DSA4 Schrecken der Dämmerung

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
Tharn
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Tharn »

Einführung

Schon seit langem hatte man diesen Tag herbeigesehnt. Alles war seit geraumer Zeit vorbereitet worden. Das Langhaus der Rotgrim-Sippe wurde geschmückt und für die Festivitäten hergerichtet. Unzählige Fässer mit Met und noch viel mehr Speisen wurden in das zentrale Gebäude der Sippe gebracht. Aslaug Gunnarsdottir - die stolze Mutter des Bräutigam und Frau des Hesirs - hatte seit Wochen die Sippe fest im Griff. Für dieses seltene Großereignis hatten alle mitzuhelfen und wer tat das nicht gerne. Garjolf Olvirson - der Hesir der Sippe - hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst die Jagd anzuführen und dem Hauptgang frisches Wild beizufügen. Nur das Wetter hatte in den letzten Tagen nicht mehr mitgespielt. Seit gut einem Mond ist Winter in Enskar. Doch in den letzten Tagen hatte es so viel geschneit, wie schon lange nicht mehr. In der ganzen Stadt liegt kniehoch Schnee und der eisige Wind peitscht den sonst weichen Schnee mit bissigen Hieben voran, dass selbst die härtesten Thorwaler sich lieber in ihre beheizten Langhäuser zurückziehen.

Alle waren sie gekommen. Die ganze Sippe und zahlreiche Gäste hatten sich um die Mittagsstunde versammelt, um der Zeremonie beizuwohnen. Traditionell fand der Treueschwur im Swafnirtempel statt, der ob solch einer großen Zahl reichlich überfüllt ist. Das macht aber nichts, denn der Tempel ist nicht beheizt und es ist furchtbar kalt. Nichts, was die gestandenen Männer und Frauen der Rotgrim-Sippe sonderlich beindrucken könnte. So wärmt man sich zumindest gegenseitig. Die Stimmung ist ausgelassen. Thore, der Geweihte des hiesigen Swafnir-Tempels hatte sich zur Abwechslung mal richtig herausgeputzt. Sonst war er eher für seinen Heißhunger auf Met bekannt. Halfdan Garjolfson, der zweite Sohn des Hesirs, wartet bereits vorne beim Altar. Er ist in feiner Hose, Hemd und Pelzweste gekleidet. Ein sonst eher seltener Anblick, den für gewöhnlich sieht man den gestandenen Krieger eher gerüstet und schwer bewaffnet. Nicht weniger ungewöhnlich ist die hübsche Frau neben ihm, die in einem Bodenlangen weißen Kleid und einem Kranz aus winterfestem Grün ihren Liebreiz zeigt. Freyda Walkyrsdottir und Halfdan kennen sich schon lange, von der Kriegerakademie in Thorwal. Nun ist es soweit, sie sind bereit sich den Treueschwur für ihr gemeinsames Leben zu geben. Das Lied des Skalden Hjartan verklingt gerade, da setzt Thore mit tiefer und getragener Stimme an. "... so haben wir uns heute hier versammelt um Zeigen einer Liebe zu werden, die schon vor langem begann und bereits so manchen Sturm hinter sich hat. Halfdan und Freyda, ihr ward schon mehrfach gemeinsam auf Herfahrt und habt nun beschlossen, mehr als nur Waffenbruder und Schwester zu sein. Ihr habt gemeinsam Stürmen getrotzt und im Schildwall Seite an Seite gefochten. Ihr wisst was es heißt, füreinander einzustehen. Ihr seid nun bereit euch den Treueschwur zu leisten, der euch noch enger aneinander bindet." Er macht eine kurze Pause. Dann wendet er sich an alle Gäste: "Ihr alle kennt Halfdan Sohn des Garjolfs und Freyda Tochter des Walkyrs und seit am heutigen Tage Zeuge ihres Schwures, der hier in diesen heiligen Hallen vor allen und vor Swafnir vollzogen wird." Wieder folgt eine kleine Pause. "So frage ich dich Halfdan Garjolfson, willst du die hier anwesende Freyda Walkyrsdottir zu deiner Gemahlin nehmen, willst du sie lieben und achten, willst du sie mit deinem Leben schützen und immer für sie da sein, ganz gleich ob in guten oder schlechten Zeiten?" Halfdan antwortet mit lauter und rauer Stimme: "Ja, bei Swafnir das will ich." Seine Augen leuchten voller Stolz. Der Geweihte reicht dem Krieger den Kelch, sodass er daraus trinken kann. Als Halfdan abgesetzt und den Kelch zurückgegeben hat, wendet sich Thore der Braut zu. "Und so frage ich dich Freyda Walkyrsdottir, willst du den hier anwesenden Halfdan Garjolfson zu deinem Gemahl nehmen, willst du ihn lieben und achten, willst du ihn mit deinem Leben schützen und immer für ihn da sein, ganz gleich ob in guten oder schlechten Zeiten?" "Bei Swafnir, das will ich", antwortet Freyda mit klarer und kräftiger Stimme. Nun trinkt auch sie aus dem gereichtem Kelch als Zeichen ihres Bundes und gibt ihn dem Priester zurück. "Dann erkläre ich den Treuschwur für erfüllt. Dieser Schwur bindet euch bis an euer Lebensende aneinander und kann durch niemanden aufgehoben werden. Ihr seid nun Mann und Frau. Möge euch Swafnir segnen und euch zahlreiche Nachkommen schenken." Bisher war es absolut still, sodass man selbst den Wind an den Mauern heulen hat hören. Nun scheint die Stille förmlich zu zerbersten. Als sich Halfdan und Freyda in den Arm nehmen und lange Küssen erklingt ein Freudenschrei durch unzählbar viele Kehlen und lässt die Gemäuer des Tempels erzittern.

