DSA3 Der Wolf von Winhall

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
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Eremit
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Der Wolf von Winhall

Ungelesener Beitrag von Eremit »

Die eben noch so tosende und jauchzenden Menge verharrte in kollektiver, morbider Stille. Selbst die Kinder verhielten sich ruhig und gebannt, die Augen weit geöffnet auf das Geschehen an dem Galgen am Ende des Platzes. Zwei erbärmlich aussehende, zitternde und mit groben Handgriffen entblößte Gestalten ließen ängstlich ihre Blicke über die zahlreichen Anwesenden schweifen. Aus der Entfernung vermag man nicht einmal zu erkennen ob es sich um Männer oder Frauen handelte. Ihre gebeugte Haltung, ihre ausgemergelten Körper und die verhärmten Gesichter ließen auf ein Leben in Armut und im steten Kampf um den nächsten Kanten Brot oder das pure Überleben in der Gosse Havenas schließen.

Der eilig herbeigerufene Henker, dem drei Gardisten der Hafenwache einen Weg durch die Menge bahnten, muss von einem üppigen Mahl aufgestanden sein, denn Soßenflecken auf seinem Hemd und Essensreste in seinem verklebten, roten Bart schufen nicht dem erwarteten Respekt, der der Übergabe von zwei armen Seelen in Borons Hände beiwohnen sollte. Eine von Blut fleckige Kapuze aus grobem Leder verdeckte zwar den Großteil seines Antlitzes, aber dennoch konnte man seine Ungeduld und Missgunst gegenüber seinem eiligen Dienstantritt deutlich wahrnehmen. Hinter ihm schritt ein Stadtbeamter, der nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, an jedem Ort lieber wäre als nun hier seinen Dienst zu tun.

Passend zu diesem tristen Schauspiel zeigte der Himmel sich grau und es war kalt an diesem 28 ten Travia und es schien, als würde Firuns kalte Hand Boron und Hesinde ihre Tage im Götterlauf streitig machen wollen.

Noch eben, so schien es, stands Du, Fabella, mit nur wenigen Anderen ihrem Tagwerk nachgehenden Bürgern Havenas auf dem kleinen Platz am Hafen und hast versucht ein paar viel zu heiße, gebackene und gezuckerte Schmalznüsse zu verzehren, was eher zu verbrannten Fingern führte als zu der gehofften Wärme in Deinem Bauch. Dazu hast Du Dich auf den Rand des kleinen, wohl Efferd darstellenden Brunnes gesetzt. Zuerst hat es Dich nicht gekümmert, dass sich der Platz füllte, Du wolltest Dich nicht stören lassen, war es doch die erste Mahlzeit dieses Tages, obwohl es bald Abend sein mochte. Verfluchtes Geld, verfluchte Kälte, wenn es kalt ist, bleibt kaum einer stehen und sieht bei Deinem kleinen Programm zu, geschweige denn lässt einen Kreuzer springen, wenn man Kunststücke aufführt. Selbst die Kinder, die ihre Eltern normalerweise zum Bleiben überreden, zogen sich nur die kleinen Mäntel enger und eilten weiter. "Den Winter in Havena verbringen", klang mal gut von der Idee, aber dass eine Schaustellererlaubnis bei der Stadt von Nöten war und der Anschaffung im klaren Wiederspruch zu den Einnahmen bei schlechtem Wetter stand, war nicht abzusehen. Leere Taschen, leerer Magen, ständig ein Auge auf die Straßenecken, ob nicht ein Büttel daherkommt und motiviert genug war, deine Papiere zu kontrollieren ... "Das hast Du nun von der Idee", straften Dich Deine eigenen Gedanken. Du warst kaum fertig mit dem Essen, da war der Platz auch schon voll.

Etwas weiter in der Menge entfernt entdeckst Du Haldan und Tanit. Die beiden Krieger waren wie Du Anfang des Monds auf dem Weg nach Havena und Gorkus Prem, der Stoffhändler, auf dessen Karren Du mit fahren durftest, hatte mit den beiden vereinbart, dass man zur Sicherheit eine Reisegruppe gründen würde und an leiblichem Wohl möge es dann allen auf der Weg in die Hafenstadt am Meer der sieben Winde nicht mangeln. Es war wirklich eine entspannte Reise. Gorkus wollte, so glaubst Du, einfach nicht alleine reisen, erzählte oft von seiner Familie, die in Wehrheim auf ihn wartete, seinen beiden Söhnen, auf die er so stolz war und seiner schönen Elladora. Gleichzeitig aber auch von seinen Reisen und man hörte raus, dass er seit Jahren nicht in Wehrheim war. Keiner fragte nach.

Inzwischen waren die Offiziellen auf dem Podest angekommen und der Beamte sagte ein paar Worte über Diebstahl und welche Folgen dieser für alle hatte und das man hungernden Kindern das Brot wegnehmen würde und die Großzügigkeit des Fürsten … , immer dasselbe. Keiner von denen hatte sicherlich einmal echten Hunger gehabt.

Es ging schnell. Wie immer. Ein scharfes, schnalzendes Geräusch, wenn das Seil sich spannte, ein entleerter Darm, einige der Zuschauer erbrachen sich, die meisten jubelten, um nicht allzu sehr aufzufallen.

Die Menge war schon dabei sich zu verteilen, als der Beamte dann plötzlich lauter ansetzte, sodass doch viele stehen blieben und sich noch einmal umdrehten. "Hört ihr Leute, es werden immer noch Reisende gesucht, die in den letzten Wochen aus Winhall oder die Reichsstraße entlang über Honnigen nach Havena gekommen sind, und zwar zwischen dem ersten und zehnten des Travias Mondes. Das Fürstenhaus zahlt immer noch eine Belohnung für Aussagen, die zur Ergreifung des gesuchten Mörders am Borongeweihten der Stadt Winhall führen, wenn es denn, so Efferd will, ein solcher gewesen ist". Meldet Euch entweder im Hafenbüro oder in der Redaktion der Havena Fanfare"

Schnell rechnest Du nach und kommst zu dem Ergebnis, dass Ihr die Stadt am 10 Travia erreicht habt. Unzählige Gesichter in den Gasthäusern auf dem Weg hier her und nur ein junger Bursche, den Du Dir genauer angesehen hast. Dein Magen knurrte fordernd.
Zuletzt geändert von Eremit am 10.08.2020 10:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Cherrie
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Der Wolf von Winhall (DSA3)

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Ob sie nun ´richtig´ oder ´falsch´ angezogen war, liegt immer im Auge des Betrachters. Vermutlich viel zu dünn und leicht für das hiesige Klima, aber für die Blicke der Männer wahrscheinlich genau passend. Auch wenn sie ihr Tanzkleid vor ein paar Stunden bereits ausgezogen, sorgsam bei ihrem Gepäck verstaut und gegen eine enganliegende, schwarze Hose, eine brombeerfarbende Bluse mit weiten Ärmeln und geschnürter Brust sowie einen langen Umhang getauscht hat, ist ihr kühl. Die leichten Stiefel gehen halbhoch, nur knapp über die Knöchel, das lange, schwarze und seidig-glänzende Haar trägt sie wie fast immer offen, es fällt weit über den Rücken und endet erst eine knappe Handbreit über dem kleinen, festen Po. Viel von ihrer schlanken Figur ist im Moment allerdings nicht zu sehen, hat sie die Arme doch eng vor dem Körper geschlossen und versucht selbst im Sitzen sich irgendwie noch kleiner zu machen, als biete sie dem unwirschen Wetter so weniger Angriffsmöglichkeiten.

