DSA5 Frage zum Kampf mit einer Boronsotter

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Lighthummle
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Frage zum Kampf mit einer Boronsotter

Ungelesener Beitrag von Lighthummle »

Preiset die Schönheit Bruder Schwester!

Habe eine Frage zum Gift der Boronsotter. Die Wirkung ist laut Dampfendem Dschungel folgende:

2w6 SP, 4 Stufen Paralyse, Erstickungsschaden während der Wirkungsdauer (siehe Regelwerk Seite 341) / 1W6 SP, 2 Stufen Paralyse

Wenn ich mir den Erstickungsschaden jetzt durchlese steht da folgendes: Unabhängig davon erleidet der Held nach Konstitution in Minuten pro Kampfrunde 1W6 SP durch Ersticken

Angenommen ich hätte 12 KO, würde ich also nach 12 Minuten Erstickungsschaden bekommen. Die Dauer des Giftes beträgt jedoch nur 10 Minuten: Das würde dann allerdings heißen, dass die Boronsotter nur für Lebewesen unter 10KO ein wirklich tödlicher Gegner wäre.

Hab ich etwas falsch verstanden? Klärt mich auf.

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X76
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Frage zum Kampf mit einer Boronsotter

Ungelesener Beitrag von X76 »

Lighthummle hat geschrieben: 03.04.2022 16:52 Angenommen ich hätte 12 KO, würde ich also nach 12 Minuten Erstickungsschaden bekommen. Die Dauer des Giftes beträgt jedoch nur 10 Minuten: Das würde dann allerdings heißen, dass die Boronsotter nur für Lebewesen unter 10KO ein wirklich tödlicher Gegner wäre.
Schwache Beutetiere sterben an dem Gift. Starke Wesen erhohlen sich zwar bevor sie SP bekommen, erleiden aber dennoch alle 25 KR eine Stufe Betäubung.

Sie leiden also noch lange Zeit nach dem Biss unter erheblichen Einschränkungen bis hin zur Handlungsunfähigkeit https://ulisses-regelwiki.de/Sta_Bet%C3%A4ubung.html. Die Otter kann also selbst starke Feinde außer Gefecht setzen. Gut ist es sicher nicht, wenn man Stundenlang (pro Stufe -> drei Stunden Ruhe) irgendwo herum liegt oder sich weitgehend geistig abwesend durchs Gelände schlagen muss (das kann auch schnell tödlich werden).

Außerdem sollte man natürlich auf keinen Fall im Wasser sein, wenn man gebissen wird...

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Die dreiköpfige Echse von Nabuleth
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Ungelesener Beitrag von Die dreiköpfige Echse von Nabuleth »

X76 hat geschrieben: 04.04.2022 00:29
Lighthummle hat geschrieben: 03.04.2022 16:52 Angenommen ich hätte 12 KO, würde ich also nach 12 Minuten Erstickungsschaden bekommen. Die Dauer des Giftes beträgt jedoch nur 10 Minuten: Das würde dann allerdings heißen, dass die Boronsotter nur für Lebewesen unter 10KO ein wirklich tödlicher Gegner wäre.
Schwache Beutetiere sterben an dem Gift. Starke Wesen erhohlen sich zwar bevor sie SP bekommen, erleiden aber dennoch alle 25 KR eine Stufe Betäubung.

Sie leiden also noch lange Zeit nach dem Biss unter erheblichen Einschränkungen bis hin zur Handlungsunfähigkeit https://ulisses-regelwiki.de/Sta_Bet%C3%A4ubung.html. Die Otter kann also selbst starke Feinde außer Gefecht setzen. Gut ist es sicher nicht, wenn man Stundenlang (pro Stufe -> drei Stunden Ruhe) irgendwo herum liegt oder sich weitgehend geistig abwesend durchs Gelände schlagen muss (das kann auch schnell tödlich werden).

Außerdem sollte man natürlich auf keinen Fall im Wasser sein, wenn man gebissen wird...
Das ist natürlich korrekt, aber laut der Fluffbeschreibung in DDD ist die Boronsotter die tödlichste Giftschlange Aventuriens. Eigentlich klang der dortige Text für mich immer so, als wäre RAI, dass das Gift jeden, der nicht behandelt wird, einfach ... nun, zu Boron befördert.

Also für mich klingt das so, als habe der Autor sich gedacht "och, 10 Minuten nicht atmen, da ist man tot" und dann nicht durchgerechnet, ob die DSA5-Regeln für Erstickungsschaden das überhaupt hergeben. IRL ist es zwar so, dass auch bei sehr tödlichen Schlangenarten sehr viele Bisse nicht tödlich verlaufen, das liegt aber in vielen Fällen entweder an wirksamen Gegengiften oder daran, dass die meisten Schlangenbisse sog. Trockenbisse sind, bei denen überhaupt kein Gift injiziert wird (die Schlange braucht das ja zur Jagd und muss dann hungern, bis sie Gift nachproduziert hat, wenn sie es für die Verteidigung verschwendet - darum ist ein Vollbiss für nahezu alle Giftschlangen nur Ultima Ratio und viele Arten haben ausgeprägte Warnmechanismen wie Hals aufblähen, Klappern, aposematische Färbung usw.).

