DSA4 Abschreiben und Xenographus

Von A wie Astralpunkte bis Z wie Zauberer: Alles über magische Kräfte.
Antworten

Welcher Argumentation würdet ihr folgen?

A
13
43%
B
16
53%
anders (bitte kommentieren)
1
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 30

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WeZwanzig
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Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Hallo Forum!

Folgende Situation:
Magier hat kein AsP mehr.
Magier findet in einer Ruine eine alte Inschrift die er nicht lesen kann.
Magier schreibt/malt ab, was er sieht und verlässt dann die Ruine.
Nach ein paar Tagen Regeneration zaubert er den Xenographus auf die von ihm abgeschriebene Inschrift.

Was bewirkt der Zauber?

Die Zaueberbeschreibung sagt dazu folgendes:
Der Effekt entsteht dadurch, dass sich der Magier auf die astralen Muster konzentriert, die den Sinn der Zeichen bilden. Dieser Sinn hängt natürlich ganz davon ab, wer die Zeichen verfasst hat und was er damit bezwecken wollte. Die Formel ist also nicht geeignet, um alte Sprachen zu erlernen, sondern nur, um eine bestimmte Textpassage in ihrem jeweiligen Zusammenhang zu verstehen.
Argumentation A) Da die Zeichen genau abgemalt wurden hat sich ihr Sinn nicht verändert. Der Zauber wirkt ganz normal.

Argumentation B) Der Verfasser der Zeichen ist nun der Magier selber, da er sie abgemalt hat. Da er denn Sinn gar nicht kannte, haben die Zeichen nun auch keinen Sinn (da der ja laut Regeltext vom Verfasser abhängt). Er kann das Schriftstück also nicht entziffern, da die Zeichen beim verfassen für ihn "sinnlos" waren.

Wie seht ihr das?
Zuletzt geändert von WeZwanzig am 02.05.2021 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Strippenzieher
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Ungelesener Beitrag von Strippenzieher »

Das wird fast etwas philosophisch, aber ich neige deutlich zu Auffassung B.

Nach der von dir zitierten Beschreibung nutzt der Zauber die astralen Muster, die den Sinn der Zeichen bilden. Das scheint, so die Fortsetzung in der Beschreibung, maßgeblich vom Verfasser und dem Kontext abzuhängen, weniger von der Zeichenfolge. Ich interpretiere das so, dass der Zauber die Intention des Verfassers, die in den Zeichen geronnen ist, für den Zauberer begreifbar macht. Es kommt also auf den Verfasser der Zeichenfolge und nicht auf die Zeichenfolge selbst - die man auch kopieren könnte - an. Dazu passt auch, dass der Zauber das Merkmal Hellsicht und eben nicht Objekt hat. Nicht die Zeichen auf dem Objekt sind also wichtig, sondern das durch die Zeichen festgehaltene "Gedankenecho" des jeweiligen Verfassers.

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Denderajida_von_Tuzak
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Abschreiben und Xenographus

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Da ich mal annehme, dass jemand mit entsprechender Sprach-/Schriftkenntnis das Abgemalte des Magiers lesen können würde, würde der Zauber mMn ganz normal wirken und eine Übersetzung liefern.

Vielleicht mit der Einschränkung, dass der Magier, falls er die Schrift nicht beherrscht, wahrscheinlich einige Fehler eingebaut hat - was du aber einfach in eine leicht fehlerhaft Übersetzung umwandeln kannst...



Zur Zauberbeschreibung: Wie oft kommt es bei Euch vor, dass Texte von fachunkundigen Kopisten abgeschrieben werden? Oder von Druckern gedruckt? Von Steinmetzen (und nicht von den Priestern selbst) eingemeiselt? ... Wenn man die Aussage zu restriktiv auslegt, könnte gut sein, dass bei 75% aller Textübersetzungen nur Bockmist rauskommt, weil Leute die Sache abgeschrieben haben, um schreiben zu lernen/üben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, u.s.w. und dabei an alles mögliche gedacht haben, aber nicht an den Inhalt des Textes.

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WeZwanzig
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Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Danke schon mal für die Antworten.

Ich hab noch eine Umfrage eingebaut, um ein Stimmungsbild einzuholen.
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

WeZwanzig hat geschrieben: 02.05.2021 17:52 Was bewirkt der Zauber?
Funktioniert, bis maximal den Talentwert im gewählten Kopiemittel.

