DSA5 Publikationsstrategie von Ulisses

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 23.05.2022 11:25 Er und andere haben immer wieder "Lore" um bestehende bzw. in der Pipeline befindliche Abenteuer herumgeschrieben, die das ganze dann deutlich besser vernetzt und umfassender geplant erscheinen zu lassen, als es zum Zeitpunkt der ursprüngllichen Abenteueridee der Fall war.
Mittlerweile gibt es ja soviel Hintergrundmaterial, dass das nicht mehr so notwendig sein dürfte, aber vor 30 Jahren sah das noch anders aus.
Andersrum muss man jetzt einen gewaltigen Berg an Material sichten, um alle Angaben zu finden, die zu irgendwas schonmal irgendwo gemacht wurden. Dabei ist an diese Quellen nicht einfach ran zu kommen, wenn vielleicht selbst die Redaktion alte Abenteuer und Spielhilfen nicht mal als Datei hat.
w3ltanschauer hat geschrieben: 23.05.2022 06:04 dass sich jemand auf ein Thema setzte, dazu halt "irgendwas" schrieb und bei allen zukünftigen Entwicklungen zu diesem Thema konsultiert werden wollte (und ansonsten beleidigt war), auch wenn das nirgendwo explizit so geregelt war. Als Ergebnis entstand ein undurchschaubares, informelles Wirrwarr an (häufig nur eingebildeten) "Zuständigkeiten", das sich gegen Einflüsse von außen systematisch abriegelte.
Das meine ich. (Da habe ich mir auch mal einen Rüffel eingefangen, weil irgendwas angeblich nicht passieren durfte, weil es den Spielerbaron der betreffenden Baronie stören würde.)
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Black
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Ungelesener Beitrag von Black »

Nicht mehr als Datei, oder gar als Print vorhanden?
Das kann ich mir aber so gar nicht vorstellen.
Ich selbst, der niemals mit der DSA-Redaktion irgendetwas zu tun hatte und einfach nur „Konsument“, also Spieler und Meister war, habe - bis auf die allererste Auflage des „Abenteuer-Basis-Spiels“ (das mit der beiliegenden „Maske des Meisters“) - wirklich jedes DSA-Printwerk von DSA 1 bis 4.1 inkl. Myranor, Uthuria, Tharun und Riesland (auch wenn letztere teilweise Fan-Produkte waren).

Selbst wenn die Redaktion wider Erwarten nicht mehr alles haben sollte, so gibt es sicher Sammler wie mich, die der Redaktion zumindest eingescannte PDFs zur Verfügung stellen könnten - gegen eine faire Aufwandspauschale natürlich.

Fenia_Winterkalt
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Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

chizuranjida hat geschrieben: 23.05.2022 23:56
Andersrum muss man jetzt einen gewaltigen Berg an Material sichten, um alle Angaben zu finden, die zu irgendwas schonmal irgendwo gemacht wurden. Dabei ist an diese Quellen nicht einfach ran zu kommen, wenn vielleicht selbst die Redaktion alte Abenteuer und Spielhilfen nicht mal als Datei hat.
Quizfrage: Welches riesige Fanprojekt erledigt die Suche nach Quellen für die Redaktion und braucht mal mehr Liebe, besonders im Mai? Wird aber von Ulisses weder verlinkt, erwähnt noch sonst wie gefördert?

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Frostgeneral
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Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »

Fenia_Winterkalt hat geschrieben: 24.05.2022 09:00 Welches riesige Fanprojekt erledigt die Suche nach Quellen für die Redaktion und braucht mal mehr Liebe, besonders im Mai? Wird aber von Ulisses weder verlinkt, erwähnt noch sonst wie gefördert?
Hater und Trolle werden nicht gefördert :lol:

Carus
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Ungelesener Beitrag von Carus »

Fenia_Winterkalt hat geschrieben: 24.05.2022 09:00 Quizfrage: Welches riesige Fanprojekt erledigt die Suche nach Quellen für die Redaktion und braucht mal mehr Liebe, besonders im Mai? Wird aber von Ulisses weder verlinkt, erwähnt noch sonst wie gefördert?
Welche Fanprojekte werden denn von Ulisses verlinkt und gefördert? Da müssten sie ja möglichst alle und alles erwähnen, damit niemand aussen vor bleibt? Also schreiben sie einfach, dass es viele Fanseiten gibt, ohne jemanden hervorzuheben. Finde ich nachvollziehbar.
Aber wenn das Wiki besondere Förderung möchte, dann vielleicht vor dem nächsten Aprilscherz nochmals darüber nachdenken..

