DSA5 Waffen eines Ritters

Von A wie Attacke bis Z wie Zeughaus: Alles über Schlachten, Scharmützel und den Waffengang.
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Dunkelgeist
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Ungelesener Beitrag von Dunkelgeist »

Moin,

ich werde demnächst einen Ritter spielen. Nach DSA4 war es noch so, dass Ritter die Wahl zwischen vielerlei Waffen (Schwert, Hiebwaffe, Morgenstern, Zweihänder) hatte und ein wenig Lanzenreiten können musste.

Bei DSA5 ist jetzt anscheinend Schwert und Zweihänder Pflicht. Morgenstern, Hiebwaffe und vor allem Lanze ist eher optional.

Weiß jemand woher dieser Wandel kommt? Findet ihr die alte Regelung stimmiger, oder eher die neue?

Ich habe meinen Charakter (Ritter alten Weges) erstmal auf Schwert+Schild (Pflicht, finde ich) und optional Morgenstern sowie Lanze geskillt (also eher so wie damals in DSA4).

Zur Not würde ich meinen Charakter noch umskillen.

Auch wichtig als Ritter der in Turnieren teilnehmen will: Gibt es Turniere in denen es Disziplinen gibt, die nur mit dem Zweihänder bestritten werden können?

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Eloquent Erlenfold
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Ungelesener Beitrag von Eloquent Erlenfold »

Hallöchen,

Mach dir deinen Ritter wie er dir gefällt. Schwert ist rein historisch gesehen einfach die Backup und Verteidigungswaffe schlechthin.
Ob dann ein Zweihänder oder ein Morgenstern oder ein Kriegshammer dazukommt ist Geschmackssache und davon abhängig gegen was der Ritter so kämpft. Im Kampf gegen andere gut gepanzerte Ritter wird es wohl eher ein Rabenschnabel oder ähnliches sein, gegen eine Bauernarmee eher Morgenstern oder Zweihänder. Bei einhändigen Waffen ist das Schild sicherlich günstig aber so viel ich weiß keine Pflicht
Lanze ist halt abhängig ob er Reiten kann aber auch hier gilt: historisch gesehen konnten Ritter mit Lanzen umgehen also warum nicht auch hier?
(Auf dem Pferd kämpt es sich so viel ich weiß auch gut mit einem Schild+sonstiger Waffe)

DSA 5 ist insgesamt weniger einschränkend als DSA 4, man hat hier viel Freiheit. Wenn der Ritter aber von einem Kampfstil (Kompendium) profitieren will braucht er natürlich die entsprechenden Waffen zu den SFs.

Puh zu Turnieren in DSA kenn ich mich zu wenig aus. Tjoste mit Lanzen müsste es aber sicher geben.
1. Auf Svellttal auf zum Streite
der Feind bedroht das Land
so tretet ihm entgegen
geschlossen Hand in Hand.

(...)

11. Nie werden wir uns beugen
stolz heben wir den Blick
auf Svellttal auf zum Siege
wir weichen nicht zurück.

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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Bei (Ritter-)Turnieren ist vieles möglich. Häufig sind als Disziplinen aber

- Tjost (Lanzenreiten)
- leichte Waffen, Seitenwaffen oder Einhandwaffen: (Schwerter/Säbel/Fechtwaffen, Hiebwaffen, häufig auch Anderthalbhänder)
- schwere Waffen, Schlachtfeldwaffen oder Zweihandwaffen (Zweihandschwerter, Zweihandhiebwaffen, [schwere] Kettenwaffen, Infanteriewaffen, Speere)

Anderthalbhänder (leicht, aber zweihändig) und Morgensterne werden mal zur einen, mal zur anderen Kategorie gezählt.

gelegentlich gibt es dann noch Gruppengefechte (zu Pferd Buhurt, zu Fuß Melee).

Fernkampfwettbewerbe oder waffenlose Kämpfe können als Teil des Ritterturniers stattfinden, werden aber oft eher im Rahmen von "Bauern-/Bürgerturnieren" ausgetragen...



Von daher denke ich dass du bei einem Ritter mit Lanzenreiten, Schwert (als Seitenwaffe) und Zweihandschwert ganz gut fährst, zumal der klassische "Zweihänder" in DSA seit Urzeiten als die standesgemäße (und im Kampf gegen Gerüstete relativ effektive) Ritter-/Kriegerwaffe gesetzt ist.

