Ist Peraine eine "Lebens"-Göttin?

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Halbblut
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Ist Peraine eine "Lebens"-Göttin?

Ungelesener Beitrag von Halbblut »

Timonidas hat geschrieben: 19.08.2021 12:17 Dann würde man zumindest genauso zu Tsa beten für gute Ernte, ne das ist Praines Zuständigkeit
Wenn denn dem Aventurier das überhaupt bewusst wäre. Aber ja, Ackerbau ist auch Aspekt Tsas.

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Herr der Welt
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Ist Peraine eine "Lebens"-Göttin?

Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

@WeZwanzig
Die IT-Quelle halte ich für wenig belastbar, in der folgenden werden z.B. Holzgolems Agrimoth zugeordnet.
Aber der Verweis auf die Empfindlichkeiten der exemplarischen Golems sowie auf die Materialzuordnungen nach erzdämonischen Domänen ist natürlich überaus sinnvoll und revidiert den weitgehend Ausschluss Tsas aus der DSA4-Homuncologie.
Daher möchte ich unter dem neuen Gesichtspunkt auf zwei Fragen eingehen. Woraus ergibt sich die Empfindlichkeit eines Golems nach DSA4/WdZ? Wie hat sich das dem zugrundeliegende Prinzip vom WdZ bis zu AvMa verändert?
Die erste Frage ist noch so zu beantworten wie zuvor. Laut WdZ ist der Ausgangspunkt das verwendete Material und der damit affine Erzdämon. Dieser wiederum bestimmt den göttlichen Widersacher. Das bedeutet aber auch, dass die Götter quasi nur über Bande, indirekt zuständig sind. Sie schützen weniger ihre eigenen Prinzipien, als dass sie sich lediglich dem Erzdämon gegenüberordnen, der dann eben für diese oder jene Materialien zuständig ist. Peraine hat somit Pech, dass Belzorashs Portfolio hinsichtlich Golemmaterial sehr überschaubar gehalten ist. Tsa wiederum brilliert in dem Segment nicht als Lebensgöttin, sondern als Widersacherin desjenigen Erzdämons, der für ganz typische Golemmaterialien steht (die Zuordnung von Holz finde ich übrigens sehr unpassend): anders, als zuvor meinerseits behauptet, teilt sich die Junge Göttin hier den ersten Platz mit Ingerimm (als Gegenspieler des "Material-Erzdämons" schlechthin; WdZ gesteht hier übrigens auf der Regelebene zu, dass die Myraner recht haben, wenn sie nicht Agrimoth unangefochten vier Unelemente zusprechen).
Das hier durchscheinende Prinzip ist noch sehr Entitäten bezogen antagonistisch orientiert, also auf den individuellen Dualismus zwischen Erzdämon und Gottheit ausgerichtet. Wenig - weniger als ich dachte - findet das Prinzip der abstrahierten Gegensätze Anwendung, welches mit Kategorien wie Lebens- oder Totengottheit arbeitet und somit weniger stark auf die zwölfgöttlichen Kerngottheiten fokussiert ist. Das kam erst in der DSA4-Spätphase auf (oder war zu jener Zeit in Myranor schon präsent), wirkt aber in DSA5 offensichtlich weiter. Und zwar noch verstärkt dadurch, dass Materialaffinität der Golems gar keine Rolle spielt, sondern das reine Prinzip des künstlich geschaffenen Lebens eben jener natürlichen Geburt entgegensteht, für die u.a. bzw. "z.B." (wie es bezeichnender Weise im DSA5-Regeltext lautet) Tsa steht. Daher würde ich folgender Aussage auch nicht zustimmen:
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 19.08.2021 12:51 Zur Verwirrung trägt vielleicht auch bei, dass ausgerechnet hier nur eine Gegengottheit genannt wird. Sonst ist es bei der Beschreibung der Verwundbarkeiten soweit ich weiß üblich, dass auch nicht-alveranische Götter aufgezählt werden (bei Dämonen der Domäne Xarfai bspw. neben Rondra dann auch stets Kor, Brazoragh und Shinxir, bei der Domäne Gal'k'zuul neben Efferd dann auch stets Swafnir und Numinoru, bei Tijakool neben Boron stets auch Marbo und Tairach usw.). Es gibt Domänen, bei denen es komplizierter ist, weil nicht alle Dämonen die gleichen Verwundbarkeiten haben (v.A. Widharcal), aber ich meine, Calijnaar ist der einzige Fall, in dem wirklich immer die gleichen Verwundbarkeiten vorliegen und trotzdem nur die alveranische Gegengottheit auftaucht.
So richtig die Aussage im Allgemeinen auch ist - dass das auf einzelne Entitäten bezogene Antagonistenmodell an seine Grenzen stößt, wenn Gottheiten jenseits des Zwölferpantheons sinnvoll eingebunden werden sollen (ohne jede einzeln zu listen) -, so betrifft sie den Fall hier, also v.a. die DSA5-Setzung. Das wird dadurch deutlich, dass der Status Peraines gegenüber Golems nicht eindeutig oder unter bestimmten externen Voraussetzungen (z.B. den Gruppenkonsens oder die konkrete Kampagnenausrichtung) geklärt wurde, während etwa die Zuständigkeit Satuarias nie in Frage gestellt wurde, sondern sie konsequent als Beispiel für eine andere Lebensgöttin genannt wurde. Wäre von Meeres- oder Totengöttern die Rede, so würde Swafnir und Numinoru bzw. Tairach und Marbo ebenso klar inkludiert, wie Tsa und Satuaria (und wohl auch Nurti) als Lebensgötter aufgefasst werden können. Der Streitfall liegt in der Perainefrage.

