Gab es fromme Kaiser alá Ludwig der Fromme?

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Gab es fromme Kaiser alá Ludwig der Fromme?

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Praios zum Gruße!

Frage zu (bosparanischen oder) mittelreichischen Kaiser.

Gab es mal besonders fromme Kaiser?
Was meine ich mit Fromm? Folgendes:

Kennt Ihr den Sohn Karls des Großen: Ludwig der Fromme?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Fromme

Anders als Karl, der sich als Oberpriester der Christenheit sah, sah sein Sohn Ludwig als "Sohn der Kirche", der dem Klerus (und so auch dem Papst) weit mehr Einfluss und Mitspracherecht in administrativen Fragen der Reichskirche gab.

OK, jetzt sind diese administrativen Kompetemzen seit Raul ja ganz klar getrennt.
Und bis dato waren Kaiser und Heliodan ja Personalunion. Für die bosparanische Zeit stellt sich die Frage, ob es neben Jel besonders praiosfromme Horanthes gab, die sich also auch mal Gedanken um Praios Willen (#Moralkodex) gemacht haben und nicht meinten, sie könnten machen, was sie wollen.

Aber Praios oder die 12G setzt ja den Kaiser ein, nominell ist der Heliodan dem Kaiser gleichgestellt (weshalb beide im dsa3 Band zum MR einen SO von 21 haben).

Gab es mal Kaiser, die ihr Herrschertum von Praios Gnaden in einer ludwigschen Art verstanden haben, sodass sie dadurch in Erinnerungen geblieben sind, dass...
...sie viele Tempel haben bauen lassen...

...oder dass sie den Rat von (Praios)geweihten bzw. Des Heliodan aktiv gesucht und idR. in ihren politischen Entscheidungen berücksichtigt haben...

...oder die sich unter den Bedingungen der Realpolitik bemüht haben, nach den Prinzipien (des Kultes) Praios zu leben und zu herrschen?

L. G.
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Satinavian
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Gab es fromme Kaiser alá Ludwig der Fromme?

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Zählt Olruk II ? Gut, Asselkönigin statt Praios, aber er scheint einer der frommsten Kaiser gewesen zu sein, der den entsprechenden Kult massiv gefördert hat.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Gab es fromme Kaiser alá Ludwig der Fromme?

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Satinavian hat geschrieben: 04.10.2021 13:48 Zählt Olruk II ? Gut, Asselkönigin statt Praios, aber er scheint einer der frommsten Kaiser gewesen zu sein, der den entsprechenden Kult massiv gefördert hat.
Primär geht es mir zwar um Brajan/Praios, aber grundsätzlich gehen auch andere Götter.

Ich glaube, wie ich gerade meinen Horizont weite, dass Friedenskaiser Yulag nicht von ungefähr der Namenspatron für den rommyliser Traviatempel ist.
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Vasall
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Gab es fromme Kaiser alá Ludwig der Fromme?

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ludwig ist kein gutes Beispiel, er war weder besonders Fromm noch besonders kirchenkritisch.

Es ist ein Unterschied ob man Frömmigkeit als Kirchenhörigkeit, oder besondere Prinzipientreue auslegt.
Das ist ein Unterschied, denn ein Kaisermensch kann streng nach den Moralvorstellungen einer Gottheit leben und dafür vom Volk geachtet werden und trotzdem gegen Kirchendogmen verstoßen.
...sie viele Tempel haben bauen lassen...

...oder dass sie den Rat von (Praios)geweihten bzw. Des Heliodan aktiv gesucht und idR. in ihren politischen Entscheidungen berücksichtigt haben...

...oder die sich unter den Bedingungen der Realpolitik bemüht haben, nach den Prinzipien (des Kultes) Praios zu leben und zu herrschen?
Kaiser Raul selbst etablierte direkt nach dem Eid auf den Zinnen Bosparans das Kollegium der Zwölfgötter - die Hofkappelle als ständiges Beratergremium für sich und die nachfolgenden Kaiser. Keine Pfalz und kein Hoftag blieb darauf hin ohne Kirchen oder Altarräume, keine Entscheidung erfolgte ohne Beratung und Konsensurteil mit den Vertretern der Kirchen. Und die Hofkapellane der großen Kirchen sind als Räte der Hofämter eng in die kaiserliche Administration eingewoben.

