w3ltanschauer hat geschrieben: ↑22.05.2022 12:00
Diese "geordneten Verhältnisse" waren Teil der Verrömerung der aventurischen Kosmologie. Phex und Boron beispielsweise waren ursprünglich mal
mindestens ambivalent. Und könnten es auch immer noch sein.
Die ursprüngliche Ambivalenz war aber eine sehr kurze Anfangsphase und kann im Grunde als nicht wirklich kanonisch betrachtet werden - der "alte" Boronkult, der in vielen Städten des Kontinents verboten ist und dessen Priester Nekromanten sind, fügt sich nun mal nicht das Aventurien ab Ende der 80er Jahre ein, wie auch immer man es dreht und wendet.
Wobei die Götter allerdings spätestens mit der HA durchaus wieder ambivalenter wurden.
Wolfio hat geschrieben: ↑22.05.2022 13:28
Himmelswölfe geben kein Karma, Goblingötter geben kein Karma, etc.
Sie sind also keinesfalls "objektiv" im Unrecht. Sie glauben nur schlicht an eine völlig andere Glaubensinterpretation.
Mit DSA 5 sind eine ganze Menge karmale Priestertraditionen hinzugekommen, insbesondere Schamanen wurden hier berücksichtigt (Nivesen, Waldmenschen, Gjalsker, Ferkinas, Trollzacker, Fjarninger); die sich im Gegensatz zu den Geweihten der Zwölfgötter aber jeweils einem ganzen Pantheon verschrieben haben, das etwas umfassender ist als bisher: So verehren zB die Trollzacker nicht mehr nur Roschtula (Raschtul) und Rascha (Rahja), sondern auch Schoma (Sumu), Obaran (Kamaluq oder Praios?), Takehe (die Geisterspinne in Kun-Kau-Peh) und Swafnirsormr (Swafnir) - was dann auch erklärt, wie sie an Karma kommen, auch wenn der Hauptgott keines spendet.
Ich gehe ganz stark davon aus, dass die Priester der Orks und Goblins gleichermaßen berücksichtigt werden, sobald die Rassen erstmal als solche verfügbar sind. (Was allerdings noch dauern kann, da die Redaktion ja nicht mal in der Lage ist, die Länder der Menschen umfassend zu beschreiben.)
Alrik Schwarzleser hat geschrieben: ↑22.05.2022 18:52
Wurde bei Rastullah eigentlich in der HA geklärt, wer welche Entität dahinter steht? Die Spekulationen innerhalb der DSA-Community gehen ja von
Raschtul über
Brazoragh und den Namenlosen bis hin zu
Blakharaz, wobei ich die Variante mit Raschtul für die wahrscheinlichste halte.
Ja, Rastullah ist offiziell der gefallene Gigant Raschtul, der auch schon vor 3000 Jahren versucht hatte, über Raschtul-al-Sheik unter den Tulamiden wieder einen Kult zu errichten; ein Versuch, der von Hesinde und Phex sabotiert wurde. Beim zweiten Mal hat es mit den Novadis dann funktioniert.
Ich vermute mal, dass die Redaktion hier die Grundlagen dafür gelegt hat, Raschtul irgendwann im Zuge des Karmakorthäons wieder zu göttlicher Macht kommen zu lassen.
POMG hat geschrieben: ↑23.05.2022 09:40
Bei den Novadis (und Trollen) ist das m.M.n. eine reine Frage der Primärliturgie.
Nein, das ist bei Brazoragh mit den Orks der Fall (der ja anderswo durchaus seine Anhänger hat); Raschtul hat aber nicht nur keine Primärliturgie, sondern wurde im 2. ZA ganz grundsätzlich (und sehr fatal) geschwächt, und brauchte neun Zeitalter, ehe er wieder einen Versuch wagen konnte, zum Global Player zu werden.
Ein Problem ist hierbei aber auch, dass es hochgradig unklar und teilweise inkonsistent ist, wie und wieso der Status bzw. die Macht der Götter mit der Primärliturgie auf der einen und der Menge der Gläubigen auf der anderen Seite nun genau zusammenhängen.
So war zB Praios die meiste Zeit der Götterfürst, obwohl ihn nur eine Minderheit als den persönlichen Hauptgott verehrt; und Kha ist die im Grunde wichtigste Gottheit, hat aber so gut wie gar keine Anhänger.
Raschtul dagegen blieb machtlos, obwohl sein eigenes Volk (die Trolle) relativ kurz nach seinem Sturz ihr eigenes Zeitalter hatten - wenn beides also zusammenhängen würde, hätte ihm das eigentlich einen Boost geben müssen. Aber obwohl irgendwo WIMRE mal geschrieben wurde, dass der göttliche Status nicht von der Verehrung der Gläubigen abhängt, hat Raschtul dennoch versucht, einen Kult unter den Tulamiden zu etablieren, um seinen Wiederaufstieg zu ermöglichen.
Und bei Brazoragh wiederum ist es so eine Frage, warum einerseits zwar die Menschen in den Dunklen Zeiten und die in Tharun seine Primärliturgie haben bzw hatten, aber sein ganz persönlicher Auserwählter seines ganz persönlichen Volks wie blöd nach ihr suchen muss, weil er selbst nicht in der Lage ist, die Weihe weiterzugeben.
Wolfio hat geschrieben: ↑22.05.2022 14:50
Ich hätte z.B. kein Problem damit, wenn Rahstullah plötzlich Karma spenden würde, die Novadis dadurch aber von 1001-Nacht eher... dunkler werden. Dann kann man gerne auch setzen, dass hier im "Kampf gegen die Zwölfe" sie eben Unterstützung vom Namenlosen bekommen haben, der sich als Rashtullah ausgegeben hat.
Oder eine Kombination aus "niederen Göttern" verbündet sich, um als "Der All-Eine und seine Ehefrauen" aufzutreten. Das könnte dann auch eine art 2. Alveran begründen, also durch das Götterbündnis ein neues Karma-spendendes-Zentrum schaffen, etc.
Ich bin ja immer noch für eine langfristige "Reintegration" Raschtuls in den Götterhimmel insgesamt, in deren Zuge er dann auch, nun, "deislamisiert" wird (was ja teilweise schon der Fall ist, wenn man berücksichtigt, wie die Kulte der Ferkinas, Trolle und Trollzacker ihn verehren) und weniger als eine in Aventurien ohnehin sehr unpassende monotheistische Gottheit auftritt, sondern als ein Gott unter mehreren - wohl mit einem Führungs- aber nicht mehr mit einem Alleinvertretungsanspruch - der dann ähnlich wie die Zwölfgötter in allen möglichen verschiedenen Kulten auftritt:
- der klassische monotheistische Kult seiner Wüstenanhänger
- ein tulamidisch inspirierter Kult, der Rastullah und seine neun Frauen als Gottheiten verehrt
- eine andere, etwas 12G-kompatiblere Version der Tulamiden, die Rastullah als einen Gott unter vielen ansieht und wo er lokal verehrt oder eben nicht verehrt wird (eigentlich seltsam: Da verehren die Tulamiden alles, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist, aber irgendwie sparen sie den Wüstengott aus, der denselben Namen hat wie ihr Stammvater)
- der Männlichkeitsgott der Ferkinas und Trollzacker
- Roschtul, der steinerne Bruder Angroschs, für die Zwerge
- usw.