rat hat geschrieben: 23.05.2022 23:33 Ignorieren wir mal das Mittelreich und Almada, welche die Novadis im vorbeigehen ausradieren könnte,
Priesterkaiserin Amelthona hat versucht, die Wüstenstämme zu unterwerfen (die damals noch an Rondra, Phex oder sonst irgendwas glaubten, meine ich), und hat den Feldzug in den Sand gesetzt. Wüste erobern mit weidener Rittern und deren Schlachtrössern ist nicht gar so einfach.
Na'rat hat geschrieben: 23.05.2022 23:33 Schon mal den 13. Krieger nachspielen wollen?
War das nicht das hier?
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Die_Dunkle_Halle
Na'rat hat geschrieben: 23.05.2022 23:33 Wobei ich natürlich total gerne eine Warägergarde hätte.
Tja, wenn die blöden Barbaren endlich mal Geld vor Anti-Sklaverei-Pose setzen würden und in Al'anfa/Byzanz anheuern täten. :ijw: :thorwaler:
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Glaubenskriege in Aventurien

Ungelesener Beitrag von Mutolosch Kohlkocher »

Alrik Schwarzleser hat geschrieben: 22.05.2022 18:52 Wurde bei Rastullah eigentlich in der HA geklärt, wer welche Entität dahinter steht? Die Spekulationen innerhalb der DSA-Community gehen ja von Raschtul über Brazoragh und den Namenlosen bis hin zu Blakharaz, wobei ich die Variante mit Raschtul für die wahrscheinlichste halte.
Und warum nicht eine ganz eigene Entität?

Grüße
Mutolosch, der immer noch eine große Vorliebe für Teile der Magierphilosophie Ometheons, insbesondere seines 1. Postulats, iSd der Auslegung durch Magister magnus Firlionel Nachtschatten hat. 😉

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Nachdem ich nun The Northmen gesehen habe, ein paar Gedanken aus für Auseinandersetzungen mit Thorwalern, welche eine religiöse Komponente haben.

- Thorwaler untereinander, ein Jarl der Swafnier lieber als Seefahrer sieht, ein nächster der Swafnir als Blutgott sieht usw. Dann gibt es, wenn man Swafnir nicht zum monotheistischen Gott macht, sicher auch noch diverse andere bedeutende Gottheiten im thorwalschen Pantheon. Dazu dann leben Thorwaler dicht an dicht mit Orks, Zwölfgöttergläubigen, Gjalskenländer, Hexen, selbst vereinzelten Waldmenschen, da sollte ganz schnell eine explosive Mischung entstehen.
- Thorwaler welche, irgendeinem Blutkult anhängend, über ihre nichtthorwalschen Nachbarn herfallen bzw. dies stark mit religiösen Motiven versehen.
- Thorwaler welche Fischereiflotten dezimieren, schließlich hat Swafnir ihnen das Meer geschenkt.
- Überhaupt Thorwaler, welche ihren swafnirgegebenen Jähzorn zu einer Tugend machen.

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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Geht noch viel banaler.

Der unrechtmäßig durchgesetzte Erbanspruch einer Mühle wurde vor Gericht zu Gunsten des ehemaligen Besitzers entschieden. Der neue Besitzer weigert sich jedoch weiterhin die Mühle raus zu rücken.

Rechtmäßiges Mittel zur Rechtsdurchsetzung: Fehde.

Streitende Parteien: Wehrkloster der Perainekirche gegen Tempeldomäne des Ordens der Wahrung.

Ob die ihre Glaubensansprüche da wohl ganz raus halten werden... :rolleyes:

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

w3ltanschauer hat geschrieben: 22.05.2022 12:00 Diese "geordneten Verhältnisse" waren Teil der Verrömerung der aventurischen Kosmologie. Phex und Boron beispielsweise waren ursprünglich mal mindestens ambivalent. Und könnten es auch immer noch sein.
Die ursprüngliche Ambivalenz war aber eine sehr kurze Anfangsphase und kann im Grunde als nicht wirklich kanonisch betrachtet werden - der "alte" Boronkult, der in vielen Städten des Kontinents verboten ist und dessen Priester Nekromanten sind, fügt sich nun mal nicht das Aventurien ab Ende der 80er Jahre ein, wie auch immer man es dreht und wendet.

Wobei die Götter allerdings spätestens mit der HA durchaus wieder ambivalenter wurden.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 13:28 Himmelswölfe geben kein Karma, Goblingötter geben kein Karma, etc.
Sie sind also keinesfalls "objektiv" im Unrecht. Sie glauben nur schlicht an eine völlig andere Glaubensinterpretation.
Mit DSA 5 sind eine ganze Menge karmale Priestertraditionen hinzugekommen, insbesondere Schamanen wurden hier berücksichtigt (Nivesen, Waldmenschen, Gjalsker, Ferkinas, Trollzacker, Fjarninger); die sich im Gegensatz zu den Geweihten der Zwölfgötter aber jeweils einem ganzen Pantheon verschrieben haben, das etwas umfassender ist als bisher: So verehren zB die Trollzacker nicht mehr nur Roschtula (Raschtul) und Rascha (Rahja), sondern auch Schoma (Sumu), Obaran (Kamaluq oder Praios?), Takehe (die Geisterspinne in Kun-Kau-Peh) und Swafnirsormr (Swafnir) - was dann auch erklärt, wie sie an Karma kommen, auch wenn der Hauptgott keines spendet.

Ich gehe ganz stark davon aus, dass die Priester der Orks und Goblins gleichermaßen berücksichtigt werden, sobald die Rassen erstmal als solche verfügbar sind. (Was allerdings noch dauern kann, da die Redaktion ja nicht mal in der Lage ist, die Länder der Menschen umfassend zu beschreiben.)
Alrik Schwarzleser hat geschrieben: 22.05.2022 18:52 Wurde bei Rastullah eigentlich in der HA geklärt, wer welche Entität dahinter steht? Die Spekulationen innerhalb der DSA-Community gehen ja von Raschtul über Brazoragh und den Namenlosen bis hin zu Blakharaz, wobei ich die Variante mit Raschtul für die wahrscheinlichste halte.
Ja, Rastullah ist offiziell der gefallene Gigant Raschtul, der auch schon vor 3000 Jahren versucht hatte, über Raschtul-al-Sheik unter den Tulamiden wieder einen Kult zu errichten; ein Versuch, der von Hesinde und Phex sabotiert wurde. Beim zweiten Mal hat es mit den Novadis dann funktioniert.
Ich vermute mal, dass die Redaktion hier die Grundlagen dafür gelegt hat, Raschtul irgendwann im Zuge des Karmakorthäons wieder zu göttlicher Macht kommen zu lassen.
POMG hat geschrieben: 23.05.2022 09:40 Bei den Novadis (und Trollen) ist das m.M.n. eine reine Frage der Primärliturgie.
Nein, das ist bei Brazoragh mit den Orks der Fall (der ja anderswo durchaus seine Anhänger hat); Raschtul hat aber nicht nur keine Primärliturgie, sondern wurde im 2. ZA ganz grundsätzlich (und sehr fatal) geschwächt, und brauchte neun Zeitalter, ehe er wieder einen Versuch wagen konnte, zum Global Player zu werden.