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Strippenzieher
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Ungelesener Beitrag von Strippenzieher »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 02.05.2021 19:06 Wenn man die Aussage zu restriktiv auslegt, könnte gut sein, dass bei 75% aller Textübersetzungen nur Bockmist rauskommt, weil Leute die Sache abgeschrieben haben, um schreiben zu lernen/üben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, u.s.w. und dabei an alles mögliche gedacht haben, aber nicht an den Inhalt des Textes.
Ich gehe davon aus, dass auch Kopisten / Steinmetze / Schüler etc. das, was sie da herstellen, verstehen. Sie werden vielleicht auch andere Gedanken haben (wer hat das beim Verfassen von Texten nicht?), diese Nebengedanken werden aber nicht durch die Schriftzeichen "festgehalten" und können daher auch nicht überdauern. Der Xenographus offenbart - meiner Lesart nach - welche Gedanken der Verfasser bestimmter Textzeichen damit ausdrücken wollte. Und anders wird Übersetzung auch sehr schwierig.

Ein Beispiel:
Den Sinngehalt der Schriftzeichen "Elsa is a real rainmaker." könnte man übersetzen mit
"Elsa ist eine echte Regenmacherin." i.S.v. kann Regen machen / ist eine Schamanin o.ä. ODER
"Elsa ist eine echt einflussreiche Person."
Was davon gemeint war, ist vom Kontext (der hier nicht vorhanden ist) und von der Intention des Verfassers abhängig. Der Xenographus ist in der Lage, Kontext und Intention - auch wenn Sie nicht als Schriftzeichen vorhanden sind - magisch zu erkennen und deshalb den Sinngehalt der Zeichen zutreffend zu interpretieren. Jemand, der die Zeichen einfach blind kopiert, kann mit diesen für ihn völlig sinnlosen Zeichen aber keine Gedanken verkörpern, die der Xenographus dann erkennen könnte - geschweige denn Kontext oder Intention des ursprünglichen Verfassers (den der Abschreibende ja gerade nicht kennt).

Oyanysha
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Ungelesener Beitrag von Oyanysha »

Ich tendiere auch zu B, weil der Verfasser hier keinen Plan hatte.
Dies nicht nur aufgrund der Zauberbeschreibung.
Wir hatten in einem anderen System mal die Situation, dass wir eine Inschrift gefunden haben und dann feststellten, dass der einzige Charakter der Gruppe, der lesen konnte, gerade nicht dabei war. Also haben wir die Buchstaben abgeschrieben, so gut wir konnten und die Abschrift am nächsten Tag unserem Gelehrten in die Hand gedrückt.
Der Spielleiter hat den Fall so gelöst, dass er einen fünfjährigen die wichtigsten Passagen abschreiben ließ. Man konnte erkennen, dass es Buchstaben waren, einzelne Worte ließen sich sogar entziffern, aber von einer verständlichen Kopie war das weit entfernt. Wir konnten sehr viel reininterpretieren, einiges half uns weiter, anderes führte uns in die Irre.
Zwar kann der Magier besser zeichnen als ein fünfjähriger, aber bei der fremden Schrift hat er dennoch keinen Plan, welche Schwünge wichtig sind. Ein Kopist dagegen kennt die Schrift, in der er kopiert. Selbst wenn er die Texte inhaltlich nicht versteht, kann er zumindest lesen, was er geschrieben hat.
Vielleicht würde ich anders urteilen, wenn der Magier die Schrift nicht abgemalt, sondern ein Relief abgepaust hat. Ob das möglich war, hängt von der Größe des Reliefs und der Buchstaben ab.

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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Oyanysha hat geschrieben: 27.06.2021 21:15Zwar kann der Magier besser zeichnen als ein fünfjähriger, aber bei der fremden Schrift hat er dennoch keinen Plan, welche Schwünge wichtig sind. Ein Kopist dagegen kennt die Schrift, in der er kopiert. Selbst wenn er die Texte inhaltlich nicht versteht, kann er zumindest lesen, was er geschrieben hat.
Da Widerspreche ich aber Vehement.
Jemand der einen Text kopiert, ohne die Schrift zu beherrschen, ist noch lange kein Fünfjähriger, der vielleicht grade eben Saubere Kreise und Vierecke Zeichen kann!
Beim kopieren einer dir unbekannten Schrift, kommt es darauf an das du den Text vor dir exakt abzeichnest. Denn das ist der springe Punkt: Schrift sind gezeichnete Worte. Und wer gut zeichnen kann, der Schafft es auch unbekannte Buchstaben sauber ab zu Zeichen.
Der einzige Unterschied: Man braucht dafür SEHR viel länger, als wenn man schreibt. Da man sich beim Schreiben nicht darauf konzentrieren muss, wie man die Buchstaben zu Zeichnen hat.

