5. Türchen - Travislaus´ Belohnung der artigen Kinder
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5. Türchen - Travislaus´ Belohnung der artigen Kinder
5.Türchen
Es nähert sich diese eine Nacht, und jeder Traviageweihte wählt mit Bedacht, die süßen kleinen Dinge aus, die bringen soll der Travislaus.
Travislaus´ Belohnung der artigen Kinder
„Es war zu Zeiten Fürst Kasparbalds, am Abend des 5. Hesinde, als Vater Travislaus von Mirdin den Kindern in seiner Obhut eine kleine Freude bereiten wollte, als Dank und Trost, denn sie waren ihm in den vergangenen Tagen mit Fleiß zur Hand gegangen und hatten mit Dank die dünne Suppe gegessen, die er in den letzten Wochen immer mehr mit Wasser hatte strecken müssen. Der Winter hatte gerade erst Einzug in Nostria gehalten, aber die Ernte war mager ausgefallen und die Menschen hatten wenig zu geben. Dennoch hatte der Geweihte, nachdem er die Vorratskammer bis auf den letzten Winkel durchsucht hatte, ein kleines Häufchen an getrocknetem Obst, Nüssen und etwas Rübensirup zusammengesucht. Er hatte den Sirup verwendet, um süßes Gebäck zu backen und wollte das Naschwerk gerade in einer Schüssel auf den Tisch stellen, wo die Kinder es am nächsten Morgen finden sollten. Voll Wohlgefallen dachte er daran, wie gehorsam und hilfsbereit die Kinder doch waren, nicht nur jene, die in seiner Obhut weilten, sondern viele der Kinder, die hier in seiner Gemeinde lebten. Die meisten waren Kinder armer Familien, die unter den Kriegen der letzten Jahre gelitten hatten. Travislaus betrachtete die kleine Schüssel mit Naschwerk. Dies würde nicht für all die Kinder reichen, die der Geweihte gerne mit seiner kleinen Belohnung bedenken wollte. Dennoch machte er sich daran, das Naschwerk aufzuteilen. Immer kleiner wurden die Häufchen, denn Travislaus kannte viele Kinder, die der Gütigen Mutter ein Wohlgefallen waren. Doch als die Häufchen gar zu klein wurden, sah er, dass er zu viele Kinder gewählt hatte und mit Trauer im Herzen überlegte er, wie er das wenige Naschwerk nur aufteilen sollte. Da erfüllte Travia seinen Geist und er wusste, dass er in ihrem Sinne handelte. Für jedes einzelne Kind nahm er in jener Nacht etwas aus seiner Schüssel, legte es auf ein Stück Sackleinen und band mit orangenem Band ein Säcken daraus. Es reichte nur für ein paar Krümel des Gebäcks und eine Nuss oder einen getrockneten Apfelschnitz für jedes Kind, aber Travislaus machte sich noch in derselben Nacht auf den Weg und brachte jedem traviagefälligen Kind in und um Mirdin das ihm zugedachte Säckchen. Damit die richtigen Kinder sein Geschenk fanden, steckte er es in ihre Schuhe, die er meist vor der Tür vorfand, und damit sie das winzige Säckchen am nächsten Morgen auch fanden, Steckte er einen Tannenzweig dazu.
Was die Kinder am Morgen des 6. Hesinde fanden, wisst ihr sicher. Die Säckchen waren prächtig gewachsen, und gefüllt mit allem Naschwerk aus der Schüssel des Geweihten. Und nun geht rasch nach Hause und putzt eure Schuhe, denn zu den artigen Kindern kommt heute Nacht der Heilige Travislaus.“
— die Legende vom Heiligen Travislaus, gehört von einem Traviageweiten in Nostergast, neuzeitlich
Travislaus´ Belohnung der artigen Kinder
DSA 4.1 Liturgie
II/P/Speziell
Herkunft: Travia (Nostergast)
Reichweite: Berührung
Ritualdauer: Zeremonie
Symbole, Gesten, Gebete: Die Priesterin sucht alles Naschwerk aus ihrem Besitz, den Opfergaben und Tempelspenden zusammen (Trockenfrüchte, Nüsse, Gebäck und ähnliches), segnet sie und teilt sie dann auf, so dass alle zu beschenkenden Kinder bedacht werden. Traditionell wird das Naschwerk dabei in Säckchen aus Sackleinen verpackt. Die Geschenke müssen den Kindern vor dem nächsten Sonnenaufgang unbemerkt überbracht werden, wobei das Ablegen auf der Schwelle des Hauses oder unter dem Festerladen genügt, wenn dabei deutlich wird, wem das Geschenk zugedacht ist.
Auswirkung: Egal wie gering die Menge an Naschwerk auch war, die nach der Aufteilung für das einzelne Kind blieb, am nächsten Morgen werden die Beutel prall gefüllt sein, und jeder ungefähr ein Stein des Naschwerks enthalten, der für das Ritual verwendet wurde. Bedenkt die Priesterin einzelne Kinder mit mehr oder weniger vollen Säckchen, so vermehrt sich ihr Inhalt entsprechend der Zuteilung.
Wirkungsdauer: augenblicklich
Anmerkung: In Nostergast hat es Tradition, die Liturgie in der Nacht zum 6. Hesinde zu wirken. Um deutlich zu machen, wem das Geschenk zugedacht ist, werden die Beutel zuweilen in die Schuhe der Kinder gesteckt, aber auch Teller oder das Fußende des Bettes sind beliebt. Tatsächlich ist es für die Wirksamkeit der Liturgie nicht entscheidend, dass die Priesterin unbemerkt agiert, sondern lediglich, dass das betreffende Kind nichts bemerkt.
Türchen von: @Tiger (Bild von @Fenia_Winterkalt )
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Eine schöne kleine Legende und eine tolle Liturgie. ich denke ich werde einen Weihnachtsoneshot spielen und die Liturgie in DSA5-Werten nutzen.
Wahrheit ist ein Schwert mit drei Schneiden...
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Tolle Idee!
Gibt es da auch ein strafendes Gegenstück? Bisher hat der Weihnachtsholberker ka keinen Levschy, Satyr oder Minotauren als Helfer welcher den Knecht Ruprecht spielen kann. Ist eventuell auch unnötig, der Weihnachtsholberker mit seiner Keule kann ja auch selber gut austeilen. manchmal möchte man aber eben sicher einfach delegieren.
Gibt es da auch ein strafendes Gegenstück? Bisher hat der Weihnachtsholberker ka keinen Levschy, Satyr oder Minotauren als Helfer welcher den Knecht Ruprecht spielen kann. Ist eventuell auch unnötig, der Weihnachtsholberker mit seiner Keule kann ja auch selber gut austeilen. manchmal möchte man aber eben sicher einfach delegieren.
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Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen: Eine sehr schöne Idee! Danke an @Tiger dafür!
Neugier bringt den Magier um.
... ach ja: Und Hochmut kommt vor dem Pakt.
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Mir gefällt die Idee auch!
Das wohl, bei Swafnir!