Niedriger Sozialstatus in Gruppe - Spieltipps?

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Cherrie
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Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Fairerweise muss man sagen (auch wenn ich das selbst nicht immer so konsequent ausspiele, wie ich es mir eigentlich selbst wünschen täte), sollte der SO nicht nur durch rein materielle Optik abgehandelt werden. Also Wappen, Rüstung, schickes Kleid usw., sondern auch und vor allem am Verhalten des Chars abzulesen sein. So lange ein Char nicht redet oder Mimik zeigt, sollte es mehr oder weniger unmöglich sein, seinen SO zu erahnen, wenn man Straßenjunge und Jungbaron nackt nebeneinander stellt.
Aber sobald der eine "Ey Du verfickte Schlampe, gib den Scheiss her oder es knallt gleich!" sagt, wird es dann deutlich :)

Wie gesagt, mir selbst fällt es als höflicher und halbwegs gebildeter Mensch schwer, diese Gossensprache zu wählen und auch durchzuhalten, aber es wäre schon schön, wenn man den SO halt auch auf anderen Ebenen bemerkt als rein am Titel des Chars oder der Größe seines Wappens :)

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Cherrie hat geschrieben: 06.01.2020 20:59So lange ein Char nicht redet oder Mimik zeigt, sollte es mehr oder weniger unmöglich sein, seinen SO zu erahnen, wenn man Straßenjunge und Jungbaron nackt nebeneinander stellt.
Verhalten ist auch Körperhaltung. Der Straßenjunge wird tendenziell gebeugt laufen, immer bereit, den Kopf einzuziehen. Der Jungbaron steht gewohnheitsmäßig sehr aufrecht mit erhobenem Kopf. Das sollte sich selbst bemerkbar machen, wenn sie alleine irgendwo sind. Wenn sie wirklich nebeneinander stehen, werden sie ihre Körperhaltung erst recht entsprechend anpassen. Der Straßenjunge schaut dem Jungbaron nicht in die Augen usw.

Es gibt außerdem abseits der Kleidung noch andere Äußerlichkeiten. Selbst wenn beide aktuell verdreckt oder gewaschen sind, hat der Jungbaron einen Haarschnitt, der Straßenjunge verfilzte Haare. V.a. an den Händen sieht man auch, ob jemand Zeit seines Lebens schwer gearbeitet hat oder nicht. Das fällt aber bei älteren Menschen mehr ins Gewicht als bei Kindern und auch ein Jungbaron hat u.U. schwielige Hände von Schwertübungen.

Also ich denke schon, dass man Straßenjunge und Jungbaron nackt und schweigend unterscheiden kann, wenn man genau hinsieht. Aber natürlich ist es schwer und wird schwerer, je näher der SO sich angleicht. König und Graf wird man nicht unbedingt unterscheiden können, Straßenjunge und Bauers- oder Krämerssohn auch nicht.
Regeln sind dazu da, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht. // 92% MA, 63% ST, 58% TT, 50% PG

( o _
/ / \
V_/_

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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Der Thread ist über 10 Jahre alt, also nehme ich an, wir diskutieren jetzt einfach mal so...

Die meisten Spieler wollen als Helden nicht von der Welt wie Unterschicht behandelt werden. Sie wollen vielleicht den Underdog geben, aber im Hollywood-Sinne. Sie haben keine Lust, am Stadttor abgewiesen zu werden (kein Bürgerrecht, Bewaffnetes Gesindel), von Adligen und Wohlhabenden von oben herab behandelt und herumgeschubst zu werden etc. Sie sind doch Helden! Die Protgonisten! Der Normalfall ist "Dude, where's my respect!"

Ich würde klar absprechen in der Runde, was es bedeutet, zur Unterschicht zu gehören. Wenn sie sich bewußt drauf einlassen, kann es spannende Abenteuer, völlig frei von Heldenf*cken geben, aber sie müssen ihre Rolle dann aufnehmen und nicht so tun, als müsse sie die Umgebung zunächst für etwas Besonderes halten (solange sie noch nichts Besonderes getan haben). Sie müssen eben vor dem Junker buckeln, die Waffen am Stadttor abgeben (oder besser gar nicht erst mitbringen) etc.

Den SO sieht man den meisten Leuten mühelos an, weil sie eben nicht nackt und stumm herumstehen. Die meisten Aventurier bewegen sich zudem fast ausschliesslich in ihnen bekannten Umgebungen, und da weiss jeder ganz genau, wer der Schusterjunge und wer der Sohn vom Großbauern ist. (Und wer FREMD ist, muss sich eh erst einmal beweisen, bevor er akzeptiert wird.) Die Adligen kennen sich untereinander, die sehen sich regelmässig - die sind ja schiesslich versippt. Und es heiratet kein Prinz eine Magd oder eine Prinzessin einen armen Soldaten. (Ausser irgendein Autor findet's grad cool...) In der realen Welt heiratet auch keine Oligarchentochter einen armen Schlucker oder eine Prinzessin einen Leiharbeiter.
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I3igAl
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Ungelesener Beitrag von I3igAl »

Jadoran hat geschrieben: 07.01.2020 10:19 Der Thread ist über 10 Jahre alt, also nehme ich an, wir diskutieren jetzt einfach mal so...

Die meisten Spieler wollen als Helden nicht von der Welt wie Unterschicht behandelt werden. Sie wollen vielleicht den Underdog geben, aber im Hollywood-Sinne. Sie haben keine Lust, am Stadttor abgewiesen zu werden (kein Bürgerrecht, Bewaffnetes Gesindel), von Adligen und Wohlhabenden von oben herab behandelt und herumgeschubst zu werden etc. Sie sind doch Helden! Die Protgonisten! Der Normalfall ist "Dude, where's my respect!"

Ich würde klar absprechen in der Runde, was es bedeutet, zur Unterschicht zu gehören. Wenn sie sich bewußt drauf einlassen, kann es spannende Abenteuer, völlig frei von Heldenf*cken geben, aber sie müssen ihre Rolle dann aufnehmen und nicht so tun, als müsse sie die Umgebung zunächst für etwas Besonderes halten (solange sie noch nichts Besonderes getan haben). Sie müssen eben vor dem Junker buckeln, die Waffen am Stadttor abgeben (oder besser gar nicht erst mitbringen) etc.
Ich denke viele der Szenarien, die hier geschildert sind, können eine nette Herausforderung darstellen. Schmuggle ich meine Waffen in die Stadt oder gebe ich sie am Tor ab? Wie werde ich die mistrauische Dorfjugend los? Wie beweisen wir, dass der reiche Kaufmann hinter den Verbrechen steckt, wenn uns niemand glauben würde? Wie ereiche ich den Hochgeweithen, wenn er nicht einfach so eine Audienz bietet?

