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DSA5 Publikationsstrategie von Ulisses

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Perceval
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Ungelesener Beitrag von Perceval »

Schlimmer finde ich, dass man es nicht mehr schafft, ein Artwork aus einem Guss hinzubekommen. Da dürfen sich pro Publikation zig Künstler austoben. Da denke ich immer gern an früher zurück, an die Zeiten von Horus, Caryad oder Sabine Weiss, die mit ihrem Stil Publikationen geprägt haben.

Numinoru
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Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Jagott, Illustrationen sind aber auch reine Geschmackssache. Wenn ich ehrlich bin, hat noch keine Rollenspielpublikation meinen wirklich durchgängig getroffen (Symbaroum und Mophidius‘ Dishonored war nahe dran).
Aber zum Inspirieren gibts ja heutzutage Google Bildersuche. 😊

Thorgrimma
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Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Warunker Wichtel hat geschrieben: 19.07.2021 17:58 Mir persönlich hat wirklich lange Zeit einfach nur das Grundregelwerk gereicht und wenn ich mich für etwas Spezielles interessiert habe, dann habe ich es halt dazugekauft. Dabei war ich auch immer sehr dankbar für die hier so stark kritisierten Doppelungen. Die haben mir nämlich erspart, dass ich mir eventuelle Zusatzbände kaufen musste, die dann nur diese Regeln beinhaltet hätten. Von daher bin ich auch der Meinung, dass diese Doppelungen einer Regelzersplitterung sogar entgegenwirken, weil ja alles, was man für das Bespielen von Inhalten in einem Buch an Regeln braucht, da drin steht. Auch die Nicht-Trennung von Crunch und Fluff in einem Band ist meines Erachtens sinnvoll, weil man dann nur ein Buch benötigt und es sofort ins Spiel integrieren kann. All diese Aspekte habe ich immer als total einsteigerfreundlich empfunden. Für alle anderen macht es vermutlich wirklich nicht so viel Sinn.
Schön, dass das noch jemand so sieht. Ich habe mir auch immer gedacht, dass Doppelungen hauptsächlich für diejenigen störend sind, die sich viel an Material kaufen. Für die Gelegenheitskäufer:innen, die sich nur das zulegen, was sie an Zusatzsachen interessiert, sind Doppelungen doch eher total praktisch. Dann haben sie für diese Region/Charakterklasse/Abenteuer immer relativ umfassend das vorliegen, was sie brauchen. (Und persönlich habe ich als hier vielgescholtene Vielkäuferin auch lieber Doppelungen, weil ich dann nicht x-Bände durchblättern muss, um diese eine Sache zu finden.)
Schlimmer finde ich, dass man es nicht mehr schafft, ein Artwork aus einem Guss hinzubekommen. Da dürfen sich pro Publikation zig Künstler austoben. Da denke ich immer gern an früher zurück, an die Zeiten von Horus, Caryad oder Sabine Weiss, die mit ihrem Stil Publikationen geprägt haben.
Und wer mit diesem speziellen Artwork nichts anfangen konnte, war dann aber leider doof dran. Ich finde Vielfalt, wo immer es geht, besser als "einen Guss" - da ist dann vermutlich eher für jede:n was dabei.

Argilac
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Ungelesener Beitrag von Argilac »

Perceval hat geschrieben: 19.07.2021 19:26 Schlimmer finde ich, dass man es nicht mehr schafft, ein Artwork aus einem Guss hinzubekommen
Ich habe genau das gegenteilige Gefühl: Die Bilder sind deutlich einheitlicher geworden (und damit meine ich nicht individuell besser). Gerade die von Dir zitierten Horus, Caryad und Sabine Weiss unterschieden sich doch meilenweit in ihrem Stil. Mir liegt der Stil des DSA 5 nicht besonders, neben gelungenen Landschaftsdarstellungen fehlen Personen und Städten oft Tiefe. Caryad vermisse ich tatsächlich immer noch. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Generell sind die Ausreißer nach oben und unten in Puncto Qualität wirklich geringer als früher.

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Xerberous
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Ungelesener Beitrag von Xerberous »

Mein persönliches Fazit, nachdem ich jetzt auch den Rest des Threads gelesen habe:

Obwohl P&P als solches auch in Deutschland offenkundig allen digitalen Unkenrufen zum Trotz erstaunlich lebendig ist (vom angelsächsischen Raum ganz zu schweigen, schöne Grüße diesbezüglich an Vin Diesel) sieht es für die in Deutschland produzierten Regelwerke offenkundig weniger rosig aus. DSA 5 kommt irgendwie klar, ohne jedoch wie seine Vorgänger den Markt zu dominieren (zu den Anfängen meiner P&P-Zeit, also 1994 ff. war alles jenseits von DSA ziemlich exotisches Zeugs), neuer Systeme wie Splittermond kommen auch irgendwie klar, bleiben auf Nischenanwendungen beschränkt - was sich verkauft sind v. a. die bekannten Größen D&D und PF (SR scheint die 6. Edition nicht gut bekommen zu sein). Ist das ein Problem? Nicht zwangsläufig, die Qualität eines Systems hat nichts mit der Muttersprache der Macher zu tun - trotzdem ist DSA drei Jahrzehnte als Marktführer in Deutschland ganz gut gefahren; gerade in dem vergleichsweise kleinen deutschsprachigen Markt war die Marktführerschaft notwendig, um eine gewisse kritische Masse zu erreichen - diese Marktführerschaft ist nun weg, die Zeit wird zeigen, was das auf lange Sicht bedeutet. Tatsache war bzw. ist jedenfalls , dass selbst die Marktführerschaft nicht ausreichend war, um mit Regionalbänden und Abenteuern, d. h. mit den Sachen, wo DSA in der Gesamtbetrachtung von Qualität und Quantität ein echtes Alleinstellungsmerkmal hatte - hinreichend Geld zu verdienen. Einfacher wird das in Zukunft nicht.

P.S.
Könnte mal gerade ein begeisterter DSA-Spieler ein IT-Start-Up gründen, ein paar Mrd. € damit machen und dann eine kleine 10 Mio. € "Aventurien-Stiftung" ins Leben rufen? Bevor jemand fragt, ja das war ein Witz, aber die dahinterstehende Frage, ob sich eine Welt wie Aventurien "wirtschaftlich" lebendig halten lässt, ist leider kein Witz.

Asleifswasserträger
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Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Xerberous hat geschrieben: 20.07.2021 09:48 P.S.
Könnte mal gerade ein begeisterter DSA-Spieler ein IT-Start-Up gründen, ein paar Mrd. € damit machen und dann eine kleine 10 Mio. € "Aventurien-Stiftung" ins Leben rufen? Bevor jemand fragt, ja das war ein Witz, aber die dahinterstehende Frage, ob sich eine Welt wie Aventurien "wirtschaftlich" lebendig halten lässt, ist leider kein Witz.
Hat jemand die Mail Adresse von Elon Musk?

Im ernst, ich denke schon, dass man die Welt Aventurien weiter betreiben kann und diese auch weiter entwickeln kann, wenn man bereit kürzer zu treten.
Selbst der Uhrwerk Verlag schafft es, die Welt Splittermond weiter zu entwickeln.

