Kurze Vignetten kann ich einfach nicht...
Also sind hier ein paar längere.
Besonderer Dank geht an
@chizuranjida für passende Inspiration zur rechten Zeit.
Rahja
In der Vorhalle des Tempels
Eine junge Frau kommt herein. Sie trägt lockere Straßenkleidung, die Schuhe hat sie offenbar draußen ausgezogen. Die dunklen Haare sind streng zu einem Zopf zurückgebunden. Mit leisen, gleichsam fließenden Bewegungen geht sie zu der Seitennische, in dem das Tischchen mit den rosenförmigen Duftkerzen aufgestellt ist, wählt eine aus und lässt ebenfalls leise eine Münze in den Opferstock fallen.
Dann wendet sie sich einer der Nischen zu, in der, durch Vorhänge etwas abgeschirmt, Gläubige sich der stillen Andacht widmen können.
Sie entzündet die Kerze an der großen Kerze vor dem Bild der tanzenden Rahja und nimmt ein paar Rosenblätter aus dem Korb daneben. Dann lässt sie sich in einer einzigen, übergangslosen Bewegung im Schneidersitz auf einem der Kissen nieder, die dort zu diesem Zweck am Boden liegen. Die Kerze stellt sie vor sich ab und streut die Blätter in einem Kreis darum herum.
Dann richtet sie sich wieder auf, legt die Hände in den Schoß und schließt die Augen und verharrt in stillem Gebet.
Nach etwa einer Viertelstunde steht sie auf und trägt die Kerze und die Blättern nach vorn auf ein kleines Sims unter der Abbildung. Kurz neigt sie vor dem Bildnis der Heiteren Göttin den Kopf, dann schlüpft sie hinaus – genauso leise und kontrolliert, wie sie hereingekommen ist.
Auflösung…
So man möchte… Ich konnte mich nicht für eine Version entscheiden. Je nach Gegend sind also beide möglich.
A. An mehreren Hauswänden der Hafenstadt sind farbenfrohe Plakate zu sehen. Sie preisen „nur für kurze Zeit“ die regelmäßigen einer „berühmten tulamidischen Tänzerin aus den unermesslich prächtigen Städten des Südens“ in einem der besseren Teehäuser der Stadt an.
Wer diese Veranstaltung aufsucht, kann dort die junge Frau wiedertreffen, wie sie, die Haare immer noch streng zurückgebunden, in einem bauchfreien, tulamidischen Kostüm, das mit unzähligen Münzen und Glöckchen besetzt ist, und unterstützt von Schleiern in allen Regenbogenfarben, mit Hingabe den faszinierten Bürgern der ehrwürdigen Stadt die Leidenschaft und Ekstase des tulamidischen Bauchtanzes nahebringt.
B. Auf dem Weg aus der Stadt kommen die Helden am Exerzierplatz der örtlichen Kriegerakademie/Kaserne/Stadtgarde vorbei, auf dem gerade ein paar Rekruten durch die Grundausbildung im Schwertkampf gescheucht werden. Die Frau aus dem Rahjatempel, gerüstet mit einem Kettenhemd, gibt mit klarer, weit tragender Stimme Kommandos und schneidende Kommentare ab. Ruhig steht sie dabei auf ihrem Platz und nicht scheint ihrem Blick zu entgehen. Als sie losgeht, um hier und da Korrekturen vorzunehmen oder Hilfestellung zu geben, tut sie das mit denselben fließenden Bewegungen, mit denen sie sich durch den Tempel bewegt hat.
Draußen, vor der Stadt
Hufgetrappel ist auf der Straße zu hören und eine Staubwolke nähert sich. Eine große Reiterschar scheint heranzusprengen. Näher herangekommen, ist zu erkennen, dass es hauptsächlich Pferde sind. Prachtvolle Rösser, zwei oder drei mit leichtem Zaum, vielleicht ebenso viele an der Hand, während der Rest frei läuft.
Geritten werden sie von im Staub nur schemenhaft zu erkennenden Gestalten, leicht gekleidet in verschiedene Töne von Rosa und Rot. Ohne Sattel, auf dem bloßen Pferderücken, reiten sie, Geweihte der Rahja aus dem örtlichen Gestüt des Tempels, unterwegs mit einigen Jungpferden auf einem Ausritt in die Ebene, oder vielleicht auch hinunter an den Fluss zum Baden für die Pferde.
