Levthan, seine Geschichte und sein Kult

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
Orknase
Posts in topic: 5
Beiträge: 19
Registriert: 04.08.2022 18:16

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Orknase »

RvB hat geschrieben: 08.08.2022 00:27
Carus hat geschrieben: 07.08.2022 19:09 Wie würdet ihr denn Levtan hinsichtlich des CF abändern?
Mein Problem mit Levthan ist tatsächlich sehr konkret an einer Sache festzumachen. Also ich sehe grundsätzlich keine Schwierigkeit darin, in Levthan mehr egoistische Wolllust zu verkörpern als Rahjas Harmonie und ihr beidseitig erfüllendes Liebesspiel. Levthan darf mit der Zügellosigkeit kokettieren, darf über die Stränge schlagen und mehr auf das Ausleben der eigenen Bedürfnisbefriedigung aus sein. Da ist ja wichtig, dass auch ein Unterschied zu Rahja da ist. Wo sie die Schönheit und die Künste hochhält, darf er gern mal derb und vulgär daherkommen. Eher Ballermann als Mozart und eher Drogenparty als Weinprobe.

Aber mein Problem mit Levthan ist die Geschichte mit Satuaria. Die Art und Weise, wie es Teil der zwölfgöttlichen Mythologie ist, dass sie ihn (als einzige) nicht will und er sie dann vergewaltigt. <-- Auch das ist schon an sich niederhöllisch, aber das Schlimmste ist, dass sie dadurch von seiner Manneskraft beeindruckt ist, ihn nach dieser Gewalttat als heißen Eroberer sieht und sich daraufhin in ihn verliebt. Diese Art von Erzählung - die Implikation, dass das ein plausibles Narrativ sein könnte - ist grob schädlich und ist nichts Anderes als Bagatellisierung von sexualisierter Gewalt. Ein Vergewaltiger ist ein verachtenswürdiger Straftäter und kein starker Eroberer. "Aaach, sie wollte es doch auch! Am Anfang zwar nicht, aber dann fand sie es geil!" So nach dem Motto. Und das geht halt gar nicht. Diese vermeintliche emotionale Logik an der Geschichte finde ich widerwärtig und gefährlich und möchte sie einfach im Hintergrund meiner liebsten Fantasywelt so nicht haben.

Ein großer Teil des Problem dabei ist halt, dass er ein "Gott" ist. Es gibt in Aventurien halt die Götter und die Niederhöllen. Ich habe ausdrücklich gar kein Problem mit Belkelel und allem, was sie so treibt! Wer das an seinem Spieltisch nicht thematisieren möchte, lässt es halt weg. Aber die Dämonen verkörpern nunmal das Böse und diese spezielle Form von Zwang und Gewalt haben da ihren Platz. Aber halt nicht auf der Seite der "Guten"! Dass Levthan ein Gott ist, trägt halt zum Bagatellisierungsfaktor bei. Im Extremfall kann man jetzt nach DSA5 einen Levthanpriester spielen, der fröhlich vergewaltigend durch die Lande zieht und sich dabei auf seinen Gott beruft. ...Dann stimmt da halt was nicht.

Und was Levthan betrifft, so ist diese Tat ja nicht aus der Hitze seiner Wolllust entstanden, die ihn dann so heftig überkam, als Satuaria mit ihm kokettiert hat. Nein, das war eiskalt vorsätzlich geplant. Wie ein Psychopath. Er ist schließlich erst zu Hesinde gegangen, hat sich von ihr Fesseln erschaffen lassen, um diese DANN gegen Satuaria zu verwenden. Das ist kein schrecklich entgleistes "über die Stränge schlagen" in einem Rausch, das ist ein gezieltes "KO-Tropfen kaufen gehen". Keine Eskalation der Triebe, sondern das kalte, vorsätzliche Böse.
Und es hatte halt null Konsequenzen jenseits von Satuarias direktem zur-Wehr-Setzen. Warum hat es Hesinde nicht interessiert, dass er ihr Geschenk dafür missbrauchte? Warum hat Rahja ihn nicht verstoßen, nachdem sie ihn schon extra aus den Niederhöllen gerettet hat, nur damit er danach dann auf schlimmste Belki-Art Rahjas wichtigste Werte mit Füßen tritt? Schien ihr irgendwie... egal zu sein? Auch Praios, den Herrn der Gerechtigkeit, hat es offenbar nicht gejuckt.

Also mit dieser einen Erzählung um Levthan und Satuaria ist einfach so vieles problematisch. Lücken lassen sich im aventurischen Hintergrund natürlich sicher auch an anderer Stelle finden, aber insbesondere für einen Verlag, der sich ansonsten so um progressive Werte bemüht, ist diese Altlast einfach ein widerlicher Schandfleck, der auch absolut unnötig ist.
Es reicht, wenn man diese Geschichte aus dem Kanon irgendwie rausnimmt, indem man sie ein bisschen anders erzählt. Dass die Menschen sich in den Details der Götterwelt mal irren, ist doch völlig normal! Hier wäre ausreichend Spielraum, eine Setzung zurechtzurücken. Gerade dass ein erwachender karmaler Levthan-Kult ein bisschen neuere Erkenntnisse mit sich bringt, ist auch die perfekte Gelegenheit dazu.

Und dann, wenn z.B. Levthan selbst nach seinem Verbrechen an Satuaria sieht, was er Schreckliches getan hat und sich daraufhin schwört, nie wieder diese Grenze zu verletzen oder so, hat man auch eine gute Grundlage für den weiteren Levthan-Kult. Dann sind diese Geweihten halt hedonistische Grenzgänger, die aus dem Vollen schöpfen, aber eben immer noch darauf achten müssen, dabei nicht ihre Seele zu verlieren. Rausch und Zügellosigkeit ja, aber Gewalt und Zwang nein. Das ist dann ein ähnliches Thema wie bei Kor, bei dem man auch ein bisschen aufpassen muss, sich nicht im Extrem zu verlieren, was dann zu Belhalhar führt. Doch so, wie er ist, ist Levthan halt schwierig. Er ist natürlich noch andere Dinge, aber er ist eben auch der Vergewaltiger-Gott, der solche Taten durch seine Werte legitimiert.
Ich stimme dir zu 100% zu. Besser hätte man es auch nicht auf den Punkt bringen können. Diese üble Levthans-Setzung ist nicht vertretbar. Gerade die Einführung des Levthans-Geweihten in seiner jetzigen Form ist sehr gefährlich und fördert sexualisierte Gewalt am Spieltisch. Aber ich glaube auch das Ulisses in Bezug zum Levthans-Kult etwas ändern wird. Durch die Etablierung des Sensitivity Reading hat sich ja schon einiges verbessert und man ist sich der Problematik auch bewusst.

Benutzeravatar
POMG
Posts in topic: 4
Beiträge: 402
Registriert: 24.06.2020 20:03
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von POMG »

RvB hat geschrieben: 08.08.2022 11:02 Überhaupt wünsche ich mir für Levthan einfach mehr Klarheit. Ist er böse? Dann soll er bitte zum NL oder in die Niederhöllen. Wäre kein Problem für mich. Oder ist er eine Kraft der Ordnung? Dann soll er sich bitte auch so verhalten und nicht so, als sei er ein Diener von Belkelel. Die Abgrenzung zu Belkelel muss dann in seinen Werten deutlicher transportiert werden.
Aber sich wie ein böser Psychopath verhalten und dann unter den alveranischen Göttern ganz problemlos willkommen sein, das finde ich eben unschön.
Ich hab mich jetzt mal frisch eingelesen und beziehe auch mal die Diskussion mit ein ohne hier jeden einzelnen Absatz zu zitieren. Was du hier in den Raum stellst ist eine Forderung an die aktuelle Autorenriege bezüglich eines aventurisch verbreiteten Mythos und damit einhergehend zu einer "Gottheit", also einer hochkomplexen Entität deren Wesen nur interpretiert werden kann, eine klare Agenda auszuformulieren. Weiterhin implizierst du, dass innerhalb dieser Agenda die Gottheit und ihre Wahrnehmung innerhalb der Spielwelt ganz eindeutig zuzuordnen sein soll. Dabei soll im Vordergrund stehen, dass der Betrachter nicht mehr viel überlegen soll, sondern von vornherein wissen soll woran er ist. Soweit so gut.

Das Argument hinter dieser Forderung war ja im Großen und Ganzen, dass du befürchtest, dass die derzeitige Beschreibung einer mythologischen "Vergewaltigung" und deren Folgen, eine Person dazu veranlassen würde mit der Gottheit eine Relativierung von Vergewaltigung zu verbinden. Aus diesem Umstand entstanden, dann bedenken, dass allein der Umstand, dass diese Konzeption in Aventurien bestehen kann, sowohl die Spielerschaft, als auch die in der Fantasiewelt ausgedachten Figuren, dazu verleiten mag ein solches Konzept ebenfalls zu relativieren.

Die Frage, die sich mir bei dieser Angelegenheit stellt ist natürlich zunächst inwiefern es den Konsumierenden, also uns als Spielerschaft, nützen würde, wenn wir vorgelegt bekommen: Levthan-böse oder Levthan-gut. Daran anschließend die Frage ob sich die befürchtete Relativierung durch eine solche redaktionelle Stellungnahme eingrenzen ließe.