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Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Orkenspalterforum und Tarnelornforum waren letztes Jahr noch auf der Ulisses Homepage im Footer verlinkt
Dateianhänge
footer-ulisses2021.PNG

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Frostgeneral
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Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »

Ich hatte eh vor einen längeren Brief an die Redaktion zu verfassen.
Nehme ich mal mit auf in meine Sammlung und stelle eine "Verständnisfrage".
Das sind eh die besten Fragen

Carus
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Ungelesener Beitrag von Carus »

Jetzt ist da offensichtlich überhaupt keine Fanseite verlinkt. Es gibt dutzende Fanseiten- und Initiativen, wenn, dann müsste man schon alles verlinken, ansonsten würde es so wirken, als bevorzuge der offizielle Verlag einzelne Seiten.

Übrigens hat Ulisses auch schon per Facebook auf Wiki-Love-Aktionen hingewiesen.

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Fenia_Winterkalt
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Ungelesener Beitrag von Fenia_Winterkalt »

Ulisses hat auch mit dem DSA Community Day (von mir organisiert mit verschiedenen Fanprojekten veranstaltet auf unserem Discord) auf Twitter den eigenen Discord Server beworben. Ich bin mir absolut sicher das ein Hinweis auf sowas wie Wikilove wohl eher die Entscheidung einer Person war die nicht mehr bei dem Verlag arbeitet, als wirklich Firmenpolitik oder Publikationsstrategie (um mal langsam wieder zum Topic zu kommen).

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Ungelesener Beitrag von w3ltanschauer »

chizuranjida hat geschrieben: 23.05.2022 23:56 Dabei ist an diese Quellen nicht einfach ran zu kommen, wenn vielleicht selbst die Redaktion alte Abenteuer und Spielhilfen nicht mal als Datei hat.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass für jede bisherige Publikation mindestens ein Belegexemplar in Waldems im Archiv liegt. Das Problem ist ja eher, den ganzen Kram zu sichten und die Publikationsgeschichte hinter bestimmten Elementen zu rekonstruieren. Dabei hilft einem auch das Wiki-Aventurica nur sehr bedingt.

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Ungelesener Beitrag von Aureus Güldenklang »

Die Wiki Aventurica wird von Ulisses auch häufiger bei Facebook als Quelle genannt, bspw. hier:
https://www.facebook.com/Ulisses.Spiele ... 000134032/
https://www.facebook.com/Ulisses.Spiele ... 463099187/
https://www.facebook.com/DasSchwarzeAug ... 576399063/

Damit wird die WA da häufiger genannt, als fast alle anderen Fanprojekte ;-)

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Lafayette
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

w3ltanschauer hat geschrieben: 24.05.2022 10:53 Das Problem ist ja eher, den ganzen Kram zu sichten und die Publikationsgeschichte hinter bestimmten Elementen zu rekonstruieren.
Was heißt denn Problem? Das sollte nunmal einfach der Job sein.
Man hat sich aber für den Weg des geringsten Widerstands entschieden und publiziert nun so, dass Hinweise auf Altes nicht mehr nötig ist, würde ja nur "Neuspieler verwirren"
Siehe zB hier https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=5&t ... llenspuren
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Aryador
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Ungelesener Beitrag von Aryador »

Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 11:10 Was heißt denn Problem? Das sollte nunmal einfach der Job sein.
Man hat sich aber für den Weg des geringsten Widerstands entschieden und publiziert nun so, dass Hinweise auf Altes nicht mehr nötig ist, würde ja nur "Neuspieler verwirren"
Siehe zB hier https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=5&t ... llenspuren
Aus einem einzelnen Abenteuer und dessen möglichen Schwächen zu folgern, dass "man" nun bewusst so publiziert, halte ich für eine etwas wacklige Beweisführung.

Wenn man eine Aufstellung machen würde, an welchen Stellen in jüngeren Abenteuern jeweils frühere NSC, Details, etc. aufgenommen wurden und wo eventuell welche bewusst weggelassen oder vergessen wurden, dann vermute ich sehr stark, dass die Liste der ersten Details deutlich länger ist.

Jetzt ist das Dilemma zwischen "sehr viel Hintergrund über 40 Jahre" und "auch Spieler, die nicht seit 40 Jahren dabei sind, sollen ein Abenteuer verstehen können" ja nun einmal existent. Das muss man irgendwie auflösen. Vor diesem Dilemma steht übrigens jeder Journalist tagtäglich, der kann bei der Meldung "G7-Außenminister beschließen XY" entscheiden, dass er eigentlich alle sieben Außenminister namentlich nennen muss und eigentlich auch noch ausführen müsste, was die Außenminister 2021, 2019 und 2015 besprochen haben, damit man als Leser die ganzen Hintergründe versteht - oder er entscheidet sich, Teile davon wegzulassen, weil sie für das Verständnis von XY gar nicht so wirklich notwendig sind. Und am Ende steht dann immer eine Entscheidung, die natürlich anfechtbar ist, sowohl in die eine oder andere Richtung.