Wie ein Windstoß sind sie vorbei und entschwinden. Nur der von ihnen aufgewirbelte Staub hängt noch eine Weile in der Luft, bevor auch er verweht.
Im Hinterhof des Tempels
Wenn man sich dem Tempel von der Rückseite nähert, sieht man, dass er noch einen Zuweg zur Straße hat, der in einen großen, vom Tempel und einigen Wirtschaftsgebäuden gesäumten Hinterhof führt.
Dort steht, mitten im Hof, eine trächtige Stute, am Zügel gehalten von einem halbwüchsigen Burschen in einer Art grünen Livree mit einem Wappen – möglicherweise ein Stallbursche einer der örtlichen Adeligen oder eines Großgrundbesitzers.
Eine schlanke, blonde Frau in praktischer Stallkleidung, die von grauen Strähnen durchzogenen blonden Haare durch ein rosenrotes Tuch zurückgebunden, untersucht und betastet sorgfältig den Leib des Pferdes, während sie ihm gut zuredet. Neben ihr wartet, mit etwas Abstand, ein schwarzhaariger Junge, vielleicht 12 Jahre, gekleidet in die hier üblichen Gewänder der Tempeldiener und Novizen (eine weite Pluderhose und eine Weste in warmem Rostrot) und beäugt das große Tier mit skeptischem Respekt.
Gerade presst die Geweihte ein Ohr an den Pferdeleib. Ihre Miene ist ernst. Sie richtet sich wieder auf und sagt etwas. Dann gibt sie dem Novizen einen Wink und eine Anweisung. Der huscht von dannen, nur um kurz darauf mit einem Tablett zurückzukommen, auf dem ein kleines Säckchen aus weichem Leder steht. Die Geweihte reicht es dem Stallburschen, der es ehrerbietig entgegennimmt. Offenbar erteilt sie ihm noch einmal Anweisungen, denn er neigt den Kopf und scheint ihre Worte zu bestätigen.
Die Geweihte legt dem Pferd die Hand auf die Stirn und spricht ein paar – segnende? – Worte. Dann wendet sie sich dem verzweifelt dreinblickenden Stallburschen zu.
Sie lächelt und legt ihm die Hand auf den Arm, und seine Miene hellt sich auf. Zögernd lächelt er zurück, neigt den Kopf noch einmal und schickt sich an, mit dem Pferd am Zügel den Hof zu verlassen.
Auf dem Gelände des Rahjatempels, bei den Stallungen
Eine Rahjageweihte in Stallkleidung, mit einem roten Tuch über dem Haar, blickt konzentriert über den Hof. Neben ihr steht ein Mann im Kettenhemd, der sie um einiges überragt – ein Krieger, Ritter oder Edler, oder gar ein Rondrianer?
Die beiden beobachten ein großes Streitross, das von einer schon etwas älteren Novizin mit munterem Selbstvertrauen nach Anweisungen der Geweihten in verschiedenen Geschwindigkeiten über den Hof bewegt wird. Er schont eins seiner Beine merklich.
Irgendwann winkt die Geweihte die Novizin herbei und weist diese an, es am kurzen Zügel festzuhalten. Ruhig fährt sie mit ihren Händen über das Bein des Pferdes, bis sie an eine Stelle kommt, an der das Pferd merklich zusammenzuckt und fast zur Seite ausbricht. Sie blickt auf und zeigt auf die Stelle. Dann legt sie die Hände wieder auf, etwas anders jetzt, und murmelt ein paar Worte. Das Pferd zuckt noch einmal zusammen, aber nur kurz, und steht dann, merklich entspannter, still.
Sie richtet sich auf und tritt einen Schritt zurück und sagt ein paar Worte. Sie scheint zu zeigen, wie und wo dem Pferd ein heilender Umschlag angelegt werden kann.
Der Mann im Kettenhemd hört aufmerksam zu und neigt dankend den Kopf, als die Geweihte schließlich endet. Er scheint – erleichtert? Er nimmt das Pferd am Zügel, spricht ein paar Abschiedsworte und verlässt den Hof. Möglicherweise wird er den Tempel bald wieder besuchen, um der Göttin zu danken.