Viele klassische DSA-Abenteuer haben so gehandelt, obwohl hier leider oft ein gutes Drittel der Charaktere von Adel war. Ein negatives Beispiel wäre hier mein erster Abenteuerband überhaupt: Der Strom des Verderbens.
Dennoch kann das Ganze eine gute Idee sein und erlaubt alltägliche Situationen zu komplexen Herausforderungen werden zu lassen und es erhöht am Ende des Abenteuers die Zufriedenheit, wenn man sich schließlich die Anerkennung des Dorfes erkämpft hat, was den Helden noch vor zwei Tagen am liebsten verjagt hätte.
Nicht ausspielen lassen würde ich die Helden Dinge wie Hygieneprobleme der aventurischen Unterschicht. Dafür ist mein Aventurien einfach zu märchenhaft und keine Mittelaltersimulation. Wer es realistischer mag, kann das jedoch tun.

Ich bin schon der Meinung, dass mit ausreichender Etikette und und entsprechender Kleidung der Ausgleich des SO möglich sein sollte. Nutzt man die Optionalregel: SO als Erschwernis kostet das oft mehr Punkte als Nachteile mit vergleichbaren Kosten, ist aber bei sehr hohen TaWs problemlos möglich.
Fragwürdig wäre nur ob der Spielleiter bei vielen Charakteren mit sehr niedrigem SO diesen nicht erhöhen sollten, wenn sie ausreichende Mittel für schicke Kleidung und einen entsprechenden Etikettewert ereichen. Ein Bettler mit 50 Dukaten ist und schicker Kleidung ist schlicht kein Bettler mehr.
Jadoran hat geschrieben: 07.01.2020 10:19Den SO sieht man den meisten Leuten mühelos an, weil sie eben nicht nackt und stumm herumstehen. Die meisten Aventurier bewegen sich zudem fast ausschliesslich in ihnen bekannten Umgebungen, und da weiss jeder ganz genau, wer der Schusterjunge und wer der Sohn vom Großbauern ist. (Und wer FREMD ist, muss sich eh erst einmal beweisen, bevor er akzeptiert wird.) Die Adligen kennen sich untereinander, die sehen sich regelmässig - die sind ja schiesslich versippt. Und es heiratet kein Prinz eine Magd oder eine Prinzessin einen armen Soldaten. (Ausser irgendein Autor findet's grad cool...) In der realen Welt heiratet auch keine Oligarchentochter einen armen Schlucker oder eine Prinzessin einen Leiharbeiter.

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Jadoran hat geschrieben: 07.01.2020 10:19 Die meisten Spieler wollen als Helden nicht von der Welt wie Unterschicht behandelt werden. Sie wollen vielleicht den Underdog geben, aber im Hollywood-Sinne. Sie haben keine Lust, am Stadttor abgewiesen zu werden (kein Bürgerrecht, Bewaffnetes Gesindel), von Adligen und Wohlhabenden von oben herab behandelt und herumgeschubst zu werden etc. Sie sind doch Helden! Die Protgonisten! Der Normalfall ist "Dude, where's my respect!"
Deshalb spielt mEn auch fast niemand Unterschichtcharaktere, außer als besondere Herausforderung. In letzterem Fall sind die dann aber meist bei den anderen SCs in Diensten und profitieren damit indirekt von deren Status.

Tarak
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Ungelesener Beitrag von Tarak »

Allein weil Schulden schon nen So von 7 braucht würd ich nie drunter starten... :ijw:
Mit 7-9 is man mMn im Alltag gut aufgestellt.
Auch ohne Etiketteprobe weiß man mMn wie man den Baron/Grafen anzureden hat.
Vll nicht perfekt aber so, dass es nich gleich ne Beleidigung ist.

Mit Abzügen für hohen SO in der hafenkneipe spielen wir an sich nicht.
Fast jeder sollte schon mal mit "Abschaum" zu tun gehabt haben.
Was die so tragen/sagen is mMn einfacher zu imitieren als eher blumige, verschnörkelte (vll komisch betonte) Spache/Gehabe des Adels (den man wohl eher seltener trifft).

SO 1-3 is schon extremst niedrig.
Man kann ihn zwar durch "Heldentaten" steigern, aber sehr sehr langsam.
Ständig von jeder Wache wegen jedem Mist aufgehalten zu werden? Nein danke!

Wir haben in den letzten Abenteuern die Wachen als Freunde entdeckt.
Der gefangene Dieb/Räuber wird denen übergeben. Dazu die entsprechende Aussage, dass natürlich die Heldenhaften Wachen den Übeltäter gefangen haben und man nur Zeuge war.
So hat man bei dem ein oder anderen n Stein im Brett (für die Belobigung) und wird beim nächsten mal nicht ganz so genau kontrolliert, oder man kommt auch mal trotz Sperrstunde aus dem Stadttor.

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Also ich hab mir mal die ganze Diskussion von 2010 durchgelesen und finde das ziemlich großen Bockmist um ehrlich zu sein. Wieso sollten ein Jäger und ein Kräuterkundiger von allen wie dreckige Penner behandelt werden? Das sind leicht in jede Dorfgemeinschaft integrierbare Berufe und Jäger zu sein heisst doch auch, dass man von irgendjemand zumindest mal eine Erlaubnis zu jagen bekommen hat, sonst wäre der Jäger kein Jäger sondern Wilderer. Das ein Jäger vielleicht nicht die Hygienstandards eines Grafen erfüllt ist geschenkt, ob er aus einem Gasthaus raußgeschmissen wird hängt, wie der SO leider immer ignoriert, sehr stark vom Kontext ab. In der großen Stadt mag das sicher stimmen, es soll aber auch Firungefälligere Gegenden geben, und da wird ein Wildniskundiger sicher nicht aus dem Gasthaus verjagt. Zum Überwals im Bornland steht sogar Explizit im LdSB dass Wildniskundige Einsiedler mit sehr großen Respekt behandelt werden, weil sie einem Geweihten (die man normalerweise dort nicht sieht) am nächsten kommen.
I3igAl hat geschrieben: 15.02.2020 13:07Fragwürdig wäre nur ob der Spielleiter bei vielen Charakteren mit sehr niedrigem SO diesen nicht erhöhen sollten, wenn sie ausreichende Mittel für schicke Kleidung und einen entsprechenden Etikettewert ereichen. Ein Bettler mit 50 Dukaten ist und schicker Kleidung ist schlicht kein Bettler mehr.
Wieso ist das Fragwürdig? In meinen Augen ist dass die einzige Möglichkeit das SO System halbwegs realistisch anzuwenden, indem der SL für jede Situation den Wert anpasst. Für einen phexgefälligen bürgerlichen Händler mag ein Bettler mit schicker Kleidung und einem Sack voll Dukaten jemand sein der etwas aus sich gemacht hat und Respekt verdient. Ein praiosgefälliger Bronnjare könnte darin aber auch einen Hochstapler und potentiellen Dieb sehen. Will der SL beide Möglichkeiten umsetzbar machen muss er für jede Begegnung den SO neu bewerten.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Das Leben prägt ja den Menschen. Die auf der Strasse aufgewachsene Bettlerin hat eine völlig andere Redeweise, einen anderen Gang, selbst nackt sieht man ihr noch lange das Leben auf der Strasse an. Die kann sich waschen und kleiden wie sie will, der nimmt niemand die Baronin ab.
Ebenso der Bauer. Ein Ritter geht nicht als Bauer durch, jedenfalls nicht auf dem Lande. Ausserdem ist er noch so sozialisiert, dass er sich nichts gefallen läßt, was die Evolution aventurischen Bauern normalerweise abgewöhnt...

