Viktoriusiii hat geschrieben: ↑03.11.2021 16:18
Wie wird ein Mittelreicher zu einem/einer (Borbaradianer/NL-Geweihter/Paktierer/Kultist)?
Welche Eigenschaft/Vorteil/Nachteil/Lebensphilosophie/Vorgehensweise wäre für euch ein Hauptmerkmale für einen mittelreichischen (Borbaradianer/NL-Geweihter/Paktierer/Kultist)?
Welche Situation würdet ihr am ehesten einem mittelreichischem (Borbaradianer/NL-Geweihter/Paktierer/Kultist) zuschreiben, wie diese Person abgerutscht ist? (Erziehung, emotionales Trauma, Desillusionierung, da gibts ja vieles)
Fällt euch sonst noch etwas ein, was einen mittelreichischen (Borbaradianer/NL-Geweihter/Paktierer/Kultist) von all den anderen genannten unterscheidet?
(Geldmittel, Verbindungen, Wissen, etc)
Ich versuche, die Fragen mal unter Ausklammern der Kultisten zu beantworten. Denn ein Schnitter aus Greifenfurt, ein Charyptoroth-Anbeter in Havena und eine almadanische Drachenkultistin haben so verschiedene Hintergründe, dass man das unmöglich pauschal sagen könnte.
Borbaradianer:
1) Er findet Borbarads Testament in einer Bibliothek, liest es und kann der Versuchung nicht wiederstehen. Oder, ganz klassisch, ein Bekannter verführt ihn gezielt.
2)Unbegabte Halbzauberer, die gerne mehr könnten, zu neugierige magische Forscher oder einfach gewöhnliche Menschen, die schon immer zaubern können wollten, können den Versprechungen erliegen. Auch du wirst ein Magier sein! Dein Erlöser Borbarad schenkt dir die Kraft! Du musst nur Boron schwören, deine Seele im Austausch für Borbarads herzugeben.
3) Siehe 1. Borbarads Testament lesen, die Wut darüber, als unbegabt von der Magierakademie verwiesen zu werden; Zorn auf arrogante Adlige und Priester.
4) Ein wahrer Borbaradianer dient nicht. Er hat die Kraft, und die hebt ihn über andere Sterbliche. Weder Priester, noch Adlige noch Götter haben mehr über ihn zu entscheiden. Zumindest vor Borbarads Rückkehr würde er in der schwarzen Gilde, zumindest an manchen Akademien (z. B. Brabak) offen auftretende Gleichgesinnte finden.
Geweihter des Namenlosen:
1) Er wird von seinen Eltern heimlich in diesem Glauben erzogen, hat sich von den Göttern abgewandt und einen anderen gefunden. Ist einer Geheimgesellschaft beigetreten und als er merkte, was ihr wahrer Zweck ist, war er dem Güldenen schon verfallen. Oder er hat aus Versehen Rattenpilze gegessen. Die "13 Lobpreisungen des Namenlosen" könnten auch unter der Hand kursieren und ganze Freundeskreise in Kultisten verwandeln.
2) Hier ist es mal wieder Macht. Der Namenlose steht für Herrschaft, Egoismus und Selbstsucht. "Die Priester der Zwölf predigen Mitgefühl, Empathie und Unterwerfung. Der Goldene spricht direkt zu DIR! Mitleid macht schwach, du aber bist stark! Du sollst herrschen! Du sollst die nutzlosen Maden, die dich nur behindern, zertreten! Du bist kein Dutzendmensch, nein, du bist zu Höherem geboren!"
3) Enttäuschung über eine Beförderung, die statt einem selbst jemand anders bekommen hat. Belehrungen über Bescheidenheit, denen man nicht mehr folgen will. Einfach die Feststellung, dass die eigenen Charakterzüge, Egoismus und die Betrachtung anderer als bloßes Vieh und Werkzeug, nicht gut in eine Gesellschaft passen. Oder der oben genannte Beitritt in eine sinistre Geheimloge: Man hat so viele Vorteile dadurch, dass man irgendwann auch den Glauben an den Namenlosen einfach annimmt.
4) Er ist hervorragend vernetzt, kennt vermutlich Menschen in sehr hohen Positionen, die aber nie offen für ihn eintreten würden - nur verdeckt. Er ist inbrünstig religiös, hat aber nur Verachtung für die Anhänger der anderen Götter übrig. Für seinen Gott tut er alles, jeden andere, auch seine Glaubensbrüder und -schwestern, wird er ohne mit der Wimper zu zucken opfern, wenn es seinen Zielen dient. Und er verfügt über Wissen, vor allem über die geheime Geschichte der Welt und der Götter, das das Weltbild jedes anderen Menschen zu Staub zerschmettern würde.
Paktierer:
1) Allgemein: Er verspricht einem Erzdämon seine Seele im Austausch für gewisse Vorteile. Individuell gibt es so viele Gründe wie Paktierer: Ein umzingelter Söldner, dessen Gebete zu Rondra und Kor nicht erhört wurden, fleht zu Belhalhar, ihn zu retten. Ein Nekromant will statt einzelner untoter Diener eine ganze Knochenarmee aufstellen. Ein Verzweifelter, dem alles genommen wurde, bittet Blakharaz, ihm zu seiner gerechten Rache zu verhelfen.
2) Man muss entweder ausgesprochen machtgierig, verzweifelt oder schlicht sorglos sein. Von "Mir egal, dass ich in die Hölle komme. Hauptsache, ich schicke den Mörder meiner Familie vorher dorthin." bis hin zu "Es ist nur für jetzt. Wenn ich erst reich bin, steige ich aus dem Pakt aus." ist alles möglich.
3) Ein Moment extremer Verzweiflung, ein langsames Abrutschen in unheilige Gier, Blutlust oder Rachsucht oder kultische Anbetung des Erzdämons unter falschem Namen - da gibts viele Wege.
4) Sie sind, aufgrund ihrer verschiedenen Hintergründe und grundverschiedenen erzdämonischen Chefs die heterogenste dieser Gruppen. Und sie müssen selbst nicht mal wissen, dass sie welche sind. Die schwarzen Amazonen glauben ja immer noch, dass sie eigentlich zu Rondras wahrer Erscheinung beten. Und wegen der dämonischen Korrumpierung ihres Verstandes sind sie, vor allem in höheren Kreisen der Verdammnis, oft dem Wahnsinn nahe. Aufgrund ihrer Paktmale sind sie auch als einzige der genannten Gruppen eindeutig ohne analytische Magie oder Liturgien zu identifizieren.