Es war eine doofe Idee, den Winter im Norden verbringen zu wollen, schilt sie sich selbst gerade. ´Im Norden´, ja, Havena zählt für sie bereits als Norden. Auch wenn sie selbst wohl aus dem Mittelreich stammt, so genau kann ihr das niemand mehr sagen, da ihre echten Eltern unbekannt waren und ihre Zieheltern verstorben, hat sie doch die meiste Zeit ihres Lebens im Süden des Landes verbracht. Die Jahre mit dem Gauklerzug waren großartige Jahre gewesen, sie hat viel gesehen und ist weit gereist, ist zu dem geworden, wie sie heute ist. Dann gab es dieses Schlüsselerlebnis in Kunchom, der reiche Händler, die sie und ein paar Bekannte beauftragte, seine alte Jugendliebe zu finden. Es wurde ein richtiges Abenteuer und seitdem hatte sie Blut geleckt. Einen Wassergeist haben sie getroffen und sogar einen echten Drachen. Einen großen Drachen. Einen richtig großen Drachen. Und irgendwie war ihr Leben danach nicht mehr das selbe. Mit der Belohnung des Adligen ausgerüstet, reichlich Geld in der Tasche und einem Maraskan-Pony namens ´Puschel´ - der natürlich von ihr selbst vergeben wurde, aber optisch sehr gut zu dem Tier passt - zog es sie dann alleine hinaus in die Welt. Sie verließ ihre Gauklerfreunde und war überzeugt, hinter dem Horizont würden noch ganz andere Dinge auf sie warten. Fantastische Dinge. Neue Freunde. Geheimnisse.
Und Furz-Kälte!, beendet sie den Gedanken über ihre Vergangenheit und ist wieder im Hier und Jetzt.
Das es noch nicht einmal wirklich kalt war, spielte dabei gar keine Rolle. Sie ist jetzt schon halb am Erfrieren. Gefühlt zumindest. Und falsch gekleidet.

Mit Neugierde nimmt sie wahr, wie der Platz sich füllt, wo sie gerade ihr Essen zu sich nehmen will. Ablenkung tut ihr gut, denn die gezuckerten Schmalznüsse sind irgendwie verbrannt und schmecken nicht so, wie sie sollten. Immerhin sind sie warm. Manchmal zu warm, aber allemal besser als kalt. Kalt ist hier schon genug.

Fabella kennt Hinrichtungen. Sie hat einige davon gesehen, sich aber nie weiter mit den Vorfällen beschäftigt. Sie gehörten halt einfach zum Leben dazu. Irgendwer hat ein schlimmes Verbrechen begangen und sich dabei erwischen lassen.
Vielleicht ist ihr Interesse auch irgendwie ´beruflicher´ Natur. Sie selbst lebt von Publikum und eine gute Vorstellung verdient immer ihren Respekt. Und bei Hinrichtungen kommen einfach in Windeseile ganz viele Menschen zusammen. Zuschauer. Gaffer. Klar, es ist gratis und am Ende kommt kein kleiner Junge mit einem Klingelbeutel durch die Reihen, trotzdem: Hinrichtungen faszinieren die Menschen und irgendwie verdient dies Respekt. Ob sie von ihnen irgendetwas lernen kann? Etwas übernehmen, in die eigenen Tanzvorführungen? Bei der einen Sache geht es um den Tod, bei ihren Tänzen eher um die Freude am Leben. Grundverschieden. Und doch, vielleicht lässt sich irgendetwas Positives hier ableiten und später bei ihr umsetzen.
Sie hat eh gerade die Zeit um über dies nachzudenken, sonst bleibt ihr gerade nicht viel außer zuschauen und sich eine heiße, schmalzige Nuss nach der nächsten in den Mund zu schieben.

Dann ist es vorbei. Kurz, schmerzhaft und brutal. Das Desinteresse der Obrigkeit fällt ihr auf. Gut, vermutlich machen sie das zu oft und überführter Verbrecher ist überführter Verbrecher. Einer muss es ja tun. Vielleicht ist es besser, sie machen es mit Langeweile als mit Vergnügen.
Auch wenn einige in der Menge gejohlt und geschrieen haben, fühlt sie selbst nun doch eine gewisse Leere.
Es sind Verbrecher gewesen, versucht sie sich selbst einzureden und sich damit zu beruhigen, aber irgendwie mag das nicht ganz gelingen. Sie sahen zu ärmlich, so verzweifelt aus, so abgemagert. Es muss ihnen schon lange Zeit schlecht gegangen sein. Oder waren sie nur so lange im Kerker gewesen? Nein, irgendwie sagt ihr das Gefühl, die beiden wurden auf halbwegs frischer Tat ertappt. Und echte Schwerverbrecher sehen doch anders aus. Oder?

Erneut wird Fabella aus ihren Gedanken gerissen. Der Herold der Stadt verkündet noch etwas. Und was er da sagt, trifft nun einmal genau auf sie zu.
Waren da drüben nicht Haldan und Tanit? Ihre MItreisenden? Die letzten Tage hat sie die beiden Krieger nicht mehr gesehen gehabt, dachte es hätte sich in der großen Stadt verlaufen, was sicherlich auch der Fall war, aber nun, wie der Zufall es wollte, sind sie alle drei hier.

Mit einer erstaunlichen Leichtigkeit in der Bewegung springt sie vom Brunnenrand und geht durch die sich auflösende Menge zu den beiden hinüber.
Selbst bei der Kälte und ihrer nicht wirklich guten Laune ob aller Umstände hier, ist ´Gehen´ eigentlich das falsche Wort. Es ist irgendwie eher ein tänzeln, leichtfüßig und auf seine eigene Art unbeschwert. Sie nimmt auch nie den direkten Weg, sondern weicht jedem aus, der vor ihr steht oder ihren Laufweg zu kreuzen droht. Vermutlich könnte man sie in ein Labyrinth voller gespannter Schnüre und Seile stecken und sie würde lächelnd auf der anderen Seite ankommen, ohne etwas zu berühren. Und das alles völlig unterbewusst, sie tut es nicht einmal mit Absicht oder gar um aufzufallen. Sie ist einfach so.

