erik hat geschrieben: ↑20.04.2022 09:50
Aber, dass eine Familie Rabenmund nach 7 Jahren der Suche dieser Spur nicht nachgegangen sein soll, halte ich für wenig plausibel...
(...)
Nur wer könnte das gemacht haben und warum wurde das Testament seitdem nicht zerstört / angeboten / verkauft / veröffentlicht?
Naja, das Testament wird ja ein bisschen hinfällig.
Direkt anschließend ans JDF findet der Kongress auf Kaiserlich Ochsenblut statt, auf welchem Ucurian (der ja treu zu Rohaja gestanden hat - GEGEN Answin ) einfach als ritterliche Selbstverständlichkeit erwartet, dass seine Tochter (die ja auch quasi von Geburt an als Erbin durch Irmegunde behandelt und aufgezogen wurde) trivial als Fürstin bestätigt wird.
Dass Barnhelm (der Rohaja als sie gen Gareth abmarschierte den Dolch in den Rücken stieß und Rommilys im Namen Answins beanspruchte und hielt mit seinen Leuten) und Leute wie Geismar von Q-Q in Hartsteen (auch Answinist) aber belohnt werden ; während Rohaja Loyalisten ( Ucurian v R ; und ; Luidor von Hartsteen ) hängen gelassen werden , kam in Ucurians Weltsicht garnicht vor.
Als die Kirchenmarken dann auf diesem Kongress eingerichtet wurden, und Ucurian vor Selindia Hal das Knie beugte, der Swantjes Anspruch auf die Fürstenkrone stützte, war die Testamentsfrage einfach vom Tisch: Ucurian war in Fehde mit Rohaja/dem Reich, der Thron seiner Tochter war bereits aufgeteilt worden in Traviamark (auf der falschen Seite der natürlichen Verteidigungslinie gebildet von Reichsforst/Dergel/Ochsenwasser/Trollzacken) und Rabenmark (welche vom ebenso mächtigen Haus Mersingen gehalten wird).
Das Testament oder die Existenz eines Testaments ist im unmittelbaren Nachgang des JDF vollständig irrelevant geworden, weil die Tatsachen auf dem Boden für die Akteure vor Ort halt eine vollständig andere Realität produziert hatten.
Dass Testament wird nur wieder Relevant, als es innerhalb der Familie Rabenmund konziliatorische Töne gibt; als der Kampf um die Wildermark ein bisschen abgekühlt ist; als mit Lutisana und ihren Mädels Varena und Chayka ein anderer, neuer, einender Feind vor den Toren stand, und als Swantje sich schon von ihrem Vater losgesagt hatte um aus Reichstreuer(er) Perspektive ihren Anspruch "diplomatischer" durchzusetzen.
Ich finde es überhaupt garnicht überraschend, dass das Testament von dem ja auch nur die beiden Zeugen ordentlich wissen, keine Rolle spielte sieben Jahre lang.
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Wo ich völlig mitgehe ist der Mangel an Kompetenz von NPC Seite. Das Haus Rabenmund, gerade kurz nach Bildung der Marken, hat *einen Haufen* Zauberer zur Verfügung, inklusive kompetenten Rommilyser Hellsichtsmagiern. *falls* jemand sich um das Testament scheren würde, müsste es quasi trivial auffindbar sein. Dass, sobald das Testament relevant wird, als Answin d.J. sein (vermeintliches) Testament präsentiert, es der Helden bedarf und so eine lineare Schnitzeljagd ist die das Haus Rabenmund selbst nicht bewältigen kann offenbar, ist halt ...
den Realitäten der Bedürfnisse eines Abenteuers geschuldet.
Es ergibt sich halt für die Helden keine so interessante Geschichte mit den Helden im Mittelpunkt;
falls die NPCs alle kompetent und zeitnah handeln immer.
Da muss der Konflikt dann breiter gestrickt werden, stimmt.
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Ich glaube, falls man "aus dem Buch" heraus an diesem Punkt der Timeline ist, dann sollte man die Gewinnung des Testaments eher "flott" abschließen. Also, eher so in zwanzig Minuten mit zwo ausgespielten Szenen, und dann wieder auf Burg Rabenmund weitermachen. Es ist dann halt leider nur ein kleiner (wirklich kleiner) Nebenplot und auch nicht mehr wert.
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in meiner Gruppe sind die Helden schon auf Barnhelms Intriganz aufmerksam geworden, und der Plot ist dadurch interessant geworden, dass wir mit einem festen fortlaufenden Kalender spielen. Die Helden haben jetzt gerade akut unheimliche Zeitprobleme, weil sie mehrere Dinge erledigen müssen in einer Zeitspanne von nur drei Wochen, bevor sie selber auf dem Ochsenbluter Kongress anwesend sein müssen.
Das "finden" des Testaments war auch nicht so schwer, weil meine Helden halt viel Prophezeien und kreative Talente nutzen - ich habe nur eine Burg, eine Landschaft und das Wappen des Hauerndeser Ritters beschrieben, und die Helden waren beim ursprünglichen Ausfall anwesend aber nicht unmittelbar beteiligt.
Und jetzt müssen sie bis zum Kongress von Ochsenweide über Zweimühlen nach Wutzenwald um Aldoron den Schlächter einzufangen, von dort weiter zur Burg Bregelsaum, von dort müssen sie einen flotten Abstecher in den Feydewald machen um mindestens einen Höhlendrachen zu erjagen, welchen der Gruppenzwerg seinem Priester als Religiöse Queste versprochen hatte zu tun, von da nach Gareth, wo sie die Waisenmacher als Söldner anheuern wollen, und von da zum Ochsenbluter Kongress....
Der Plot ist bei mir nicht interessant geworden für die Helden, weil es schwer war das Testament zu finden.
Er wurde interessant für die Helden, weil es schwierig für sie ist, das Testament *rechtzeitig* zu finden und *rechtzeitig* zum Reichstag zu bringen, bevor Barnhelms Intrigen Früchte tragen können.