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pmd
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Ungelesener Beitrag von pmd »

Die typische Bewaffnung eines Ritters (im Sinne des berittenen Kämpfers und nicht des Standes) unterscheidet sich irdisch deutlich nach Epoche. In Aventurien existiert das aber alles wild nebeneinander. Falls es dir um einen historische plausiblen Ritter geht, mach die Bewaffnung daran fest, wie er und seine typischen Gegner gerüstet sind:

Leicht bis Mittel gerüstet(Gambeson+Kette): Lanze+Schild, Wurfspeere oder Bogen. Als Nebenwaffe: Streitaxt oder (einhändiges) Schwert.

Schwergerüstet (Kette+Plattenrock, Plattenrüstung): Nur Lanze. Nebenwaffen: Bastardschwert (mit stoßoptimierter Klinge), Reiterhammer/Kriegshammer, Streitkolben.

Der Zweihänder ist in der Hinsicht eine DSA Besonderheit. Irdisch war er nie eine besonders ritterliche Waffe und kam auch erst auf, als die Bedeutung des Rittertums als Kämpferkaste schon deutlich im Rückgang war. Ergibt auch keinen Sinn, da er nur als Infanteriewaffe taugt und das primär Merkmal des Ritters (als Kämpfer) ist nunmal, dass er beritten kämpft.

Sofern es dir um Aventurische Plausibilität geht: Nimm was du willst, aber Lanze+Pferd sollte er haben, sofern er nicht völlig verarmt ist.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ich seh das ähnlich wie pmd.
Um das Umzusetzen kannst Du DIch and er Region orientieren aus der der Ritter kommt.

In den Schildlanden, wie Weiden und Tobrien herrscht der Kettenpanzer mit Topfhelm und Schild vor. Die Kriegsführung ist weniger spezialisiert und Ritter und Krieger bilden beritten wie zu Fuß, etwa bei einer der zahlreichen Belagerungen stets die vorderste Front.
Der Fokus liegt mehr auf Beweglichkeit und Durchschlagskraft, statt auf maximaler Panzerung für den Sturmritt wie etwa bei der schweren Kavallerie im Horasreich der Fall ist.
Auch die Waffenknechte sind leichter gerüstet. Polsterwams, und Eisenhut mit großem Infanterieschild sorgen dafür, dass der Schildwall beweglich bleibt und mit den Rittern mithalten kann um diesen einen mobilen Sammelplatz zu bieten.

Rüstungsbrechende Waffen sind da weniger wichtig. Das Schwert als Allrounder in allen Situationen unersetzlich.

In Garetien wiederum Wird die Kette schon mit Plattenrock, Lentner oder frühen Brustplatten und Schinnelieren zur leichten Platte kombiniert. Stadtaufgebote bringen massiv Feuerkraft und spezialisierte schwere Infanterie auf das Schlachtfeld mit. Der Schild ist daher zwar immernoch wichtig, aber häufiger lässt man den im Getümmel auch Weg und greift zum großen Kriegsschwert oder gar modernen Anderhalbhänder um auch die gut gepanzerte Städtische Infanterie werfen zu können.

Die Regionalen Ausprägungen der Kriegskunst sind da recht verschieden und die Regionalspielhilfen helfen den Rüstgrad und Bewaffnung entsprechend anzupassen.

Und dann ist es ja ein Spiel und Waffen wie Morgensterne bilden effektive Alternativen zum Schwert, vor allem auch in den Schildlanden.

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

Es kommt auch ein wenig auf deine gewünschte Rüstung an. Wenn dein Ritter wie sein hochmittelalterlicher Kollege Kettenzeug tragen soll, empfehlen sich Einhandwaffe + Schild, um sich v. a. gegen Beschuss besser verteidigen zu können. Trägt dein Ritter dagegen eine schwere Plattenrüstung, kannst du ganz gut auf einen Schild verzichten und mit der Zweihandwaffe arbeiten.

Anmerkung zum Turnier: Dafür brauchst du noch zusätzlich einen Turnierzweihänder. Turniere mit scharfen Waffen sind im größten Teil des Mittelreiches als barbarisch geächtet.
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Dunkelgeist
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Ungelesener Beitrag von Dunkelgeist »

Danke für die Antworten.

