DSA5 Für einen Charakter entscheiden?

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Fiedler
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Für einen Charakter entscheiden?

Ungelesener Beitrag von Fiedler »

Rondra zum Gruße,

ich tue mich sehr schwer damit, mich für einen Charakter zu entscheiden. Erstelle ständig neue, weil mir der Erstellungs- und Optimierungs-Aspekt so viel spaß macht und finde dann meine alten Charaktere zum Teil nicht mehr gut gelungen. Das ist gefühlt eine ewige Abwärtsspirale mit neuen Charakteren :lol:

Geht es noch wem so? Wie entscheidet ihr euch für Charaktere? Wie bleibt ihr lange Zeit an einem? Ich finde den Entwicklungsprozess meines SC natürlich auch spannend, aber irgendwie hätte ich gerne mehr Vielfalt ^^

LG
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Bergbewohner
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Ungelesener Beitrag von Bergbewohner »

In der Regel fange ich an einen zu spielen und dann wird mir der Char lieb, weil er sich dann auch im Laufe der Zeit entwickelt.

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Muahahaha
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Ungelesener Beitrag von Muahahaha »

Ich gehöre auch zu denen die gern Helden entwerfen. Macht einfach Spaß Konzepte und Ideen und Werte zu gießen und zu schauen, wir weit man kommt. Trotzdem habe ich immer eher recht fixe Helden die ich gern lang spiele. Sehe da keinen widerspruch. Ein gespielter Held gewinnt eben sehr schnell viel mehr Leben als eine Wertesammlung. Für mich sind dad zwei verschiedene Dinge und Helden die ich selbst spiele sind selten so extrem wie die Konzepte die ich baue.

Wenn du aber wirklich merkst das du jeden Held besser baust, dann fehlt dir vllt einfach noch ein wenig Erfahrung und es mag sein das du vllt bissl zu sehr durchhetzt durch den Erstellungsprozess. Dann bau doch einfach ne Weile weiter, wechsle häufiger, du wirst dich schon einpendeln. Es gibt zwar viele Varianten aber im Kern auch nicht so viele wirklich grundverschiedene. Früher oder später wirst schon Helden finden die dir mehr liegen.

Ein weiterer Punkt wäre vllt noch die AP Menge. Mit den üblichen Start-AP von 1100 hast ja meist eh nicht viel Spielraum um groß unterschiedliche Helden zu bauen. Und bei 2100+ konvergieren die Helden auch irgendwann wieder. Mir persönlich macht das Basteln auf 2100 mehr Spaß weil man mehr Raum für verrückte Konzepte hat aber das muss jeder selbst wissen. Wir spielen halt auch auf dem Level.

Ein letzter Aspekt ist das ja kein Held so allgemein ist das er überall optimal ist. Mit mehr AP spezialisiert sich ja eine Gruppe typischerweise auch weiter aus abhängig auch von den Fähigkeiten der anderen. Ist ein Waldelf dabei, wird der Streuner kaum gezwungen sein Wildnistalente groß zu steigern. Und Abenteuer verlangen auch immer wieder anderes von den Helden ab. Will sagen es gibt ja keinen optimalen Helden insgesamt sondern nur relativ zur Gruppe und den Abenteuern und deinem Spaß daran den zu spielen.

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Nordi
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Ungelesener Beitrag von Nordi »

Ich erstelle meine Charaktere meistens nach dem Motto "Was wird noch gebraucht?". Zum Beispiel, wir brauchen eine Zauberkundigen, also schaue ich nach, welche Arten von Zauberkundigen gibt es und wie sieht ihr typischer Hintergrund aus. Dann suche ich mir einen davon aus, wo mir sein typischer Hintergund gefällt, und versuche mir eine kurze Geschichte dazu auszudenken, falls mir Eckpunkte zum Charakter vorgegeben werden, diese in die Geschichte mit einzubauen. Danach verteile ich die Werte entsprechend der von mir ausgedachten Geschichte des Charakters.

So entstehen Charaktere, die zwar weit davon entfernt sind ausgemaxt zu sein, die sich aber "echt anfühlen", da sie Ecken und Kanten und auch ihre Schwächen haben.