Zum ersten Teil würde ich ganz klar von einem verlorenen Potenzial sprechen. Ich hatte das neulich erst beim Thema Orkkampagne eingeworfen, aber sobald man dem Menschen sagt was er zu tun hat, dann denkt er nicht mehr darüber nach. Es wird also Wohl oder Übel mit einem Abflauen des Interesses an dem Topos zu rechnen sein. Einfach weil die Fragestellung ja bereits geklärt wurde und die Spieler diese Fakten dann nur noch hinzunehmen brauchen. Ist das also nun die intendierte Wirkung? Ich würde sagen, dass ich mir definitiv mehr Sensibilität von Leuten erwarten würde, die sich zumindest mit Themengebieten beschäftigt haben. Alleine dieser Thread beweist ja auch, dass alle Beteiligten sich zumindest mit dem Thema beschäftigen wollten, da es ja, abgesehen von dem polarisierenden Topos, auch ein wichtiges Thema für viele Spielgruppen ist. Sei dies nun als Vermeidungsthema oder als Gesellschaftstopos.

Hier schließt sich auch direkt meine zweite Fragestellung an. Also ob dieser Lösungsvorschlag auch dafür sorgt, dass die Relativierung von Vergewaltigung sensibler von der Spielerschaft wahrgenommen wird. Auch hier frage ich mich, ob es überhaupt etwas ändern würde, dass Levthan Reue zeigt, oder eben als klar Böse dargestellt wird. Im ersten Fall kann man argumentieren, dass durch eine Sühne zwar der Akt als solches verurteilt wird, jedoch der Status Quo Wiederherstellbar sei, was ja implizit eine Relativierung ist. Im zweiten Fall ist der Bock halt Böse. Jemand der sich für dessen Themenbereich interessiert wird aber deshalb trotzdem nicht davon absehen, sich mit seinen Aspekten auseinanderzusetzen. Womöglich erfahren wir dann durch die klareren Schwarz- und Weiß-Linien auch stärkere Extremfälle von seinem Auftreten. Was ja nach meiner Lesart definitiv nicht gewollt war.

Mal ganz davon abgesehen, dass man mit einer solchen Vorgehensweise auch das Individuum an sich in Frage stellt...

Benutzeravatar
Rhonda Eilwind
Moderation
Moderation
Posts in topic: 12
Beiträge: 5705
Registriert: 12.10.2017 01:31
Geschlecht:

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Nachricht der Moderation


Leute, bei aller Liebe zur Diskussion - bitte verzichtet auf ellenlange Vollzitate, nur um unten dann einen kleinen Absatz Text anzubauen.

So etwas am Smartphone lesen zu müssen, zB, ist eine Qual für alle Mitlesenden - kilometerlanges Scrollen, nur um letztlich zu lesen: „Finde ich auch“, macht keinen Spaß.

Wenn ihr euch auf einen kompletten Beitrag beziehen möchtet, könnt ihr entweder den Verfasser mit @ markieren, oder auf den Beitrag verlinken! :)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Benutzeravatar
Marty mcFly
Posts in topic: 3
Beiträge: 2360
Registriert: 10.04.2008 23:07

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Orknase hat geschrieben: 08.08.2022 13:13 Gerade die Einführung des Levthans-Geweihten in seiner jetzigen Form ist sehr gefährlich und fördert sexualisierte Gewalt am Spieltisch.
Also man kann es auch übertreiben...Spieler schlagen sich ja auch nicht reihenweise die Köpfe ein, weil einer einen Korgeweihten spielt. Es soll auch Gruppen geben, in denen keine Helden, sondern moralisch fragwürdige Schurken gespielt werden. Themengruppe Zweiter Finger Tsas anyone? Mir zumindest wurde beim DSA Spielen bisher noch nie ein vergifteter Dolch zwischen die Rippen gerammt...
Carus hat geschrieben: 08.08.2022 12:44 Das ist doch der Punkt auch bei Halbgöttern wie Kor, Aves oder Nandus. Sie stehen alle knapp vor der Grenze zum dämonischen und das heisst nicht "böse" sondern Chaos statt Ordnung. Aves ist vielleicht der lustige Wandervogel aber wenn alle nur noch ziellos umherschweifen, dann bricht die Ordnung zusammen.
Ich weiß hier geht es um Rahja, aber Aves ist immerhin ein Sohn ^^ woher kommt die Überlegung, dass Aves so nah am dämonischen Chaos ist? Denn auch bei einigen anderen Göttern könnte man einen Aspekt überspitzen und man landet beim dämonischen Widersacher. Peraine: Arbeite, bist du tot umfällst. Ingerimm: ALLES MUSS BRENNEN. Tsa: Zerstört alles alte, jede Frau soll zwei Dutzend Kinder gebären. Und fasst niemals eine Waffe an!
-> Einige Aspekte des Aves stehen Aspekten anderer Götter gegenüber. Die Wanderlust z.B. Aspekte Travias und Praios. Aber gibt es doch ganz häufig! Efferd <-> Ingerimm, Phex <-> Praios, Phex <-> Rondra, Hesinde <-> Praios.

Benutzeravatar
Wolfio
Posts in topic: 5
Beiträge: 3779
Registriert: 17.01.2012 22:07
Wohnort: Dinslaken
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Orknase hat geschrieben: 08.08.2022 13:13 Diese üble Levthans-Setzung ist nicht vertretbar.
Doch ist es. Genau wie Kanibalismus, Leichenschändung, etc in anderen Spielen vertretbar sind.
Orknase hat geschrieben: 08.08.2022 13:13 Gerade die Einführung des Levthans-Geweihten in seiner jetzigen Form ist sehr gefährlich und fördert sexualisierte Gewalt am Spieltisch.
Gott im Himmel! NEIN! Nein, tut es nicht. Dazu gibt es eine Vielzahl von Studien, wie Medien und interaktive Medien auf Psyche und Verhalten wirken. Ich dachte, dass diese "Aber wenn das im Spiel drin ist, fördert das XY" hätten wir mit den unsäglich dummen Diskussionen über Ballerspiele und "Das fördert Gewaltbereitschaft und enthemmt!" abgefertigt.
Also nochmal: Nur weil sexualisierte Gewalt im Spiel vorkommt, führt das weder zu einer Enthemmung noch Normalisierung. Bitte unterlasse solche Behauptungen, die einfach nicht stimmen. Weder wird der Levthan-Spieler zum Vergewaltiger oder findet das durch das Rollenspiel "normaler", noch tut es der Schädel spaltende und Menschen ausweidende Korgeweihte.
Bild

Benutzeravatar
Rhonda Eilwind
Moderation
Moderation
Posts in topic: 12
Beiträge: 5705
Registriert: 12.10.2017 01:31
Geschlecht:

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Mir ist noch eingefallen:

Mein Eindruck war früher - neben dem, dass Levthan am Katzentisch sitzt (und deutlich weniger akzeptiert ist als zB Kor) - dass er ohne Satuaria längst vergessen wäre (bzw. ohne sie OT gar nicht existieren würde).

Weil ihn eigentlich im 12-G-Pantheon (und erst Recht im Pantheon + Erzdämonen) keiner wirklich braucht.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Benutzeravatar
Wolfio
Posts in topic: 5
Beiträge: 3779
Registriert: 17.01.2012 22:07
Wohnort: Dinslaken
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 08.08.2022 14:26 Weil ihn eigentlich im 12-G-Pantheon (und erst Recht im Pantheon + Erzdämonen) keiner wirklich braucht.
Was ja auch der Grund ist, warum eine "Normalisierung" Levthans weg vom problematischen Macho hin zum Partykönig der Orgien... dem Gott auch die letzte Relevanz nehmen würde. Dann wirklich "full evil" und ab als treuer Anhänger des Namenlosen, der nur zu gerne die "ungeliebte Mutter" überwältigen will.
Bild

Benutzeravatar
Zorro
Posts in topic: 5
Beiträge: 47
Registriert: 08.05.2022 22:05
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Zorro »

Orknase hat geschrieben: 08.08.2022 13:13 Diese üble Levthans-Setzung ist nicht vertretbar. Gerade die Einführung des Levthans-Geweihten in seiner jetzigen Form ist sehr gefährlich und fördert sexualisierte Gewalt am Spieltisch.
Und die Existenz Kors fördert am Spieltisch brutale, ehrlose Kämpfe? Die Existenz fanatischer Bannstrahler fördert am Spieltisch das Verbrennen von Hexen? Wie Wolfio schon sagte: Diese Denkweise existierte bereits in den Achtzigern, und sie ist seitdem vielfach untersucht und widerlegt worden. Ich hatte immer angenommen, sie müsste von Leuten kommen, die sich mit der Materie, über die sie urteilen, nie auch nur im Ansatz beschäftigt haben. Es ist verblüffend, das von einem Rollenspieler zu lesen.
Orknase hat geschrieben: 08.08.2022 13:13 Aber ich glaube auch das Ulisses in Bezug zum Levthans-Kult etwas ändern wird. Durch die Etablierung des Sensitivity Reading hat sich ja schon einiges verbessert und man ist sich der Problematik auch bewusst.
Das ist tatsächlich meine Befürchtung. Wenn, dann geschähe es m. E. aus den falschesten Gründen.