Ich denke, ich werde einfach nochmal mitm Meister mit den hier genannten Informationen drüber sprechen. Mir gefallen die realistischere Varianten schon deutlich besser.

So ein Ritter ist schon eine kostspielige Angelegenheit. Man benötigt mindestens Reich VIII für die geforderten Ausrüstungsgegenstände. Da war DSA4 noch wesentlich gnädiger.
Eloquent Erlenfold hat geschrieben: 13.08.2020 08:56DSA 5 ist insgesamt weniger einschränkend als DSA 4, man hat hier viel Freiheit. Wenn der Ritter aber von einem Kampfstil (Kompendium) profitieren will braucht er natürlich die entsprechenden Waffen zu den SFs.
Leider nicht bei Rittern :( : "Langschwert, Zweihänder, Plattenrüstung und ein treues Streitross - ein jeder Ritter benötigt diese grundlegenden Dinge, um seinen Stand geltend zu machen." GRW S. 139

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Skalde
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Ungelesener Beitrag von Skalde »

@Dunkelgeist Schau mal hier rein: viewtopic.php?f=1&t=53537

Dein Problem ist (leider) nicht neu, in besagtem Thread gibt es einige Anregungen, wie man das Problem mit der zu teuren Ausrüstung des Ritters angehen kann.
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Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Und wie gesagt, Plattenrüstung und Zweihänder sind je nach Region durch den jeweiligen kulturell bevorzugten Rüstungsstil und Waffenstil zu ersetzen.
Da kann allein schon aufgrund der sehr unterschiedlichen Kulturen das GRW keine allgemeingültige Aussage treffen, sondern nur ein Beispiel geben.

Bei uns bekommen Professionen einfach eine Grundausstattung, mit der sie standesgemäß auftreten können.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Eloquent Erlenfold hat geschrieben: 13.08.2020 08:56 Dein Problem ist (leider) nicht neu, in besagtem Thread gibt es einige Anregungen, wie man das Problem mit der zu teuren Ausrüstung des Ritters angehen kann.
In dem Thread wird nur leider auch sehr viel mit DSA4 Werten gerechnet, die überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben. Und die Gruppe des Thread Erstellers spielt auch mit einer Hausregel, die den Vorteil Reich 4x so teuer macht. Bei DSA5 starten alle mit ordentlich Zaster, 75 Dukaten. Für den Bettler enorm viel, weshalb er sich dann wahrscheinlich den Nachteil Arm holt. Für den Ritter noch deutlich zu wenig, weshalb er sich mit dem Vorteil Reich bis zu 250 Dukaten dazukaufen kann. Für eine komplette Ausrüstung ist das immer noch etwas zu wenig. Aber man ist ja auch ein Stufe 0 Held, vielleicht 18 Jahre alt. Zudem wird ein Ritter vielleicht ein Gefolge haben (-> die anderen Helden). Die können dann auch einen Teil der Ausrüstung beitragen (z.B. ein Zelt oder einen zusätzlichen Packesel oder ein Waffenpflegeset). Insgesamt sehe ich da also kaum ein Problem (siehe auch Rechnung unten).

Dunkelgeist hat geschrieben: 13.08.2020 17:33So ein Ritter ist schon eine kostspielige Angelegenheit. Man benötigt mindestens Reich VIII für die geforderten Ausrüstungsgegenstände. Da war DSA4 noch wesentlich gnädiger.
Interessante These. Ich habe mal ein wenig gerechnet.
Vorweg: Mit besonderem Besitz konnte man in DSA4 natürlich abnorme Summen an Dukaten erhalten. Aber eben gebunden an den Wert eines Gegenstandes (bzw. es konnten auch mehrere, zusammengehörige Gegenstände sein, wie beim Ritter das Pferd plus Ausrüstung plus Lanze).
Auch vorweg: In DSA4.1 ist die Profession des Ritters deutlich "unoptimierter" als z.B. der Krieger mit seiner Akademischen Ausbildung. Da hat man zumindest in DSA5 den Vorteil, dass Ritter hier durch das Wegfallen der (m.M.n. vollkommen unsinnigen) Paketboni letztendlich nicht mehr "hinterherhinken". Zudem ist bei der Rüstung die Frage, inwiefern die beiden - Garether Platte in 4 und Plattenrüstung in 5 - vergleichbar sind.