Ich persönlich sympathisiere mit dem Gedanken, dass verschiedene Golems andere Empfindlichkeiten aufweisen und dass der göttliche Gegenspieler sich nicht am jeweils angerufenen Erzdämon orientieren muss, denn es scheint ja ohnehin nicht so zu sein, dass auch tatsächlich die jeweilige Domäne (als Merkmal/Quelle) ihre Kraft spendet, sondern sich nur allgemein um dämonische Macht zu handeln. Mithin plädiere ich für eine Mischung der umrissenen Prinzipien. Peraine wäre also bei Holzgolems nicht deswegen zuständig, weil (einmal angenommen) Holz Belzorash zugeordnet würde, sondern weil die Göttin für den Schutz der Pflanzen - als Teil der (in DSA) unbelebten Natur - steht. Zentral wäre auch hier die Materialität bzw. deren Missbrauch, aber nicht über den Umweg erzdämonischer Affinität, sondern direkt bezogen auf die göttlichen Aspekte.

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Grumbrak
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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

Herr der Welt hat geschrieben: 20.08.2021 09:10 Das hier durchscheinende Prinzip ist noch sehr Entitäten bezogen antagonistisch orientiert, also auf den individuellen Dualismus zwischen Erzdämon und Gottheit ausgerichtet. Wenig - weniger als ich dachte - findet das Prinzip der abstrahierten Gegensätze Anwendung, welches mit Kategorien wie Lebens- oder Totengottheit arbeitet und somit weniger stark auf die zwölfgöttlichen Kerngottheiten fokussiert ist.
Genau das ist in meinen Augen das Problem. Wir versuchen ständig das Chaos in Bahnen zu lenken, in Gruppen zu stecken, zu Kategorisieren, Katalogisieren und "Gegenpartner" zu schaffen.

Ein Erzdämon kann durchaus in verschiednenen Bereichen verschiednene Gegen-Götter haben. Ich will das mal losgelöst von Agrimoth/Asfaloth machen:
Nagrach z.B. Eis, gnadenlose Hatz der Gegenpart wäre Firun (oder Ifirn) hier mag keiner streiten.
Dämonisches Eis mag sowohl durch reines elementares Eis (Firun), als auch durch Humus (Gegenelement zu Eis, Leben also Peraine, Tsa) verletzt werden. Die gnadenlose Hatz, die wilde Jagd der Niederhöllen, Karmanthis können vielleicht nicht über die Schwelle eines Travia geweihten Hauses kommen. Es bietet solange Schutz, bis die Dämonen durchs Dach / Fenster? gebrochen sind... Eine kleine Verschnaufpasen vielleicht.

Man darf als Meister nicht zu exakt sein aber auch nicht zu lasch. Einen sinnvollen (nachvollziehbaren) Mittelweg empfehle und empfinde ich als angemessen.

Ist Peraine eine Lebensgöttin. Ja, ebenso wie Tsa, Tsatuaria, Satuaria und andere "Mischformen"...

Corlon
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Ungelesener Beitrag von Corlon »

Vielen Dank für eure Diskussion. Ich habe in meiner geplanten Kampagne jetzt Steingolems durch Steineichengolems ersetzt und ansonsten Fleischgolems sowie allerlei kleine Pflanzengolems reinstrukturiert. Da der "Oberboss" ein Belzorash-bessessener Seuchenerz Golem sein wird, sollten auch seine Lakaien gegen Peraine empfindlich sein. Ich bin jetzt gespannt wie meine Gruppe nach der Sommerpause handeln wird :ijw:

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