Ein Problem ist hierbei aber auch, dass es hochgradig unklar und teilweise inkonsistent ist, wie und wieso der Status bzw. die Macht der Götter mit der Primärliturgie auf der einen und der Menge der Gläubigen auf der anderen Seite nun genau zusammenhängen.
So war zB Praios die meiste Zeit der Götterfürst, obwohl ihn nur eine Minderheit als den persönlichen Hauptgott verehrt; und Kha ist die im Grunde wichtigste Gottheit, hat aber so gut wie gar keine Anhänger.
Raschtul dagegen blieb machtlos, obwohl sein eigenes Volk (die Trolle) relativ kurz nach seinem Sturz ihr eigenes Zeitalter hatten - wenn beides also zusammenhängen würde, hätte ihm das eigentlich einen Boost geben müssen. Aber obwohl irgendwo WIMRE mal geschrieben wurde, dass der göttliche Status nicht von der Verehrung der Gläubigen abhängt, hat Raschtul dennoch versucht, einen Kult unter den Tulamiden zu etablieren, um seinen Wiederaufstieg zu ermöglichen.
Und bei Brazoragh wiederum ist es so eine Frage, warum einerseits zwar die Menschen in den Dunklen Zeiten und die in Tharun seine Primärliturgie haben bzw hatten, aber sein ganz persönlicher Auserwählter seines ganz persönlichen Volks wie blöd nach ihr suchen muss, weil er selbst nicht in der Lage ist, die Weihe weiterzugeben.
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 14:50 Ich hätte z.B. kein Problem damit, wenn Rahstullah plötzlich Karma spenden würde, die Novadis dadurch aber von 1001-Nacht eher... dunkler werden. Dann kann man gerne auch setzen, dass hier im "Kampf gegen die Zwölfe" sie eben Unterstützung vom Namenlosen bekommen haben, der sich als Rashtullah ausgegeben hat.
Oder eine Kombination aus "niederen Göttern" verbündet sich, um als "Der All-Eine und seine Ehefrauen" aufzutreten. Das könnte dann auch eine art 2. Alveran begründen, also durch das Götterbündnis ein neues Karma-spendendes-Zentrum schaffen, etc.
Ich bin ja immer noch für eine langfristige "Reintegration" Raschtuls in den Götterhimmel insgesamt, in deren Zuge er dann auch, nun, "deislamisiert" wird (was ja teilweise schon der Fall ist, wenn man berücksichtigt, wie die Kulte der Ferkinas, Trolle und Trollzacker ihn verehren) und weniger als eine in Aventurien ohnehin sehr unpassende monotheistische Gottheit auftritt, sondern als ein Gott unter mehreren - wohl mit einem Führungs- aber nicht mehr mit einem Alleinvertretungsanspruch - der dann ähnlich wie die Zwölfgötter in allen möglichen verschiedenen Kulten auftritt:

- der klassische monotheistische Kult seiner Wüstenanhänger
- ein tulamidisch inspirierter Kult, der Rastullah und seine neun Frauen als Gottheiten verehrt
- eine andere, etwas 12G-kompatiblere Version der Tulamiden, die Rastullah als einen Gott unter vielen ansieht und wo er lokal verehrt oder eben nicht verehrt wird (eigentlich seltsam: Da verehren die Tulamiden alles, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist, aber irgendwie sparen sie den Wüstengott aus, der denselben Namen hat wie ihr Stammvater)
- der Männlichkeitsgott der Ferkinas und Trollzacker
- Roschtul, der steinerne Bruder Angroschs, für die Zwerge
- usw.
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 Und bei Brazoragh wiederum ist es so eine Frage, warum einerseits zwar die Menschen in den Dunklen Zeiten und die in Tharun seine Primärliturgie haben bzw hatten, aber sein ganz persönlicher Auserwählter seines ganz persönlichen Volks wie blöd nach ihr suchen muss, weil er selbst nicht in der Lage ist, die Weihe weiterzugeben.
Das hat eben leider OT-Gründe mit der Abkehr der Redaktion vom Ork-Plot.
Was ich persönlich sehr schade finde, da dort echt viel Potential ausgelegt wurde, mit der Einmischung der Mondgötter, Madas Rückkehr, dem doppelten Kaisertum usw.
Am Ende wurde dann Selindian mMn verheizt und seitdem gab's kaum was neues bei den Orks - außer natürlich dass Firun einfach so einen Ork-Spielerhelden weiht :rolleyes:

Ich hoffe wirklich, dass in 5 noch etwas kommt.
Unbezwingbare Wut hat wenigstens Brazoragh als Thema, auch wenn das Abenteuer an sich furchtbar ist.
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Ungelesener Beitrag von POMG »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 POMG hat geschrieben: ↑23.05.2022 09:40
Bei den Novadis (und Trollen) ist das m.M.n. eine reine Frage der Primärliturgie.
Nein, das ist bei Brazoragh mit den Orks der Fall (der ja anderswo durchaus seine Anhänger hat); Raschtul hat aber nicht nur keine Primärliturgie, sondern wurde im 2. ZA ganz grundsätzlich (und sehr fatal) geschwächt, und brauchte neun Zeitalter, ehe er wieder einen Versuch wagen konnte, zum Global Player zu werden.

