DSA5 Zauberer und elektronische Tanzmusik

Von A wie Astralpunkte bis Z wie Zauberer: Alles über magische Kräfte.
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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Zauberer und elektronische Tanzmusik

Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Beim Lesen der Illusionsregeln für DSA5 ist mir neulich diese interessante Passage aufgefallen:
Illusionen, die sich verändern sollen, bedürfen der Konzentration des Zaubernden. Ein dauerhaft gleicher Ton oder ein gleich bleibender Geruch müssen nur einmal gewirkt werden und bleiben die Wirkungsdauer lang bestehen. Eine Melodie oder ein wild herumhüpfender Ball muss konzentriert gesteuert werden. Sich wiederholende Bewegungen oder Geräusche, beispielsweise ein ständig auf und ab hüpfender Ball oder eine Tonfolge, müssen vom Illusionisten so lange konzentriert begleitet werden, bis sich der Durchlauf wiederholt.
(Hervorhebung durch mich)

https://www.ulisses-regelwiki.de/Magie_ ... egeln.html


Aus dem letzten Satz folgt ja, dass man einen Zauber wie den Auris Illusionis einsetzen kann, um Loops zu produzieren und abzuspielen. Einfach den gewünschten Beat oder die gewünschte Bassline einen Durchgang lang konzentriert begleiten und dann läuft der von allein in Endlosschleife weiter.

Und wenn ich höre "damit kann man einen Audio-Loop erstellen und abspielen", dann ist mein erster Gedanke natürlich "ok, wie kann ich das zum Musik machen einsetzen?" (und anschließend daran die obligatorische Frage für alle Knöpfchendreher: "Can it acid?"). Tja, die Antwort auf diese Frage scheint nirgendwo verregelt zu sein. Darum frage ich hier, bei Leuten, die in diversen DSA-Magiesystemen besser extrapolieren können als ich, einfach mal nach, wie Ihr das umsetzen würdet.

Vor allem interessant sind folgende praktische Überlegungen:

- Wie viele Audio-Spuren hat man mit dem Auris Illusionis zur Verfügung? Der Zauber kann ja "jedes beliebige Geräusch" erzeugen. Was zählt als "ein Geräusch"? Nur ein einzelnes, monophones Instrument (Snare, Kickdrum, 303 usw.), auch polyphone Instrumente oder zählt gar das komplette Arrangement als "ein Geräusch"?

- Daran anschließend: Kann ich innerhalb das selben aufrecht erhaltenen Zaubers mehrere Loops übereinander schichten? Oder ist das jedesmal ein neuer Zauber?

- Kann man einzelne Loops innerhalb eines Tracks pausieren und neu starten, sofern der Zauber noch wirkt?

- Kann man bestehende Loops verändern oder bleiben die für die ganze Wirkungsdauer gleich?

Ich gehe mal davon aus, dass so Sachen wie "Abspielrichtung ändern" oder "Sequenz kürzen / verlängern" zu komplex werden. Oder doch nicht?

Ich gehe weiterhin davon aus, dass neben der Kenntnis des Zaubers auch eine musikalische Fertigkeit vorhanden sein muss und ggf. beprobt wird, um die Qualität der Komposition zu bestimmen, während der Zauber wohl eher bestimmt, wie gut der Sound ist.

Was meint Ihr dazu?

ItsADom
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Ungelesener Beitrag von ItsADom »