Aber natürlich wird ein Jäger bei normalem Verhalten nicht aus einem normalen Gasthaus gewiesen - da sind ja auch wandernde Gesellen, Fuhrleute etc. Die bilden sogar den Großteil des Publikums. Aber wenn er im besten Hotel Garths eine Suite mieten will, dann dürfte das problematisch werden.

Dass der SO nur eine ganz grobe Krücke ist, die situationsbedingt bewertet werden muss, ist klar. Eigentlich sollte der SO auch mit gewissen Talentwerten und Verhaltensweisen korrelieren, zumindest ist das die Erwartungshaltung der Gesellschaft. Ein Adliger mit den Manieren eines Bauern führt zu Mißbilligung, vielleicht gar Mißtrauen. Wenn was nicht zusammenpasst, würfeln die Leute Sinnenschärfe und/oder Menschenkenntis.
Zuletzt geändert von Jadoran am 21.02.2020 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Thargunitoth
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Timonidas hat geschrieben: 21.02.2020 11:12 Für einen phexgefälligen bürgerlichen Händler mag ein Bettler mit schicker Kleidung und einem Sack voll Dukaten jemand sein der etwas aus sich gemacht hat und Respekt verdient. Ein praiosgefälliger Bronnjare könnte darin aber auch einen Hochstapler und potentiellen Dieb sehen. Will der SL beide Möglichkeiten umsetzbar machen muss er für jede Begegnung den SO neu bewerten.
Wenn ein Bettler mit schicker Kleidung und einem Sack voll Dukaten durch die Stadt läuft, dann nimmt die Garde ihn mit zur Wache und befragt ihn 2 Tage lang wo er das Geld und die Kleidung her hat, weil das ja eigentlich nicht sein kann, dass ein Bettler derartige Geldmengen besitzt.

Wenn der Hartz4-Empfänger, der 20 Jahre lang wie ein abgerissener Penner rumläuft plötzlich mit einem Maserati und maßgeschneiderter Kleidung rumläuft, denken die Leute auch, dass er entweder kriminell wurde oder im Lotte gewonnen hat.

Nur in Aventurien gibt es eben kein Lotto.

Der phexgefällige Händler frägt sich eher wie er dem "blöden" Bettler das Geld wieder abnehmen kann. Man kann ja versuchen ihm den Funkelstein als seltenen Schmuckstein zu verkaufen, der Trottel wird es sowieso nicht merken. Was soll der Bettler schon mit dem vielen Geld und der teuren Kleidung anfangen, er ist ein Bettler und gehört in die Gosse wo er hingehört.
Zuletzt geändert von Thargunitoth am 21.02.2020 14:04, insgesamt 1-mal geändert.

DriveZ
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Ungelesener Beitrag von DriveZ »

Nur wenn sie ihn vorher kennen. Und wenn der Bettler damit nicht gerade in seinem Heimatdorf unterwegs ist wird ihn niemand kennen. Ist ja keine wichtige Person gewesen vorher und selbst bei denen wäre es andersrum fraglich ob sie jemand erkennen würde ;)

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Thargunitoth
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DriveZ hat geschrieben: 21.02.2020 14:03 Nur wenn sie ihn vorher kennen. Und wenn der Bettler damit nicht gerade in seinem Heimatdorf unterwegs ist wird ihn niemand kennen. Ist ja keine wichtige Person gewesen vorher und selbst bei denen wäre es andersrum fraglich ob sie jemand erkennen würde ;)

:cookie:
Den SO kriegt man mit Menschenkenntnis heraus. Gerade weil man ihn an der Haltung und dem Verhalten erkennen kann. Deswegen werden die Menschen stutzig, wenn sich jemand wie ein Bettler verhält, aber teure Kleidung anhat.

DriveZ
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Hmmm aber dazu müsstest du bei mir ne Person schon länger beobachten. Was Stadtwache X am Tor ohne Grund meist nicht tut. Jedenfalls nicht bei mir. Nen Wirt wo der fragliche Bettler sich als Gast aufhält hätte wahrscheinlich die bessere Chance dazu aber auf den ersten Blick würde man das bei mir wahrscheinlich nicht erkennen. Außer der Bettler stellt sich absolut ungeschickt an. (Weiterhin offensichtlich dreckige Hände, schmieriges Gesicht etc.) Das gleiche gilt für den Händler, der zunächst mal nur ne gut gekleidete hoffentlich saubere Person vor sich hat. Rüpelige Adelige gibts schließlich auch, die meinen vor so einem Bauern keine Manieren an den Tag legen zu müssen. Sprich der Händler müsste bei mir schon eine sehr gute Menschenkenntnisprobe abgelegt haben, um ohne weiteres zu wissen der ist eigentlich nen Penner und nicht naja er fühlt sich scheinbar unwohl weil er hier eventuell nicht her passt/fremd ist.
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Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

DriveZ hat geschrieben: 21.02.2020 14:14 Hmmm aber dazu müsstest du bei mir ne Person schon länger beobachten. Was Stadtwache X am Tor ohne Grund meist nicht tut. Jedenfalls nicht bei mir. Nen Wirt wo der fragliche Bettler sich als Gast aufhält hätte wahrscheinlich die bessere Chance dazu aber auf den ersten Blick würde man das bei mir wahrscheinlich nicht erkennen. Außer der Bettler stellt sich absolut ungeschickt an. (Weiterhin offensichtlich dreckige Hände, schmieriges Gesicht etc.) Das gleiche gilt für den Händler, der zunächst mal nur ne gut gekleidete hoffentlich saubere Person vor sich hat. Rüpelige Adelige gibts schließlich auch, die meinen vor so einem Bauern keine Manieren an den Tag legen zu müssen. Sprich der Händler müsste bei mir schon eine sehr gute Menschenkenntnisprobe abgelegt haben, um ohne weiteres zu wissen der ist eigentlich nen Penner und nicht naja er fühlt sich scheinbar unwohl weil er hier eventuell nicht her passt/fremd ist.
Es ist der Job der Wache anhand von allgemeinen Schemata eine Ahnung zu haben ob da etwas nicht stimmt. Dann geht er zu ihm, spricht ihn an und analysiert weiter. Er macht genau das Gleiche wie jeder Polizist mit einer Rasterfahndung, nur dass das in Aventurien nicht verpönt ist.

Eigentlich sollte zum SO dazugehören, dass eine niedrigstehende Person auf sein äußeres Erscheinungsbild nicht so sehr achtet wie eine höhergestellte Persönlichkeit. Das teure weiße Hemd sollte in kürzester Zeit wieder dreckig sein, aber den Bettler interessiert es nicht ob es jetzt einen Fleck hat oder nicht. Die höhergestellte Person schon. Das lehnen hier zwar viele Spieler ab, aber so wäre es eigentlich richtig.

Zu sagen, dass ein SO 2 SC sich jeden Tag badet, die Kleidung wäscht bzw. neue kauft, sich die Zähne putzt, und die Stiefel putzt ist ungefähr so als ob man sagt, dass der KO8, KK8, GE8 fettleibige Gelehrte SC jeden Morgen 3 Stunden Fitnesstrainung macht.