Z
Zuletzt geändert von Zorro am 08.08.2022 18:52, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
POMG
Posts in topic: 4
Beiträge: 402
Registriert: 24.06.2020 20:03
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von POMG »

Wolfio hat geschrieben: 08.08.2022 14:31 Was ja auch der Grund ist, warum eine "Normalisierung" Levthans weg vom problematischen Macho hin zum Partykönig der Orgien... dem Gott auch die letzte Relevanz nehmen würde.
Wobei Levthan auch abseits dieser Bereiche noch einige weitere durchaus relevante Aspekte vorweisen kann. Allem voran bietet er den Gegenpol zu Satuaria als Göttin der Weiblichkeit. Rahja selbst hat ja keinerlei Geschlechtsspezifika als Aspekte, daher bilden Satuaria und Levthan die Geschlechtlichkeit ab.

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 3
Beiträge: 1876
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Die Levthanssetzung ist ungustiös, ja... vorallem wenn man ihn auf den einen Aspekt mit Vergewaltigung beschränkt. Wobei ich allerdings wo anders als Rahja die Redundanzen sehe. Ich sehe die vor allem durch Brazoragh der ja mit Stärke, Männlichkeit, Mut und Fruchtbarkeit sehr ähnliche Domänen besetzt. (Wobei zugegebenermaßen Brazoragh auf sehr vielen Kirtägen gleichzeitig tanzt)
Wenn man Levthan die Alleinstellung als "Böser Gott" der männlichen Sexualität nimmt (Hier könnte man als Mann beleidigt sein dass der Gott für Männlichkeit gleich so aussehen muss aber was solls so eben die Konotation) was gewinnt man dadurch? Noch einen "guten Gott" wieso müssen Götter Gut sein? Ist ja langweilig... Es wäre zu hoffen dass auch eine Dunkle Seite Rahjas erwähnt und behandelt wird, das wäre mal nett. Sowas wie "Im extatischen rausch des Tanzes hat dieser Säbeltänzer 7 Leute umgebracht bevor er selbst vor Erschöpfung verstorben ist... aber das Spektakel war so schön und schrecklich dass es in diesen Liedern festgehalten wurde... das wäre mal interessant... oder einfach ein Besäufnis das so episch war das viele nicht mehr aufgewacht sind und direkt in Rahjas Zelt gerufen wurden. Das wäre auch mal ein ultimatives Opfer an Rahja, Selbstmord in ihrem Namen durch mutwillige Alkoholvergiftung.
Ein Herz für Dämonen!

Benutzeravatar
Wolfio
Posts in topic: 5
Beiträge: 3779
Registriert: 17.01.2012 22:07
Wohnort: Dinslaken
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Baal Zephon hat geschrieben: 08.08.2022 15:57 oder einfach ein Besäufnis das so episch war das viele nicht mehr aufgewacht sind und direkt in Rahjas Zelt gerufen wurden.
Dazu gibt es ein Lied vom Schwarzen Barden :D
Bild

Benutzeravatar
Timonidas
Posts in topic: 13
Beiträge: 2330
Registriert: 14.02.2019 06:27

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Timonidas »

RvB hat geschrieben: 08.08.2022 11:02Ja genau, das ist ja Satuarias zur-Wehr-Setzen gewesen. Sie selbst hat ihn durch ihren Fluch gezeichnet, aber alle Anderen haben halt pfeifend weggeschaut. (Hesinde, Rahja, Praios) Wenn das Opfer völlig allein dasteht und der Täter sich wieder an den Tisch setzen darf, als sei nichts gewesen, ist das irgendwie traurig.
Das ist aber Rache gewesen und kein Zur-Wehr-Setzen. Woher nimmst du die Annahme dass die anderen Götter "pfeifend weggeschaut" haben? Ist das Teil des Mythos? Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht das Satuaria so gut in die Opferrrolle passt du die dir für sie vorstellst, sie ist keine Menschenfrau, sie repräsentiert für uns vllt. etwas vergleichbares, aber sie ist immer noch eine Göttin. Als solche glaube ich kaum dass sie unser Mitleid nötig hat. Sobald man beginnt die Götter mit Menschen gleichzusetzen sind die aventurischen Religionen zwangsläufig größtenteils Schwachsinn. Der Namenlose hat wortwörtlich eines seiner Augen auf Dere geworfen wie so ein gestörter Psycho, Praios der oberste Richter hat den größten Kriminellen Alverans zum Gefängniswerter gemacht, und Rur hat ganze Welt in Form eines Frisbees durch den Kosmos geworfen. Für so einen Einäugigen muss der Namenlose echt gut gezielt haben wenn er mit seinem anderen Auge eine fliegende Frisbee Scheibe getroffen hat. Ist natürlich alles Quatsch wenn man nicht versteht dass die Götter in einer ganz anderen Form existieren als wir Menschen.
Wolfio hat geschrieben: 08.08.2022 14:31Was ja auch der Grund ist, warum eine "Normalisierung" Levthans weg vom problematischen Macho hin zum Partykönig der Orgien... dem Gott auch die letzte Relevanz nehmen würde. Dann wirklich "full evil" und ab als treuer Anhänger des Namenlosen, der nur zu gerne die "ungeliebte Mutter" überwältigen will.
Also die Idee das Levthan ein Verbündeter des Namenlosen ist gefällt mir sehr gut, wäre auch ein echt cooler Plot für ein episches Endzeitszenario wenn sich rausstellt dass die erstarkenden Kulte (Marbo, Levthan, Kor, Numinoru, Rastullah) in Wirklichkeit die Rückkehr des Namenlosen vorbereiten und mit seiner Hilfe die 12 bzw. 11, den Phex wird natürlich wie es seine Natur ist rechtzeitig die Seiten wechseln, zu beseitigen. Aber "full evil" würde ich bei Göttern grundsätzlich nie gehen, eher sehr dunkelgrau. Fehlbar, machtgierig, blutrünstig, gnadenlos, rücksichtslos, aber nicht böse sein um der Bosheit willen. Also während Belkelel sich am Leid ihrer Opfer erfreut, ist es Levthan schlicht egal, das macht es erstmal nicht viel besser, aber da bleibt eine feine Linie die es auch ermöglicht ambivalente "graue" Konzepte umzusetzen, nach dem Vorbild der Achaz die ihre Götter fürchten, oder auch der Kor Geweihten die versuchen dem Blutrausch zu widerstehen.

Benutzeravatar
RvB
Posts in topic: 21
Beiträge: 679
Registriert: 12.05.2018 16:10
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von RvB »

Nach meiner ja sehr harschen Levthan-Kritik möchte ich noch eine Sache klarstellen: Ich spreche davon, dass diese Geschichte in der aventurischen Mythologie sexualisierte Gewalt bagatellisiert. Damit möchte ich ganz ausdrücklich NICHT sagen, dass ich in irgendeiner Form davon ausgehe, dass sie DSA-Spieler im Extremfall dazu verleitet, selbst Leute zu vergewaltigen. 😵 Von dieser Idee möchte ich mich ganz eindeutig distanzieren. Dass wir in aller Regel Figuren spielen, die mit einiger Regelmäßigkeit in diverse Gewalthandlungen verstrickt sind, führt ja auch nicht dazu, dass die Spieler:innen plötzlich im wahren Leben andere Menschen tätlich angreifen.

Grundsätzlich kann ich ja auch verstehen, dass man Levthan mit Kor vergleicht oder die Parallele zieht: Wir haben doch auch ganz viel Gewalt in DSA (und allen anderen Medien), warum dann sexualisierte Gewalt anders behandeln? Jemanden umbringen ist doch nicht weniger schlimm?
Der Punkt ist, dass einfach sehr viele DSA-Spieler:innen in ihrem Leben sexuelle Übergriffe der einen oder anderen Art erfahren haben. Weil wir Menschen sind. Und die allermeisten reden wahrscheinlich nicht drüber oder zumindest vielleicht nicht mit ihrer Rollenspielgruppe. Es gerät leicht in Vergessenheit, wenn man selbst von dem Thema nicht betroffen ist, aber: jede dritte oder vierte Frau erlebt in ihrem Leben einen sexuellen Übergriff. Wenn man nun vielleicht 2 Mädels am Spieltisch sitzen hat, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass mindestens eine damit ein Thema hat. Und natürlich erleben nicht nur Frauen solche Sachen.

Andere Formen von Gewalt können natürlich auch im wahren Leben vorkommen, aber nicht in dieser Häufigkeit und mit dieser speziellen Art von psychischen Auswirkungen wie jene spezielle Form, die alle Intimgrenzen auf sehr schreckliche, nachhaltige Weise verletzt. Daher ist es für mich eine Frage von Sensibilität einer sehr großen aber oft stillen Gruppe von Spieler:innen gegenüber. Und wenn man eben persönlich entsprechende Erfahrungen gemacht hat, hinterlässt das häufig eine erhöhte Sensibilität solchen Themen gegenüber. Eine Verletzlichkeit. Aus dieser Sicht heraus ist es schlimm, solche Kommentare zu hören wie ich ihn in meinem anderen Beitrag skizziert habe: "Aaach, sie wollte es doch auch! Am Anfang zwar nicht, aber dann fand sie es geil!" Oder eben eine solche Darstellung, dass die vergewaltigte Frau von ihrem Täter so beeindruckt war, dass sie ihn als Eroberer bewundert und sich aufgrund dieser Tat in ihn verliebt. Das ist einfach grob abstoßend auf eine Weise, die für nicht wenige Menschen auf ein sensibles Thema stößt.