Aber hier die Zahlen. Habe ich irgendwo Fehler drin?

DSA 4.1, Ritter mit SO 11 (Start SO ist 8, aber man will sich ja abheben vom bürgerlichen Stadtpöbel, daher 3GP für SO 11),
Adlige Abstammung (7GP)
-> Startgeld: 22 Dukaten (SO x SO x 2 Silbertaler -> durch den Vorteil Adlige Abstammung) -> Edit: Es sind gut 24 Dukaten.
-> Ausrüstungsvorteil 11 (11GP): 363 Dukaten (pro GP 3x SO in Dukaten)
-> Besonderer Besitz I (3GP): Streitross (200 Dukaten?)
-> Besonderer Besitz I (3GP): Garether Platte ab 75 Dukaten
-> hier ist noch die Frage, ob man 2x Besonderer Besitz Stufe I wählen darf. Ich würde sagen ja.
-> theoretisch könnte man noch hingehen, und weitere Ausrüstung über Besonderer Besitz kaufen. Aber das lohnt sich bei der Standard
Ausrüstung nicht.

-> 27 GP, das sind 54% der GP, die man für Vorteile ausgeben kann
-> 662 Dukaten



DSA 5, Ritter mit Adel II (10 AP) -> Adel I genügt zwar für einen Ritter, aber dem DSA4.1 Ritter habe ich ja auch einen SO von 10 zugestanden
-> Startgeld: 75 Dukaten
-> Reich 10 (10 AP): 250 Dukaten
-> Preis für Plattenrüstung: 75 Dukaten, Preis für Streitross: ? (einfaches Pferd 75 Dukaten, daher sollten die 200 Dukaten auch in DSA5 für ein erprobtes Streitross ausreichen)

-> 25% der Maximal AP für Vorteile
-> 325 Dukaten (entspricht knapp 50% der Geldmenge nach DSA4.1)
-> angenommen, das Streitross kostet auch in DSA5 200 Dukaten, hat man nach Erwerb von Plattenrüstung und Streitross noch 50 Dukaten übrig. Das kann tatsächlich etwas knapp werden, wenn man noch Waffen und weitere Ausrüstung dazukauft.
-> Bei mir fehlten noch 50 Dukaten; vor allem Anderthalbhänder, Langschwert und Kleidungsset Niederadel haben einiges gekostet.


Fazit: In DSA4.1 konnte man, wenn man einige GP dafür bereit war zu zahlen, schon deutlich mehr Dukaten herausholen als in DSA5.
Allerdings hatte man dann auch schon mehr als 50% der GP für Vorteile investiert. Bei DSA5 sind es gerade mal 25%.
Das ganze kann sich noch ein bisschen verschieben, wenn man den SO in DSA4.1 verändert (niedriger: weniger GP Kosten, aber auch weniger Dukaten) oder in DSA5 nur Adel I wählt (dann wären es nur knapp 19% der maximalen AP für Vorteile).


Lösungsvorschlag: Bei dem Ritter, den ich nach DSA5 gebaut hatte, hatte ich am Ende noch 9 AP übrig, die ich in Vorteile investieren könnte.
An Vorteilen sind dabei: Adel II, Her. Fert. (Reiten), Her. Kampft. (Schwerter), Kälteresistenz, Reich 10, Waffenbegabung (Schwerter), Zäher Hund.
-> hier wusste ich gar nicht, wofür ich die 9 AP noch ausgeben sollte. Daher könnte man in Absprache mit dem Spielleiter abmachen, dass der Charakter mehr als Reich 10 wählen darf. Reich 12 oder Reich 13 hätten für meinen Ritter genügt, um alle Ausrüstung zu erwerben. Und ich hätte immer noch ein paar Vorteils AP übrig.

Dunkelgeist
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Ungelesener Beitrag von Dunkelgeist »

Vasall hat geschrieben: 13.08.2020 17:56 Und wie gesagt, Plattenrüstung und Zweihänder sind je nach Region durch den jeweiligen kulturell bevorzugten Rüstungsstil und Waffenstil zu ersetzen.
Da kann allein schon aufgrund der sehr unterschiedlichen Kulturen das GRW keine allgemeingültige Aussage treffen, sondern nur ein Beispiel geben.