Ein Problem ist hierbei aber auch, dass es hochgradig unklar und teilweise inkonsistent ist, wie und wieso der Status bzw. die Macht der Götter mit der Primärliturgie auf der einen und der Menge der Gläubigen auf der anderen Seite nun genau zusammenhängen.
So war zB Praios die meiste Zeit der Götterfürst, obwohl ihn nur eine Minderheit als den persönlichen Hauptgott verehrt; und Kha ist die im Grunde wichtigste Gottheit, hat aber so gut wie gar keine Anhänger.
Raschtul dagegen blieb machtlos, obwohl sein eigenes Volk (die Trolle) relativ kurz nach seinem Sturz ihr eigenes Zeitalter hatten - wenn beides also zusammenhängen würde, hätte ihm das eigentlich einen Boost geben müssen. Aber obwohl irgendwo WIMRE mal geschrieben wurde, dass der göttliche Status nicht von der Verehrung der Gläubigen abhängt, hat Raschtul dennoch versucht, einen Kult unter den Tulamiden zu etablieren, um seinen Wiederaufstieg zu ermöglichen.
Und bei Brazoragh wiederum ist es so eine Frage, warum einerseits zwar die Menschen in den Dunklen Zeiten und die in Tharun seine Primärliturgie haben bzw hatten, aber sein ganz persönlicher Auserwählter seines ganz persönlichen Volks wie blöd nach ihr suchen muss, weil er selbst nicht in der Lage ist, die Weihe weiterzugeben.
Was es wiederum zu einer Frage nach der Primärliturgie macht. Da es ja sich ja implizit mit der Frage beschäftigt, die du sogar noch ausgeführt hast. Die Trollzacker und auch einige Ferkina glauben doch an eine Form von Rashtul. In DSA5 beziehen Schamanen aus diesen Kulturen Karma. Dieses Karma ist argumentativ auf Raschtul zurückzuführen, woher sonst soll deren göttliche Kraft stammen? Ergo ist es bei allen anderen Raschtulgläubigen abseits dieser Schamanenkulturen eine Frage danach, ob und wann sich ihnen die Primärliturgie, die ja nichts anderes ist als die Ordination, also die Fähigkeit Priester zu erschaffen, offenbaren mag. Die Schamanenkulturen besitzen in DSA5 übrigens ebenso die Ordination. Es gibt also technisch gesehen die Primärliturgie der Raschtulgläubigen in Aventurien nur eben nicht bei dessen größter Anhängerschar. Klar es mag eine Rolle spielen, dass in solchen Kulturen oftmals ein Pantheon verehrt wird und somit mehrere mögliche Karmaspender in Frage kommen. Allerdings gibt es auch Hinweise auf Schamanen, die sich auf Einzelentitäten fokussieren. Da gibt es Obaranschamanen, die ja inzwischen auch gar kein Karma mehr kriegen, Kamaluq und Ratetakschamanen oder die ganze Riege an Gjalskerschamanen, die sich den Tier-Entitäten verschreiben. Da sich noch niemand so richtig mit Ferkina oder Trollzackern in DSA5 beschäftigt hat, bleibt das zwar alles nur Spekulation, aber auch hier ist Pool-Karma nur bedingt eine umfassende Lösung für die Karmafrage.

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 Ich gehe ganz stark davon aus, dass die Priester der Orks und Goblins gleichermaßen berücksichtigt werden
Was dann aber ein harter Bruch mit dem bishrigen Aventurien wäre, denn um die Wiedergewinnung der Primärliturgie ging es dem Aikar ja (angeblich) während des ganzen zugehörigen Plots. Wenn sollte das also weniger über "Oh, die Schamanen bekommen nun einfach welches" und eben über ein größeres Abenteuer laufen, im Zuge dessen die Primärliturgien der Orkgötter wieder auftauchen.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 So war zB Praios die meiste Zeit der Götterfürst, obwohl ihn nur eine Minderheit als den persönlichen Hauptgott verehrt;
Ich hab hier ja die Vermutung, dass Praios bei allem, was mit "Ordnung", "Hierarchie" und "Gerechtigkeit" seine Pfründe abbekommt. Also auch ohne aktive Anbetung, sondern schlicht durch ausleben seiner Prinzipien. Und selbst der Dieb, Drogenbaron oder Bettler, der sich in seine Rolle fügt, ist somit ein Anhänger des Götterfürsten und seiner "allgerechten" Ordnung. Wenn also der Novadi-Vater seine Tochter züchtigt und an ihren Platz in der Ordnung (aka der Familienhierarchie) erinnert, ist das unbewusst ein Dienst am Götterfürsten Praios.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 Und bei Brazoragh wiederum ist es so eine Frage, warum einerseits zwar die Menschen in den Dunklen Zeiten und die in Tharun seine Primärliturgie haben bzw hatten, aber sein ganz persönlicher Auserwählter seines ganz persönlichen Volks wie blöd nach ihr suchen muss, weil er selbst nicht in der Lage ist, die Weihe weiterzugeben.
Aus dem selben Grund, warum wir Jahrhunderte bis Jahrtausende gebraucht haben, um Dinge wiederzuentwickeln, die im Mittelalter oder der Antike oder Altertum völlig die Norm und bekannt waren. Wie z.B. Griechisches Feuer genau hergestellt wurde, ist bis heute ein Mysterium. Und Tharun ist halt schlicht unerreichbar (und für viele mWn auch schlicht eher Fanprojekt als Kanon).
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 in deren Zuge er dann auch, nun, "deislamisiert" wird (was ja teilweise schon der Fall ist, wenn man berücksichtigt, wie die Kulte der Ferkinas, Trolle und Trollzacker ihn verehren)
Was für mich eher ein Indiz dafür ist, dass teilweise bewusst von einzelnen Spielern/Gruppen oder Autoren dieses Bild gepflegt wird. Auf der einen Seite, um auch für muslimische Spieler "eine Anlaufposition" zu haben, zum anderen, (hart formuliert) hier den "Tulamiden/Novadis sind Karrikatur-Araber"-Topos erhalten zu können. Kontroverse Positionen generieren ja nicht nur Kritik, sondern auch Spannungen und Dynamiken innerhalb der Spielerschaft. Ich hatte z.B. noch nie das Gefühl, dass Novadis "Karrikatur-Araber" seien. Sicherlich waren sie an 1001-Nacht und Aladin, Karl May, etc angelehnt, aber doch noch deutlich ab davon. Aber das sollten wir woanders vertiefen.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 weniger als eine in Aventurien ohnehin sehr unpassende monotheistische Gottheit auftritt
In einer realen Welt, wo wir trotz pluralistischer Gesellschaft und Demokratie Gruppen haben, die Alleingeltungs- und Alleinbestimmungsforderungen stellen... Ich finde eine Religion, die tatsächlich aktiv hinter 1 Gott steht und diesen (vielleicht auch sehr fanatisch) gegen die "schwächeren Vielgötter" durchsetzen will... durchaus passend und eine sehr spannende Abwechslung zum Setting. Das würde auch im Karmakorthäon eine Glaubenszersplitterung Aventuriens ermögichen. Die Schwarzen Lande waren ja schon als Setting gesetzt, wo die Götter schwächer waren. Das ließe sich in einem "Heiligen Land"-Setting durchaus auch umsetzen.

