DSA5 Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Ortak der Graue
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von Ortak der Graue »

@Towe

Ich lese gerade die Rabenkrieg-Kampagne und habe Band 4 abgeschlossen. Bisher meiner Meinung nach angenehm wenig Regeln und nichts, was mich diesbezüglich stören würde.
Contra principia negantem non est disputandum!

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Phox
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von Phox »

Geschmäcker sind verschieden, aber mein Geschmack treffen die dsa 5 Abenteuer, die ich gekauft oder gelesen habe, leider nicht. Zu sehr Disneyland, bzw. was für Einsteiger. Ich muss da zu viel umschreiben, was für die Theaterritter Kampagne z.b. viel Arbeit war.

Um Weihnachten brauchte ich schnell ein Orklandabenteuer und obwohl ich Donnerwacht schon lange davor ausgeschlossen hatte, habe ich es mir aufgrund deiner Rezension, Frosty, doch noch geholt. Und ich war aus genau den Gründen, die du im ersten Post genannt hast, total enttäuscht.
Du schuldest mir 34 Euro ;) aber immerhin weiß ich jetzt, dass ich mir deine Rezension offenbar doch nochmal angucken kann :)

Nuazo
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von Nuazo »

Grundsätzlich sind die HW eine gute Idee, aber es sollte klarere Vorgaben geben bzgl. Scope und Struktur.
- Möglichst kein bzw. nur regionalspezifischer Metaplot, keine Superbösewichte.
- Wenige Handlungsorte, keine Stadtbeschreibung sondern nur POIs.
- Begrenzter Handlungszeitraum, keine langen Reisen quer durch Aventurien.

Ich kenne vllt. 50% der Heldenwerke und sehe sowohl sehr kreative (Seelanders Eleven) als auch handwerklich sehr solide (Hexenreigen).
Es gibt aber auch einige Ausreißer nach unten. Entweder weil das Konzept extrem over the top ist, weil es letztlich nur eine Szenarioskizze ist oder weil die Story überaus uninspiriert ist und der Platz stattdessen verschwendet wird mit Beschreibungen, welche in Regelwerke und RSHs gehören.
Durch das Recycling der Bilder fehlen teilweise Hilfestellungen für Spielleiter, weil sie zwar generell zum AB passen aber nicht das zentrale Element transportieren. Es gibt hier aber weniger Ausreißer nach unten.


16 Seiten Anthologie in DSA 4.1 war deutlich kleinerer Satz, weniger Vorspann, oft weniger Bebilderung und weniger non-pertinent information. Würde HW eher in der Tradition der Boten-Szenarien oder der AB-skizzen aus RSHs sehen.

Die Anthologieangebote sind in DSA 5 bisher deutlich weniger, aber nicht viel schlechter. Ich persönlich bedaure dies.

In der Summe eher enttäuschend sind für mich bisher die großen AB, weil die Themenwahl relativ bombastisch ist, aber die special effects gerne mal eine eher dürftige Storyline und blasse bzw. eindimensionale NPC kaschieren. Einschränkend sei aber auch gesagt, dass ich auch hier nur von jenen spreche, die ich gelesen habe. Theaterritter und Sternenträger muss ich daher hier ausklammern. Allerdings war das darüber zu lesende abschreckend genug.

Als ein weiteres Kernproblem würde ich den redaktionellen Versuch ansehen, alle Abenteuer für quasi alle Spieler/SC/Gruppen spielbar zu machen mittels einer breiten Streuung an unterschiedlichen Anforderungen. Dies geht entweder auf Kosten der Plausibilität (Klassiker sind undercover-Missionen und Einbrüche aber auch das Ignorieren eines hohen SO) oder der Qualität, weil die Handlung dann so nondeskript oder banal ist, dass sie eben wirklich für jede Figur passt.
Das führt dann auch immer wieder zu problematischen Gewichtungen zugunsten einer imaginierten Einsteigerfreundlichkeit und zuungunsten einer komplexeren Storyline bzw. Alternativrouten. Dies ist wohlgemerkt ein Plädoyer für sowohl als auch. Aber es mangelt letztlich bei DSA nicht an einsteigerfreundlichen AB, gerade weil Abenteuer dieser Kategorie aus älteren Editionen schneller und unproblematischer konvertierbar, genau weil sie so unabhängig sind vom Metaplot.
Es muss doch wohl möglich sein bei einem Regional-Metaplot-AB auf die jüngste RSH zu verweisen anstatt das dann alles neu abzudrucken. Das ist ja kein Nullsummenspiel, da eben andere Aspekte gekürzt werden.

