Neue Abenteuergruppe taucht in DSA ein...Hilfe!

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Der löbliche Pilger
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Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Airsin hat geschrieben: 13.01.2022 15:02 Ich danke euch allen, für eure ausführlichen Beiträge. Das hat mir wirklich sehr geholfen.
Ich glaube wir werden dann tatsächlich erstmal mit der Phileasson-Saga anfangen. Optional werde ich die Gruppe mal fragen, ob sie vielleicht auch Interesse haben davor noch die Einsteigerbox zu spielen.
Die Einsteigerbox finde ich super...für Einsteiger. Wenn ihr es lieber episch habt, dann wird die eher weniger euer Ding sein. Wobei das für DSA eigentlich grundsätzlich gilt. Das Powerlevel ist eher low und man erlebt in der Regel kleinere Geschichten (auf die Ausnahmen komme ich gleich noch zu sprechen). Grundsätzlich ist das aber die Stärke von DSA, nämlich dass es sich oft anfühlt, wie eine organische Welt, in der die SCs leben und Geschichten erleben.
Wenn du und deine Spieler lieber "die Welt retten" (TM) und die Heerscharen der Untoten aufhalten wollt oder in den Hades hinabsteigen wollt, um den Gott der Finsternis das Fürchten zu lehren, würde ich DSA links liegen lassen.
Airsin hat geschrieben: 13.01.2022 15:02 Hier wäre dann die Frage, ob wir uns wirklich komplett an die Einsteigerbox halten (also mit DSA5-Regeln spielen) und später für die Phileasson-Saga dann auf das Ilaris-Regelwerk rüberspringen, oder ob wir das Ilaris-Regelwerk direkt auf die Einsteigerbox anwenden, sodass wir garkein Wechsel machen müssen?
Würde mir die Helden gleich mit Ilaris erstellen. Ich nehme nicht an, dass ihr die Einsteigerbox mit den Archetypen spielen wollt, welche in der Box enthalten sind.
Airsin hat geschrieben: 13.01.2022 15:02 Ansonsten wollte ich noch fragen, ob es besondere Dinge gibt auf die ich achten sollte für die Phileasson-Saga? Irgendwas was ich definitiv ausbessern sollte o.ä ?
Die Borbarad-Kampagne genießt m.E. aus zwei Gründen ihren guten Ruf (sie hat aber auch genug Hater!):
1.) Man trifft im Verlauf der sehr langen Kampagne auf alles, was in Aventurien Rang und Namen hat, darunter auch viele NSCs, auf die man bereits in anderen Geschichten getroffen ist. Das hat einfach einen unglaublichen Nostalgiefaktor für alte DSA-Hasen gehabt. Dieser Vorteil ginge deiner Gruppe völlig ab.
2.) Den zweiten Punkt könnte man ihr ebenso als Schwäche auslegen, und daran scheiden sich auch die Geister. Denn Die G7 erzählt eine epische Geschichte, die den Kontinent umkrempelt. Der Ausgang steht fest und an manchen Stellen hat man wirklich das Gefühl, man hätte überhaupt keinen Einfluss auf die Handlung. Es fühlt sich eher an, wie einen Film zu schauen oder besser: ein Buch zu lesen.

Es könnte sein, dass dies genau euer Ding ist, denn für DSA-Verhältnisse greift die G7 ins oberste Fantasy-Regal, mit Untoten-Armeen, mächtigen Dämonen und krassen Zauberern. Aber wenn man die Figuren und Geschichten aus der Frühzeit von DSA nicht kennt, dann ist das ein wenig so, als wenn man den dritten Teil von Der Herr der Ringe schaut, ohne die ersten beiden gesehen zu haben. Du kennst die Charaktere nicht und hast sie nicht lieb gewonnen, fieberst demnach bei der Schlacht auch nicht mit. Es gibt zudem nichts zu verlieren (Das Auenland brennt? Joa, egal, sagt mir nix und ich war dort noch nie...), die Fallhöhe fehlt ganz einfach.

