Levthan, seine Geschichte und sein Kult

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Levthan seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Herr der Welt hat geschrieben: 10.08.2022 13:48 Es gibt sicherlich auch in der DSA-Welt Männer- und Frauenbilder, recht verschiedene sogar. Man bedenke allein die Möglichkeit, dass Echsen, Insektoide oder andersartige Wesen die beiden Gottheiten verehrten oder verehrt haben könnten, um die Mannigfaltigkeit männlicher oder weiblicher Prinzipien zu erahnen.
Man beachte hierbei, dass die Echsenvölker kanonisch zwar Tsa und Satuaria anbeteten (als getrennte Entitäten, obwohl die Aufspaltung Tsatuarias erst unmittelbar vor dem von ihnen beherrschten Zeitalter stattfand) - nicht aber Levthan. Stattdessen wird der laut Noleander Kupferstein "Sumu, das Weybliche, die Endlichkeyt und alles, was werde" repräsentierenden Sad'Huarr ihr Bruder Sad'Navv, also "Los, das Mannische, die Unendlichkeyt und alles, was ist" entgegengestellt.

Levthan-Verehrung würde bei den Echsen ohne eine massive Umdeutung seiner Aspekte auch wenig Sinn machen, reden wir doch von einem Volk, das Sexualität nur sehr instrumentell als Mittel zur Fortpflanzung betrachtet und ganz generell keine einzige der typischen Sex/Liebes/Ehe-Gottheiten verehrt hat, auch Rahja und Travia kommen bei ihnen ja nicht vor, genau so wenig wie andere männliche Fruchtbarkeits-Gottheiten als Levthan (bspw. Brazoragh). Das übernehmen Zsahh und Sad'Huarr, die in ihren Aspekten noch auffällig nah bei einander sind (Leben / Erde / Geburt für Ssad'Huar bzw. Fruchtbarkeit / Wiedergeburt / Wandlung für Zsahh).

Satuaria ist also auch bei den Echsen Teil einer Mann-Frau-Binarität, aber ohne Levthan.
Hina hat geschrieben: 09.08.2022 20:25 Die aventurische satuarische Tradition stammt aber laut Beschreibung in DDZ weit unmittelbarer von Era'Sumu als die gueldenlaendische Kutur allgemein.
WdG nennt als Ursprung der satuarischen Tradition stattdessen den echsischen Sad'Huarr-Kult, das ist allerdings gut im Kapitel über die Achaz-Götter versteckt und wird auch als Mutmaßung präsentiert.

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Herr der Welt
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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

@Timonidas zu diesem Beitrag:
Warum Autoren ausschließlich Heilungsgöttinnen geschaffen haben, ist so irrelevant, wie die Zuordnung als kontingent und indifferent gelten kann (zumal es für Gift oder Natur nicht stimmt). Über Männer- und Frauenbilder in der DSA-Welt erfahren wir dadurch nichts.
Ich glaube, den zweiten Absatz hast du missverstanden: (1) Die Bilder, die du von Travia, Praios, Firun (hier teilweise) und Phex entwirfst, sind tatsächlich Karikaturen und entsprechen in der Form wohl kaum Vorstellungen innerhalb der DSA-Welt (es sei denn, man mag die Gottheit nicht besonders oder möchte sie aus anderen Gründen diffamieren). Sollte es sich um rhetorische Zuspitzungen handeln, so geht darüber die argumentative Kraft verloren. (2) Ich habe nicht gesagt, dass Levthan als Gottheit der Männlichkeit und Satuaria als Gottheit Zerrbilder wären, sondern dass sie es unter den Annahmen wären, die ich in dem Zitat genannt habe (dass also Gift ein weiblicher Aspekt wäre etc.).
Man sollte bei den Aspekten - auch hier wiederhole ich mich - beachten, dass sie grundlegend nebeneinanderstehen und nicht durchweg aufeinander bezogen werden müssen. Nur weil bekannte Levthan-Kulte den Aspekt der Männlichkeit besonders betonen, muss das nicht für alle gelten.

Es kristallisieren sich unterschiedliche und schwer vereinbare Bilder der Spielwelt heraus. Solange im Wesentlichen mit Befindlichkeiten und vorgeblich offensichtlichen Zusammenhängen argumentiert wird, erscheint mir die weitere Diskussion entlang dieses Stranges müßi. Zumal sich allmählich Wiederholungen einstellen. Ich denke, es ist genug dazu gesagt, dass sich jeder Leser ein Bild machen kann.
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 10.08.2022 16:14Dass es falsch war, sie zu importieren, weil sie aufgrund der bisherigen Setzung zu den Geschlechterrollen im myranisch geprägten Aventurien so eigentlich nicht existieren können bzw. sollten.
Teilweise. Aber bei der genannten ur-tulamidischen Tradition, die ich in den ersten Überlegungen nicht berücksichtigte, kann man das anders werten. Bei der Tradition aus Erasumu sehe ich das nicht ganz so eindeutig, weil zwischen dem Bild, wie es UdSP zeichnet, und dem Auszug der Hexateer Jahrtausende liegen, in denen verbriefter Maßen sich einiges änderte (und mehr sich geändert haben könnte). Das wollte ich aber aufgrund der großen Unbekannten nicht weiter vertiefen, zumal wir auch in Erasumu keine Reproduktion irdischer Geschlechterbilder sehen (ist ja eher Modell Bonobo).
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 10.08.2022 16:16Man beachte hierbei, dass die Echsenvölker kanonisch zwar Tsa und Satuaria anbeteten (als getrennte Entitäten, obwohl die Aufspaltung Tsatuarias erst unmittelbar vor dem von ihnen beherrschten Zeitalter stattfand) - nicht aber Levthan.
Ich wollte auf die tendenziell gravierende Pluralität möglicher Götterbilder in der DSA-Welt hinaus, die natürlich vom jeweiligen Weltbild (wozu auch Männer- und Frauenbilder gehören) abhängt. Sicherlich ist eine Konsequenz, dass man manche Gottheiten (Levthan) ausklammert und bei anderen bestimmte selektiert (explizite Weiblichkeit, jedenfalls - logischerweise - mit Vorstellungen menschlicher Kulturen, bei Satuaria).

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Timonidas hat geschrieben: 10.08.2022 16:01 Die Frage die zu klären wäre was genau Levthan repräsentiert, nur Lust und alles was damit zusammen hängt (Rausch, Begierde, unbeherrschte Emotionen ect.) oder auch Männlichkeit. Ich glaube nach wie vor es ist offensichtlich.
Aus meiner Sicht repräsentiert Levthan zunächst einmal Lust, Rausch, Begierde, insbesondere nach DSA5-Setzung auch Wein, und insoweit ist er erstmal sehr parallel zu Rahja.

Im Unterschied zu Rahja repräsentiert er auch Unbeherrschtheit, Emotionen und das Wandeln am Abgrund. Rahjas Domäne ist die Harmonie, Rahja-Geweihte sind angehalten, möglichst nicht in Extreme zu verfallen, weil das die Harmonie stört. Levthan fällt in Extreme, in dieser Hinsicht ist er Efferd deutlich näher als Rahja. Die spannende philosophische Frage, die sich daraus ergibt, wäre, was das für einem möglichen "Kult" bedeutet, und welche Lehren man daraus zieht: Ist es erstrebenswert, nach durchzechten Nächten mit Kater aufzuwachen - oder ist das ein Charakteristikum von blutigen Anfängern, und der wahre Rausch-Experte weiß genau, wann er aufhören muss und wandelt immer gekonnt am Abgrund, ohne hinein zu fallen?

Außerdem repräsentiert Levthan für mich auch Wildheit, Wildnis und Natur. Allein schon durch seine Repräsentation als Widder. Schafe und Ziegen sind selbst unter den gezähmten Tieren eher wild und ungezähmt, Hirten und Schäfer waren historisch gesehen oft Grenzgänger und Außenseiter. Auch das ist eine Abgrenzung zu Rahja, die ich ehrlich gesagt aventurisch insbesondere in ihrer mittelreichischen Prägung stärker in Städten und zivilisierteren Gesellschaften verordne, auch wenn sie natürlich als Wein- und Pferde-Göttin in bestimmten Regionen einen deutlich aufgewerteten Natur-Aspekt hat. Insofern kann man über diese Sache auch trefflich und gerne diskutieren.

Darüber hinaus steht Levthan für den Phallus. Das legen alleine seine Hörner nahe. Gehörnte Götter sind meist Phallus-Symbole. Der Widderstab und andere Aspekte verstärken das bei Levthan noch. Jetzt kann man anschließend darüber diskutieren, inwieweit der Phallus wiederum selbst ein Symbol für Männlichkeit ist. Oder für ein klassisches christlich-europäisches Männlichkeitsbild. Frauen können ja auch Spaß an einem Phallus haben, ohne dass da ein Mann dranhängt. Homosexuelle Männer können Spaß an einem Phallus haben. Der Phallus allein steht zunächst mal vor allem für Fruchtbarkeit und Sexualität, und ironischerweise steht er tatsächlich wortwörtlich gesehen zunächst mal deutlich mehr für das von dir zitierte "Mensch mit Glied" als für "Mann".