Insgesamt sehe ich deutlich weniger highpoints (Wildermark, Bahamuts Ruf, Königsmacher, Belkelel-Splitter bei den Kampagnen) und zumindest eine leichte Verschlechterung im Durchschnitt.
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Muahahaha
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von Muahahaha »

Bzgl den Fragen des TEs:

Zu 1) Ja, bei uns sind auch solche non-plott-relevanten Kämpfe gern gesehen bzw gehören zum Abenteueralltag. Einfach weil Gegner/Kämpfe ein Teil der Welt sind der eben mit dargestellt werden will. Wenn die Helden also durch einen Sumpf müssen dann mag es dort zB Sumpfranzen geben als Gegner. Die muss man dann eben umgehen/ablenken/bekämpfen. Die haben keine direkte Plottrelevanz, gehören aber dazu weil sie helfen darzustellen wie gefährlich die Sumpfdurchquerung eben sein kann. Gleiches mag zB für Räuber entlang einer Reichsstraße gelten. Das muss nicht alle 5 Meilen passieren aber eben so das die Weltdarstellung passt. Wenn es immer wieder zu ähnlichen Kämpfen kommen muss/soll gehen wir meist dazu über das nur einmalig auszuwürfeln und das „Ergebnis“ (wie verlorene LE/AE…) einfach nochmal anzuwenden.

Auch gegen Sammelproben usw haben wir nix. Wie gesagt nicht alle 5minuten aber eben oft genug um die Komplexität von Aufgaben/Problemen angemessen regelseitig darzustellen.

Badewasserqualität usw ja klar, so weit treiben wir es auch nicht.

Zu 2) Mir scheint in vielen Threads die Meinung immer wieder aufzukommen, dass es mehr Metaplott, mehr große veränderungen Aventuriens geben und dies auch wie zB in G7 per offiziellem Abenteuer erlebbar sein sollte. Davon halte ich persönlich wenig. Ebenso oft lese ich hier Beschwerden über angefangene aber nie beendete Plotthooks. Persönlich sehe ich das genau umgekehrt:

Metaplott gehört mMn in die Hände einer (mehrerer) offizieller Heldengruppen und sollte sich primär im Boten abspielen. Abenteuer können dann darum herum entstehen und begleitend wirken. Der große Vorteil ist eben das man weiterhin den Metaplott hat, aber keine (wie @Aryador oben schon sagte) Abenteuer benötigt wo Helden nur durchgegängelt werden damit auch ja das große Metaereignis so stattfinden kann wie geplant. Gute Meister die diese Storys dennoch spielbar machen wollen sollten keine Probleme haben auf Basis eben von Botenartikeln und ähnlichem die Großereignisse in Abenteuer zu packen und so für sich (und via Scriptorum andere Gruppen) spielbar zu machen. Aber eben dadurch könnten mehrere Varianten dieser Metaplottabenteuer mit unterschiedlichem Fokus parallel existieren statt einem Standardding für alle das niemals alle eventualitäten abdecken kann.

Ganz generell finde ich es auch gut wenn es viele angefangene Plotthooks und Stories gibt aus denen ich auswählen kann, die ich jederzeit überall einbauen und für meine Gruppe bespielbar/erlebbar machen kann ohne an ein festes Endziel gebunden zu sein.

Insofern sollte es einen offiziellen rein Boten- und vllt Roman-Metaplott geben und drum herum viele möglichst offene Plotts. Jedenfalls für mein empfinden. Für Gruppen mit Meistern die lieber viel vorgefertig haben mag das natürlich ganz anders aussehen aber für mich ist eben diese Freiheit wesentlicher Teil meiner Begeisterung für Rollenspiel. Wenn der Orkensturm sich ankündigt ist es finde ich spannender wenn die gleiche Gruppe von Spielern zB mit einem Set Helden groß in den Krieg ziehen, die gleichen Spieler mit anderen Helden aber vllt diplomatisch aktiv werden oder versuchen Leute zu retten oder sich garnicht dafür interessieren oder selbst als Orks angreifen. Ein einzelnes offizielles Abenteuer hat halt meist auch ein klares festes Ende und wenige Wege dahin.