P.s. Hier das Gesamtfazit von Engor über die Werkzeuge der Meister, er geht darin auch auf die Publikationsstrategie ein.

https://engorsdereblick.wordpress.com/2 ... samtfazit/

Numinoru
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Ungelesener Beitrag von Numinoru »

Ich frage mich ja in letzter Zeit, ob vielleicht Fanprojekte a la Ilaris der Weg vorwärts sein könnten. Ich bin ziemlich begeistert, dass ein paar Fans heute durchaus die Produktqualität großer Verlage erreichen oder gar übertreffen können. Möchte gar nicht wissen, wieviele ausgearbeitete Abenteuerideen so in den Ordnern vieler Spieler schlummern.

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Mikal Isleifson
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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Thorgrimma hat geschrieben: 19.07.2021 20:02 Schön, dass das noch jemand so sieht. Ich habe mir auch immer gedacht, dass Doppelungen hauptsächlich für diejenigen störend sind, die sich viel an Material kaufen. Für die Gelegenheitskäufer:innen, die sich nur das zulegen, was sie an Zusatzsachen interessiert, sind Doppelungen doch eher total praktisch. Dann haben sie für diese Region/Charakterklasse/Abenteuer immer relativ umfassend das vorliegen, was sie brauchen. (Und persönlich habe ich als hier vielgescholtene Vielkäuferin auch lieber Doppelungen, weil ich dann nicht x-Bände durchblättern muss, um diese eine Sache zu finden.)
Ich muss hier leider für mich zumindest widersprechen. Ich bin ebenfalls Vielkäufer was Regel- und Fluffbände angeht und die kosten mMn schon genug Geld. Daher möchte ich zumindest "Bang for the Buck" und gebe ungern Geld aus für etwas, was - wie oben irgendwo erwähnt - copy&paste aus einem anderen Werk ist. Das schmälert in meiner Sicht den Wert des jeweiligend Werkes und braucht im Regal im Endeffekt mehr Platz, da der gleiche Text in mehreren Bänden steht. Ich hatte bereits an anderer Stelle erwähnt, dass der digitale Vertrieb dieses Problem umgehen könnte, wenn die Sachen modulweise in ein "Gesamtwerk" eingepflegt werden, so dass es keinen Grund mehr für Dopplungen gibt. Das ist bei Papier leider nicht machbar. Da muss man sich vorher GENAU überlegen, welche Bände es geben soll und gerade Regeln entweder in dezidierten Regelwerken zentralisieren oder die Dopplung vermeiden und entweder mit quelle auf den richtigen Band verweisen bzw. auf die Regel-Wiki (mit korrektem Schlagwort zum selbst suchen). Aber das Werk mit doppelten Texten künstlich aufblähen und dafür bis zu 40€ haben wollen geht in meinem Buch nicht. Auch wenn ich Dein Argument nachvollziehen kann.
Contra vis mortis nulla herba hortis

Alrik Normalpaktierer
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Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Argilac hat geschrieben: 19.07.2021 23:34
Perceval hat geschrieben: 19.07.2021 19:26 Schlimmer finde ich, dass man es nicht mehr schafft, ein Artwork aus einem Guss hinzubekommen
Ich habe genau das gegenteilige Gefühl:
Das glaube ich auch. Ohne die Sachen im Regal jetzt nochmal durchzublättern: ich kann mich an ein paar Sachen aus den 80ern und frühen 90ern erinnern, wo alle Innenillustrationen aus einer Hand kamen. Aber ab DSA3 war meiner Erinnerung nach der wilde Stil- und Qualitätsmix die Norm, ob in Regelbüchern, Abenteuern oder RSHs. Um die Gegenwart zu kritisieren muss man die Vergangenheit nicht verklären.

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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Asleifswasserträger hat geschrieben: 19.07.2021 18:54 Das die Inhalte für die Sonnenküste schon im Vorfeld des CF fertig waren, ist nur der Tatsache geschuldet, dass Ulisses aus vergangen CF's gelernt haben.
Ich weiß ehrlich nicht genau, was ich mit so einer Aussage anfangen soll.

"Dass Peter Schmidt heute so ein großartiger Fußballer ist, ist nur der Tatsache geschuldet, dass er aus seinen schlechten Auftritten 2019 gelernt und sich verbessert hat."

"Dass Daniel Maier heute ein besserer Vater ist, ist nur der Tatsache geschuldet, dass er aus seinen Fehlern bei seinem ersten Kind gelernt hat und es beim zweiten direkt besser gemacht hat."

"Dass die späteren Staffeln von 'Unsere Müllers' so gut sind, ist doch nur der Tatsache geschuldet, dass Regisseur und Drehbuchschreiber aus der ersten Staffel ihre Lehren gezogen haben."

Was genau ist jetzt daran schlimm? Und wo ist dieses "nur der Tatsache geschuldet" ein Problem oder verwerflich?
Asleifswasserträger hat geschrieben: 19.07.2021 18:54 Keine Ahnung wo du Positive Anmerkungen zu den letzten CF's gelesen hast.
Ich bin im Ulisses Discord Channel und selbst dort wurden Negative Kommentare über die Aventurische Meisterschaft gepostet, ebenso in den FB DSA Gruppen.
Aventurische Meisterschaft hat als Produkt ihre ganz eigenen Probleme, die aus meiner Sicht wenig mit dem CF "Werkzeuge des Meisters" zu tun haben. Nebenbei bemerkt hat es ja nochmal sehr schön bestätigt, dass selbstverständlich auch Crowdfundings gewissen Regeln unterliegen und Kunden ein Rückgaberecht einzelner Produkte bei Nichtgefallen haben. (In Bezug auf den Vorwurf, mit CF werde das unternehmerische Risiko komplett ausgehebelt und man könnte da jeden Mist produzieren und die Kunden bleiben drauf sitzen.)

Außerdem ging es in diesem Teil des Diskussionsstrangs ja nicht speziell um CF, sondern um die allgemeine Behauptung, Ulisses würde mit seiner Publilkationsstrategie generell Fans vergrätzen und überall seien die Kommentare negativ. Und das sehe ich, zum Beispiel auf dem Discord Channel, so nicht. Da wird insgesamt überwiegend erwartungsfroh über Neuerscheinungen diskutiert. Ausnahmen bestätigen die Regel. Es muss ja auch nicht jeder alles gut finden, das wäre ja auch verdächtig.

Asleifswasserträger
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Ungelesener Beitrag von Asleifswasserträger »

Es ist ziemlich unstrittig, dass Ulisses mit seiner Strategie Spieler vergrault hat...

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Xerberous
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Ungelesener Beitrag von Xerberous »

Asleifswasserträger hat geschrieben: 20.07.2021 12:14 Es ist ziemlich unstrittig, dass Ulisses mit seiner Strategie Spieler vergrault hat...
Sie haben Käufer vergrault, nicht zwangsläufig Spieler - wie viele andere auch spiele ich weiter DSA, nur trage ich kein Geld in den F-Shop.

