DSA5 Strömungen der Rondrakirche

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Puppebaerbel2
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Strömungen der Rondrakirche

Ungelesener Beitrag von Puppebaerbel2 »

Rondra zum Gruße,

ich hatte mich in letzter Zeit vermehrt mit der Rondra-Kirche beschäftigt, besonders mit den verschiedenen Strömungen innerhalb dieser und wie sie sich spezifisch voneinander unterscheiden. Das wird ja z.B. im Rondra-Vademecum aufgegriffen und erläutert, welche Aspekte den verschiedenen Strömungen wichtig sind und darüber hinaus auch, was eher verpönt ist. Dabei tue ich mich aber zum Teil noch schwer damit zu verstehen, wie sich diese Ansichten in spezifischen Situationen äußern würden und würde im weiteren Verlaufe meines Posts gerne verschiedene Beispiele auflisten, wobei ich mich sehr freuen würde, wenn ihr sagen könntet, wie sich ein "durchschnittlicher" Anhänger (jeder Geweihte ist natürlich individuell, aber vielleicht gibt es ja einen generellen Konsens, was bei der jeweiligen Strömung von den meisten als angemessen gesehen wird) einer der Strömungen verhalten würde. Bei den Strömungen habe ich spezifisch die Honoren, Salutaristen und Traditionalisten im Kopf, wenn euch aber noch andere einfallen, die an dieser Stelle interessiert wären, würde ich natürlich auch gerne davon hören. Vielen Dank für eure Hilfe :) .

1. Strategie
Die Strömungen scheinen in Bezug auf Kriegstaktiken und Strategie verschiedene Ansichten zu haben, z.B. Honoren lehnen diese scheinbar vollkommen ab. Ich bin mir dabei aber etwas unsicher, wie sich das in einer Schlacht bemerkbar machen würde bzw. wo fängt etwas an eine Taktik zu sein? Deswegen wäre an dieser Stelle meine Frage: Wie würden Geweihte der unterschiedlichen Strömungen an eine Feldschlacht herangehen?

Wie würde eine Belagerung ablaufen bzw. ein Angriff auf eine Festung?

Wie würden die verschiedenen Geweihte eine Festung verteidigen?

Ich würde denken, dass da sehr viele logistische Probleme auftreten, um die man sich kümmern muss, z.B. die Positionierung der Truppen, die Organisation der Belagerung bzw. der Belagerungsinstrumente, mit denen man die Burg zu stürmen versucht etc. Ich weiß, dass Rondra eher den Fokus auf den Zweikampf setzt, aber Geweihte werden ja auch in größeren Schlachten mitmischen und dort möglicherweise auch aufgrund ihres Standes eine kommandierende Position einnehmen. Wie würden sich die Geweihten in einer solchen Situation verhalten?


2. Mitstreiter in Gefahr
Angenommen es ist gerade ein Kampf ausgebrochen, der Geweihte hat gerade keinen Gegner (vllt. schon besiegt oder aus irgendeinem anderen Grund) und er sieht, dass einer seiner Mitstreiter oder irgendeine andere Person, die generell auf der gleichen Seite wie der Geweihte ist, sich in einem Kampf befindet und offensichtlich unterlegen bzw. möglicherweise schon besiegt ist.

Was würden die Geweihten der verschiedenen Strömungen in dieser Situation machen? Den Mitstreiter alleine weiter kämpfen und potenziell sterben lassen? Irgendwie versuchen, den Gegner dazu zu überreden, dass er lieber gegen den Geweihten selbst kämpfen soll?

Gäbe es auch eine Strömung, die das direkte Eingreifen in Form einer Attacke auf den im Kampf verwickelten Gegner eher tolerieren würde oder wäre das bei allen ein ähnlich großer Frevel?

Wäre die Situation in einem wirklichen Duell gleich? Würde man da den Mitstreiter eher sterben lassen, da er sich selbst darauf eingelassen hat?

Spielt die Ehre des Mitstreiters oder des Gegners an dieser Stelle eine Rolle? Wenn der Geweihte eine, beide oder auch keine der beiden Parteien als ehrenhaft sieht, würde das beeinflussen, ob er eingreift?


3. Magie und Armbrust Mitstreiter
Die verschiedenen Strömungen haben ja zum Teil relativ unterschiedliche Ansichten, was den Gebrauch bestimmter "Werkzeuge" angeht, zum Beispiel der Einsatz von Fernkampfwaffen (besonders der Armbrust) oder auch von Magie. Wie würde jetzt der jeweilige Geweihte reagieren, wenn jemand in seiner Abenteurergruppe solche Mittel nutzt, also zum Beispiel ein Magier ist oder ein Armbrustschütze? Könnten auch solche Geweihte, die generell eher gegen solche Methoden sind zumindest mit solchen Streitern koexistieren oder wäre das eher undenkbar?


4. Selbstbezogen?
Dieser Punkt knüpft ein wenig an den letzten an, wobei meine Frage wäre, inwieweit sich der Moralkodex eines Geweihten aus seiner Sicht eher auf sich selbst oder auch auf andere bezieht und ob es da Unterschiede zwischen den Strömungen gibt oder ob das vollkommen individuell ist. Also wäre zum Beispiel ein Honor denkbar, der zwar niemals selbst Magie oder Fernkampfwaffen einsetzen würde, aber zumindest zähneknirschend in der gleichen Gruppe wie jemand sein könnte, der das tut? Bzw. der vor allem mit sich selbst hart ins Gericht geht und weniger auf die Unzulänglichkeiten von anderen in diesen Punkten eingeht?


