DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
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Chephren
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Tag 46, früh Nachmittags, Grande Serpentina (Valeria)
Nachdem der AUftrag zu ihrer Zufriedenheit wiederholt wurde nickt sie, zieht bei der frage eine Augenbraue hoch, aber nickt dann wieder. Ja sie kann ja schlecht mit einem Schlammonster in Santinera auftauchen. "Macht das. Aber Beeilung."

Tag 27, früh Nachmittags, Gildenhaus, Portas, Santinera (Boronaya)
Boronaya spannt sich sichtlich an, als der Hüne so auf sie zutritt, aber die Einigung beruhigt sie dann doch. "Natürlich," meint sie zu Jucho und fragt dann draußen nach.
"Was war denn das für ein Monster? Und du willst ihn beteiligen?"
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Jadoran
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Tag 27, früh Nachmittags, Gildenhaus, Portas, Santinera (Boronaya)
Draußen brummt Jucho. „Könnte mir denken, das Don Bertolis vermitteln kann. Zumindest redet er ja wohl des öfteren mit den Anoihas. Aber bis zu dem ist es ein voller Tag, wenn Du Dich erinnerst. Zu der anderen, auf Vanadia, oder wie das hieß, wird es dann noch mal wieder ein paar Stunden sein. Und mit einmal Hinlaufen ist es sicher auch nicht getan. Da kriege ich lieber ein paar Oreal für die Information, als dass wir für drei Dublonen eine knappe Woche da rumlaufen und vielleicht noch ein paar Blasrohrpfeile abbekommen.“ Er grinst. „Das war übrigens Reto. Führt die größte und jetzt, wo Onid hin ist, kampfkräftigste Partida. Und ist, mit Ausnahme von Duro vielleicht, das größte Vieh der Gilde.“ Er kämmt sich mit den Fingern die Haare, bevor er ins Gildenbureau geht, mit dem mäßigen Erfolg, den das nun einmal hat. Der Schreiber hinter dem Tresen blickt auf, ordnet sie sofort als Questadoren, keine Auftraggeber, ein, schaut Boronaya in den Ausschnitt und fragt. „Was wollt ihr denn hier?“ Jucho läßt die Arroganz an sich abgleiten und deutet eine Verneigung an. „Guten Abend Senor. Wisst ihr vielleicht, wo der Bote wohnt, der den Eskort-Auftrag für Vanadia gebracht hat. Keiner von den Questadoren will ihn annehmen, und da dachten wir, er könnte uns ein paar mehr Informationen geben.“ Der Schreiber scheint seinen schlechten Tag zu haben. „Ist das mein Problem? Na von mir aus. Wenn mir Deine Kleine da ihre Titten zeigt, dann sage ich es dir.“ Das kommt noch nicht mal lüstern, sondern geradezu gelangweilt, als reine Schikane. Jucho läuft rot an, aber Gewalt gegen einen Gildenangestellten, noch dazu im Gildenbureau scheidet natürlich für einen Questador aus. Der Schreiber lacht hämisch. „Wie, ist das etwa ein Problem? Nicht mein Problem.“

Tag 46, früh Nachmittags, Grande Serpentina (Valeria)
„Jawohl, Signorina Valeria!“ Die Jungs beeilen sich, aber die Lehmflecken gehen bei einer Katerwäsche natürlich nicht aus Borans Hose raus, trotz schrubben mit dem Händen. Bei der Gelegenheit erübrigt sich auch die Frage nach Art der Strafe. Jeder scheint sechs Stockhiebe bekommen zu haben. Rico macht sich dann direkt auf den Weg zur Brennerei, Boran übernimmt, nachdem er sich wieder angezogen hat, die Zügel des Muli und wartet auf den Befehl zum Aufbruch.

Tag 46, Morgens, Rathaus, Magnolia → Sandalia, Santinera (Capitan)
Vor dem Gericht warten Inanzuna und Vecna auf ihn an einer nahen Weinstube, und der Capitan erstattet Bericht. Er schließt mit. „Wir nehmen das Nachmittagsschiff zurück Ihr beiden Hübschen hört euch unauffällig in der Stadt um. Unter anderem, ob es hier überhaupt noch Karinors gibt. Echte wohl kaum, aber Nebenlinien könnte sein.“ Vecna zögert. „Gerne, aber wärt ihr darin nicht deutlich besser?“ Der Capitan lacht. „Vielleicht. Wobei die meisten lieber einer jungen Frau etwas erzählen als einem alten Mann. Vor allem aber würde es mehr auffallen. Wenn ich mich über sie erkundige ist das auch eine Information, die man an sie verkaufen kann. Also... diskret.“ Vecna grinst. „Aye aye, Capitan!“ Sie hält die Hand auf und der Capitan gibt ihr ein paar Oreal. „Und was macht ihr derweil?“ „Ich besuche einen gewissen Tischler, um festzustellen, wie lange Emi und ich noch auf dem Boden schlafen müssen.“
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Chephren
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Tag 27, früh Nachmittags, Gildenhaus, Portas, Santinera (Boronaya)
"Ein paar SIlber für ein paar Erkundigungen, ja das ist in Ordnung. Ich glaube nicht, dass der Auftrag sich lohnt. Aber so..."
Entspannt geht sie mit ihm in Richtung des Gildenbureaus, wo es der Schreiber gerade schafft ihre gute Laune in Wohlgefallen und Zorn aufzulösen.
"Mein Problem Signor. Primum: Ich bin nicht seine Kleine. Iterum: Wenn ihr schon meine Rahjaäpfel sehen wollt dann heißt die Anrede Gelehrte Dame oder Adepta und Tertium: Ich weiß nicht, ob ihr das wirklich wollt, eine Chimärologin zu demütigen. Oder täusche ich mich?"
Schon den Ton kennt Jucho eigentlich nicht, die gerade noch entspannte Haltung wird wesentlich strammer und das freundliche Lächeln bekommt etwas Lauerndes im Hintergrund.



Tag 46, früh Nachmittags, Grande Serpentina (Valeria)
Valeria nickt, schaut, dass er den Brief mit seinem umrissenen Auftrag dabei hat. Dann sollte sie morgen früh wissen, was ihr auf die Schnelle zur Verfügung steht und mit was sie planen kann.
Sie nickt Boran zu, dass er losfahren soll und setzt sich dann entspannt neben ihn auf den Bock. Innerlich macht sie ein paar Pläne und überlegt sich das Gespräch für Morgen früh mit ihrer Tante.