Der obige zweite Punkt trifft eigentlich ebenso auf die Phileasson zu. Nur der erste Punkt wäre ein ganz anderer, da man hier den Kontinent kennen lernen kann. Es ist eher eine Sight-Seeing-Tour, auf der man ganz viele spannende Orte kennenlernt. Die Phileasson-Kampagne ist schon ganz cool, aber hier sind die Helden eher kleine Rädchen, die von höheren Mächten durch die Story gehetzt werden.

Wenn ihr DSA nur mal testen wollt, lasst von den Kampagnen lieber die Finger weg! In meinen beiden Runden spielen wir eben jene Kampagnen. Bei wöchentlichen, 4-stündigen Terminen zieht sich die G7 bereits 5 Jahre und wir sind noch nicht im letzten Drittel angekommen.
An der Philli spielen wir bereits seit 6 Jahren und sind bei Aufgabe 7 von 12. Hier spielen wir alle 2 Wochen sonntags für 8 Stunden.
Beides sind Mammut-Projekte, die man durchstehen wollen muss.

Testet DSA daher besser mit kleineren Sachen an. Aktuell ist gerade die https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Rabenkrieg vollständig erschienen. Die finde ich recht gelungen und als Spielleiter erfordert die auch nicht so einen großen Aufwand wie die anderen beiden Kampagnen. Allerdings drehen die Helden, ganz DSA-Typisch, auch in dieser Kampagne nicht am ganz großen Rad, sondern sind lediglich Teil einer Spezialeinheit.

Todeshörnchen
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Ungelesener Beitrag von Todeshörnchen »

Ich würde DSA 4.1 immer DSA 5 vorziehen. Das ist tatsächlich viel, aber komplett vorhanden. Zu Ilaris kann ich nichts sagen, allerdings würde ich immer das Orginalsystem spielen, da die Kampagne auf die Regeln aufbaut und abgestimmt ist.
Kommen wir zum eigentlichen Punkt: Die Borbarad-Kampagne ist die umwälzendste Abenteuersammlung für DSA, die ich kenne. Du begegnest den einflussreichsten NPCS des Mittelreichs und einigen der bedeutendsten Vertretern der Kirchen und Magiergilden. Es ist an der Stelle wichtig, dass die Charaktere Teil der Welt sind und verstehen, wem sie da begegnen und wie sich ihre Entscheidungen und Taten auf die Welt auswirken. Spieler die nicht wissen was das Kirchenschisma der Praioskirche ist, werden sich in den entsprechenden Szenen langweilen und die wahre Bedeutung nicht verstehen. Der Spaß bei DSA liegt für mich darin, dass deine Spielerfigur ein Teil dieser Welt ist und Entscheidungen vor diesem Hintergrund trifft. Wenn du keine Meinung zu den Entscheidungen und ihren Konsequenzen hast, wirst du dir sehr schnell nur gespielt vorkommen. Ich würde dir empfehlen, erst mal eine Zeit in Aventurien zu spielen und zwar zu einer Zeit vor 1021 BF um die Mächtigen kennen zu lernen und Ahnung von dem zu kriegen, was durch Borbarad vernichtet bzw. verändert wird. Da fallen mir Galotta, Xeraan, Haffax, Hal, Brin, etc. ein. Die "Borbard-Projekt" Seite war für mich sehr hilfreich.
Für eine DSA-Anfänger Runde empfehle ich die Spielstein-Kampagne von Florian Schauen. Die kleiner und übersichtlicher und bringt für mich das Flair von Aventurien sehr gekonnt rüber. Auch "Im Bann des Eichenkönigs" ist eine sehr stimmungsvolle Kampagne in einer typischen Anfängerregion. Spielt alles in Andergast.
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Alrik Normalpaktierer
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Der löbliche Pilger hat geschrieben: 18.01.2022 09:16 Die Phileasson-Kampagne ist schon ganz cool, aber hier sind die Helden eher kleine Rädchen, die von höheren Mächten durch die Story gehetzt werden.
Wobei es ebenso naheliegend wie mit wenig Überarbeitungsaufwand verbunden ist, den namensgebenden NSC - ein berühmter Kapitän, der eine Wettfahrt eingeht - durch einen SC/die Gruppe zu ersetzen. So würde ich es in meiner Gruppe planen, wenn sich da ein SC für Seefahrt interessieren würde.