Zu 3) Hab nix gegen CFs. Zumal ja keiner mitmachen muss. Wer nicht dran teilnimmt kann sich halt später selektiv aussm f-shop bedienen und profitiert von einer potentiell breiteren Palette an Produkten. Also quasi volle Kostenkontrolle. Bin ziemlich sicher das Ulisses aufhören würde mit CFs wenn sie nicht mehr so erfolgreich wären.

Nuazo
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von Nuazo »

Metaplot-ABs fehlte zuletzt gerne mal die Verwurzelung in der Welt, gerade weil der Metaplot zuletzt etwas stiefmütterlich betreut wurde. Sowohl personal als auch publikationstechnisch.
Mir fehlt die Rückkopplung innerweltlich. So entsteht via AB, welche ja Krisenkristallationspunkte sind, schnell der Eindruck, die Welt schlittert von Katastrophe zu Katastrophe oft ohne Vorwarnung. Mit dem build-up wird der SL zuletzt zuoft allein gelassen.

Unabhängig ob einem das konkrete Thema gefällt ist die Quanionsqueste eine handwerkliche Messlatte:
- Ausgangsproblematik.
- diverse Entwicklungslinien in Bote+Anthologie.
- Langsame Vernetzung einzelner Subplots.
- Klimax in Form eines Kampagnenbands.
- Ausblick auf zukünftige Entwicklung im Kampagnenband mit sich bereits anbahnenden neuen, wenn auch kleineren Konfliktlinien+fortlaufende Bespielbarkeit des Settings. (Dies wird leider viel zu oft vergessen/ ausgeklammert und führt dann schnell zu obiger Leerstelle. Aus meiner Perspektive fallen "Mondenkaiser", "Wildermark" und "Splitterdämmerung" in unterschiedlicher Ausprägung hierunter.)
- (Fortschreibung der Entwicklung + Bespielbarkeit des neuen Settings). Dies vllt. etwas zu kurz gekommen, da s.o. (Schwarze Lande prä JdF litten darunter, JdF -> Wildermark)

Die Neuauflagen von G7 machen diesbzgl. ebenfalls vieles richtig, haben allerdings die zusätzliche Schwierigkeit, dass so manches nicht optimal gealtert war.

Having said this, sollte nie vergessen werden, dass auch auf Autoren- und Redaktionsseite viel Idealismus herrscht und dass Kritik immer nur aus Liebe zum Produkt erfolgt und konstruktiv sein soll.
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sagista
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von sagista »

Irgendwer hat hier im Thread etwas von DSA 5 als Fast-Food-DSA geschrieben.
Das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf, finde ich.
Das beginnt bei der Heldengenerierung und setzt sich in den Abenteuern fort.
Gut, es sollte einsteigerfreundlich sein; ich glaube, das ist es in der Tat.
Mir persönlich gefällt DSA 4.1 jedoch nachwievor deutlich besser, weil mir in DSA 5 die sinnvolle Komplexität fehlt. Sinnlos finde ich Komplexität z. B. durch die zitierten Stufen der Badewasserqualität.
Aber ich gehöre auch zu denen, die WoW classic eigentlich lieber mögen als WoW retail.

Carus
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Ungelesener Beitrag von Carus »

sagista hat geschrieben: 15.08.2022 23:11 Irgendwer hat hier im Thread etwas von DSA 5 als Fast-Food-DSA geschrieben.
Das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf, finde ich.
Das beginnt bei der Heldengenerierung und setzt sich in den Abenteuern fort.
Gut, es sollte einsteigerfreundlich sein; ich glaube, das ist es in der Tat.
Mir persönlich gefällt DSA 4.1 jedoch nachwievor deutlich besser, weil mir in DSA 5 die sinnvolle Komplexität fehlt. Sinnlos finde ich Komplexität z. B. durch die zitierten Stufen der Badewasserqualität.
Aber ich gehöre auch zu denen, die WoW classic eigentlich lieber mögen als WoW retail.
Was ist denn jetzt die Kritik an den Abenteuern? Und im welchem kommt die Badewasserqualität vor?

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

sagista hat geschrieben: 15.08.2022 23:11 Irgendwer hat hier im Thread etwas von DSA 5 als Fast-Food-DSA geschrieben.
[...]
Mir persönlich gefällt DSA 4.1 jedoch nachwievor deutlich besser, weil mir in DSA 5 die sinnvolle Komplexität fehlt.
Ich finde es erstaunlich, dass bei so vielen Menschen der Reflex zu bestehen scheint, wenn man Produkt XY aus persönlichen Gründen gut findet, unbedingt das damit konkurrierende Produkt schlechtreden zu müssen. Wo kommt das her? Ist das die Angst, wenn man auf das andere nicht eindrischt, müsste man sich am Ende noch damit inhaltlich auseinandersetzen und das könnte dann irgendwie die eigene Sicht erschüttern?