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Die Orks lassen wohl noch ein Weilchen auf sich warten. Mal sehen, ob mir zu denen auch noch etwas einfällt.
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Und hier die Zusammenfassung für den eiligen Leser...
In der Vorhalle des Tempels
Eine junge Frau kommt auf bloßen Füßen herein. Sie geht zum Tischchen mit den rosenförmigen Duftkerzen, wählt eine aus und lässt leise eine Münze in den Opferstock fallen. In einer Seitennische lässt sie sich im Schneidersitz auf einem Kissen nieder. Die Kerze stellt sie vor sich ab. Sie legt die Hände in den Schoß, schließt die Augen und verharrt in stillem Gebet. Nach etwa einer Viertelstunde erhebt sie sich. Kurz neigt sie vor dem Bildnis der Heiteren Göttin den Kopf, dann schlüpft sie hinaus – genauso leise wie sie hereingekommen ist.
Auflösung…
So man möchte eine Begegnung weniger Tage später… Ich konnte mich nicht für eine Version entscheiden. Je nach Gegend sind also beide möglich.
A. Die junge Frau ist eine Tänzerin aus Khunchom, die derzeit Abend für Abend in einem der besseren Etablissements der Hafenstadt auftritt - zur Freude der örtlichen Bevölkerung.
B.Die junge Frau ist Ausbilderin in der örtlichen Kriegerakademie, Kaserne oder am Hof des lokalen Adeligen, aber auch dem Tanz sehr zugetan.
Draußen, vor der Stadt
Hufgetrappel ist auf der Straße zu hören und eine Staubwolke nähert sich. Eine große Reiterschar scheint heranzusprengen. Näher herangekommen, ist zu erkennen, dass es hauptsächlich Pferde ohne Reiter sind. Nur zwei oder drei werden mit leichtem Zaum geritten oder laufen am Halfter, der Rest ist frei .
Ihre Reiter, im Staub nur schemenhaft zu erkennen, sind leicht gekleidet in verschiedene Töne von Rosa und Rot, Geweihte der Rahja aus dem örtlichen Gestüt des Tempels, unterwegs mit einigen Jungpferden auf einem Ausritt in die Ebene, oder vielleicht auch hinunter an den Fluss zum Baden für die Pferde.
Wie ein Windstoß sind sie vorbei und nur der Staub hängt noch einer Weile in der Luft.
Im Hinterhof des Tempels
Im Hof steht eine trächtige Stute, gehalten von einem Burschen in Livree mit dem Wappen eines örtlichen Adeligen.
Eine Rahjegeweihte, eine schlanke Frau in Stallkleidung, die von grauen Strähnen durchzogenen Haare durch ein rosenrotes Tuch zurückgebunden, untersucht den Leib des Pferdes. Neben ihr wartet, mit etwas Abstand, ein Junge, vielleicht 12 Jahre, im Gewand der Tempeldiener und Novizen.
Die Geweihte richtet sich mit ernster Miene auf und gibt ihm einen Wink. Er huscht von dannen und kommt kurz darauf mit einem Tablett zurück, auf dem ein kleines Säckchen steht. Die Geweihte reicht dieses dem Stallburschen, der es ehrerbietig entgegennimmt, mit ein paar erklärenden Worten. Dann legt sie dem Pferd die Hand auf die Stirn und spricht ein paar – segnende? – Worte, bevor sie den Burschen und sein Pferd mit einem Nicken und einem Lächeln entlässt.
Auf dem Gelände des Rahjatempels, bei den Stallungen
Eine Rahjageweihte in Stallkleidung, mit einem roten Tuch über dem Haar, blickt konzentriert über den Hof. Neben ihr steht ein Mann im Kettenhemd, der sie um einiges überragt – ein Krieger, Ritter oder Edler, oder gar ein Rondrianer? Er wirkt besorgt.
Die beiden beobachten ein großes Streitross, das von einer jugendlichen Novizin mit munterem Selbstvertrauen nach Anweisungen der Geweihten in verschiedenen Geschwindigkeiten über den Hof bewegt wird. Das Pferd schont eins seiner Beine merklich.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"