Natürlich KANN man jetzt sagen, da soll man sich halt nicht so anstellen oder aus welchen Gründen auch immer muss man darauf ja nun in DSA keine Rücksicht nehmen. Das sollen halt die einzelnen Gruppen für sich regeln oder so. Ja, Rücksicht MUSS man nicht nehmen (auch sonst im Leben nicht), aber wäre halt schön. Ich würde es mir wünschen.
Und eigentlich besitzt der Verlag da auch eine sehr begrüßenswerte Sensibilität, deshalb bin ich hoffnungsvoll, was das Levthan-Vademecum angeht. Dieser Mythos ist halt eine "Altlast" aus einer anderen Zeit.
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

Benutzeravatar
Aryador
Posts in topic: 9
Beiträge: 1097
Registriert: 17.04.2020 17:15
Wohnort: Darmstadt
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Aryador »

Ich fände es ehrlich gesagt langweilig, wenn hinter dem Götteraufstand der Namenlose stecken würde. Da hat man so spannende Charaktere wie Marbo, Kor, Numinoru und Rastullah, mit so unterschiedlichen Kulten, und dann sind sie alle nur ganz schöde von Namenlosen verführt oder arbeiten gar für ihn. Gähn.

Ich mag graue Götter, die für sich selbst arbeiten. Gerne auch Allianzen schmieden. Aber nicht mit dem Namenlosen, sondern lieber gegen ihn. Und dann umso stärker nach Alveran drängen, weil sie plötzlich im großen Verschwörungsplot total wichtig waren.

Levthan wäre für mich der Typ, der vom Namenlosen angesprochen wird, scheinbar auf ihn eingeht, und ihn dann grinsend hintergeht. Genau die Rolle, die niemand von den zwölf Etablierten spielen könnte, vielleicht mit Ausnahme von Phex, der aber auch schon viel zu lange dabei ist und im Ringen der Götter eher auf der konservativen Spießer-Seite derjenigen steht, die mehr zu verlieren als zu gewinnen haben.

Benutzeravatar
Zorro
Posts in topic: 5
Beiträge: 47
Registriert: 08.05.2022 22:05
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Zorro »

RvB, du sprichst da eine Menge guter und bedenkenswerter Punkte an und nimmst auch gleich wahrscheinliche Entgegnungen vorweg. Eine möchte ich aber aufgreifen. (Innerweltliche Gegenargumente gab es genug, mir geht es an dieser Stelle um die irdischen Implikationen.) Mit exakt dieser Argumentation könntest du zum Beispiel eine Petition starten, dass Filme wie Angeklagt (Jodie Foster, Kelly McGillis, 1988), A Time to Kill (Samuel L. Jackson, Matthew McConnaughey, 1996) und ähnliche nicht mehr gesendet werden sollen. Du könntest das analog begründen: "Gewiss, man könnte ja sagen, dass Opfer sexueller Gewalt ihn einfach nicht einschalten sollten, aber wäre es nicht schöner, sie könnten beim Zappen nicht mal darüber stolpern?"

Und diese Denkweise halte ich für sehr, sehr problematisch. Und das sage ich als jemand, der sich fröhliches Gemetzel und hektoliterweise Blut ansehen kann, aber keine Vergewaltigung in einem Film oder Roman erträgt. Das ist etwas, das in meiner Spielrunde auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin nicht vorkommt. Es mag ein in der Vergangenheit liegender Bestandteil von Hintergrundgeschichten sein, aber nie aktiver Bestandteil eines Abenteuerablaufs. Auch habe ich Angeklagt nur einmal gesehen und kann dir versprechen, dass es nie ein zweites Mal geben wird. Und dennoch kann ich diesen Film jedem wärmstens empfehlen, auch wenn ich weiß, dass es da draußen garantiert abscheuliche Gestalten gibt, die sich an so etwas tatsächlich erfreuen können.

Selbstzensur ist stets ein schmaler Grat. Aber ich tendiere nahezu immer dazu, auf sie zu verzichten, denn was man selbst entfernen (oder entfernt sehen) möchte, möchte man ja aus redlichen, guten Gründen, das ist ja keine richtige Zensur, nicht wahr. Doch, ist sie. Zugunsten einiger Weniger nimmt sie allen etwas weg, die daraus eine Menge erzählerisches Potenzial schöpfen können. Das wollte ich nur eingeworfen haben.

Z

Benutzeravatar
RvB
Posts in topic: 21
Beiträge: 679
Registriert: 12.05.2018 16:10
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von RvB »

Zorro hat geschrieben: 08.08.2022 21:37 Selbstzensur ist stets ein schmaler Grat.
Das ganze Thema ist auf jeden Fall ein schmaler Grat! Und es ist gut, wenn man da differenziert und respektvoll drüber sprechen kann. Deshalb ist ja auch meine Haltung, dass ich nicht zwangsläufig das ganze sex.Gew.-Thema aus Levthans Geschichte raus haben will, das würde die Figur auch zu sehr verändern. Aber ich wünsche mir eben, dass die Redaktion eine neue, zeitgemäßere, sensiblere Weise findet, mit der Thematik umzugehen. Auch Belkelel soll ja bitte alle ihre Aspekte behalten, kein Problem. Aber wenn Levthan sich eben nicht im Rahmen der Kampagne als dunkler Gott und Widersacher der 12 herausstellt, sondern Rahjas geliebter Sohn bleibt, der in ihren Tempeln oft auch seinen Schrein hat, dann wünsche ich mir eben ein anderes Framing seiner Tat. Das reicht ja schon. Dass er entweder deutlicher verurteilt wird, oder durch seine Mutter vielleicht Reue entwickelt und für sich zumindest hinterher eine klare Grenze zieht. Aus den Niederhöllen zurückzukommen, hat ja offenbar nicht gereicht, um "geläutert" zu sein. Aber er kann sich ja über seine eigene Finsternis erschrocken haben und ihr abschwören. Und eben auch in seine Werte den neuen Priestern gegenüber (deutlicher) aufnehmen, dass diese Art von Zwang eben ein No-Go ist. Oder wie auch immer (Ich bin ja nicht in der Redaktion).

Ich bin da nicht auf eine einzige Lösung fixiert, die ich auf jeden Fall genau so sehen will. Nur wünsche ich mir eben einen besseren Umgang mit dem Thema, wenn man schon ein ganzes Vademecum zu dieser Gottheit schreibt. Solche Art von Veränderungen, wie ich sie hier skizziere, würde ich auch nicht unter Zensur fassen, schließlich muss ja nichts komplett verbannt werden. Und irgendwie muss man ja sowieso seine Werte in aller Ausführlichkeit beschreiben und mehr als nur eine oder zwei Geschichten über ihn wiedergeben, also kann man das auch mit etwas mehr Fingerspitzengefühl tun.
Daher: Dieses CF ist die perfekte Gelegenheit dazu.
Na'rat hat geschrieben: 08.08.2022 22:32 Daher gehe ich davon aus, dass das Ergebnis der Kampagne eine Rahjakirche sein wird, die im westlichen eine Rahjakirche wie vor der Kampagne ist.
Es ist ja auch gar nicht das erklärte Ziel der Kampagne, die Rahja-Kirche komplett umzukrämpeln. Ich gehe davon aus, dass Levthan mehr Profil bekommt, weil er in den anfänglichen Werbetexten, die veröffentlicht wurden, ja immer wieder anklingt. Die Orden der Kirche und die Struktur wird im Quellenband klarer beschrieben und in der Kampagne wird man zum Spielball höherer Mächte (Rahja einerseits, irgendein Widersacher andererseits), muss Versuchungen widerstehen und am Ende helfen, die "Gabe der Göttin" in die Welt zu bringen. Rahja schenkt den Menschen irgendwas. So ungefähr wird es ablaufen. Es geht weder um eine Quanionsqueste à la Rahja, noch um eine Revolution innerhalb der Kirche. (Oder wenn, dann wurde das in der mittlerweile schon recht ausführlichen Beschreibung nicht erwähnt.)
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

Benutzeravatar
Timonidas
Posts in topic: 13
Beiträge: 2330
Registriert: 14.02.2019 06:27

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Ich persönlich kann mir halt einen sensiblen oder reumütigen Levthan einfach nicht vorstellen, das geht irgendwie gegen alles wofür Levthan steht. Das würde auch Levthan als Gottheit vollkommen obsolet machen. Passend wäre dass für ein Aventurien in dem der Halbgott zum Alveraniar degradiert werden soll, aber da Levthan gerade neue Geweihte bekommen hat, würde es meiner Meinung keinen Sinn machen Levthan jetzt sein Profil wegzunehmen, und ihn zu einer Rahja mit Penis (also unkultiviert und plump) zu machen.