Gut, die Beschreibung der Boronsotter hält noch ganz andere Kuriositäten bereit, bspw. dass sie ... sich aus den Ästen herabhängen lässt und dann spontan und unprovoziert Leute beißt und dann in den Baum raufzieht ... das ist ein sehr ausgeprägter WTF-Moment, wenn man sich auch nur minimal mit dem Schlangen-Thema auseinandergesetzt hat und gerade für die IRL-Vorbilder (Königskobra und Schwarze Mamba) ist das wirklich völlig Banane.

Aber wie gesagt, in diesem Punkt gibt es einen eindeutigen Widerspruch zwischen der Beschreibung und der Verregelung des Gifts. Ob man das so lässt oder ob man es auflöst, indem man einfach die Beschreibung für übertrieben erklärt, ob man die Giftwirkung verlängert oder gleich die großen Geschütze auffährt und die Erstickungsregeln anpasst, muss dann jede Gruppe selbst wissen, aber der Widerspruch ist erst mal da.

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POMG
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Lighthummle hat geschrieben: 03.04.2022 16:52 Erstickungsschaden während der Wirkungsdauer
Der Satz ist zwar nicht eindeutig, weil auf die Regelwerkstelle verwiesen wird, wo die Regeln zum Erstickungsschaden stehen. Dort wiederum steht die von dir angesprochene Problematik. Jetzt ist aber hier ja der Sonderfall, dass du keine "Luft anhalten" kannst und dir die Luft auch nicht langsam ausgeht. Die durch Betäubung implizierten Krämpfe verhindern eine Atmung des Betroffenen. Somit tritt der Erstickungsschaden von 1W6 SP pro KR mit Beginn der Wirkungsdauer ein. Das Gift ist damit hochgradig tödlich und ohne entsprechende Hilfeleistung stirbt man eben.

Du interessierst dich doch für Schlangen und deren Verhalten, vielleicht findest du ja auch etwas zur typischen Giftwirkung von rezenten Giftschlangenarten. Da gibt es bestimmt eine Inspiration für die Boronsotter.
Die dreiköpfige Echse von Nabuleth hat geschrieben: 04.04.2022 09:27 dass auch bei sehr tödlichen Schlangenarten sehr viele Bisse nicht tödlich verlaufen,
Das ist ja spannenderweise im übertragenen Sinn in DSA5 vorhanden. Wenn die Giftprobe scheitert und es zur schwächeren Vergiftung kommt ist genau ein solcher von dir beschriebener Fall denkbar!

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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Würde den Satz etwas anders lesen:

Die Giftwirkung beginnt nach KO Minuten (du hast solange Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen wie bspw. einen Klarumpurum oder ein hochwertiges Antidot), und dann erhält der Held 10 Minuten lang je 1W6 SP/KR (was extrem tödlich ist) - Begründung könnte sein, dass ein Gift sich ja erst ausbreiten muss.

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X76
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POMG hat geschrieben: 04.04.2022 10:30
Lighthummle hat geschrieben: 03.04.2022 16:52 Erstickungsschaden während der Wirkungsdauer
Somit tritt der Erstickungsschaden von 1W6 SP pro KR mit Beginn der Wirkungsdauer ein. Das Gift ist damit hochgradig tödlich und ohne entsprechende Hilfeleistung stirbt man eben.
So eine umfassende Wirkung hat nicht einmal Purpurblitz https://ulisses-regelwiki.de/gift_purpurblitz.html. Die sofortigen Schäden werden beim Ottergift durch die SP und die Lähmung abgedeckt. Das Ersticken ist die Langzeitwirkung.

Wäre man sofort mit W6 SP dran, könnte man sich das Ersticken auch gleich sparen. Ein paar Sekunden und man ist hin (Widerstandsprobe ist im Gegensatz zu Purpurgift dann auch völlig egal).