Dir gefällt 4.1. Super. Du magst besonders komplexe Systeme. Wunderbar.

Warum genau kann man das nicht einfach so sagen, ohne noch zu erwähnen, dass 5 "Fast Food" ist, mit allen negativen Konnotationen, die der Begriff mit sich bringt (schlechte Ernähungsqualität, liegt schwer im Magen, sättigt nur kurzfristig, ist häufig überteuert, ist bürgerlich-kulturell nicht gut angesehen, etc.).

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RvB
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Ungelesener Beitrag von RvB »

Aryador hat geschrieben: 16.08.2022 14:00 Ich finde es erstaunlich, dass bei so vielen Menschen der Reflex zu bestehen scheint, wenn man Produkt XY aus persönlichen Gründen gut findet, unbedingt das damit konkurrierende Produkt schlechtreden zu müssen. Wo kommt das her?
Wenn man eine Entscheidung trifft (Mag ich X oder Y lieber?) und dann hinterher die präferierte Option auf- und die verworfene Alternative abwertet, bestärkt einen das in der Richtigkeit der eigenen Entscheidung. Ein ursprünglich vielleicht knappes Für und Wider wandelt sich damit zur ganz klar richtigen Entscheidung, mit der man zufrieden sein kann. Das reduziert Zweifel.
Wir Menschen haben ja leider sowieso die Tendenz, vieles abzuwerden. Damit versuche ich persönlich sehr sparsam umzugehen, weil es Bitterkeit und Konflikt sät und selten konstruktiv ist. Es ist aber sehr menschlich. Denn wenn man sich mit dem "Besseren" identifiziert, kann man sich selbst dadurch aufwerten, auf der "richtigen" Seite zu stehen. Dann nennt man noch ein paar Argumente, die die eigene Position stärken und wertet mindestens die Argumente, oft leider auch die Personen der Gegenseite ab. Und zack! Schon hat man sich versichert: Ich bin klug, ich habe Ahnung, ich weiß, was richtig ist. Ich gehöre zu den Wissenden (oder Menschen mit Geschmack oder wie auch immer).

Die extremere Form, die nach demselben Prinzip funktioniert, ist auf Menschen herabzuschauen und sich dadurch selbst aufzuwerten. Häufig geht das ja Hand in Hand.

Ist es nicht ein tolles Gefühl, die "richtige" DSA-Edition zu spielen? Und alle Anderen haben ja eh keine Ahnung? 😉

Zum Thema: Also ich habe an den DSA-5-Abenteuern bisher wenig auszusetzen. Ich habe nicht soo viele gelesen und nicht jedes Thema des Abenteuers spricht mich persönlich an, aber das heißt ja nicht, dass sie schlecht sind.
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

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sagista
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von sagista »

Aryador hat geschrieben: 16.08.2022 14:00 Ich finde es erstaunlich, dass bei so vielen Menschen der Reflex zu bestehen scheint, wenn man Produkt XY aus persönlichen Gründen gut findet, unbedingt das damit konkurrierende Produkt schlechtreden zu müssen. Wo kommt das her? Ist das die Angst, wenn man auf das andere nicht eindrischt, müsste man sich am Ende noch damit inhaltlich auseinandersetzen und das könnte dann irgendwie die eigene Sicht erschüttern?

Dir gefällt 4.1. Super. Du magst besonders komplexe Systeme. Wunderbar.

Warum genau kann man das nicht einfach so sagen, ohne noch zu erwähnen, dass 5 "Fast Food" ist, mit allen negativen Konnotationen, die der Begriff mit sich bringt (schlechte Ernähungsqualität, liegt schwer im Magen, sättigt nur kurzfristig, ist häufig überteuert, ist bürgerlich-kulturell nicht gut angesehen, etc.).
Ähm, ja, ok, anscheinend nimmt es da aber jemand so ernst, dass man gleich zum persönlichen Angriff übergehen muss, wenn es jemand wagt zu sagen, dass man DSA 4.1 besser findet als DSA 5. Geht das dann auch noch im vernünftigen Ton oder nur im Krawallstil?

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Aryador
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von Aryador »

sagista hat geschrieben: 16.08.2022 16:11 Geht das dann auch noch im vernünftigen Ton oder nur im Krawallstil?
Verzeihung. Empfandest du meinen Ton als Krawallstil? Es war nicht krawallig gemeint.