Und vor einer ähnlichen Entscheidung stehen Autoren und Redaktion von DSA5-Abenteuern auch. Der Kanon, der da in 40 Jahren zusammengekommen ist, ist in manchen Bereichen immens. Und Abenteuer sind nun auch mal kein Lexikon-Eintrag. Die Aufgabe eines Abenteuers ist es, den Leuten am Tisch ein spielbares Szenario zu präsentieren. Dazu gehört auch, dass man zum Beispiel die Zahl der verfügbaren NSC, Antagonisten, etc. beschneidet. Wenn ich also ein Abenteuer an Ort XY publiziere, und dort ist ein Konflikt, und ich habe zwei Parteien, dann kann ich natürlich sagen: "Ja, aber was ist denn mit dem örtlichen Phex-Tempel / der Kerzenzieher-Gilde / dem aufstrebenden Granden Alrik... etc., die waren doch in früheren Abenteuern als aktive Personen mit Agenda gesetzt, die müssten da doch sich auch einmischen?"

Aber für jeden, der diese früheren Abenteuer nicht kennt, ist das am Ende nur ein Aufblähen an Akteuren, das macht das vorliegende Abenteuer meist nicht besser. Es befriedigt die interne Lore, aber es macht das Abenteuer nicht besser. Sieht man auch an anderen Stellen, bei Computerspielen wo jemand noch eine Idee für ein "cooles Feature" hatte, oder bei einem mehrteiligen Roman, wo der Autor sich denkt, "hey, in Band 4 könnte man noch diese interessante Figur einführen". Meistens macht das die entsprechenden Titel schlechter.

Und, seien wir ehrlich, hinzu kommt noch, dass es in der DSA-Publikationshistorie teilweise auch Plots und Personen gab, bei denen man auch der Meinung sein kann: Das war eigentlich eher Käse. Was sollte da jetzt der Fixstern für Autoren sein? Eine Figur, die schlecht in den Plot passt und die irgend jemand mal aus irgendwelchen Gründen erfunden hatte hatte, ins Abenteuer zu pressen, nur damit die Konsistenz der Welt bestehen bleibt? Klar, das kann man so machen, dafür gibt es Argumente, aber der Preis, den wir dafür alle zahlen, sind dann möglicherweise schlechtere Abenteuer.

Ehrlich gesagt würde ich auch sagen, da gibt es überhaupt keine ideale Antwort, das wird alles immer im Einzelfall entschieden werden, und es wird dabei immer auch zu Entscheidungen kommen, die dem einen oder anderen jeweils nicht passen. Das ist dann einfach Segen und Fluch dieser unglaublichen Publikationshistorie, die DSA hat, gepaart mit dem Anspruch des Metaplots, der mit einschließt, dass eine einmal an einem Ort gesetzte Figur von da an für immer in den Kanon der Welt gesetzt ist und ein einmal gesetztes lokales Volksmärchen eigentlich immer das prägende Volksmärchen der Region sein sollte. Das ist total cool, wenn es funktioniert, ich freue mich da auch wie Bolle, wenn solche Details aufgegriffen werden. Aber es wird mit jedem einzelnen Jahr, das vergeht, immer mehr auch zur Last für kommende Autoren und Publikationen, wenn man es als Vorwurf, als bewusste Ignoranz oder als fahrlässige Schludrigkeit interpretiert, wenn solche Dinge nicht aufgegriffen werden.

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Der löbliche Pilger
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Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Fenia_Winterkalt hat geschrieben: 24.05.2022 10:18 Orkenspalterforum und Tarnelornforum waren letztes Jahr noch auf der Ulisses Homepage im Footer verlinkt
...und daher wird häufig der Vorwurf gegenüber dem Orkenspalter erhoben, es handle sich um das Verlagsforum und dort seien nur Fanboys unterwegs. ;)

Ich gehe da schon eher mit @Carus und denke, man sollte entweder alle verlinken (schwer möglich) oder niemanden "offiziell" präferieren. Nuntiovolo, Nandurion, etc., die Liste ist ja beinahe endlos und beschränkt sich nicht auf Foren.
Perfekt wäre natürlich eine Unterseite, auf der diese Fanprojekte verlinkt sind.