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@DriveZ: Der Mensch sortiert blitzschnell sein Gegenüber in eine Schublade, und in Aventurien, wo die meisten Menschen sich selbst in Großstädten ganz kleinen Kreisen und Nachbarschaften bewegen, sehr zielsicher.

Der Bettler geht, steht, redet ganz anders. Den Blick gesenkt, der Garde möglichst aus dem Weg gehen, bloss keinen Stress mit Höhergestellten kriegen! Wenn sich ein Handwerksmeister oder gar ein Adiger sich über ihn beschwert, ist eine üble Tracht Prügel das mindeste, was droht.
Für gute Körperhygiene hat er kaum Gelegenheit - selbst wenn er reinlich veranlagt ist, schläft er unter irgendeinem Abdach und wäscht sich an der Pferdetränke. Seinem Körper sieht man das Leben auf der Strasse an. Ein versierter Hochstapler/Ausbilder mag den Bettler mühsam dahin trainieren, dass er sich als was besseres ausgeben kann, aber dann müssen da viele Taw's gesteigert werden, die der normale Bettler nicht hat.

Der arrogante Adelsrüpel benimmt sich trotzdem anders als der ungehobelte Bauer.
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DriveZ
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Hmmmm also wenn er nicht gerade vom Drogenmissbrauch gekennzeichnet ist, sehe ich für meinen Teil einer Person nicht an, ob sie gestern noch in der Gosse gepennt hat, wenn die sich halbwegs Schick zurecht gemacht hat. Natürlich gibt es möglicherweise Anzeichen für stärkeren körperlichen Verfall (Zähne etc.) aber wenn das irgendwie überdeckt ist, kann mit dem neuen Geld auch ein ganz anderes Selbstbewusstsein und damit verhalten etabliert werden.

Ob Blick automatisch gesenkt ist etc. Ist auch sehr stark von der Person abhängig und kann verschiedenste Gründe haben. Wie viele arme Personen sieht man zum Beispiel heute am Bahnhof, die trotzdem extrem fordernd auftreten?
Thargunitoth hat geschrieben: 21.02.2020 14:35 Zu sagen, dass ein SO 2 SC sich jeden Tag badet, die Kleidung wäscht bzw. neue kauft, sich die Zähne putzt, und die Stiefel putzt ist ungefähr so als ob man sagt, dass der KO8, KK8, GE8 fettleibige Gelehrte SC jeden Morgen 3 Stunden Fitnesstrainung macht.
Für jemanden mit einem Lebensstil SO2 stimmt das mit Sicherheit. Wenn sich aber eine der Einflussfaktoren (in unserem Beispiel Geld) ändert, mag das aber auch sehr schnell Auswirkungen auf den Rest des Erscheinungsbildes haben. Man hat plötzlich nämlich erstmal die Möglichkeit seine Kleider regelmäßig zu waschen (oder waschen zu lassen).
Thargunitoth hat geschrieben: 21.02.2020 14:35 Eigentlich sollte zum SO dazugehören, dass eine niedrigstehende Person auf sein äußeres Erscheinungsbild nicht so sehr achtet wie eine höhergestellte Persönlichkeit. Das teure weiße Hemd sollte in kürzester Zeit wieder dreckig sein, aber den Bettler interessiert es nicht ob es jetzt einen Fleck hat oder nicht. Die höhergestellte Person schon. Das lehnen hier zwar viele Spieler ab, aber so wäre es eigentlich richtig.
Was den Part angeht, so sollte das deiner Meinung nach dazu gehören. Meine Meinung sieht da anders aus. Da aber weder das WdH, Basisregelwerk noch das WdS auf diese Punkte detailliert ein gehen, wird sich das kaum abschließend für Aventurien klären lassen (Jedenfalls nicht Stand DSA4 außer ihr habe weitere Quellen) ;)


Aber um eine Freundin von mir zu zitieren, deren Meinung ich mittlerweile dahingehend auch vertrete (außer man hat explizit Adelig als Vorteil):
Was schert mich der SO entweder ich hab Etikette oder nicht ;)
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Jadoran
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Ob Blick automatisch gesenkt ist etc. Ist auch sehr stark von der Person abhängig und kann verschiedenste Gründe haben. Wie viele arme Personen sieht man zum Beispiel heute am Bahnhof, die trotzdem extrem fordernd auftreten?
Völlig unterschiedliche Gesellschaften. Wenn in Gareth ein Bettler einen Handwerksmeister oder einen Gardisten dumm anmacht, dann gibts aufs Maul - erst vom Meister, dann von der Wache, ggf. noch Stadtverweis. Wenn's blöd läuft und es als Angriff gewertet wird, wird der Bettler gar nach kurzem Verfahren gehängt. SO 2 Bettler sagt: "Ich hab doch nur." SO 10 Handwerksmeister sagt: "Hat mich auf übelste angegriffen, unflätig beschimpft und wollte mir meinen Geldbeutel eintreissen!", hinzueilende Garde sagt: "Was SO 10 sagt..." Richter: "Hanf!"
In unserer realen Welt hat ein aggresiver Bettler rein gar nichts zu Befürchten. Weder Normalbürger noch Polizei verprügeln freche Bettler. (Und gegenüber Glatzen oder "Was guuggsdu-hassuein Problem!?" werden Bettler auch nicht frech... Jedenfalls nicht zweimal. (Ob das schön ist, ist eine ganz andere Frage, aber Realität ist es.)

Es ist nicht nur die Etikette - und auch die muss ja irgendwo her kommen. Es gehört ein ganzer Satz Talente zum jeweiligen Stand bzw. Profession, und wenn der angebliche Tischler nen Schwalbenschwanz für die Schwanzfedern eines Vogels hält, dann weiss jeder Tischer sofort, dass da was nicht stimmt. Man muß die Respektspersonen seiner relevanten Umgebung kennen: Der angebliche Tischlermeister sollte das knappe Dutzend anderer Meister seines Gewerbes und natürlich die Gildenfeiertage und -regeln runterrattern könne, weil das ja angeblich sein täglich Brot ist. Der Adlige muss die Heraldik der Umgebung und der Leute über ihm, die ihm was zu sagen haben oder die gerade "Der Feind" sind, parat haben. Man muss die maßgeblichen Gerüchte seiner Umgebung kennen. Das läßt sich alles über Hochstapelei "fälschen", ist aber nicht einfach.