Das große Problem mit Levthan ist, dass er der Gott der Männlichkeit ist, und das kann man gar nicht sinnvoll in einen, nach modernen feministischen Maßstäben, akzeptablen Bereich rücken. Er bleibt also entweder der unzeitgemäße Macho den alle hassen weil er so ein rücksichtsloser Arsch ist, und der trotzdem am Ende dein Mädchen mit nach Hause nimmt, weil er einfach so ein unfassbar geiler Typ ist der immer bekommt was er will. Oder man müsste ihn von seinem zentralen Aspekt (Männlichkeit) weg rücken. Denn auch wenn es natürlich in der modernen Gesellschaft weit differenzierter gesehen wird, die klassischen Eigenschaften die mit Männlichkeit assoziiert werden sind Dominanz, Aggressivität, Stärke, Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Streitlustigkeit und Zielstrebigkeit, aber halt definitiv nicht Sensibilität, Sozialverträglichkeit oder Mitleid. Also dürfte er eigentlich nichts von dem haben was es brauchen würde, damit er sein Fehlverhalten einsehen und Reue zeigen könnte.

Lange Rede kurzer Sinn, ich fände es wäre ein bedauerlicher Fehler wenn man Levthan aus ethischen Gründen entmannen würde, anstatt Interpretationsmöglichkeiten anzubieten mit denen die Aspekte Levthans mehr oder weniger Ambivalent gezeichnet werden können. "Der gute Levthangeweihte" sollte meiner Meinung nach einer sein, der sich bewusst ist das rohe Lust und Dominanz berauschend, aber auch schrecklich sein können, und nicht einer der einen Levthan verehrt der schuldbewusst und rücksichtsvoll ist.
Zuletzt geändert von Timonidas am 09.08.2022 09:02, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
chizuranjida
Posts in topic: 4
Beiträge: 3519
Registriert: 02.03.2006 06:32
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

RvB hat geschrieben: 08.08.2022 20:35 Ich spreche davon, dass diese Geschichte in der aventurischen Mythologie sexualisierte Gewalt bagatellisiert.
"Bagatellisiert" würde ich den großen Skandal der aventurischen Götterwelt nicht nennen. Es ist ja nicht egal, was Levthan mit Satuaria gemacht haben soll. Es ist ein großes Thema, wie man hier sieht.

Meine Lösung wäre gewesen, Levthan so finster zu lassen, seinen Kult klein und an der Grenze zu Dämonenkultisten, geeignet als Gegner für Helden oder fälschlich Verdächtige. Aber auch mit der Möglichkeit, dass das alles nur ein Mythos sei, in Wirklichkeit so nicht passiert ist, plus begeisterte Hexen in Levthansnächten.
Ob spielbare Levthangeweihte in einem mainstreamtauglichen Kult eine gute Idee sind - ich habe Zweifel.
Aryador hat geschrieben: 08.08.2022 20:55 Ich fände es ehrlich gesagt langweilig, wenn hinter dem Götteraufstand der Namenlose stecken würde. Da hat man so spannende Charaktere wie Marbo, Kor, Numinoru und Rastullah, mit so unterschiedlichen Kulten, und dann sind sie alle nur ganz schöde von Namenlosen verführt oder arbeiten gar für ihn. Gähn.
Ich mag graue Götter, die für sich selbst arbeiten.
Sehe ich ähnlich.

Thema "grau": Wieso sollten eigentlich Götter sich irgendeiner Moral beugen müssen? Das sind doch Götter. Die setzen die Moral. Weil sie die Götter sind. Weil sie können.

Benutzeravatar
RvB
Posts in topic: 21
Beiträge: 679
Registriert: 12.05.2018 16:10
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von RvB »

Timonidas hat geschrieben: 09.08.2022 00:22 Das große Problem mit Levthan ist, dass er der Gott der Männlichkeit ist, und das kann man gar nicht sinnvoll in einen, nach modernen feministischen Maßstäben, akzeptablen Bereich rücken. Er bleibt also entweder der unzeitgemäße Macho den alle hassen weil er so rücksichtsloser Arsch ist, und der trotzdem am Ende dein Mädchen mit nach Hause nimmt, weil er einfach so ein unfassbar geiler Typ ist der immer bekommt was er will. Oder man müsste ihn von seinem zentralen Aspekt (Männlichkeit) weg rücken.
Also "unzeitgemäßer Macho" ist doch wohl bitte noch was Anderes als psychopathischer Vergewaltiger, der in seinem sozialen Kreis quasi ungeschoren davon kommt (außer durch das Opfer selbst). Ich finde es seeeehr schräg, die Verbindung zu ziehen, Levthans fürchterliche sexualisierte Gewalt in irgendeiner Form abzumildern würde ihm die Männlichkeit nehmen. Was ist denn bitte dein Verständnis von Männlichkeit? Das ist ja höchst grenzwertig und da kann ich nun so gar nicht mitgehen. Nicht vergewaltigen = nicht männlich? 😵
Timonidas hat geschrieben: 09.08.2022 00:22 die klassischen Eigenschaften die mit Männlichkeit assoziiert werden sind Dominanz, Aggressivität, Stärke, Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Streitlustigkeit und Zielstrebigkeit
Ja, aber doch nicht "Triebtäter", oder? Er kann doch auch all dieses Eigenschaften behalten, dass ist doch kein Problem. Er muss auch nicht gleich "sensibel" werden, um nicht ein Straftäter der übelsten Sorte zu sein. Wo sind denn da bitte die Graustufen?
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

Aureus Güldenklang
Posts in topic: 1
Beiträge: 205
Registriert: 09.03.2019 08:58
Geschlecht:

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Aureus Güldenklang »

Ich hoffe, dass man Levthan nicht mit einem völlig überholtem Bild von "Männlichkeit" verknüpfen wird. Solche in meinen Augen extrem unsinnigen und auch unschönen engen Rollenbilder empfinde ich in Aventurien eh als unschöne Artefakte der irdischen Betrachtung, die sich mit dem sonstigen Hintergrund eher beißen. Ich bin da aber sehr zuversichtlich, dass die Redax da sensibel genug ist. Göttern feste Geschlechter zuzuordnen ist eh etwas, was ingame für mich zwar passt, wenn auch keine Pflicht ist, auf der OT-Ebene aber eine Anthropomorphisierung darstellt, die in meinen Augen ein zu simples Götterbild ergibt - nämlich einfach als große und mächtige Humanoide.

Benutzeravatar
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
Posts in topic: 9
Beiträge: 1567
Registriert: 05.08.2021 11:09
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Timonidas hat geschrieben: 09.08.2022 00:22 Das große Problem mit Levthan ist, dass er der Gott der Männlichkeit ist, und das kann man gar nicht sinnvoll in einen, nach modernen feministischen Maßstäben, akzeptablen Bereich rücken.
Das ist entweder gar kein Feminsimus, sondern Incel-Ideologie oder es ist richtig problematischer Feminsimus aus der 2. Welle, der heute komplett aus der Zeit gefallen ist und nur noch von irrlichternden Überbleibseln wie Alice Schwarzer vertreten wird. Mit modernen feministischen Maßstäben hat sowas gar nichts zu tun. Ich weiß nicht, wer dir das erzählt hat, aber so eine Vorstellung von Maskulinität (nicht von Männlichkeit - Männlichkeit ist ne biologische statt behaviorale Dimension und du redest im kompletten Post fast nur über soziale Aspekte) ist weder empirisch belegbar, schließlich gibt es unzählige Männer, die entweder nie diesem Bild entsprochen oder sich davon freigemacht haben, noch ist das eine Vorstellung, auf der man eine gleichberechtigte Gesellschaft aufbauen kann. Da bleibt für Frauen ja nur, dass wir uns auf ne einsame Insel ohne Männer zurückzuziehen. Davon träumen natürlich manche, aber in der Breite führt so eine Bewegung automatisch in eine Sackgasse.

Aventurisch kann ich mir so einen Unfug außer bei den Amazonen nur bei ein paar am Rand zur Paktiererei stehenden Hexen-Gruppierungen vorstellen. Aber nicht innerhalb der 12G-Kirche, der Rahja-Glaube ist da sehr eindeutig weiter. Der Levthan-Glaube kann da auch weiter sein, er muss es sogar, wenn er nicht einfach der verlängerte Arm der Belkelel-Verehrung sein will. Stärke hat auch was damit zu tun, sich selbst im Griff zu haben.