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Mikal Isleifson hat geschrieben: 20.07.2021 11:36Das schmälert in meiner Sicht den Wert des jeweiligend Werkes und braucht im Regal im Endeffekt mehr Platz, da der gleiche Text in mehreren Bänden steht. Ich hatte bereits an anderer Stelle erwähnt, dass der digitale Vertrieb dieses Problem umgehen könnte, wenn die Sachen modulweise in ein "Gesamtwerk" eingepflegt werden, so dass es keinen Grund mehr für Dopplungen gibt. Das ist bei Papier leider nicht machbar. Da muss man sich vorher GENAU überlegen, welche Bände es geben soll und gerade Regeln entweder in dezidierten Regelwerken zentralisieren oder die Dopplung vermeiden und entweder mit quelle auf den richtigen Band verweisen bzw. auf die Regel-Wiki (mit korrektem Schlagwort zum selbst suchen).
Zustimmung. Zumal für mich der Zweck dieser Art der Spielhilfengestaltung offensichtlich ist - mit dem Content, den man hat, die Veröffentlichungen mit möglichst wenig Aufwand möglichst breit auswalzen zu können; und das ganze wird dann hinter der scheinheiligen Ausrede "wir wollen die Spieler ja nicht dazu zwingen, mehr Spielhilfen als unbedingt nötig zu erwerben" versteckt - ein Argument, bei dem bei mir relativ schnell mein Bullshit-Detektor losging, denn wenn ihnen das wirklich so wichtig gewesen wäre, hätten sie die meisten Zusatzregeln gar nicht erst ins Spiel gemacht (denn eine wirkliche Bereicherung waren viel zu viele ja eher nicht).
Es wäre nämlich bei der Gestaltung der verschiedenen Spielhilfen kein Thema gewesen,

- alle irrelevanten Regeln rauszulassen (Beispiel: hunderte SFs, die nur einen marginalen Unterschied machen)
- alle relevanten Erweiterungsregeln in einen separaten Zusatzband zu packen (das Aventurische Kompendium drängt sich hier auf; auch wenn hier ebenfalls einige Regeln drin stehen, die jetzt nicht unbedingt supernotwendig waren)
- und nur dann den für eine eigentlich fluffige Spielhilfe wirklich passenden Crunch dann auch außerhalb dieser Regelbände zu packen, wenn er wirklich nur in diesem Kontext Sinn macht und tatsächlich kein passender Inhalt für eine allgemeine Spielhilfe ist (Beispiel: in der alten Khombox war die Sharisad drin, deren Abwesenheit in einem Grundregelwerk nicht unbedingt geschmerzt hat, aber die in einer 1001 Nacht-mäßigen RSH durchaus passte)

Und das Spiel wäre dadurch eher besser als schlechter geworden, wenn man nicht gerade auf alle möglichen Mikro-Modifikationen abfährt. Nur: Hätte man das gemacht, hätte DSA 5 nur einen Bruchteil des Umfangs.
Aber das Werk mit doppelten Texten künstlich aufblähen und dafür bis zu 40€ haben wollen geht in meinem Buch nicht.
Ha! viewtopic.php?f=12&t=53506 :P
Xerberous hat geschrieben: 20.07.2021 12:44 Sie haben Käufer vergrault, nicht zwangsläufig Spieler - wie viele andere auch spiele ich weiter DSA, nur trage ich kein Geld in den F-Shop.
Das ist auch etwas, das ich bei einer solchen Strategie befürchte (und was ich mit "die Kuh schlachten statt sie zu melken" meine) - sie können mit der 5. Edition zwar nochmal abkassieren, aber diejenigen, die das nicht mehr mitmachen, sind dann auf Dauer verloren. Ich denke, die Leuts vom Orkenspalter TV sind da durchaus repräsentativ für viele alte Hasen, die DSA wirklich lang die Treue gehalten haben, aber bei denen der Krug dann einmal zu oft zum Brunnen gegangen ist.
Und wenn man erstmal in dem Stadium angekommen ist, fängt man nämlich auch an, die neuen Produkte besonders kritisch zu begutachten und sie auch deutlich ungnädiger zu bewerten, als man es einige Jahre früher getan hätte.
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 20.07.2021 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
viewtopic.php?f=5&t=49416 (1984-1999: A1-A85, B1-B25)

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Doc Sternau
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Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

Xerberous hat geschrieben: 20.07.2021 12:44 Sie haben Käufer vergrault, nicht zwangsläufig Spieler - wie viele andere auch spiele ich weiter DSA, nur trage ich kein Geld in den F-Shop.
Es ist schon irgendwie ulkig, dass das so ziemlich genau der gleiche Kommentar ist, der damals bei der Veröffentlichung von DSA4 von einigen Spielern kam.

Ich finde es generell befremdlich und auch erheiternd, wie hier 'Fakten' mit Inbrunst in den Raum gestellt werden und frage mich die ganze Zeit, woher diese Gewissheiten kommen? Tatsächlich klingt vieles in diesem Topic hier wie Aussagen, die vor einem Jahr bei Twitter den Hashtag #OkBoomer hervorgerufen haben.

Ulisses hat also Spieler / Käufer vergrault? Mag sein, aber das hat auch Fanpro seinerzeit mit der 4er Edition geschafft. Dafür hat Ulisses etwas zustande bekommen, was Fanpro gern gehabt hätte: Sie haben neue Spieler und Käufer gewonnen. Und sie schaffen seit 15 Jahren, was Fanpro keine 10 hinbekommen hat. Sie schreiben schwarze Zahlen - und das mit ihrer Publikationsstrategie. Selbst die so schlimm verrufene 5te Edition hat ihnen offenbar nicht das Genick gebrochen - im Gegensatz zu Fanpro, die 4 Jahre nach DSA4 pleite waren. Und das mit einer durchgängig wesentlich größeren festen Kernmannschaft als Fanpro je hatte - die hatten einen fragmentierten Autorenhaufen, die sich zum Teil gegenseitig nicht ausstehen konnten und zum Teil über Jahre hinweg ganze Regionen blockiert haben, weil sie da irgendwas Großartiges für geplant, aber nie geschrieben haben.
Ja, es könnte mehr coole Abenteuer geben. Ja, das Regelwerk könnte sehr gerne weniger fragmentiert sein. Ja, etwas weniger Wiederholung in den Bänden fände ich auch gut. Aber prinzipiell solltet ihr vielleicht auch mal die rosa Brille abnehmen und zumindest anerkennen, dass so ein Kleinverlag wie Ulisses zuallererst einmal Geld verdienen muss, weil sonst gibt es gar kein DSA mehr. Und dafür produziert man erstmal die Dinge, die sich verkaufen.

Und alle, die hier glauben, dass irgendein Fanprojekt das auf Dauer stemmen könnte: Glaube ich nicht. DSA-Fanprojekte, auch richtig richtig gute, gibt es seit den 80er Jahren - und soweit ich das sehe, sind die einzigen, die sich längerfristig am Leben erhalten alles solche, die Meta-DSA betreiben: Wiki Aventurica, Nandurion, Orkenspalter, DSA-Forum usw.

Ach ja, mir gefallen die neuen durchgängig vollfarbigen Publikationen super. Ein Schritt, den man schon viel früher hätte gehen sollen und auch die Qualität der Bilder ist durchgängig sehr hochwertig. Aber das kann jeder finden wie er / sie will, weil ist reine Geschmackssache.