Dann wäre die Macht der Götter aber eben auch von ihrer Anbetung abhängig, was innerhalb des Kontext "Zeitenwende" ja tatsächlich umsetzbar wäre. Doofes Beispiel, aber wenn du einen Tauchsieder in Eiswasser hältst, dann erhitzt sich das Wasser auch erst singulär an einer Stelle, breitet sich aber weiter aus. Und entweder lässt du den Tauchsieder lange genug drin, so dass das Wasser komplett aufheizt oder du ziehst ihn zu früh raus und es kühlt wieder ab.

Daneben wären dann natürlich noch Bündnisse abseits der Zwölfe drin. Ein Raschdul, dessen Gläubige seit Jahrhunderten gegen die Rondra-Götzen zu Felde ziehen... "Shinxir möchte dir eine Freundschaftsanfrage schicken" - "Raschdul und Shinxir sind nun Befreundet". Und.... Shinxir als alter Insektengott mit Schwarmbewusstsein hat doch an sowas wie "Dem großen Schwarm" sicher echt seine Freunde. Und angeblich waren Shinxir und Bylmaresh einst urtulamidische Götter und ein Paar... Seiner Frau die Tulamiden zurückholen... Have fun, lets kill ;)

Das würde aber einen tatsächlich "Krieg der Götter" mit dem 13 vielleicht als lachender dritten Partei voraussetzen oder erst ermöglichen.
Nachteil: Die Tulamidenlande würden zum Kriegsgebiet zwischen den Göttern und Teile davon als "Böse" gesetzt. Ob das mit der Political Correctness zusammenpassen würde, ließen sich in dem dafür passenden Thread ja mal überlegen.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 - ein tulamidisch inspirierter Kult, der Rastullah und seine neun Frauen als Gottheiten verehrt
Oder auch Rastullah und seine Familie. Der Gigant als "Familienoberhaupt" einer "Familie" von Tulamidischen Gottheiten... Shinxir und Bylmaresh würden dem Giganten sicher beistehen, wenn es gegen Rondra geht... und Phex.. und Hesinde... Und Kor, Praios, etc.
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POMG hat geschrieben: 26.05.2022 14:11 In DSA5 beziehen Schamanen aus diesen Kulturen Karma.
POMG hat geschrieben: 26.05.2022 14:11 Die Schamanenkulturen besitzen in DSA5 übrigens ebenso die Ordination. Es gibt also technisch gesehen die Primärliturgie der Raschtulgläubigen in Aventurien nur eben nicht bei dessen größter Anhängerschar.
Was vielleicht auch einer (in meinen Augen) "Fehlkonstruktion" in der Professionsgenerierung von DSA5 geschuldet ist. Hier wollte man den Schamanen ähnliche/gleiche Möglichkeiten geben, hat aber die dahinterstehenden Konsequenzen schlicht nicht beachtet.
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POMG hat geschrieben: 26.05.2022 14:11 Was es wiederum zu einer Frage nach der Primärliturgie macht.
Nein, eben nicht - bei Raschtul war immer das Problem gewesen, dass ihm irgendwie der göttliche Saft fehlt, um irgendwelche Wunder zu gewähren. Die fehlende Primärliturgie als Ursache seiner Schwäche wurde soweit ich weiß nie erwähnt. Ich würde sogar sagen, dass umgekehrt ein Schuh draus wird - die Begründung mit der Primärliturgie ist ein Notbehelf, um zu erklären, warum Brazoragh (immer noch) keine Karmalpriesterschaft hat, obwohl ansonsten alles dafür spricht, dass er eine haben müsste; denn die Situation von Brazoragh ist eine ganz andere als die von Raschtul:

Er war zwar ursprünglich (also vor der 4. Edition) in einer vergleichbaren Lage wie Raschtul, als eine der zahlreichen Gottheiten, die nicht zum harten Kern gehörten (12G + beigefügte Halbgötter) und folglich nicht "wirklich" Götter waren.
Allerdings entwickelte er sich dann in eine ganz andere Richtung - vom ambivalenten Orkgötzen, der explizit keine echten Schamanen hatte (Brazoraghpriester sind grundsätzlich profane Krieger) zu einer wirklichen göttlichen Wesenheit: Er wurde in DDZ mit Zirraku zu "Brazirraku" fusioniert (will meinen: Er hatte auch karmale Priester), und in HA wurde sein göttlicher Status bestätigt - im Gegensatz zu Raschtul wurde aber nie gesagt, dass er diesen irgendwann verloren hätte.

Und hier musste man sich also eine Erklärung einfallen lassen, warum der Hauptgott der Orks nur einen einzigen Geweihten hat (nämlich seinen Auserwählten), und auch nach Jahrzehnten keine neuen bekommen hat - und darum hat man sich die Begründung mit der Primärliturgie aus dem Ärmel geschüttelt.
Die Trollzacker und auch einige Ferkina glauben doch an eine Form von Rashtul. In DSA5 beziehen Schamanen aus diesen Kulturen Karma. Dieses Karma ist argumentativ auf Raschtul zurückzuführen, woher sonst soll deren göttliche Kraft stammen?
Ich habe es doch im selben Post geschrieben!
Mit DSA 5 sind eine ganze Menge karmale Priestertraditionen hinzugekommen, insbesondere Schamanen wurden hier berücksichtigt (Nivesen, Waldmenschen, Gjalsker, Ferkinas, Trollzacker, Fjarninger); die sich im Gegensatz zu den Geweihten der Zwölfgötter aber jeweils einem ganzen Pantheon verschrieben haben, das etwas umfassender ist als bisher: So verehren zB die Trollzacker nicht mehr nur Roschtula (Raschtul) und Rascha (Rahja), sondern auch Schoma (Sumu), Obaran (Kamaluq oder Praios?), Takehe (die Geisterspinne in Kun-Kau-Peh) und Swafnirsormr (Swafnir) - was dann auch erklärt, wie sie an Karma kommen, auch wenn der Hauptgott keines spendet.
Man kann zwar einwenden, dass das Spekulation meinerseits ist, aber unter uns Pastorentöchtern: Es macht allemal mehr Sinn als die Behauptung "natürlich spendet Raschtul Karma es fehlt nur die Primärliturgie".