"Weißt du wo in Santinera das Gericht und dieser rote Lotus ist? Oder anders, was weißt du über die Stadt," fragt sie Boran
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Jadoran
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Tag 27, früh Nachmittags, Gildenbureau, Portas, Santinera (Boronaya)
Der Schreiber reagiert wie all die kleinen Götter hinter Schreibpulten, wenn sie sehen, dass sie an die Falsche gekommen sind: Sie knicken ein und winseln, heucheln Reue. „Ich bitte vielmals um Verzeihung, Gelehrte Dame, ich wusste ja nicht, wer ihr seid. Leider kann ich euch nicht helfen, ich weiß es einfach nicht.“ Wahrscheinlich gelogen, aber in seinen Äuglein kann sie den Hass erkennen, den die Demütigung, sich entschuldigen zu müssen, bei ihm entfacht. Eine nachtragende kleine Palmviper.
Jucho atmet durch, nicht ganz sicher, ob eine geladene und entsicherte Magierin etwas ist, was man im Gildenbureau herumstehen haben sollte. „Vielen Dank, Senor. Wir kommen zurecht.“
Draußen seufzt er. „Das war eindrucksvoll. Du kannst ja richtig furchterregend sein. So ein...“ Er verwendet einen bornländischen Ausdruck, der wahrscheinlich etwas mit nicht fachgerechter Viehzucht zu tun hat. „Wo der Bote wohnt, finden wir auch anders raus. Gehen wir zum Westtor, Wenn der Junge durch die Nacht geritten ist, hat er sicher bei der Wache irgendwas gesagt.“ Er grinst und klopft ihr auf die Schulter. „Aber danach gehen wir alle ordentlich einen trinken.“

Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
„Santinera hat drei Stadtteile: Magnolia ist, wo die feinen Leute wohnen. Das ist der höhere, kleinere Felsen auf der Nordseite. Da steht auch das Rathaus, das ist sicher auch das Gericht drin. In Sandalia, das ist der andere Hügel, der viel größere, da wohnen Handwerker und Krämer und so. Und in Portas , dem Hafen, da ist der Flottenposten und die Gilde und der Markt und so. Der Rote Lotus liegt an der Straße, die Magnolia und Sandalia trennt, unten zwischen den Hügeln, ich glaube am Osthang. Ich war da noch nie drin, aber das soll sehr teuer sein, da gibt es alles, was man sich vorstellen kann. Ein richtig feines Edablissmond. Da soll mal ein züplodäischer Prinz eingekehrt sein und heiße Schokolade getrunken haben. Man kann den Karren am Westtor oder, billiger, am Südtor unterstellen. Auf dem Platz der Helden und vor dem Gildenhaus muss man vorsichtig sein, denn da dürfen die Questadoren kämpfen, und wenn man die ärgert, dann schlitzen sie einem den Bauch auf. Wenn man die Anheuern will, muss man eine Queste bei der Gilde aufgeben und im Voraus bezahlen, das ist so ein Blatt Papier mit einem Stempel von der Gilde, da steht drauf, was die Questadoren tun sollen, und man muss im voraus bezahlen, und die Questadoren können sich aussuchen, von wem sie die Queste annehmen. Wenn man bestimmte Questadoren anheuern will, dann muss man extra bezahlen.“ Dem Klang nach hat sich Boran schon des öfteren mit dem Questadorendasein befasst. Questadoren sind frei, sie haben Waffen und können hingehen, wo sie hinwollen und niemand kann sie herumkommandieren. Könnte man meinen.
Das Wetter meint es nicht gut, wahrscheinlich gibt es einen tüchtigen Guss, noch bevor sie die erste Brücke erreicht haben.
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Chephren
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Tag 27, früh Nachmittags, Gildenbureau, Portas, Santinera (Boronaya)
Sie nickt huldvoll, als er sich entschuldigt, wobei das Lächeln ihre Augen nicht erreicht und man auch das Gefühl hat, dass die Abneigung gegenseitig ist.
"Naja, ich meine, was erlaubt sich der Wicht. ich bin doch kein Mädchen aus dem Lotus. Was war denn das für ein Begriff?" fragt sie Jucho draußen und nickt zum Vorschlag hin. "Westtor klingt gut. Wir werden schon etwas erfahren.


Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)

Valeria seufzt als sie den Himmel betrachtet. Naja, immerhin hatten sie ein Dach. "Etablissement und zyklopäisch. Der Prinz kam von einer Insel in Efferdsrichtung vom Horasreich. Und ich glaube du überschätzt eure Questadoren hier ein wenig. Gibt es Sperrzeiten?"
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Jadoran
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Tag 27, Nachmittags, Gildenbureau, Portas, Santinera (Boronaya)
Jucho vermeidet es, die Straßenkinder zu fragen, wahrscheinlich aus dem naheliegenden Grund, dass die natürlich auch ihr Wissen zumindest verkupfern wollen, und wenn als Belohnung nur ein paar Oreal anstehen, macht man die Fußarbeit wohl am besten selber. Die Torwache weiß nicht viel, aber immerhin sagt ihnen die ranghöchste Gardistin, an die sich Boronaya grob vom Sehen sogar von ihrer Hetzjagd auf Piriones erinnert, dass der Sklavenjunge auf einem Pferd kam und bei den Gonralas beherbergt sein dürfte. Jucho bedankt sich und beweist den für ihn typischen Mut, als er daraufhin die Wachen vor dem Tor anspricht und ihnen sein Anliegen darlegt. Die jüngere Wache weist ihn mit einem kühlen „Ist nicht mein Problem, mein Junge“ ab, aber ihr Kollege ist da umgänglicher. „Nu, kann ja nichts schaden, und mit einer hübschen jungen Magierin redet der junge Don auch immer gerne.“ Seine Kollegin verdreht die Augen, aber er klopft mit der Faust gegen das Tor, und – ihre ohnehin verpackten Waffen in Obhut zurücklassend, warten sie in der Halle bei einem Becher Sangria auf einer nicht unbequemen Bank eine knappe Viertelstunde, bis der ihnen schon bekannte Don Orpheo auftaucht, der sie ebenfalls prompt wieder erkennt. Er wendet sich an die etwas blass werdende Empfangssklavin und lacht. „Muscilla, Du kannst doch eine Gelehrte Dame nicht auf die Holzbank setzen, auch wenn sie Leder trägt.“ Anstatt aber den Tadel zu vertiefen, setzt er sich neben Boronaya und Jucho auf die Bank und lacht erneut. „So sieht man sich wieder, Jucho. Ihr seid doch der mit den Cojones aus Bronze, der Don Agricola vor Gericht gebracht hat. Respekt. Und ihr Gelehrte Dame, Sobraranez, nicht wahr? Willkommen in unserem Haus! Was kann ich für euch tun?“ Boronaya findet die Einschätzung der älteren Wache bestätigt: Don Orpheo redet offenbar gerne mit hübschen jungen Frauen, aber er hat Charme und wirkt auch nicht aufdringlich. Selbst seine Augen hat er recht gut unter Kontrolle.

Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Boran überlegt. „Ich glaub nicht, Signorita. Aber nur im Hafen und auf dem Platz der Helden darf man seine Waffen offen tragen, ansonsten muss ein Friedensband darum, und Bewaffnete dürfen nicht mehr als drei zusammen stehen, sonst gibt es Ärger mit der Stadtwache.“

Tag 45, Abends, Alte Baracken → Gildenhaus, Portas, Santinera (Crocodileros)
Am Tisch bleibt man am Thema. „Habt ihr die echt gefoltert?“ Korian schüttelt den Kopf. „Iwo. Nur ein bisschen fester angefasst. Kennst mich doch.“ Jelinea nickt, zufrieden gestellt, obwohl sie Korian eigentlich eine Menge zutraut. Aber es ist jedenfalls die Antwort, die sie hören wollte. Rando unterstützt ihn. „Wir haben sie ja gesehen, da war alles noch dran. Und Janis hat sich gut geschlagen gegen die Donna.“ Der grinst. „Verloren hab ich trotzdem.“ Korian lacht. „Finanziell hat es uns gut getan, und keiner wurde verletzt. Was wollen wir mehr?“ Jeliena bleibt an Janis dran. „Noch Lust auf ein Sparring nachher?“ Der hebt die Hände. „Mir knurrt der Magen.“ Er gibt nach. „Aber heute Abend vielleicht.“ Die Frauen kommen aus dem Bad, und auch Buki verkündet, dass sie Hunger habe. „Wir sehen uns.“ Alejandro nickt, aber als sie weg sind, schaut er in die Runde. „Sollen wir nicht auch noch mal los? Ins Gildenhaus, mein ich? Ich hab das Gefühl, wir bekommen zu wenig mit.“ Marico nickt zögernd, und Jelinea und Sumaida widersprechen zumindest nicht. .