Und zuletzt hat Levthan einen Egoismus- und Hedonismus-Aspekt. Jetzt ist abermals die Frage, was das für einen eventuellen "Kult" bedeutet. Der (philosophische) Hedonismus ist ja ein in weiten Teilen eher missverstandenes Konzept und fußt tatsächlich stärker auf einem Kantschen Imperativ als auf klassischem Egoismus: "Strebe nach Glück, aber das schließt mit ein, dass du auf andere Menschen Rücksicht nimmst, denn sonst, wenn jeder so denkt, kannst du nicht nach Glück streben, weil alle anderen dir schaden." Auf Egoismus allein lässt sich keine Gesellschaft gründen, und der Egoist braucht die Gesellschaft um ihn herum, die ihn aushält und versorgt. Es sei denn natürlich, er macht sich wirklich autark und verzichtet auch bewusst darauf, sich "aushalten" zu lassen und anderen mit seiner Haltung zu schaden. Also stellt sich darauf die Frage: Wie würde sich ein hedonistischer, auf Genuss ausgerichteter Kult organisieren? Wie würde sich eine Kirche, die sich daraus entwickeln will, organisieren? Darauf gibt es bislang aventurisch keine Antworten. Die bisherigen Levthanis, die uns begegnet sind, haben da eher kleinteilig gedacht und vor allem an sich selbst, also in einem selbstzentrierten Hedonismus, der auf Kosten von anderen lebt. Das ist ein mögliches Modell, aber damit wird man, aus meiner Sicht, keinen erfolgreichen Kult aufbauen können, der größer ist, als eine Gruppe von Außenseitern.

Im Gegenzug gibt es natürlich auch Strömungen, in denen man Egoismus positiv interpretieren kann: Lass dich nicht ausznutzen! Denk an dich selbst! Der moderne Begriff von "Selfcare" - achte auf dich. Damit wäre Levthan dann wieder näher an Phex, der diesen Bereich repräsentiert in Aventurien wie sonst kaum jemand: Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex. Trotzdem setzt sich die Phexkirche aber eben Grenzen, oder gibt sich eine Moral, mit der sie sich davor schützt, als allzu verbrecherisch und ausbeuterisch wahrgenommen zu werden. Ich habe bislang im offiziellen Aventurien keinen Levthans-Anhänger getroffen, der sich ähnliche Fragen gestellt hätte.

Damit sind wir natürlich wieder bei der Frage, die hier schon mehrfach aufgeworfen wurde: Was soll Levthan sein? Moralisch fragwürdig, aber konstruktiv? (Modell Phex) Oder moralisch fragwürdig und destruktiv? (Modell Namenloser) Im zweiten Fall hätte er im Zwölfgötter-Pantheon nichts zu suchen.
Timonidas hat geschrieben: 10.08.2022 16:01
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 14:07Davon abgesehen gibt es natürlich sehr viele männliche Götter der Heilung in irdischen Gesellschaften, sobald man mal über den Tellerrand hinausschaut. Genauso wie es eine ganze Reihe an Kriegs-Göttinnen in unterschiedlichen Kulturen gibt.
Ich sprach auch explizit von aventurischen Göttern, aber danke für die Belehrung.
Dieser Absatz war nicht als Belehrung gemeint, sondern als allgemeiner Gedanke, der mich selbst als Adressat einschließt.

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Timonidas hat geschrieben: 10.08.2022 16:01 Ich sprach auch explizit von aventurischen Göttern, aber danke für die Belehrung.
Naja, da wäre immernoch Pateshi.

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Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 14:07 Rollenspiel-Autoren, die von diesen Klischees bewusst oder unterbewusst beeinflusst sind, entwerfen ein fiktives Pantheon, indem sie diese Logik reproduzieren und sie in eine Welt implementieren, in der aber eigentlich Männer- und Frauenrollen ganz anders gelebt und interpretiert werden, als es irdisch der Fall ist.

Das sagt am Ende eben mehr über uns irdische Menschen aus, als es über die derischen Darstellungen und Vorstellungen von Mann und Frau aussagt.
Ich denke, die Reihenfolge müsste vielmehr lauten: Erst wurden sie implementiert, dann folgte die Ausgestaltung der Welt.

Mit Bedeutung versehen wurde alles Erdachte ja erst im Laufe der folgenden Jahre. Zunächst mal gab es ein paar nette Ideen ohne allzu viele Hintergedanken. ("So, da Wikinger, da Mantel und Degen, da Spätmittelalter, da Araber, für jeden was dabei!") Auch die Götter waren ganz deutlich der Vorstellung von einem Pantheon schlechthin entlehnt: dem griechisch-römischen Konzept. Das war an der Aufteilung der Zuständigkeiten erkennbar, an dem ersten Bild im Ausbau-Spiel noch deutlicher, und dachte man an Tempel, dachte man sofort an griechisch-römische Sakralbauten. (Das ging Yüce und den Innenillustratoren ja genauso.) Wovon hätte man sich 1984 denn auch groß inspirieren lassen sollen? Jedes Kind kannte griechische und römische Götter, dann noch eine Handvoll nordische, aber das war's dann auch.

Auch denke ich nicht, dass mit der revolutionären "Frauen und Männer sind einander ebenbürtig"-Philosophie gemeint war, dass sich die Geschlechter nur durch ihre Geschlechtsmerkmale unterscheiden und von der charakterlichen Veranlagung her überhaupt nicht. Das war m. E. ja weniger als durchdachte innerweltliche Setzung geplant als vielmehr als Signal: "Niemandem sind durch sein Geschlecht Grenzen gesetzt, jeder kann alles spielen." Zu einem echten innerweltlichen Konzept wurde ja auch das erst später.

Nicht, dass das alles eine große Rolle spielte. Aber ich bin nach wie vor fasziniert davon, mit wie viel Leben und schließlich einer ganz eigenen Identität viele einst sehr simple und teilweise auch wirklich nicht gut durchdachte Ideen erfüllt wurden.