Unter zahlreichen Glückwünschen und Umarmungen kämpft man sich durch den Schnee zum Langhaus. Dort angekommen nimmt die Feier erst richtig Fahrt auf. In der Mitte prasseln gleich mehrere wärmende Feuer. Darüber hängen Töpfe und Fleischspieße die ihren köstlichen Duft durch die gesamte Halle verströmen. Der Met fließt in Strömen und es wird ordentlich aufgetischt. Die Tische sind in einem großen Kreis um die Feuer herumgestellt, sodass man stets alle gut im Blick hat. Verschiedene Arten von Fleisch, Früchte, Kraut und vielerlei Speisen mehr lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. An den Säulen der Halle hängen Leuchter aus Ziegenhorn gefüllt mit entzündetem Öl, die zusätzlich zu den Feuern das Gebäude ausleuchten und trotz der einsetzenden Dunkelheit draußen in ein helles Licht hüllen. Es wird ausgiebig gegessen und noch mehr getrunken. Die Gäste sind allerbester Laune. Es wird Zeit für die ersten Trinksprüche. Der Vater der Braut seht auf, streckt sein Trinkhorn mit einem Ruck in die Höhe, sodass ein Schwall Met verschüttet wird und ruft aus vollem Halse: "Mögen eure Kinder so zahlreich sein, wie eure erschlagenen Feinde." Dann setzt er sich wieder und aus einer anderen Ecke erfolgt sofort ein Ruf: "Dann solltet du besser schon mal anbauen", wobei ein kräftiger Mann Garjolf auf den Rücken schlägt. Allgemeines Gelächter bricht aus und alle sind bei allerbester Laune.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Auch Sakura hat sich schon lange auf die Hochzeit gefreut, auch wenn sie im Hinterkopf behält, dass es wahrscheinlich eher früher oder später eine deftige Schlägerei geben wird. Sie hält daher Maß beim Met, auch wenn sie eigentlich Lust hat, sich heute Abend ordentlich einen hinter die Binde zu kippen. Nicht, dass dazu viel nötig wäre. Auch sie hat sich für die Feier herausgeputzt, sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und Aslaug die Helferinnen fortschickte, sich selber präsentabel zu machen. Die langen Ohren sind unter ihrem noch längeren platinblonden Haar verborgen und sie lädt sich gutgelaunt den Teller voll, sich mit dem Gedanken amüsierend, bei wem sie wohl in neun Monaten wird helfen müssen. Eine Hochzeit gibt die andere!
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Tiyadan
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Ungelesener Beitrag von Tiyadan »

Zufrieden mit sich selbst betrachtet Hjore die Fülle an Wild, die zubereitet worden war.
Seine Ratschläge an den Hersir, welchen Fährten die Jagdgemeinschaft am besten folgen sollte, hatten eine ansehnliche Beute beschert.
Wie die meisten hat er sich dem Anlass entsprechend zurechtgemacht, trägt sein bestes Hemd und hat sogar seinen roten Bart gekämmt.
Auch wenn er ihm für gewöhnlich nicht so schnell Probleme bereitet, hält sich Hjore mit dem Met etwas zurück.
Erfahrungsgemäß gibt es bei den Sippenfesten immer mehrere Personen, die es nicht mehr allein zur Schlafstatt schaffen, was weniger der Trinkfestigkeit der Anwesenden sondern viel mehr den Unmengen des zu sich genommenen Alkohols zuzuschreiben ist.
Er blickt sich schon mal um, wer diesmal voraussichtlich nicht ohne Hilfe zurecht kommen wird.

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Sanja
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Ungelesener Beitrag von Sanja »

Alle haben sich fein raus geputzt. Auch Malina hat sich ein wenig zurecht gemacht. Das Kleid hat sie von ihrer Freundin Svenja ausgeliehen. Nicht Svenjas bestes Kleid, da sie das ja selbst trägt, aber zumindest ist es deutlich hübscher als die geflickten Dinger, die Malina sonst so trägt. Sich hübsch machen. Was für eine Verschwendung. Im Kampf hilft ein hübsches Kleid überhaupt nichts. Außerdem kratzen die blöden Wollstümpfe die sie gegen die Kälte unter dem Kleid trägt.
Doch jammern gibt es nicht. Jetzt gilt es das Tablett mit den Metkrügen zwischen den Feiernden hindurch du balancieren.
Obwohl sie nicht in die Sippe geboren wurde gehört sie natürlich dazu und hätte einfach mit feiern können, aber Malina nutzt die Gelegenheit sich ein Silberstück zu verdienen. Zudem merkt so auch niemand, dass sie selbst kein Met trinkt. Natürlich wissen alle im Dorf, dass sie keinen Alkohol verträgt. Ein halber Humpen Met und sie würde die ganze Halle voll kotzen. Wie oft hatte sie dieses Erbe ihrer mittelreichischen Mutter schon verflucht.
Obwohl es alle wissen schämt sie sich doch dafür und versucht es soweit möglich zu verbergen.
Gerade dreht sie die zweite Runde an Hjore vorbei und sein Krug ist noch immer fast voll. "Schmeckt das Met nicht, Hjore? Willst du ein neues?"
Schon hat sie einen vollen Humpen in der Hand und will ihn dem Jäger reichen.