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WeZwanzig
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Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

Aryador hat geschrieben: 24.05.2022 12:11 Aus einem einzelnen Abenteuer und dessen möglichen Schwächen zu folgern, dass "man" nun bewusst so publiziert, halte ich für eine etwas wacklige Beweisführung.
Das ist nicht nur ein einzelnes Abenteuer, das zieht sich eigentlich durch alle DSA5-Publikationen, wie ich schon seit langem kritisiere: https://dsaforum.de/viewtopic.php?p=1765326
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Lafayette
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

Aryador hat geschrieben: 24.05.2022 12:11 Aus einem einzelnen Abenteuer und dessen möglichen Schwächen zu folgern, dass "man" nun bewusst so publiziert, halte ich für eine etwas wacklige Beweisführung.
Wie gut, dass ich das 1. nicht mache und 2. im von mir verlinkten Thread der Autor zitiert wird, dass das mit Absicht, aus dem von mir genannten Grund geschehen ist.
Aryador hat geschrieben: 24.05.2022 12:11 Und vor einer ähnlichen Entscheidung stehen Autoren und Redaktion von DSA5-Abenteuern auch. Der Kanon, der da in 40 Jahren zusammengekommen ist, ist in manchen Bereichen immens. Und Abenteuer sind nun auch mal kein Lexikon-Eintrag. Die Aufgabe eines Abenteuers ist es, den Leuten am Tisch ein spielbares Szenario zu präsentieren. Dazu gehört auch, dass man zum Beispiel die Zahl der verfügbaren NSC, Antagonisten, etc. beschneidet. Wenn ich also ein Abenteuer an Ort XY publiziere, und dort ist ein Konflikt, und ich habe zwei Parteien, dann kann ich natürlich sagen: "Ja, aber was ist denn mit dem örtlichen Phex-Tempel / der Kerzenzieher-Gilde / dem aufstrebenden Granden Alrik... etc., die waren doch in früheren Abenteuern als aktive Personen mit Agenda gesetzt, die müssten da doch sich auch einmischen?"
Ja, die müssen sich einmischen? Das ist doch das schöne am lebendigen Aventurien.
Wenn der Plot des Autors dann in dieser Stadt nicht funktioniert, muss entweder die Stadt oder der Plot geändert werden, ich sehe das Problem nicht?
Oft liest man in den Kritiken von Abenteuern, dass sich gefragt wird, was eigentlich Organisation XY dazu sagt - zB die Stadtwache oÄ.

Und bevor ein möglicher Platzmangel und en Publikationen vorgeschoben wird:
Dieser ist durch eigene Restriktionen und ein zT überbordendes Layout, sowie Dopplungen selbst verursacht.
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Frostgeneral
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Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »

Der löbliche Pilger hat geschrieben: 24.05.2022 12:33 nur Fanboys unterwegs.
Ich bin auch ein Fanboy, und ich bin hier.
Ich bin aber ein Fan von DSA.
Ich bin nicht wegen Ulisses hier - sondern wegen dem Spiel.

Wieso sollte sich hier jemand anmelden, der KEIN Fan ist?

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Ungelesener Beitrag von w3ltanschauer »

Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 12:42 Ja, die müssen sich einmischen?
Nope. Abenteuer sind Spielmodule, keine Aventurien-Simulationen und auch keine Live-Geschichtsschreibung. Sie sollen Material bieten, das für den Einsatz am Tisch sinnvoll ist und Spaß macht, und nicht mit Zeug ablenken, das eigentlich mit nichts was zu tun hat, aber berücksichtigt werden "muss", weil es halt irgendwie "da ist". Das Setting ist fürs Abenteuer da, nicht umgekehrt. Der Rest ist SL-Entscheid.

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Lafayette
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Ungelesener Beitrag von Lafayette »

Frostgeneral hat geschrieben: 24.05.2022 12:56
Der löbliche Pilger hat geschrieben: 24.05.2022 12:33 nur Fanboys unterwegs.
Ich bin auch ein Fanboy, und ich bin hier.
Ich bin aber ein Fan von DSA.
Ich bin nicht wegen Ulisses hier - sondern wegen dem Spiel.

Wieso sollte sich hier jemand anmelden, der KEIN Fan ist?
Wurde hier schon diskutiert.
https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=182 ... foren+drei
w3ltanschauer hat geschrieben: 24.05.2022 12:58
Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 12:42 Ja, die müssen sich einmischen?
Nope. Abenteuer sind Spielmodule, keine Aventurien-Simulationen und auch keine Live-Geschichtsschreibung. Sie sollen Material bieten, das für den Einsatz am Tisch sinnvoll ist und Spaß macht, und nicht mit Zeug ablenken, das eigentlich mit nichts was zu tun hat, aber berücksichtigt werden "muss", weil es halt irgendwie "da ist". Das Setting ist fürs Abenteuer da, nicht umgekehrt. Der Rest ist SL-Entscheid.
Da möchte ich widersprechen, denn der Anspruch Aventuriens selbst, und damit der von Ulisses, ist es, dass Aventurien eine "Lebendige Geschichte" bietet - die Abenteuer haben hinten sogar eine Wertung in Punkten, inwieweit sie diese beeinflussen.
Auch ein kategorisches "der Rest ist SL-Entscheid" finde ich falsch, ist aber ne andere Diskussion.