Man kann hier auch nochmal die HA zum Thema Raschtul und Rashtul-al-Sheik zitieren.
Historia Aventurica hat geschrieben:Rashtul ist bereits ein alter, weiser Mann, als er das erste Mal in Erscheinung tritt. Und seine lange Lebenszeit verrät, dass er kein normaler Mensch ist. Seine wahre Herkunft ist längst vergessen, und das mit gutem Grund, würde sie das Glaubensbild der Tulamiden und der Novadis doch zutiefst erschüttern. Denn Rashtul ist, wie sein Name eigentlich schon vermuten lässt, ein Auserwählter des gleichnamigen Unsterblichen Raschtul. Dieser Unsterbliche ist ursprünglich eines der mächtigsten Wesen des Ersten Zeitalters. Beim Kampf um einen Platz in Alveran unterliegt er und verliert einen Großteil seiner Macht und Existenz. Seit dieser Zeit versucht er, seine Kraft zurückzugewinnen, und hofft dabei auf sterbliche Wesen.
Zunächst glaubte er, die Trolle, die er vor seiner Niederlage selbst erschaffen hat, würden seine Rettung sein, dann muss er hilflos mit ansehen, wie der Goldene Gott sie ihm abspenstig macht. Als der Goldene vernichtet wird, keimt in Raschtul neue Hoffnung auf, jetzt haben die Trolle ihre Blütezeit längst hinter sich, und auch wenn viele von ihnen zur Verehrung ihres Schöpfers zurückkehren, resultiert daraus keine Aussicht auf einen Platz in Alveran. Raschtuls Macht ist zu gering, um ein neues Volk zu erschaffen, wie es andere Unsterbliche tun. Als er am Ende des Zehnten Zeitalters das Ende der Echsen hereinbrechen sieht, kreiert er zumindest ein einzelnes Wesen: mit der Gestalt eines Menschen, aber vollkommener als diese – eben jenen Rashtul. Dieser Auserwählte soll das Volk der Menschen an den Unsterblichen binden und es zu seinem Volk machen. Und in der Tat fällt es seinem Geschöpf nicht schwer, die ehemaligen Bergbewohner in seinen Bann zu ziehen. So entsteht eine Verehrung des ersten Scheik-al-Scheik, die der eines Gottes gleichkommt.
Soviel zum Thema Karma.

Wolfio hat geschrieben: 26.05.2022 14:30 Was dann aber ein harter Bruch mit dem bishrigen Aventurien wäre, denn um die Wiedergewinnung der Primärliturgie ging es dem Aikar ja (angeblich) während des ganzen zugehörigen Plots.
Siehe meine Antwort an POMG.
Ich hab hier ja die Vermutung, dass Praios bei allem, was mit "Ordnung", "Hierarchie" und "Gerechtigkeit" seine Pfründe abbekommt. Also auch ohne aktive Anbetung, sondern schlicht durch ausleben seiner Prinzipien.
Oder als "Spillover-Effekt" durch die kollektive Verehrung durch die Zwölfgöttergläubigen - auch wenn die individuell mehrheitlich Peraineanhänger sind.
Aus dem selben Grund, warum wir Jahrhunderte bis Jahrtausende gebraucht haben, um Dinge wiederzuentwickeln, die im Mittelalter oder der Antike oder Altertum völlig die Norm und bekannt waren.
Mir ging es in dem Kontext vor allem um die im Grunde immer noch ungeklärte Gemengelage zwischen Göttlichkeit (Karma gewähren können), Primärliturgie (Karma verwenden können) und Verehrung (Karma bekommen können?). Warum Brazoraghs PL flöten gegangen ist, lässt sich realweltlich sehr gut herleiten; macht aber inneraventurisch wie man es dreht und wendet relativ wenig Sinn.
Was für mich eher ein Indiz dafür ist, dass teilweise bewusst von einzelnen Spielern/Gruppen oder Autoren dieses Bild gepflegt wird. Auf der einen Seite, um auch für muslimische Spieler "eine Anlaufposition" zu haben, zum anderen, (hart formuliert) hier den "Tulamiden/Novadis sind Karrikatur-Araber"-Topos erhalten zu können. Kontroverse Positionen generieren ja nicht nur Kritik, sondern auch Spannungen und Dynamiken innerhalb der Spielerschaft. Ich hatte z.B. noch nie das Gefühl, dass Novadis "Karrikatur-Araber" seien. Sicherlich waren sie an 1001-Nacht und Aladin, Karl May, etc angelehnt, aber doch noch deutlich ab davon.
Das ist eine semantische Frage - man kann sie auch einfach als "Abklatsch", "Abziehbild" oder meinetwegen auch "Klischee-Abziehbild" bezeichnen anstatt den Begriff "Karikatur" zu verwenden und kommt zu einem vergleichbaren Schluss (ich persönlich mag den Begriff "Karikatur" in dem Kontext nicht, weil der immer irgendwie ein Element des Spotts beinhaltet, das ich hier nicht wirklich erkennen kann).
Im übrigen denke ich nicht wirklich, dass die Novadis speziell als kulturelle "Andockoption" für Muslime kreiert worden sind; sondern vorrangig als Teil des Hintergrunds und als alternative Spieloption für die eigentliche Zielgruppe.
In einer realen Welt, wo wir trotz pluralistischer Gesellschaft und Demokratie Gruppen haben, die Alleingeltungs- und Alleinbestimmungsforderungen stellen... Ich finde eine Religion, die tatsächlich aktiv hinter 1 Gott steht und diesen (vielleicht auch sehr fanatisch) gegen die "schwächeren Vielgötter" durchsetzen will... durchaus passend und eine sehr spannende Abwechslung zum Setting.
Dazu zwei Einwände:
1. Auch in der realen Welt war der Monotheismus zunächst mal nur eine Anomalie in einem Meer der Vielgötterei, die sich dann allerdings als hochgradig konkurrenzfähig herausstellte.
2. Wir befinden uns halt nicht in der Wirklichkeit, sondern in einer Fantasywelt, wo eine Vielzahl an mächtigen Göttern ganz real existieren. Ein Eingott macht hier so oder so schon wenig Sinn; wenn ihm darüber hinaus dann auch noch die Insignien der göttlichen Macht fehlen, wird es noch schlimmer.
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 13:35 der klassische monotheistische Kult seiner Wüstenanhänger
- ein tulamidisch inspirierter Kult, der Rastullah und seine neun Frauen als Gottheiten verehrt
- eine andere, etwas 12G-kompatiblere Version der Tulamiden, die Rastullah als einen Gott unter vielen ansieht und wo er lokal verehrt oder eben nicht verehrt wird (eigentlich seltsam: Da verehren die Tulamiden alles, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist, aber irgendwie sparen sie den Wüstengott aus, der denselben Namen hat wie ihr Stammvater)
- der Männlichkeitsgott der Ferkinas und Trollzacker
- Roschtul, der steinerne Bruder Angroschs, für die Zwerge
Meine ich auch. Als Gigantengott Raschtul, Ingerimms Bruder, kürzlich wieder erwacht, ginge Raschtul/Raschtula/Rastullah prima im Zwölfgötterglauben (der sich im neuen Zeitalter ja passend auf einen 16- oder 24-Götter-Glauben erweitern ließe). Oder nötigenfalls halt als Halbgott, der Ingerimm zugeordnet würde, vielleicht Kind Ingerimms mit einer Tulamidin, damals in den Bergen geboren.
Da könnte man noch ein Abenteuer um seinen mutmaßlichen Geburtsort machen, dort einen Tempel errichten, Ferkinas überzeugen, Novadis und/oder NL-Schergen abwehren, Trolle einbeziehen.
(Oder Raschtul wird einer von nach wie vor 12 Göttern, dafür fliegt zB Firun raus, und zu dem Abenteuer im Raschtulswall kommen noch Yetis und Perainhold Menzheimer hinzu.) :ijw:
Wolfio hat geschrieben: 22.05.2022 14:50 Ich hätte z.B. kein Problem damit, wenn Rahstullah plötzlich Karma spenden würde, die Novadis dadurch aber von 1001-Nacht eher... dunkler werden. Dann kann man gerne auch setzen, dass hier im "Kampf gegen die Zwölfe" sie eben Unterstützung vom Namenlosen bekommen haben, der sich als Rashtullah ausgegeben hat.
Die Novadis bekämpfen eigentlich nicht den Zwölfgötterglauben. Das ist eine dieser Islamismus-Übertragungen, die eigentlich so nicht angelegt waren. Schon die Khombox hat klargestellt, dass die Novadis nicht mit dem Säbel missionieren, sondern dass sie einfach das Recht in Anspruch nehmen, die Ungläubigen auszuplündern. Aber nicht mit dem Ziel, sie zu missionieren. Das wäre ja ganz kontraproduktiv, dann hätten sie ja weniger Leute, die sie ausplündern könnten. :lol: Junge Novadis kämpfen nicht für den Glauben oder um als Märtyrer in den Himmel zu kommen. Der Rastullahglaube hat nichtmal eine Jenseitsvorstellung. Sie kämpfen, um genug Beute zu erwerben, dass sie sich den Brautpreis für eine Frau leisten können.
Der Rastullahglaube müsste eigentlich weit diesseitsbetonter dargestellt werden als der Zwölfgötterglaube, und sich damit auch vom Islam absetzen. Für manche Autoren ist ein Islam-Abklatsch bequemer oder vielleicht irgendwie passender.
POMG hat geschrieben: 26.05.2022 14:11 Was es wiederum zu einer Frage nach der Primärliturgie macht. Da es ja sich ja implizit mit der Frage beschäftigt, die du sogar noch ausgeführt hast. Die Trollzacker und auch einige Ferkina glauben doch an eine Form von Rashtul. In DSA5 beziehen Schamanen aus diesen Kulturen Karma. Dieses Karma ist argumentativ auf Raschtul zurückzuführen, woher sonst soll deren göttliche Kraft stammen?
Ferkinas glauben seit der Khombox schon an Rahja (Rascha), eine eindeutig karmaspendende Wesenheit. Und sie haben auch einen Mondgott. Hatten sie schon, als der Zwergenprinz Calaman mit einem Ferkina zusammen bei Pyrdacor geklaut hat. Da Feqz/Phex einer der Hauptgötter der Tulamiden ist, und dieser Glaube irgendwo hergekommen sein muss, könnte man annehmen, dass der Mondgott der Ferkinas auch Phex ist, also noch eine karmaspendende Wesenheit.