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Timonidas
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Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Aus meiner Sicht repräsentiert Levthan zunächst einmal Lust, Rausch, Begierde, insbesondere nach DSA5-Setzung auch Wein, und insoweit ist er erstmal sehr parallel zu Rahja.
Ja wobei zu den Aspekten finde ich das die Auswahl realtiv arbiträr ist. Die Aspekte die wir kennen sind weder absolut noch zweifelsfrei richtig. Sie sind lediglich die Zusammenfassung aller Aspekte die unterschiedliche Kulte der jeweilen Gottheit zuordnen. Manchmal haben Götter bestimmte Aspekte nicht obwohl sie sie eigentlich haben sollten, zum Beispiel hat Peraine nicht den Aspekt Leben. Und auch die Aspekte selbst sind nicht zwangsläufig als identisch zu verstehen. Um mal wieder zu Levthan zu kommen, zum Beispiel haben sowohl Levthan als auch Rahja den Aspekt "Lust", ich persönlich sehe da aber ganz unterschiedliche Ausformungen der Lust, auf der einen Seite die wilde rohe und nehmende Lust Levthans, und auf der anderen Seite die zärtlich sinnliche und gebende Lust Rahjas. Aus diesen Gründen würde ich in eine reine Auflistung der Aspekte (die offiziell sind und die wir kennen) nicht zu viel hineininterpretieren. Man muss auch den Kontext sehen. Lust, Rausch, Begierde und Wein, das alles hätte man auch unter einem Sammelbegriff wie Genuss fassen können. Rahja und Levthan wären dann zwar beide Gottheiten des Genusses, aber halt mit stark unterscheidender Ausformung.
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Die spannende philosophische Frage, die sich daraus ergibt, wäre, was das für einem möglichen "Kult" bedeutet, und welche Lehren man daraus zieht: Ist es erstrebenswert, nach durchzechten Nächten mit Kater aufzuwachen - oder ist das ein Charakteristikum von blutigen Anfängern, und der wahre Rausch-Experte weiß genau, wann er aufhören muss und wandelt immer gekonnt am Abgrund, ohne hinein zu fallen?
Der Kater kann ja als Levthangefälliges Opfer betrachtet werden. Ein wichtiger Aspekt des Levthan Kultes ist ja der Aufenthalt in der Niederhölle, Levthan ging in die Niederhölle und kehrte anschließend zurück. Auf seinen Kult übertragen könnte man den Kater (Werwolf) und das Leiden nach der Party als Repräsentation von Levthans Aufenthalt in der siebten Sphäre betrachten. Man würde sich also bewusst so stark die Birne weg ballern dass man am nächsten Tag sprichwörtlich durch die Hölle gehen muss. Genau wie Levthan.
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Frauen können ja auch Spaß an einem Phallus haben, ohne dass da ein Mann dranhängt. Homosexuelle Männer können Spaß an einem Phallus haben. Der Phallus allein steht zunächst mal vor allem für Fruchtbarkeit und Sexualität, und ironischerweise steht er tatsächlich wortwörtlich gesehen zunächst mal deutlich mehr für das von dir zitierte "Mensch mit Glied" als für "Mann".
Ich finde diese Aussagen widersprüchlich. Erstmal steht der Phallus in erster für ein Männlichkeitssymbol, ein Phallusförmiges Objekt mit dem Frauen Spaß haben können ist zumindest kulthistorisch kein wichtiger Aspekt dieser Symbolik. Und du sagst es ja selbst, es geht um Sexualität und Fruchtbarkeit, aber auch um Kraft. Interessant finde ich dass du homosexuelle Männer erwähnst. Irgendwie wurde das meines Erachtens nach nie mit Levthan in Verbindung gebracht. Aber der griechische Gott Eros, der zusammen mit Dionysus sehr viele Parallelen mit dem aventurischen Levthan aufweist, galt als Schutzpatron der homosexuellen Männer. Das könnte man eigentlich auch nach Aventurien übertragen, ein Mann der Männer liebt fühlt sich zu einem männlichen Gott der Lust womöglich eher hingezogen als zur weiblichen Rahja.
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Also stellt sich darauf die Frage: Wie würde sich ein hedonistischer, auf Genuss ausgerichteter Kult organisieren? Wie würde sich eine Kirche, die sich daraus entwickeln will, organisieren? Darauf gibt es bislang aventurisch keine Antworten. Die bisherigen Levthanis, die uns begegnet sind, haben da eher kleinteilig gedacht und vor allem an sich selbst, also in einem selbstzentrierten Hedonismus, der auf Kosten von anderen lebt. Das ist ein mögliches Modell, aber damit wird man, aus meiner Sicht, keinen erfolgreichen Kult aufbauen können, der größer ist, als eine Gruppe von Außenseitern.
Orgien und Feiern werden sicher das Standardform der kultischen Zusammenkunft sein. Ich kann mir bei Levthan auch sehr gut geheimkultische Elemente vorstellen. Nach dem Vorbild der römischen Bacchanalien in denen die Eingeweihten angeblich zu ausgelassenen Orgien getroffen und jeder nur erdenklichen Schandtat gefrönt haben. Die Bacchanalien wurden glaube ich irgendwann verboten weil dort auch Verbrechen gegen den Staat und andere Intrigen geplant wurden, auch das würde zu Levthan passen. Die geheimen Riten könnten den Ort darstellen in der die finsterste Seite Levthans zum Vorschein kommt. Im griechischen Dionysus Kult gab es wohl den Ritus dass sich seine Anhänger durch Drogenkonsum in einen ekstatischen Wahn versetzt haben in dem sie gefeiert, gevögelt und getanz haben. Höhepunkt solcher Riten war dann das zerreißen eines Tieres (meistens Ziegen) oder sogar eines Menschen und der Verzehr des rohen Fleisches. Menschenopfer würde ich in DSA lieber weg lassen, das Tieropfer in Form von Zerreißen (Spragamos) passt aber aus zwei Gründen finde ich recht gut zu Levthan zum einen ist es natürlich ein roher Kraftakt, zum anderen könnte diese repräsentativ für die Aufspaltung Tsatuarias durch einen Gewaltakt stehen. Öffentlich würde der Kult sich aber weit harmloser geben, nicht "Rahja harmlos", aber eben mit weniger brutalen und rohen Riten.
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Im Gegenzug gibt es natürlich auch Strömungen, in denen man Egoismus positiv interpretieren kann: Lass dich nicht ausznutzen! Denk an dich selbst! Der moderne Begriff von "Selfcare" - achte auf dich.
Levthan hat ja auch die Aspekte Körper und Schönheit, ich kann mir also auch eine Gruppe Levthanier sehr gut als klassische Gym Bros vorstellen bei denen Bodybuilding und Körperpflege im Vordergrund stehen. Auch "selbsthilfe" Elemente wie man sie aus der "Pick-Up Community" kennt würden gut zu Levthan passen, die haben ja auch oft sektenartigen Charakter.
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Trotzdem setzt sich die Phexkirche aber eben Grenzen, oder gibt sich eine Moral, mit der sie sich davor schützt, als allzu verbrecherisch und ausbeuterisch wahrgenommen zu werden. Ich habe bislang im offiziellen Aventurien keinen Levthans-Anhänger getroffen, der sich ähnliche Fragen gestellt hätte.
Bei Phex wird das Verbrechen der Herausforderung wegen geduldet, ob das zu Levthan genauso passt? Also Verführung kann auch ne Herausforderung sein, bei Vergewaltigung wirds natürlich schwer, wenn man sich darauf beschränkt besonders starke Männer und Frauen zu vergewaltigen, macht es das weniger verwerflich? Ich hab da so meine Zweifel. Andererseits glaube ich schon dass die meisten Levthan Kulte "echte" Vergewaltigung ablehnen. Auch aus reinem Eigeninteresse weil eine vergewaltigende Sekte sehr schnell den Zorn der Allgemeinheit auf sich ziehen würde. Was ich mir aber sehr gut vorstellen kann ist die Vergewaltigung als eine Art Ritual, bei dem eine freiwillige (!) Frau (oder auch Mann) vom Geweihten im rituellen Sexakt körperlich überwältigt werden muss. Dadurch wird die Verwerflichkeit schon entschärft.
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Was soll Levthan sein? Moralisch fragwürdig, aber konstruktiv? (Modell Phex) Oder moralisch fragwürdig und destruktiv? (Modell Namenloser) Im zweiten Fall hätte er im Zwölfgötter-Pantheon nichts zu suchen.
Wieso nicht beides? Levthan kann man sehr leicht sowohl positiv (Lust, Schönheit, Fruchtbarkeit, Kraft) wie auch negativ (Dominanz, Zwang, Intrige, Zügellosigkeit) umschreiben. Ich kann mir daher auch für seinen Kult alles an lokalen Variationen vorstellen, konstruktive Levthanis die die negativen Asekte ablehnen wie Koscher Phex Geweihte den Diebstahl, destruktive Geheimkulte wie man es aus Al'Anfa kennt, aber auch ein Zwischending wo man versucht das destruktive zu kontrollieren und/oder zu entschärfen.
Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26Dieser Absatz war nicht als Belehrung gemeint, sondern als allgemeiner Gedanke, der mich selbst als Adressat einschließt.
Tut mir leid dann habe ich das falsch verstanden.
Satinavian hat geschrieben: 10.08.2022 18:27Naja, da wäre immernoch Pateshi.
Von Pateshi hab ich noch nie gehört, aber laut wiki aventurica ist das ein tharunischer Gott und damit kein aventurischer. :lol:

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chizuranjida
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Aryador hat geschrieben: 10.08.2022 17:26 Aus meiner Sicht repräsentiert Levthan zunächst einmal Lust, Rausch, Begierde, insbesondere nach DSA5-Setzung auch Wein, und insoweit ist er erstmal sehr parallel zu Rahja.

Im Unterschied zu Rahja repräsentiert er auch Unbeherrschtheit, Emotionen und das Wandeln am Abgrund. Rahjas Domäne ist die Harmonie, Rahja-Geweihte sind angehalten, möglichst nicht in Extreme zu verfallen, weil das die Harmonie stört.

Außerdem repräsentiert Levthan für mich auch Wildheit, Wildnis und Natur.
Wenn man den Levthan&Satuaria-Mythos als Grundlage nimmt könnte man es auch so verkürzen:

Rahja: anderen Freude bereiten
Levthan: Ich will meinen Spaß, egal, ob das dem/der anderen passt oder nicht.
Blekelel: Meinen Spaß kriege ich daraus, dass ich den/die andere quäle, hähähä.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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chizuranjida hat geschrieben: 11.08.2022 01:34 Wenn man den Levthan&Satuaria-Mythos als Grundlage nimmt könnte man es auch so verkürzen:

Rahja: anderen Freude bereiten
Levthan: Ich will meinen Spaß, egal, ob das dem/der anderen passt oder nicht.
Blekelel: Meinen Spaß kriege ich daraus, dass ich den/die andere quäle, hähähä.
Das klingt einleuchtend, aber ich habe da ein gewisses Problem mit, weil "consent" die Wasserscheide in sexuellen Beziehungen ist. Und das ist recht eindeutig, da gibt es kein Bisschen oder Halb-Halb. Entweder geschieht etwas einvernehmlich oder nicht. Wenn es "so halb einvernehmlich" war, war es nicht einvernehmlich. "Ich will meinen Spaß, egal was der/die andere dabei fühlt" klingt für mich ziemlich stark noch non-consent. Und das wäre für mich bereits Belkelel.

Es ist ja kein Zufall, dass die Szene, die besonders stark mit diesen Aspekten spielt, nämlich der gesamte Bereich BDSM, sich da selbst ziemlich harte und eindeutige Regeln gibt (auch wenn es natürlich innerhalb der Szene Personen gibt, die diese Regeln bewusst oder unbewusst überschreiten oder brechen). Das wäre also ein klassisches Beispiel von Personen, die sich umso deutlicher bewusst sind, dass sie ihre Phantasien nur dann sinnvoll ausleben können, wenn sie gleichzeitig einem Korsett an Regeln und einem Moralkodex folgen.

Außerhalb des sexuellen Kontexts wird die Grenze ein wenig fluider, man kann ein bisschen im Sinne von Phex argumentieren mit "Naja, wenn du dich übervorteilen lässt, bist du auch selbst schuld". Zum Beispiel im Sinne von "Ich habe dir schöne Augen gemacht, dir was vorgegaukelt und dadurch deine Gastfreundschaft ausgenutzt, deine Naivität ausgenutzt und mich von dir durchfüttern lassen und bin am nächsten Tag verschwunden, während du glaubtest, vielleicht wäre ich ein langfristiger Freund/Gefährte."