"Hey", ruft sie den beiden ehemaligen Mitreisenden entgegen, als sie sie fast erreicht hat. Ihre Stimme ist weich und melodisch.
"Wie geht es Euch? Sagt, habt Ihr das auch eben gehört? Sie suchen Reisende und ich glaube, wir waren zu dem Zeitpunkt dort, wo sie suchen."
Vielleicht können wir uns damit etwas verdienen?, fügt sie nicht mehr an, aber denkt es. Ihr Geldvorrat war dabei sich aufzubrauchen und bei den hier herrschenden Temperaturen war es schwer, leichtbekleidet und mit ein paar Schleiern wedelnd die Glut und das Feuer der Leidenschaft beim Publikum zu erwecken, was dann die Silberstücke purzeln ließ. Ihre Vorführungen passten weit besser in warme Gefilde. Oder wenigstens geschlossene Räume.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Den Strick für Diebstahl? Wahrscheinlich hatten sie gute Gründe, so hart durchzugreifen. Dennoch schüttelte Tanit leicht tadelnd mit dem Kopf angesichts des Aufzugs des Henkers. Ihr eigenes Erscheinungsbild ist dagegen tadellos, wie man es von einer Angehörigen des Niederen Adels erwarten würde - ohne allerdings besonders prunkvoll zu sein.

Dem Schauspiel folgte sie schweigend. Ein hässlicher, aber notwendiger Part. Kein Grund zum Jubeln, dass diese armen Schweine keinen anderen Weg als das Verbrechen gesehen hatten.

"Möge Praios uns allen Gerechtigkeit schenken. Und Boron ihre Seelen bei sich aufnehmen." meinte sie halb zu sich, halb zu Haldan. Ihr Tonfall ist ernst, es sind keine locker dahingesagten Worte.

Als Fabella die zwei anspricht, schaut sie auf. Sie hat die schöne Gestalt der Gauklerin in der Menge vorher nicht bemerkt. Sie war also auch noch in der Stadt.

"Die Zwölfe zum Gruße." antwortet sie förmlich, mit leicht hochgezogener Augenbraue. So begrüßt zu werden fand offensichtlich nicht ihr Wohlgefallen. "Wenn es um Geweihtenmord geht, ist es unsere Pflicht zu helfen wo wir nur können. Ich kann mich zwar an keine Auffälligkeiten erinnern, aber manchmal helfen schon kleine Informationen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Kommt Ihr auch mit, Haldan?

Wie ist es Euch ergangen, Fabella?"
fügt sie in einem freundlicheren Tonfall an.
Zuletzt geändert von Madalena am 10.08.2020 12:11, insgesamt 3-mal geändert.
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Cherrie
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Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Euch?
Noch immer kommt Fabella nicht damit klar, von anderen in der Sie-Form angesprochen zu werden und muss wirklich kurz überlegen, wen die Kriegerin meint. Sie war doch die ganze Zeit alleine? Schließlich fällt der Kreuzer aber auch bei ihr, heute sogar um einiges schneller als beim ersten Mal, wo Tanit dies tat, immerhin sind sie ja mehrere Tage zusammen gereist.

"Es gibt Luft nach oben", versucht sie das Beste aus der aktuellen Situation herauszuholen und lächelt die großgewachsene Frau an.
"Es könnte einfach etwas wärmer sein, findet Ihr nicht?
Und irgendwie scheint das Wetter den Leuten hier auch auf den Magen zu schlagen, sie sind oft so verschlossen und schauen nicht fröhlich. Ein paar Tage ohne Wolken und mit viel Sonne, das wäre doch was?"
Alleine bei der Vorstellung fangen ihre Augen schon an zu leuchten wie die eines Kindes am Tsatag.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Bei der Erwähnung des Wetters zog Tanit sich den warmen Mantel etwas enger um die Schultern, den sie gestern erworben hatte. Es war tatsächlich kühl. Die Gauklerin mit ihrer unbeschwerten Art ließ den kalten Tag und den unschönen Anlass, warum die Menschen sich hier versammelt hatten etwas in den Hintergrund treten. Sie sollte den Ernst des Lebens verstehen und etwas ordentliches aus ihrem Leben machen, ärgerte sich die Kriegerin nicht zuletzt etwas über sich selbst, dass sie ihr die Formlosigkeit so hatte durchgehen lassen.

"Sowohl die Sonne des Götterfürsten" - den sie sehr in Ehren hielt, wie die anderen bereits in den Tagen zuvor mitbekommen hatten - "als auch der Frost des Herren Firun gehören zum Leben. Der Winter steht uns noch bevor, und die Menschen tun gut daran, mit Ernsthaftigkeit ihrem Tagewerk nachzugehen." verkündete sie mahnend. Wahrscheinlich schlug den Menschen auch der Hunger aufs Gemüt, Fabella wohl auch. Vielleicht würde man später einen Happen zu Essen für sie bekommen, im Traviamond war etwas Barmherzigkeit mit denen, die weniger haben durchaus angemessen. Aber erst die Pflicht. "Weiß jemand den Weg zu den Schreibstuben der Havena-Fanfare?" fragte sie die beiden anderen.
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gnorlin
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Ungelesener Beitrag von gnorlin »

Schweigend beobachtet Haldan den Henker bei der Arbeit. Ohne die weiteren Hintergründe über Täter und Tat zu kennen, beibt nur zu hoffen, dass der Herr Praios in seiner Weisheit dem Richter bei der Urteilsfindung beigestanden hat. Während einige Zuschauer sich vor Ekel abwenden oder gar erbrechen als sich Darm und Blase der Gehenkten entleeren, bleibt er ganz ruhig. Da hat er aus den Schlachtfeldern Aventuriens schon schlimmeres gesehen. Als die letzte Spur der Lebens aus ihnen weicht, schickt er noch ein kurzes, gemurmeltes Stoßgebet an den Herrn Boron, sich der armen Seelen anzunehmen.

Als Fabella Tanit und ihn anspricht, wendet er seinen Blick vom Galgen auf die Gauklerin. "Den Zwölfen zum Gruße, Fabella!" Und dann ergänzt er an beide gewandt fort "Nun, ich kann ich auch nicht an etwas verdächtiges erinnern. Aber, wer weiß, vielleicht haben wir ja etwas gesehen, was für die Findung des oder der Täter wichtig ist, nur, dass wir nicht wissen, dass das was wir gesehen haben, wichtig ist. Also, kurz gesagt: Ja, ich komme mit zu der Schreibstube der Havena-Fanfare, auch wenn ich den Weg nicht kenne." Kaum hat er ausgesprochen, dass er den Weg nicht kennt, spricht er schon einen (oder falls notwendig, auch mehrere) Umstehende an, und lässt sich den Weg beschreiben.

Auf das Wetter angesprochen, zuckt er kurz mit den Schultern und stimmt der Aussage von Tanit nickend zu "Es ist Ende Travia und der Winter steht vor der Tür. Glaubt mir, bei uns in Weiden wird es sicherlich zu dieser Jahreszeit noch etwas kälter sein."

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Cherrie
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Ungelesener Beitrag von Cherrie »

"Trotzdem mag ich die Sonne lieber", strahlt sie Tanit an, sich keinerlei Schuld bewusst, weder in ihrer Ansprache noch der Aussage, die Wärme zu mögen.
"Hey, ich kenne den Weg", zupft sie Haldan dann am Ärmel, als dieser anfängt die Umstehenden danach zu fragen.
"Ich bin dahin in der Hoffnung, dass sie vielleicht etwas über mich schreiben können, wo ich auftrete und wann die Vorstellungen sind. Komisch, dass sie nicht wirklich interessiert waren.
Naja, sie kennen mich halt nicht."
Auch das scheint sie den Leuten nicht übel zu nehmen.