5. Angeborene Ehrenhaftigkeit
Zwischen den Strömungen gibt es ja zum Teil durchaus stärkere Unterschiede in der Ansicht, wer generell ehrenhaft sein kann, zum Beispiel jeder, der sich rondragefällig verhält oder nur solche, die aus irgendeinem Grund damit geboren sind. Wie würde sich ein jeweiliger Geweihter jemanden gegenüber verhalten, der nach seiner Auffassung keine Ehre besitzt? Ist das auch vollkommen individuell oder gibt es da bestimmte Ideen, die in einer Strömung häufiger vorkommen? Bzw. andersherum, wie würde man sich jemandem gegenüber verhalten, den man als ehrenhaft betrachtet? Und was würde passieren, wenn zum Beispiel ein Honor jemanden tendenziell aufgrund seiner Geburt als ehrenhaft ansehen würde (was für Leute würden generell in eine solche Kategorie passen?), diese Person sich aber eigentlich nicht an die Gebote Rondras hält?
Würde eine Person besondere "Privilegien" gegenüber dem Geweihten genießen, wenn dieser ihn als ehrenhaft ansieht? Muss sich zum Beispiel eine Geweihter nicht unbedingt ehrenhaft verhalten, wenn der Gegenüber nicht als ehrenhaft wahrgenommen wird etc.?


6. Ehrenhafter Zweikampf
Gibt es Unterschiede zwischen den Auffassungen der verschiedenen Strömungen, was einen ehrenhaften Zweikampf darstellt? Wann dürfte man zum Beispiel den Rondrakamm ziehen? Wie sieht es mit Rüstungen aus, darf man die nur tragen, wenn der Gegner eine mindestens eben so gute hat? Würde jede Strömung versuchen, dass mit möglichst ähnlichen Waffen gekämpft werden soll? Könnte man zum Beispiel mit Schwert gegen Axt antreten? Wie verhält es sich, wenn der Gegner einen Schild hat, der Geweihte solche aber nicht nutzt? Darf man dann einen Zweihänder ziehen? Oder müsste man dann einfach mit dem Schwert antreten?


7- Liturgien
Gibt es Liturgien, die bei den verschiedenen Strömungen eher verpönt wären? Nach den jeweiligen Liturgiestilen scheint es ja so, dass Honoren eher dem Aspekt Sturm und Salutaristen eher dem Schild zugeordnet sind, während Traditionalisten bei beiden Gebieter von ... erwerben können. Aber wäre zum Beispiel ein Honor mit Liturgien wie Sturmruf und Blitzschlag einverstanden, die entweder den Zweikampf nicht unbedingt fair sein lassen bzw. nicht den Kampf mit einer Nahkampfwaffe darstellen? Wären solche Liturgien außerhalb des Zweikampfes eher angemessen oder gibt es da generell kein Problem vonseiten irgendeiner Strömung?


8. Liturgiestile
Ich verstehe, dass viele dieser Sachen auch von der individuellen Auslegung des spezifischen Geweihten abhängen und dass es wahrscheinlich auch viele gibt, die nicht einfach stur alle Aspekte befolgen, die mit einer bestimmten Strömung assoziiert werden. Die Liturgiestile sind aber ja spezifisch auf die drei Strömungen ausgelegt und da würde mich interessieren, wie ihr das Erlernen bzw. den Einsatz eben dieser handhabt. Bis zu welchem Punkt wäre ein Geweihter noch entweder ein Honor, ein Salutarist oder ein Vigilant und könnte demnach den Liturgiestil erlernen und verwenden?


9. Veränderung der Prinzipien
Das hier wäre eine persönliche Frage an euch, wie ihr es einschätzt, wenn sich die Prinzipien eines Geweihten im Verlaufe des Abenteuers ändern, wenn zum Beispiel ein Hardcore Honor anfängt Kriegstaktiken zu nutzen oder nicht mehr jegliche Form von Magie verabscheut. Würdet ihr das als Fortschritt bzw. als Charakterentwicklung ansehen oder eher als Versagen(?) des Geweihten, dass er nicht bei seinen ursprünglichen Prinzipien bleiben konnte, das diese möglicherweise zu einschränkend waren?



Ich weiß, dass dieser Post viel zu lang ist und dafür entschuldige ich mich vielmals. Ich finde die Rondra-Kirche generell und auch spezifisch die Auslegungen innerhalb der verschiedenen Strömungen extrem interessant, habe aber zum Teil noch Probleme mir genau vorzustellen, wie sich die unterschiedlichen Prinzipien in spezifischen Situation bemerkbar machen würden. Ich erwarte natürlich nicht, dass alles beantwortet werden kann, dafür habe ich viel zu viele Fragen gestellt, ich freue mich aber über jede Antwort, die mir beim Verstehen helfen kann und hoffe einfach mal, dass da nicht zu viele dumme bzw. unnötigen Fragen bei waren. Vielen Dank :ijw:

Vasall
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Strömungen Rondras

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Wäre es ok einfach zu versuchen allgemeine traditionalistische, salutarische und honoristische Verhaltensweisen für jeden Aspekte zu sammeln?

Auf Geweihtenebene zu antworten finde ich schwierig, denn laut Vademecum S. 93f verinnerlicht jeder einzelne Geweihte Ansichten aller drei Strömungen, so dass das tatsächliche Verhalten sehr individuell ausfallen muss. Es gibt Geweihte die den Bogen ablehnen und auf den Einsatz von Magiern setzen und umgekehrt, die Spannweite ist riesig, Geweihte der Senne Nord etwa sind vollendete Waldläufer und kaum von elfischen Ansichten zu unterscheiden.

Generell kann man vielleicht zunächst festhalten, dass je privilegierter ein Geweihter Mensch ist, desto weiter kann er sich von weltlichen Zwängen lösen. Das bedeutet das Handeln der Geweihten ist vielfach auch von äußeren Zwängen abhängig und so sind beispielsweise alle Rondratempel wie Burgen aufgebaut oder sind vollwertige Burganlagen und werden mit Katapult und Armbrust verteidigt.