Die gesellschaftlich anerkannte Variante davon wäre aber trotzdem erst der Trickbetrüger, der sich gezielt Opfer aussucht, die auf ihre eigene Eitelkeit hereinfallen. Also die Frau oder den Mann ausnutzen, die sich für unwiderstehlich halten und selbst Egoisten sind. Das wäre das Pendant zum Robin-Hood-Image, das ja auch ein Image ist: "Den Reichen nehmen und den Armen geben" - natürlich ist da eine Hybris dabei, selbst festzulegen, wer reich und wer arm ist und in der Realität werden die meisten Menschen wohl daran scheitern. Wenn der Fahrraddieb dem E-Bike-Besitzer das E-Bike klaut, dann ist der E-Bike-Besitzer vermutlich wohlhabender. Trotzdem ist es aber ein Verbrechen.

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Herr der Welt hat geschrieben: 10.08.2022 16:36 Ich wollte auf die tendenziell gravierende Pluralität möglicher Götterbilder in der DSA-Welt hinaus, die natürlich vom jeweiligen Weltbild (wozu auch Männer- und Frauenbilder gehören) abhängt. Sicherlich ist eine Konsequenz, dass man manche Gottheiten (Levthan) ausklammert und bei anderen bestimmte selektiert (explizite Weiblichkeit, jedenfalls - logischerweise - mit Vorstellungen menschlicher Kulturen, bei Satuaria).
Ja, mir geht es auch primär um das Bild der jeweiligen Götter in ihren verschiedenen Kulten. Das Wesen, das dahinter steht, ist aus dem in neueren Editionen vorherrschenden Götterverständnis heraus viel schwerer fassbar und bei weitem nicht so stark anthropomorphisiert wie früher mal. Ich finde es bspw. diskutabel, ob man bei Gottheiten überhaupt davon reden kann, dass sie ein Geschlecht haben. Wie soll das aussehen? Ein biologisches Geschlecht ist eh direkt raus bei gar nicht an einen physischen Körper gebundenen Wesen. Die können jeden Körper haben, den sie wollen oder auch gar keinen. Das ist für eine Gottheit so trivial wie für uns eben das T-Shirt wechseln.

Daraus folgt nicht zwangsläufig, dass Gottheiten geschlechtslos sind. Es ist ja nicht so, dass Geschlecht unmittelbar aus der Körperlichkeit resultiert, es liegt im Normalfall nur eine Kongruenz zwischen biologischem Geschlecht, sozialem Geschlecht und Geschlechtsidentität vor. Aber bei Göttern können wir bei keiner dieser Dimensionen sagen, ob es die bei denen überhaupt gibt. Vielmehr sehen wir, dass Gottheiten (darum benutze ich weitgehend den geschlechtsneutralen Terminus, statt von Göttern oder Göttinen zu reden) in verschiedenen Kulturen unter verschiedenen Geschlechtern angebetet werden. Das betrifft sogar eine Gottheit, über die wie hier im Thread reden.

Satuaria wird nämlich bei den Tulamiden, und zwar insbesondere bei denen in der Levthans- und Rahja-Stadt Fasar, als "der zweigeschlechtliche Jäger" Atvarya angebetet. Atvarya hat auf der in LdES abgebildeten Fasarer Statue ein paar sehr weibliche Attribute, große Brüste und eher weibliche Gesichtszüge und Statur, macht gleichzeitig aber untenrum auch eindeutig Levthan Konkurrenz, was ... Größe und Härte angeht. Ist das eine menschliche Setzung? Hat sie sich den Fasarern in dieser Form offenbart, weil es ihr aus irgend einem Grund sinnvoll erschien? Rondra war bei den patriarchalischen Urtulamiden der männliche Gott Ra'andra. War das strategisch motiviert, wusste Rondra, dass sie so mehr Anhänger findet? War das einfach die kulturell bedingte Interpretation einer göttlichen Erscheinung, ist also eine Setzung der Sterblichen? Oder sind Rondra und Satuaria auf irgend eine Art trans?

Wir können das nicht wirklich sagen. Die Antwort darauf finden wir auf einer Ebene, die für das Spiel kaum relevant ist, die liegt in der 5. Sphäre. Das macht es auch schwierig, Levthan primär als Gott der Männlichkeit zu setzen und Satuaria primär als Göttin der Weiblichkeit. Ich sage nicht, dass es das unmöglich macht, auch Atvarya kann zumindest auch weiblich sein und wie gesagt muss das ja alles gar nicht von der Gottheit selbst ausgehen.

Aber jedenfalls würde ich Levthan, damit wir hier nicht zu sehr vom Thema abkommen, nicht über Attribute definieren, die einen mehr oder weniger humanoiden Körper erfordern. Er kann ohne weiteres Gott der Potenz sein, aber dann muss Potenz als abstraktes Konzept gedacht werden, das dann erst bei den menschlichen Anhängern in Biologie übersetzt wird (bspw. Standfestigkeit für männliche Levthan-Anbeter, bessere Zuchterfolge für ihre Herden usw.). Da stellt sich dann die Frage "muss das Wesen, das solche Líturgien bereit stellt, selber ein potenter Mann sein?" Was keine uninteressante Frage ist, schließlich ist ein nur für Männer und männliche Tiere verfügbarer Fruchtbarkeitskult irgendwie ne halbe Sache. Denn vielleicht muss man im konkreten Fall gar nicht bei der Fruchtbarkeit der Männer, Böcke und Hengste, sondern bei der Fruchtbarkeit der Frauen, Ziegen und Stuten nachhelfen. Ein reiner Männlichkeitsgott deckt da alleine nicht alles ab (srs, no pun intended).

Man beachte in diesem Zusammenhang, dass sowohl Levthan als auch Brazoragh oft, aber nicht immer, paarweise mit einer Fruchtbarkeitsgöttin (meist einer Form von Rahja) angebetet werden.

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RvB
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Aryador hat geschrieben: 11.08.2022 11:12 Das klingt einleuchtend, aber ich habe da ein gewisses Problem mit, weil "consent" die Wasserscheide in sexuellen Beziehungen ist. Und das ist recht eindeutig, da gibt es kein Bisschen oder Halb-Halb. Entweder geschieht etwas einvernehmlich oder nicht. Wenn es "so halb einvernehmlich" war, war es nicht einvernehmlich. "Ich will meinen Spaß, egal was der/die andere dabei fühlt" klingt für mich ziemlich stark noch non-consent. Und das wäre für mich bereits Belkelel.
Ja, das ist natürlich bei dem "Gott" das Problem. Ich zitiere mal ein paar Stellen aus Aventurisches Götterwirken II, S. 15&16:
Moralkodex des Levthankults: Eigennutz und Egoismus: An erster Stelle im Leben kommt der Geweihte, danach Levthan und dann andere Menschen. Der Priester muss nicht immer eigennützig handeln, aber egoistisches Verhalten ist durchaus erwünscht und bringt ihm in der Regel auch die größten Vorteile.
[...]
Schläft der Levthangeweihte mit einem anderem Kulturschaffenden, so erhält er in der nächsten Regenerationsphase +1 LeP und +1 KK für die nächsten 24 Stunden. Die Person, mit der er geschlafen hat, erleidet hingegen bei der nächsten Regenerationsphase einen Abzug von 1 LeP und verliert für 24 Stunden 1 Punkt KK.
[...]
Aspekte: Betrug, Brünstigkeit, Eigennutz, Ekstase, Fruchtbarkeit, Impulsivität, Intrigen, Körper, Lust, Macht, Männlichkeit, Schönheit, Sex, Stärke, unbeherrschte Emotionen, Vergnügen, Versuchung, Zügellosigkeit
Wie genau die mit Einvernehmen umgehen, steht da nicht. Weder pro noch contra sexualisierte Gewalt.
Also die "beste" Variante, die ich mir anhand der Beschreibung vorstellen kann, ist noch sinngemäß: "Ich manipuliere dich mit allen möglichen Versprechungen, damit du zustimmst, dich von mir besteigen zu lassen, und dann benutze ich dich wie eine Puppe für meinen eigenen Spaß." 🙄 Aber das ist meine Interpretation.
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Levthan seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Aryador hat geschrieben: 11.08.2022 11:12Das klingt einleuchtend, aber ich habe da ein gewisses Problem mit, weil "consent" die Wasserscheide in sexuellen Beziehungen ist. Und das ist recht eindeutig, da gibt es kein Bisschen oder Halb-Halb. Entweder geschieht etwas einvernehmlich oder nicht. Wenn es "so halb einvernehmlich" war, war es nicht einvernehmlich. "Ich will meinen Spaß, egal was der/die andere dabei fühlt" klingt für mich ziemlich stark noch non-consent. Und das wäre für mich bereits Belkelel.
Also das halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht. Da gibt es schon eine sehr breite Grauzone, insbesondere wenn Drogen im Spiel sind, wenn es tatsächlich immer so eindeutig wäre wie du es darstellst dann würde es da ja nie Missverständnisse geben, und die gibt es viel zu oft. Normale Menschen legen halt vor einem Sexakt in der Regel keinen Vertrag auf und bestätigen sich gegenseitig ihre Einvernehmlichkeit, und selbst wenn sie es tun würden, welchen Wert hätte das im Drogenrausch? Und in der Hitze des Gefechtes vergisst man sich auch mal. Schon allein die Verführung die zu offenbar einvernehmlichen Sex führt befindet sich schon in der Grauzone, die glücklich verheiratete Person wollte es am Anfang gar nicht, hat dann kurzfristig ihre Meinung geändert, und es direkt danach bereut, das ist für mich nicht eindeutig einvernehmlich. Ich hab das selber schon erlebt wie das ist wenn man selbst etwas anderes will als der eigene Körper, das fühlt sich nicht wie "eindeutig einvernehmlich" an, es ist aber auch klar keine Vergewaltigung. Und genau in dieser Übergangszone sehe ich Levthans wirken.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Vielleicht in dieser Hinsicht so:

Rahja setzt Harmonie vor Rausch - Levthan setzt den Rausch vor die Harmonie. ?
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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Ungelesener Beitrag von RvB »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 11.08.2022 12:03 Rahja setzt Harmonie vor Rausch - Levthan setzt den Rausch vor die Harmonie. ?
Ich würde sogar sagen: Levthan misst Harmonie keinerlei Wert bei.
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Ungelesener Beitrag von Carus »

RvB hat geschrieben: 11.08.2022 11:39
Aryador hat geschrieben: 11.08.2022 11:12 Das klingt einleuchtend, aber ich habe da ein gewisses Problem mit, weil "consent" die Wasserscheide in sexuellen Beziehungen ist. Und das ist recht eindeutig, da gibt es kein Bisschen oder Halb-Halb. Entweder geschieht etwas einvernehmlich oder nicht. Wenn es "so halb einvernehmlich" war, war es nicht einvernehmlich. "Ich will meinen Spaß, egal was der/die andere dabei fühlt" klingt für mich ziemlich stark noch non-consent. Und das wäre für mich bereits Belkelel.
Ja, das ist natürlich bei dem "Gott" das Problem. Ich zitiere mal ein paar Stellen aus Aventurisches Götterwirken II, S. 15&16:
Moralkodex des Levthankults: Eigennutz und Egoismus: An erster Stelle im Leben kommt der Geweihte, danach Levthan und dann andere Menschen. Der Priester muss nicht immer eigennützig handeln, aber egoistisches Verhalten ist durchaus erwünscht und bringt ihm in der Regel auch die größten Vorteile.
[...]
Aspekte: Betrug, Brünstigkeit, Eigennutz, Ekstase, Fruchtbarkeit, Impulsivität, Intrigen, Körper, Lust, Macht, Männlichkeit, Schönheit, Sex, Stärke, unbeherrschte Emotionen, Vergnügen, Versuchung, Zügellosigkeit
Wie genau die mit Einvernehmen umgehen, steht da nicht. Weder pro noch contra sexualisierte Gewalt.
Also die "beste" Variante, die ich mir anhand der Beschreibung vorstellen kann, ist noch sinngemäß: "Ich manipuliere dich mit allen möglichen Versprechungen, damit du zustimmst, dich von mir besteigen zu lassen, und dann benutze ich dich wie eine Puppe für meinen eigenen Spaß." 🙄 Aber das ist meine Interpretation.
So stell ich mir das auch in etwa vor. Aber nicht nur als Manipulation, sondern z.B. auch keine Rücksicht auf die negativen Konsquenzen für andere. Zerstörte Partnerschaften oder Familien, Ehrverlust für Beteiligte, schlechtes Gewissen oder Entäuschung - sowas kümmert den Levthan-Geweihten nicht. Genauso ist ihm die sexuelle Befriedigung seines Gegenübers egal. Das alles ist nicht nett aber das muss es auch nicht sein (Kor oder Firun sind auch nicht nett). Aber es bedeutet auch nicht sexuelle Gewalt, das wäre die Domäne der Erzdämonin. Aber der Levthan-Geweihte wandelt da auch auf einem schmalen Grat, das gehört wohl zu seinem Wesen und der unterschiedliche Umgang mit dieser Gratwanderung kann dann verschieden ausgestaltet werden.

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Ungelesener Beitrag von RvB »

Carus hat geschrieben: 11.08.2022 13:01 So stell ich mir das auch in etwa vor. Aber nicht nur als Manipulation, sondern z.B. auch keine Rücksicht auf die negativen Konsquenzen für andere. Zerstörte Partnerschaften oder Familien, Ehrverlust für Beteiligte, schlechtes Gewissen oder Entäuschung - sowas kümmert den Levthan-Geweihten nicht. Genauso ist ihm die sexuelle Befriedigung seines Gegenübers egal. Das alles ist nicht nett aber das muss es auch nicht sein (Kor oder Firun sind auch nicht nett). Aber es bedeutet auch nicht sexuelle Gewalt, das wäre die Domäne der Erzdämonin. Aber der Levthan-Geweihte wandelt da auch auf einem schmalen Grat, das gehört wohl zu seinem Wesen und der unterschiedliche Umgang mit dieser Gratwanderung kann dann verschieden ausgestaltet werden.
Ja, diese Gratwanderung gehört zu ihm. Er ist halt ein Ar*******-Gott, aber das ist an und für sich ja noch okay. Nicht sympathisch und ich sehe nicht den geringsten Reiz, jemals einen seiner Geweihten zu spielen, aber das darf es ja geben.

Und tatsächlich stimme ich Timonidas hier mal wieder in einer Sache zu:
Timonidas hat geschrieben: 11.08.2022 11:49 Da gibt es schon eine sehr breite Grauzone, insbesondere wenn Drogen im Spiel sind, wenn es tatsächlich immer so eindeutig wäre wie du es darstellst dann würde es da ja nie Missverständnisse geben, und die gibt es viel zu oft.
Mit jemandem im Bett landen und es am nächsten Morgen bereuen, ist keine sexualisierte Gewalt. Gerade im Rausch kann das passieren, dass man Entscheidungen trifft, die man nüchtern nicht getroffen hätte. Und das ist dann noch immer eine eigene Entscheidung.... bis zu einem gewissen Grad und da sind wir wieder in der Grauzone!
Ein Levthani wird sich beim Dorffest bestimmt das Stück Fleisch ausgucken, auf das er am meisten Bock hat heute Nacht, und die Person mit genau dem Vorhaben gezielt abfüllen und zu verführen versuchen. Irgendwo kurz vor der Bewusstlosigkeit ist dann schon der Punkt, wo man nicht mehr sagen kann, dass es sich um eine freie Entscheidung handelt, aber... wo genau ist dieser Punkt? Da wird der Geweihte vielleicht nicht so genau nach fragen.

...was aber noch was anderes ist, als sich völlig absichtlich göttliche Fesseln zubesorgen und jemand anderen damit körperlich zu überwältigen. (Bezug zum Mythos)

Aber ja, irgendwo in diesem widerlichen Spektrum ist der Mistkerl wohl zu finden. 😅 Ich bin gespannt, wie die Redaktion damit umgeht.

Und in Götterwirken 2 steht auch:
Geheimnisse des Gehörnten lüften: Levthan und sein Kult bergen viele Geheimnisse, und selbst seine Priester kennen sie nicht alle. Es ist gut, danach zu streben diese Geheimnisse aufzudecken, gleich ob sie dazu führen, dass Levthan in einem besseren oder schlechteren Licht dasteht.
Ich gehe davon aus, dass im Rahja-CF hierzu neue Einsichten kommen. Mal sehen, in welche Richtung es geht, zu Rahja oder Belkelel.
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

RvB hat geschrieben: 11.08.2022 13:23 Ich würde sogar sagen: Levthan misst Harmonie keinerlei Wert bei
Er bekämpft sie aber auch nicht aktiv.

Es stört einen Geweihten also nicht, wenn in erster Linie er selbst auf seine Kosten kommt und kein anderer - aber sollte sein Partner dabei auch nicht leer ausgehen, ist das auch kein Grund zur Trauer oder für Selbstzweifel.

Im Gegenteil könnte die Wurzel dieses Verhaltens tatsächlich ein eklatanter Mangel an eben diesen sein:

„Ich bin ganz grandios und will dich - also ist klar, dass du mich auch willst, du weißt es nur noch nicht.

Ich fühle mich grandios, also war ich grandios, und also fandest du das doch ganz klar auch so.

Wie, nee? - Erzähl mir nix.“
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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@RvB

Also Rollenspielerisch könnte ich in diesem Dilemma schon einen Reiz sehen. Levthan steht gewissermassen auch für jene dunklen Triebe, die irgendwo tief unten schlummern und die man vielleicht selbst gar nicht kennen möchte oder wenn, dann nur in kurzen, richtigen und kontrollierten Momenten ausleben will und kann. Was passiert aber, wenn man es auf einmal als religiöse Tugend sieht, diese Triebe auszuleben und vorallem; wie gelingt es dennoch wieder, sie einzugrenzen nachdem die Büchse der Pandorra einmal geöffnet wurde.

Was ich aber auch begrüssenswert finde, ist, dass das ganze spieltechnisch kaum Vorteile bietet. Die Katzenhexe kann ihr Betören geschickt nützen, um für die Gruppe eine Information zu bekommen. Der Levthan-Geweihte, der dann erst mal seinen Rausch ausleben muss und will, erscheint mir eher als Klotz am Bein. Und im Gegensatz zur Rahja-Geweihten öffnet ihm sein gesellschaftlicher Stand auch keine Türen. Ich fänds eigentlich gut, wenn dieses Schattendasein nicht zu stark geändert wird.

Den Mythos oder die Mythen würde ich aber damit nicht direkt verbinden. Göttermythen sind keine konkreten Handlungsanleitungen für sterbliche, sondern Metaphern zur Welterklärung.