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POMG
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Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 04.04.2022 12:58 Die Giftwirkung beginnt nach KO Minuten (du hast solange Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen wie bspw. einen Klarumpurum oder ein hochwertiges Antidot), und dann erhält der Held 10 Minuten lang je 1W6 SP/KR (was extrem tödlich ist) - Begründung könnte sein, dass ein Gift sich ja erst ausbreiten muss.
Die Giftwirkung beginnt nach 5KR (siehe Quelle).
X76 hat geschrieben: 04.04.2022 14:23 So eine umfassende Wirkung hat nicht einmal Purpurblitz https://ulisses-regelwiki.de/gift_purpurblitz.html. Die sofortigen Schäden werden beim Ottergift durch die SP und die Lähmung abgedeckt. Das Ersticken ist die Langzeitwirkung.
Purpurblitz hat 100KR/50KR 1W6SP/1W3SP) und wirkt sofort... . Das Gift ist viel gefährlicher, weil ein profaner Mediziner da nichts machen kann. Bei der Otter kann man immerhin Beatmen um den Erstickungseffekt irgendwie auszusetzen. Demnach ist das Ersticken ganz bestimmt keine Langzeitwirkung. Ich halte die Erklärung die ich in meinem ersten Post dargelegt habe für die sinnvolle Variante. Erstickungsschaden ist nicht das gleiche wie die Regeln zum Erstickungsschaden. Logischerweise erstickt man, sobald man keine Luft mehr Atmen kann.
X76 hat geschrieben: 04.04.2022 14:23 Wäre man sofort mit W6 SP dran, könnte man sich das Ersticken auch gleich sparen. Ein paar Sekunden und man ist hin (Widerstandsprobe ist im Gegensatz zu Purpurgift dann auch völlig egal).
Wo in aller Welt ist denn die Widerstandsprobe beim Purpurgift weniger relevant als die bei der Otter. Beim Ottergift entscheidet die Probe ob du sehr wahrscheinlich stirbst 2W6+Ersticken/ oder eben sichtlich beeinträchtigt bist 1W6SP. Beim Purpurblitz entscheidet die Probe zwischen 100x 1W6 SP = TOT/50x 1W3 SP = TOT!!!

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POMG hat geschrieben: 04.04.2022 15:45 Wo in aller Welt ist denn die Widerstandsprobe beim Purpurgift weniger relevant als die bei der Otter. Beim Ottergift entscheidet die Probe ob du sehr wahrscheinlich stirbst 2W6+Ersticken/ oder eben sichtlich beeinträchtigt bist 1W6SP. Beim Purpurblitz entscheidet die Probe zwischen 100x 1W6 SP = TOT/50x 1W3 SP = TOT!!!
Ich habe in der Tat übersehen, dass man bei geschafftem Widerstand kein "Erstickungsschaden" bekommt. Das macht natürlich einen großen Unterschied aus.

Wenn ich Dich richtig verstehe, besteht aber kaum ein Unterschied zwischen den Giften im Bezug auf den Schaden (bei voller Wirkung).

Purpublitz: ab KR 1, W6 SP für 100 KR
Ottergift: 2W6 sofort, ab 5. KR pro KR W6 SP für 120 KR* oder in 5. KR 3W6 SP, jede weitere KR 1W6 für 120 KR*

Wobei man beim Ottergift vollständig gelähmt ist (sofort oder nach 5 KR?), während man beim Purpurblitz mit leichter Sinnesstörung noch fast voll handlungsfähig bleibt.

Ich habe das Tierbuch nicht: Kann man das Ottergift abzapfen? Das wäre ein super Ersatz für Purpurblitz zum Schnäppchenpreis.

* aus der Ergänzung zum Erstickungsschaden https://www.ulisses-regelwiki.de/Fokus_Tauchregeln.html

So oder so, hätte man gleich Spielwerte verwenden sollen, statt einem Verweis auf eine allgemeine Regelung.Wirklich eindeutig ist nicht, ab wann genau man erstickt.

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X76 hat geschrieben: 05.04.2022 12:122W6 sofort,
Auch der Schaden tritt erst mit Beginn der Giftwirkung ein. Aber ja beide Gifte sind tödlich jedoch denke ich, dass Purpurblitz einen ganz anderen Rahmen aufweist.
X76 hat geschrieben: 05.04.2022 12:12 Ich habe das Tierbuch nicht: Kann man das Ottergift abzapfen? Das wäre ein super Ersatz für Purpurblitz zum Schnäppchenpreis.
Mit den Sonderfertigkeiten zum Gift melken, die im Bestiarium I stehen, kann man tatsächlich das Gift der Boronsotter extrahieren. Es gibt allerdings dort keine Hinweise zur Haltbarkeit von individuellen Giften. Günstige Alternative im sinne vom Tödlichkeitsaspekt also ja. Die anderen Vorteile, die Purpurblitz mit sich bringt bleiben allerdings aus.

Lighthummle
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POMG hat geschrieben: 05.04.2022 12:31 Es gibt allerdings dort keine Hinweise zur Haltbarkeit von individuellen Giften.
Hier würde die allgemeine Giftregel dann einspringen: Gifte sind nicht unbegrenzt haltbar. Als Faustregel gilt, dass Gifte nach drei Monaten automatisch nur noch die Wirkung hinter dem Schrägstrich, also die deutlich schwächere Wirkung zeigen. Nach sechs Monaten ist ein Gift wirkungslos
Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 04.04.2022 12:58 Die Giftwirkung beginnt nach KO Minuten (du hast solange Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen wie bspw. einen Klarumpurum oder ein hochwertiges Antidot), und dann erhält der Held 10 Minuten lang je 1W6 SP/KR (was extrem tödlich ist) - Begründung könnte sein, dass ein Gift sich ja erst ausbreiten muss.
Ich hab mal für mich beschlossen, dass die Autoren es so in der Art gemeint haben mussten. Klingt für mich ab realistischsten. Danke Euch!

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