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Ungelesener Beitrag von Talasha »

Mikal Isleifson hat geschrieben: 20.07.2021 11:36
Mikal Isleifson hat geschrieben: 20.07.2021 11:36 Ich hatte bereits an anderer Stelle erwähnt, dass der digitale Vertrieb dieses Problem umgehen könnte, wenn die Sachen modulweise in ein "Gesamtwerk" eingepflegt werden, so dass es keinen Grund mehr für Dopplungen gibt. Das ist bei Papier leider nicht machbar.
Ich dachte die Juristen haben da so einen modularen Ringbuch für ihre Gesetzestexte usw. usf.? Wäre doch auch für DSA machbar, oder?
Oder sowas hier:
https://memory-alpha.fandom.com/wiki/St ... Fact_Files
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

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Xerberous
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Doc Sternau hat geschrieben: 20.07.2021 20:31 Es ist schon irgendwie ulkig [...]
Zunächst ist mir nicht wirklich klar, vorher diese Verve in deiner Argumentation kommt. Ich will DSA5 nicht gesetzlich verbieten lassen. Wirklich nicht, der Spaß den du damit hast, sei dir von Herzen gegönnt.

Die Tatsache, dass Ulisses wirtschaftlichen Erfolg hat, wo FanPro keinen hatte, habe ich übrigens nicht nur nicht bestritten, ich habe sie sogar explizit herausgestellt:
Xerberous hat geschrieben: 19.07.2021 08:53P.P.S
Anderseits muss ich einräumen, dass die Zahlen von Ulisses – soweit einsehbar – unbestreitbar besser sind, als die von FanPro; aus kaufmännischer Perspektive macht man also offenbar einiges richtig.
Ich habe lediglich festgestellt, dass bei mir die Publikationsstrategie von Ulisses überhaupt nicht zündet, obwohl der Wille Geld für P&P-Produkte auszugeben durchaus da ist. Ich spiele ein gehausregeltes DSA 4.1 und kaufe mir SR, Splittermond und Co. als Lektüre. Und schaue ich mir die Aktivitäten bzgl. DSA4, Ilaris und den Hausregeln von Harteschale hier im Forum an, dann bin ich mit dieser Geisteshaltung nicht wirklich allein.

Ist das ein Problem? Nicht zwangsläufig. In einem zunehmend umkämpften Marktumfeld ist es jedoch ungünstig, wenn es Kunden gibt, die gerne etwas kaufen würden, jedoch nichts finden, was sie auch tatsächlich kaufen wollen.

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Harteschale
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Leider scheint es wegen Copyright-Gründen nicht möglich, ein DSA 4.5 herauszubringen, sowas wie Pathfinder. Wäre es möglich und würde es gemacht, denke ich gäbe es sehr viel weniger Kritik der DSA4-Spielergeneration.
Auch die neuen RSH kranken ja oft daran, dass aus rechtlichen Gründen einige der sehr gelungen Passagen der starken RSH-Reihe von DSA 4 so nicht übernommen werden können und wenn, dann umgeschrieben werden müssen. Die (in diesem Umfang kaum von Festangestelltenstunden bezahlbare) Arbeit die in einige Abschnitte der grünen Reihe floß, kann so leider nicht repliziert werden mangels Manpower. Was man wie ich finde beim direkten Vergleich leider durchaus merkt.
Harteschales Hausregeln - frei fair funktional! Neu 2023: LIBER CANTIONES DELUXE - hunderte Zauber, unzählige Rituale, one-stop-shop für Magie!

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pimpfl
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Ungelesener Beitrag von pimpfl »

Xerberous hat geschrieben: 20.07.2021 12:44 Sie haben Käufer vergrault, nicht zwangsläufig Spieler - wie viele andere auch spiele ich weiter DSA, nur trage ich kein Geld in den F-Shop.
Also bei mir ist es so, dass sie mich als RSH- (wegen Einstellung TB-Ausgabe) u. Regelbuchkäufer (wegen fehlendem Killer-Feature in DSA5 [nicht weil es an sich schlecht ist]) verloren haben, aber ich kaufe weiter alle ABs (außer Solo) und nette Fluff(oder Teil-Fluff-)bände/-Sachen wie Transmutarium, Breviere, Vademeci, Runensteine/Inrah etc.

Aber die Kernaussage ist wohl schon richtig, spielen tu ich es ja noch immer, nur lass ich weniger Geld dort. Was mich aber in Summe auch nicht stört, denn das hab ich nun in Miniaturen investiert. Ich kann mit der Situation gut umgehen, und ich denke auch der Verlag wird nun wissen, was er in 5.1 oder 6.0 anders machen muss.

PS: Crowdgefunded hab ich noch nie, hat aber mit der Edition nichts zu tun. Werd ich auch in Zukunft nicht.

Benutzer 18385 gelöscht

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Doc Sternau hat geschrieben: 20.07.2021 20:31 Ulisses hat also Spieler / Käufer vergrault? Mag sein, aber das hat auch Fanpro seinerzeit mit der 4er Edition geschafft. Dafür hat Ulisses etwas zustande bekommen, was Fanpro gern gehabt hätte: Sie haben neue Spieler und Käufer gewonnen. Und sie schaffen seit 15 Jahren, was Fanpro keine 10 hinbekommen hat. Sie schreiben schwarze Zahlen - und das mit ihrer Publikationsstrategie. Selbst die so schlimm verrufene 5te Edition hat ihnen offenbar nicht das Genick gebrochen - im Gegensatz zu Fanpro, die 4 Jahre nach DSA4 pleite waren. Und das mit einer durchgängig wesentlich größeren festen Kernmannschaft als Fanpro je hatte - die hatten einen fragmentierten Autorenhaufen, die sich zum Teil gegenseitig nicht ausstehen konnten und zum Teil über Jahre hinweg ganze Regionen blockiert haben, weil sie da irgendwas Großartiges für geplant, aber nie geschrieben haben.
Ist das so? Gab es also mit DSA 4(.1) keine neuen Spieler und Käufer? Also ich alleine kann von neuen Spielern und teilweise auch Käufern in niedriger zweistelliger Zahl berichten, alleine in meinen Gruppen in den ersten drei Jahren DSA 4. Insofern würde ich mich nicht so weit aus den Fenster lehnen, indem Du Dich über (mutmaßliche) Fakten anderer erheiterst und selbst einfach einmal eine solche Behauptung in den Raum wirfst. Hast Du dazu irgendwelche Zahlen? An so etwas bin ich immer interessiert.

Was die schwarzen Zahlen betrifft: Zunächst einmal müsste geklärt werden, inwieweit DSA dafür mitverantwortlich ist und ob es nicht ggfs. als den Luxusprodukten und einiger weniger Sammler liegt. Auch hier haben wir keine konkreten Zahlen, sondern nur Spekulatius. Was wir aber haben, bzw. worüber ich bei meiner Recherche umfassend stolpere ist, dass es nicht wenige Menschen gibt, die diese Unfug der da stellenweise verzapft wird nicht mehr mitgehen und zwar nicht erst seit DSA 5.

Und ganz nebenbei: Falls der wirtschaftliche Erfolg von Ulisses tatsächlich etwas mit DSA und der Publikationsstrategie zu tun haben sollte, hat Dein Beitrag etwas von: Geil, dass ich nun viel tiefer in die Tasche greifen darf, Hauptsache Ulisses schreibt schwarze Zahlen. Mich interessiert Ulisses nicht sonderlich (mich interessiert DSA), dem kontinuierlich kritischem Feedback über mittlerweile einem Jahrzehnt und gerade in jüngster Zeit erneut verstärkt auf verschiedenen Plattformen (und deren Umgang damit) kann ich allerdings auch entnehmen, dass Ulisses DSA nicht unbedingt gut tut.