Die Gemeinschaft der Gläubigen versucht ihre Geweihten von diesen weltlichen Zwängen zu befreien und sie so nah an das göttliche Idealbild wie möglich zu erheben, als ihre Fürsprecher vor der Göttin. Das spielt auch nochmal eine Rolle.

So ist es nicht ungewöhnlich, dass die weltlichen Ritter und Kriegsknechte die im Dienst eines Rondraordens den Wehrtempel verteidigen alles daran setzen die Mauern mit Armbrust und Bogen so lange wie möglich zu halten. Während in der Kapelle die den Tempel führenden drei Geweihten mit ihren Novizen Rondra um Beistand anrufen und sich für den alles entscheidenden Ausfall durch die Bresche vorbereiten.
>> Die moralische Wirkung für die Gemeinschaft übersteigt die Wirkung aus der individuellen Kampfkraft eines Geweihten um ein Vielfaches.

ombo7
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Ungelesener Beitrag von ombo7 »

Wie Vasall geschrieben hat, würde ich die 3 Strömungen jeweils als "Ideal" ansehen, nach dem man als Mensch Streben kann oder entsprechen möchte (oder auch nicht), aber niemals zu 100% erfüllt.

Allgemein gesagt, kommt es bei mehreren deiner o. g. Punkte auf die Situation an, würde ich sagen: Schlachten sind allgemein nicht unbedingt der ideale Ort, um Ehrenhaft zu kämpfen. Wenn ein Mitstreiter in einer Schlacht zu unterliegen droht, hilft ihm ein Geweihter. In einem tatsächlichen Duell (ob jetzt im Rahmen einer Schlacht ausgerufen oder in ein anderem Zusammenhang) wird der Geweihte eher nicht eingreifen - oder (je nach Strömung) vlt. maximal um Regelverstöße zu verhindern.

Konkret zu 1.: das ist m. M. n. eine der dümmsten Setzungen. Ich verstehe, was damit gemeint ist und dass Rondra eine Kampf- und keine Kriegs- oder Schlachtengöttin ist, aber das ist einfach naja. Oberflächlich betrachtet macht das Sinn, nach kurzem Nachdenken kommen vermutlich viele auf dieselben Gedanken wie du. Schwierig^^

Konkret zu 5.: Wie du schreibst, gestehen unterschiedliche Geweihte/Sennen unterschiedlichen Personengruppen Ehrenhaftigkeit zu. Unabhängig davon sollte sich ein Rondrageweihter aber IMMER so ehrenhaft wie Möglich verhalten, ganz egal, ob er einem Bauern oder Magier Ehrenhaftigkeit unterstellt oder nicht.

Konkret zu 7: Ich persönlich finde einige der DSA5-Lituergien ... schwierig ... in Bezug auf Ehrenhaftigkeit. Dennoch gibt es diese Liturgien und dann kommt es m. M. n. auf den Geweihten an. Ich würde vermuten, die wenigsten Rondrageweihten würden einen Blitzschlag gegen etwas anderes als z. B. Dämonen/-paktierer oder Namenlosgeweihte einsetzen. Der Sturmruf dagegen -als dein anderes Beispiel- kann einen unfairen Kampf fairer gestalten, weil er verhindert, dass Fernkämpfer vom außen eingreifen können.


Insgesamt wirst du dir aus den ganzen Strömungen/Ideen/Versatzstücken etwas zusammenbauen müssen, was dir Spaß macht zu spielen, zum Hintergrund passt und damit vlt. sogar eine rollenspielerische Herausforderung darstellt :) 100%ige Antworten wird es nicht geben.
(ich hab vor Jahren auch viele Fragen gehabt, im Internet geschaut und genau das gemacht - da wo nötig in Abstimmung mit den Mitspielern)

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Dabei tue ich mich aber zum Teil noch schwer damit zu verstehen, wie sich diese Ansichten in spezifischen Situationen äußern würden
Ja, das Vademecum versagt in dieser Beziehung leider vollständig. Ehre und so, ohne auszuführen, was diese nun tatsächlich bedeutet.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Ich weiß, dass Rondra eher den Fokus auf den Zweikampf setzt
Na ja, Rondra vielleicht, ihre Kirche historisch jedoch nicht. Historisch ist man noch heute stolz auf dem Genozid an der Echsenzivilisation, Goblins und hofft auf einen an den Orks. Mit Leomar hat man einen Feldherrn als Heiligen, mit Yoplitta (bei großzügiger Auslegung) eine Feldherrin usw.
Stattdessen haben uns die Autoren Rondrageweihte beschert, welche Dämonen, Untote, Dämonenbuhlen und Schwerverbrecher zum Zweikampf stellen. Honoren sollten sich schon lange durch Selbstmord aus der Kirchengeschichte entfernt haben. Diese können also so weltfremd wie überall beschrieben in der Spielwelt nicht existieren.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Strategie
Hier kommt es schwer darauf an, gegen wen, man warum kämpft. Da reicht das Spektrum von Monstern (inklusive ,wehrloser') lebendig verbrennen bis hin zur glorifizierten Feldgendarmerie. Von Verbrannter Erde bis hin zu Aufgaben als Parlamentär.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Mitstreiter in Gefahr
Auch hier, ein breites Spektrum. Wer oder was ist der Mitstreiter oder der Gegner?
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Magie und Armbrust Mitstreiter