Wenn hingegen der Bettler einen (im MR qua Standesrecht prakitsch unmöglichen) Aufstieg schafft, dann sieht es anders aus - denn dann ist er kein Bettler mehr. Dann hat er das Benehmen gelernt, kennt die Leute seiner neuen Branche etc. ist also gar kein Bettler mehr, sndern war das nur vor vielen Jahren einmal. Und sein SO ist auch nicht mehr 2
Aber nur, weil er in einer Ogerhöhle 100 AP gekriegt hat und sich entschlossen hat: "Ich steigere jetzt mal Etikette"... wenn's der Gruppe Spaß macht, alles okay, nur glaubhaft ist es nicht gerade.
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Naja wenn der gleiche Bettler aber sich mit Geld (wo auch immer er das her hat) neu einkleidet und von Gareth nach Al'Anfa geht sieht die Sache anders aus. Da kennt ihn nämlich im Zweifelsfall keiner und ein paar Namen wichtiger Leute im Mittelreich kennt der Bettler bestimmt auch.
Funktioniert halt nur im Hochadel nicht mehr.
Fachwissen vortäuschen ist natürlich auch schwer aber mich als Sohn reicher Eltern aka Streuner ausgeben sollte in einer fremden Umgebung nicht so schwer sein. Im Zweifelsfall fällt es dann nämlich unter ja der ist halt von da drüben.
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Hast Du Dir schon mal Hände, Füsse und Zähne von realen Obdachlosen angeschaut? Damit kannst Du nicht bei Heidis GNTM mitmachen, auch nicht nach einmal ordentlich Waschen, parfümieren und 'nen teuren Fummel überziehen. Man kann's in seiner Gruppe ignorieren ("Ich würfel Betören auf Pardona!!!"), aber Sinn machts nicht. Solange es Spaß macht ist das allerdings kein Hinderungsgrund...
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DriveZ
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Sagt doch niemand dass er schön sein muss aber pflege kann schon ein bischen mehr enthalten als nur mal eben waschen. Nagelpflege und co gabs mit sicherheit früher auch schon und dafür hat er in unserem Beispiel ja auch Geld. Gibt ja genug möglichkeiten das restliche aussehen zu erklären. Hab in Tobrien gedient und von meiner Einheit getrennt worden. Musste mich wieder in die göttertreuen Lande zurück durchschlagen oder auch jeder andere bewaffnete Konflikt, um sich nicht des Verdachtes der paktiererei auszusetzen.

Was vorhin dein Beispiel mit dem Bettler angeht, der bei uns ja nicht auf die Fresse bekommt von der Polizei. Gibts in Schwellenländern auch aber die hören trotzdem nicht auf forsch zu betteln gehen halt nur stiften wenn der böse Bulle kommt und wissen wer weg sieht ;)

Aber ich glaube das führt hier zu nicht viel ;)
Vielleicht liest man sich ja in nem anderen Thema ;)
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Thargunitoth
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Aber der Bettler kommt ja nichtmal auf die Idee sich die Nägel machen zu lassen. Genausowenig wie der fette Gelehrte auf die Idee kommt ein Fitnessprogramm zu machen.

Ein Druide mit SO 3 hat das mal passend ausgedrückt:“Baden? Aber das habe ich diesen Monat doch schon gemacht.“

Diese Menschen haben ein völlig anderes Selbstbild von sich selber und das stimmt mit ihren Gewohnheiten und Verhalten überein.

Für den Adligen stinkt der Bettler nach Gosse und Abfall, der Bettler findet, dass er wie immer riecht, also warum baden? Auch wenn er Geld hat, das ändert per se erstmal nichts an seinem Selbstbild und Verhalten.

Er kann sich dann natürlich mal was gönnen, das heißt aber nicht, dass das jetzt seiner Gewohnheit entspricht. Das ist so als würdest du bei jemanden, der sich einmal die Zähne geputzt hat, jetzt automatisch annehmen, dass er sich 3x am Tag die Zähne putzt.

Da gibt es einen großen Unterschied und dieser kostet die GP.

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Leta
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Es gibt den Film „der Mann mit der eisernen Maske“ mit Leonardo di Cabrio. Dort gibt es die Szene in der Gefangene gewaschen, frisiert und in Schale geworfen auf einen Ball seinen Bruder spielt. Als jemand stürzt, hilft er ihm ganz natürlich auf...

Kurzfristig mag es mit Hilfe funktionierten. Aber auf Dauer?

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Denderajida_von_Tuzak
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Niedriger Sozialstatus in Gruppe - Spieltipps?

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Thargunitoth hat geschrieben: 21.02.2020 14:35 ...
Eigentlich sollte zum SO dazugehören, dass eine niedrigstehende Person auf sein äußeres Erscheinungsbild nicht so sehr achtet wie eine höhergestellte Persönlichkeit. Das teure weiße Hemd sollte in kürzester Zeit wieder dreckig sein, aber den Bettler interessiert es nicht ob es jetzt einen Fleck hat oder nicht. Die höhergestellte Person schon. Das lehnen hier zwar viele Spieler ab, aber so wäre es eigentlich richtig.

Zu sagen, dass ein SO 2 SC sich jeden Tag badet, die Kleidung wäscht bzw. neue kauft, sich die Zähne putzt, und die Stiefel putzt ist ungefähr so als ob man sagt, dass der KO8, KK8, GE8 fettleibige Gelehrte SC jeden Morgen 3 Stunden Fitnesstrainung macht.
Das hängt aber massiv vom SO2-Charakter ab. Mein einer SO2ler hat sehr wohl auf sein Erscheinungsbild geachtet. Und auf jeden kleinen Fleck auf den Kleidern (seinen eigenen und denen seines Herrn)... war halt sein Job. SO2 sind nicht nur Bettler, Tagelöhner, Knechte oder Wilde, sondern auch Leibdiener(-Sklaven), Bader, Huren und andere soziale Dienstleister.

Wobei man meinem Leibdiener den niedrigen SO schon angemerkt hat (hoffe ich), einfach anhand von Stimmlage, untertäniger Wortwahl, gesenktem Blick,...

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Rosencrantz
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Ungelesener Beitrag von Rosencrantz »

Jadoran hat geschrieben: 21.02.2020 12:05 Dass der SO nur eine ganz grobe Krücke ist, die situationsbedingt bewertet werden muss, ist klar. Eigentlich sollte der SO auch mit gewissen Talentwerten und Verhaltensweisen korrelieren, zumindest ist das die Erwartungshaltung der Gesellschaft. Ein Adliger mit den Manieren eines Bauern führt zu Mißbilligung, vielleicht gar Mißtrauen. Wenn was nicht zusammenpasst, würfeln die Leute Sinnenschärfe und/oder Menschenkenntis.
Der SO ist in Aventurien gefühlt ziemlich fix, was irgendwann zu skurrilen Situationen führen kann. Deswegen finde ich, dass es in dieser Aussage schon einiges an Wahrheitsgehalt gibt.

In dem System kann jemand aus der Unterschicht durch das Steigerungssystem problemlos einen relativ hohen TaW erreichen, der schnell völlig unrealistisch wird. Wenn wir beim Bettler bleiben (den die Leute hier im Thread anscheinend gefressen haben), kann er innerhalb von 2.000 AP locker seinen Etikette-Wert von 0 auf 7 anheben, und das sogar glaubhaft machen - spätestens wenn die Leute, mit denen er - wegen Schicksal und so - die letzten Monate umhergezogen ist darin unterweisen, wie er sich besser gibt, lästige unliebsame Gewohnheiten los wird, und das richtige Wissen (Anreden, Skripte etc.) erwirbt. In der Gesellschaft ist er deswegen noch immer ein Bettler - dem man die vielen Jahre auf der Straße noch immer gut ansehen mag. Wenn er aber den Mund aufmacht, wird klar, dass der Ersteindruck einen betrogen hat.