Bezüglich des Autorenteams liegst Du meiner Auffassung nach auch vollkommen daneben. Ulisses hat gegen 2011 einfach einmal alle DSA Kapazitäten im vorbeigehen entsorgt. Wissen, welches für immer für DSA verloren ist und durch eine fluktuierende Jungredaktion ersetzt und das merkt man den Produkten seitdem auch an. Ullisses kann in meinen Augen froh sein, dass dort jetzt jemand wie die Zoe Adamietz sitzt, für mich ein großer Lichtblick. Selbstverständlich braucht es auch in der Redaktion und bei den Autoren Nachwuchs, nur gerade bei einem System wie DSA mit einem solch detaillierten Hintergrund sollte man den vielleicht Schritt für Schritt aufbauen. Buchrecherche alleine reicht anscheinend nicht, und für die Erkenntnis muss man auch kein großer Denker sein.

Mich wundert das negativ Image, welches sich mir darstellt, von Ulisses zumindest nicht, und dafür braucht es auch keine Dauernörgler in Foren oder anderen Plattformen, dass hat der Verlag schon ganz alleine geschafft, dort wird die Unzufriedenheit ein Stück weit kanalisiert.
Doc Sternau hat geschrieben: 20.07.2021 20:31 Und alle, die hier glauben, dass irgendein Fanprojekt das auf Dauer stemmen könnte: Glaube ich nicht. DSA-Fanprojekte, auch richtig richtig gute, gibt es seit den 80er Jahren - und soweit ich das sehe, sind die einzigen, die sich längerfristig am Leben erhalten alles solche, die Meta-DSA betreiben: Wiki Aventurica, Nandurion, Orkenspalter, DSA-Forum usw.
Warum muss es denn ein Fanprojekt sein? Warum nicht ein anderer Verlag (spontan fällt mir Pegasus ein)? Besser wäre es natürlich Ulisses würde bzgl. ihrer Strategie einlenken, leider werden eher die Niederhöllen zufrieren, denn das Vorgebrachte liegt ja nicht erst sein heute auf dem Tisch und wenn der Verlag etwas gezeigt hat ist es, dass er schlicht kritikresistent ist.
pimpfl hat geschrieben: 21.07.2021 00:59 Also bei mir ist es so, dass sie mich als RSH- (wegen Einstellung TB-Ausgabe) u. Regelbuchkäufer (wegen fehlendem Killer-Feature in DSA5 [nicht weil es an sich schlecht ist]) verloren haben, aber ich kaufe weiter alle ABs (außer Solo) und nette Fluff(oder Teil-Fluff-)bände/-Sachen wie Transmutarium, Breviere, Vademeci, Runensteine/Inrah etc.
Genau so etwas ist auch vollkommen daneben (also nicht Dein Beitrag) und hatte ich ebenfalls schon erwähnt. Erst werden Softcover angekündigt und nun reiht sich SC neben HC (und umgekehrt), da z.B. bereits selbst 2 Jahre alte Regel- Und Quellenpodukte nicht mehr als HC zu bekommen sind (die älteren noch zuhauf) und neue Quellenbände erstmal nur als HC erscheinen. Falls ich mich nunmehr bei den RSHs auf die Softcovers eingestellt hätte (diese werden zukünftig ja bekanntlich nicht mehr aufgelegt), wäre das nicht nur eine Ohrgfeige, sondern ich würde DSA konsequent den Rücken kehren, denn für mich ist das beschiss, klar benannt. Und wieso gibt es keine Softcover mehr für die RSHs? Angeblich liegen Hardcover doch "wie Blei in den Regalen", wenn die Softcover zu haben sind und da sich die RSHs angeblich wesentlich schlechter verkaufen, wäre das doch eine Möglichkeit dem entgegen zu wirken. Die Gründe dafür liegen auf der Hand und ein Blick auf die Thorwal RSH und Sonnenküste mitsamt deren Vermarktung sollte genügen, zumindest sehe ich das so.

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laryllan hat geschrieben: 21.07.2021 08:22
Doc Sternau hat geschrieben: 20.07.2021 20:31 Und alle, die hier glauben, dass irgendein Fanprojekt das auf Dauer stemmen könnte: Glaube ich nicht. DSA-Fanprojekte, auch richtig richtig gute, gibt es seit den 80er Jahren - und soweit ich das sehe, sind die einzigen, die sich längerfristig am Leben erhalten alles solche, die Meta-DSA betreiben: Wiki Aventurica, Nandurion, Orkenspalter, DSA-Forum usw.
Warum muss es denn ein Fanprojekt sein? Warum nicht ein anderer Verlag (spontan fällt mir Pegasus ein)? Besser wäre es natürlich Ulisses würde bzgl. ihrer Strategie einlenken, leider werden eher die Niederhöllen zufrieren, denn das Vorgebrachte liegt ja nicht erst sein heute auf dem Tisch und wenn der Verlag etwas gezeigt hat ist es, dass er schlicht kritikresistent ist.
Pegasus wäre hier auch mein Favorit, wobei ich den Angestellten von Ulisses nichts schlechtes Wünsche.
Pegasus hat mit Shadowrun und Cthulhu zwei sehr gute Rollenspiele in Portfolio und mit dem Crowdfunding zu den Masken des Nyarlathotep haben sie auch gezeigt, dass man CF´s auch anders aufziehen kann.
Außerdem haben Sie jetzt auch eine Kooperation mit dem Uhrwerk Verlag, siehe Splittermond.

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Xerberous
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Ungelesener Beitrag von Xerberous »

Harteschale hat geschrieben: 20.07.2021 23:16 Leider scheint es wegen Copyright-Gründen nicht möglich, ein DSA 4.5 herauszubringen
Hast du da irgendwelche Details? Die "Wege-Reihe" gibt es ja zumindest digital im F-Shop zu kaufen; Ulisses darf also "wie es ist" verkaufen, aber nicht modifizieren?

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Doc Sternau
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Ungelesener Beitrag von Doc Sternau »