Also, regeltechnisch ist zu deinen Fragen viel Interpretationsspielraum gegeben. Da nur von Tonfolgen die Rede, ist jede einzelne überlappende Tonfolge ein eigener Zauber. Der Auris Illusionis hat die Wirkungsdauer "aufrechterhaltend", d.h. er ist so lange aktiv, wie du ihn aktiv halten möchtest. Die Regeln dazu sind einfach: Jeder gleichzeitig aufrechterhaltene Zauber erschwert weitere Zauber um jeweils 1. Wenn ich mich recht entsinne, gibt es auch kein Maximum an zeitgleich aktiven Zaubern. Das Limit bilden demnach die AsP des Magiers.
Ob man die Illusion nach ihrer Erschaffung noch manipulieren kann, ist mMn nicht eindeutig definiert. Nach meinem Verständnis der Illusionsregeln, muss man den Ablauf einer beweglichen Illusion einmal "mitlaufen", danach ist ihr Ablauf festgesetzt und müsste ggf. erneut erschaffen werden.
Wie viele Audio-Spuren hat man mit dem Auris Illusionis zur Verfügung? Der Zauber kann ja "jedes beliebige Geräusch" erzeugen. Was zählt als "ein Geräusch"? Nur ein einzelnes, monophones Instrument (Snare, Kickdrum, 303 usw.), auch polyphone Instrumente oder zählt gar das komplette Arrangement als "ein Geräusch"?
Im Standardfall erschafft der Zauber ein einzelnes Geräusch oder eine Tonfolge (nach Illusionsregeln). Zeitgleich verschiedene Geräusche s.o.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass neben der Kenntnis des Zaubers auch eine musikalische Fertigkeit vorhanden sein muss und ggf. beprobt wird, um die Qualität der Komposition zu bestimmen, während der Zauber wohl eher bestimmt, wie gut der Sound ist.
Solche Dinge sollte der Meister entscheiden. Ein Magier, der in seinem Leben keine Sekunde musikalische Ausbildung genossen hat, sollte überhaupt nicht die Fähigkeit haben, eine ganze Komposition zu erschaffen. Zumindest keine gute.

Tiro von Sturmfels
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Ungelesener Beitrag von Tiro von Sturmfels »

Das sehe ich ähnlich. Vorangehenden sollte das schaffen eines entsprechenden Opus über das komponieren und Noten aufschreiben auf herkömmlichen Wege gehen. Oder der magus sollte sich sehr gut mit der Partitur des Stückes befasst haben
Das Erschaffen der Illusion ist dann kein spontaner Akt, sondern gelingt nur auf Basis der musikalischen Handwerkskunst die bereits vorab in die Vorbereitung der Tonfolgen eingeflossen ist.
Je nach Komplexität müsste hier für jede Tonspur eine eigene Illusion erschaffen werden.
Ggf. Kann man je nach Vorbereitung und musikverständniss des Magus dann ein paar Boni verteilen oder einzelne Tonspuren zu komplexeren zusammenfassen...

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Tiro von Sturmfels hat geschrieben: 30.08.2021 16:47 Vorangehenden sollte das schaffen eines entsprechenden Opus über das komponieren und Noten aufschreiben auf herkömmlichen Wege gehen. Oder der magus sollte sich sehr gut mit der Partitur des Stückes befasst haben
Ich weiß nicht, wie weit das Thema Notation in Aventurien ist. In der uralten, ersten RSH zum Horasreich hat Dorgando Paquamon noch an einem einheitlichen Notationssystem gebastelt. Die Illu dazu sah ... sehr speziell aus, da waren auf die Notenlinien die einzelnen Instrumente gemalt ... Es würde historisch auch passen, dass das noch in den Kinderschuhen steckt - es gibt zwar seit der Antike Notenschriften, aber dass man wirklich originalgetreu vom Blatt spielen kann, ist vA für Instrumentalmusik ne relativ neue Entwicklung. Ich würde davon ausgehen, dass Partituren in Aventurien deutlich weniger komplex sind als das, was wir heute aus der klassischen Musik kennen. Die dürften einen ungefähren Eindruck vom Stück geben und die Tonfolge festlegen, aber gerade die Rhythmik der Komposition nur sehr grob erfassen.

Gleichzeitig gibt es in Aventurien sehr stark auf Improvisation ausgerichtete Genres, von der elfischen Musik bis zum am Blues orientierten Jammer, der in Meridiana populär ist. Irdisch wäre die mittelländische Musik, soweit ich das überblicke, etwa auf Stand des Barock, das war auch sehr improvisationslastig (J.S. Bach war unter Zeitgenossen z.B. auch so geschätzt, weil er ein brillanter Improvisator auf der Orgel war).

Worauf ich hinaus will: Aventurier haben mehrheitlich vermutlich keine "klassische" Herangehensweise an Musik. Ich würde von einem Magier, der mit Illusionen musizieren will, definitiv erwarten, dass er musikalische Vorbildung hat, aber nicht, dass er das alles vorher ausnotiert und dann vom Blatt spielt. Das wäre ein sehr neuzeitlicher Ansatz.