Im Gildenhaus ist es zwar voll, aber eher wenig los, und folgerichtig fangen mangels anderer Unterhaltung die Crocodilero-Witze wieder an. Alejandro ist eigentlich überhaupt nicht in Laune dafür, aber er hat auch keine Lust, deswegen eine Schlägerei anzufangen, und so lässt er das zu Jelineas zunehmenden Verdruss einfach an sich abgleiten. Als dann aber sogar Trolli, meint, was über Schlammbewohner zum Besten geben zu müssen, platzt ihr der Kragen, und sie steht auf. „Findest Du das witzig, Du fette Wachtel?“ Trolli schiesst sofort hoch, und die Aufforderung, das 'draußen zu klären', ist heraus, bevor Alejandro oder Nikka dazwischen gehen können, und die an Unterhaltungsmangel leidende Gesellschaft johlt. Nikka drängt sich dazwischen. „Seit wann haben Deine Leute denn so ein dünnes Fell, Alejandro? Trolli – entschuldige dich!“ „Ich denke nicht dran, ich poliere der dürren Jungfrau ihre Fresse!“ „Glaubst Du, die will mit den Fäusten kämpfen?“ Alejandro knurrt ebenfalls. „Jeli, setz dich! Ist Deine Ehre ein so zartes Pflänzchen, dass Du wegen sowas jemanden abstechen musst?“ Darauf läuft es hinaus, das geht zumindest Jelinea und Trolli jetzt erst auf. Aber beide sind Sturköpfe. Das Publikum macht es nicht besser. „Kämpft! Kämpft! Kämpft!
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Chephren
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Tag 27, Nachmittags, Gildenbureau, Portas, Santinera (Boronaya)
Boronaya schenkt der Sklavin ein Lächeln und dem Don noch mehr, steht auf um ihn zu begrüßen. "Ja das ist richtig. Seid gegrüßt, Don Orpheo. Unser Anliegen ist kein Großes. Wir haben gehört dass ein Bote von Vanadia gekommen ist um eine Eskorte in Auftrag zu geben. Da bisher niemand den Auftrag annehmen will, wollten wir mit dem Boten sprechen, ob er vielleicht noch ein paar Informationen hat. Vielleicht könnte man damit dafür sorgen, dass der AUftrag doch noch erfüllt wird," erklärt sie. "Und man hört, dass er bei euch abgestiegen sein soll..."


Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Sie runzelt die Stirn. "Ernsthaft? Die verbieten in dem Nest einer Grandin die Waffen?" Valeria schüttelt den Kopf. "Das mit den anderen Bewaffneten ist ja verständlich. Niemand will einen Aufstand oder Sölderntruppen. Was ist denn das mit diesen Questadoren? Ich habe gehört die sollen sich als Gilde organisiert haben? Hat man so etwas schon gehört..."
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Jadoran
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Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Don Orpheo nickt. „Timodio, tapferes kleines Kerlchen. Ja, der wohnt erst mal bei uns. Gehört schon Mumm dazu, nachts durch den Dschungel zu reiten mit fünfzehn Jahren. Ja, die Sache mit Vanadia, unerfreulich. Ich kann Donna Heliaconna verstehen, dass sie ihren Jungen erst einmal aus der Schusslinie wissen will. Für die Anoihas ist man mit sechzehn ein Krieger – oder sollte es sein, zumindest, wenn man mit einer Frau Rahja opfert. Aber wenn man lernt, eine Plantage zu führen, dann kommt die Kampfausbildung oft ein wenig kurz, nicht wahr? Ich kann ihn holen. Was wollt ihr denn wissen?“ Jucho überlässt Boronaya das Reden, und sie erinnert sich, dass Don Orpheo eigentlich, genau wie sein Vater und seine Mutter, ein 'reinrassiger' Anoiha ist. Seine Eltern haben noch im Busch gelebt und mit dem Holzspeer gejagt. Aber auch das ist Al'Anfa. Man kann was aus sich machen. „Und ihr sagt, niemand will den Auftrag annehmen? Haben sie Angst, die Schreitenden Mungos würden sie überfallen?“

Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Der Junge kommentiert Valerias Überlegungen nicht, solche Leichtsinnigkeit wird einem auf Grande Serpentina unter Garantie früh ausgetrieben. Wenn es schon fürs zu spät kommen beim Essen sechs Stockhiebe anstatt ein langgezogenes Ohr oder eine Kopfnuss setzt... Erst als Valeria ihn wirklich konkret fragt, versucht er sich an einer Antwort. „Ich hab gehört, die Gilde der Crocodileros und Questadoren ist mehr dafür, dass die sich nicht untereinander streiten. Es sind ja doch über hundert, oder so. Wenn man eine Queste aufgeben will, dann geht man ins Gildenbureau, und die Questadoren sitzen im Gildenhaus und trinken den ganzen Tag Bier und spielen Karten im Gildenhaus, wenn sie keine Queste haben.“ Seinem hoffnungsvoll bewundernden Ton nach ein sehr erstrebenswertes Leben.
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Tag 27, Nachmittags, Gildenbureau, Portas, Santinera (Boronaya)

Sie zuckt mit den Schultern. "Zu viel Geld um so etwas nicht zu vermuten und zu wenige um sich wirklich auf einen Krieg einzulassen würde ich sagen. Uns geht es hauptsächlich um die Hintergründe um eben abschätzen zu können, wie wahrscheinlich ein Überfall wirlich ist." Sie schaut auch kurz zu Jucho, nciht dass sie etwas vergisst. "Ist der Schamane eher der, der die Meinung bestimmt oder eher der Kriegshäuptling. Was hat der Junge wirklich getan. So etwas. Aber eine andere Frage, die vielleicht helfen könnte. Was bauen sie dort an und wie oft geht ein Wagen oder eine Lieferung dort hin? Wisst ihr das?"

Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Valerias Gesichtsausdruck ist eher irgendwo zwischen mitleidig und entsetzt. "Da sind 100 Mann unter Waffen ohne Dienstherren? Die sind verrückt. Und wenn ich dir eines verraten darf. Durch den Dschungel zu kriechen und sich von Einheimischen beschießen zu lassen ist weniger spannend als es klingt. Und noch etwas." Sie schaut zu dem Jungen. "Ich werde vermutlich einen Assisten brauchen. Und entgegen deiner Erfahrungen bei meiner Tante: Wenn ich jemanden brauche, der mir nur nach dem Mund redet, kaufe ich mir einen billigen Sklaven oder umgebe mich mit speichelleckenden Fanas..." Ein kurzer Seitenblick um zu sehen, wie der Junge reagiert.
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Jadoran
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Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Boran ist durch diese Ansprache eher verwirrt. Aber als offensichtlich irgendeine Antwort von ihm erwartet wird, sagt er zögernd. „Davon verstehe ich nichts, Signorita Valeria, ich mache, was man mir sagt, wie es Boss Kusu befiehlt.“ Kein Don und keine Donna will angeblich Jasager und Speichellecker um sich, aber jeder Sklave, insbesondere auf dem Silberberg, weiß, wie es jenen ergeht, die 'vorlaut' oder gar 'unverschämt' sind. Zumal bei einem neuen Herrn ist das ein Spiel, das man nicht mitspielen sollte, wenn man irgendwie darum herum kommt. Als erstes muss der Don erst einmal beweisen, dass er es ernst meint, schließlich riskiert der Sklave etwas, nicht der Herr.

Tag 27, Nachmittags, Gildenbureau, Portas, Santinera (Boronaya)
Die Empfangssklavin scheint akut zu leiden, wie sie ihren Herrn auf der Wartebank sitzen sieht, aber Don Orpheo winkt ab. „Es ist wirklich gut, Muscilla. Du bist hier vorne um zu lernen, und zum lernen gehört es, Fehler zu machen. Mach Dir keine Sorgen. Das Siegel auf der Hand bedeutet: Magierin.“ Sie verneigt sich und atmet etwas auf. Don Orpheo wendet sich mit seinem jungenhaften Lächeln wieder Boronaya zu. „Das mit dem Ton angeben trifft es nicht bei den Anoihas. Der Krieghäuptling führt die Sippe in den Krieg. Der Schamane redet mit den Geistern und behütet die Sippe. Wenn er redet, hört die Sippe zu.“ Er breitet die Arme aus. „Ich kenne die Sippe leider nicht persönlich, daher kann ich da nichts sagen. Lieferungen nach Vanadia stehen höchstens einmal im Monat an, ich weiss allerdings nicht, ob in diesem Mond noch eine kommt oder nicht. Und was wirklich passiert ist... ich weiss auch nur, was Timodio erzählt und Donna Heliaconna geschrieben. Der junge Herr hatte wohl eine spontane Liebschaft mit einem Anoihamädchen, aber anschließend haben sie sich gestritten, sie wollte angeblich sein Messer stehlen. Dabei blieb es wohl bei Worten. Anstatt das seiner Mutter zu erzählen, hat er es aber wohl verschwiegen, und als dann drei Anoihaskrieger auf der Plantage auftauchten und Rache forderten – was allerdings auch Blutgeld oder Entschädigung heissen kann, dass ist in vielen Sippen dasselbe Wort, kam es zu heftigem Streit. Donna Heliaconna ist sehr durchsetzungsstark, im Gegensatz zu ihem schöngeistigen Sohn, obwohl beide dassselbe hitzige Gemüt haben, und als es zu einem Gerangel zwischen einem der Krieger und einem Sklaven kam, hat sie dem Krieger mit der Balestrina in den Hintern geschossen. Das war wohl mehr als Warnung gedacht, hat die Situation aber nicht gerade deeskaliert. Die Anoihas sind dann unter Drohungen abgezogen, und dann erst hat sie von dem kleinen Techtelmechtel erfahren. Meine eigene Deutung ist, dass das Anoihamädchen, anders als der junge Herr, nicht in Liebe entbrannt war, sondern einfach ihre Liebesgunst gegen ein 'Geschenk' tauschen wollte, wie es... nun, sagen wir: Es ist nicht dasselbe wie Prostitution, aber man kann es damit verwechseln, der Unterschied besteht hauptsächlich in der Selbstwahrnehmung und der Beurteilung durch die Sippe. Der Junge hätte wissen müssen, dass eine wildfremde Eingeborene nicht einfach wegen seiner schönen Augen mit ihm Rahja opfern will, egal, was in manchen Romanen steht. Und wie es jetzt weitergeht, steht in den Sternen. Einen Angriff auf die Plantage halte ich für unwahrscheinlich.“ Er macht einen weite Geste. „Zum einen sind Donna Heliaconna und ihre Sklaven äußerst wehrhaft, sie ist trotz ihrer Jahre eine hervorragende Hruruzat-Kämpferin, zum anderen hätte ein Angriff auf die Plantage Folgen, die die Anoihas kennen. Aber den Jungen wegen verletzter Ehre zu einem Zweikampf fordern, das könnte passieren. Aber dass Letzte, was jetzt hilfreich wäre, wäre, wenn ein Veteranentrupp wie Reto und seine Zwölfe da aufmarschiert und ein halbes Dutzend Krieger umlegt. Dann hätten wir wirklich Krieg. Daher nur drei Dublonen.“ Don Orpheo grinst. „Ausserdem ist die Plantage noch im Aufbau. Die drei Dublonen schmerzen die Donna schon genug. Bevor Tee richtig Erträge bringt, vergehen mehrere Regenzeiten.“
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Valeria schaut ein wenig enttäuscht trifft es wohl am ehesten, aber vielleicht auch eine Spur Beruhigung. Ein normaler Sklave. Nicht dumm, aber ob er es wird ablegen können.
"Also probieren wir es so: Wenn ich dir eine direkte Frage Stelle, will ich eine ehrliche und direkte Antwort. Respektvoll, aber ehrlich. Bei mir. Das ist deine erste Aufgabe. Für Heute. Verstanden?"

Tag 27, Nachmittags, Gildenbureau, Portas, Santinera (Boronaya)
Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war, aber Boronaya scheint nicht unbeeindruckt, wie er mit seiner Sklavin umgeht. Und Jucho kann ihr Denkergesicht sehen, das leich zusammengekniffene linke Auge, das sie immer hat, wenn sie etwas plant.
"Das klingt schon weniger dramatisch. Aber wäre es nicht billiger gewe... Vergesst es bitte." Sie schenkt ihm ein Lächeln. "Wärt ihr bereit uns einen Wagen zu leihen, gefüllt mit den üblichen Waren, die eine Plantage braucht? Ich kann kein Verpsrechen machen, aber ich denke, dass Donna Heliaconna den üblichen Presi dafür bezahlen wird.
Ich denke es könnte hier gut sein, dem Weg des Mungos zu folgen und nicht dem des Mantikors. In eurer Erfahrung: Würde es das Problem lösen dem Mädchen und dem verletzten Krieger ein Messer zu schenken?
Vielleicht kann der Junge uns auch sagen, wann die letzte Lieferung war. "
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Tag 45, Abends, Gildenhaus, Portas, Santinera (Crocodileros)
Nikka tritt an Alejandro heran. „Es tut Trolli sehr leid. Sie möchte sich entschuldigen. „Tut es gar...“ "Halt endlich die Schnauze, Trolli!“ Alejandro atmet durch. „Kein Problem. Wir haben auch etwas überreagiert. Trinken wir einfach noch einen.“ Trolli mault vor sich hin, ihr Mundwerk ist wohl auf Autopilot, wobei ihr Selbsterhaltungstrieb immerhin die Lautstärke herunter regelt. „... sollte sich mal wieder richtig durchvögeln lassen...“ Jelineas Faust ballt sich um den Griff ihres Rapiers, aber sie beherrscht sich. Nikka seufzt, und Alejandro kann es ihr nachempfinden. Er wendet sich an seine Gefolgin. „Hör einfach nicht hin, Jeli.“ Jelinea setzt sich zumindest wieder. „Boah, die geht mir sowas von auf die Eierstöcke!“ Nikka nickt Alejandro zu. Eine Mischung aus 'Man hat's schwer' und 'Du hast was gut'. Sumaida atmet tief auf. Neesama bringt eine neue Ladung Bier. „Aufs Haus. Schönen Gruß von Miguel.“ Alejandro bedankt sich. Marico wendet sich an Jelinea. „Wir sind nun mal die Crocodileros. Aber wir verdienen besser als sie, also lass sie reden.“ Jelinea grummelt. Einerseits ist sie nicht unglücklich, dass sich ein tödliches Duell hat vermeiden lassen, andererseits ist sie einfach zornig. „Habt ihr denn gar keine Ehre?“ Sumaida macht den Mund auf, aber Alejandro lacht. „Klar haben wir die. Aber Trolli kann uns nicht wirklich beleidigen. Die ist nur besoffen und schlechter Laune.“ „Schlechte Laune hab ich jetzt auch!“ Marico grinst. „Vielleicht solltest Du dich dann tatsächlich...“ „Wage es ja nicht!“ Jelinea fuchst ihn an, aber Sumaida muss kichern, sicher mehr aus Nervosität als deswegen, weil sie das witzig findet. Jelinea entspannt sich. „Aber wenn, dann nicht von Dir, mein Freund.“ „Schade, den Versuch war's wert.“ Marico prostet ihr zu und die anderen lachen.

Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Boran nickt. „Verstanden, Signorita Valeria.“ Das üble Wetter, dass sich angekündigt hat, tritt auch tatsächlich ein, und leider kommt es noch dazu dank des Windes von vorn. Da hilft selbst Plane und Pelerine nichts, sie wird erst einmal abtrocknen müssen, bevor sie in ein paar Stunden nach Santinera einfahren. Möglichst, ohne sich dabei zu erkälten.

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Don Orpheo überlegt. „Das könnte grundsätzlich klappen. Also mit dem Wagen. Mit den Messern... vergesst nicht, dass ein gutes Jagdmesser gut und gerne zwei Dublonen kosten kann, und Schund erkennen auch die Anoihas. Die Mädchen bei Carlosco arbeiten im Schnitt einen bis drei Monate, bis sie ihr Messer zusammen haben, dann hören die meisten auch auf. Außerdem ist bei beiden Seiten die Ehre im Spiel, jede Seite will ihr Gesicht wahren. Da kann zwar vermittelt werden, aber außer Donna Marietta oder, eine Nummer kleiner, Don Bertolis von Solituda Franca, fällt mir da niemand ein.“ Er überlegt. „Die Idee mit dem Karren ist gut, aber es steht auch zu befürchten, dass die Schreitenden Mungos nach ihrer Blamage ihr Selbstbewusstsein durch etwas Wegzoll aufbessern würden. Jungkrieger sind überall Hitzköpfe.“ Er lacht. „Das mit dem Wagen ließe sich schon machen, aber ich schätze das Risiko nicht geringer, als wenn ihr Nachts rein und raus geht.“ Er blickt zur Sklavin. „Holst Du mir bitte Timodio her, Muscilla?“ Sie verneigt sich und tut wie geheißen, und in ihrer Abwesenheit nimmt ein anderes Mädchen ihre Position ein. Don Orpheo nickt zufrieden und sagt, mehr zu sich selbst. „Der Empfang muss stets besetzt sein. Gut gemacht.“
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 45, spät Abends, Alte Baracken, Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie kommen noch vor Korian nach Hause, und Jelinea seufzt. „Nach einem Abend im Gildenhaus riecht man wie eine wandelnde Latrine. Ist ja schlimmer als der Dschungel!“ Sumaida nickt betrübt. „Und ich schwöre es, beim nächsten Mal bringe ich diese Trolli um!“ Alejandro seufzt ebenfalls, entscheidet sich aber, dass es besser ist, Jelinea lässt es jetzt raus, anstatt im Gildenhaus. Hinzu kommt, dass er mit ihr fühlt. Sumaida nickt. „Sie war wirklich sehr unhöflich.“ Sie schaut zu Jeinea. „Aber ich... uh... finde es gut, dass ihr nicht gekämpft habt!“ Jelinea wird rot. Aljeandro geht zum Brunnne. „Lassen wir es gut sein für heute?“ Er schaut zu Sumaida und die lächelt ihn scheu an und nickt beinahe unmerklich. Jelinea sieht prompt zu Marico, ob der irgendwelche Avancen macht, ertappt sich aber dabei, dass sie darüber eigentlich doch nicht böse wäre. Besser als allein im Bett liegen und drauf warten, dass Sumi und Alejandro 'fertig' sind oder gar Buki zuhören, die sicher heute wieder das halbe Haus zusammen stöhnt. Marico grinst, und als er ihren Blick richtig deutet, nickt er zur Küche hin. Jelinea erwägt das kurz, aber dann entscheidet sie sich. Ach, warum nicht?
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Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Ein dünnes Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen, ihre Laune durch das Wetter nicht gerade besser.
"Ich hatte dir ja gesagt, dass ich vielleicht einen Assistenten brauche." Sie schaut zu ihm. "Willst du dich dazu ausbilden lassen. Auch mit dem Wissen, dass es weder einfach ist, noch dass ich dir im Moment versprechen kann, dass es keine Nachteile für dich hat." Mal sehen was er sagt der Junge.



Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Boronaya schmunzelt. "Und hätten dann nicht schon wieder beide Seiten gewonnen? Wenn sie Wegzoll fordern, meine ich. Die Plantageros hätten es leichter zu verhandeln, immerhin haben die Anoihas sich schon etwas genommen. Und die Anoihas sind weniger auf Krieg und Konflikt aus, weil sie ihre Ehre wieder hergestellt haben. Und wenn wir es so machen, ist die Gefahr für den Jungen auch kleiner. Um sicher zu sein müsste man mit vielen gehen: Das bedeutet sicher einen Konflikt, da man nicht mehr unbemerkt durchkommt. Geht man mit wenigen, kann man sich eher verbergen, aber wenn man erwischt wird, dann geht es dem Jungen an den Kragen..."
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Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Der Junge überlegt. „Was macht denn ein Assistent genau, Signorita Valeria? Ist das sowas wie ein Leibsklave, oder eher wie ein Schreiber?“ Vernünftig schreiben und lesen lernen dauert Jahre, und am besten fängt man damit im Alter von sechs Jahren an. Das mit den Nachteilen hat er ganz sicher auch nicht überhört, aber er fragt trotzdem nicht, worin die bestehen. Vielleicht durchschaut er sogar, dass er das Ziel von Schikanen werden könnte, wenn Valeria geärgert werden soll.