Das hingegen ist einfach. Beides ist Teil der Realität der Spielwelt, beides wird akzeptiert und genutzt, jeweils zu unterschiedlichen Graden.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Selbstbezogen
Man ist Schwert und Schild der Gläubigen im Krieg gegen die Finsternis, dies kann man nur gemeinsam sein.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Angeborene Ehrenhaftigkeit
Da die Kirche aus allen Schichten der Gläubigen rekrutiert, sollte es ziemlich egalitär zugehen, ansonsten siehe oben.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Ehrenhafter Zweikampf
Ein Ideal unter Gleichen, ansonsten ein Sinnbild für den Kampf von Göttern gegen Dämonen.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Liturgien


Werkzeuge.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Veränderung der Prinzipien
Klar, aber hier gilt es zu beachten, dass keine der Strömung völlig an der Realität der Spielwelt vorbei ausbildet. Ein horaischer Etappenhengst wird sich aber ganz schnell umstellen, wenn er mitder Realität eines tobrischen Frontschweins konfrontiert wird. Genau wie das tobrische Frontschwein Nuancen lernen muss, wenn er sich mit einem Glaubensbruder an der aranisch-novadischen Grenze auseinandersetzt.

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Ungelesener Beitrag von Puppebaerbel2 »

Alles klar, vielen Dank für die ausführlichen Antworten, das hat mir sehr geholfen. Unter anderem, dass es viel mit der individuellen Ausrichtung des Geweihten zu tun hat, was mir theoretisch durchaus bewusst ist, aber dennoch gut nochmal zu verinnerlichen. Ich merke, dass ich mich zum Teil sehr auf die Regeln oder Vorgaben aus Sekundärliteratur versteife, was vielleicht nicht immer der Spielrealität entspricht, zum Beispiel dass die Geweihten meistens nicht einer Strömung vollkommen folgen. Es ist aber auch nett zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der manche Aspekte oder Ausführungen ein wenig hinterfragt. Also nochmal danke :ijw:

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Die Strömungen scheinen in Bezug auf Kriegstaktiken und Strategie verschiedene Ansichten zu haben, z.B. Honoren lehnen diese scheinbar vollkommen ab. Ich bin mir dabei aber etwas unsicher, wie sich das in einer Schlacht bemerkbar machen würde bzw. wo fängt etwas an eine Taktik zu sein?
Faustregel, soweit ich weiß: Wenn man auf dem Schlachtfeld steht ist es Taktik. Strategie kommt vorher: Welche Truppen führe ich von woher heran, versorge ich wie, habe ich wann wo mit welchem Geld ausgebildet, welche Verbündeten gewonnen, etc.

MW haben Honoren kaum etwas gegen Strategie. Truppen ausbilden, Pferde züchten und trainieren, Vorräte anlegen, Befestigungen bauen, Verbündete gewinnen, geht alles klar. (Solange die Verbündten nicht ehrlos sind, die Truppen nicht an der Armbrust ausgebildet, und so weiter.)

Aber wenn es zur Feldschlacht geht, dann ist das Ideal der Honoren vermutlich, dass jede Seite einen oder zwölf oder sonst eine bestimmte Zahl an Streitern auswählt, die sich dann duellieren.

Oder selbst wenn es etwas Feldschlacht-Ähnlicheres wird, sind doch auf jeden Fall Hinterhalte, Magie und Armbrüste verboten.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Wie würde eine Belagerung ablaufen bzw. ein Angriff auf eine Festung?
Honoren würden vermutlich vors Tor reiten und den Kommandanten zum Duell oder Ausfall auffordern.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Wie würden die verschiedenen Geweihte eine Festung verteidigen?
Ich nehme an, dass Honoren sich drinnen verschanzen dürfen, sofern sie nicht gezwungen sind, raus zu reiten, um Schutzbefohlene (wie Bauern) in Sicherheit zu bringen. Hardcore-Honoren könnten das anders sehen.
Sie dürfen aber auf gar keinen Fall mit Armbrüsten von den Zinnen schießen, komme was wolle.

Das Ideal dürfte sein, dass die Bauern drin Schutz suchen, während die Kämpfer zur Feldschlacht oder zum Duell ausrücken.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 2. Mitstreiter in Gefahr
Angenommen es ist gerade ein Kampf ausgebrochen, der Geweihte hat gerade keinen Gegner (vllt. schon besiegt oder aus irgendeinem anderen Grund) und er sieht, dass einer seiner Mitstreiter oder irgendeine andere Person, die generell auf der gleichen Seite wie der Geweihte ist, sich in einem Kampf befindet und offensichtlich unterlegen bzw. möglicherweise schon besiegt ist.
Was würden die Geweihten der verschiedenen Strömungen in dieser Situation machen? Den Mitstreiter alleine weiter kämpfen und potenziell sterben lassen? Irgendwie versuchen, den Gegner dazu zu überreden, dass er lieber gegen den Geweihten selbst kämpfen soll?
Ich vermute, es kommt auch darauf an, ob der Mit-Held ehrbar ist oder nicht. Ebenso, ob der Gegner des Mit-Helden ehrbar ist.

Wenn ein Krieger oder Schwertgeselle (ehrbar) gegen einen einzelnen Gegner kämpft, dann müssten schon beide ausdrücklich zustimmen, dass der Ronnie übernehmen soll. Das wäre sonst eine grobe Beleidigung gegenüber dem ehrbaren Helden. Und grob unfair gegenüber dem ehrbaren Gegner.

Wenn ein Oger (nicht ehrbar) den Krieger zusammenhaut, muss logischerweise nur der Krieger zustimmen, dass das nicht sein Kampf ist. (Was für den natürlich ein Gesichtsverlust sein kann.)