Eine Aufteilung nach Rahja und Belkelel fände ich schade. Die Ambivalenz und Gratwanderung finde ich das Wesentliche. Im Zweifelsfalle fände ich aber eine Gegnerschaft zur Rahjakirche spannender als eine Integration. So wie es auch bei Numinoru oder Shinxir der Fall ist, deren Geweihte auch spielbar sind.

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Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

RvB hat geschrieben: 11.08.2022 13:23 Aber ja, irgendwo in diesem widerlichen Spektrum ist der Mistkerl wohl zu finden. 😅 Ich bin gespannt, wie die Redaktion damit umgeht.
Die Geschichte mit der Fessel ist eine Geschichte. Eine maraskanisch ausgedrückt doppelt ungünstige Geschichte. Warum

Zum einen:
der sexualisierte Zwang und das dann auch noch schön zu finden. Das ist ganz klar nur Belkelelgefällig. Wiederlich.

Zum zweiten:
Hesinde die Göttin der Weisheit, des Wissens. Ist sie so naiv so ein Artefkat herzustellen und nicht zu kontrollieren wofür es dient? Nicht zu hinterfragen? Ich glaube kaum.

Zusammengefasst:
Levthan als Egoist, der sich nimmt, was er begehrt. Wer betet einen Gott an, dessen Geweihten nur predigen zu nehmen? Hier muss deutlich mehr Substanz hinter, sonst würden ihn die guten Bauern wohl lynchen.
Rausch und wilde Leidenschaft gehört auch zu Rahja. Ebenso Musik und Miteinander.

Vielleicht (und das würde ich gut finden) ist Levthan ja nur das Opfer einer völlig falsch erzählten Geschichte?

Vielleicht und nur vielleicht war Levthan nur der "Diener, dessen Geilheit genutzt wurde", um etwas "Neues" aus Tsatuaria zu erschaffen.
Der Vorgang fällt in die Kathegorie: Brazorag erschlägt Tairach auf sein Bitten hin, damit er über das Reich der Toten herrschen kann, das viele Male größer ist als das Reich der Lebenden.
Der Vorgang fällt in die Spaltnug von Nandus zu Hesinde und Amazeroth.
Der Vorgang fällt in die Kathegorie der Spährenschändung Madas. Vergewaltigte Mada die Sphären? Kann man die Schöpfung, dem Diskus seinen/ einen fremden Willen aufzwingen?

Vielleicht war die Spaltung von Tsatuaria geplant, Hesinde schuf die Fessel, um dem Vorgang "möglichst Schmerzlos" zu machen, Tsatuaria, Hesinde und Rahja lockten dann Levthan an, mit Wein, Musik und dem unwiederstehlcihen Duft von tsatuaria. Dieser msuste seinem Trieb folgen, geleitet von der schönen Göttin seinen Samen, seine Kraft geben (weil er gar nicht anders konnt) und damit das Neue erschuf: TSA! Er selbst verlohr aber dabei fast all seine Kraft. Deshalb kann er heute gar nicht mehr ans geben denken, sondern nur noch nehmen, nehmen nehmen. Rausch und Lust.
Und doch gibt er "dabei" immer auch etwas. Ob er will oder nicht.

Amazeroth aber, immernoch Teil von Hesinde, die Hand die den Spiegel hält, Verdreher der Warheit flüstert auch heute noch die Lügen über eine Vergewaltigung und geglaubt wird es. Geduldet wird es von den Göttern, allen voran von TSA und Hesinde. Denn sie waren dabei.

Warum? Gespaltene Götter sind nicht etwas halb so mächtig. Sie sind doppelt und damit so mächtig, wie zuvor.

Die Hexen wissen darum und raunen ganz leis heute noch, von der Macht, die er Levthan, einer Hexe in der Vereinigung gibt. ODer vielmehr: Die MAcht die eine Hexe ihm während der Vereinigung rauben kann.
So groß ist auch heute noch seine Beschnittene Macht (Wortspiel intendet), dass nicht jede Hexe diese aufnehmen kann. Einige sterben dabei.

So gilt er als der ungestüme Verführer und so soll er weiterhin gelten. Tatsächlich ist er ein Kraftspender ein deos-arkaner Transformator.

Wie gefällt dir / euch diese Auslegung.

PS: Bitte vergesst nicht: Götter sterben nicht, sie verändern sich. Wenn Götter also nicht sterben können (Tairach), können sie dann Gezwungen werden? Ich sage: Sie können nur vergessen werden. Nichts schwächt einen Gott mehr, als vergessen werden. DAhingehend ähnlen Götter unseren A, B und C-Promis.

Selbst eine Lüge über einen Gott läßt ihn mehr leben, als Vergessen.

Wie also gefällt euch diese Variante der angeblichen Schändung Tsatuarias? Tatsächlich war es ein Kraftraub, der Beginn von etwas neuem und das Erbe tragen noch heute die Hexen Aventuriens in sich.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

RvB hat geschrieben: 11.08.2022 13:23 Nicht sympathisch und ich sehe nicht den geringsten Reiz, jemals einen seiner Geweihten zu spielen, aber das darf es ja geben.
Ich halte das aber durchaus für eine relevante Frage: Wer möchte sowas spielen? Und warum? Eine Figur, die sich mehr oder weniger vollständig darauf reduziert, dass sie andere Menschen abschleppt, ausnutzt und sich selbst komplett in den Vordergrund stellt - was genau ist das der rollenspielerische Reiz, und inwieweit passt so jemand in eine Heldengruppe hinein? Mal abgesehen von der Problematik, dass die gesamte Thematik fast ausschließlich um Rausch und Sex kreist, was nunmal meist keine wirklichen Abenteuer-Aufhänger bietet.

Ich würde ehrlich gesagt von einem Vademecum und ganz generell von einer spielbaren Heldenfigur erwarten, dass mir da als Spieler irgend etwas angeboten wird, womit ich mich identifizieren, in das ich mich hineinversetzen kann, und das mir Impulse für das Spiel gibt. Das ist ja bei Dämonenbeschwörern möglich ("Ich will Wissen sammeln, Dämonen sind nicht böse, sondern nur ein Werkzeug"), das ist bei Dämonenpaktierern möglich ("Ich komme da wieder raus aus diesem Kreis, ich bin eigentlich ein guter Mensch") und so weiter, aber meiner Beobachtung nach hatte bislang niemand Lust, das bei einem Levthanpriester auszuloten, und dann stimmt ehrlich gesagt etwas mit dem Charakterkonzept nicht. Man kann jetzt argumentieren, dass es eben kein Konzept für einen Spieler-Charakter ist, aber das sind ja Dämonenbeschwörer prinzipiell auch nicht, und trotzdem funktioniert es unter gewissen Umständen.

Hinzu kommt, dass ich mich zusätzlich frage, welchen Anreiz eine Kirche hat, die auf Egoismus setzt. Warum sollte irgend jemand dir vertrauen, wenn du Eigennutz wie eine Monstranz vor dir her trägst? Und dein Hauptthema Sex ist? Irgendwie muss da noch mehr sein.

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Grumbrak hat geschrieben: 11.08.2022 14:45 Vielleicht (und das würde ich gut finden) ist Levthan ja nur das Opfer einer völlig falsch erzählten Geschichte?
Das ist ein möglicher Ansatzpunkt, da etwas zum Guten zu verändern. Dass es genauso geschrieben wird, wie du es vorgeschlagen hast, glaube ich nicht, aber zumindest Teile der bisherigen Mythologie als missverstanden oder sogar böswillig verzerrt klarzustellen, wäre gut machbar. Was auch immer dann das neue / gewandelte Narrativ wird... Ich denke, es ist in beide Richtungen hin denkbar. Aber eben bestimmt nichts, was Rahja als hinterlistig oder so darstellen würde. Nicht in der Rahja-Kampagne. Sie wird so oder so gut wegkommen und am Ende bekommt die Welt von ihr ja auch noch irgendeine "Gabe".
Aryador hat geschrieben: 11.08.2022 15:36 Ich halte das aber durchaus für eine relevante Frage: Wer möchte sowas spielen? Und warum? [...] Ich würde ehrlich gesagt von einem Vademecum und ganz generell von einer spielbaren Heldenfigur erwarten, dass mir da als Spieler irgend etwas angeboten wird
Das ist auch noch ein entscheidender Punkt. Ulisses würde bestimmt keine "Helden-Klasse" rausbringen (um es mal gamistisch zu betrachten), die primär als Vergewaltiger-Typ gedacht ist. In seiner jetzigen, in AG2 beschriebenen Form ist ein Levthan-Priester weder gruppentauglich, powergamer-mäßig von irgendeinem Spielwert oder eine passende Figur, den aventurischen Hintergrund zu erleben. Da muss also auch am Charakterkonzept, was einem da vom Verlag angeboten wird, noch etwas geschraubt werden. Wie genau - keine Ahnung, da gibt es sicher mehrere Möglichkeiten. Aber im Moment gehe ich eher davon aus, dass es eine "geläuterte", etwas belkelelbefreite Version des Kultes geben wird, oder er deutlich als Antagonist positioniert wird. Vielleicht spalten sich die paar vorhandenen Levthanis auch in genau diese beiden Richtungen auf und die dunklere Seite merkt bald, dass das, was sie für Karma hielten, eigentlich ein Paktgeschenk ist?
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Levthan seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18120 gelöscht »

Die Option, das Levthan das Opfer einer falschen Erzählungen, wäre ein zurück zu alten Texten. Früher (vor HA) war Saturia als Wesen gesetzt, dass aus dem Hass Sumus erschaffen wurde. Eine Kreatur voll Spott und Hass auf die Götter durch und durch eine patologische Lügnerin.
Es gibt zumindest die Interpretationsmöglichkeit, das eine falsche Anschuldigung im Raum steht und Levthans Niederhöllensturz (Höchststrafe für einen Gott) der größte Justizskandal Aventuriens ist.