Ja, ich weiß, ich habe den Thread gestartet, um magische Sequencer zu diskutieren und komme jetzt mit "vom Blatt spielen ist zu modern." :censored: Aber sich ne Melodie vorstellen, ist nicht so schwierig und die Beschreibung des Auris Illusionis liest sich auch nicht so, als müsse die Illusion bereits vor dem Wirken des Zaubers festgelegt sein.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 27.08.2021 14:23 Gleichzeitig gibt es in Aventurien sehr stark auf Improvisation ausgerichtete Genres, von der elfischen Musik bis zum am Blues orientierten Jammer, der in Meridiana populär ist. Irdisch wäre die mittelländische Musik, soweit ich das überblicke, etwa auf Stand des Barock, das war auch sehr improvisationslastig (J.S. Bach war unter Zeitgenossen z.B. auch so geschätzt, weil er ein brillanter Improvisator auf der Orgel war).
Wenn du davon ausgehst, dass das Mittelreich musikalisch im Barock ist (immerhin gibt / gab es als NSC mal eine gewisse Joana von Basjanbach), dann wäre die Notenschrift schon fast vollständig entwickelt / auf heutigem Stand (vielleicht noch nicht einheitlich über alle Ländergrenzen hinweg). In der irdischen Renaissance wurde schon polyphon komponiert, Carlo Gesualdo (Übergang zur Barockzeit) hat ein Werk mit 20 oder mehr Stimmen geschrieben.

Ich denke die Einordnung der vorherrschenden Musikepoche in Aventurien ist schwierig bzw. nur für einzelne Regionen möglich.

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Ivar Solgison
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Meiner Meinung nach, kann der Magier jedes Geräusch, dass er sich vorstellen kann auch erzeugen. Dafür braucht er nicht komponieren oder gar irgendwelche Noten lesen können. Wenn der Illusionist mal auf einem Der rollende Donner-Konzert war, kann ich mir gut vorstellen, dass er, etwas Kreativität vorausgesetzt, zumindest ein chices halbminütiges Bigbeat-Loop im Stil von Fatboy Slim oder den Chemical Brothers hinbekommt.
Schließlich bin ich ein Thorwaler. Und wir Thorwaler können alles.

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

Ivar Solgison hat geschrieben: 30.08.2021 19:33 Meiner Meinung nach, kann der Magier jedes Geräusch, dass er sich vorstellen kann auch erzeugen. Dafür braucht er nicht komponieren oder gar irgendwelche Noten lesen können.
Noten lesen sicher nicht. Aber wenn er eben mehr als Geräusch machen will, braucht er schon irgendwo ein Musikverständnis. Ich glaube nicht, dass Musik machen zwangsläufig einfacher wird, wenn man es komplett im Kopf organisieren muss, jedenfalls wenn es um Live-Musik geht. Man hat ja irgendwo auch ne Wechselwirkung mit dem Instrument und auch ne Richtschnur (vgl. fretless vs bundierte Instrumente).

Klar, man ist weder von der eigenen Fingerfertigkeit noch von der Hardware eingeschränkt, aber je nach Komplexität des Tracks kann es sehr schwierig werden, sich das zumindest einen Durchgang lang in Echtzeit in allen Details vorzustellen. So richtig überfordernder, frickeliger Kram bei dem richtig viel gleichzeitig passiert, das könnte zumindest ich nicht einfach so "live denken", da würde was verlorengehen.

Klar, man kann das sicher üben - aber das geht dann schnell in die AsP, wenn man wirklich virtuos werden will und dafür 8 Stunden pro Tag proben muss ...
Wenn der Illusionist mal auf einem Der rollende Donner-Konzert war, kann ich mir gut vorstellen, dass er, etwas Kreativität vorausgesetzt, zumindest ein chices halbminütiges Bigbeat-Loop im Stil von Fatboy Slim oder den Chemical Brothers hinbekommt.
Könnte ich mir auch vorstellen, gerade weil es etwas ist, das man schon kennt. Generell halte ich es bei illusionistischer Musik für wahrscheinlich, dass sie in ihrer Frühphase in eine von zwei Richtungen geht: entweder Imitation aller möglichen Instrumente oder komplett experimenteller Krach. Wenn man wirklich jeden Klang produzieren kann, dann ist das beides sehr naheliegend und es war ja auch das erste, was die Leute gemacht haben, als die ersten Synths entwickelt wurden.

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