Bei uns bekommen Professionen einfach eine Grundausstattung, mit der sie standesgemäß auftreten können.
Da hast du wahrscheinlich recht. Mein Ritter kommt halt aus den Nordmarken. Den Hintergrund wollte ich halt nicht aufgeben. Daher habe ich mir jetzt Zweihandschwert und Langschwert gegriffen. (Kettenwaffe raus)

Die ausgegeben 8 AP sind ja auch noch in Ordnung. Dass er außer der Kernausrüstung nicht viel mehr hat, haben wir uns jetzt durch die Vorliebe zum Alkohol erklärt.

Was mich halt echt gestört hat: Die Texte aus dem GRW und Rüstkammer (DSA5) suggerieren halt (zumindest für mich), dass JEDER Ritter Langschwert+Zweihänder+Plattenrüstung besitzen muss oder zumindest besitzen sollte. Das fühlt sich im Gegensatz zu dem AP-Baukastensystem (wesentlich besser als die GP aus DSA4) halt sehr "unfrei" an.
Marty mcFly hat geschrieben: 14.08.2020 03:14Interessante These. Ich habe mal ein wenig gerechnet.
Bei DSA4 bekam man Langschwert, Holzschild und Kettenrüstung automatisch und nach DSA4 konnte man damit noch einen Ritter darstellen. (bzw. vllt auch bei DSA5 wenn man dort Quellenbände liest, die die Aussagen aus dem GRW abschwächen.)
=> Darauf hatte ich mich eher bezogen.

Dass man das Reitpferd nicht automatisch mitbekommen hatte, war mir nicht mehr geläufig.

Anscheinend hast du allerdings wesentlich höhere Ansprüche an einen Ritter. Ich wäre bei DSA4 wohl mit Besonderer Besitz I (Streitross) zufrieden gewesen (und wäre wohl ein verarmter Ritter gewesen). Ich bin halt gerade bei GP oder AP immer ein wenig geizig, wenn es darum geht diese kostbare Währung gegen schnöde Dukaten und Ausrüstung eintauschen zu müssen.

Gorilla94
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Ungelesener Beitrag von Gorilla94 »

Naja... der Ritter aus dem Regelwerk ist nicht unbedingt der klassische historische Ritter. Das spiegelt sich in meinen Augen deshalb auch etwas darin wieder, wie es mit dem System kollidiert.

Der hochmittelalterliche Ritter war komplett auf die Lanze getrimmt und konnte vielleicht eine Nebenwaffe wirklich sauber führen. Seine große Aufgabe war es in Formation dick gepanzert durch die Gegner zu pflügen.
Die spätmittelalterlichen Turnierritter hatten teils einen anderen Fokus je nachdem an welchen Wettstreiten sie teilnahmen, aber da haben sie sich auch eher auf ein, zwei Sachen spezialisiert. Denen ging es ökonomisch extrem dreckig, weil man sie nach und nach durch Zahlenschubser in den Amtsstuben ersetzte. Außer dem Ego und dahinschmelzendem Erbe hatten die wenig.
Bei einem ordentlichen Ritter reden wir halt auch von ganz abnormen Kosten. Die konnte auch damals kaum einer decken. In der Realität klaute man teils dem Gegner Ausrüstung bei Turnieren. Ritter hatten einen Dolch nur deshalb auf dem Schlachtfeld dabei, um ihn zwischen die Rüstungsplatten oder den Sehschlitz eines anderen am Boden liegenden Ritters zu halten, damit der nicht auf blöde Ideen kommt und sich widerstandslos als Geisel gefangen nehmen lässt... man brauchte das Lösegeld.