laryllan hat geschrieben: 21.07.2021 08:22 Falls ich mich nunmehr bei den RSHs auf die Softcovers eingestellt hätte (diese werden zukünftig ja bekanntlich nicht mehr aufgelegt), wäre das nicht nur eine Ohrgfeige, sondern ich würde DSA konsequent den Rücken kehren, denn für mich ist das beschiss, klar benannt.
Nein, das ist genau das, was dieses Topic hier diskutieren will: Publikationsstrategie. Die Softcover waren von Anfang an ein Angebot Ulisses' an Leute mit kleinerem Geldbeutel. Bei den Regelbänden funktionieren die gut. Bei den Quellenbänden greifen die Käufer aber offensichtlich doch lieber zum Hardcover. Das führt dazu, dass man Softcover, die kaum jemand kauft, auch nicht mehr auflegt. Niemand stellt ein Produkt her, auf dem er sitzen bleibt. Das nennt sich Marktwirtschaft. Mag Scheiße für die Käufer der SCs sein, hat aber nichts damit zu tun, dass Ulisses gemein zu denen sein will. Es ist schlicht wirtschaftliche Realität.
laryllan hat geschrieben: 21.07.2021 08:22 Falls der wirtschaftliche Erfolg von Ulisses tatsächlich etwas mit DSA und der Publikationsstrategie zu tun haben sollte, hat Dein Beitrag etwas von: Geil, dass ich nun viel tiefer in die Tasche greifen darf, Hauptsache Ulisses schreibt schwarze Zahlen.
Nö, über meine Kaufgewohnheiten habe ich überhaupt nichts gesagt. Wenn es um's in die Tasche greifen ginge, müsste ich schon lange aufgehört haben, überhaupt irgendwas von DSA zu kaufen. Ich hab mir seinerzeit das komplette DSA3 gekauft, dann das komplette DSA 4.0 und dann nochmal die Wege-Bände in 4.1 und jetzt kaufe ich mir 5.0. Allerdings bin ich im Laufe der Zeit zu dem Schluss gekommen, dass ich schlicht nicht mehr alles brauche. Transmutarium, Pandemonium usw. who cares. Die meisten Viecher davon sind in irgendeinem der älteren Bände eh schon drin, die Regelteile interessieren mich nicht, da ich keinen Dämonenbeschwörer spiele und wenn ich Werte brauche, kann ich mir die auch selber zusammenschütteln - oder sie stehen, Redundanz-Konzept sei Dank, sowieso in dem Abenteuerband drin, wo sie benutzt werden (ja, diese Doppelungen werden genau deswegen gemacht: Du sollst dir diese Zusatzbände nicht kaufen müssen). Und den ganzen Bohei um die what's it's name again 'Aventurische Meisterschaft'(?) kann ich gar nicht nachvollziehen - wenn ich es nicht brauche, kaufe ich es nicht. Mich darüber aufzuregen, ist doch völlig müßig.
laryllan hat geschrieben: 21.07.2021 08:22 Bezüglich des Autorenteams liegst Du meiner Auffassung nach auch vollkommen daneben. Ulisses hat gegen 2011 einfach einmal alle DSA Kapazitäten im vorbeigehen entsorgt. Wissen, welches für immer für DSA verloren ist und durch eine fluktuierende Jungredaktion ersetzt und das merkt man den Produkten seitdem auch an. Ullisses kann in meinen Augen froh sein, dass dort jetzt jemand wie die Zoe Adamietz sitzt, für mich ein großer Lichtblick. Selbstverständlich braucht es auch in der Redaktion und bei den Autoren Nachwuchs, nur gerade bei einem System wie DSA mit einem solch detaillierten Hintergrund sollte man den vielleicht Schritt für Schritt aufbauen. Buchrecherche alleine reicht anscheinend nicht, und für die Erkenntnis muss man auch kein großer Denker sein.
Ja und Nein. Was und vor allem wie 2011 abgelaufen ist, kann man tatsächlich kritisieren. Dass damit alle Kapazitäten entsorgt wurden, ist Quatsch. Hauptsächlich hat man die direkt persönlich davon Betroffenen damit 'entsorgt' - also die vier bzw. drei damals entlassenen Redakteure. Und man hat einen sehr notwendigen Schritt zur Professionalisierung getan, indem man einen riesigen Zopf abgeschnitten hat, der kaum zu handeln war. Das hätte man sicherlich auch anders machen können, aber hier halte ich es mit dem alten Sprichwort: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende."
Btw. hat ein Großteil der damaligen Autoren auch nach diesem krassen Schritt noch weiter für DSA geschrieben und ein guter Teil davon tut das auch heute noch.

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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Asleifswasserträger hat geschrieben: 21.07.2021 09:04 Pegasus wäre hier auch mein Favorit, wobei ich den Angestellten von Ulisses nichts schlechtes Wünsche.
Mich erinnert die Diskussion hier teilweise an Fußball-Foren, wo Fans davon schwärmen, dass "mit diesem oder jenem Investor alles besser wird". Und die dabei völlig verkennen, dass auch ein neuer Trainer oder ein neuer Präsident oder ein neuer Investor nicht das Rad der Zeit zurückdrehen kann.

Auch ein anderer Verlag hätte genau dieselben Herausforderungen wie der aktuelle Verlag: Produkte herausbringen, die schwarze Zahlen schreiben; einen Textkorpus, der über Jahrzehnte angewachsen ist und offenbar aufgrund von FanPro (nicht) verhandelter Verträge zu großen Strecken nicht nutzbar ist oder "Status ungeklärt" hat; den Spagat zwischen alteingesessenen Fans und neuen Fans zu schaffen, und darüber hinaus die insgesamt vielfältigen Erwartungen der Community zu befriedigen: Die einen wollen mehr Fluff, die anderen wollen bitte gerne Regeln, die anderen wollen bitte mehr Abenteuer, die nächsten wünschen sich mehr weltumwälzenden Metaplot, die anderen wollen bitte auf gar keinen Fall wieder ein Jahr des Feuers oder einen Borbarad, und die nächsten wollen bitte "gute" Crowdfundings, während andere wieder gar keine Crowdfundings wollen... Und insgesamt soll es gute Qualität haben und fehlerfrei sein, aber zu viel darf es dann auch nicht kosten. Und die Autoren müssen gefälligst anständig bezahlt werden. Oder auch nicht, Hauptsache gute Qualität.

Man kann da natürlich jetzt auf einen neuen Verlag alle möglichen Wünsche und Visionen hinein interpretieren, dass die das dann auf jeden Fall besser machen und anders. Das klappt auch super, weil in der Phantasie immer Platz für alles ist.

Die Realität zeigt aber sehr oft, dass da genauso immense Gefahren hinterstecken und Dinge auch scheitern können, oder dass alles einfach genauso oder sehr ähnlich weiterläuft, wie es vorher war. Weil die Probleme, oh Wunder, plötzlich doch nicht an einzelnen Personen hingen, sondern in Wirklichkeit am Ballast, an der DNA des Fußballvereins (oder hier: des Systems und der Welt) und an den Problemen, wie sie nun mal sind. Und da wird jede Entscheidung immer die eine oder andere Gruppe verprellen oder vergrätzen.

Natürlich gibt es bessere und schlechtere Entscheidungen und sicherlich hat Ulisses auch in der Vergangenheit Entscheidungen getroffen, die nicht ideal waren oder sich im Nachhinein als Fehler herausgestellt haben. Und klar, wer aktuell mit bestimmten Entscheidungen unglücklich ist, für den ist "alles andere besser". Aber diese Sicht verkennt eben, dass es offensichtlich Fans gibt, die mit vielen Produkten zufrieden sind und diese Produkte kaufen, weil sie diese Produkte wollen. Und es verkennt auch, dass da in der Redaktion jetzt schon lauter Menschen sitzen, denen man sicherlich dieses oder jenes vorwerfen kann, aber eigentlich fairerweise nicht vorwerfen kann, dass sie nicht Aventurien und DSA lieben und dafür brennen und über Jahre ziemlich viel Erfahrung in redaktioneller DSA-Arbeit gesammelt haben. (Siehe oben: auch aus Fehlern lernen).

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Ungelesener Beitrag von Mikal Isleifson »

Talasha hat geschrieben: 20.07.2021 21:00 Ich dachte die Juristen haben da so einen modularen Ringbuch für ihre Gesetzestexte usw. usf.? Wäre doch auch für DSA machbar, oder?
Ja, das ist genau das, an das ich zuerst gedacht habe. Aber ich bezweifele, dass das genug Leute als 'kaufenswert' erachten, auch wenn Sinn und Funktionalität außer Frage stehen. Ich meine, o.k. Du kaufst ein Modul und bekommst ne lose-Blatt-Sammlung zum selber sortieren. Das geht digital natürlich platzsparender und besser. Aber stimmt, an solche dicken Ringbücher habe ich gedacht.
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Satinavian
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Ja, aber mit dem Standpunkt ist man effektiv bei "Ist doch egal, was sie machen, manchen wird es gefallen, manchen nicht". Da kann man sich auch Diskussionen sparen.