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Jucho schreitet ein. „Wir werden nicht fürs Vermitteln bezahlt, Naya. Und wenn die tatsächlich für ein halbes Dutzend Dublonen Vorräte vom Wagen nehmen? Wer zahlt das? Etwa wir, die wir den Transport dann schützen sollen?“ Don Orpheo lächelt, dann kommt ein maximal sechzehnjähriger Junge und verneigt sich. Don Orpheo stellt Timodio, Boronaya und Jucho kurz einander vor.
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Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
"Eine Leibsklavin habe ich. Ich brauche jemanden, der mir bei den Bauvorhaben zur Hand geht. Dem ich Aufgaben übertragen kann." Sie überlegt. "So etwas wie ein Vorarbeiter. Jemand, der irgendwann auch etwas vom Bauen versteht. Lesen und Schreiben ist doch verboten," wobei ihr Schulterzucken zeigt, dass dieses Verbot sie eher weniger stört.

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
"Das ist die Frage. Aber ich spreche einmal hypothetisch. Glaubst du nicht, dass die Plantageros," sie scheint Don Orpheo ein Lächeln " es schätzen würden, wenn wir ihnen die Arbeit einfacher und nicht schwerer machen? Wer weiß vielleicht hättet ihr so viel Interesse daran, dass ihr die Waren stellen würdet," meint sie und nickt dann dem Jungen zu. "Das war eine ziemlich mutige Tat. Kannst du uns verraten, wie du deinen Botenritt angestellt hast und wann eure letzte Lieferung auf die Plantage ging?"
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Jadoran
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Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Verboten ist es, anders als im Horasreich kolportiert, fremden Sklaven das Lesen und Schreiben beizubringen. In jedem Wirtschaftsbetrieb braucht es heutzutage mindestens einen Schreiber, und natürlich sind die meisten einfachen Plantagenschreiber Sklaven. Aber diese Feinheiten kennt Boran natürlich nicht. „Ich wäre gerne euer Assistent, wenn ich dafür nicht dauernd von Boss Kusu gehauen werde, Signorita Valeria.“ Der Regen lässt langsam nach, hört scheinbar auf, nur um nach fünf Minuten wieder mit voller Stärke loszulegen. Erst eine Stunde vor Santinera, als selbst die gewachste Plane völlig durchnässt ist, ganz zu schweigen von ihnen selbst, hört es endlich auf.

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Don Orpheo schmunzelt. „Ich muss euch enttäuschen, Gelehrte Dame. So sehr ich Donna Heliaconna schätze, ich werde mich nicht in ihre Angelegenheiten mischen und ihr vorgreifen. Meine Gastfreundschaft für den kleinen Timodio ist das eine, aber wie sie ihr Problem mit den Schreitenden Mungos löst, dass ist ihre Sache.“
Timodio ist kurz nach Mitternacht losgeritten, mit der unerschütterlichen Zuversicht der Jugend, nicht vom Weg abzukommen und nicht abgeworfen zu werden. Und guten Augen. Er sagt es nicht mit so vielen Worten, aber eigentlich hätte der Junge Herr selber reiten sollen, aber der wollte nicht.
Nun ja, es gehört ja auch schon ein gerüttelt Maß an Mut dazu.
Die letzte Lieferung an die Plantage erfolgte durch einen umherziehenden Karrenhändler, der die entlegeneren Plantagen abklappert, Bestellungen aufnimmt, aber auch vom Wagen herunter Krimskrams und Quacksalbereien anbietet, für den man nicht extra nach Santinera reist. Der fährt aber in der Regenzeit Vanadia und die anderen an so schlechten Wegen liegenden Plantagen nur alle zwei Monde an. 'Onkel Butu', trotz des Namens kein Utulu, bezeichnet sich als Zahnreisser, Bader und Universalgelehrten, und sein Maultierwagen ist angeblich durch geheime Zauberglyphen gegen Diebe geschützt. Momentan dürfte er auf irgendeiner Plantage im Südwesten Santineras sein und wahrscheinich in zwei oder drei Wochen wieder in der Stadt eintreffen. Zuletzt selber in Santinera war die Donna zur Ablieferung der ersten kleinen Ernte, falls man die acht Körbe so nennen mag.
Jucho hat eine eigene Frage. „Was mich wundert, Timodio, Solituda Franca liegt im Gebiet der Schreitenden Mungos, und Vanadia auch, aber die beiden sind drei Stunden voneinander entfernt? Ist das Gebiet der Anoihas so groß?“ Don Orpheo legt den Kopf schief, aber Timodio hat darauf tatsächlich eine Antwort. „Nein, da liegt nur ein steiler Hügel dazwischen. Von Vanadia auf dem Fluss wäre es nur eine Stunde bis nach Solituda Franca. Aber da sind ein paar Stromschnellen, und die Anoihas fischen da oft, die haben ihr Dorf ganz in der Nähe.“ Jucho nickt. Also auch keine einfache Lösung. Na ja, wenn es einfach wäre, dann gäbe es kein Gold dafür.
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Tag 46, früh Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Valeria zuckt ein wenig mit den Schultern, nickt dann aber. "Dann werden wir einmal sehen. Ich werde mir dich und deinen Freund die nächsten Tage genauer ansehen und dann entscheiden..." meint sie zu ihm. "Wieso hast du Angst vor dem Schreiber," fragt sie dann recht unvermittelt.

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Boronaya nimmt die ABlehnung gelassen hin. So weit geht die Liebe unter Krähen dann doch nicht. Die Geschichte des Jungen macht den Jungen noch unsympatischer. Dumm, schwanzgesteuert und feige. Großartige Mischung. "Kann man über diesen Hügel? Oder ist das ebenfalls ein stark bewachtes Stück?"
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Jadoran
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Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Timodio überlegt, dann schüttelt er den Kopf. „Der Hügel ist felsig und dichter Dschungel. Das ist sehr gefährlich, da verirrt man sich schnell. Ich war da jedenfalls noch nie.“ Orientierung im Dschungel ist ausgesprochen schwierig.
Don Orpheo erhebt sich. „Ich fürchte, meine Pflichten rufen mich wieder. Ich hoffe, ich konnte euch die Informationen gegen, die ihr braucht. Falls ihr noch Fragen zur Plantage habt...“ Er klopft Timodio auf die Schulter, und der nickt..