Kirchenräte erhielten damit ständigen politischen Einfluss bei herrschaftlichen Beratungen und Hoftagungen, durch die Vorbildfunktion des Kaiserhofes auch bei Hoftagen der geringeren Fürsten.
Wohl im Auftrag Eslams III. erstellte die Hofkapelle auch das Brevier der Zwölfgöttlichen Unterweisung, welches die acht Herrschertugenden enthält, an denen von da ab alle Kaiser gemessen werden. Götterfürchtigkeit IST sehr wohl eine vornehme Herrschertugend und wird entsprechend befolgt und öffentlich bekundet (DrK: 22).

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Vasall hat geschrieben: 04.10.2021 14:40 Es ist ein Unterschied ob man Frömmigkeit als Kirchenhörigkeit, oder besondere Prinzipientreue auslegt
Das ist in einer polytheistischen Religion auch komplexer, als in einer monotheistischen Religion.

Ich stelle mir halt vor, dass man als Herrscher geglaubtermaßen von Praios eingesetzt wird. Ergo wäre es nur fair und plausibel, wenn ich diejenigen, die den Willen Praios am besten kennen, also Geweihte des Praios, lieber einmal zu oft als einmal zu wenig um Rat, einen Weisheitssegen oder ein auf Reichweite Berührung aufgestufes Mirakel auf Rechtskunde oder Staatskunst bitte.

Sprich: Als (praios) frommen Kaiser stelle ich mir einen vor, der das Gegenteil eines derart religions- bzw. kultfernen, selbstbewusst-überheblichen, ignoranten und beratungsresisten Kaisers ist, dass sogar die herrscher&gesetzestreue Praioskirche nicht die Stimme erhebt, wenn er qua Usurpation aus dem Amt gedrängt wird (*hust* Bardo und Cella...).
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Benutzer 18120 gelöscht

Gab es fromme Kaiser alá Ludwig der Fromme?

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18120 gelöscht »

Der Versuch die Frage zu beantworten wirft einige Probleme auf, die sich stark auf das Ergebnis auswirken können.

Was bedeutet Frömmigkeit in der Polytheistischen Welt Aventurins. Insbesondere wen sich über lange Zeiträume die Göttervorstellungen wandeln können. So könnte ein Kaiser private täglich Stunden in Anbetung vor seinem Hausaltar verbracht haben, da jedoch nichts bemerkenswertes für seine Zeitgenossen passierte, hat niemand das aufgeschrieben.

Die OT Geschichtsschreibung fokussiert sehr stark auf spektakuläre Ergebnisse einer Epoche. Die innere Motivation und die Rezeption der jeweiligen Zeitgenossen spielt hingegen kaum eine Rolle. Was kann man also aus dem Tempelbau eines Kaisers schließen? Glaubensüberzeugung, Repräsentationsbedürfnis oder ist er einfach nur von den Umständen zu der Handlung getrieben worden?

Die IT Geschichtsschreibung kann stark von der „wahren“ OT Geschichte abweichen. So kann aus dynastischen Gründen einen Herrscher überhöht werden. Andere Kaiser werden von Historikerinnen erniedrigt oder fallen gar der Damnatio memoriae anheim. Daher kann es extreme Unterscheide, in dem was der Held glaubt und wie der Kaiser wirklich war, geben.

Das vorausgeschickt scheint es doch einige Kandidaten für den Posten eines frommen Kaisers zu geben. Historiker aus dem Alten Reich werden bei den frühen Friedenskaisern fündig.