Dennoch gibt es halt im Rollenspielbereich Editionswechel, die gut gelaufen sind und welche, die von der Community geschmäht wurden und ein Reinfall waren. Aber egal wie, solange die Edition aktuell war, hat die Firma sie immer gelobt und genug Fans gab es auch. Wirklch erkennen kann man die Fehler erst im Rückblick, wenn es nicht mehr die aktuelle Edition ist und der Verlag es nicht mehr puscht und niemand mehr Angst um die Fortsetzung der Produktreihe hat und auf dieser Basis Stimmung macht.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass DSA5 nicht gut läuft. Dass 5 Jahre nach Editionswechsel das neue System immer noch nicht klar dominiert. Dass der Marktanteil von DSA als Ganzes schrumpft, auch wenn der Rollenspielsektor wächst. Aber mein persönlicher Eindruck ist auch, dass VtM 5 und SR 6 nicht gut laufen. Es kann nicht jede Edition die beste aller Zeiten sein, alle großen Reihen haben irgendwo unterdurchschnittliche Einträge.

Ich kann mich natürlich täuschen. Dass D&D 4 wirklich so ein Versager war ist auch erst mit dem Erfolg von D&D 5 wirklich akzeptiert/zugegeben worden.

Dass aber Leuten, die eh keine DSA-Veröffentlichungen von Ulisses mehr kaufen der wirtschaftliche Erfolg von Ulisses ziemlich egal ist und sie nicht viel davon haben, dass das System "am Leben" gehalten wird in einer Form, mit der sie nichts anfangen können, wundert kaum. Wenn ich eh nur mit teils Jahrzehnte alten Veröffentlichungen spiele, kann ich das auch mit toten Systemen tun. Eine Veränderung, die vielleicht hilft und einen zurückholt, vielleicht aber auch nicht und es gar schlimmer macht, sieht von der Warte kaum nach einem großen Risiko aus. Die alten Sachen, die man eh schon hat, kann man ja trotzdem weiter benutzen, wenn es nicht läuft.
Natürlich empfinden das Leute, die das aktuelle System kaufen und spielen, ganz anders. Die haben bei einer risikoreichen Neuorientierung tatsächlich sehr viel zu verlieren.

Benutzer 18385 gelöscht

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Doc Sternau hat geschrieben: 21.07.2021 09:42 Und den ganzen Bohei um die what's it's name again 'Aventurische Meisterschaft'(?) kann ich gar nicht nachvollziehen - wenn ich es nicht brauche, kaufe ich es nicht. Mich darüber aufzuregen, ist doch völlig müßig.
Das ist in meinen Augen das klassische Totschlagargument und genau genommen schlicht substanzlos Hierbei wird nämlich gerne vergessen, dass jedes Projekt Kapazitäten abzieht, die für DSA als System woanders wesentlich besser investiert wären. Wann sollen die RSHs denn noch einmal fertig sein? 2040? Oder beschließt Ulisses vielleicht aufgrund ihrer "klaren Strategie" gar, irgendwann gleich ganz darauf zu verzichten und cancelt die RSHs insgesamt, weil es sich ggf. gar nicht mehr lohnt (außer CF natürlich, das passt immer)? Ich halte das aufgrund einiger der bisherigen Entscheidungen durchaus für möglich. Braucht niemand.
Doc Sternau hat geschrieben: 21.07.2021 09:42 Nein, das ist genau das, was dieses Topic hier diskutieren will: Publikationsstrategie. Die Softcover waren von Anfang an ein Angebot Ulisses' an Leute mit kleinerem Geldbeutel. Bei den Regelbänden funktionieren die gut. Bei den Quellenbänden greifen die Käufer aber offensichtlich doch lieber zum Hardcover. Das führt dazu, dass man Softcover, die kaum jemand kauft, auch nicht mehr auflegt. Niemand stellt ein Produkt her, auf dem er sitzen bleibt. Das nennt sich Marktwirtschaft. Mag Scheiße für die Käufer der SCs sein, hat aber nichts damit zu tun, dass Ulisses gemein zu denen sein will. Es ist schlicht wirtschaftliche Realität.
Sagt Ulisses (und Du), dann ist das auch ganz bestimmt so :wink:. Armes Ulisses, hilflos den bösen Gesetzen der Marktwirtschaft ausgeliefert, die bei anderen Verlagen wohl doch etwas anders zu funktionieren scheinen. Wie kommts? BTW: Ulisses hat verkündet, dass (neuere) Quellenbände nicht mehr als HC sondern nur noch als SC neu (also die Zweitauflage) aufgelegt werden, da dann angeblich kein Bedarf mehr für HC existiert. Also was denn nun? Das ist nämlich das Problem, absolut keine Linie in der "Strategie", außer die, welche sich um die (kurzfristige) Bilanz drehen, der Rest scheint den Verlag nicht zu interessieren und genau so fährt man eine Produktlinie in dieser Nische vor die Wand. Denn wie Du selbst geschrieben hast ist es "Scheiße für die Käufer", damit kann es nicht gut für DSA sein, und für Ulisses als Verlag auf lange Sicht gesehen wohl auch eher nicht. Vielleicht ist Ulisses auch deswegen so bemüht, DSA über den Teich zu bringen, da dort wohl eher etwas unkritischer konsumiert wird und die Fanbase nicht so verwoben mit dem Hintergrund ist.

Ganz nebenbei: DSA 5 ist so modular wie eine Brockhaus Enzyklopädie, auch wenn natürlich versucht wird, dem geneigten Käufer etwas anderes zu suggerieren.

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Satinavian hat geschrieben: 21.07.2021 10:20 Ja, aber mit dem Standpunkt ist man effektiv bei "Ist doch egal, was sie machen, manchen wird es gefallen, manchen nicht". Da kann man sich auch Diskussionen sparen.

Dennoch gibt es halt im Rollenspielbereich Editionswechel, die gut gelaufen sind und welche, die von der Community geschmäht wurden und ein Reinfall waren. Aber egal wie, solange die Edition aktuell war, hat die Firma sie immer gelobt und genug Fans gab es auch. Wirklch erkennen kann man die Fehler erst im Rückblick, wenn es nicht mehr die aktuelle Edition ist und der Verlag es nicht mehr puscht und niemand mehr Angst um die Fortsetzung der Produktreihe hat und auf dieser Basis Stimmung macht.
Ich würde ehrlich gesagt sehr gerne über die Schwächen von DSA5 und mögliche Fehler in der Strategie diskutieren, man kommt hier im Forum aber so schlecht dazu, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, Beiträge zu beantworten und einzuordnen, die pauschal alles in Grund und Boden verdammen.

Davon abgesehen finde ich ein "manchen gefällt es, manchen nicht" kein Totschlagargument, sondern eine manchmal wichtige Einordnung, um Leute davon wegzubekommen, dass ihre eigene Wahrnehmung die absolut gesetzte Realität der Welt ist.

Auf der Basis kann man ja dann gerne weiter diskutieren. Und eben auch Schwächen benennen. Nur weil Menschen unterschiedlicher Meinung sind, ist das doch kein Grund, sich die Diskussion komplett zu sparen.