Der strahlende Aventurische Ritter ergibt für mich offen gestanden relativ wenig Sinn als Startchar...
Wie wäre eine Plattenrüstung, die extrem schäbig aussieht und vielleicht von unterschiedlichen Designs zusammengestückelt ist. Repräsentation 0, sodass der Spieler nicht als ungepanzerter Ritter rumlaufen muss, aber dennoch nicht in Sachen rumrennt, die seine Mittel um Meilen überschreiten?
Ein altes Streitross von Papi wäre vielleicht drin. Innerhalb weniger ingamejahre braucht er halt ein Neues und darf darauf schon mal sparen anfangen.
Dazu gibt es "adlig" und ein erbärmlich niedriges regelmäßiges Einkommen von seinem Dorf mit wenigen Einwohnern. Wenn er 18 Jahre gespart hat und das in die Ausrüstung steckt, passt das schon. Dann wäre es auch den anderen Spielern gegenüber nicht so "unfair", falls die sich daran stören, wenn ein Char viel besser dasteht.
Zuletzt geändert von Gorilla94 am 14.08.2020 21:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Gorilla94 hat geschrieben: 14.08.2020 20:56 Naja... der Ritter aus dem Regelwerk ist nicht unbedingt der klassische historische Ritter.
Der hochmittelalterliche Ritter war nämlich komplett auf die Lanze getrimmt und konnte vielleicht eine Nebenwaffe sauber führen. Seine Aufgabe war es in Formation dick gepanzert durch die Gegner zu pflügen.
Die spätmittelalterlichen Turnierritter hatten teils einen anderen Fokus je nachdem an welchen Wettstreiten sie teilnahmen, aber da haben sie sich auch eher auf ein, zwei Sachen spezialisiert. Denen ging es ökonomisch extrem dreckig, weil man sie nach und nach durch Zahlenschubser in den Amtsstuben ersetzte. Außer dem Ego und dahinschmelzendem Erbe hatten die wenig.
Bei einem ordentlichen Ritter reden wir halt auch von ganz abnormen Kosten. Die konnte auch damals kaum einer decken. In der Realität klaute man teils dem Gegner Ausrüstung bei Turnieren. Ritter hatten einen Dolch nur deshalb auf dem Schlachtfeld dabei, um ihn zwischen die Rüstungsplatten oder den Sehschlitz eines anderen am Boden liegenden Ritters zu halten, damit der nicht auf blöde Ideen kommt und sich widerstandslos als Geisel gefangen nehmen lässt... man brauchte das Lösegeld.

Der strahlende Aventurische Ritter ergibt für mich offen gestanden relativ wenig Sinn als Startchar...
Wie wäre eine Plattenrüstung, die extrem schäbig aussieht und vielleicht von unterschiedlichen Designs zusammengestückelt ist. Repräsentation 0, sodass der Spieler nicht als ungepanzerter Ritter rumlaufen muss, aber dennoch nicht in Sachen rumrennt, die seine Mittel um Meilen überschreiten?
Ein altes Streitross von Papi wäre vielleicht drin. Innerhalb weniger ingamejahre braucht er halt ein Neues und darf darauf schon mal sparen anfangen.
Dazu gibt es ein erbärmlich niedriges regelmäßiges Einkommen von seinem Dorf mit wenigen Einwohnern. Dann wäre es auch den anderen Spielern gegenüber nicht so "unfair", falls die sich daran stören, wenn ein Char viel besser dasteht.
Stimmt so historisch nicht: z.B. in Agincourt kämpfte der Großteil der französischen Ritter abgesessen (aber immer noch schwer gepanzert). Typische Ritterwaffen der Zeit waren neben einhändigen, stichorientierten Schwertern auch Streitkolben, Anderthalbhänder und v.a. Stangenwaffen (ähnlich des Warunker Hammers in DSA)...

Man könnte als ärmerer Ritter auch mit Kette (und ein bisschen Platte) anfangen und sich dann im Lauf der Zeit immer mehr Plattenteile zulegen.

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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Dunkelgeist hat geschrieben: 14.08.2020 17:49 Bei DSA4 bekam man Langschwert, Holzschild und Kettenrüstung automatisch und nach DSA4 konnte man damit noch einen Ritter darstellen. (bzw. vllt auch bei DSA5 wenn man dort Quellenbände liest, die die Aussagen aus dem GRW abschwächen.)
=> Darauf hatte ich mich eher bezogen.
Ich habe nochmal gerechnet:
Edit (hatte vorher Fehler in der Rechnung ^^):


Der DSA4 Ritter bekommt, wenn man die Startausrüstung und das Startkapital bei SO 10 nimmt, etwa 80 Dukaten. Die hochwertige Kleidung habe ich gewertet wie das Kleidungsset Niederadel bei DSA5, also mit 15 Dukaten (inkl. Stiefel):

hochw. Kleidung inkl. Stiefel, Handschuhe (Stulpenhandschuhe), Umhang (Kapuzenumhang), Wappenrock, Schwert (Langschwert), Dolch, Kettenhemd (lang), Schild (Holzschild), Umhängetasche (Lederrucksack), Waffenpflegeset
~60,3 Dukaten

+ 20 Dukaten Startkapital (bei SO 10)
-> 80,3 Dukaten



Der DSA5 Ritter bekommt - wie jeder andere Charakter - keine Startausrüstung und liegt tatsächlich leicht darunter, denn er erhält 75 Dukaten zum Kauf sämtlicher Ausrüstung.