Lass uns das aber gerne per PN klären. :)

Nuazo
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Ungelesener Beitrag von Nuazo »

Wir diskutieren hier doch nicht die Unterschiede der Regeleditionen. Mir persönlich sind die weniger wichtig. Wir diskutieren die qualitativen Unterschiede innerhalb der Editionen. Es haben mehrere Diskutanten konkrete Kritik geäußert. Auch an der redaktionellen Vorgabe, dass alle AB mit GRW+Almanach spielbar sein müssen. Dadurch wird ganz konkret erzwungen, dass viele notwendige Information aus RSH+komplementären Regelwerken auf Kosten von anderem Content erneut in die AB wandert. Ziel ist ganz klar, dass alle AB inkl. der Metaplot-AB und Kampagnen auch ohne tiefere Hintergrundkenntnisse der Welt spielbar sein sollen. Bisher ging dies immer auf Kosten der Komplexität. Für mich ist das unbefriedigend.
Es spricht ja nichts dagegen beide Interessengruppen zu bedienen mit Material. Aktuell passiert dies nicht.

Konkretes Beispiel: Fest der Feinde. (Beispiel ist nicht ideal, aber dies AB kenne ich am besten)
Die beiden Hauptantagonisten sind quasi nicht in der Welt verankert und Interaktion wird wohl ganz bewusst auf sehr wenige Szenen begrenzt. Sie sind quasi hinter dem Vorhang von Teil I. Die Vorgeschichte ist da, aber für Spieler nicht wirklich erfahrbar. Das AB hat nur sehr oberflächliche Vernetzung mit dem Handlungsort. Kann quasi jede Stadt im Horasreich sein. Dafür ~25% Regelerweiterungen, Reprint Stadtbeschreibung, Begriffserklärungen.
Das Abenteuer basiert auf guten Ideen aber die Handlung ist letztlich sehr linear. Die Antagonisten und NSC folgen einer eindimensionalen Handlungslogik. (Rache, naives Opfer etc.)
Dieses AB ist für mich kein Ausreißer nach unten. Ich würde es leiten und ich bin sicher, dass es viele Spieler anspricht. Es ist nicht alles schlecht, manches sogar gut. Beispielsweise sind die Festlichkeiten gut ausgearbeitet und es gibt zahlreiche interessante Szenenangebote in der high-society. Ich glaube nur, dass hier u.a. aufgrund der Vorgaben + Zielsetzungen an die jüngeren AB einiges an Potential verschenkt wird.

Dies kann man anders sehen oder gut finden. Aber so zu tun, als ob hier eine inhaltsleere Diskussion stattfinde ist etwas daneben imho.
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Aureus Güldenklang
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Quo Vadis: Entwicklung von DSA 5 Abenteuern

Ungelesener Beitrag von Aureus Güldenklang »

Vielleicht wäre es gut, da präzise zu bleiben: Es sollen nicht absolut alle Abenteuer nur mit Grundregelwerk und Almanach spielbar sein, sondern der bei weitem größte Teil. Es ist aber auch von der Redaktion vorgesehen, dass es in speziellen Fällen Ausnahmen gibt. Das gilt für Regionalabenteuer (die halt sinnvollerweise auch die Regionalspielhilfe voraussetzen), aber auch für hochstufige Spezialabenteuer wie "Eiserne Flammen" und auch "Banner der Treue". Es ist also auch bei DSA5 möglich, solche speziellen Abenteuer zu machen, es ist halt nur die Ausnahme und nicht der Standard.

Nuazo
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Ungelesener Beitrag von Nuazo »

Also das ist dann auch bestenfalls halbrichtig, wenn ich die Rezensionen bei Banner der Treue richtig verstehe.
Fest der Feinde fiel wohl ebenfalls in andere Kategorie?
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Aureus Güldenklang
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Ungelesener Beitrag von Aureus Güldenklang »

"Das Fest der Feinde" setzt nur Regelwerk und Almanach voraus, "Banner der Treue" setzt das Aventurisches Kompendium I und II und
Aventurisches Götterwirken voraus. "Namenlose Nacht" in der Neuauflage setzt als Beispiel ebenfalls mehr voraus. Insgesamt sind es aber nur wenige Abenteuer.