Die Kampagne stammt aus einer Zeit, wo es zumindest bei DSA zum guten Ton gehörte, dass die SCs gerade nicht die Hauptfiguren der Geschichte waren, sondern klein gehalten wurden und oft nur als Zuschauer für NSCs fungierten, die die Abenteuer-Autor*innen inszenieren wollten.
Wenn ich dich richtig verstehe, wollt ihr lieber selbst die Hauptfiguren spielen - das ist auch mein Stil. Nun ist es vergleichsweise einfach, die Rolle als Mannschaftsmitglied mit der Rolle als Kapitän*innen zu tauschen. Am Abenteuerablauf, Schauplätzen etc. ändert sich dadurch nicht viel.

HGH
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Airsin hat geschrieben: 12.01.2022 23:43 Allerdings habe ich nun an mehreren Stellen schon gelesen, dass für die Borbarad-Kampagne oder z.B. Staub und Sterne u.ä das DSA 4.1 Regelwerk besser wäre.

Deshalb meine Fragen:
1) Für eine Gruppe wie uns, die unabhängig vom Regelwerk nicht akribisch auf jedes Detail achten und diese anwenden werden, ist es empfehlenswert dann lieber mit DSA 4.1 einzusteigen?
2) Ist das Ilaris-Regelwerk vielleicht generell empfehlenswerter als DSA 4.1?
3) Kann man mit einem DSA-Regelwerk (z.B. Ilaris) sowohl ältere große Kampagnen als auch neue Abenteuer spielen? Oder muss man für die neuen Abenteuer definitiv das DSA5-Regelwerk nutzen?

Airsin
Nun will ich auch einmal meinen Senf dazu geben.
Vorab: du bist hier in einem DSA4-orientierten Forum gelandet, weshalb du die Aussagen hier als nicht sonderlich objektiv betrachten solltest - ebensowenig meine, denn ich habe mich vor allem mit DSA5 auseinander gesetzt.

Falls deine Gruppe und du euch tatsächlich die alten DSA4 Kampagnen, wie die G7, vornehmt, wäre DSA4.1 Regelwerk tatsächlich empfehlenswert. Doch ist die G7 ein Moloch, der nicht Ein- oder Umsteigerfreundlich ist, vor allem, wenn ihr ein System, wie "How-to-be-a-hero?" bespielt habt. Von dieser Prämisse ausgehend, meine subjektiven Antworten:

1) Nur, wenn ihr langfristig plant G7 zu bespielen - solch ein Projekt wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. DSA4.1 ist ein Simulatorsystem, wodurch ihr dann viel hausregeln oder handwedeln muesst, um es zu verschlanken.
2) Ich wuerde sagen: Ja. Ilaris ist einfacher als DSA4.1.
3) Ja, mit Ilaris oder auch DSA4.1 könnt ihr auch neuere Abenteuer spielen. Der Spielleiter muss entsprechende Arbeit investieren, um die NPC-Fertigkeiten anzupassen. Ich bin sogar der Meinung, dass man die meisten Abenteuer mit einem angepassten "How-to-be-a-hero" System bespielen kann, vor allem, wenn ihr eher auf der narrativen Schiene fahrt.

Wenn ihr sowieso am herumprobieren seid, empfehle ich euch erst einmal in die Welt von DSA hineinzuschnuppern. Einsteigern empfehle ich die DSA5-Einsteigerbox, die mit einer Kurzkampagne daherkommt und verschlankte Regeln besitzt.