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Tiyadan
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Ungelesener Beitrag von Tiyadan »

"Doch, doch, schmeckt sehr gut!" entgegnet Hjore, lehnt den nächsten Humpen jedoch vorerst dankend ab.
"Später dann, ich will ja nicht dauernd austreten müssen und dabei vielleicht noch was verpassen." zwinkert er Malina zu.
Demonstrativ nimmt er einen guten Schluck und meint "Du wuselst ja schon die ganze Zeit nur rum. Gönn dir doch auch mal ne Pause und trink auch was mit. Ach sag mal, weißt du, ob heut auch noch die Swafnirsgischt gereicht wird?"

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Lifthrasil
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Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

Auch Hjartan feiert begeistert und ausgelassen. Er trägt ebenfalls seine besten, farbenfrohsten Kleider und genießt Met, Fleisch und die Gesellschaft. Dazwischen aber trägt er immer wieder mit Liedern zur Laune bei, teilweise lustig, teilweise romantisch, meist aber einfach Trink- und Feierlieder. Gerade ist er auf eine freie Stelle des Tischs gehüpft mit der Laute in der Hand und ruft:

"He! Gebt mir einen Rhytmus. Klappert mit dem Besteck und schlagt auf die Schilde. Ich will euch einen Traum erzählen, den ich heute Nacht hatte. Thore mag dann deuten, was er bedeutet!"

Alsdann schlägt er die Laute und stimmt an:

Ich hab heut' Nacht vom Wirt geträumt er stand an allen Plätzen
Er winkte und er rief nach mir so laut.
Er sprach ich sähe durstig aus, ich sollte mich zu ihm setzen,
Ein kühles Bier wär längst für mich gebraut. Ein kühles Bier wär längst für mich gebraut!

Ich zog ja weit schon über's Land, so weit die Vögel fliegen
Und kannte wohl Entbehrung und auch Not.
Der Wirt bot mir ein Zimmer an, ein weiches Bett zum liegen
Und reichlich Bier und warmes Abendbrot. Und reichlich Bier und warmes Abendbrot!

Da merkte ich, es weht der Wind und Regen fällt hernieder
Und einsam ist's und kald im weiten Feld.
Im Wirtshaus ist es warm und schön, man singt dort frohe Lieder
Wer wollt' da ziehen weiter durch die Welt? Wer wollt' da ziehen weiter durch die Welt?

Ich hab heut Nacht vom Wirt geträumt, wir tranken auf das Leben
Auf Mensch und Tier und Halm und Strauch und Baum.
Das war mein Traum!

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Sanja
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Sanja »

"Ach deshalb nippst du nur an deinem Met. Dir steht der Sinn nach etwas schärferen. Ich werde mal zusehen, dass ich dir eine Gischt organisiere." Malina strahlt Hjore an und schickt sich dann auch gleich an los zu ziehen, um ihm den starken Snaps zu holen. Die aufforderung auch etwas zu trinken muss sie wohl völlig überhört haben.

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Tiyadan
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Ungelesener Beitrag von Tiyadan »

Bei Swafnir, wo hast du dich da schon wieder reingeredet? Eigentlich sollte die Frage ja auf den rechten Zeitpunkt für die Erleichterungspause abzielen. Aber Malina schafft es irgendwie immer wieder alles zu verdrehen. Naja, da musst du jetzt durch... denkt sich Hjore in "freudiger" Erwartung auf seinen nächsten Becher. Sie davon noch abzubringen war nicht mehr möglich, so schnell war sie schon durch die Tür verschwunden.

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Sanja
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Sanja »