-> Würde man den SO des Ritters beim Mindestwert 8 belassen, käme der Ritter auf ca. 73 Dukaten (Startausrüstung + Startkapital).

Fazit:
Es gibt also, was die potentielle Startausrüstung betrifft (ohne jetzt die schon oben berechneten Möglichkeiten durch Vorteile einzubeziehen), zwischen dem DSA4 Ritter und dem DSA5 Ritter nur geringe Unterschiede, abhängig davon, wie hoch man den SO des Ritters in DSA4 setzt (was natürlich auch wieder GP verschlingt, die sonst für andere Vorteile verwendet werden könnten).
Dunkelgeist hat geschrieben: 14.08.2020 17:49 Anscheinend hast du allerdings wesentlich höhere Ansprüche an einen Ritter. Ich wäre bei DSA4 wohl mit Besonderer Besitz I (Streitross) zufrieden gewesen (und wäre wohl ein verarmter Ritter gewesen). Ich bin halt gerade bei GP oder AP immer ein wenig geizig, wenn es darum geht diese kostbare Währung gegen schnöde Dukaten und Ausrüstung eintauschen zu müssen.
Ich habe die Charaktere ja nur modellhaft erstellt. Wie ich letztendlich einen Ritter in sein Heldenleben starten lassen würde, weiß ich noch nicht. Ich würde ihm in DSA5 sicherlich ein paar Punkte vom Vorteil Reich mitgeben. Und nach DSA4 ist der Besondere Besitz so günstig durch den Vorteil Adelige Abstammung, dass es sich auch lohnt.
Grundsätzlich stimme ich aber mit dir überein, dass GP / AP, die Geld oder Ausrüstung bringen, auf lange Sicht nicht so wertvoll sind wie "harte" Vorteile, die Werte verbessern.
Hier sollte man dann auch in der Gruppe überlegen, wie man den Verlust von Ausrüstung behandelt (in DSA4 steht beim Vorteil Besonderer Besitz ja dabei, dass dieser auch besonders geschützt ist und nicht einfach verlorgen gehen sollte). Wenn alle Charaktere an einem bestimmten Punkt ihre Ausrüstung verlieren, weil sie in Gefangenschaft kommen, und dann am Ende des Abenteuers einen Batzen Geld bekommen, um sich neue Ausrüstung zu kaufen, wäre das für den Charakter, der AP / GP in Ausrüstung / Geld investiert hat, nachteilig, wenn er dann genauso viel Geld zum Kauf neuer Ausrüstung erhält wie der Bettler, der sowieso kaum etwas besessen hat. Da würde ich als SL dann z.B. hingehen und den Helden, der hier AP / GP investiert hat, im Laufe des nächsten Abenteuers zusätzlich neue Ausrüstung finden lassen. Anders ausgedrückt: Wenn man es "fair" gestalten möchte, sollte der Charakter, in den AP / GP für Ausrüstung investiert wurden, auch immer etwas besser ausgerüstet sein als seine Mithelden (das ist allerdings eine Frage des Spielstils und des Gruppenvertrags).

Gorilla94
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Naja, reden wir von Agincourt 1415? Hochmittelalter ist das aber nicht mehr.

Auch wenn es eine Schlacht im Hochmittelalter wäre und das klassische Rittertum mit Lanzenreitern nicht schon auf den absteigenden Ast gewesen wäre: bei Agincourt hatten die Engländer offenbar schon mehrere Tage lange Pfähle dabei, mit denen sie beim beziehen der Position eine Abwehr gegen Reiterei aufstellten... bloß weil man sie nicht in die Pfähle hat reiten lassen, bedeutet das nicht, dass das die optimale Situation ist, für die die Ritter primär ausgebildet wurden. Wenn der Gegner nur 5 Meter entfernt ist, wirft auch der beste Scharfschütze sein Gewehr weg und schnappt sich seine Pistole. Wie gesagt habe ich nie behauptet, dass ein Ritter keine zweite Waffe für den Fall der Fälle beherrschte.