Wenn der Oger sich mit einem Söldner oder einer Stammeskriegerin (nicht ehrbar) schlägt, muss der Ronnie nicht fragen. Die Stammeskriegerin kann natürlich stocksauer sein, wenn sie um den Sieg gebracht wird. :)
Gäbe es auch eine Strömung, die das direkte Eingreifen in Form einer Attacke auf den im Kampf verwickelten Gegner eher tolerieren würde oder wäre das bei allen ein ähnlich großer Frevel?
Wenn der Gegner ein Dämon oder sowas ist, vermutlich.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 also zum Beispiel ein Magier ist oder ein Armbrustschütze? Könnten auch solche Geweihte, die generell eher gegen solche Methoden sind zumindest mit solchen Streitern koexistieren oder wäre das eher undenkbar?
Es gibt Ronnies, die den Standpunkt vertreten, dass Magier gegen Magier antreten können. Das ist nicht abwegig.
Man kann auch sagen, dass eine Seite Zauberer/ Bogenschützen/Belagerungsgeschütze einsetzen darf, wenn die andere das auch tut oder zumindest könnte. Das sind nach meinem Kenntnisstand dann liberale Salutaristen oder wie die andere Hauptströmung heißt.
Armbrüste gehen gar nicht, no no never.

Es gibt aber auch noch Wurfwaffen. Honoren, die Schusswaffen verbieten, könnten Wurfspeere und -äxte erlauben, mit dem Argument, dass das ja nichts Technisches ist, sondern reine Armkraft. Natürlich auch nur von vorn, nicht von der Seite oder aus dme Hinterhalt. Das ist aber auch schon nicht selbstverständlich.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Würde eine Person besondere "Privilegien" gegenüber dem Geweihten genießen, wenn dieser ihn als ehrenhaft ansieht? Muss sich zum Beispiel eine Geweihter nicht unbedingt ehrenhaft verhalten, wenn der Gegenüber nicht als ehrenhaft wahrgenommen wird etc.?
Es gibt aus der Geschichte Beispiele dafür, dass einigen Wesen keine Gnade eingeräumt wurde. Wenn man definiert, dass zB Goblins, Orks oder Oger keine Ehre haben können und ausgerottet gehören, dann wird man sich denen gegenüber auch nicht ehrenhaft verhalten.

Eine Person ohne Ehre hat keinen Anspruch auf ehrenhafte Behandlung oder Duelle, ist aber (falls Mensch/Elf/Zwerg) auch kein Freiwild zum Abschlachten, sondern sollte gemaßregelt werden, aber verschont. Eine Schafhirtin, die eine Ronnie zum Duell fordert, muss damit rechnen, geohrfeigt, verprügelt und vom Hof gejagt zu werden.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Wie sieht es mit Rüstungen aus, darf man die nur tragen, wenn der Gegner eine mindestens eben so gute hat? Würde jede Strömung versuchen, dass mit möglichst ähnlichen Waffen gekämpft werden soll? Könnte man zum Beispiel mit Schwert gegen Axt antreten? Wie verhält es sich, wenn der Gegner einen Schild hat, der Geweihte solche aber nicht nutzt? Darf man dann einen Zweihänder ziehen? Oder müsste man dann einfach mit dem Schwert antreten?
Waffen und Rsütung sollten wohl äquivalent sein. Falls die Details nicht im Rondra-Vademecum stehen, muss das wohl jeder selbst entscheiden, oder mit dem Duellanten aushandeln.
Puppebaerbel2 hat geschrieben: 22.10.2021 00:05 Das hier wäre eine persönliche Frage an euch, wie ihr es einschätzt, wenn sich die Prinzipien eines Geweihten im Verlaufe des Abenteuers ändern, wenn zum Beispiel ein Hardcore Honor anfängt Kriegstaktiken zu nutzen oder nicht mehr jegliche Form von Magie verabscheut.
Da muss man allen Göttern auf Knien für danken. :cheer: :cheer: :cheer:
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

chizuranjida hat geschrieben: 23.10.2021 02:38 MW haben Honoren kaum etwas gegen Strategie. T
Sollte sie eigentlich, läuft bei denen doch alles auf ZWEIKAMPF hinaus. Truppen, Logistik, Befestigungen usw. braucht es dabei nicht. Sich damit zu beschäftigen würde ja darauf hinauslaufen, dass es mit ZWEIKAMPF nicht getan ist.

Nimmt man den Honoren diesen Fokus, bleibt irgendwie nix mehr von denen übrig.

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Ungelesener Beitrag von Gregorey »

Daüber habe ich mir auch schon etliche Gedanken gemacht und habe die ganze Sache geanu andersherum aufgebaut.

Der kritische Punkt ist die Frage der Ehre. Im "Schild des Reiches" gibt es einen ganzen Abschnitt zu diesen Thema, zusammen mit den ritterlichen Tugenden. Ähnlich sind auch die Prizipen der Rondrakirche aufgebaut. ABER: Zum einen gibt es noch Regionale Unterschiede, was man unter Ehre versteht und auch die verschiedenen Strömungen geben die unterschiedlichen Ansichten innerhalb der Kirche wieder.

Der nächste Punkt ist der EHRBARE Zweikampf, was als höchstes Ideal angestrebt werden kann. Dieser kann NUR durch EHRBARE Streiter statt finden, d.h. zwei Streiter bzw. Parteien, die Ehre besitzen und durch diesen ZWeikampf auch Ehre gewinnen können.

Die Honoren streben diese Ideal am sträksten an, für sie ist ein ehrenvoller Krieg in dem sich zwei Parteien zu einer Entscheidungsschlacht treffen und durch diese den Disput/Krieg beenden. Und wenn das durch deinen Zweikampf zweier Champions geschieht, dann haben sie ihr Ziel erreicht, aber eine offene Feldschlacht ist ebenfalls in Ordnung. Das könnte man gut beim Götterduell am Bluthügel bei der Entscheidungsschlacht gegen die Shinxir Kirche sehen.