Auf dem Weg zum Lager verteilt Malina noch die letzten drei Krüge Met. Auch Hjartan bekommt einen davon hin gestellt. Nehmen kann er ihn ja nicht, da er gerade seine Laute bearbeitet. Wie er es schafft mit diesen kleinen Bewegungen seiner Fingerspitzen diesem Stück Holz seine Melodien zu entlocken fasziniert Malina immer wieder.
Es selbst zu erlernen käme ihr allerdings nie in den Sinn. Eine Laute ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg um seinen Mut zu beweisen.
So steht sie wenig später im Lager und sucht nach der Flasche mit dem starken Schnaps. Dann wird die Flasche geöffnet und erstmal daran gerochen. Durch den Alkohol wird verhindert dass der enthaltene Robbentran ranzig wird und so riecht es in erster Linie nach der etwas säuerlichen Dickmilch. Zu gern würde Malina mal einen Schluck probieren, aber sie weiß ja, dass sie es nicht vertragen würde. Also grummelt sie sich irgendetwas unverständliches in den nicht vorhandenen Bart und füllt dann einen Becher für Hjore bevor sie die Flasche wieder sorgfältig verschließt und sich dann auf den Weg zurück macht, um Hjore seine bestellte Swafnirsgischt zu bringen.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Hochzeitsabend (Tag 1, abends, im großen Langhaus)
Sakura sucht sich einen Platz bei den anderen jungen Frauen an einem der Feuer, winkt Malina freundlich ab, als diese mit Nachschub an Getränken vorbei kommt, lauscht mit einem halben Ohr Hjartans wohlklingender Stimme und seiner Musik und schaufelt dabei das Fleisch von ihrem Teller in sich hinein. Hier im Langhaus ist es schön mukkelig warm, und beim Gefolge der Braut sind ein paar ganz ansehnliche Jungmänner dabei. Hoffentlich sind die nicht alle fußkrank, wenn es ans Tanzen geht! Sie tauscht sich mit ihren Nachbarinnen über mögliche Kandidaten aus. Hat sie den Blondschopf da nicht schon mal gesehen?
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Marty mcFly
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Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Den feucht-fröhlichen Trubel in der Halla des Jolskrim (Langhaus) der Rotgrimm-Sippe beobachtet vom Rande aus der in dunkelblauen Gewändern gekleidete Godi, Hrafnkel Sigurson.
Er sitzt auf einem Hocker aus einem Baumstumpf und nagt an einem zähen Stück Hammelfleisch, während er immer wieder seinen Blick durch die Halla kreisen lässt.
Begegnet er dabei einem Paar neugieriger Augen, verharrt er einen Moment, bis der Besitzer dieser Augen meist irritiert den Blick abwendet.
An seinem mit Met gefüllten Thin nippt er nur vorsichtig. Schließlich muss sein Geist noch empfänglich bleiben für das Flüstern der Runjas, wenn er dem frisch vermählten Paar am nächsten Morgen die Runensteine deuten soll, so wie es die Tradition verlangt. Ebenso verlangt die Tradition seine Anwesenheit beim Feste. Oder es wird zumindest von der Sippe erwartet und von manch einem als schlechtes Omen gedeutet, sollte er die Feier frühzeitig verlassen. Sein Unwohlsein in dieser dichtgedrängten Halla kann Hrafnkel aber nur leidlich verbergen. So war er auch Thore, dem Swafnirs-Diar, dankbar, dass dieser die Zeremonie alleine vollzogen hat. Anders als ihm selbst scheint es jenem eine Freude zu bereiten, im Mittelpunkt zu stehen und von so vielen Augen durchbohrt zu werden. So wie es beim letzten Sumarblot, dem Fest zur Sommersonnenwende im Vinmond (Rahja), war, als er, Hrafnkel, die Blutopfer darbrachte, um die Ahnen der Rotgrimm-Sippe als Fürsprecher bei Ifirn und ihren Kindern, den Runjas, zu gewinnen sowie die Urmutter Sumu und ihr liebstes Kind Peraina für eine erfolgreiche Ernte im kommenden Kornmond milde zu stimmen. Immerhin hatten sich die Mühen ausgezahlt: Zwar war der Winter kalt, lang und schneereich, doch die Ernte aus dem letzten Jahr hat Mensch und Vieh bislang gut ernährt.

Während er in seinen Gedanken noch beim letzten Sumarblot verweilt, fällt sein Blick auf Sakura, die Heilari der Sippe. Eine Galdkona aus Olport und Firnelfe noch dazu. Ihre Augen treffen sich und beide blicken sich ungewöhnlich lange an. Diesmal ist es jedoch Hrafnkel, der seinen Blick wieder von ihr abwendet. Schnell nippt er nochmal am Met und steht dann auf, um kurz die Halla zu verlassen. Die kalte, salzige Luft wird gut tun.

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Lifthrasil
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Mit steigendem Alkoholpegel werden auch die Lieder lustiger und Hjartan ruft dem Bräutigam zu: "Halfdan, sei froh dass Du eine so ehrliche, thorwal'sche Frau wie Freyda gefreit hast. Lass mich Dir erzählen, was einem Freund von mir passiert ist, der so dumm war in ... haltet euch fest ... Nostria zu freien!"

Und schon stimmt er ein neues Lied an.

Da steht ein Haus in Nostria, genannt zur Grünen Sau
Es war mein Untergang, Freunde mein, denn dort traf ich meine Frau!
Sie war ne Kneipendirne, ich war ein junger Tor
Sie nahm mich mit aufs Zimmer rauf und spielte mir Liebe vor.

Und schon sechs Monde später kam unser Sohn auf die Welt
Seitdem ist sie mein Eheweib, verschwendet all mein Geld.
Doch wie ich mich auch mühe, nichts mache ich ihr je recht.
Drum geh ich viel auf Reisen, zuhause ist's gar zu schlecht!

Und komm ich mal nach Hause, seh ich sie schon dort stehn,
In den Armen hält sie ein neues Balg… inzwischen haben wir zehn!
So rat ich euch, ihr Brüder, folgt meinem Rat genau
Und meidet dies Haus in Nostria, genannt zur Grünen Sau!