Benutzeravatar
RvB
Posts in topic: 21
Beiträge: 679
Registriert: 12.05.2018 16:10
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von RvB »

Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 09.08.2022 09:45 Der Levthan-Glaube kann da auch weiter sein, er muss es sogar, wenn er nicht einfach der verlängerte Arm der Belkelel-Verehrung sein will. Stärke hat auch was damit zu tun, sich selbst im Griff zu haben.
Richtig. Vor allem der letzte Satz, danke.
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

Benutzeravatar
Farmelon
Moderation
Moderation
Posts in topic: 2
Beiträge: 43830
Registriert: 24.02.2007 21:20
Wohnort: Köln

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Farmelon »

Nachricht der Moderation

Lasst doch bitte Femininismus-OT-Diskussionen und ähnliches so weit wie möglich raus. Das eskaliert sehr schnell. Danke. :)
Mir ist bewusst dass so etwas nicht ganz ohne geht, Levthan eben, aber denkt bitte dran dass so etwas wenn ihr es bringen müsst nicht der Hauptbeitrag sein sollte, weil hier eben kein realweltlicher Feminismus und all das andere diskutiert wird. :)
Ich als User:
Ich sehe es ähnlich wie Zorro.
Solche Umschreibungen laufen schnell Gefahr den Charakter von Teilen der Spielwelt zu opfern. Levthan wird geändert weil sich echte Opfer von sexualisierter Gewalt gestört fühlen könnten. Sklaverei in Al´Anfa wird abgeschafft weil sich Nachfahren von ehemaligen Sklavenvölkern davon gestört fühlen könnten. Rasssismus gegen Zahori und Norbarden wird abgeschafft weil sich Sinti und Roma davon angegriffen fühlen könnten. Krieg und Kämpfe werden abgeschafft weil sich die Nachfahren von Kriegsopfern davon gestört fühlen könnten. Kor wird abgeschafft weil Kriegsverbrechen...........
Der Radschatempel in Fasar wird abgeschafft weil man dort Drogenkonsum verharmlost und exzessiv positiv darstellt, die Rahjakirche wird abgeschafft weil deren Weinkonsum das Alkoholproblem verharmlost......
Phex wird abgeschafft weil der Diebstahl und andere illegale Dinge propagiert......

Ich für meinen Teil hoffe das Levthan so bleibt wie er ist, auch nach der neuen Rahja-Kampagne. Aventurien muss nicht immer politisch korrekt sein. Aventurien ist nicht die reale Welt und ich hoffe doch mal das alle die DSA spielen in der Lage sind das zu erkennen und zu unterscheiden.
Jede Gruppe kann für sich am Spieltisch/Discord/wasauchimmer Regeln festlegen was sein darf und was nicht. Niemand wird gezwungen mit Levthan zu spielen. Ich mag Levthan wie er ist, mit seinem düsteren Unterton,

Was ich gerne sehen würde wäre ein Bild, wie die Rahjakirche mit Levthan umgeht, wie sie integriert oder für sich (ingame) das Bild für sich zurecht rückt damit es für die offizielle Kirchenlehre passt. Das ändert nichts daran wie Levthan ist, zeigt aber schön auf wie das Bild von ihm angepasst wird das er irgendwie offiziell kirchenlehrig rein passt in den Glauben.
Bei Efferd ist Swafnir ja auch dessen Sohn und ein wenig anders belegt als bei den Thorwalern. Phex hat viele Gesichter, ist ja jetzt nicht so als wenn alle anderen Götter überall immer gleich angesehen oder dargestellt werden. Brazoragh in Weiden und Almada wird ingame den Gläbigen auch anders dargestellt. Wie die Rahjakirche mit dem Bild von Levthan umgeht wäre deswegen etwas das mich durchaus mal interessieren würde. Wie die ihn für sich anpassen, damit es passt.

Benutzeravatar
Timonidas
Posts in topic: 13
Beiträge: 2330
Registriert: 14.02.2019 06:27

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Timonidas »

RvB hat geschrieben: 09.08.2022 09:05Also "unzeitgemäßer Macho" ist doch wohl bitte noch was Anderes als psychopathischer Vergewaltiger, der in seinem sozialen Kreis quasi ungeschoren davon kommt (außer durch das Opfer selbst).
Wie ich schon sagte, ich verstehe Levthan nicht als Mensch, und daher ist er auch weder Psychopath noch Vergewaltiger. Er hat keine echte Persönlichkeit, und damit auch keine Persönlichkeitsstörung, und auch kein soziales Umfeld. Er ist natürlich auch kein "unzeitgemäßer Macho", das sollte eher metaphorisch gemeint sein wie er wahrgenommen wird. Levthan ist schlicht keine Person sondern eine Mythengestalt die bestimmte göttliche Prinzipien wie Männlichkeit, Lust und Rausch verkörpert. Ich kann nicht über Levthan den psychopathischen Vergewaltiger diskutieren, der existiert für mich nicht.
RvB hat geschrieben: 09.08.2022 09:05Ich finde es seeeehr schräg, die Verbindung zu ziehen, Levthans fürchterliche sexualisierte Gewalt in irgendeiner Form abzumildern würde ihm die Männlichkeit nehmen.
Es ging darum WIE du die sexualisierte Gewalt abmildern wolltest. Das er durch den Einfluss seiner Mutter Reue entwickelt, dass es ihm leid tut und dass er in Zukunft mehr Rücksicht auf die Gefühle seiner Partnerinnen nehmen soll. Ja das würde ihm die Männlichkeit nehmen, jedenfalls die Männlichkeit im Sinne der archetypischen Charakterisierung, natürlich würde er dadurch nicht seinen Penis oder ein Y Chromosom verlieren (wenn er den sowas hat).
RvB hat geschrieben: 09.08.2022 09:05Was ist denn bitte dein Verständnis von Männlichkeit? Das ist ja höchst grenzwertig und da kann ich nun so gar nicht mitgehen. Nicht vergewaltigen = nicht männlich?


Also ich würde dir vorschlagen du setzt dich erstmal damit auseinander was Männlichkeit ist, und damit meine ich nicht das biologisch geschlechtliche, sondern das wofür diese Charakterisierung steht, welche Eigenschaften dem zugeordnet werden und welche nicht. Männlichkeit kann tatsächlich weiter gefasst werden als "Mensch mit Glied", und ich bin mir sicher als man gesetzt hat das Levthan der Gott der Männlichkeit ist, hat man sich dabei nicht auf ein rein medizinisches Verständnis von Männlichkeit bezogen. Das wäre nämlich arg abstrus.
RvB hat geschrieben: 09.08.2022 09:05Er kann doch auch all dieses Eigenschaften behalten, dass ist doch kein Problem. Er muss auch nicht gleich "sensibel" werden, um nicht ein Straftäter der übelsten Sorte zu sein. Wo sind denn da bitte die Graustufen?
Sorry ich hab mich auf deinen Vorschlag bezogen dass er reumütig und sensibel wird, natürlich wäre ein retcon des Vergewaltigungsmythos oder eine Klarstellung dass der gar nicht stimmt (wie auch immer das aussehen würde) wieder eine ganz andere Sache. Ich finde aber die Tatsache das Levthan ein Triebtäter ist, ist eine Graustufe, wenn du meinst dass ist schon absolut bösartig und es geht nicht schlimmer, dann bist du nicht mehr objektiv in der Hinsicht.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 09.08.2022 09:45Das ist entweder gar kein Feminsimus, sondern Incel-Ideologie oder es ist richtig problematischer Feminsimus aus der 2. Welle, der heute komplett aus der Zeit gefallen ist und nur noch von irrlichternden Überbleibseln wie Alice Schwarzer vertreten wird. Mit modernen feministischen Maßstäben hat sowas gar nichts zu tun.
Wovon sprichst du? Ich habe die "modernen feministischen Maßstäbe" dessen was "akzeptabel" ist doch gar nicht spezifiziert? Wie kommst du darauf zu behaupten das etwas kein Feminismus ist ohne zu wissen worum es geht?
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 09.08.2022 09:45Ich weiß nicht, wer dir das erzählt hat, aber so eine Vorstellung von Maskulinität (nicht von Männlichkeit - Männlichkeit ist ne biologische statt behaviorale Dimension und du redest im kompletten Post fast nur über soziale Aspekte) ist weder empirisch belegbar, schließlich gibt es unzählige Männer, die entweder nie diesem Bild entsprochen oder sich davon freigemacht haben, noch ist das eine Vorstellung, auf der man eine gleichberechtigte Gesellschaft aufbauen kann.
Also erstmal ist Männlichkeit nicht nur eine biologische Dimension, und von mir aus kannst du es auch "Maskulinität" nennen. Natürlich sprach ich von sozialen Aspekten, und mir ist auch bewusst dass viele Männer diesen nicht entsprechen. Wir müssen aber wenn wir diese Diskussion führen uns darauf einigen was den genau der Aspekt Männlichkeit bei Levthan bedeutet, und da gibt es schon ein sehr breites aber doch eindeutiges kulturelles Verständnis davon wie man "Männlichkeit" jenseits der biologischen Geschlechtlichkeit verstehen kann. Ob man damit dann eine gleichberechtigte Gesellschaft aufbauen könnte ist doch irrelevant, der Levthan Glaube ist eh nicht wichtig genug um auf den Aufbau der Gesellschaft großen Einfluss zu nehmen.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 09.08.2022 09:45Aventurisch kann ich mir so einen Unfug außer bei den Amazonen nur bei ein paar am Rand zur Paktiererei stehenden Hexen-Gruppierungen vorstellen.
Ich kann mir diesen "Unfug" auch bei Levthan Geweihten sehr gut vorstellen. Wobei ich ehrlich gesagt nicht sicher bin was genau du jetzt meinst. Also ich meine dass die an Männlichkeit als kulturelle und soziale Dimension glauben (unabhängig davon was die Gender Studies dazu sagen), nicht dass Frauen auf eine Insel ziehen sollen.