Außerdem finde ich nicht, dass das Berücksichtigen von Akteuren im einer Stadt "eigentlich nichts damit zu tun hat" - dann hat eben der Plot umgeschrieben oder verlegt werden, wenn er im ersten Draft so nicht an Ort X funktioniert.
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Ungelesener Beitrag von w3ltanschauer »

Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 13:03 Da möchte ich widersprechen, denn der Anspruch Aventuriens selbst, und damit der von Ulisses, ist es, dass Aventurien eine "Lebendige Geschichte" bietet
Das ist ein Feature von DSA, nicht das Ziel und der Zweck in der ganzen Veranstaltung. Tatsächlich geworben wurde und wird hauptsächlich mit dem Versprechen, Held*innen zu spielen, die spannende und spaßige Abenteuer erleben.
Dass die "lebendige Geschichte" der Hauptzweck von DSA sei, das ist eine extreme Minderheitenmeinung, die aber in Foren sehr verbreitet ist, weil dort halt viele Lorefans unterwegs sind.
Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 13:03die Abenteuer haben hinten sogar eine Wertung in Punkten, inwieweit sie diese beeinflussen.
Und ermöglichen es so, zusammen mit dem Garadan-System, dass die Autor*innen auch vernünftig hinter sich aufräumen können, damit nicht andere später über ihr Spielzeug stolpern. Der Gedanke dahinter war also gerade, die Prominenz der "lebendigen Geschichte" einzudämmen, nicht, sie auszubauen.

Ansonsten lies doch bitte noch einmal gründlich das exzellente Posting von @Aryador. Er hat da den Finger nämlich auf den Springpunkt gelegt: Ein Abenteuer soll den Fokus möglichst eng stellen, nicht möglichst weit. Wer "alles" berücksichtigen möchte, der sollte zum Leiten einen Setting-Band zur Hand nehmen und kein Abenteuer.

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Lafayette
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w3ltanschauer hat geschrieben: 24.05.2022 13:53 Das ist ein Feature von DSA, nicht das Ziel und der Zweck in der ganzen Veranstaltung. Tatsächlich geworben wurde und wird hauptsächlich mit dem Versprechen, Helden zu spielen, die spannende und spaßige Abenteuer erleben.
Dass die "lebendige Geschichte" der Hauptzweck von DSA sei, das ist eine extreme Minderheitenmeinung, die aber in Foren sehr verbreitet ist, weil dort halt viele Lorefans unterwegs sind.
Ich schreibe doch nicht, dass DAS ZIEL oder der Hauptzweck ist? :???:
Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 13:53 denn der Anspruch Aventuriens selbst, und damit der von Ulisses, ist es, dass Aventurien eine "Lebendige Geschichte" bietet
w3ltanschauer hat geschrieben:Und ermöglichen es so, zusammen mit dem Garadan-System, dass die Autoren auch vernünftig hinter sich aufräumen können, damit nicht andere später über ihr Spielzeug stolpern. Der Gedanke dahinter war also gerade, die Prominenz der "lebendigen Geschichte" einzudämmen, nicht, sie auszubauen.
Also ich wage zu bezweifeln, dass das der Grund für diese Einführung ist.
Stattdessen bietet sie einen Überblick für Spieler, inwieweit das Abenteuer den "Metaplot" den es gerade nicht gibt berührt oder verändert - aber doch nicht als Hinweis, ob das Abenteuer losgelöst von bisherigen Satzungen zu spielen ist.
w3ltanschauer hat geschrieben:Wer "alles" berücksichtigen möchte, der sollte zum Leiten einen Setting-Band zur Hand nehmen und kein Abenteuer
Ich muss den Setting-Band auch nicht zur Hand nehmen, wenn der Autor seine Arbeit erledigt und dies im Vorfeld tut.
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Aryador hat geschrieben: 24.05.2022 12:11
Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 11:10 Was heißt denn Problem? Das sollte nunmal einfach der Job sein.
Man hat sich aber für den Weg des geringsten Widerstands entschieden und publiziert nun so, dass Hinweise auf Altes nicht mehr nötig ist, würde ja nur "Neuspieler verwirren"
Siehe zB hier https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=5&t ... llenspuren
Aus einem einzelnen Abenteuer und dessen möglichen Schwächen zu folgern, dass "man" nun bewusst so publiziert, halte ich für eine etwas wacklige Beweisführung.
Ähm... hieß es nicht in irgendeinem Post eines Redaktionsmitglieds im Orkenspalter ganz explizit, dass man absichtlich die dauernden Querverweise auf alte Abenteuer raushalten wollte; und zwar in der Tat mit der von Lafayette zitierten Begründung? Ich zitiere hier nochmal wörtlich: "Abenteuer sollen generell von Neueinsteigern spiel- und spielleitbar sein, ohne dass sie das Gefühl erhalten, in den letzten 35 Jahren etwas verpasst zu haben, das sie nicht mehr aufholen können."