"Dort müssen wir lang", deutet sie in die richtige Richtung. "Es ist nicht weit. Wollen wir direkt los?"

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Eremit
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Ungelesener Beitrag von Eremit »

Der Weg zum Redaktionsgebäude der Havena Fanfare führt Euch in den Stadtteil Orkendorf, oder vom Hiesigen öfter auch nur „Der Ork“ genannt, nicht selten mit Abscheu und Tadel in der Betonung, und je nach Pegel ausgeschmückt mit diversen Anekdoten unterschiedlichster Darstellungen von Gewalt, kriminellen Banden und Armut – vom Zuhörer gewollt, oder auch nicht.

Als ihr den Bereich der Neustadt verlasst, in dem sich in Reih und Glied die ordentlichen Bürgerhäuser aneinanderreihen, ist es tatsächlich ein bisschen wie der Übergang in eine andere Welt. Ihr habt in den knapp drei Wochenläufen eurer Anwesenheit schon das ein oder andere über die eng mit Efferds Willen und sehr von Katastrophen gebeutelten Geschichte der Hafenstadt erfahren. Vor ungefähr 300 Jahren erschütterte ein gewaltiges Seebeben die Grundfesten der Stadt. Die Flutwellen die infolge dieser Erschütterung über Havenas Dächern zusammenbrachen waren so gewaltig, dass sie einen Großteil der Stadt für immer auf den Meeresboden verbannten. So entstand die dem Hafen vorgelagerte, vollständig überflutete Unterstadt, um die sich zahlreiche Legenden und Mythen ranken. Ehemals einer der weit im Landinneren erbauten Stadtteile, ist Orkendorf nun nahe dem Hafen gelegen und in seinem Zustand seit den damaligen Tagen der Zerstörung nur notdürftig wieder in Stand gesetzt worden und bietet somit ein erbärmliches Erscheinungsbild. Seit Jahrhunderten scheint niemand eine Hand zum Erhalt dieser „Bauwerke“ gerührt zu haben. Wie betrunkene Matrosen stehen sie schief aneinander gelehnt, Balken stützen quer über die Gasse hinweg einen Giebel am anderen ab. Überall liegen herabgefallene Trümmer umher, eingestürzte Wände werden durch Verschläge aus alten Schiffsplanken ersetzt. An diesen Bretterbuden wanken bunte Schilder, die das Haus als Schenke oder Bordell zu erkennen geben.

Aufdringliche Bettler versuchen ständig ein paar Kreuzer zu erhaschen, mit denen Sie sofort in die nächste Kneipe wanken, um sie zu versaufen. Die Menschen sind in Lumpen gekleidet und sehen allesamt arm und ausgemergelten aus, den Blick gesenkt und voller Hoffnungslosigkeit. Hier ist ein fortgeworfener, verschimmeleter Brotkanten eine Kostbarkeit um den sich Hunde, Katzen und von Schmutz starrenden Kindern raufen. Am hellen Tag huschen freche Ratten über den Boden und niemand macht sich die Mühe, Ihnen mit dem Knüppel zu Leibe zu rücken.

Nicht selten müsst ihr auf eurem Weg einen Schritt zur Seite machen, um nicht eine Schüssel dreckigen Wassers auf den Kopf zu bekommen und werdet ihr von Spritzern getroffen, so hofft ihr inständig, dass es doch nur Wasser sei. Überall hört ihr schmerzerfülltes Stöhnen, krankes Husten und völlig offen liegen durch Fieber geschwächte und von Pockennarben übersäte Personen auf der dreckigen Straße, nur eben von einer löchrigen Decke bedeckt, umringt von ihren eigenen Ausscheidungen. Der Geruch im Ork ist brutal und kein Tuch vor dem Gesicht mag Abhilfe schaffen.

Lichtscheues Gesindel, jene die davon leben, anderen Leuten den Geldbeutel abzunehmen, oder bedeutend Wertvolleres, hat Orkendorf zu seinem Viertel ernannt. Kaum ein Büttel oder Gardist verirrt sich nach Sonnenuntergang in diese Gassen. Ihr fühlt euch ständig von dutzenden Augen beobachtet und jeder hier scheint offen oder verdeckt eine Klinge zu tragen, deren Erscheinungsbild von häufigem Gebrauch erzählt.

Nach einer Weile erreicht ihr einen Bereich, ziemlich im Zentrum des Stadtteils, der um einen kleinen Platz gelegen ist. Hier finden sich einige wenige halbwegs gepflegte Bürgerhäuser, Handwerkerstätten und auch ein Händler bietet die Dinge des täglichen Gebrauchs an. Und eben hier findet ihr auch das Redaktionsgebäude der Havena Fanfare. Das Bauwerk ist ein leicht schiefes, aber doch noch recht stabil und ordentlich aussehendes Fachwerkgebäude, dass die gesamte östliche Seite des Platzes einnimmt. Über den Fenstern sind spitz zulaufende, rußgeschwärzte Flächen zu erkennen, die davon zeugen, dass das Gebäude in den letzten Jahren zumindest teilweise in Brand gestanden hat. Anscheinend ist es aber wieder fachmännisch in Stand gesetzt worden. Ein zweiflügeliges, hölzernes Tor mit einer eingelassenen Durchgangstür scheint der Eingang zu sein, diese sind allerdings geschlossen. Ein paar Schritt vor dem Tor steht frei eine ca. 2 Schritt hohe und 5 Schritt breite Anzeigetafel, um die sich etwa ein Dutzend Leute, augenscheinlich aus dem hiesigen Stadtteil, drängen. Auf dem hölzernen Gestell sind zahlreiche Zettel angeheftet.

Nur eine Person sticht wirklich ins Auge, die ebenfalls die Zettel auf der Anzeigetafel begutachtet. Sie mag so gar nicht in das Bild der sonstigen Bevölkerung passen. Sie ist etwas weniger als 2 Schritt hoch, hat rotblondes, langes Haar und ebenso einen Bart - beides sehr gepflegt, und trägt einen Mantel nach Thorwahlerart. Im Kontrast dazu, mag man doch ein Trinkhorn und gewaltige Streitäxte erwarten, stützt sich der Mann auf einen knorrigen Stab und arkan anmutende Symbole zieren das Leder seiner Gewandung. Er fällt euch auch deshalb auf, da ihr auf dem Weg hierher gedanklich eure Begegnungen auf der Reise nach Havena durchgegangen seid. In Otterntal einer kleinen Ortschaft entlang der Reichsstraße, mit einem Gasthaus, in dem ihr genächtigt habt, saß eben diese Person in dem weitläufigen Schankraum an einem der Ecktische und studierte konzentriert einige Papiere, während er sein Abendmahl einnahm. Er schien auch auf dem Weg nach Havena zu sein. Damals ist es nicht zu einem Gespräch gekommen, aber euch fällt bei seinem Anblick ein, das Gorkus einen Witz über einen gepflegt aussehenden Thorwaler machte.