Die Orks hatten seit der Orklandbox den Glauben an Gravesh/Ingerimm, aber dafür auch keine karmalen Priester, meine ich. Oder auch nur einen auserwählten.

Sowas wurde mit der Krücke "Die kennen die Primärliturgie nicht" erklärt, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass der Begriff "Primärliturgie" erst frühestens mit KKO oder sogar erst mit DSA4 erfunden wurde, und zwar unter anderem, um genau diese Designentscheidung (verehren echte Gottheit, aber sollen keine karmalen Priester haben, weil Barbaren) irgendwie aventurisch zu rechtfertigen.
Vielleicht auch, um zu erklären, warum einige Götter in Myranor wohl Karma geben, die das in Aventurien nicht tun, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

Weder Orks noch Ferkinas waren anfangs spielbar.

Mit DSA4 kriegten überraschend auch Schamanen Karma, die Wesen verehrten, bei denen vorher sogar zweifelhaft gewesen war, ob sie überhaupt existierten: Himmelswölfe, Kamaluq.
Wolfio hat geschrieben: 26.05.2022 14:30 DnD-Flüchtling hat geschrieben: ↑
26.05.2022 13:35
Ich gehe ganz stark davon aus, dass die Priester der Orks und Goblins gleichermaßen berücksichtigt werden

Was dann aber ein harter Bruch mit dem bishrigen Aventurien wäre, denn um die Wiedergewinnung der Primärliturgie ging es dem Aikar ja (angeblich) während des ganzen zugehörigen Plots. Wenn sollte das also weniger über "Oh, die Schamanen bekommen nun einfach welches" und eben über ein größeres Abenteuer laufen, im Zuge dessen die Primärliturgien der Orkgötter wieder auftauchen.
Wenn Ferkinaschamanen Karma von Rascha bekommen können, können Orkschamanen ihr Karma im Prinzip von Gravesh bekommen. Von Tairach ja nun schon auch seit einiger Zeit.
Wenn man für die Goblins Mailam Rekdai = Peraine setzen würde (und/oder Orvai Kurim = Firun), spräche auch da nichts gegen Karma.