Benutzeravatar
POMG
Posts in topic: 4
Beiträge: 402
Registriert: 24.06.2020 20:03
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von POMG »

@RvB , @Timonidas hat versucht darzulegen, dass die von dir verlangten Änderungen wider den Prinzipien und Aspekten sind. Dabei bezieht er sich auf die Änderungen selbst. Es ist auch nach wie vor schwierig bei einem Mythos, der auch nicht deckend die gleichen Überlieferungen und vor allem die gleichen dahintergestellten Wertvorstellungen vorweisen wird, eine kohärente und eindeutige Stellung für die Entität darzustellen.

Mythenrezeption ist grundsätzlich subjektiv. Ein Mythos ist schon im antiken Griechenland als Gesprächsthema und darüber hinaus als Mittel zur Selbstreflexion gedacht gewesen. Mythen existieren dazu Dilemmata zu veranschaulichen und sie verleiten dazu, sich selbst die Fragen zu stellen ob etwas richtig oder falsch ist. Es ist daher auch einfach grundsätzlich falsch, dass man einen Mythos ändern soll, damit richtig oder falsch präziser dargestellt werden. Da Mythen stets abgeschlossen sind, ist es auch eine Änderung, wenn man im Nachhinein noch weitere Handlungen anfügt, wie du es mit der Reue oder Strafe seitens der Götter vorschlägst.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 09.08.2022 09:45 Ich weiß nicht, wer dir das erzählt hat, aber so eine Vorstellung von Maskulinität (nicht von Männlichkeit - Männlichkeit ist ne biologische statt behaviorale Dimension und du redest im kompletten Post fast nur über soziale Aspekte) ist weder empirisch belegbar, schließlich gibt es unzählige Männer, die entweder nie diesem Bild entsprochen oder sich davon freigemacht haben, noch ist das eine Vorstellung, auf der man eine gleichberechtigte Gesellschaft aufbauen kann.
Es ist auch überhaupt nicht relevant ob irgendetwas belegbar ist. Wir sprechen von einem Ideal, dass von einer göttlichen Entität repräsentiert wird. Ein Ideal ist von vornherein nicht erreichbar, wie sollen also Individuen dieses vorweisen? Die Männlichkeit, die hier angesprochen wird verschwimmt weiterhin mit der Maskulinität, dahingehend, dass sowohl biologische als auch soziale Aspekte eine Rolle in dieser Idealvorstellung spielen. Dieses Ideal von Männlichkeit kann man in fast allen Kulturen, die weit genug erforschbar in irgendeiner Form wiederfinden.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 09.08.2022 09:45 Stärke hat auch was damit zu tun, sich selbst im Griff zu haben.
Das ist allein Anhand der Definition von Stärke festzulegen. Wenn man Stärke unter dem Topos Männlichkeit wahrnimmt, dann ist dieser Satz falsch. Wenn man Stärke mit dem Topos der Kalokagathia zusammenbringt, dann ist jeglicher Pathos fehl, dahingehend kann man also den Satz so anbringen. Da wir hier aber mit der modernen Wahrnehmung argumentieren und dahingehend nicht auf Aventurien projizieren können, dann sollten wir solche Sätze nicht als "Richtig" interpretieren.

Carus
Posts in topic: 11
Beiträge: 233
Registriert: 27.07.2018 01:40

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Carus »

RvB hat geschrieben: 08.08.2022 20:35
Der Punkt ist, dass einfach sehr viele DSA-Spieler:innen in ihrem Leben sexuelle Übergriffe der einen oder anderen Art erfahren haben. Weil wir Menschen sind. Und die allermeisten reden wahrscheinlich nicht drüber oder zumindest vielleicht nicht mit ihrer Rollenspielgruppe. Es gerät leicht in Vergessenheit, wenn man selbst von dem Thema nicht betroffen ist, aber: jede dritte oder vierte Frau erlebt in ihrem Leben einen sexuellen Übergriff. Wenn man nun vielleicht 2 Mädels am Spieltisch sitzen hat, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass mindestens eine damit ein Thema hat. Und natürlich erleben nicht nur Frauen solche Sachen.
Dessen bin ich mir bewusst (oder versuche es zumindest). Ich habe meist in Gruppen mit überwiegend Frauen gespielt und sexuelle Gewalt zu thematisieren, ohne vorher darüber gesprochen zu haben, würde mir nie in den Sinn kommen. Eigentlich ist das Allgemein ein Thema, das ich nicht gross am Spieltisch haben möchte, erst recht nicht in konkreten Details. Bei uns ging es z.B. darum obs ok ist, Oron zu thematisieren aber auch da natürlich ohne Einzelheiten. Genauso wie ich erst Frage, obs ok ist, das Andergaster Patriarchat auszuspielen. Und mit ausspielen meine ich auch nicht, es den weiblichen SC's permanent um die Ohren zu hauen. Wenns OT schon nervt braucht mans ja IT nicht auch noch ständig..
Übermässige Brutalität oder Folter brauche ich jetzt auch nicht wirklich oder wäre zumindest vorsichtig damit.

Aber genau dafür gibts doch im offiziellen Material entsprechende Hinweise und Tipps zum Umgang mit diesen Themen. Den Mythos finde ich da nicht mal das naheliegenste Problem, der begegnet einem doch kaum mal in der Spielwelt? Ich fände da eher die neuen Spielbaren Geweihten, die jetzt überall auftauchen können, potentiell schwierig. Dass der Levthan-Geweihte nichts ist, was man mal eben in der neuen Gruppe ungefragt aus dem Hut zaubert, sollte selbstverständlich sein, ist es wohl aber nicht. Darum gehören da auch entsprechende Hinweise hin. Aber das ist ja was anderes, als Levthan inhaltlich zu ändern.
chizuranjida hat geschrieben: 09.08.2022 02:07 Meine Lösung wäre gewesen, Levthan so finster zu lassen, seinen Kult klein und an der Grenze zu Dämonenkultisten, geeignet als Gegner für Helden oder fälschlich Verdächtige. Aber auch mit der Möglichkeit, dass das alles nur ein Mythos sei, in Wirklichkeit so nicht passiert ist, plus begeisterte Hexen in Levthansnächten.
Ob spielbare Levthangeweihte in einem mainstreamtauglichen Kult eine gute Idee sind - ich habe Zweifel.
Dazu tendiere ich auch. Nochmals Rahja in etwas frivoler braucht wirklich niemand aber alles andere hat offensichtlich so grosses Skandalpotential, dass man es vielleicht besser bei vagen Andeutungen und wenig Relevanz belassen hätte.

Benutzeravatar
Rhonda Eilwind
Moderation
Moderation
Posts in topic: 12
Beiträge: 5705
Registriert: 12.10.2017 01:31
Geschlecht:

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Die dreiköpfige Echse von Nabuleth

Ich glaube, du und Timonidas, ihr schreibt gerade irgendwie aneinander vorbei.

Ich lese da von außen weder bewusste Missverstehen noch Rechthaberei, ihr schreibt einfach nicht über das gleiche.

Levthan verkörpert ein bestimmtes Männerbild. Dieses ist nicht „absolut wahr“ oder gar biologisch fest determiniert (zum Glück) - aber es ist zumindest in unserem Kulturraum als „Rollenbild“ sehr verbreitet.


Man muss dieses Bild nicht gut finden.

Man muss es nicht erstrebenswert finden, es durchzusetzen.

Aber es existiert. Und dafür brauche ich keine wissenschaftliche Abhandlung - ich finde eigentlich, das sieht man auch so?

Und wenn man ihm einen Platz geben will - auch, um bestimmte Themen rollenspielerisch anspielen zu können (und damit meine ich nicht sexuelle Gewalt, sondern eher grundsätzlich das, was man wohl hier und heute toxische Männlichkeit nennt) - dann ist Levthan die Entität dafür und die Levthan-Verehrung der Platz.

Dann allerdings - dann böte ein reuiger Levthan zwar eine konstruktive Auflösung für überkommene Verhaltensmuster - aber eben weniger Platz, um sich mit eben diesen auseinanderzusetzen.

Problematisch finde ich persönlich - das muss natürlich nicht jeder auch so sehen - Levthan darum nicht, weil seine Taten und Grundsätze anders das das Gebaren von Kor - innerweltlich nie glorifiziert werden. Oder früher nie wurden, zumindest.

Wie ich sagte: Der sitzt am Katzentisch, wird schräg beäugt, und abseits von Schafzüchtern ist er inneraventurisch offiziell schon in den 1990ern eine Halb-Gottheit für Freaks gewesen, mit der man sich als Bürger/in mit gutem Ruf besser nicht sehen lässt.

Wäre das anders, wäre er unreuig, und weite Teile Aventuriens würden ihn dafür offiziell bewundern und die Welt würde ihn auf einen Sockel heben, denn hey, es ist ja nur Fantasy - würde ich das extrem kritisch finden.

Aber so, wie er in Aventurien bislang rezipiert wurde, stört es mich nicht, dass er ist, wie er ist. Er steht für eine bestimmte Palette von Verhaltensweisen (Egoismus, Egozentrik, Dominanz und Ellenbogen, vielleicht Narzissmus - vielleicht: die egozentrischen Komponenten des Rausches), die real und leider allzu menschlich sind - und das wird innerweltlich bisher nicht positiv konnotiert und hat auch nicht zu seiner weiten Verbreitung beigetragen.