@Starkad
Du blickst noch einmal auf den Zettel, den du vor einigen Tagen von einer Anschlagtafel nahe Deiner Unterkunft genommen hast. Zeugen werden gesucht. Anscheinend ist der Borongeweihte von Winhall ermordet worden und nun sucht man, wohl recht verzweifelt, Reisende, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Stadt gekommen sind. Ziemliches Stochern im Dunkeln denkst du dir, aber es passt zu deiner Ankunft. Was letztendlich Deine Aufmerksamkeit verstärkt und deine Füße hierher gelenkt hat, ist ein Gespräch mit Lillo gestern Nacht, der Küchenhilfe, in dem Gasthaus, in dem du ein kleines Zimmer gemietet hast. Du kamst spät und mit recht leerem Magen zurück und ihr seid Euch vor der Hintertür begegnet. Sie kam von einem kleinen Stelldichein mit einem der Stadtbüttel und war einfach noch nicht müde – nein eher gesprächig mit vielen Dingen, die du nicht wirklich wissen wolltest - aber sie war sehr nett und versorgte Euch mit einigen Leckereien aus der Küche, zu der sie zum Glück einen Schlüssel hatte. Sie plapperte und plapperte und dabei erzählte sie dir auch einiges über den angeblichen Mordfall. Das Seltsame sei, dass man gar keine Leiche gefunden hat, nur sehr viel Blut im Tempel und das zerrissene Ornat des Geweihten. So hat man auf einen Kampf und das Ableben geschlossen. Wohl ein Überfall.





Texte teilweise aus der Regionalbeschreibung „Das Fürstentum Albernia“, Das Schwarze Auge - Schmidt Spiele 1991 entnommen/abgeändert. Alle Rechte sind den jeweiligen Eigentümern vorbehalten.

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Madalena
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Tanit verzog angewidert das Gesicht. "Ein elendiger Fleck. Immer wieder entlaufen Leibeigene ihren Herren, um ein besseres Leben in der Stadt zu suchen. Und das ist es, was sie finden. Es ist besser, an seinem von den Göttern vorgesehenen Platz zu bleiben." Sie schüttelt mit dem Kopf. "Obwohl natürlich auch - ob in der Stadt oder auf dem Land - die Herrschaft in der Verantwortung ist, gegen so ein Elend anzugehen." Ein Teil, den manche etwas mehr beherzigen könnten, wie man sieht.

Sie tat schlecht und recht ihr bestes, um von dem Schmutz verschont zu bleiben, so gut es ging. Und durch ihr Auftreten, einen strengen Blick und notfalls scharfe Worte das Gelumpe auf Abstand zu halten. "Ist dies wirklich der Weg zur Havena-Fanfare?" fragt sie ungläubig. Aber da sehen sie tatsächlich das Gebäude dann auch. Den Magier erkannte sie aus dem Gasthaus wieder. Ein Bedauernswerter. Aber klar als Angehöriger seines Standes erkennbar, auf dass der Argwohn der Menschen geweckt werde. Wie die guten Gesetze es verlangen, und wie es Rechtschaffenheit zeigt.

Die Anzeigetafel fällt ihr auf, aber sie steuert gezielt das Tor an, um kräftig zu klopfen.
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gnorlin
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Haldan blickt Fabella an, als diese an seinem Ärmel zupft und offenbart, dass sie den Weg zur Schreibstube der Havena-Fanfare kennt und nickt ihr zustimmend zu. “Dann lasst uns aufbrechen.“.
Als sie der Weg immer weiter ins Orkendorf hinein führt, umfasst er mit der rechten Hand den Griff seines Schwert, richtet sich gerade auf und setzt eine ernste Mine auf, ganz so, als wolle er mögliche Störenfriede mit seinem Blick und Auftreten schon einmal präventiv einschüchtern.
Die Bemerkungen von Tanit quittiert er mit einem beiläufigen Nicken und entgegnet ihr “Das ist der Preis der Freiheit, den manche zahlen, um Herr über ihr eigenes Leben zu sein. Was diese dabei immer übersehen, ist, dass die Zwölfe oftmals andere Pläne haben“
Den Magier nimmt er eher nebenbei r. Wahrscheinlich ist er auch hier, um seine Aussage zu tätigen. Und so folgt er Tanit zu Tür der Schreibstube, immer darauf bedacht, dass Faballa zwischen Tanit und ihm ist, quasi als Absicherung nach hinten. Sicher ist sicher in dieser üblen Gegend.

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Natürlich bemerkst Du die doch auffallende Gruppe, die an dir vorbei marschiert Starkad.

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Nicolo Bosvani
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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

Als Starkad wieder von dem Zettel aufschaut, fällt sein Blick auch jene Menschen und die Erkenntnis schleicht sich in seine Gedanken. Ohne zu zögern packt er den Zettel wieder ein und marschiert in direkter Thorwalerart in Richtung der Gruppe. "Hej! Wir haben uns doch schon mal gesehen. Ihr seid doch sicher auch wegen des Toten in Winhall hier. Ist euch etwas aufgefallen?"

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Tanit hört die Stimme, und kann aus den Augenwinkeln auch erkennen dass jemand näher kommt. Sie beschließt, ihn zu ignorieren. Die gewählte Form der Anrede lässt darauf schließen, dass er nur Fabella meint.
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Cherrie
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Der Weg zur Havena Fanfare gleicht ein ums andere mal eher einem Hindernisparcour denn einer normalen Straße durch die Stadt, aber es ist nun einmal der einzige Weg zu dem Gebäude der Schreiberlinge. Die Leute und ihr Schicksal scheinen Fabella auch wirklich zu berühren, oft schaut sie mitleidig auf die armen Kreaturen die hier ihr Dasein fristen müssen, manchmal greift sie auch in ihren Geldbeutel und gibt ein paar Münzen in eine Schale oder drückt es der entsprechenden Person selbst in die Hand. Es wird deutlich, dass die Geldkatze nicht mehr prall gefüllt ist, ihre Hand muss schon ziemlich tief nach unten fassen um die Kreuzer hervorzuziehen. Aber die Menschen hier brauchen es vermutlich dringender als sie und so gibt sie, was sie kann.
Ansonsten bleibt sie unbehelligt, was aber auch eher an den beiden Kriegern liegen kann, die sich den Respekt durch ihr Auftreten und die Waffen verschaffen. Niemand scheint Lust zu verspüren, auf der falschen Seite eines Zweihänders zu stehen. Allerdings ist sie auch vor einigen Tagen schon einmal hier gewesen, bei ihrem ersten Besuch bei der Havena Fanfare und auch den hatte sie ja überlebt. So gefährlich kann dieses Viertel dann also auch nicht sein. Zumindest denkt sie das.
Vielleicht hatte sie auch nur einfach Glück gehabt. Immerhin fällt sie auf, rein optisch durch ihre Figur, ihre Kleidung und alleine durch die Tatsache, überhaupt hier zu sein. Denn wie eine Einheimische des Viertels schaut sie nun wirklich nicht aus.