Meine Charaktere, die ich schon länger spiele, sind mir dadurch ans Herz gewachsen, auch wenn sie als "Lückenfüller" entstanden sind. Als letztens einer davon durch einen Anschlag schwer verletzt wurde, war mein erster Gedanke "Bitte nicht sterben".

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Fiedler
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Ungelesener Beitrag von Fiedler »

Vorab erstmal vielen Dank für eure Antworten!
Muahahaha hat geschrieben: 04.03.2023 18:38 Wenn du aber wirklich merkst das du jeden Held besser baust, dann fehlt dir vllt einfach noch ein wenig Erfahrung und es mag sein das du vllt bissl zu sehr durchhetzt durch den Erstellungsprozess. Dann bau doch einfach ne Weile weiter, wechsle häufiger, du wirst dich schon einpendeln. Es gibt zwar viele Varianten aber im Kern auch nicht so viele wirklich grundverschiedene. Früher oder später wirst schon Helden finden die dir mehr liegen.
Ich bin mir nicht sicher, ob "besser" der richtige Begriff ist. Natürlich liest man sich ein und lernt neue Konzepte kennen. Insofern werden die Charaktere wirklich irgendwo "besser". Gleichzeitig habe ich jedoch Charaktere aus vielen Bereichen erstellt: Wildniskundige, Gesellschaftscharaktere, profane Kämpfer, Gildenmagier. Sobald ich eine Idee für einen neuen Char habe, lese ich mich ein und finde die bisherigen Charaktere eher langweilig ^^
Mag vielleicht trotzdem an der fehlenden Erfahrung liegen. Ich finde viele Konzepte reizvoll, sei es der Rondra-Geweihte, der Scharlatan oder der Zwergenkrieger. Je mehr neue Konzepte ich entdecke, desto mehr möchte ich auch bauen :D
Nordi hat geschrieben: 05.03.2023 09:31 Ich erstelle meine Charaktere meistens nach dem Motto "Was wird noch gebraucht?". Zum Beispiel, wir brauchen eine Zauberkundigen, also schaue ich nach, welche Arten von Zauberkundigen gibt es und wie sieht ihr typischer Hintergrund aus. Dann suche ich mir einen davon aus, wo mir sein typischer Hintergund gefällt, und versuche mir eine kurze Geschichte dazu auszudenken, falls mir Eckpunkte zum Charakter vorgegeben werden, diese in die Geschichte mit einzubauen. Danach verteile ich die Werte entsprechend der von mir ausgedachten Geschichte des Charakters.

So entstehen Charaktere, die zwar weit davon entfernt sind ausgemaxt zu sein, die sich aber "echt anfühlen", da sie Ecken und Kanten und auch ihre Schwächen haben.
Ich vermute auch, dass ich meinem SC einfach mehr Zeit geben muss. Hoffe, dass er mir auch noch so richtig ans Herz wächst :)
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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

Wir planen Heldengruppen in der Regel gemeinsam. Dabei achten wir in der Regel darauf das sich die Helden nicht gegenseitig ihre Spezialgebiete streitig machen und das das ganze zu den geplanten Abenteuern passt. Das bedeutet das nicht jede Nische noch frei ist.

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Muahahaha
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Ungelesener Beitrag von Muahahaha »

Fiedler hat geschrieben: 05.03.2023 11:54 Sobald ich eine Idee für einen neuen Char habe, lese ich mich ein und finde die bisherigen Charaktere eher langweilig ^^
Ist jetzt nicht explizit wonach du gefragt hast, aber schonmal überlegt zu Meistern? Ich finde das eine ausgezeichnete Gelegenheit mein Bedürfnis nach vielen verschiedenen Rollen auszuleben. Seis als einfacher NPC oder als voll gebastelter Charakter, der die Heldengruppe mal kürzer mal länger begleitet.
Ansonsten vllt baust du zu sehr spezialisten und wärst möglicherweise zufriedener mit einem generalisten?

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Nordi
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Ungelesener Beitrag von Nordi »

Wobei ein Spiel zu leiten schon einen erhöhten Aufwand bedeutet und wenn man eine vorgefertigte Kampagne oder vorgefertigtes Szenario spielt, man doch schon bei den NSC zum großen Teil festgelegt ist.