(Was ich sogar nachvollziehen kann, siehe hier - https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=182 ... 7#p1918067. Aber das ist eben mehr als nur eine "wackelige Beweisführung", sondern tatsächlich ein Fakt.)
viewtopic.php?f=5&t=49416 (1984-1999: A1-A85, B1-B25)

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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 24.05.2022 14:12 Ähm... hieß es nicht in irgendeinem Post eines Redaktionsmitglieds im Orkenspalter ganz explizit, dass man absichtlich die dauernden Querverweise auf alte Abenteuer raushalten wollte; und zwar in der Tat mit der von Lafayette zitierten Begründung? Ich zitiere hier nochmal wörtlich: "Abenteuer sollen generell von Neueinsteigern spiel- und spielleitbar sein, ohne dass sie das Gefühl erhalten, in den letzten 35 Jahren etwas verpasst zu haben, das sie nicht mehr aufholen können."
Der Autor hat gesagt, dass es eine schwierige Frage ist, wie viele Verweise man auf ältere Abenteuer macht, ohne das sich neuere SpielerInnen gleich erschlagen fühlen. Da sich dieses Abenteuer eher an EinsteigerInnen richtete, hat man auch einige Verweise nicht platziert. Und er hat auch gesagt, dass er die Anregungen aus dem Orkenspalter gerne aufnimmt und sich nächstes mal überlegt, z.B. einen Extra-Kasten mit Verweisen einzubauen. Aber klar, hier macht man daraus "Die Redax ignoriert das ganze bisherige Aventurien!!"

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Aryador
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DnD-Flüchtling hat geschrieben: 24.05.2022 14:12 Ähm... hieß es nicht in irgendeinem Post eines Redaktionsmitglieds im Orkenspalter ganz explizit, dass man absichtlich die dauernden Querverweise auf alte Abenteuer raushalten wollte; und zwar in der Tat mit der von Lafayette zitierten Begründung? Ich zitiere hier nochmal wörtlich: "Abenteuer sollen generell von Neueinsteigern spiel- und spielleitbar sein, ohne dass sie das Gefühl erhalten, in den letzten 35 Jahren etwas verpasst zu haben, das sie nicht mehr aufholen können."
Dann zitieren wir den Beitrag doch nochmal komplett:
https://www.orkenspalter.de/index.php?t ... post934739
Die Setzung aus dem Aventurischen Jahrbuch 1037 BF zu den Hafizim war mir durchaus beim Schreiben des Abenteuers bekannt, und in der Planung hatte ich auch vorgesehen, sie auftreten zu lassen. Insgesamt sollte "Krallenspuren" ursprünglich mehr auf die Ereignisse zu Zeiten der Skorpionskriege und die Geschehnisse während der Borbaradkrise eingehen. Wie ihr jedoch richtig erkannt habt, hätte das dem Grundgedanken der 5. Edition von DSA widersprochen. Abenteuer sollen generell von Neueinsteigern spiel- und spielleitbar sein, ohne dass sie das Gefühl erhalten, in den letzten 35 Jahren etwas verpasst zu haben, das sie nicht mehr aufholen können. Vor allem angesichts des Anspruchs, das Gefühl eines Lebendingen Aventuriens für Veteranen und Nostalgiker zu pflegen, führt das zu einer Gratwanderung, welche die Ansprüche der einen oder der anderen Seite nicht immer ganz erfüllen kann.

Innerhalb der Redaktion haben wir eine ganze Weile diskutiert, wie viele der früheren Setzungen wir aufgreifen möchten. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, die Hafizim einzubeziehen, weil das eine Menge zusätzlicher Erklärungen erfordert und das Abenteuer in eine ganz andere Richtung gelenkt hätte. Auch Referenzen auf die Taten der Sieben Gezeichneten sind aus diesem Grund kaum mehr im Abenteuer zu finden.