"Da drüben, das große Gebäude", deutet sie auf das entsprechende Haus und ein Lächeln legt sich über ihre Züge. "Wir sind da."

Auch Fabella will gerade den anderen folgen und zum großen Tor weitergehen, als ihr der Magier auffällt. Zumindest glaubt sie, dass es sich bei dem hochgewachsenen Mann um einen Magier handeln muss, er führt einen Stab mit Runen besetzt und sieht auch so aus wie ein Mann der Bildung. Zumindest würde sie sich einen Magier so vorstellen. Gut, nicht so groß und nicht so breit, aber sonst, schon.

Als sie dann kurz vor dem Tor angesprochen werden, bleibt sie stehen und dreht sich zu ihm um: "Hey. Die Zwölfe zum Gruß", hebt sie eine Hand dabei um die Worte mit einer Geste zu unterstützen.
"Wir haben uns in dem einen Dorf da getroffen, nicht wahr? Im Gasthaus. Otterntal?
Wir wollten eben da reingehen und mit ihnen reden, ja. Kommst Du mit?
Ach ja, ich bin Fabella."
Ihr Lächeln ist offen und ohne jeden Hintergedanken.

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Nicolo Bosvani
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Der Wolf von Winhall

Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

"Richtig", nickt Starkad und lächelt freundlich in Fabellas Richtung. "Und wie es nun einmal so ist: Man trifft sich immer zweimal im Leben. Scheußliche Tat das. An einem Geweihten. Aber ja, ich schließe mich euch sehr gerne an. Starkad Eilifsson, Abgänger der Akademie der magischen Hellsicht zu Thorwal."

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Eremit
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Ungelesener Beitrag von Eremit »

Nach dem kräftigen Knopfen von Tanit dauerte es einen Moment. Durch das massive Holz der Tür drang ein rhythmisch-ratterndes Geräusch von Metall und Holz, dass im Inneren des Hauses sicherlich einen gewissen Lautstärkepegel hatte. Ihr vermutet, dass dort irgendeine Art von größerer Apparatur im Gange ist.

Dann endlich öffnet sich ein kleines Schaufenster im Durchgang des Eingangstors. Ein kleiner Mann, so um die 1 Schritt und 30 Finger mit von Druckerschwärze fleckigem Gesicht, kaum noch Haaren auf dem Kopf und auf der Nase eines dieser Gestelle mit geschliffenen Kristallen, wie sie in den größeren Städten immer mehr in Mode geraten. Er mag so um die 60 Götterläufe alt sein. Der Blick zuerst kurz auf euren Gesichtern und dann etwas unsicher an euch vorbei, um das Treiben auf dem Platz abzuschätzen. Man könnte meinen er erwartet eine Meute mit Mistgabeln und Fackeln, sowie seine Augen, schon fast an Panik grenzend, die Flächen hinter euch sondieren. Sichtlich beruhigt wendet er sich dann an euch. "Jaaa bitte?"

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gnorlin
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Ungelesener Beitrag von gnorlin »

Etwas irritiert blick Haldan zunächst auf den Fremden, der sie da einfach so von der Seite anredet. Als er erkennt, dass es sich dabei um den Magier handelt, löst sich seine Anspannung etwas. Für einen Thorwaler war das ja mal eine einiger Maßen gesittete Anrede. fährt es durch den Kopf. Scheint so, als ob er auch wegen des Aufrufes hier ist.
Als Fabella dann Anrede erwidert und sich als erstevorstellt, muss er doch kurz schmunzlen Gaukler..., um dann nach der Vorstellung des Magiers zu antworten "Rondra zum Gruße, gelehrter Herr! Wenn ich einmal vorstellen darf ..." Der Eikette folgend, die Dame zuerst "Ihre Hochgeboren Tanit Yolanda von Waldersgrimm, Kriegerin", um dann bei sich fortzufahren "Haldan Gerwulf Bärnheim von Durenstein, Krieger der Akademie Schwert und Schild zu Baliho."
Nach dem diese Förmlichkeiten erledigt sind, fügt er abschließend noch hinzu "Es scheint so, als seien wir aus dem selben Grund hier, so lasst und gemeinsam die Schreibstube aufsuchen."
Da er ganz hinten steht und sich gerade noch mit dem Magier unterhalten hat, überlässt Halden den beiden, die vor ihme an der Tür stehen das Reden mit dem Herr von der Havenaer-Fanfare.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Vorher auf der Straße war Tanit überrascht die Freigiebigkeit der Gauklerin aufgefallen. Sie würde sicher nicht den Geldbeutel öffnen, um diese Menschen in ihrem fragwürdigen Lebenswandel zu unterstützen. Trotzdem beweist sie ein traviagefälliges Herz.

Nachdem sie nun formell vorgestellt wurde, wandte auch sie sich dem Magier zu. Innerlich distanziert, aber entschlossen ein besseres Vorbild in Höflichkeit zu sein. "Die Zwölfe zum Gruße, Wohlgelehrter Herr. Ist dies Eure korrekte Anrede?" Er hatte seinen Rang nicht genannt, weswegen sie sich im Zweifel für die etwas höhere Anredeform entschied. Auch verzichtete sie auf das 'Praios zum Gruße', woran zwar nichts auszusetzen gewesen wäre, aber sie wollte nicht unnötig provokativ wirken.

Als sich die Tür öffnete, wandte sie sich um: "Ihre Hochgeboren Haldan Gerwulf Bärnheim von Durenstein und Tanit Yolanda von Waldersgrimm, mit Begleitung. Wir kommen wegen des schändlichen Geweihtenmordes, und bieten unsere Unterstützung bei der Aufklärung an."
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Nicolo Bosvani
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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

"Freut mich, Euch hochgeborene Damen und Herren kennenzulernen", nickt Starkad auch den anderen zu. "Und wohlgelehrter Herr ist vollkommen richtig, auch wenn mir persönlich gelehrter Herr vollkommen ausreicht. Ich bin da ganz thorwalsch unkompliziert. Manchmal höre ich sogar auf 'He du'. Aber seid unbesorgt, auch die hiesigen Umgangsformen sind mir hinreichend bekannt, selbst wenn es nicht immer den Eindruck macht", schmunzelt er.

Dann hält er sich erst einmal im Hintergrund als die Hochgeborenen die Führung übernehmen.

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Cherrie
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Ungelesener Beitrag von Cherrie »

"Und Du bist ein echter Magier, ja?", fragt Fabella sicherheitshalber noch einmal bei Starkad nach.
"Hellsicht, hast Du gesagt? Also kannst Du in einer Kristallkugel lesen und die Zukunft und sowas vorhersagen?" Das kannte sie vom Jahrmarkt, da gab es immer wieder mal so eine Person mit der speziellen Gabe. Allerdings waren diese Personen noch nie zwei Schritt groß gewesen und in einem halbwegs jugendlichen Alter. Ganz im Gegenteil: Klein, hutzelig, alt und gebeugt. Immerhin haben sie auch ausgefallene Kleidung an, so wie dieser Mann hier vor ihr.