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Sanja
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Sanja »

Als Sakura ihr winkt bleibt Malina kurz stehen. Sie hat noch den Becher für Hjore in der Hand. Schön kalt wie die Swafnirsgischt nun mal getrunken werden muss. "Ich bin gleich bei dir Sakura."
Eigentlich kann Malina keine Magie leiden. Ein gutes Stück Stahl in der Hand. Das ist ehrlich und ehrenhaft. Ein Kampf von Angesicht zu Angesicht, das ist es doch, was Mut ausmacht. Irgendwann würde sie mit einem Stück Stahl zwischen den Rippen sterben und sich einen Platz auf Swafnirs Insel sichern, wo sie gemeinsam mit den größten Helden gegen H'Ranga antreten darf.
Magie hingegen ist irgendwie feige. Dem Gegner aus der Entfernung mit irgend einem Hokus Pokus die Seele zerfetzen oder so. Auch wenn Malina es niemals zugeben würde, hat sie Angst vor Magie.
Sakura allerdings mit ihren freundlichen, großen Augen ist da wiederum eine Ausnahme. Schon ein paar mal hatte sie Malinas Verletzungen behandelt und Malina könnte schwören, dass sie sogar gezaubert hat, als sie im letzten Jahr das gebrochene Bein behandelt hatte.
Malina vertraut Sakura... ganz im Gegensatz zu diesem düsteren und brummigen Hrafnkel. Alleine schon seine durchdringenden Blicke bescheren Malina immer eine Gänsehaut und so ist sie sehr froh, dass er so wenig trinkt und sie sich von ihm fern halten kann.

Doch zu allererst bringt sie Hjore seine Swafnirsgischt. "Hier! Habe sie dir extra schön warm gemacht." Scherzt sie, als sie dem Mann den Becher reicht. Warme Swafnirsgischt führt fast unweigerlich zu schwerer Übelkeit. Aber natürlich ist der Becher den sie ihm reicht eiskalt.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Hochzeitsabend (Tag 1, abends, Grosses Langhaus)
Sakura hält dem Blick von Hrafnkl stand, nicht als Test des Willens, sondern aus Respekt ihm gegenüber. Der Mann trägt eine schwere Last für die Sippe, die keine anderer tragen kann, und das freiwillig. Das erfordert Respekt. Nur weil er vor der Sturmflut warnte, konnte sie sie auch stoppen, bevor sie die Langhäuser wegspülte. Sie hat das nie gesagt. Wenn sie das Wetter beherrschen kann, warum macht sie dann keinen Wind, wenn die Otta ihn braucht? Warum macht sie keinen Regen für die Felder oder Sonne, damit die Ernte reift? So gut, so oft, kann sie es nun wieder auch nicht, und es gelingt auch nicht immer. Besser macht man so etwas heimlich. Sie müssen, wollen nicht alles wissen. Besser die Heilerin sein. Die hübsche Heilerin, die gerne lacht.
Außerdem mag es Efferd nicht, wenn ein kleines Menschlein seinen Zorn hemmt. Und sowieso... vielleicht haben die Gebete des Swafnirgeweihten mehr geholfen als ihre doch recht schwache Magie. Bilde Dir bloß nicht zu viel auf das bisschen Sternenkraft ein, Mädchen!
Oh Hesinde, Malina hat sie schon wieder missverstanden und will ihr einen weiteren Humpen bringen. Die Kleine ist wirklich eifrig, aus der wird sicher eine mutige Rekkerin. Die wahrscheinlich früh stirbt, wenn ihr nicht ein gestandener Kerl den Unterschied zwischen Tollkühnheit und Tapferkeit beibringt.
Sie holt sich einen Nachschlag beim Braten. Grinsend nimmt sie Hjartans für die Hochzeit doch recht freches Lied zur Kenntnis. Du mit Deinem strahlenden Lächeln singst von Deinem Unglück mit Frauen. Schelm! Aber die Braut scheint Humor zu haben. Wäre doch schade, wenn sie ihm ihren Humpen an den Kopf werfen würde. Ihr Brautgewand ist wirklich schön. Hoffentlich ist Halfdan heute Nacht nicht zu besoffen für sie. Oder sie für ihn.
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Tiyadan
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Ungelesener Beitrag von Tiyadan »

Eigentlich gar nicht so der Freund von Feiern ertappt sich Hjore dabei, wie mit dem Finger den Takt zu Hjartans Lied mittippt.
Der Skalde scheint seine Arbeit mehr als nur richtig zu machen.
Doch bevor der Jäger sich allzu viele Gedanken darüber machen, steht auch Malina schon wieder vor ihm.
Erleichtert spürt er das Kribbeln des kalten Bechers in den Fingern, gibt dem Schnaps keine Chance warm zu werden und kippt ihn auf einen Zug weg.
"Danke dir!" sagt er, nachdem er sich kurz durchgeschüttelt hat. "Ich denke, ich bleib doch lieber beim Met. Der schmeckt auch, wenn er warm wird."

Die Kleine hat doch grad mit Sakura gesprochen. Ob der Elfe aufgefallen ist, dass ich schon länger nicht mehr vorbeischauen musste?
Tatsächlich war Hjore wider Erwarten aller anderen Beteiligten von der großen Jagdgesellschaft ohne Blessuren zurückgekommen.
Die folgenden Witze darüber, dass er sein Tagwerk vielleicht besser immer unter Aufsicht verrichten sollte, schien er zu ignorieren.
Innerlich hatte es aber schon gehörig in ihm gekocht und wahrscheinlich war es nur der Anwesenheit des Hersirs zu verdanken, dass er seinen Ärger unterdrücken konnte und nicht doch noch Arbeit für Sakura verschafft hatte.
Dass die Gesprächsthemen jetzt bei der Hochzeit naturgemäß andere sind, schadet dem Jäger sicher nicht.
Er ist sich manchmal nicht ganz sicher, ob er nicht doch auch ein wenig wie Vetter Sverker ist...
Auf trübe Gedanken gekommen macht sich Hjore auf den Weg vor die Tür, um sich an der Frischluft wieder etwas abzukühlen.