Zur eigentlichen Frage:
Beide Antworten würden dem Zauber mEn nicht gerecht. Denn auch der Zauberer hatte ja eine Intention beim abschreiben...
Dazu kommt, das ich B) auch als eine Bestrafung für die an sich gute Idee des Spielers ansehen würde. Das sollte nun wirklich nicht sein.
Ich würde sagen, das er in diesem Fall er sowas wie eine BubbleFisch-Übersetzung erhält. Aus der muss er den Inhalt erst selbsttätig extrahieren und von dort versuchen auf den Sinn zu schließen (was aber ggf. idT. scheitern dürfte. Jedenfalls so der Text aus einer ihm gänzlich fremden Kultur stammt).
Wie viele Fehler dadurch entstehen... Ist mEn mehr eine Frage der Absprache mit dem Spieler, denn irgendwelcher Probenergebnisse geschuldet.
Denn Idee war gut und ohne Art von Vorwarnung, das dass ganze uU nicht so klappen könnte wie Gewünscht, sollte man hier keine Bestrafung ansetzen. Und selbst mit Vorwarnung, ist es noch immer eine gute Idee....
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Vor Ort eine Astrale Meditation durchführen und mit den so gewonnenen AsP den Xenographus durchführen. Dauert sicher auch nicht länger als das Abmalen :D

Ich würde die Sinnhaftigkeit der so gewonnenen Übersetzung (also wie vom TE beschrieben) anhand der Komplexizität der Schrift und dem TaW Malen/Zeichnen des Magiers ableiten. Kusliker Zeichen (Komp. 10) sind wohl leichter abzuzeichnen als z. B. Zhayad (Komp. 18). Wenn der Magier einen TaW von 10 im Talent Malen/Zeichnen hat, dann sind die Kusliker Zeichen kein Problem, bei Zhayad würde vermutlich fast jedes zweite Schriftzeichen Fehler aufweisen. Mit dem Xenographus würde man dann auch nur eine fehlerhafte Übersetzung abliefern können.
Wenn Du den rechten Weg nicht findest ... geh links!

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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Auch eine schöne Idee.
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Sarafin
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WeZwanzig hat geschrieben: 02.05.2021 17:52Der Verfasser der Zeichen ist nun der Magier selber, da er sie abgemalt hat.
Also dass man durch schlichtes Abpinnen Verfasser*in eines Textes wird, halte ich für ein Gerücht. Auch wenn viele Schüler*innen das gerne anders hätten. :ijw: :phex:

Nein mal ehrlich: Der Sinn steckt meiner Meinung nach im Text, nicht in der Intention der Person dahinter. Wenn ein Affe durch zufälliges Hacken auf eine Schreibmaschine ein Stück von Shakespeare tippt, lesen die Menschen auch das Stück von Shakespeare raus und nicht wildes Gehacke auf der Tastatur. Nach der hier genannten Lesart B) würde der Xenographus daraus "wildes sinnentleertes Gehacke auf der Tastatur" machen, weil der Affe genau das getan hat. Erscheint mir nicht so sinnvoll. Insofern +1 zu Denderajida:
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 02.05.2021 19:06Zur Zauberbeschreibung: Wie oft kommt es bei Euch vor, dass Texte von fachunkundigen Kopisten abgeschrieben werden? Oder von Druckern gedruckt? Von Steinmetzen (und nicht von den Priestern selbst) eingemeiselt? ... Wenn man die Aussage zu restriktiv auslegt, könnte gut sein, dass bei 75% aller Textübersetzungen nur Bockmist rauskommt, weil Leute die Sache abgeschrieben haben, um schreiben zu lernen/üben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, u.s.w. und dabei an alles mögliche gedacht haben, aber nicht an den Inhalt des Textes.
Daher denke ich: Der Sinn ist immer im Text festgelegt. Auch wenn er kopiert wird. Selbst wenn er für die ursprünglich verfassende Person keinen Sinn ergibt. :)
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Strippenzieher
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Sarafin hat geschrieben: 02.05.2021 17:52 Der Sinn ist immer im Text festgelegt.
Ich habe es tief drin immer gewusst: die ganzen quälende Deutsch-Stunden zur Interpretation von Gedichten und Text-Analyse waren letztlich verschwendete Zeit :P

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ChaoGirDja
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Ungelesener Beitrag von ChaoGirDja »

Das sowieso...
Was da in der Schule mit Prosa-Texten getrieben wird, ist wirklich eine Katastrophe....
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