"Dann kannst Du sicherlich gut helfen. Du schaust in die Kugel, zauberst und kannst sehen was passiert ist?"

Das Gespräch an der Tür überlässt sie Tanit, die Kriegerin hat ja auch schon alles wissenswerte gesagt.

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Nicolo Bosvani
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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

"Vollkommen echt", nickt Starkad und zeigt das Siegel auf seinem Handrücken. "Das ist von der Akademie nach meinem Abschluss", erklärt er dazu. "Mit der Zukunft ist das so eine Sache. Mit der Gabe der Prophezeiung bin ich leider nicht gesegnet. Und selbst dann bleiben solche Vorhersagen schwammig. Und die Vergangenheit, das hieße sich an Satinav vorbei zu mogeln. So phexisch bin ich leider ebenfalls nicht veranlagt. Ich konzentriere mich auf die Spuren, die im Hier und Jetzt liegen, die unserem bloßen Auge in der Gegenwart verborgen sind", erklärt er.

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Cherrie
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Ungelesener Beitrag von Cherrie »

"Das Hier und Jetzt klingt gut", lächelt Fabella, nachdem sie neugierig den Handrücken des Magiers betrachtet und, wenn dieser es erlaut und die Hand nicht wegzieht, auch einmal mit den Fingern entlang gestrichen ist als wäre dort etwas Besonderes zu erfühlen.
"Lebe den Tag, nicht wahr? Und genieße, was Du hast."
Dann wendet sie sich wieder ´nach vorne´ der Tür zu und dem kleinen Mann, der dahinter zumindest verbal zu hören ist.

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Eremit
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Ungelesener Beitrag von Eremit »

Der Mann im Fenster scheint einige Schwierigkeiten zu haben alle Anwesenden vor dem Tor gut erkennen zu können. Er kneift angestrengt die Augen zusammen. Auf Tanits direkte Worte allerdings blickt er auf, die Luke wird geschlossen und man hört die Geräusche eines größeren Riegels, der beiseitegeschoben wird. Mag man, wie in vielen Gebäuden dieser Stadt, viele kleine, verwinkelte Zimmer erwarten, so täuscht die Fassade mit den vielen Fenstern über das Innere meisterlich hinweg. Das gesamte Erdgeschoss scheint ein einziger großer Raum zu sein, mit unzähligen hohen Regalen voller Bücher, Schriftrollen, Zeichnungen oder Papierstapeln. Zumindest, soweit es sich für euch im Moment überblicken lässt. Der Mann, der euch eingelassen hat, trägt eine schwere, lederne Schürze und einfache Leinenkleidung, die über und über mit schwarzen Flecken übersät sind. Er läuft barfuß und ist, so wie er nun vor euch steht, tatsächlich fast ein Zwerg von seiner Statur, scheint aber dem menschlichen Volke anzugehören. Schweiß klebt seine grauen und wenigen verbliebenen Haare an die Stirn und seine kräftigen Unterarme zeugen von langen Jahren körperlicher Arbeit. Das von draußen vernommene Geräusch des Ratterns ist hier drin eindringlich und laut. Man muss die Stimme schon kräftig erheben, um es zu übertönen und sich verständlich zu machen. Als der Mann etwas unverständlich Leises sagt und in Folge dessen eure Gesichter eher einen fragenden Ausdruck haben, wendet er sich um und zeigt mit einer Handbewegung an, ihm zu folgen.

Ihr müsst schon ein wenig darauf achten, wohin ihr tretet, haben diese Räumlichkeiten offensichtlich schon seit einigen Monden keine ordnende Hand, geschweige denn einen Putzeimer gesehen. Überall auf dem Boden liegen Zeitungen, Fehldrucke und handgeschriebene Notizen. Als ihr zwei gewaltige Regale passiert, die den großen Raum in Hälften teilen, fällt euer Blick auf die bestimmt acht Schritt lange und vier Schritt hohe Druckmaschine, deren unzählige Register, Führungsbänder, Zahnräder, Hebel und Walzen unaufhörlich ihren Dienst tun. Zwei kräftige Burschen, ähnlich gekleidet wie euer stummer Führer und nicht minder mit Flecken übersät, mühen sich in einem gewaltigen Laufrad ab, dass einem Hafenkran entnommen scheint und welches die Maschine wohl antreibt. An hunderten Schnüren, die unter der Decke quer durch den Raum gespannt sind, hängen Zeitungsseiten zum Trocknen. Es fällt schwer den Blick von dieser Apparatur abzuwenden, doch ihr werdet zielsicher zu einen kleinen Verschlag geleitet, welcher als zusätzlichen Raum in diese Halle getischlert wurde.

Als die Tür hinter euch zugeht ist es endlich etwas leiser. Ihr steht in einer Schreibstube, welche nahezu zur Hälfte von einem großen Schreibtisch eingenommen wird. Auch hier an den Wänden Regale bis zur Decke, Bücher und Papierstapel auf dem Boden und jeglicher erdenklichen freien Fläche. Alle zusammen machen den Raum schon etwas eng, insbesondere da noch zwei weitere Personen anwesend sind. Zum einen, auf der eurigen Seite des Schreibtischs, ein etwas exotisch aussehende Mann, offensichtlich ein Mensch, wenn auch mit seltsam anmutenden, bronzenen Hautton, roten Haaren und leicht mandelförmigen Augen, die euch sehr genau und aufmerksam Mustern. Eine seltsame Kombination denkt ihr, wo er wohl herkommen mag. Maraskan? Ähnlich wie ihr trägt er praktische Kleidung, auf denen man an den Stellen, an denen man einen Rucksack oder Waffengurte vermuten mag, glatt geschliffene Abnutzungsstellen erkennen kann. Irgendwie strahlt diese Person eine unendliche Ruhe aus. Euch gegenüber, am Schreibtisch sitzend, befindet sich ein gepflegt aussehender, zirka fünfzig Jahre alter Mann in typischer haveanischer Bürgerkleidung mit kurzgestutztem grauen Haar und Bart und einer tiefen Monokelfalte unter dem linken Auge. Die beiden waren wohl gerade in ein Gespräch vertieft als ihr eingetreten seid. Da euch nur die Tür aufgehalten und direkt nach euch wieder geschlossen wurde, und somit keiner dem anderen bekannt gemacht wurde, setzt der Mann hinter dem Schreibtisch zum Sprechen an: “Ahja, willkommen, nichtwahr, ich vermute auch eines der Flugblätter, welche in den letzten Tagen angeschlagen wurden, nichtwahr? Noch mehr Zeugen? Mein Name ist Gero Bodwin, Herausgeber der Havena Fanfare. Und das hier ist, so wie ich vor wenigen Augenblicken erfahren habe, ist Aron, vom Stamm der... der....Ri...ki.... , nichtwahr. Oder liege ich falsch? Ich glaube aber nicht (dabei mustert er euch offen neugierig) was kann ich für euch tun?“

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Beim Gang durch die Druckerei schaut Tanit sich neugierig um. Sie ist nicht ganz sicher was sie vom Zeitungswesen halten soll. Die Wahrheit ans Licht zu bringen war eine noble Queste, aber manchmal schien es eher um Sensation als um Wahrheit zu gehen. Dennoch, soetwas hatte sie noch nie gesehen. Viel verstehen was es damit auf sich hat tue ich aber auch nicht. musste sie anerkennen, als sie die Gerätschaften betrachtete. Mit fragendem Blick, halb lächelnd halb zweifelnd, schaut sie zu Haldan herüber, was der Herr von Durenstein davon halten mochte. Nicht dass man sich hier sinnvoll mit Worten hätte verständigen können, ohne zum Schlachtfeldgebrüll überzugehen.