Kendor
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Airsin hat geschrieben: 13.01.2022 15:02 Hier wäre dann die Frage, ob wir uns wirklich komplett an die Einsteigerbox halten (also mit DSA5-Regeln spielen) und später für die Phileasson-Saga dann auf das Ilaris-Regelwerk rüberspringen, oder ob wir das Ilaris-Regelwerk direkt auf die Einsteigerbox anwenden, sodass wir garkein Wechsel machen müssen?
Wir haben die Einsteigerbox mit Ilaris Regeln gespielt und das hat sehr gut funktioniert und allen viel Spaß gemacht. Die DSA 5 Regeln haben wir komplett ignoriert und im Grunde genommen Null Expertise am Spieltisch zu diesen gehabt. Wir hatten nicht einmal die Lust dazu den Schnellregelkasten am Anfang der Box zu lesen.

Dazu allerdings die Anmerkung, dass ich mich von früher noch recht gut mit DSA 4 auskenne. Auch der Rest der Gruppe haben alle langjährige Rollenspielerfahrung.

Dementsprechend war die Box auch eher ein Gerüst, dass wir als Steinbruch genommen haben und nicht als so zu spielende Anleitung.
Airsin hat geschrieben: 14.01.2022 14:31 Ich habe aber leider momentan nicht die Zeit ein großes Abenteuer bzw. eine Kampagne aus dem Boden zu stampfen. Deshalb brauchen wir vorgeschriebenes Material mit Karten, NSCs, bereits festgelegten Kampfwerten (die ich ja notfalls immer noch intuitiv anpassen kann) und Items die bereits Werte und Beschreibungen haben. Generell möchte wir also lieber epische Abenteuer erleben, auf fantastische Kreaturen treffen, großartige Magier und Krieger erleben. Vielleicht Intrigen miterleben und Entscheidungen treffen welche Seite man unterstützt, aber auch die Konsequenzen der Entscheidungen mitkriegen. Wir möchten emotionale Verbindungen zu coolen/nervigen NSCs aufbauen. Wir möchten deren tot betrauern oder uns freuen, wenn die mal unerwartet auftauchen. Generell möchten wir Story-Twists die unerwartet kommen. Hier und da mal ein wertvolles Schwert oder eine einzigartige Rüstung finden und ein großes Erfolgserlebnis haben. Vielleicht auch hin und wieder am Nahtod sein und schwitzen.
Theoretisch lässt sich das alles im Plot der Einsteigerbox finden. Praktisch erfordert das aber einiges an Anpassungsarbeit und das Umschreiben von diversen Ideen. Das gilt meiner Erfahrung nach aber eigentlich immer, für jedes Rollenspielprodukt. Außer die eigene Gruppe fällt gerade zufällig genau in den Durchschnitt TM für den das Produkt geschrieben wurde.

Der Vorteil hier wäre, dass die Kampange deutlich kürzer ist als Philleason oder gar die 7G. Wir haben glaube ich ein knappes Jahr daran gespielt bei einem langen Spielnachmittag etwa alle 3 Wochen.

Der Grad der Epik in der Kampange ist das Schicksal der Grafschaft Heldentrutz.
Spoiler
Der Lindwurm Düsterschuppe versucht durch eine Intrige die Herrschaft über die Heldentrutz an sich zu reißen.
mike-in-the-box hat geschrieben: 14.01.2022 20:12 DSA ist keine High Fantasy (wie DnD).
Da würde ich widersprechen. DSA ist ebenso wie D&D voll von High Fantasy. Die Charaktere sind aber low-power während es bei D&D (theoretisch) deutlich weiter nach oben in Richtung high-power der Spielfiguren geht.

Das ist allerdings jetzt auch nur Semantik, da deine Ausführungen im Anschluss ja genau das beschreiben.

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