Tag 46, Früh morgens, Gildenhaus, Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie haben Glück, dass sie etwas früher sind als sonst, und Korian erreicht das Schwarze Brett , gerade als Rijka einen Auftrag anheftet, und da er mit 'Eskorte' überschrieben ist, hält er sich nicht mit lesen auf. Reto, der gerade mit einigen seiner Leute durch die Tür kommt, flucht prompt. „Elende Frühaufsteher!“ Taro und Barrabas, die die anderen beiden Eskorten abgegriffen haben, grinsen. „Wer zu spät kommt...“ „Ich geb euch gleich zu spät.“ Reto nimmt es mit Humor, und Korian und erst recht Alejandro sind erleichtert. Für Alejandro selbst gibt es noch Auswahl, wenn auch nur die bekannte. „Krokodile. Entweder La Boranita im Westen, wohl gut drei Stunden Fußmarsch, oder Roccio della Manana.“ Marico brummt. „Auf Roccio della Manana waren wir vor nicht ganz einem Monat. Da kann außer ein paar Eingewanderten nicht viel sein. La Boranita?“ Alejandro schaut zu Rijka. „Was ist La Boranita für eine Plantage?“ Die zieht eine Grimasse. „Reisplantage, Noch recht neu, mit schilfigem Flussufer. Durchgeknallte Maraskaner. Da muss man viel Humor haben.“ Alejandros Bedarf an Humor ist noch vom Vorabend gedeckt, und Krokodile mit dem Kanu im Schilfgürtel eines Flusses jagen, gerade zur Regenzeit... Er schaut zu Marico, und der schüttelt den Kopf. „Muss nicht. Dann lieber nur ein paar Oreal verdienen. Wenn da nur ein Großer dabei ist, von dem sie nichts wissen, der unser Kanu umwirft...“ Alejandro nickt. „Also Roccio della Manana? Zurück zu unseren Anfängen, das war doch unsere erste hier, nicht wahr?“ Sumaida nickt. „Es würde mich...uh... schon interessieren, wie ihre Krankenstation jetzt aussieht.“ Alejandro schaut sicherheitshalber noch zu Jelinea, aber die hat auch keine Einwände, und er nimmt das Blatt vom Brett und legt es Rijka vor. Jelinea schaut sich um. „Leerer als sonst, Signorita Rijka?“ Die schüttelt den Kopf und reicht Alejandro den Auftrag zurück. „Das täuscht. Haben sich gestern sogar noch welche neu eingeschrieben. Aber die meisten kommen jetzt erst gegen die zehnte.“ Was hilft früh aufstehen, wenn Taro, Sylla, Reto und Barrabas ohnehin die erste Wahl haben – und mehr als vier Eskorten hängen in dieser Jahreszeit selten aus. Warum dann noch vor Morgengrauen aufstehen? So denkt wahrscheinlich mancher. Alejandro und Korian schütteln sich die Faust und wünschen sich Glück. „Was habt ihr?“ „Transporteskorte für die Macalinto von Santinera nach Suenos Mojadas, wahrscheinlich wird da nach eurer Vorstellung einiges geändert.“ „Erinnere mich nicht daran.“ Rijka hebt die Hand. „Respekt bitte. Donna Pina reitet mit.“ Korian salutiert. „Respekt habe ich in der Arena gelernt, Signorita, seid unbesorgt!“

Tag 46, Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Boran überlegt nicht lange. „Senor Soumsaros steckt Jungs gerne seine Gurke in den Mund oder den Popo.“ Sie hatte explizit eine ehrliche Antwort erfragt.
Sie erreichen einen Wegschrein, und hier hält Boran an. „Wir können hier unsere Kleider trocknen und den Wagen etwas säubern, Signorita Valeria.“ Das ist auch nötig. Zum einen erkältet sie sich sonst, zum anderen wirkt sie sonst beinahe wie eine abgeranzte Questadora.
Boran kümmert sich um das Muli und reibt es ab, danach, während sein eigenes Hemd und die Hose zum Trocknen aufgehängt sind, macht er sich recht geschickt mit Bürste und Schaber daran, den allergröbsten Dreck vom Wagen herunter zu machen, damit sie bei der Einfahrt nicht aussehen wie ein goblinischer Flüchtlingstreck. Er zeigt dabei weder Scheu ob seiner eigenen Nacktheit noch Interesse an Valerias Anatomie. Falls seine beginnende Pubertät sich überhaupt bemerkbar macht, gilt sein Interesse sicherlich Gleichaltrigen.
Sie haben auch Glück, und es kommen erst Reisende, als sie bereits wieder gesellschaftstauglich sind, dafür dann aber ein voll beladener Ochsenwagen mit zwei Achsen, mit einer Reiterin vorweg und fünf jungen Questadoren als Eskorte aus Richtung der Stadt.. Die Reiterin lupft kurz den Hut, hält aber nicht an, stolz wie eine Grandessa. Borans Blick gleitet zu den beiden Sklaven auf dem Kutschbock, die beide ordentliche Stiefel anhaben und ein Messer im Gürtel. Das Pferd ist gute Zucht, allerdings ist nicht ganz klar, wer das kräftigere Gebiss hat, der Gaul oder die Reiterin. Die wendet sich auch prompt um. „Ein Lied, Korian!“ Der Anführer der Questadoren deutet im Marsch eine Verneigung an und stimmt dann 'Wie reitet die Amazone an', ein Söldnerlied, das nur dem Schein nach mit der Fortbewegung per Pferd zu tun hat. Die Miene der Reiterin verfinstert sich zuerst, dann lacht sie. „Unverschämter Kerl!“ Der Questador lacht zurück, während seine Truppe, zwei Frauen und zwei Männer singen. „...und wenn es mal von hinten drückt, dann reitet sie auch gern gebückt...“ Die Donna schüttelt nur den Kopf und schaut nach vorne.
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Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
"Danke für eure Zeit und eure Auskünfte Don Orpheo. Es war mir ein Vergnügen!" verabschiedet sie sich mit einem Lächeln vom Don, wendet sich dann an Timodio, schaut auch ab und an zu Jucho, nicht dass sie etwas vergisst.
"Welche Art von Tee baut die Donna an? Hochwertig?" fragt sie. Gerade hat sich eine neue Idee gebildet. Tee- und Exotikahändlerin, der junge als exotische Schlange in einem Sack. Eine, die den Anoiha nicht wichtig ist, sie nicht essen und am besten ungiftig...

Tag 46, Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Und tatsächlich scheint sie die Antwort gleichzeitig zu freuen und anzuwidern. Gleichzeitig. Seltsamer Gesichtsausdruck. Die Antwort hat sie vermutet und so es nur bestätigt bekommen.
"Ja, das ist keine schlechte Stelle," kommentiert sie und hat auch nur begrenzt Scheu sich auszuziehen. Das ist etwas, was man auf Silberberger Orgien wirklich verlernt. Scham.
Als dann der Ochsenwagen vorbeikommt, zieht sie kurz den Hut. In etwa mit dem gleichen Stolz. "Wer war denn das" fragt sie dann wieder auf dem Weg nach Santinera.
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Tag 46, Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Boran ist überfragt. „Ich weiß es nicht, Signorita Valeria.“ Aber da ist eindeutig Geld. Das Pferd, Seidenbluse, und die kaum zu imitierende Grandezza einer Frau, die ihren Platz weit oben in der lokalen Hackordnung kennt. Das war keine einfache Plantagera.
Am Stadttor werden sie kurz angehalten. Nicht wirklich kontrolliert, aber angesprochen, das übliche „Woher? Wohin?“ Gewohnheitsbedürftig ist das Selbstbewusstsein der beiden Gardisten – eines schon deutlich älteren und eines Jungspundes. Sie sind höflich, haben aber die Aura von Leuten, die sich ihrer Eskalationshoheit bewusst sind, von Untertänigkeit keine Spur. Als Boran pflichtschuldig ihre Herkunft nennt, gleiten die Augen des älteren Gardisten über seine nackten Füße, und sein stummer Blick sagt: 'So seht ihr auch aus.' Tatsächlich tippt er an den Rand seines Helmes und wünscht höflich einen angenehmen Aufenthalt, erwähnt aber die Notwendigkeit des Friedensbandes an Valerias Klinge und Balestrinaholster.
Sobald sie das Tor passiert haben, fragt Boran. „Wo soll ich den Wagen unterstellen, Signorita Valeria? Direkt hier, da kostet es fünf große Kupferstücke, oder am Südtor? Dort ist es billiger, drei große Kupferstücke, aber weiter zu laufen.“