In der Schreibstube angelangt, mustert sie die Anwesenden. Dem besagten Aron wollte sie zunächst nur einen beiläufigen Blick zuwerfen, aber ihre Augen bleiben dann doch etwas länger an ihm hängen. An ihm scheint mehr zu sein, als man erst denken mag... Sie nickt ihm zu. Und wendet sich dann dem Bürger zu.

"Praios zum Gruße, Herr Bodwin. Ich bin Tanit Yolanda von Waldersgrimm, und Eure Vermutung ist richtig. Wir sind vor kurzem angereist, und bieten unsere Hilfe als Zeugen an. Doch ich bin überrascht. Obliegt die Untersuchung eines möglichen Geweihtenmordes nicht einer anderen weltlichen oder kirchlichen Autorität?" fragt sie rundheraus.
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Eremit
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Ungelesener Beitrag von Eremit »

Als Tanit sich vorstellt und besonders bei dem Wort "von" sieht man seine Stirnfalten kurz runzeln und er kramt unter den Papieren auf dem Schreibtisch ein Monokel hervor. Als Sie mit der Frage endet, hat er es schon aufgesetzt und sich selber ebenfalls mit doch etwas geraderem Rücken als eben und einem etwas zu sehr eingeübtem Respektsblick auf dem Gesicht.

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Nicolo Bosvani
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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

"Adeptus maior Starkad Eilifsson von der Schule der magischen Hellsicht zu Thorwal", stellt sich der Thorwaler vor als Herr Bodwin sich zwar aufrichtet, aber nicht zu antworten gedenkt. "Ich nehme an, Ihr seid für die Ermittlungen eingesetzt und befugt worden, da Ihr mit Eurem Blatt viele Menschen erreicht, die etwas gesehen haben könnten. Wie zum Beispiel uns. Wir sind über Otterntal hierhergereist, falls Euch das bereits hilft."

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Eremit
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Tatsächlich wartet er ab und blickt jeden kurz an. Ob es nun Neugier nach dem Kreis der Anwesenden ist, die ihn dazu treibt eine direkte Frage einer Höhergeborenen etwas im Raum stehen zu lassen oder gerade Höflichkeit im bürgerlichen Sinne und Hintersinne, dass alle zu Wort kommen können, mag man an seinem Geischtsausdruck nicht ablesen können.

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Criosa
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Ungelesener Beitrag von Criosa »

Aron blickt von seinem Gespräch mit dem älteren Herrn auf, als sich die Tür öffnet und die Gruppe Reisende eintritt. Auf der großen selbstbewußten Kriegerin, die als Erste mutig durch die Tür schreitet ruht auch seine Aufmerksamkeit als erstes. Aron ist noch jung, man mag ihn auf sehr frühe zwanzig schätzen. Er ist ähnlich groß wie Tanit, vielleicht zwei oder drei Halbfinger größer, aber durch seinen schlanken, agilen Körperbau und den flachen weichen Stiefeln wirkt er deutlich kleiner als die anderen Männer hier im Raum - vom Schreiber vielleicht mal abgesehen. Der ganz leichte Bronzeton seiner hellen Haut passt zu seinem schulterlangen, feuerroten Haar wie die Glut zu den Flammen der untergehenden Sonne. Je nach Lichteinfall scheint das Haar zwischen einem kräftigen, rötlichen Kastanienbraun hin zum leuchtenden Flammenrot zu wechseln, wobei hier in der Stube wohl eher der dunklere Ton dominiert. An den Schläfen hat er es zu einigen festen Zöpfen geflochten. An einem dieser Zöpfe, welcher an seiner rechten Schulter ruht, trägt Aron ein kleines, aus weißem Stein geschnitztes Schmuckstück in Form eines grazilen Schwans mit angelegten Flügeln.
Das Symbol des Schwans findet sich auch noch als Stickerei auf dem Rücken seines langen, warmen Mantels wieder, den er über einfacher Kleidung und seiner schlichten Lederrüstung trägt. Ansonsten trägt er keinerlei Schmuck und im Moment auch keine sichtbaren Waffen.

Sein Blick und seine entspannte, aber aufrechte Haltung strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Die bernsteinfarbenen Augen zeugen durchaus von Neugier, mit der er jeden einzelnen der eintretenden Personen in Augenschein nimmt. Als der Mann am Schreibtisch seinen Namen ausspricht, sieht man kurz seinen Mundwinkel amüsiert zucken. Er neigt sich kaum merklich vor, fast eine angedeutete Verbeugung zur Begrüßung, und korrigiert den Schreiber leise:
"Aron, vom Stamm der Rika-Lie", sagt er nur und schweigt dann rasch wieder, um der Kriegerin nicht ins Wort zu fallen. Er hat eine sehr angenehme, nicht zu tiefe Stimme. Er tritt einen Schritt zurück in Richtung des Fensters, damit auch die anderen noch Platz im Raum finden und hört erst einmal zu. Zeit für ausschweifende Begrüßungen hat er auch später noch, denkt er sich.

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Nicolo Bosvani
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"Freut mich, Euch kennenzulernen... Euer Gnaden?", fragt Starkad nach als sein Blick auf das Symbol fällt.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Tanit war beeindruckt von dem jungen Mann. Er schien nicht von hier zu stammen, man hätte ihn fast für einen Wilden halten können. Aber er strahlte etwas Würdevolles aus. Als der Magier seine Worte an ihn richtete, schaute sie noch mal genauer hin, und erblickte das Schwanensymbol. "Verzeiht, Euer Gnaden Aron. Ifirn zum Gruße." Die Geweihten der Firunstochter waren oft unauffällig, trotzdem war es ihr etwas unangenehm, ihn nicht auf Anhieb erkannt zu haben. Dabei neigt sie leicht das Haupt. Und auch der Wohlgelehrte Herr hat die Wahrheit gesprochen als er sagte, mit den Gepflogenheiten der zivilisierten Welt vertraut zu sein. Ihre Augen ruhen noch einen Augenblick auf dem mutmaßlichen Geweihten, ehe sie wieder den Herrn von der Havena-Fanfare anschaut.
Zuletzt geändert von Madalena am 21.08.2020 04:03, insgesamt 1-mal geändert.
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