Zusammenfassend: Ich kann deinen Einwand und deinen Ärger gut nachvollziehen, Waldemar. Das Abenteuer wurde in Hinblick auf die Bedürfnisse von Einsteigern erstellt, so wie es zum Konzept von DSA5 passt, und dazu war eine Erwähnung der Hafizim weder notwendig noch zielführend. Für dich als erfahrenen und langjähriger Rollenspieler sollte es aber kein Problem sein, die Hafizim in deiner Spielrunde einfach einzubauen. Letzten Endes stellt so ein Abenteuer keine unumstößliche Tatsache dar, und jeder einzelne von uns gestaltet sein persönliches Aventurien.

Trotzdem bin ich über jede Kritik, jeden Verbesserungsvorschlag und jede Meinung dankbar.
Wie ich auch geschrieben habe:

Es ist ein Dilemma, es gibt vermutlich keine einfache Lösung, die sich jedes Mal komplett anwenden lässt. Daraus den folgenden Satz zu machen:
Lafayette hat geschrieben: 24.05.2022 11:10 Man hat sich aber für den Weg des geringsten Widerstands entschieden und publiziert nun so, dass Hinweise auf Altes nicht mehr nötig ist, würde ja nur "Neuspieler verwirren"
... ist entweder Trollerei oder falsch verstandene Verfälschung. Weder lese ich aus der Antwort des Autors einen "Weg des geringsten Widerstands" raus (man diskutiert das Thema ausführlich, ist sich der Gratwanderung gegenüber Veteranen bewusst und stellt sich auch der Kritik durch Fans), noch wird so publiziert "dass Hinweise auf Altes nicht mehr nötig" sind. So wie der Satz von Lafayette da steht, wie ich ihn verstehe und wie man ihn meiner Ansicht nach verstehen muss, ist er absolut gesetzt. Das entspricht aber nicht der Realität. An bestimmten Stellen werden Verweise auf bestimmte Dinge gekappt. Kann man diskutieren. Kann man eine schlechte Entscheidung finden. Aber ein "man [...] publiziert nun so" stimmt einfach nicht.
Zuletzt geändert von Aryador am 24.05.2022 16:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Wolfio
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Mandragast von Festum hat geschrieben: 24.05.2022 14:56 Abenteuer sollen generell von Neueinsteigern spiel- und spielleitbar sein, ohne dass sie das Gefühl erhalten, in den letzten 35 Jahren etwas verpasst zu haben, das sie nicht mehr aufholen können.
Dieser Satz ist noch vor "Wir verteilen die Regeln auf alle Bände" die wohl mit schlechteste Designentscheidung von DSA5. Natürlich soll das System für Neulinge offen sein, aber DSA lebt eben explizit VON und WEGEN dieser Welt mit tiefer, weitreichender Geschichte. Für Heldenwerke kann man diesen Ansatz sicherlich durchziehen, aber bei größeren Abenteuern ist diese Aussage halt SO ein Ballast für einen lebendigen Metaplot....
Mandragast von Festum hat geschrieben: 24.05.2022 14:56 Vor allem angesichts des Anspruchs, das Gefühl eines Lebendingen Aventuriens für Veteranen und Nostalgiker zu pflegen, führt das zu einer Gratwanderung, welche die Ansprüche der einen oder der anderen Seite nicht immer ganz erfüllen kann.
Naja... ein "Ihr braucht eigentlich keinerlei Vorwissen" sorgt halt für eine tote Vergangenheit und damit sehr... unlebendige Gegenwart. Natürlich lassen sich ABs schreiben, die trotzdem funktionieren, aber mal mit den Worten meines Fachleiters Geschichte: "Wie sollen ihre Schüler denn bitte die Gegenwart verstehen, wenn sie nichts über die Vergangenheit wissen?