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Ungelesener Beitrag von Nuazo »

Darin sind aber auch keine Metaplot-Infos, oder? RSHs? Das meinte ich mit halbrichtig.
Ich verweise mal zum Vergleich auf die Königsmacherkampagne für handwerklichen Standard bzgl. früherer Publikationen.
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Aureus Güldenklang
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Ungelesener Beitrag von Aureus Güldenklang »

Bei den RSHs schon, auf die sich die Regionalabenteuer beziehen. Bei den Regelwerken, auf die sich "Eiserne Flammen" und "Banner der Treue" beziehen nicht - da wäre das aber ja auch aktuell schwierig, da die entsprechenden Regionalspielhilfen noch gar nicht in DSA5 existieren. Regionalabenteuer und die High-End-Abenteuer zeigen aber, dass ein entsprechender Verweis durchaus denkbar ist. Bei den DSA4-Abenteuern gibt es btw. in der Regel ja auch keine Voraussetzung von Regionalspielhilfen, sondern nur Empfehlungen - kurze Stadtbeschreibungen finden sich aber dennoch bspw. im Band, egal ob G7 oder Bahamuts Ruf. Metaplot-Infos sind jetzt in dem großen Maße in den Wege-Bänden ja auch nicht vorhanden.

Carus
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Ungelesener Beitrag von Carus »

Nuazo hat geschrieben: 16.08.2022 16:39 Wir diskutieren hier doch nicht die Unterschiede der Regeleditionen. Mir persönlich sind die weniger wichtig. Wir diskutieren die qualitativen Unterschiede innerhalb der Editionen. Es haben mehrere Diskutanten konkrete Kritik geäußert. Auch an der redaktionellen Vorgabe, dass alle AB mit GRW+Almanach spielbar sein müssen. Dadurch wird ganz konkret erzwungen, dass viele notwendige Information aus RSH+komplementären Regelwerken auf Kosten von anderem Content erneut in die AB wandert. Ziel ist ganz klar, dass alle AB inkl. der Metaplot-AB und Kampagnen auch ohne tiefere Hintergrundkenntnisse der Welt spielbar sein sollen. Bisher ging dies immer auf Kosten der Komplexität. Für mich ist das unbefriedigend.
Es spricht ja nichts dagegen beide Interessengruppen zu bedienen mit Material. Aktuell passiert dies nicht.
Kann ich so nicht bestätigen. Wir spielen aktuell seit über 2 Jahren die Theaterritter-Kampagne und sind ca. in der Hälfte. Die Kampagne ist mit GRW und Almanach spielbar. Ich besitze glücklicherweise die alte Bornland RSH. Damit habe ich zwar teilweise etwas detailliertere Städtebeschreibungen aber nicht mehr Komplexität. Ausserdem gibt es zur Kampagne ein Begleitheft mit mehr Hintergrund zum Bornland und den Theaterrittern. In der Kampagne finden sich auch zahlreiche Verweise auf frühere Ereignise, insbesondere auf Das zerbrochene Rad. Diejenigen von uns, die das Buch gelesen haben, erfreuen sich an diesen Verweisen, für die anderen ist aber die Kampagne auch ohne Probleme spielbar.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Reduzierte Komplexität bei Abenteuern kommt nebenbei bemerkt nicht nur Einsteigern zugute, sondern auch "Gelegenheitsspielern", und der Typus der Gelegenheitsspieler hat sich im Jahr 2022 deutlich gewandelt zu dem, was man früher meist darunter verstand. Du hast heute allein schon historisch bedingt eine deutlich gewachsene Zahl an Menschen in den 40ern oder 50ern, die Familie und Job haben, und vielleicht zweiwöchentlich spielen wollen, aber im Alltag weniger Zeit, mal soeben ein Werk wie "Bahamuths Ruf" mit über 200 Seiten durchzuarbeiten, wo auf sehr, sehr vielen Seiten auf andere Quellenbände, Abenteuer und Regeln verwiesen wird.

Und das dann im Anschluss vorzubereiten und zu leiten.

Das machen auch gestandene Veteranen, die früher die Wochenenden durchgespielt und eigene Kampagnen ersonnen haben, nicht mal so eben aus dem Handgelenk.

Ich hadere persönlich auch immer wieder mit Regelkästen, die im Abenteuer stehen, wobei ich auch der Typ Spielleiter bin, der Abenteuer eh mit Vorliebe selbst aufbohrt und erweitert, also muss ich eh in die Regel- und Quellenbände schauen, aber ich kann schon verstehen, dass von Vorteil sein kann, das alles an einem zentralen Ort serviert zu bekommen...

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