Edit: Um zum Threadthema noch was zu sagen:
Falls es noch Amazonen geben sollte, könnten die doch eigentlich auch mal wieder für ihren Glauben kämpfen. Und gegen das Patriarchat, die Praioskirche, den Rastullahglauben, die Ferkinas und Novadis im Allgemeinen, und gegen Derwische oder sonstige Orden, die ihnen möglicherweise zu sehr auf die Pelle rücken.
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chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Die Novadis bekämpfen eigentlich nicht den Zwölfgötterglauben. Das ist eine dieser Islamismus-Übertragungen, die eigentlich so nicht angelegt waren. Schon die Khombox hat klargestellt, dass die Novadis nicht mit dem Säbel missionieren
Wer spricht von Missionieren. Die Ungläubigen Götzenanbeter mit Feuer und Schwert heimzusuchen und zu Plündern, ist doch völlig ausreichend. Und da jetzt eine "Islamisierung" zu sehen, halte ich für eine dieser völlig unpassenden Sichtweisen. Nur weil ein arabisch-anmutendes Setting ein europäisch-anmutendes Setting überfällt, muss das nichts mit Christentum/Islam zu tun haben. Christen haben in der Anfangszeit mehr als genug Polytheistische Stätten schlicht für "Kampf Gottes gegen den Irrglauben" angegriffen. "Bekehren" wollte man da nichts von.
Und ein "Fasar den Novadis/Rechtgläubigen" halte ich für durchaus stimmig.
chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 sondern dass sie einfach das Recht in Anspruch nehmen, die Ungläubigen auszuplündern
Böse: Die wehren sich. Du wehrst dich zurück --> Das ist ein Kämpfen gegen Zwölfglttergläubige.
Und die Zwölfe missionieren durchaus. Dies ließe sich auch "zurückschlagen". Das ist dann auch kein Bekehren, sondern ein Rückerobern von den Götzendienern.

Ähnelt das der Rückeroberung der Kreuzfahrerstaaten? Ja. Macht es das zu einer Islamisierung? Nur wenn man es zwingend so sehen und Novadis=Muslime/Islam setzen will. Ansonsten ist es Polytheismus vs Monotheismus.
chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Junge Novadis kämpfen nicht für den Glauben oder um als Märtyrer in den Himmel zu kommen. Der Rastullahglaube hat nichtmal eine Jenseitsvorstellung. Sie kämpfen, um genug Beute zu erwerben, dass sie sich den Brautpreis für eine Frau leisten können.
Und sich als Mann/Krieger zu beweisen. Wie zig hunderte von Rittern/Rondrageweihten/Söldnern/etc auch.
Deine Beschreibung klingt dabei sehr ähnlich den Zwergen, wobei ich bei den Novadis eher das patriachale Ork-ähnliche gesehen hätte :D
Eine Jenseitsvorstellung wird sich für den Giganten, wenn wieder Gottgleich schon finden.

Und sei es ein an den Griechischen Logos-angelehntes "Meine Seele wird Teil des Eingottes und mehrt seine Macht" - was ja sogar stimmen würde. Tatsächlich wäre das für mich durchaus ein Grund und Argument FÜR den Gott und Gegen die Zwölfe zu Kämpfen: Wenn ich kämpfe, schwäche ich den Feind. Wenn ich sterbe, stärke ich meinen Gott.

Und nochmal: Wir sind im Karmakorthäon, also der Zeitenwende, in dem um die Vorherrschaft über den Kontinent gestritten wird. Wenn nicht Einfluss ausweiten und Mit Feuer und Schwert zwangsmissionieren... wann denn bitte dann?
chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Für manche Autoren ist ein Islam-Abklatsch bequemer oder vielleicht irgendwie passender.
Sorry, aber "Nach meinem Tod komme ich ins Paradies und werde Teil des XY" ist nicht Islam... Selbst die Polytheismen und viele Philosophenschulen wie etwa die Stoiker hatten genau diesen Gedanken. Seneca betont explizit den Vorteil der Stoa dadurch, dass man so für sein Vaterland kämpft und nach seinem Tod für ebendieses in den Logos eingeht und deswegen keine Angst vor dem Tod haben solle. Und das war 600 Jahre, bevor der Islam überhaupt als Idee aufkam.
chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Der Rastullahglaube müsste eigentlich weit diesseitsbetonter dargestellt werden
Wäre schwierig. Hedonismus würde zumindest für mich nicht wirklich zu den Novadis passen, der eher nüchterne "Das-Leben-zählt"-Ansatz, wie ihn etwa die Goblins verfolgen, ebenfalls nicht. Als Monotheismus hast du ja exakt DEN Vorteil, dass dir klar ist, in welches Paradies/Jenseits du kommst. Im Gegensatz zu den Zwölfgöttergläubigen, die ja selbst im Totengebet sagen "Wir wissen nicht, in welches der Zwölf Paradiese du einlass begehrst" - wohl mit dem Wissen, das ne Menge von ihnen schlicht in Borons Hallen hocken wird, bis zum Ende der Zeit (oder zur Wiedergeburt, wenn man Tsa-Fan ist)
chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Islam-Abklatsch
Mir scheint aber recht zwingend die Notwendigkeit zu bestehen, stärker zwischen "Arabisches Setting" und "Monotheismus=Islam" zu brechen. Für viele scheint es da eine irgendwie geartete zwingende Verbindung zu geben, dass der Monothemismus in einem arabischen Setting auch dem Monotheismus in der arabischen Welt entsprechen muss.
chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Wenn Ferkinaschamanen Karma von Rascha bekommen können, können Orkschamanen ihr Karma im Prinzip von Gravesh bekommen. Von Tairach ja nun schon auch seit einiger Zeit.
Wenn man für die Goblins Mailam Rekdai = Peraine setzen würde (und/oder Orvai Kurim = Firun), spräche auch da nichts gegen Karma.
Oder man geht den Weg, dass nicht jeder Götterglaube in Aventurien irgendwie mit den Zwölfen zu tun haben muss und setzt dort eigenständige, vielleicht Verwandte Götter. Ich mein... wie viele Giganten hat es in den Kriegen zwischen Göttern und Giganten gegeben? Wie viele Götter? Davor hocken nun je 6 in Alveran und sind Happy über den Sitzplatz... Da dürften in den Sphären noch mehr als genug rumliegen.

Nebenbemerkung: Dass Rahja und Phex ursprünglich tulamidische Götter waren, kann man super nutzen, um eine tiefe Feindschaft zwischen Rastullah und Phex/Rahja, etc zu setzen. Vor allem Phex dürfte mit einem erstarkenden Rastullah noch die Rechnung für "Ich sabotier mit Hesinde (dem Echsen-sind-toll-Mädel) die Rückkehr" kriegen.