Seneb II Horas wurde von einem Gremium weiser Regenten zu einem friedvollen und frommen Kaiser erzogen. Er erneuerte das Reich und die Kulte. Er wurde durch den Greif Garafan beraten und stiftete das Orakel von Balträa. Er begründete die Dynastie der Friedenskaiser. Den im Osten des Reiches geführten langen und zähen Krieg gegen Alhanien umschreiben die Horaischen Historiker gern mit Floskel wie: Das Reich wurde nur langsam und behutsam ausgedehnt. Mögliches historisches Vorbild: König Numa.

Eine weitere Kandidatin ist Senebs Tochter Asmodena-Horas. Nichts schlechtes ist aus ihrer Regierungszeit überliefert. Stattdessen blühten unter Ihr die Städte und Kunsthandwerke. Die Ingrimmkirche verehrt sie noch heute als Heilige. Ob das aber Frömmigkeit für den Zwergengott war, oder sie nur den aufstrebenden Hesindekult alhanischer Prägung eindämmen wollte kann heute niemand mehr sagen. Mögliches historisches Vorbild: fraglich vielleicht Kaiser Claudius.

Dann gibt es noch Yulag-Horas. Die Traviakirche hält ihn für wichtig genug ihren Haupttempel nach ihm zu benennen. Ob der Ausbau Rommilys wirklich ein Akt der Frömmigkeit war, ist sehr fraglich. Viel eher diente der Ausbau der Grenzgarnision Rommilys dem Krieg gegen Alhanien und war ein Machtsymbol. Die horasische Trias Brajan-Travia-Shinxir in Rommilys gegen die Alhanische Trias Hesinde-Mokoscha-Firun in Bey-El-Ulnuk. Die Güldenländer gewinnen jedenfalls den Krieg und bestimmen fortan die historische Wahrheit. Mögliches historisches Vorbild: Kaiser Trajan.

Ob die Alhanischen Kriegsgegner eine fromme Königin in ihrer Geschichte hatten, ist leider in der güldenländisch zentrierten Geschichtsschreibung nicht überliefert. In den grob zwei Jahrtausenden zwischen der Gründung Nebachot und der Zerstörung Norburg kann es nicht nur inkompetente Herrscherinnen gegeben haben. In jedem Fall haben sie aber zu ihrer Staatsgöttin Hesinde, und nicht zu diesem daher gelaufenen Praios, gebetet.

Historikerinnen des neuen Reichs würden für ihr Publikum sicher einen Kaiser aus der mittleren Epoche der klugen Kaiser vorschlagen.

Mein Favorit ist hier klar Kaiser Gerbald I. der Drachentöter (*140; regierte 172-213). Er besteigt den Greifenthron im Jahr 60 nach Quanions Rückkehr, bzw. im Jahr 12 nach dem Garether Inferno, einem verehrenden Stadtbrand. Unter seiner Herrschaft wurde Tombimora wieder besiedelt, der Theaterorden mit dem Bornland belehnt und Maraskan erschlossenen. Dazu kam das zurückdrängen von Orks und Goblins. Grob geschätzt verdoppelt er die nutzbare Fläche des Reichs. In seiner Regierungszeit wurde der Kuslisker Hesindetempel wieder erbaut. Vermutlich gab er auch den Bau Sankt-Lechmin-Sakrale in Gareth in Auftrag. Ein monumentaler Praiostempel, der das spirituelle Zentrum des Kontinents werden sollte. (Lechmin Visiopraiana ist die Schutzheilige im Kampf gegen Orkgötzen)

Kaiser Gerbalds ist für sein inniges Verhältnis zur Praioskirche bekannt. Seine wichtigste Beraterin war die Helidane Gwynna Praiolill (*124; regierte 173-200 BF). Sie dürfte zu den letzten Praiosgeweiten gehört haben, die noch vom heilige Quanion (*79; regiert 138-146 BF) unterrichtet wurden. Nach Gwynnas Tod ließ der Kaiser ihre heiligen Texte sammeln und zu einem Gebetsbuch zusammenstellen. Dieses ist bis heute ein wichtiges Gebetsbuch der Praioskirche und wird zu Ehren des frommen Kaisers als Gerbaldspsalter bezeichnet.