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Ungelesener Beitrag von Xerberous »

Auch wenn sich das Ganze zunehmend zu einem DSA4/DSA5-Vergleich entwickelt, aber das ist ja letztendlich das Fundament der Ganzen Debatte bzgl. der Publikationsstrategie von Ulisses - auf https://rpgnosis.wordpress.com/2014/05/ ... realismus/ findet sich - seinerzeit bezogen auf die Beta - folgender Text, der m. M. nach nichts an Aktualität verloren hat:
Was DSA 4 auszeichnete, war die stets angestrebte, enge Verschränkung von Regeln und Hintergrund. Zweifellos ist diese nicht immer gut umgesetzt worden, aber als durchgehendes Designziel war diese Prämisse lange Zeit erkennbar – bei DSA 5 wird dies, nach meinem momentanen Eindruck, nicht mehr so sein. Die Konsistenz der Spielwelt, die Geschichte Aventuriens, die DSA auszeichnet, wird mit den neuen Regeln, die auf diese Konsistenz wenig Rücksicht nehmen, gebrochen.

Kurz: DSA verabschiedet sich mit der 5. Edition vom Spielwelt-Regel-Realismus bzw. der diffuseren Eigenformulierung „Phantastischer Realismus“. Und ungeachtet dessen, ob DSA 5 am Ende gut spielbar wird oder nicht, DSA wird dadurch ein anderes Spiel. Vielleicht fühlt es sich anfangs für viele noch wie DSA an, weil es viele gleiche Begriffe benutzt, doch der Inhalt dieser Begriffe verschiebt sich aus der Spielwelt wesentlich an den Spieltisch. Damit verliert DSA für mich eines seiner wesentlichen Alleinstellungsmerkmale.
Das unterschreibe ich zu 100 %. Egal ob DSA5 an sich ein gutes oder ein schlechtes System ist, es passt nicht zu "meinem" Aventurien und damit ist ein für mich notwendiges Kriterium für die Nutzung nicht erfüllt. Die Folgen daraus sind halt wie sie sind; "It's a Clusterfuck". DSA5 ist zumindest für mich jenseits jeder Reparaturmöglichkeit, ein DSA 4.5 ist nicht gewollt und wahrscheinlich aus Gründen des von FanPro angerichteten Copyright-Chaos auch gar nicht möglich, andere Systeme wie Ilaris - so elegant sie auch sein mögen - passen für mich ebenfalls nicht wirklich zu meinem Aventurien.

Also werden die in Ehren zerlesenen roten DSA4.1 Bände auf Jahre (Jahrzehnte?) weiter Ihren Dienst verrichten müssen - was kein echtes Problem darstellt. Wenn irgendetwas zunächst dämlich erscheint, aber funktioniert, ist es nicht dämlich.

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Xerberous hat geschrieben: 21.07.2021 11:46 Kurz: DSA verabschiedet sich mit der 5. Edition vom Spielwelt-Regel-Realismus bzw. der diffuseren Eigenformulierung „Phantastischer Realismus“

Das unterschreibe ich zu 100 %. Egal ob DSA5 an sich ein gutes oder ein schlechtes System ist, es passt nicht zu "meinem" Aventurien und damit ist ein für mich notwendiges Kriterium für die Nutzung nicht erfüllt.
Magst du das ausführen?

Der von dir verlinkte Beitrag hat ja soweit ich das sehe nur zwei ausführliche Beispiele dazu. Das ist eine ist eine Vereinfachung der Kampfregeln und der Verzahnung von Kampf und Attribut.

Das zweite sind die Geweihten.

Bei den Kampfregeln bin ich persönlich völlig indifferent. Bei den Geweihten verstehe ich grundsätzlich die Argumentation, wobei die Argumentation, dass hier Welt und Regeln nicht anständig verzahnt werden, nur so halb trifft, denn mit dem Karmakorthäon hat man ja sehr wohl eine weltenlogische Erklärung dafür, warum Geweihte eigenständiger handeln und ihre Kräfte sich verwandelt haben. (Man muss die Erklärung nicht mögen, aber sie ist da und sie ist auch nicht plötzlich vom Himmel gefallen; das Karmakorthäon war ja ein altes Thema).

Im Übrigen ist mein Problem mit den aktuellen Geweihten eher nicht, dass sie zu sehr wie Magier sind, sondern dass sie sogar eher teilweise zu schwach sind, teilweise auch zu unbalanciert. Wobei natürlich bereits der Begriff "unbalanciert" (wie im Übrigen auch der gesamte Text, den du verlinkt hast) eindeutig Probleme aus der Begriffswelt von Gamisten sind. Und da sich in dieser Hinsicht auch meine Spielweise verändert hat, und ich früher viel stärker Gamist war, als ich es heute bin, ist es mir persönlich eigentlich auch egal.

Ich glaube schon, dass Regeln für die Dualität von System/Welt wichtig sind, und dass es Rollenspielsysteme gibt, die mit ihren Regeln eine Welt besonders gut erfassen und andere, wo es nicht hinpasst. Aber ich glaube auch, dass starke Welten vergleichsweise unabhängig von Regeln sind. Ich habe Aventurien mit FATE bespielt, und das Aventurien-Feeling war eindeutig da. Und ich habe Mittelerde mit MERS bespielt, was ganz und gar fürchterliche Regeln für eine Tolkieneske Welt sind, und wir hatten trotzdem Spaß.

Und da empfinde ich insgesamt die Regeländerungen von 4 auf 5 für viel zu marginal, um mein "Aventurien"-Gefühl zu zerstören.

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laryllan hat geschrieben: 21.07.2021 08:22 Ist das so? Gab es also mit DSA 4(.1) keine neuen Spieler und Käufer? Also ich alleine kann von neuen Spielern und teilweise auch Käufern in niedriger zweistelliger Zahl berichten, alleine in meinen Gruppen in den ersten drei Jahren DSA 4.
Ich denke ernsthaft, dass DSA 4 sowas wie der Sündenfall war, auch wenn die glaube, dass die Edition in bester Absicht entstanden ist. Aber das Problem war letztlich, dass man alles mögliche reinbringen wollte, was sich so um die Jahrtausendwende an neuen Regelkonzepten ergeben hat, ohne sich zu überlegen "brauche ich den Kram wirklich, und wenn doch, wie können wir ihn halbwegs geschmeidig einbauen?"
Ich hatte damals zwar meinen Spaß mit der Zahlenknobelei, aber Einsteigerfreundlichkeit sieht anders aus als ein System, bei dem man alleine mehrere Stunden braucht, um einen Charakter zu basteln.

(DSA 5 hat sich dann zwar angeschickt, viele regeltechnische Sachen besser zu machen, aber dafür sehe ich da kein "in bester Absicht" mehr, denn dafür ist einfach viel zu viel Content drin, der redundant und/oder komplett überflüssig ist)
Falls der wirtschaftliche Erfolg von Ulisses tatsächlich etwas mit DSA und der Publikationsstrategie zu tun haben sollte, hat Dein Beitrag etwas von: Geil, dass ich nun viel tiefer in die Tasche greifen darf, Hauptsache Ulisses schreibt schwarze Zahlen.
Das ist tatsächlich der Eindruck - und das sage ich durchaus mit einem gewissen Bedauern - der sich bei mir ebenfalls aufdrängt.
Zuletzt geändert von DnD-Flüchtling am 21.07.2021 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
viewtopic.php?f=5&t=49416 (1984-1999: A1-A85, B1-B25)

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