Angepasst: Ich kann mir schlicht nur sehr schwer vorstellen, wie man ein Aventurien beschreibt, ohne auf Dinge wie Jahr des Feuers, Borbarad oder Orkensturm einzugehen. Respektive Thronfolgekrieg im Horasreich, etc.
Mandragast von Festum hat geschrieben: 24.05.2022 14:56 Das Abenteuer wurde in Hinblick auf die Bedürfnisse von Einsteigern erstellt, so wie es zum Konzept von DSA5 passt
Das Hauptbedürfnis von Einsteigern ist aber nicht ein möglich freier Einstieg, sondern ein Grund, diesen Einstieg machen zu wollen.
Mandragast von Festum hat geschrieben: 24.05.2022 14:56 Letzten Endes stellt so ein Abenteuer keine unumstößliche Tatsache dar, und jeder einzelne von uns gestaltet sein persönliches Aventurien.
"Machs halt selbst" in Reinform. Auf Facebook wird dieser Satz in einigen Gruppen mittlerweile als Spam geführt, Sorry. Wenn ich als Neuling nur mal in die Welt reinschnuppern will, reicht mir ein Kurzabenteuer/Heldenwerk oder Szenario. Abenteuer sollen einen tiefen Einblick und eine spannende Handlung liefern. Alles dem "Wir werben um Neulinge" unterzuordnen, halte ich (und vermutlich einige andere) schlicht für ein dem System DSA komplett entgegenlaufenden Ansatz.
Zuletzt geändert von Wolfio am 24.05.2022 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Wolfio hat geschrieben: 24.05.2022 15:18 mal mit den Worten meines Fachleiters Geschichte:
Dein Fachleiter hat Dir hoffentlich auch vermittelt, dass die absolut wichtigste didaktische Tätigkeit die zielgruppengerechte Reduktion ist. Bei Abenteuern ist es nicht anders.

Und zum Thema "mach es selbst": Das ist kein "Spam", das ist etwas, das gerade erfahrene Spielleiter*innen einfach können sollten.

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w3ltanschauer hat geschrieben: 24.05.2022 15:57 Dein Fachleiter hat Dir hoffentlich auch vermittelt, dass die absolut wichtigste didaktische Tätigkeit die zielgruppengerechte Reduktion ist. Bei Abenteuern ist es nicht anders.
Reduktion ohne Verfälschung.
Zudem nimmt der Grad der Reduktion mit zunehmender Klassenstufe auch merkbar ab. Und zumindest ich würde ungern wie ein 5-Klässler behandelt werden...
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Wolfio hat geschrieben: 24.05.2022 16:08Reduktion ohne Verfälschung.
Im Klassenzimmer? Ja, auf jeden Fall. Ich bin ja selber Lehrer und würde meinen Schüler*innen mit Sicherheit keine bewussten Falschheiten auftischen.

Aber eine "Verfälschung" kann es nur dort geben, wo es auch eine Wahrheit gibt. Und die gibt es in Bezug auf Aventurien eben nicht, ganz einfach, weil Aventurien außerhalb der Köpfe der Spieler*innen überhaupt nicht existiert. Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass deine Sorge ist, dass sich andere Leute Aventurien anders vorstellen könnten als du.

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w3ltanschauer hat geschrieben: 24.05.2022 16:19 Aber eine "Verfälschung" kann es nur dort geben, wo es auch eine Wahrheit gibt. Und die gibt es in Bezug auf Aventurien eben nicht, ganz einfach, weil Aventurien außerhalb der Köpfe der Spieler überhaupt nicht existiert. Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass deine Sorge ist, dass sich andere Leute Aventurien anders vorstellen könnten als du
Aber es gibt eine richtige ™ Version von Aventurien, das ist der Kanon, das ist der kleinste gemeinsame Nenner für alle Gruppen.
Was man dann am Tisch daraus macht ist was anderes, aber wenn wir hier im Forum diskutieren, dann muss man normalerweise mit dem offiziellen Aventurien arbeiten, nicht mit der Home Brew-Version.
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w3ltanschauer hat geschrieben: 24.05.2022 16:19 Aber eine "Verfälschung" kann es nur dort geben, wo es auch eine Wahrheit gibt. Und die gibt es in Bezug auf Aventurien eben nicht, ganz einfach, weil Aventurien außerhalb der Köpfe der Spieler*innen überhaupt nicht existiert.
Keiner hier denkt, dass Aventurien eine exstierende Welt ist, die realitätsgetreu beschrieben werden soll. Es geht aber hier um kanonische Konsistenz und das vermeiden von Plotlöchern. Und das ist etwas, dass mir und vielen anderen wichtig ist, den die meisten spielen DSA nunmal wegen Aventurien und der beschriebenen Welt. Wenn man für eine bereits ausgearbeitete Welt schreibt, dann sollte man diese Welt auch konsequent weiterführen und nicht einfach Altes ignorieren. Sonst kann man nämlich auch einfach für lore-freie System oder einfach Systemunabhängig schreiben. Wenn man sich als Autor aber entscheidet etwas in Aventurien spielen zu lassen, dann doch wohl nicht, weil man das bestehende Aventurien ignorieren will.

Plotlöcher zu marginaliseren mit den Worten "Aventurien gibt es ja gar nicht" bedeutet im Extrem auch: Man kann sich jegliche Beschreibung dieser oder einer anderen fiktiven Welt sparen, weil das ja so wie so keinen Mehrwert hat.
“Protection and power are overrated. I think you are very wise to choose happiness and love.”
― Uncle Iroh

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