Tharn
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Vor dem Langhaus:

Der Wind ist bitterkalt und peitscht die dicken Schneeflocken ins Gesicht. Kein schöner Ort um länger zu verweilen.
"Dachte ich mir doch, dass du es nicht lange da drinnen aushältst", erklingt eine weibliche Stimme wenige Schritt neben Hjore. Sie gehört zu Eilif, eine erfahrene Seefahrerin, die für ihre immergute Laune bekannt ist. Sie hat schon immer etwas für Hjore übrig gehabt und nicht wie die Anderen über ihn hergezogen. Sie hatte zuvor auch Hrafnkel bemerkt, aber der war ihr immer schon etwas unheimlich. Sie ist über und über mit Schnee bedeckt.

Im Langhaus:


Wenn Hjartan zu einem Lied einsetzt dauert es selten lange, bis er von einem Klopfen mit den Händen und Fäusten auf den Tischen begleitet wird. Die Gäste sind bester Feierstimmung und es wird ordentlich getrunken und mitgesungen. Ja man könnte sagen, dass der Nachschub schneller weg ist, als dass man ihn bringen kann. Glücklicherweise sind die Lager voll davon. Ein Trinkspruch folgt dem anderen und meistens ist es das junge Paar, das der Anlass dafür ist. Ein breitschultriger Mann mit langen blonden Haaren gesellt sich zu Sakura. "Warum denn so Trübsal blasen, ist doch ein tolles Fest?" Der Mann war einer der Gäste aus der Hammerfaust-Ottajasko aus Olport, dem Heimatort der Braut.
Als Malina wieder eine ihrer Runden macht - man kommt ja kaum hinterher bei den berüchtigten und trinkfesten Thorwalern - wird sie plötzlich am Ärmel gezogen und am weitergehen gehindert. "He Mädchen, der Met ist gut, aber gibt es nicht noch was stärkeres?" Malina kennt die drei Männer nicht, die sie erwartungsvoll anstarren und schon deutlich getrunken haben. Sie scheinen sich aber noch ganz gut im Griff zu haben.

Jadoran
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Hochzeitsabend (Tag 1, abends, Großes Langhaus)
Sakura lacht fröhlich und wendet sich dem Rekker zu. „Trübsal? Keine Spur. Was gibt es denn Besseres, als wenn eine so kampfstarke Sippe wie die Hammerfaust ihre Schönste in unsere Reihen verheiratet!“ Sie prostet ihm zu. „Auf Braut und Bräutigam, und alles, was sie heute noch anstellen!“
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Sanja
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Schrecken der Dämmerung

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Malina kennt lange nicht alle Gäste und so macht sie sich keine Gedanken über die drei fremden jungen Männer. "Wir haben einen vorzüglichen Honigschnaps oder wenn es noch etwas stärker sein soll Bodirer Eichengalle." antwortet sie freundlich.

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Tiyadan
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Vor dem Langhaus
"Eilif!" stellt Hjore komplett aus seinen Gedanken gerissen überrascht fest. "Was machst du denn hier draußen? Gefällt's dir drin nicht? Und wielange stehst du hier schon? Du wirst dir noch was einfangen!" Selbst nur im Hemd ohne Überwurf draußen stehend beginnt der Jäger Eilif den Schnee von den Schultern zu putzen und streicht ihn auch sanft aus ihrem Haar.
"Ganz schön voll da drin... und laut... und stickig." brabbelt er weiter. "Die Kleine hält mal wieder nichts auf ihrem Hintern, muss sich ständig irgendwie beschäftigen. Du kennst sie ja..."
Bei Swafnir, was ist los mit dir? Was redest du da?

Tharn
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Im Langhaus:

"Das Wohl", stimmt der Fremde mit ein. "Ich dachte schon ihr habt keinen Spaß. Ihr trinkt ja so gut wie nichts." Dann hält er sein Trinkhorn wieder in die Höhe und ruft laut: "Und auf die hübschen Frauen der Rotgrims."

"Dann bring uns erst das eine und dann das andere", entgegnet einer der drei Rekker bei Malina.

Vor dem Langhaus:


Eilif muss bei der Bemerkung von Hjore lachen. "Ja das klingt ganz nach Malina. Aber jetzt ist es noch zu früh zum gehen. Komm." Sie nimmt Hjores Hand und zieht in Richtung Tür des Langhauses. Ihre Hand fühlt sich eisig an.

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Einen kurzen Augenblick zögert Malina. Fast hätte sie sowas gesagt wie 'Da fehlte aber das Zauberwort.'
Aber sie kennt die Männer nicht uns weiß nicht, ob diese den Spaß verstehen würden. Also antwortet sie freundlich aber extrem langweilig mit "Kommt sofort."
Und dann huscht sie auch schon davon. Noch zwei Krüge Met finden ihre Abnehmer bevor sie den großen Saal verlässt und mal wieder ins Lager huscht. Dort trinkt sie dann aber erstmal selbst einen halben Becher Wasser bevor sie ein Tablett mit Bechern bestückt und diese mit dem Honigschnaps füllt. Sicher würde auch noch andere Gäste zugreifen.
So geht es dann zurück zur Gesellschaft wo natürlich zuerst die drei Männer angesteuert werden.

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Lifthrasil
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Drinnen macht Hjartan eine kleine Pause um seine Kehle zu befeuchten. Dann ruft er: "He, Malina. Komm doch mal her!"