Prinzipiell müsste sein SO also ansteigen. Aber die externen Umstände sind ja noch immer die gleichen. Er hat keine Bürgerschaft vorzuweisen, er ist kein anerkanntes gesellschaftliches Mitglied, etc.

Besonders skurril wird es, wenn die SO2-Diebin nach vielen Jahren des Reisens und Herumkommens durch das ganze Schurkenbashing so gut gelernt hat sich zu verteidigen (TaW Dolche 12(14)), dass sie problemlos ein Duell gegen einen Profikämpfer und designierten Champion gewinnen kann, und danach auch noch die Verteidigung der Stadt gegen die anrückenden Orkhorden organisiert (TaW Kriegskunst 7). Die Einstiegs-TaWs mancher Professionen sind so gering, dass ein Abgänger aus ihnen (der freilich einen ungleich höheren SO bekommt) in Relation zu einem 'klassischen Abenteurer' ein so geringes Fachwissen aufweisen muss, dass der soziale Stand irgendwann ad absurdum geführt wird.

Am besten in diesem Kontext ist mir eine Szene aus JdF in Erinnerung geblieben, bei der unser Andergaster Holzfäller (miserables CH, übler Geruch, unansehnlich) einen General des Mittelreiches herausgefordert hat, mit ihm ein Händel auszutragen, um zu bestimmen, wer von beiden in (irgendeiner) taktischen Sache Recht hatte. Der Holzfäller, der zu diesem Zeitpunkt bereits zum Edlen ernannt wurde (SO also nun min. 8) hat ihn daraufhin mit einem kritischen Treffer fast enthauptet, danach ausgespuckt, in den Ärmel gerotzt, am Arsch gekratzt und trat danach auf die Delegation zu nach dem Motto "so machen wir dat jetz. Rondra hat gesprochen, oder so."

Würde mich deswegen dafür aussprechen, den SO als flexibleres Konzept anzusehen, als er im WdS beschrieben ist. Sobald ein Held herumgekommen ist, Expertise in X erworben hat, kann man ihn nicht mehr als SO-2 Mann oder Frau wahrnehmen.

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Timonidas
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Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Jadoran hat geschrieben: 21.02.2020 12:05Dass der SO nur eine ganz grobe Krücke ist, die situationsbedingt bewertet werden muss, ist klar.
Leider nicht. Ich hab nämlich schon recht häufig bei älteren Abenteuer Sachen gesehen "redet nur mit einem Helden ab SO 7". Auch dass es Gruppen gibt die ihr Rollenspiel komplett auf den SO ausrichten, da ist dann der mit dem höchsten SO Gruppenführer weil man sich keine Situation vorstellen kann in der jemand mit SO XY einfach nichts zu melden haben sollte, obwohl dieser Kontext ganz schnell herbeigeführt werden kann. Man nehme zum Beispiel eine hochrangige horasische Patrizierin und platziere sie in eine bornländische Schivone. Das interessiert doch Kapitän Slatomir von Plotzen zu Pappenheim einen feuchten Heering, dass die Patrizierin einen zweistelligen SO in Belhanka hat, wenn er, der Neersander Efferd Kaplan oder sein Cousin und erster Maat Wassilij was zu sagen haben. Wenn man natürlich so spielt das Kontext wichtiger als SO ist stellt sich die Frage was der Sinn des SO dann ist? Wieso GP in einen Wert stecken der mir je nach Kontext alles oder nichts bringen kann? Leider ist der SO aber eben nicht eine Beschreibung welchen Rang der Held hat (die wird ja vom Kontext gegeben), sondern eine kaufbare Eigenschaft, die das Spiel zumindest meiner Meinung nach in keinster Weise bereichert.
Thargunitoth hat geschrieben: 21.02.2020 13:59Wenn ein Bettler mit schicker Kleidung und einem Sack voll Dukaten durch die Stadt läuft, dann nimmt die Garde ihn mit zur Wache und befragt ihn 2 Tage lang wo er das Geld und die Kleidung her hat, weil das ja eigentlich nicht sein kann, dass ein Bettler derartige Geldmengen besitzt.

Wenn der Hartz4-Empfänger, der 20 Jahre lang wie ein abgerissener Penner rumläuft plötzlich mit einem Maserati und maßgeschneiderter Kleidung rumläuft, denken die Leute auch, dass er entweder kriminell wurde oder im Lotte gewonnen hat.

Nur in Aventurien gibt es eben kein Lotto.
Ja aber dazu müssen sie wissen daSs er Bettler ist, und das würden sie nur in seiner Heimatstadt, also Kontext bedingt. In einer fremden Stadt würde man vielleicht neugierig fragen und ihn von der Strasse jagen, sollte er anfangen zu betteln, aber niemand würde wissen dass er Bettler ist bzw. war.
Thargunitoth hat geschrieben: 21.02.2020 13:59Der phexgefällige Händler frägt sich eher wie er dem "blöden" Bettler das Geld wieder abnehmen kann. Man kann ja versuchen ihm den Funkelstein als seltenen Schmuckstein zu verkaufen, der Trottel wird es sowieso nicht merken. Was soll der Bettler schon mit dem vielen Geld und der teuren Kleidung anfangen, er ist ein Bettler und gehört in die Gosse wo er hingehört.
1. Das ist definitiv keine Phexgefällige Einstellung.

2. Stimme ich dir natürlich zu, ein Händler KÖNNTE auch genau so denken wie von dir beschrieben. Das sollte aber von der Persönlichkeit des Händlers abhängig gemacht werden (Kontext) und nicht vom SO des Bettlers.
Thargunitoth hat geschrieben: 21.02.2020 14:35Es ist der Job der Wache anhand von allgemeinen Schemata eine Ahnung zu haben ob da etwas nicht stimmt. Dann geht er zu ihm, spricht ihn an und analysiert weiter. Er macht genau das Gleiche wie jeder Polizist mit einer Rasterfahndung, nur dass das in Aventurien nicht verpönt ist.
Ich finde das total unsinnig. Der Gardist schaut sich leute an analysiert die und kann dann durch seine Menschenkenntnis deren Beruf feststellen und dann befragt die dann 2 Tage lang woher er Geld und Kleidung hat. Mit welcher Begründung? Was juckt dass Gardist Alriksej von Festum ob der dahergelaufene Penner seine Dukaten in Havena ehrlich verdient oder geklaut hat, der würde dem wohl bestenfalls ein paar davon abnehmen und ihn warnen nicht so auf dicke Hose zu machen. Und das soll jetzt nicht heissen dass es nicht passieren könnte wie von dir geschildert, hängt ja auch davon ab wie der Gardist drauf ist (Kontext), aber ganz allgemein glaube ich haben die meisten Gardisten weder das Interesse noch die Zeit dazu Stadtfremde Reisende (die sich keines Verbrechen schuldig machen/gemacht haben) 2 Tage zu verhören weil ihnen die Körperhaltung und der Gang nicht gepasst hat, bzw "nicht ihrem Erscheinen entsprechend genug" waren.
Thargunitoth hat geschrieben: 21.02.2020 14:35Eigentlich sollte zum SO dazugehören, dass eine niedrigstehende Person auf sein äußeres Erscheinungsbild nicht so sehr achtet wie eine höhergestellte Persönlichkeit. Das teure weiße Hemd sollte in kürzester Zeit wieder dreckig sein, aber den Bettler interessiert es nicht ob es jetzt einen Fleck hat oder nicht. Die höhergestellte Person schon. Das lehnen hier zwar viele Spieler ab, aber so wäre es eigentlich richtig.