Das Ziel ist, den Kolleteral Schaden so gering wie möglich zu halten, einen Krieg also so "sauber" wie ein Wettstreit zu gestalten. Das Funktioniert aber nur, wenn sich auch beide Parteien daran halten. Z.B. bei den Bürgerkriegen in der Jüngeren Zeit (Hrasreich, Mittelreich), wo man das eigene Land nicht zu sehr schwächen will.

Das Problem entsteht also eher dann, wenn es gegen einen Gegner geht, der nicht an die Regeln der Ehre hält bzw. keine Ehre hat.
Ein Ritter kann keine Ehre gewinnen, wenn er ein paar Bauern niedermetzelt, weil diese keine Ehre haben. Im Gegenzug verliert er auch keine Ehre dabei, weil er eine überlegene Ausrüstung hat und den Kampf damit "unehrenhaft" Geführt hat.
Das gleiche kann man jetzt auf eine Schlacht übertragen. Ist der Feldherr noch an die Regeln der Ehre gebunden, wenn der Gegner keine Ehre hat bzw. sich sebst an die Regeln der Ehre hält? Ein Honore würde diese Antwort immernoch mit Ja beantworten und den Feldherrn rügen, wenn dieser es anders sieht. Allderings würde der Feldherr nicht an Ehre verlieren, wenn er sich nicht ehrhaft verhalt, nur der Geweihte würde sich nicht an solche Aktionen beteiligten, sondern versuchen die Schlacht so ehrenhalt wie möglich zu halten.

Die anderen Strömungen sehen die Sache nicht mehr so eng, hatte doch die damalige Schwert der Schwerter Alya von Schattengrund doch auch die Armbrust als eine legetime Waffe gegen Dämonen deklariert.

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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Gregorey hat geschrieben: 23.10.2021 12:55 Ein Ritter kann keine Ehre gewinnen, wenn er ein paar Bauern niedermetzelt, weil diese keine Ehre haben. Im Gegenzug verliert er auch keine Ehre dabei, weil er eine überlegene Ausrüstung hat und den Kampf damit "unehrenhaft" Geführt hat.
Sehe ich anders, einen Haufen aufständiger Bauern niederzureiten und wenn sie fliehen, nochmal richtig blutige Ernte halten, ist total ehrenhaft.
Die Rondrakirche wird auch dazu eine Position haben, welche mit dem kompatibel ist.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Strömungen der Rondrakirche

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Ich spiele einen Salutaristen aus Nostria. Das bedeutet für ihn, dass der Schutz der Schwachen und seiner Mitstreiter im Zweifelsfall immer das oberdte Gebot für ihn ist.

Wenn er einen Banditen, der einen rostigen Säbel führt, mit seinem zweihändigen Rondrakamm umbolzt, wird Rondra ihm das gewiss verzeihen.

Wenn er sich mit Berufung auf die Aspekte Ehre und Herausforderung in Eitelkeit verliert, und die Banditen mit dem rostigen Säbel mit Fäusten bekämpft, und deshalb einer seiner Kameraden stirbt, wird er sich das niemals verzeihen.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

BgG FasarGladiator ist absolut in Ordnung.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Dann mal hier noch ein paar Gedanken zu den einzelnen Punkten.

1. Strategie
Wo fängt etwas an eine Taktik zu sein?
Taktik beginnt mit dem Einsatz verbundener Waffen. Sobald auf der Operationalen Ebene Ziele und Schlachtplan entworfen sind geht es daran zu überlegen, welche Waffen wie am besten zusammen wirken. Rondrianer etwa der alten Senne und der Senne Nord bilden hier in der Feldschlacht meist einen Taktischen Körper als Ritterschaar, der als solcher auf enge Abstimmung mit den mobilen Fußtruppen angewiesen ist – da beginnt die Taktik.

Wie würden Geweihte der unterschiedlichen Strömungen an eine Feldschlacht herangehen?

Wie würde eine Belagerung ablaufen bzw. ein Angriff auf eine Festung?

Wie würden die verschiedenen Geweihte eine Festung verteidigen?


Dazu muss man bedenken, nur der kleinste Teil eines Aufgebotes der Rondrakirche besteht aus Geweihten. Der weit überwiegende Teil sind weltliche Ritter und Kriegsknechte von den Ländereien der Kirche, sowie Laienbrüder und -schwestern aus den Kirchenorden.

Von den Geweihten im Aufgebot wird erwartet, dass sie besonders im Sinne Rondras agieren, ihre Aufmerksamkeit gewinnen und sie so die Gunst des Sieges erringen. Von den weltlichen Truppen wird erwartet den Geweihten dazu Moment und Gelegenheiten zu erkämpfen.

Kriegskunst ist eine Traditionsfertigkeit der Geweihten und der Rhodenstein bildet eines, wenn nicht das bei weitem älteste und umfangreichste Archiv für Strategen und Militärhistoriker Aventuriens.

Rondrianer blicken auf Jahrtausende erfolgreich Kriegsführung zurück und pflegen dieses Wissen. Gerade deshalb sind sie moralisch Instanz für die Bewertung angemessener militärischer Mittel und Verantwortung im Gefecht ist Prämisse aller Strömungen der Rondrakirche.

Was nun genau im Krieg angemessen ist und was nicht, wird ständig neu diskutiert und hinterfragt und pur honoristisch lebende Emeriten lehnen Strategie und Taktik und damit Krieg an sich gänzlich ab. Sie werden sich in Einsiedeleien zurück ziehen und niemals auf einem Schlachtfeld erscheinen.

Die allermeisten Einigen sich hingegen darauf welche Mittel und Regeln in welchen Konflikten angemessen sind schreiben dies gemeinsam mit den weltlichen Herrschern etwa in Kriegserklärungen und Fehderegeln nieder und achten auf die Einhaltung der selben. Der Schutz Unbeteiligter und das achten der Verhältnismäßigkeit sind da nur der Anfang üblicher Regelungen.