Und um zu erklären was er von ihr will, stimmt er gleich ein weiteres Lied an. Diesmal jedoch keine Eigenkreation, sondern ein bekanntes Lied, bei dem alle mitgröhlen oder den Rythmus klappern können, wenn sie wollen.

"Oh komm Du Schöne bring den Met zu mir, bring den Met zu mir ich verdurste hier
Oh komm Du schöne bring den Met zu mir, denn mir ist nach Weib und Wein! ... "


Dann macht er eine auffordernde Handbewegung, dass sie die nächsten Zeilen singen soll.

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Sanja
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Schrecken der Dämmerung

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Malina muss lachen und fast wäre ihr einer der Becher mit dem Schnaps dabei umgekippt.

"Ich schenk dir ein nur wenn du tanzt mit mir
Wenn du tanzt mit mir, dann komm ich zu dir!"


Antwortet sie. Allerdings deutlich mehr rufend als singend. Eine große Sängerin ist an ihr nicht verloren gegangen. Nicht, dass sie keine schöne Stimme hätte, aber sie hat es einfach nie geübt.
Dann jedoch bringt sie trotzdem zuerst den Honigschnaps zu den drei fremden Männern. Und das Met für Hjartan muss sie ja auch noch holen.

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Lifthrasil
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

Als Malina mit dem Met zurück kommt singt Hjartan natürlich:

"Oh komm Du Schöne, auf den Tisch hinauf auf den Tisch hinauf, komm wir tanzen drauf
Oh komm Du Schöne auf den Tisch hinauf, denn es soll uns jeder sehn!"


Er selbst ist ja schon auf dem Tisch.

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Tiyadan
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Tiyadan »

Bereitwillig lässt Hjore sich von Eilif wieder zurück auf die Feier führen, sucht dort einen Platz möglichst nah an einer der Feuerstellen aus und bittet die Seefahrerin hier zu warten. "Bin gleich wieder da."
Da er Malina gut beschäftigt sieht, macht er sich auf den Weg in die Küche, um zwei große Becher schön warmen Mets zu holen und damit zu Eilif zurückzukehren. "Hier bitte sehr... Ich denke, das ist genau das Richtige bei der Kälte draußen." reicht er ihr einen und deutet an mit ihr anstoßen zu wollen.

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Marty mcFly
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Vor dem Langhaus:

Hrafnkel steht noch eine Weile dort in der tiefen Finsternis, während ihm Nuiannas Atem um die Ohren pfeift und dabei Ulramnars frostige Boten herbeiträgt.
Von drinnen erklingt die Musik Hjartans, gemischt mit den Stimmen der Feiernden, die den Gesang des Skalden mittlerweile kräftig unterstützen.
Er selbst bevorzugte eher die ruhigeren Melodien, die der Skalde so geschickt vorzutragen wusste. Manche davon lediglich auf Laute oder Harfe oder zur Untermalung der alten Sagen, die er unter den gebannten Blicken der Anwesenden vorträgt. Aber bei einer Hochzeit würde er solch nachdenkliche Töne auch nicht erwarten.
Das Schneegestöber wird stärker und so langsam lässt ihn der kalte Zorn des Weißen Jägers zittern. Jetzt wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, um die Opfergaben des Brautpaars einzusammeln. So kann er schonmal das morgige Ritual vorbereiten. Eine Haarlocke oder ein paar Tropfen Blut.
Aus seinem Stoffbeutel holt er seine beinerne Schale heraus, in die Runenzeichen aus Flussgold eingelassen sind. Die Schale muss noch mit Salzwasser gewaschen werden, idealerweise im Lichte Madas, auch wenn bei diesem Wetter ihr Antlitz kaum zu sehen sein wird.
Zwar ist der Weg hinunter an den Kiesstrand nicht weit, doch seine Augen waren noch nie besonders verlässlich bei solcher Dunkelheit.
Darum beschließt er, jemanden als Begleiter mitzunehmen. Vielleicht die Heilari Sakura, deren Alfenaugen - so hat er es gelernt - bei Nacht so gut sehen wie am Tag, oder den Jäger Hjore?
Hrafnkel schüttelt den Schnee von seinem Gewand und betritt wieder die Jolskrimhalla. Sofort schlägt ihm das Dunstgemisch aus Alkohol, Ruß und Harz, Gebratenem und Schweiß entgegen sowie die hundert verschiedenen Stimmen. Er blickt sich im Raum um und geht suchend durch die Reihen der Feiernden.

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Sanja
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Sanja »

Eigentlich hatte Malina erwartet, dass Hjartan längst beim nächsten Lied angekommen wäre, wenn sie mit dem Met für ihn zurück kommt. Doch weit gefehlt. Er steht auf dem Tisch und fordert sie tatsächlich auf, dort oben mit ihm zu tanzen. Dabei kann sie doch überhaupt nicht tanzen. Und dann noch vor aller Augen. Schlagartig spürt sie dieses flaue Gefühl im Magen, dass sie so sehr verabscheut... Angst!
Nein! Sie ist Malina. Sie hat vor gar nichts Angst!

"Wenn die schöne soll hinauf zu dir, so musst du Halfdan fragen,
ob er dir seine Braut ausleiht, zum tanzen so zu sagen."