Mit jeder neuen Edition wurde halt Saturia etwas mehr weißgewaschen und Levthan zum alleinigen Schurken umgedeutet. Aus der Überwindung des Hasses wurde eine Vergewaltigung.

Warum Levthan der Hauptfeind der "alten" Saturia ist, wird verständlich, beim Blick auf die alte Erzählung zur Entstehung der Lebewesen. Die Tränen aus Los linken Auge sind die Männlichen, die Tränen aus dem rechten Auge die Weiblichen. Beide Lebensformen sind tief gespalten und sich fremd. Es gibt kein Bezug zueinander. Erst durch der Fortpfanzungstrieb nähern sie sich an. Levthan ist der Motor, der aus der einmaligen Schöpfung das fortwährende Leben macht.

Auch das Hesindeband könnte harmlos, wenn man es in den Kontext der Gigantenkriege sieht. Hesinde und Saturia standen auf verschiedenen Seiten. Anders als Praios und Rondra verzichtete Hesinde jedoch darauf, ihre Gegnerin zu zerstückeln, sondern nahm sie nur gefangen.
Der Rest ist Geschichtsfälschung. Möglicher Urheber die Rahjakirche die im ~9 jhrh vBV eine lästige Konkurrentin aus dem Feld schlagen wollte. Damals lernten die Güldenländer die Alhanische Hesinde kennen und plötzlich verlor die Rahjakirche ihr Alleinstellungsmerkmal als Göttin von Kunst und Schönheit.

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Aryador hat geschrieben: 11.08.2022 15:36 Ich halte das aber durchaus für eine relevante Frage: Wer möchte sowas spielen? Und warum? Eine Figur, die sich mehr oder weniger vollständig darauf reduziert, dass sie andere Menschen abschleppt, ausnutzt und sich selbst komplett in den Vordergrund stellt - was genau ist das der rollenspielerische Reiz, und inwieweit passt so jemand in eine Heldengruppe hinein? Mal abgesehen von der Problematik, dass die gesamte Thematik fast ausschließlich um Rausch und Sex kreist, was nunmal meist keine wirklichen Abenteuer-Aufhänger bietet.
Muss denn hinter jeder Veröffentlichung der Gedanke stehen: "Wünschen sich das viele Leute als Charakterkonzept"? Ich erinnere mich noch an das Abenteuer-Ausbau-Spiel: Als Geweihter Borons oder Firuns wurdest du bestraft, wenn du mehr als x (ich weiß nicht mehr, wie viele, aber sehr wenig) Worte pro Tag sprachst. Wer noch nicht selbstsicher und/oder weit genug in seiner Entwicklung war, abzuwinken und "Blödsinn, das hausregeln wir" zu sagen, spielte diese Geweihten dann eben nicht - aber ich wüsste nicht, dass sich jemand beschwert hätte, dass ihm das Spielen dieser Geweihten angeboten wurde.
Aryador hat geschrieben: 11.08.2022 15:36Ich würde ehrlich gesagt von einem Vademecum und ganz generell von einer spielbaren Heldenfigur erwarten, dass mir da als Spieler irgend etwas angeboten wird, womit ich mich identifizieren, in das ich mich hineinversetzen kann, und das mir Impulse für das Spiel gibt. Das ist ja bei Dämonenbeschwörern möglich ("Ich will Wissen sammeln, Dämonen sind nicht böse, sondern nur ein Werkzeug"), das ist bei Dämonenpaktierern möglich ("Ich komme da wieder raus aus diesem Kreis, ich bin eigentlich ein guter Mensch") und so weiter, aber meiner Beobachtung nach hatte bislang niemand Lust, das bei einem Levthanpriester auszuloten, und dann stimmt ehrlich gesagt etwas mit dem Charakterkonzept nicht. Man kann jetzt argumentieren, dass es eben kein Konzept für einen Spieler-Charakter ist, aber das sind ja Dämonenbeschwörer prinzipiell auch nicht, und trotzdem funktioniert es unter gewissen Umständen.
Das ist aber sehr individuell, findest du nicht? Du erklärst da ja nichts Objektives, sondern äußerst deinen persönlichen Geschmack. Beim Paktierer geht's mir genauso wie dir beim Levthani, sogar eher noch deutlich mehr. Das bedeutet nicht, dass etwas mit dem Charakterkonzept Paktierer "nicht stimmt". Soweit ich das beurteilen kann, stimmt auch alles mit dem Konzept des Geweihten des Namenlosen, auch wenn ich nie den Drang hatte, einen zu spielen. Ich finde es unproblematisch, Material zu Konzepten zu veröffentlichen, die sich nicht als Charakter aufdrängen. Da die Vademecum-Besitzer vermutlich nicht allesamt einen Geweihten pro Gottheit als Charakter führen, können wir davon ausgehen, dass es doch ausreichend Leute geben wird, die sich genug dafür interessieren, es sich trotzdem zu kaufen.

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Carus hat geschrieben: 11.08.2022 14:15Was passiert aber, wenn man es auf einmal als religiöse Tugend sieht, diese Triebe auszuleben und vorallem; wie gelingt es dennoch wieder, sie einzugrenzen nachdem die Büchse der Pandorra einmal geöffnet wurde.
Ich fand hier die Darstellung von @Rhonda Eilwind im Bezug auf den Rahja Kult sehr einleuchtend. Bei Levthan wäre es im Prinzip das selbe nur extremer. Die Triebe werden im rituellen Rahmen ausgelebt, und dann nicht in den Alltag getragen. Eventuell könnte das sogar kathartisch wirken, weil man hier Neigungen und Triebe ausleben kann die man sonst unterdrücken müsste.
Carus hat geschrieben: 11.08.2022 14:15Eine Aufteilung nach Rahja und Belkelel fände ich schade. Die Ambivalenz und Gratwanderung finde ich das Wesentliche. Im Zweifelsfalle fände ich aber eine Gegnerschaft zur Rahjakirche spannender als eine Integration. So wie es auch bei Numinoru oder Shinxir der Fall ist, deren Geweihte auch spielbar sind.
Ich finde in diesem Aspekt darf es regionale Varianz geben, weil ich mir beides spannend vorstellen kann. Beispielsweise dort wo man Sexualität weniger offen auslebt wie in Belhanka oder Aranien, und wo im Rahja Tempel keine regelmäßigen Sex Parties statt finden, dort könnte Levthan mit der Rahja Kirche kooperieren. In bestimmten Nächten übernehmen dann die Levthanier den Rahja Tempel und dort steigt eine wilde Sex Orgie bei denen sich die braven Bürger voll gehen lassen, eventuell sogar anonym und/der unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dort wo Rahja diese Elemente aber schon voll abdeckt, dort tritt Levthan dann eher als Konkurrent auf der quasi die "verbotenen Früchte" anbietet die Rahja nicht bieten kann oder will. Hier wäre der Kult dann auch entsprechend düsterer. Ich kann mir auch gut vorstellen dass der Kult sich völlig unabhängig von Rahja macht und eher die Nähe zu Hexen sucht. Gerade dort wo auch Levthan ein wichtiger Teil der satuarischen Verehrung ist, bietet ein karmaler Levthan Kult spannende Möglichkeiten das weiter zu entwickeln. Sowohl in die Richtung Wiederbelebung eines karmalen Satuariakultes, als auch in Richtung Etablierung einer levthanischen Zaubertradition. Es gibt ja mit der Schwesternschaft der Mada schon ein Orden der Hesindeweihe und Hexentradition zusammen bringt, eine Levthansbruderschaft könnte ein ähnlicher Orden werden bei denen Lethangeweihte Hexer das Geheimwissen beider Kulte zusammenführen.
Grumbrak hat geschrieben: 11.08.2022 14:45Vielleicht und nur vielleicht war Levthan nur der "Diener, dessen Geilheit genutzt wurde", um etwas "Neues" aus Tsatuaria zu erschaffen.
Der Vorgang fällt in die Kathegorie: Brazorag erschlägt Tairach auf sein Bitten hin, damit er über das Reich der Toten herrschen kann, das viele Male größer ist als das Reich der Lebenden.
Der Vorgang fällt in die Spaltnug von Nandus zu Hesinde und Amazeroth.
Der Vorgang fällt in die Kathegorie der Spährenschändung Madas. Vergewaltigte Mada die Sphären? Kann man die Schöpfung, dem Diskus seinen/ einen fremden Willen aufzwingen?
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Wir haben eine kosmische Realität deren Details wir aber nicht kennen. Nur folgendes lässt sich sicher sagen. Tsa und Saturia waren einst eine Entität, durch die Wirkung Levthans wurde diese in zwei gespalten. Alles andere ist Deutung, Erzählung, Interpretation usw. Die Menschen in Aventurien KÖNNEN die wahren Hintergründe nicht kennen, sie können sich also auch nur auf Mythen und Sagen stützen und die können wie wir aus der Historie wissen sehr unterschiedlich sein. Es gibt zahlreiche alternative Deutungsmöglichkeiten die man einführen könnte. Levthangeweihte sind ja gerade fleißig auf der Suche nach den Mysterien und Geheimnissen ihres Gottes, es wäre auch plausibel wenn Levthan selbst eine Alternative Deutung der kosmischen Begebenheit liefern würde. Tsa als Göttin die für Neuanfang und Wiedergeburt steht könnte da auch Anhaltspunkte liefern, damit etwas Neu beginnen oder wieder geboren werden kann muss es ja erstmal zerstört werden. Es könnte auch sein das Levthan Tsatuaria im Zorn einfach zerissen hat, und das die ganze Sexualisierung des Vorgangs in der Fantasie der Menschen entsprungen ist. Oder es war tatsächlich Levthan der die unschuldige Tsatuaria verführt hat und die selbst darüber so zwiegespalten und voller Lust und Scham war, dass sie entschieden hat sich wortwörtlich zu spalten, die unschuldige und unberührte Tsa, und die wilde und "verdorbene" Satuaria. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten wie man das umdeuten könnte, wichtig ist nur das klar bleibt dass es menschliche Interpretationen sind, und dass der bestehende Mythos nicht einfach geändert oder gestrichen wird.
RvB hat geschrieben: 11.08.2022 15:50In seiner jetzigen, in AG2 beschriebenen Form ist ein Levthan-Priester weder gruppentauglich, powergamer-mäßig von irgendeinem Spielwert oder eine passende Figur, den aventurischen Hintergrund zu erleben.
Das gleiche lässt sich auch über Travia, Rahja und Tsa Geweihte sagen. Und trotzdem sind sie spielbare Charaktere und haben ein eigenes Vademecum. Nur weil ein Charakter egoistisch ist gleich von "nicht gruppentauglich" zu sprechen halte ich für weit hergeholt. Ich habe schon Levthangeweihte Spielercharaktere erlebt und die sind weit gruppentauglicher als die meisten Schwarzmagier. Wie passend das ist hängt natürlich vom Abenteuer ab, aber es gibt viele Szenarien wo ein Levthan Geweihter viel geeigneter ist als klassische Heldentypen wie Rondrianer und Phex Geweihte. Wenn jemand Spaß daran hat einen klischeehaften Alphamacho zu spielen, warum muss man das hinterfragen? Es gibt weitaus fragwürdigere und unmoralische Charaktertypen bei denen es auch niemand stört dass sie nicht in jede Gruppe und jedes Szenario passen.