Der Einsatz von Belagerungsgeräten, Armbrüsten und Schanzmagie wäre so in streng honoristischer Bewertung Kriegshandwerk und hat nur mittelbar was mit der Kriegs- und Kampfkunst zu tun. Das wird von den niederen Ständen besorgt, die ohnehin ohne Ehre geboren wurden und nicht die Verpflichtung und die Gunst haben vor Rondra rein zu bleiben.

Traditionalisten und Salutaristen stellen sich hingegen viel eher mit den Rittern und Knechten auf die Mauer und wehren die Feinde mit den üblichen Distanzwaffen ab. Auch wenn man dadurch keine Ehre erlangen kann, gehört es nun mal zum Handwerkszeug und die meisten Krieger und Ritter aus denen sich Geweihte rekrutieren sind gut geschult im Umgang mit Armbrust und Bogen.


2. Mitstreiter in Gefahr
Gäbe es auch eine Strömung, die das direkte Eingreifen in Form einer Attacke auf den im Kampf verwickelten Gegner eher tolerieren würde oder wäre das bei allen ein ähnlich großer Frevel?

Jede der Strömungen stellt den Schutz der Gemeinschaft über alles. Es wäre ein Frevel den Kampfgefährten nicht zu retten.
Ausnahmen ergeben sich lediglich in vereinbarten Duellen, die ein Eingreifen Dritter natürlich verbieten.

Spielt die Ehre des Mitstreiters oder des Gegners an dieser Stelle eine Rolle?
Nein, seine Gefährten nicht zu verteidigen ist schlicht unterlassene Hilfeleistung und völlig ehrlos.


3. Magie und Armbrust Mitstreiter
Die Akzeptanz von Distanzwaffen und Magie ist vor allem vom Einsatzszenario abhängig. Streng honoristisch hat das nichts mit Kämpfen zu tun und bleibt Sache der Laienstände. Solange diese die Werkzeuge angemessen und im gerechten Sinne einsetzen sind sie also nicht zu verurteilen.



4. Selbstbezogen?
Also wäre zum Beispiel ein Honor denkbar, der zwar niemals selbst Magie oder Fernkampfwaffen einsetzen würde, aber zumindest zähneknirschend in der gleichen Gruppe wie jemand sein könnte, der das tut?
Es gibt nicht den Honor. Und natürlich akzeptieren Rondrageweihte Magier und Schützen in ihrer Gemeinde, sie sind oft selbst Schützen. Das Vademecum stellt hier sehr klar, dass der rondrianische Ehrbegriff vor allem die innere Ehre, das Ansehen des Geweihten vor der Herrin, betrifft.

5. Angeborene Ehrenhaftigkeit
Da ist das Vademecum auch klar. Unehrenhaftes Verhalten führt in der Ansicht aller Strömungen zum Verlust der ehrenwürdigen Privilegien. Egal ob ein Geweihter Ehre als angeboren, oder als Verdienst sieht.

6. Ehrenhafter Zweikampf
Ich denke hier wird durch alle Strömungen hinweg Chancengleichheit angestrebt.


7- Liturgien
Beim Einsatz der Liturgieen ist die selbe Verantwortung und Umsicht geboten wie bei anderen Maßnahmen und Waffen. Also ganz von den individuellen Ansichten abhängig.

8. Liturgiestile
Bis zu welchem Punkt wäre ein Geweihter noch entweder ein Honor, ein Salutarist oder ein Vigilant und könnte demnach den Liturgiestil erlernen und verwenden?
Diese Unterscheidung widerspricht der Setzung aus dem Vademecum. Geweihte vereinen Ansichten aller Strömungen in sich.

9. Veränderung der Prinzipien
Das ist sehr stark von der Art der Veränderung abhängig. Die uralten Prinzipien anzuzweifeln ist erstmal auf ein Versagen vor der göttlichen Aufgabe zurück zu führen. Die Prinzipien neu zu deuten und durch neue Wege besser und selbstbewusst zu befolgen ist hingegen eine positive Entwicklung.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 23.10.2021 14:23 Wenn er einen Banditen, der einen rostigen Säbel führt, mit seinem zweihändigen Rondrakamm umbolzt, wird Rondra ihm das gewiss verzeihen.
Erwarten. Erwarten, dass er den Raubmörder aus dem Verkehr zieht.

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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Na'rat hat geschrieben: 23.10.2021 15:48
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 23.10.2021 14:23 Wenn er einen Banditen, der einen rostigen Säbel führt, mit seinem zweihändigen Rondrakamm umbolzt, wird Rondra ihm das gewiss verzeihen.
Erwarten. Erwarten, dass er den Raubmörder aus dem Verkehr zieht.
Wie meinen? 😅
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Je nachdem was der Bandit auf dem Kerbholz hat, wäre der Rondrakam wohl bereits zu viel der Ehre und man könnte, nein sollte es beim Bolzen des Kriegsknechtes belassen...

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Eben, ich gehe davon aus, dass die Rondrakirche mit Raubmördern kurzen Prozess macht.

General_Gauder
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Ungelesener Beitrag von General_Gauder »

Ich frage mich in dem Zusamenhang auch ob Rondra Geweite die nicht aus dem Mittelreich stammen z.B. ein Geweiter aus den Tulamiden landen den Einsatz des Bogens vom Pferderücken aus nicht auch als eine gleichwertig hohe Waffenkunst analog zum Schwertkampf sieht. Die Amazonen welche ja ursprünglich auch eine Tulamidische strömung in der Rondra Kirche waren sehen dies ja auch so.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Hier haben wir dann wieder das Problem, dass Aventurien winzig, hervorgagend erschlossen und aufs beste vernetzt ist.