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POMG
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Ungelesener Beitrag von POMG »

Bei einer Charakterentscheidung fallen eigentlich immer viele Faktoren zusammen:

Zunächst meine persönliche Präferenz, also welches Konzept würde mich persönlich interessieren und womit hätte ich Spaß. Konzept ist hierbei weit mehr als einfach nur die Frage welche Zahl auf meinem Bogen jetzt höher ist als andere. Meist sind das Ideen, die ich aus meiner persönlichen Interessenssphäre aventurisieren kann, oder aventurische Konzepte, die sich mit meiner Interessenssphäre decken. Das Charakterkonzept entsteht dann als Ganzes und braucht zunächst auch keine Werte und Zahlen.

Wenn ein solches Konzept sich dann mit einem Setting und dem Gruppenkonsens deckt, dann beginne ich damit über bestimmte Detailfragen nachzudenken. Dazu entstehen an diesem Punkt auch erst Werte auf dem Bogen.

So entstehen meinerseits Charaktere, die stets sehr individuell an Gruppen und Settings angepasst sind. Dahingehend finde ich dann auch wenig an dem Gedanken was jetzt "gut" oder "besser" an diesem Charakter oder einem anderen Konzept gewesen wäre. Der Charakter wird dann auch in diesem Setting gespielt und das bis er sein Ende findet oder eben das Setting.

Ich habe bei deiner Ausgangsfrage eher das Gefühl, dass dir das Zahlen zusammentippen Spaß macht. Ich schätze das es vielen neuen Spielern so geht und man sich gerne und durch die Zugänglichkeit von Charakterbausoftware auch viel mit diesem Thema ausprobiert. Wenn man irgendwann dann mal 50-100 Charaktere gebaut hat, vielleicht, weil man ständig Spielleiter ist und sich mit seinen Spielern zusammen hinsetzt, dann wird es vermutlich irgendwann lästig. Vor allem wenn man noch mit Stift und Blatt hantiert.

Ich will hier nichts unterstellen und schon gar nicht werten, aber vielleicht ist das Erstellen von Werteblöcken nach dem Schema: "wie kann ich möglichst effizient sein", also das was viele hier auch als "optimieren" bezeichnen, kontraproduktiv bezogen zur Grundfrage. Man versucht eben genau das: Werte in einem bestimmten Rahmen auf ein bestimmtes Ideal anzupassen und hat gar keinen Charakter im Kopf, dahingehend hängt man auch nicht an der Idee und dem Konstrukt, man verankert sich nicht in der Welt und damit sind solche Ideen schnell gekommen und schnell gegangen!

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Fiedler
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Ungelesener Beitrag von Fiedler »

Vielen Dank für die rege Beteiligung! Ich lasse das alles mal etwas auf mich wirken. Nicht so einfach, eine Erklärung zu finden, aber ihr habt mir hier aufjedenfall Stoff zum Nachdenken geliefert! ;)
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Janko
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Ungelesener Beitrag von Janko »

@Fiedler
Zu Beginn habe ich auch reichlich Charaktere gebastelt und nur einen winzigen Bruchteil davon tatsächlich gespielt. Beim Basteln ging es noch viel um die Optimierung von Werten und nützliche Kombinationen von Fertigkeiten. Das hat am Ende aber wenig mit dem Spielspaß zu tun.

Lege dir ein nettes Charakterkonzept zurecht, ganz unabhängig von Werten. Überlege dir was du darstellen möchtest. Ein Charakter mit Wünschen, einer Hintergrundgeschichte, Hobbies, einer guten Motivation um auf die Heldenlaufbahn zu "geraten", ein paar spannenden Stolpersteinen auf dem Weg oder eine tragische Geschichte im Hintergrund.
Spannend ist auch immer eine besondere Stärke, aber auch Schwäche hinzuzufügen.

Schau einfach, was genau dir Spaß im Rollenspiel bringt.

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Vraak
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Ungelesener Beitrag von Vraak »

Nun, nimm was die man meisten Spaß macht. Oder was würdest Du in so einer welt gerne mal selbst sein.
Ausprobieren.

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