Vasall
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Dunkelgeist hat geschrieben: 13.08.2020 01:14 Die Texte aus dem GRW und Rüstkammer (DSA5) suggerieren halt (zumindest für mich), dass JEDER Ritter Langschwert+Zweihänder+Plattenrüstung besitzen muss oder zumindest besitzen sollte.
Tja, die Texte im GRW sind da leider extrem verkürzt und teilweise copy-paste zum Krieger.
Bekanntermaßen decken die Beschreibungen die kulturelle Vielfalt des Rittertums in Aventurien in keinster Weise ab. Da hatten wir es hier schonmal von.

Da kann ich nur raten sich an der Sachkultur und Kriegskunst der jeweiligen Region zu orientieren.
Sonst wird man seinem Ritter und der aventurischen Vielfalt nicht gerecht.

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Mudaris al'Ifriques
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Der letzte Post ist schon über ein Jahr her, aber vielleicht hilft es zukünftigen Lesern nochmal.

Ich habe zuletzt einen Ritter des alten Schlages erstellt, vorläufig noch ohne hohen Skill in Lanzenreiten.

Ausrüstung ist bei mir, meine Gedanken zum alten Schlag, wie folgt.

Bastardschwert, weil Zweihändig und auch einhändig führbar.
Ein Streitkolben, als Alternative im Nahkampf.
Ein verstärkten Schild
Alles noch halbwegs vernünftig am Körper tragbar.

Start mit langem Kettenhemd und -Haube
Dazu kommt ein Svelltaler Kaltblütig mit Packsattel inklusive -Taschen, Sattel- und Stalldecke.
Außerdem ein Langbogen, für Jagd und Tunier.
Andere Tunierwaffen werden beim jeweiligen Turnier gestellt oder kurzfristig besorgt.
Auf eine Kriegslanze wird komplett verzichtet, weil im Alltag unnütz.
Abgerundet mit dem Wildnisausrüstungspaket, sowie dem Kleidungsset für Niederadel, sowie mehrere Kleinigkeiten.

Gesamtpaket bei ca. 200 Dukaten und mit dem Vorteil Reich VI (6AP) abgedeckt.

crioder
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Dunkelgeist hat geschrieben: 13.08.2020 01:14 Moin,

ich werde demnächst einen Ritter spielen. Nach DSA4 war es noch so, dass Ritter die Wahl zwischen vielerlei Waffen (Schwert, Hiebwaffe, Morgenstern, Zweihänder) hatte und ein wenig Lanzenreiten können musste.

Bei DSA5 ist jetzt anscheinend Schwert und Zweihänder Pflicht. Morgenstern, Hiebwaffe und vor allem Lanze ist eher optional.

Weiß jemand woher dieser Wandel kommt? Findet ihr die alte Regelung stimmiger, oder eher die neue?

Ich habe meinen Charakter (Ritter alten Weges) erstmal auf Schwert+Schild (Pflicht, finde ich) und optional Morgenstern sowie Lanze geskillt (also eher so wie damals in DSA4).

Zur Not würde ich meinen Charakter noch umskillen.

Auch wichtig als Ritter der in Turnieren teilnehmen will: Gibt es Turniere in denen es Disziplinen gibt, die nur mit dem Zweihänder bestritten werden können?
Ich würde mittlerer Schild+Bastardschwert einhändig geführt wählen. Das ist stimmig und flexibel. Lanzen sind mit B auch güstig für 12AP auf Ktw. 12 zu steigern. Für mehr als Turniere würde ich sie aber vermutlich nicht einsetzten (nicht weil sie zu schwach ist, sondern weil ich es langweilig finde chancenlose Gegner niederzureiten).

Wenn du einen Ritterkampfstil möchtest würde ich einen mit dem Zwachen Angriff nehmen.


PS: Jetzt habe ich eine so lange Antwort getippt nur um zu realisieren, dass der Post schon über ein jahr alt ist... :(

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