Sonst könnte man prima daraus ein Problem konstruieren. Die schwer gerüstete, aber relativ langsame und auf den Nahkampf getrimmte Kampfweise der einen gegen die leichte, relative schnelle und auf die Vermeidung des Nahkampfs getrimmte Kampfweise des anderen.
Die jeweils andere Seite betrachtet die Kampfweise des anderen als unehrenhaft/dumm.

In der Rondrakirche hingegen ist es einigermaßen wahrscheinlich, als Teil einer weltweit operierenden Organisation sogar sehr wahrscheinlich, dass man schon mehrfach Vertreten der jeweils anderen Seite begegnet ist, die zum eigenen Verein gehören.
Man sich gegenseitig erklärt und verstanden hat, dass der Fernkampf zu Pferde eine Sache ist, die jahrelange Übung verlangt, genau wie es jahrelange Übung verlangt, sein Gegenüber im Nahkampf zu Brei zu hauen.

Unabhängig von geografischen Überlegungen, hat man dann Heilige, die mit einem Streitwagen oder eben mit dem Reiterbogen unterwegs waren.
Die Rondrakirche sollte nie ein grundsätzliches Problem mit Fernkampf gehabt haben, höchsten Mal über das wie und wann streiten, aber nie über das ob.

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Ungelesener Beitrag von General_Gauder »

Ja das kann man wohl so sagen. Für mich sind eigentlich nur hinterhältige Waffen wie etwa alles was vergiftet ist oder aber auch krähenfüße bzw. Fallen jeder art für einen Rondra Geweiten ein absolutes nogo.
Die Armbrust ist da so eine sache in DSA braucht man ja ansich schon ein bisschen können um damit umgehen zu können das ist ja nicht so wie im RL wo jeder dahergelaufene Bauer nach 20min Training einen Ritter erlegt der 20 Jahre ausbildung und Training in seine Kampfkunst investiert hat. :grübeln:

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Ungelesener Beitrag von Vasall »

In Aventurien sind Rondrageweihte ja durchaus sowohl hervorragende Ritter, wie auch hervorragende Jäger und Waldläufer, wie man unschwer etwa an der Beschreibung der Sennen Nord und Bornland im Vademecum, oder an der Beschreibung der Donnerbacher Geweihten in Sturmgeboren erkennen kann.

Und die Geweihtenschaft rekrutiert sich auch im Mittelreich vornehmlich aus dem Adel, dessen vornehmster Zeitvertreib und standesgemäße Pflicht in der Jagd auf Wild, (Un)Tier und Gesindel besteht. Der Jagdkampf mit Spieß und Armbrust oder Bogen zu Pferd und auf Pirsch gilt als wichtige Übung für den Krieg, die bereits Pagen und Kriegerkadetten verinnerlichen.

Rondra, zumal gerne abgebildet als Amazone, ist gewiss auch hierfür glanzvolles Vorbild.
Das der Reiterkampf in Form des berittenen Bogenschützen in den Mittelbreiten weniger Ansehen und Verbreitung findet liegt wohl eher am abwechslungsreichen Relief, der dichten Vegetation und der feuchten Witterung.

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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Die Armbrust ist generell verpönt, der Wurfspeer als Sinnbild von Rondras Blitzen als einzige Fernkampfwaffe durchweg anerkannt.

Bögen dürfen idR. zur Jagd benutzt werden, was in den Sennen Nord und Bornland auch die Regel ist. Die Strömung der Salutaristen erlaubt den Kampf gegen eine Übermacht im Krieg, oder gegen Orks.
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Das Armbruststigma ist ja ein 1:1 Import aus dem irdischen Laterankonzil Papst Innozenz II. inklusive Wortlaut.

In etwa so "effektiv" wie im irdischen Mittelalter stellt sich die Empörung über die Armbrust und Fernwaffen an sich in Aventurien ja auch dar :censored: :wink:

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Vasall hat geschrieben: 24.10.2021 15:20 Das Armbruststigma ist ja ein 1:1 Import aus dem irdischen Laterankonzil Papst Innozenz II. inklusive Wortlaut.

In etwa so "effektiv" wie im irdischen Mittelalter stellt sich die Empörung über die Armbrust und Fernwaffen an sich in Aventurien ja auch dar :censored: :wink:
Ja, man stelle sich vor, der honorische Ronni SC wollte die Armbrust seines SC Kollegen zerbrechen.

PvP vorprogrammiert.
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Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 24.10.2021 16:23
Vasall hat geschrieben: 24.10.2021 15:20 Das Armbruststigma ist ja ein 1:1 Import aus dem irdischen Laterankonzil Papst Innozenz II. inklusive Wortlaut.

In etwa so "effektiv" wie im irdischen Mittelalter stellt sich die Empörung über die Armbrust und Fernwaffen an sich in Aventurien ja auch dar :censored: :wink:
Ja, man stelle sich vor, der honorische Ronni SC wollte die Armbrust seines SC Kollegen zerbrechen.

PvP vorprogrammiert.
Zu DSA2-Zeiten war es für manche Leute der Inbegriff von GUTEM ROLLENSPIEL (TM), dass der Ronnie dem Zwerg die Armbrust kaputtschlägt und der Zwerg sich keine neue kaufen kann, weil der Streuner ihm in der Nacht vorher den Dukatenbeutel unter dem Bart weggeklaut hat. Solche Aktionen wurden einem damals tatsächlich als tolle Möglichkeiten, seinen Charakter auszuspielen, nahegelegt. Wir können froh sein, dass man heute weiter ist.

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Oh weh oh weh, davon blieben wir zum Glück weitgehend verschont. :visierzum: :ups:

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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Im meiner Gruppe war das damals zum Glück auch nicht so, aber es gab tatsächlich Spieler aus anderen Runden, die einem davon im Schulbus vorgeschwärmt haben und das total super fanden.

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