Zu sagen, dass ein SO 2 SC sich jeden Tag badet, die Kleidung wäscht bzw. neue kauft, sich die Zähne putzt, und die Stiefel putzt ist ungefähr so als ob man sagt, dass der KO8, KK8, GE8 fettleibige Gelehrte SC jeden Morgen 3 Stunden Fitnesstrainung macht.
Genau stimmt. Der So damit er Sinn macht sollte für jeden zu jeder Zeit ersichtlich sein und gelten, was natürlich keinen Sinn macht. Es ist aber auch eine Geschmacksfrage ob und wie weit man sein Rollenspiel von einem Wert bestimmen lassen will, es gibt ja wie gesagt Gruppen die rein nach SO spielen, und das ist natürlich legitim. Nur empfinde ich das weder als sinnvoll noch als spielspaßfördernd.

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Satinavian
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Rosencrantz hat geschrieben: 22.02.2020 00:54 In dem System kann jemand aus der Unterschicht durch das Steigerungssystem problemlos einen relativ hohen TaW erreichen, der schnell völlig unrealistisch wird. Wenn wir beim Bettler bleiben (den die Leute hier im Thread anscheinend gefressen haben), kann er innerhalb von 2.000 AP locker seinen Etikette-Wert von 0 auf 7 anheben, und das sogar glaubhaft machen - spätestens wenn die Leute, mit denen er - wegen Schicksal und so - die letzten Monate umhergezogen ist darin unterweisen, wie er sich besser gibt, lästige unliebsame Gewohnheiten los wird, und das richtige Wissen (Anreden, Skripte etc.) erwirbt. In der Gesellschaft ist er deswegen noch immer ein Bettler - dem man die vielen Jahre auf der Straße noch immer gut ansehen mag. Wenn er aber den Mund aufmacht, wird klar, dass der Ersteindruck einen betrogen hat.
Wenn der Bettler sich gezielt Verhaltensweisen eines anderen Standes aneignet, dann läuft das erstens unter "SO vortäuschen" und zweitens bekommt er immer noch Aufschläge auf Basis seines echten SO auf die Proben.
Prinzipiell müsste sein SO also ansteigen. Aber die externen Umstände sind ja noch immer die gleichen. Er hat keine Bürgerschaft vorzuweisen, er ist kein anerkanntes gesellschaftliches Mitglied, etc.
Man braucht kein Bürgerrecht für mehr als SO 2. Wenn der Bettler nur vor seiner Abenteurerkarriere gebettelt hat und seit Monaten und Jahren davon lebt, Abenteuer zu bestreiten, dann ist er am Ehesten ein Ex-Bettler, jetzt-Söldner (oder wo auch immer seine Fähigkeiten liegen) und sein SO kann auch steigen.

Tatsächlich ist das mit SO-Steigerungen rein per SL-Fiat und der Trennung von Benehmen/Status nicht gut gelöst. Das macht z.B. SiFRP besser. Trotzdem funktioniert das System eigentlich ganz gut und hätte ausgebaut werden sollen, statt eingestampft.
Besonders skurril wird es, wenn die SO2-Diebin nach vielen Jahren des Reisens und Herumkommens durch das ganze Schurkenbashing so gut gelernt hat sich zu verteidigen (TaW Dolche 12(14)), dass sie problemlos ein Duell gegen einen Profikämpfer und designierten Champion gewinnen kann, und danach auch noch die Verteidigung der Stadt gegen die anrückenden Orkhorden organisiert (TaW Kriegskunst 7). Die Einstiegs-TaWs mancher Professionen sind so gering, dass ein Abgänger aus ihnen (der freilich einen ungleich höheren SO bekommt) in Relation zu einem 'klassischen Abenteurer' ein so geringes Fachwissen aufweisen muss, dass der soziale Stand irgendwann ad absurdum geführt wird.
Erfahrene Messerstecherin kann man auch in der Unterschicht sein. Man kann zwar versuchen, sich als Kämpfer einen Namen zu machen, aber muss nicht. Abschaum-Schglagetods gibt es in der Welt zur Genüge.

TaW 7 in Kriegskunst ist passabel, aber nicht hoch. Was aber viel wichtiger ist, eine SO2-Diebin wird nie und nimmer die Verteidigung einer echten Stadt kommandieren dürfen, auch nicht, wenn sie Kriesgskunst 18 hätte. Allenfalls darf sie Souffleuse eines SC-Anführers mit brauchbarem SO sein, auf den die ganzen zünftigen Stadtverteidiger nicht von vornherein herabsehen. Oder wenn sie sich als Jemand ausgibt, auf den man hören kann (verkleiden).
Würde mich deswegen dafür aussprechen, den SO als flexibleres Konzept anzusehen, als er im WdS beschrieben ist. Sobald ein Held herumgekommen ist, Expertise in X erworben hat, kann man ihn nicht mehr als SO-2 Mann oder Frau wahrnehmen.
Wer Expertise hat, kann auch damit sozial aufsteigen. Aber erst, wenn er das tatsächlich tut, wird er auch anders wahrgenommen/behandelt. So lange der SO 2 ist, wird die Expertise nicht von der Gesellschaft anerkannt. Es wird auch nicht die Chance gegeben, groß das Können zu demonstrieren. Oder es gibt Reaktionen wie "Was ? so ein guter Handwerker hat als Bettler gelebt/kann keinen Lehrmeister nennen ? Da gibt es bestimmt ein dunkles Geheimnis. Der ist vermutlich verbannt oder ein Verbrecher auf der Flucht".

Jadoran
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@Timonidas: Gruppen dürfen mit den Regeln machen, was sie wollen, auch den SO als unveränderliches Dogma setzen, wenn sie denn wollen.
Aventurien ist keine homogene Gesellschaft, daher kann der SO für sich nicht alles abbilden. Wer meint, das sein Graf des Mittelrreiches einfach qua seines SO's (also ohne sein Gefolge und seine Truppen im Rücken) einem Häuptling eines Fjarniger Barbarenstammes, der Anführerin einer Shakagra Patrouille oder der Schamanin eines Anoiha-Stammes auf ihrem jeweils eigenen Revier "über" wäre, der trifft damit ganz bewußte Annahmen, die das Konzept ad Absurdum führen. Dann wäre der SO nämlich eine Über-Eigenschaft.