Wie geschrieben: Es wurde innerweltlich gesagt, dass man niemanden mit einem Besuch im Rahja-Tempel erpressen kann.

Wäre derjenige Mitglied eines Levthans-Kultes (die ich bisher nur in Geheim kannte) - sähe das vermutlich anders aus.

Breite gesellschaftliche Akzeptanz und teilweise Glorifizierung (wie bei Kor) sehe ich da nicht.

Allerdings: Die aktuellen Setzungen kenne ich nicht. Gut möglich, dass wir beide jetzt aus diesem Grund aneinander vorbei schreiben.

Wenn sich über die letzten Jahre da etwas Substanzielles geändert hat, gib also bitte Laut. Das blende ich dann nicht absichtlich aus, ich kenne es schlicht nicht.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

Benutzeravatar
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
Posts in topic: 9
Beiträge: 1567
Registriert: 05.08.2021 11:09
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Farmelon hat geschrieben: 09.08.2022 10:14 Solche Umschreibungen laufen schnell Gefahr den Charakter von Teilen der Spielwelt zu opfern. Levthan wird geändert weil sich echte Opfer von sexualisierter Gewalt gestört fühlen könnten. Sklaverei in Al´Anfa wird abgeschafft weil sich Nachfahren von ehemaligen Sklavenvölkern davon gestört fühlen könnten. Rasssismus gegen Zahori und Norbarden wird abgeschafft weil sich Sinti und Roma davon angegriffen fühlen könnten. Krieg und Kämpfe werden abgeschafft weil sich die Nachfahren von Kriegsopfern davon gestört fühlen könnten. Kor wird abgeschafft weil Kriegsverbrechen...........
Der Radschatempel in Fasar wird abgeschafft weil man dort Drogenkonsum verharmlost und exzessiv positiv darstellt, die Rahjakirche wird abgeschafft weil deren Weinkonsum das Alkoholproblem verharmlost......
Phex wird abgeschafft weil der Diebstahl und andere illegale Dinge propagiert......
Es wäre schön, wenn wir die Diskussion hier ohne solche Dammbruch-Argumente führen könnten.

Ich hätte bis gerade eben eigentlich erwartet, dass es unproblematisch und konsensfähig ist, wenn man keine positiv besetzte Vergewaltiger-Gottheit im Hintergrund will. Das muss ja nicht heißen, dass ein weniger krankes und verbrecherisches Bild von Levthan komplett weißgewachsen und harmlos sein muss. Levthan wird durch seinen Aspekt wilder Triebhaftigkeit immer irgendwie eine animalische Seite haben, immer wenigstens hart an der Grenze zur toxischen Maskulinität stehen und in vielen Fällen diese Grenze klar überschreiten. Die Frage ist eben, ziehen wir da überhaupt noch irgendwo eine Grenze, wie weit er in seiner Lust geht oder nicht? Wenn wir das gar nicht machen, dann ist Levthan einfach ein mächtiger Diener Belkelels, das ist dann nämlich unvermeidlich. "Nimm dir immer, was du willst, egal ob sich jemand wehrt, es geht nur um deine eigene Lust" das ist Belkelel pur, das ist sehr eindeutig in allen Beschreibungen der Erzdämonin und in den Beschreibungen der Rahja-Kirche so gesetzt. Diese Definition des Wesens Belkelels lässt sich dann eben auch als Grenze auf andere Sex- und Fruchtbarkeits-Gottheiten wie Levthan übertragen: Wenn er ein skrupelloser Vergewaltiger ist, dann ist er Teil der Domäne Dar-Klajid.

Kor hat ja auch seine Grenzen, die ihn von Belhalhar trennen. Das ist nicht immer eine saubere Trennung, er steht eben schon allein deshalb mit einem Bein in den Niederhöllen, weil er da an der Grenze zum endlosen Chaos in der Bresche kämpft und die Dämonen zurückschlägt. Er ist brutal, er ist grausam, er liebt Gemetzel. Aber er geht eben nicht so weit wie Rondras Widersacher. Er schreitet lachend über das Schlachtfeld, aber er ist nicht der Blutsäufer, der auch Zivilisten mit Freuden abschlachtet. Er hat einen Kodex, er setzt seiner Grausamkeit noch selbst Grenzen. Diese Grenzen sind weiter gefasst als bei Rondra, sie verschwimmen manchmal, aber sie sind da. Wären sie nicht da, wäre sein Fall in die Niederhöllen unvermeidlich.

Levthan ist in der selben Situation. Auch er muss irgendwo sagen "das nicht, das geht zu weit". Alle DSA-Götter müssen sich Grenzen setzen oder sie fallen. Das geht ja nach den neuen Setzungen sogar so weit, dass Gottheiten regelmäßig ihre dunkleren Seiten abspalten, um nicht korrumpiert zu werden (s. Rondra und Kor, s. die Spaltung von Nandus in Hesinde und Amazeran usw.). Damit wenn überhaupt, dann nur ein Teil von ihnen den Niederhöllen anheim fällt. Die Gefahr, zu sehr über die Stränge zu schlagen, ist also eindeutig gegeben und sie ist an zentralen Stellen als Teil der aventurischen Kosmologie verankert.


@Rhonda Eilwind : Mag sein, dass da einfach Dinge an einander vorbei laufen. Ich sehe in dem Fall aber keine Möglichkeit, sie in absehbarer Zeit zusammenlaufen zu lassen. Bzw. ich habe kein Interesse daran, mir hier an der Grenze der Forenregeln entlang endlose Grundsatzdiskussionen zu liefern, wenn die Aussicht auf eine Einigung so gering ist. In solchen Fällen ist es aus meiner Sicht für das Forum besser, wenn bestimmte Leute nicht mehr mit einander reden. Es ist vor allem für mich angenehmer. Ich weiß welche Art von Diskussionskultur ich in meinem Leben nicht brauche. Wenn ich bei anderen Usern feststelle, dass die mit ihren Meinungen zu potenziellen Auslösern fruchtloser Endlosdiskussionen werden, ziehe ich lieber rechtzeitig einen harten Cut, bevor es eskalieren kann. Damit tue ich mir selbst, dem Forum und meinen Mitforist:innen einen Gefallen.

Was den Levthan-Kult angeht, gibt es sowohl heimliche Kulte wie den in Al'Anfa als auch Schreine in offiziellen Rahja-Tempeln. Der Kult in AA ist übrigens dabei,
Spoiler
von alt-oronischen Belkelel-Kultisten unterwandert zu werden. Die beschriebenen Praktiken gingen schon immer in eine Richtung, die auch in Al'Anfa nicht offen ausgelebt werden kann, auch was sexuelle Gewalt angeht.
Die Gratwanderung ist also schon Teil des Kults.

Aber: Wenn das wirklich eine Gratwanderung sein soll und kein totaler Absturz, dann muss es eben eine Grenze geben, an der man sich entlangbewegt. Die radikalere Strömungen überschreiten, die aber vorhanden ist. Der Al'Anfaner Geheim-Kult wäre dann jenseits dieser Grenze, die in die Rahja-Kirche integrierten Teile wären noch diesseits.

Orknase
Posts in topic: 5
Beiträge: 19
Registriert: 04.08.2022 18:16

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Orknase »

Aventurische Götter haben eigentlich keine so großen Einfluss in einer Low-Fantasy Welt wie DSA.
Daher würde eine neue Levthan-Setzung keinen so großen Einfluss für den Normalsterblichen in Aventurien haben.

Viel problematischer finde ich die Einführung von Levthans-Geweihten in diesem Zusammenhang. Damit hat man die Levthan-Rolle verstärkt, und macht in weltlicher als zuvor. Direkt gesagt sind dann Levthan-Geweihte nur religiöse Vergewaltiger. Das stößt mir übel auf.

Mich würde gerne interessieren, wie viel Einfluss eine Neusetzung von Levthan, auf eure Spielrunde hat. Wie würde sich das Spiel in Aventurien an eurem Spieltisch verändern?

Benutzeravatar
Baal Zephon
Posts in topic: 3
Beiträge: 1876
Registriert: 21.06.2017 18:05
Wohnort: Baden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Rahja-Kampagne?

Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Orknase hat geschrieben: 09.08.2022 12:33 Direkt gesagt sind dann Levthan-Geweihte nur religiöse Vergewaltiger. Das stößt mir übel auf
Wollen wir vor diesem Urteil nicht erstmal das Vademecum abwarten? Sie wurden zwar im Wege der Vereinigung eingeführt, aber es ist schon länger her dass ich dieses überflogen habe, vielleicht kann da jemand was beisteuern wie sie dargestellt werden, abseits von der Fähigkeit stufen von Erregung auszulösen (oder wie der Regelkomplex dazu aussieht).
Und religiöse Vergewaltiger gibt es lt. Setzung eh schon, jede einzelne Hexe die den Levthansfeuer gegen ein unwilliges Ziel einsetzt ist im Prinzip nichts anderes, zumindest mMn.
Ein Herz für Dämonen!

Antworten