Gerbalds Sohn und Erbe Kaiser Menzel (*186; regiert 213-255 BF) ist fromm, wenn auch auf eine gegensätzliche Art. Er dehnt das Reich nicht weiter aus. Stattdessen konzentriert er sich auf den inneren Landesausbau. Zahlreiche Städte werden gegründet und das Reich stärker dezentralisiert. Sicherlich wurden im Zuge dieser Stadtgründungswelle zahlreiche kleinere Tempel und andere kirchliche Einrichtungen geschaffen. Möglicherweise ist er sogar der Kaiser mit den meisten Tempelgrundsteinlegungen. Im Mittelreich gilt er als Kaiser von gerade zu sagenhafter Qualität. Kurz vor seinem Tod kann er noch Aranien an das Reich anschließen.

Zur Zentrale der Praioskirche scheint er jedoch eine gewisse Distanz gehalten zu haben. Insbesondere seine Auseinandersetzung mit Gorbal Praiotin V. sind Stoff zahlreicher Überlieferungen. Die Chronisten lassen hier keinen Zweifel wie im Streit zwischen Kaiser Menzel dem Guten und Helidan Gorbal dem Wüterich die Sympathien des Publikums verteilt sind. Insgesamt erlebt Menzel acht verschiedene Heliodane. Sie stammen aus einer neue Generation. Hochgeweihte die die Kirchenkrise nur noch aus den Geschichtsbüchern kennen. Ämterkauf und Nepotismus überall. Trauriger Tiefpunkt das Schisma von 239 BF, das den Kaiser veranlasst in der Praioskirche mit Feuer und Schert aufzuräumen.

Menzels Sohn und Erbe Kaiser Gerbald II. (*221-277; regiert 255-275) ist nochmals anders fromm. Er setzt die Politik des Landesausbau seines Vaters fort. Sein Verhältnis zur Praioskirche ist unbekannt, während seiner Regierungszeit scheinen Reich und Kirche jedoch in einer guten Verfassung zu sein. Möglicherweise stand Gerbald persönlich der Perainekirche näher. Poltisch ist die Zeit jedoch durch das immer aggressiver auftretenden Theaterritter geprägt. Mit 58 Jahren legt er alle Ämter nieder und tritt als Laienmitglied in ein Therbûnitenkoster ein.

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 04.10.2021 16:33 Ich stelle mir halt vor, dass man als Herrscher geglaubtermaßen von Praios eingesetzt wird. Ergo wäre es nur fair und plausibel, wenn ich diejenigen, die den Willen Praios am besten kennen, also Geweihte des Praios, lieber einmal zu oft als einmal zu wenig um Rat, einen Weisheitssegen oder ein auf Reichweite Berührung aufgestufes Mirakel auf Rechtskunde oder Staatskunst bitte.
Das ist aber erst seit Raul so. Die Horaskaiser waren doch selbst auch Lichtboten und brauchten deswegen nicht den Rat der Praioskirche zu suchen, sondern standen ihr selbst vor und verordneten, was gut und richtig war.
Besonders fromm und erleuchtet muss ja eigentlich Silem-Horas gewesen sein.

Wenn es allein um den Regierungsstil geht könnte man auch bei den Kalifen schauen, ob einer sich eher als reinen Heerführer verstanden hat und die Richtlinienkompetenz einem Mawdli oder Rat von Mawdliyat überlassen, aber spontan fällt mir keiner ein.

Eine gewisse Ähnlichkeit zu Ludwig hat auch Hela-Horas. Ludwig ließ m.W. alles verbrennen, was sein Vater an älteren, heidnischen Überlieferungen hatte zusammentragen lassen. Hela hat gezielt alles an tulamidischen Überlieferungen und Kulturgüter vernichten lassen, was sie kriegen konnte, damit auch sehr viel Religiöses/Kultisches aus den kurz zuvor noch weder Bosparan noch der neuen Zwölfgötterreligion unterworfenen Tulamidenlanden.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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