Und Kriegskunst 7... 7 ist ausgebildetes Lehrlingsniveau. Das hat jeder Fähnrich nach der ersten überlebten Feindberührung, wenn er also seine Start-AP verteilt hat. Und für einen vernünftigen Feldzugsplan brauchts nicht nur Kriegskunst, sondern auch die entsprechende Aufklärung. Ein General, der nicht mindestens 14 in Kriegskunst hat, sollte sich einen Strategen halten. Die Holzfällerszene von @Rosencrantz wirkt auch mich eher wie: "NSC's sind alle doof, denen muss man zeigen, wo der Hammer hängt."
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Timonidas
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Satinavian hat geschrieben: 22.02.2020 07:48Wenn der Bettler sich gezielt Verhaltensweisen eines anderen Standes aneignet, dann läuft das erstens unter "SO vortäuschen" und zweitens bekommt er immer noch Aufschläge auf Basis seines echten SO auf die Proben.
SO vortäuschen? Also wenn ein Bettler sich wäscht ist ein Verbrechen im Mittelreich?
Jadoran hat geschrieben: 22.02.2020 09:27Gruppen dürfen mit den Regeln machen, was sie wollen, auch den SO als unveränderliches Dogma setzen, wenn sie denn wollen.
Aventurien ist keine homogene Gesellschaft, daher kann der SO für sich nicht alles abbilden. Wer meint, das sein Garf des Mittelrreiches einfach qu seines SO's (also ohne sein Gefolge und seine Truppen im Rücken) einem Häuptling eines Fjarniger Barbarenstammes, der Anführerin einer Shakagra Patrouille oder der Schamanin eines Anoiha-Stammes auf ihrem jeweils eigenen Revier "über" wäre, der trifft damit ganz bewußte Annahmen, die das Konzept ad Absurdum führen. Dann wäre der SO nämlich eine Über-Eigenschaft.
Ja aber die können doch an seiner Körperhaltung, seiner Hygiene und seiner Bewegung feststellen dass er über ihnen steht. Da hat ja auch ein Spieler wertvolle GP reingesteckt, das wär doch irgendwo unfair wenn das jetzt plötzlich nichts mehr wert wären?

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Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Es hängt vermutlich auch viel vom Alter des Chars ab, wie flexibel so ein SO ist.

Beispiel zur Verdeutlichung: Wer die ersten 15 Jahre in der Gosse gelebt hat, hat für mich weit bessere Chancen sich da rauszuarbeiten als jemand, der die ersten 60 Jahre seines Lebens in der Gosse gelebt hat.
Dem "Straßenkind" sieht man es noch nicht zwingend dauerhaft an (hat noch Zähne, hat noch Fingernägel, alle Extremitäten, keinen Keuchhusten, keine Pocken überall, usw.). Ist man erst mal hirn- und körpergeschädigt, fällt der Aufstieg ungleich schwerer.

Die allermeisten Spieler-Helden werden jung starten.
Von daher sehe ich nicht die Schwierigkeiten, den SO durch Geld, besseren Umgang, steigende Erfahrung usw. zu steigern.
Und ja, man sollte die so nachträglich "geschenkten" GP irgendwie ausgleichen (wahlweise zahlt der Spieler sie mit AP quasi nach oder der Rest der Gruppe kriegt irgendwo einen Bonus als Ausgleich), fair sollte es schon bleiben.
(PS: Wobei "fair" bei diesem System grundsätzlich schon ein Lacher ist, von daher ist das eigentlich auch egal, ob der Thorwaler Halbelfen-Viertelzauberer der als Ei-geborener Gladiator maraskanischer Hexeneltern in Fasar seinen Hartholzharnisch putzt nun seinen SO-Ausgleich kriegt oder nicht...)

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Timonidas hat geschrieben: 22.02.2020 12:34
Jadoran hat geschrieben: 22.02.2020 09:27Gruppen dürfen mit den Regeln machen, was sie wollen, auch den SO als unveränderliches Dogma setzen, wenn sie denn wollen.
Aventurien ist keine homogene Gesellschaft, daher kann der SO für sich nicht alles abbilden. Wer meint, das sein Garf des Mittelrreiches einfach qu seines SO's (also ohne sein Gefolge und seine Truppen im Rücken) einem Häuptling eines Fjarniger Barbarenstammes, der Anführerin einer Shakagra Patrouille oder der Schamanin eines Anoiha-Stammes auf ihrem jeweils eigenen Revier "über" wäre, der trifft damit ganz bewußte Annahmen, die das Konzept ad Absurdum führen. Dann wäre der SO nämlich eine Über-Eigenschaft.
Ja aber die können doch an seiner Körperhaltung, seiner Hygiene und seiner Bewegung feststellen dass er über ihnen steht. Da hat ja auch ein Spieler wertvolle GP reingesteckt, das wär doch irgendwo unfair wenn das jetzt plötzlich nichts mehr wert wären?
Jadoran schrieb ja "auf ihrem jeweils eigenen Revier". Ich wäre mir da nicht so sicher, dass ein Barbarenstamm tatsächlich denkt, dass der Graf ihnen in ihrer Heimat über ist. Der hat da erstmal gar nichts zu melden. Körperhaltung und Bewegung werden ihnen sein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein vermitteln, aber die Hygiene? Eventuell denken Barbaren sich sogar, dass der Typ in dem strahelnd weißen Waffenrock zu sauber ist. Barbar heißt für mich auch nicht zwingend, dass man von oben bis unten so aussieht, als hätte man sich im Schlamm gewälzt, die Haare verflilzt und mit Läusen befallen, auch wenn das natürlich das stereotype Bild von Barbaren ist. Barbar ist erstmal eine Wertung von Menschen, die sich für kulturell überlegen halten (siehe antikes Griechenland über so ziemlich alle, die schlecht oder kein Griechisch sprachen).

Thargunitoth
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So ziemlich alles was hier angesprochen wird kann auch auf andere Bereiche übernommen werden.

Wenn der Bettler plötzlich genug Geld hat um sich täglich zu waschen und ordentliche Kleidung anzuziehen, dann müsste der SO doch auch steigen.

Wenn der fettleibige KO8 Gelehrte für mehrere Jahre zu Fuß quer durch Aventurien reißt, dann sollte er auch nicht mehr fettleibig und KO auf 12 sein.

Trotzdem sollte der Spieler für beides AP ausgeben müssen, um es zu steigern.

Wie viele das jetzt genau sind wegen speziellen Erfahrungen und sonstigen Vergünstigungen ist eine andere Frage.

Es können übrigens auch Leibeigene und Huren einen hohen SO haben. Das Verhalten eines freien Butlers und eines leibeigenen Butlers kann genau gleich sein nur dass der eine kündigen kann und der andere nicht. Beide können einen SO von 8 oder höher haben.

In Al‘Anfa legt man sich als freier Mensch von SO 6 nicht mit dem leibeigenen Butler eines Granden an. Der kann nämlich obwohl er unfrei ist eine sehr hochgestellte Persönlichkeit sein und für diesen ist es auch eine Ehre der Leibeigene eines Granden zu sein und keine freie Kanalratte die auf der Straße lebt. Der SO könnte hier auch bei 12 oder höher liegen, Unfreiheit ist hier nicht von Belang.

SO 2 Leibeigener ist Unterschicht. Der arbeitet auf dem Feld, schleppt Steine und wird ausgepeitscht, wenn er nicht spurt. Der kommt keiner hochgestellten Person nahe.
Zuletzt geändert von Thargunitoth am 22.02.2020 13:54, insgesamt 2-mal geändert.

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