Antwortet sie wieder halb singend und immerhin im Takt und in der Melodie des Liedes obwohl sie es ja gerade frei gereimt hat. Einen Kuss von ihm erfragen, wie es im Lied eigentlich weiter geht will sie gerade nicht.
Dann jedoch springt sie mit dem Krug Met für Hjartan in der Hand zu ihm auf den Tisch hoch und reicht ihm diesen. Allerding hält der ja noch seine Laute und hat überhaupt keine Hand frei. Also hebt Malina ihm den Krug kurzerhand an den Mund und lässt ihn so einen tiefen Schluck trinken.

"Du weißt aber, dass ich überhaupt nicht tanzen kann, oder?" Flüstert sie ihm dabei zu. Kneifen will sie aber wohl nicht.

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Lifthrasil
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

"Ha, gut gespielt!" lobt Hjartan Malina und trinkt "Und jeder kann tanzen! Beweg dich einfach im Takt der Musik!" sagt er und spielt einen flotten Rythmus und tanzt selbst dabei. Den Kuß fordert er jedoch auch nicht ein.

Statt dessen greift er Malinas Idee auf und ruft: "Halfdan, Freyda, das ist euer Abend! Rauf auf den Tisch mit euch und tanzt! Wir wollen euch alle sehen und euch feiern!" Damit springt er selbst wieder vom Tisch um Platz zu machen und spielt weiter zum Tanze auf.

Tharn
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Schrecken der Dämmerung

Ungelesener Beitrag von Tharn »

"Das wollt ihr nicht wirklich?", wehrt Halfdan ab. Seine Frau hingegen steht sofort, wischt mit einem Armschlag alles vom Tisch und ist mit einem gewaltigen Satz oben. "Aber ich will. Los rauf da. Endlich kommt hier etwas Stimmung auf." Mit leicht geröteten Wangen fängt sie bereits an auf dem Tische zu tanzen. "Waaas", spielt Halfdan ungläubig. Dann huscht ein breites Grinsen über sein Gesicht. "Ihr wollt es ja so." Auch er ist blitzschnell auf dem Tisch. "Na dann Hjartan, ich kann dich ja kaum hören. Sing mal etwas lauter." Nun beginnt sich auch Halfdan zu drehen und zu springen. Jedes mal wenn das Kriegerpaar landet, ächzt der schwere Holztisch unter der Last. "Malina, ich glaube unser Skalde braucht noch etwas Met für seine Stimme.", grölt er dann durch den Raum.

Die Stimmung heizt sich weiter auf du die Luft kann man inzwischen schneiden. Alle sind in bester Feierlaune. Zumindest fast alle, denn Hrafnkel ist in seine Arbeit vertieft. Sein Blick schweift durch den Raum und ohne dass er es merkt darüber hinaus. Eine beklemmende Stille umgibt ihn. Ein Flüstern liegt in seinen Ohren. Zunächst kann er es nicht hören. Vielleicht ist es auch der Wind. Es ist so dunkel und die Finsternis scheint schwer auf ihm zu Ruhen. Das Flüstern wird zu einem Rufen, zu einem Schrei nach Hilfe. Verzweifelt blickt er sich um, aber da ist nichts als Dunkelheit. Ein kalter Schauder läuft ihm über den Rücken, dann hat er das Gefühl dass ihn jemand von Hinten berührt. Er dreht sich um, aber plötzlich ist alles so verschwommen. "Hrafnkel alles in Ordnung", dringt langsam eine Stimme zu ihm durch. Langsam wird das Bild wieder klarer. Eine schlanke Frau in einem einfachen Kleid steht vor ihm. Am Boden liegen Tonscherben und die Schürze der Frau tropft vor Met. Es ist wieder laut um ihn herum. Alles feiert und lacht. Das Brautpaar tanzt auf dem Tisch und die Gäste jubeln begeistert.

Jadoran
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Hochzeitsabend (Tag 1, abends, Großes Langhaus)
„Da trinke ich mit!“ Sakura hebt den Krug und trinkt einen Schluck, und als das Brautpaar den Tisch erklimmt und zu tanzen beginnt, feuert sie sie fröhlich an.
Aber ein kleiner Teil von ihr fragt sich ungebeten. Haben wir eigentlich Wachen stehen? Wozu? Es ist ein schlimmes Wetter. Niemand würde uns um diese Jahreszeit angreifen. Welche Schar schafft es schon durch diesen Sturm, denen würden doch die Levthansfreude abfrieren! Wir selbst waren jagen, möglich ist es. Aber wer sollte das tun? Wer weiß? Haben wir Wachen stehen? Nur für den Fall? Sakura schüttelt den Kopf und trinkt einen weiteren Schluck. Der Godi würde ein Unheil dieser Art ahnen, so ist es doch! Willst Du dich auf die Ahnungen des Godi verlassen? Soll er nicht auch gleich ahnen, woran die Leute, die zu Dir kommen erkrankt sind?
Sakura schaut unwillkürlich in die Richtung, wo Hrfankel eben noch stand. Sieh an, hat ihn jemand angerempelt und er der Kleinen eine Metdusche verpasst! Aber warum schaut er so komisch?
Sie lächelt den rothaarigen Recken an. „Einen Augenblick, bin gleich wieder da. Trink mir bloß nicht alles weg.“ Sie schlängelt sich durch die Feiernden zu Hrfankel hindurch und mustert ihn, halb neugierig, halb besorgt.
Dreck vorbeischwimmen lassen

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