@Haketau

Von dieser alten Version habe ich noch nie gehört. Vor diesem Hintergrund würde es natürlich absolut Sinn machen dass Levthans und Satuarias Anhänger komplett unterschiedliche Versionen des Mythos kennen. Man muss das finde ich auch gar nicht aufklären. Also was wirklich passiert ist bleibt Mysterium. Aber Levthan Kultisen kennen dann halt eine ganz andere Version nachdem Satuaria Levthan zu unrecht beschuldigt hat weil sie sich für ihre eigene Wollust schämte.

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Levthan seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von RvB »

Timonidas hat geschrieben: 11.08.2022 16:39 Lethangeweihte Hexer
Okay, das ist das erste potenziell interessante Charakterkonzept, das ich mir in diesem Zusammenhang vorstellen kann. (Nicht für mich persönlich, aber generell.) Auch hart an der Grenze zum Antagonisten, also mindestens dunkelgrau, aber eine interessante Verknüpfung.
Timonidas hat geschrieben: 11.08.2022 16:39 RvB hat geschrieben: ↑11.08.2022 15:50
In seiner jetzigen, in AG2 beschriebenen Form ist ein Levthan-Priester weder gruppentauglich, powergamer-mäßig von irgendeinem Spielwert oder eine passende Figur, den aventurischen Hintergrund zu erleben.


Das gleiche lässt sich auch über Travia, Rahja und Tsa Geweihte sagen. Und trotzdem sind sie spielbare Charaktere und haben ein eigenes Vademecum.
Diese drei Geweihten sind alle äußerst gruppentaugliche Figuren und solange man kein zu kampflastiges Abenteuer spielt, kann man mit ihnen ganz hervorragend die aventurische Spielwelt erleben. Ich stelle mir Schwarzmagier insgesamt gruppentauglicher vor als jeden Charakter, der erklärtermaßen ein ausgeprägter Egoist ist. (Und Levthanis müssen das laut ihrer Prinzipientreue schon sein.) Aber im Einzelfall ist natürlich alles Mögliche denkbar und abhängig von persönlichen Vorlieben.
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

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Ungelesener Beitrag von Carus »

Egoismus im Bezug auf Abenteuer bedeutet doch einfach "Was habe ich davon?". Das muss sich nicht nur jeder Phex-Geweihte ("Keine Leistung ohne Gegenleistung") sondern im Prinzip jeder Charakter überlegen. In ein Abenteuer kann man sich aber auch überzeugend aus Langeweile oder dem Bedürfnis, mal was Neues zu erleben, stürzen.
Ansonsten haben alle Charaktere Abenteuerumgebungen in welche sie wunderbar passen und andere, die mehr Kreativität brauchen oder wo das unpassende das spannende ist. Da sehe ich den Levthan-Geweiten ähnlich wie die Rahja-Geweihte in gehobener, städtischer Umgebung. Ein bisschen Dekadenz ghört zu beiden Kulten, das kann aber auch zu Überdrüssigkeit und Lust nach ganz anderer Unterhaltung führen.

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Ungelesener Beitrag von Hina »

Hinzu kommt, dass ich mich zusätzlich frage, welchen Anreiz eine Kirche hat, die auf Egoismus setzt. Warum sollte irgend jemand dir vertrauen, wenn du Eigennutz wie eine Monstranz vor dir her trägst? Und dein Hauptthema Sex ist? Irgendwie muss da noch mehr sein.
Das hat so einige irdische Kultfuehrer und ihre Juenger nicht abgehalten... Crowley und Consorten lassen gruessen.
SL: Königsmacher (seit 2021)
Hoc unum semper quaeris: superetne Sapientem Bethanicus? An maior sit Tharsonio Rohal? Nescio; verum illud belle scio, quod tibi nunquam est visus, Alrice, nec Rohal, nec Bethanicus.

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Ungelesener Beitrag von Zorro »

Zorro hat geschrieben: 11.08.2022 16:31 Als Geweihter Borons oder Firuns wurdest du bestraft, wenn du mehr als x (ich weiß nicht mehr, wie viele, aber sehr wenig) Worte pro Tag sprachst.
Es ließ mir keine Ruhe, ich musste nachschauen: Als Spieler eines Firun-Geweihten durftest du nicht lachen, als Spieler eines Boron-Geweihten durftest du nur einen Satz pro Spielrunde (5 Min.) sprechen. Travia-, Rahja- oder Peraine-Geweihte verließen ihre Tempel übrigens nicht, und es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das ungeeignete Gottheiten für Spieler sind. (Ihnen wurden nicht mal eigene Mirakel spendiert, weil man offenbar glaubte, die würde eh kein Spieler verkörpern wollen.)

Ach, die guten alten Zeiten. :ijw:

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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Joar also Gruppentauglichkeit ist etwas das immer stark auf den Kontext ankommt, ich glaube ein Levthan Geweihter eignet sich eher für eine Kampagne, bei der man mit der Geliebten der Göttin durch ganz Aventurien reist um Swingerfeten zu feiern, als ne Travia Geweihte. Letztere würde wohl eher das Abenteuer behindern in dem sie dauernd versucht die Leute vom zuhause bleiben zu überzeugen und bei Orgien die Stimmung mit ihrem Schutzsegen ruiniert. Wenn genug Blut aus dem Hirn in ein anderes Organ gepumpt wurde zählt man ja vielleicht als Hirnloser. Andererseits gibt es auch viele Abenteuer wo ein Levthan Geweihter eher fehl am Platz ist, aber das Problem kennen ja auch Rahja, Praios und Tsa Geweihte. Geweihtencharaktere sind halt prinzipiell nicht sehr phexibel, außer sie sind Phex Geweihte natürlich.

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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 11.08.2022 13:36 Es stört einen Geweihten also nicht, wenn in erster Linie er selbst auf seine Kosten kommt und kein anderer - aber sollte sein Partner dabei auch nicht leer ausgehen, ist das auch kein Grund zur Trauer oder für Selbstzweifel.
So würde ich das auch sehen.
Oder auch so: "Ich bin so ein geiler Supertyp, selbstverständlich wollen alle mit mir ins Bett. Das kann gar nicht anders sein."
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Levthan seine Geschichte und sein Kult

Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »

Ich habe mir nicht alle 5 Seiten durchgelesen, aber mich stört,
dass viele Levthan nur auf den Aspekt Sex beziehen.
Ähnlich wie Rahja hat der auch andere Aspekte.

Grade in Aranien war er lange Zeit an der Seite von Rastul al'Sheik ein Beschützer und Gott der Bauern,
der ihre Felder mit Fruchtbarkeit segnete und unendlichen Reichtum durch viele Ziegen auf den Feldern versprach.
Erst später wurde daraus ein verdorbener Kult

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