Und mit Bylmaresh freut sich da sicher jemand, der ebenfalls Heimlichkeit, Nacht, Diebstahl hat... aber eben auch Gift und Mord. Auf zum Kampf Fuchs vs Spinne/Skorpion. Ich sag ja: "Die Zwölfe" vs "Des Alleinen Familie" dürfte ein spannender Konflikt um das Schicksal der Tulamiden werden. (Und da ist das Mittelreich dann auch wirklich mal Randgruppe und nicht wieder leidtragende Fokusregion)
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chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Wenn Ferkinaschamanen Karma von Rascha bekommen können, können Orkschamanen ihr Karma im Prinzip von Gravesh bekommen
Karmale Gravesh-Geweihte gab's doch auch schon in 4, ohne Umweg über Hochschamanen wie bei Tairach.
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chizuranjida hat geschrieben: 26.05.2022 16:17 Die Orks hatten seit der Orklandbox den Glauben an Gravesh/Ingerimm, aber dafür auch keine karmalen Priester, meine ich. Oder auch nur einen auserwählten.
^Dieses.
Ein "Auserwählter" (im Sinne wie der Aikar oder Rashtul-al-Sheik) war Mardugh Orkhan zwar nicht, aber es wurde geschrieben, dass er ob seiner aufrichtigen Frömmigkeit als "echter" orkischer Ingerimm-Geweihter quasi einzigartig sei.


Wolfio hat geschrieben: 26.05.2022 16:59 Mir scheint aber recht zwingend die Notwendigkeit zu bestehen, stärker zwischen "Arabisches Setting" und "Monotheismus=Islam" zu brechen. Für viele scheint es da eine irgendwie geartete zwingende Verbindung zu geben, dass der Monothemismus in einem arabischen Setting auch dem Monotheismus in der arabischen Welt entsprechen muss.
Vermutlich, weil sich diese Gleichsetzung in dem Kontext auch irgendwie aufdrängt:
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 31.01.2019 01:11
chizuranjida hat geschrieben: 30.01.2019 22:42Die Ähnlichkeit mit dem Islam hat mit der Zeit erst zugenommen, glaube ich. Die Bestattungssitten zB kommen aus dem Zoroastrismus. Novadis dürfen saufen und Schweinefleisch essen. Sie haben Sandgärten wie die Zen-Buddhisten. Die Juristerei der Mawliyat hat mich persönlich immer an alte Rabbinerwitze erinnert. Die Assassinen, Derwische und abgedrehten Selbstmörder sind erst später dazugekommen.
Jein.
Also klar, natürlich wurden nachträglich Elemente hinzugefügt, die die Ähnlichkeit mit dem Islam weiter vertieft haben, aber das ist wohl eher dem Umstand geschuldet, dass das Setting allgemein immer ausgefeilter wurde (bei den Mawdliyat habe ich übrigens eher an die schiitische Geistlichkeit a la Iran denken müssen als an Rabbis). Der Rastullahglaube aber war so ziemlich von Anfang an ein aventurisches Stand-In für den Islam, auch wenn es zu Beginn mehr ein "abbassidischer 1001 Nacht-Islam" war (und auch das unterscheidet ihn schon sehr vom Zwölfgötterglauben, der stark römisch/griechisch beeinflusst war, aber vor einem mittelalterlichen und mittel/westeuropäischen Hintergrund stattfand, womit hier Kultur und Glaube divergieren). Ich meine, dass merkt man ja schon an der Nomenklatur: "[X]llah" ist schon eine ziemlich eindeutige Entlehnung; und die ersten Novadis, denen man life begegnet (in Nedime), benehmen sich auch exakt so, wie man es aus 1001 Nacht oder Wilhelm Hauffs Märchen kennt.

Aber letztlich würde ich die Abweichungen mit dem irdischen Islam nicht auf die Goldwaage legen: Relevant ist hier ja eher, dass er kulturell-spirituell ein Abziehbild von diesem ist, und nicht, dass die Novadis dem Koran anhängen und die fünf Säulen respektieren müssen.

Rastullah ist hier ein strenger und eifersüchtiger Eingott, der andere Götter und deren Kulte bestenfalls notgedrungen toleriert, aber keinesfalls akzeptiert; sein Glaube hat sich durch Eroberung verbreitet und hat einen Haufen Gesetze, nach denen man sich 24/7 richten muss; seine Anhänger sind nicht nur intolerante, leicht beleidigte religiöse Fanatiker, sondern auch ultrapatriarchalische Wüstenräuber, die toll reiten können und bei denen Frauen nichts zu melden haben. Dass so Dinge wie der Speiseplan vom irdischen Vorbild abweichen, ist da eher ein belangloses Detail.
Einzelne Abweichungen würde ich nicht auf die Goldwaage legen - ich meine, es ist ja auch klar, wen die Thorwaler darstellen sollen, auch wenn sie absolut gegen Sklaverei sind und den Kosakentitel "Hetman" verwenden.

Übrigens finde ich die mehrfach geäußerte Behauptung, Novadis würden nicht missionieren, etwas verwirrend:

- Es heißt in DWKudES und auch in Raschtuls Atem, dass sich die Gesetze 50-55 mit dem Auftrag zur Mehrung von Rastullahs Ruhm und Macht befassen; und dass jeder Novadi dazu aufgerufen sei, das Wort seines Gottes zu verkünden und neue Gebiete für ihn zu erobern.
- In Raschtuls Atem wird im Verhältnis sowohl zu den Tulamiden gesagt, dass Novadis sie für fehlgeleitete Brüder halten, aber davon ausgehen, dass sie irgendwann doch noch auf den Pfad der Tugend finden (implizit bedeutet das: Den rechten Glauben annehmen)
- in WdG heißt es unter Feindbilder: "Echsen und ihre Götter; jeder ‘Ungläubige’ kann ein potentieller Feind sein, den es zu bekehren (oder zu erschlagen) gilt."; sowie unter Ziele des Glaubens: "Gebietsgewinnung, Missionierung"

Habe ich irgendwo eine Info verpasst?
viewtopic.php?f=5&t=49416 (1984-1999: A1-A85, B1-B25)

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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 26.05.2022 17:36 Vermutlich, weil sich diese Gleichsetzung in dem Kontext auch irgendwie aufdrängt
Entsprechend kann man hier nun Um die Feuerstelle herumtanzen und versuchen, ja nichts zu Novadis, Rastullah oder Tulamiden zu veröffnetlichen, was Spielern aus entsprechenden Kulturräumen (Fun fact: Bei Andergast/Nostria, Weiden, etc gibts dieses Gemotze weniger....) sauer aufstößt.

Oder man nimmt es halt hin und versucht eine konsequente Kultur und Religion zu beschreiben, auch wenn es dann diese Assoziationen gibt. "Musst es ja nicht übernehmen ;) "
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