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
„Wir bauen hauptsächlich Camellia Sinensis Paligana Rubra an. An einem Hang auch Camellia Sinensis Vulgara.“ Timodio präsentiert stolz die bosparanischen Gattungsnamen. Jucho sagt das überhaupt nicht. „Also... Tee?“ Timodio gerät ebenfalls an die Grenzen seiner botanischen Expertise. „Paligana ist feiner vom Geschmack, aber trägt noch nicht. Vulgara ist robuster und ertragreicher. Bisher bringt nur der Hang mit Vulgara Ertrag, aber Paligana bringt deutlich mehr, wenn es nächstes Jahr die erste Ernte gibt, sagt die Donna.“ Klingt nicht nach einer großen Spezialität, eher nach gehobener Durchschnittsware. Aber da braucht es einen Teekenner, und wahrscheinlich ist auch die Sorte allein nicht das entscheidende für die Qualität.
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Tag 46, Nachmittags, Auf dem Karrenweg von Grande Serpentina Richtung Santinera (Valeria)
Valeria zuckt mit den Schultern und wird die Frage schlicht der Wache am Tor noch einmal stellen. Nachdem sie sich dann allerdings auch mit vollem Namen vorgestellt hat. Keine Bindestrich-Paligan. Kein Hinterwald Don. Arrogantes Pack. Wobei ein guter Menschenkenner kann schon erkennen, dass ihr die Ausrüstung des Jungen durchaus etwas... peinlich ist.
"Ja, das habe ich schon gehört. Unnötig, aber die lokalen Bräuche nicht? A propos lokale Bräuche: Wer war denn die Donna mit dem Pferd dem Ochsenwagen und den Söldnern unter Korian?" fragt sie noch nach.

"Stell ihn hier unter. Wir haben sowieso nicht unendlich Zeit und gleich zwei Dinge zu erledigen. Ich gehe schon einmal zum Gericht vor. Triff mich da."

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
"Das wäre dann doch etwas, was ein guter Teekenner sich anschauen könnte nicht? Ich meine, bevor man Geld investiert," meint sie zu Jucho, bevor sie wieder zu dem Jungen schaut. "Hast du Erfahrungen mit den Anoiha gemacht? Wie haben sich diese bisher verhalten?"
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Tag 46, Nachmittags, Am Westtor, Sandalia Santinera (Valeria)
Der ältere Gardist lacht gutmütig. „Ein unnötiger lokaler Brauch, Donna Valeria? Eher nicht. Das ist Stadtgesetz, und glaubt mir, es hat schon manchem Hitzkopf Stock und Pranger erspart. Wir haben hier beinahe hundert Söldner in der Stadt, da muss für Ordnung gesorgt werden, und Schwertgesellen, die bei jedem schrägen Blick blank ziehen, hatte wir schon oft genug. Das Friedensband erinnert sie daran, bevor wir es tun müssen. Wer außerhalb des Platzes vor dem Gildenhaus oder des Platzes der Helden blank zieht, außer zur bezeugten Selbstverteidigung, begeht ein Verbrechen.“ Er sagt das höflich, nicht mit dem Unterton, als wäre es besonders auf sie gemünzt, auch wenn die Erwähnung der Schwertgesellen das vielleicht glauben machen kann. Aber auch das klärt sich prompt auf. Der Jungspund fügt nämlich hinzu. „Letztens erst haben eine Bonareth, Schülerin von Airecaliente, und eine Schülerin Apollonicellos beinahe auf der Breiten Gasse blank gezogen, nur um zu klären, welcher Meister der bessere sei.“ Beide Schwertschulen in Al'Anfa werden von Meisterschülern des Großen Fedorino geführt und pflegen eine zwar professionelle, aber hitzige Konkurrenz. Der Ältere nickt. „Wie gesagt: Für Duelle gibt es hier seinen Platz, notfalls vor der Stadt.“ Auf ihre Begegnung angesprochen müssen die Gardisten überlegen, offenbar passieren so einige das Tor und augenscheinlich ist Korian auch keine stadtbekannte Größe. Aber dann passt wohl doch nur eine Gruppe auf ihre Beschreibung. „Das war Donna Pina Macalinto, Donna Valeria.“ Wer das ist, hat ihr Tante Martinetta schon erzählt. Die älteste legitime Tochter des Alten Macalinto und seine designierte Nachfolgerin, Gildensekretärin der Questadorengilde, und seine Vertretung im Stadtrat in Alltagsangelegenheiten. Neben seinem Bastard 'El Tauro', seinem Kriegshauptmann, eine der einflussreichsten Stimmen im Chor seiner Frauen und Kinder.
Boran hält sich aus der Unterhaltung heraus und kümmert sich um Muli und Wagen, sobald ihm Valeria das dafür notwendige Kleingeld gegeben hat. Er zögert nur kurz, als gerade keiner zuhört. „Wie soll ich euch in der Stadt anreden, Donna oder Signorita, Signorita Valeria?“

Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Timodio zögert. Man sieht ihm den Zwiespalt an. Die Gonralas sind Anoihas, auch wenn sie in einer Stadtvilla leben, Seide tragen und Stahl führen. „Die Donna mag sie nicht. Aber wir hatten wenig Probleme. Die Donna hat mal zwei gleichzeitig im Hruruzat besiegt, obwohl sie schon über vierzig ist.“ Da klingt Stolz durch. „Die waren dann sehr beleidigt.“

Tag 46, vormittags, Werkstatt Alrikjan des Schweigsamen, Sandalia, Santinera (Capitan)
Natürlich hat der Vorfall schon die Runde gemacht, der Capitan hätte sonst Misstrauen gegenüber der behaupteten maraskansichen Herkunft des Tischlers gefasst. „Beinahe ein Dutzend Schurken niedergehauen ohne selbst einen Kratzer abzubekommen – daran erkennt man die Buskur!“ Aleikjsan platzt beinahe die Hühnerbrust vor Nationalstolz, und der Capitan erwägt nur kurz, ihn darauf hinzuweisen, dass Inazuna eine thalusische Balayam ist und keine marakanische Buskur. Und es 'nur' ein halbes Dutzend war. Aber das fiele wohl unter unnötige Grausamkeit. So verneigt er sich nur. „Ihr könnt versichert sein, Meister Alrikjsan, verehrte Majita, ich fühle mich doppelt gesegnet, dass Signorita Inazuna auf meinen Rücken aufpasst. Die Gesellin, die etwas weiter hinten in der Werkstatt mit Fäustel und Beitel arbeitet, lächelt ihn an. Der Meister lacht. „Ich hoffe, ihr seid keiner von den Nervösen, Bruderschwester. Trinkt mit mir einen Kaffee und erzählt!“ Der Capitan lässt sich nicht lumpen, und liefert wie gewünscht eine farbige und an den Nähten durch kräftiges Seemansgarn verstärkte Erzählung von der nächtlichen Schlacht um Manana della Suerte. Er singt nicht nur das Loblied von Inazuna, sondern baut auch Vecna und seine getreue Mannschaft auf, und vier unglaublich glückliche Zufälle gibt es noch dazu. Einzelheiten werden nach Rückfragen bereitwillig geliefert, und als aus der Erwähnung, dass Inazuna keine Zeit hatte, ihre Rüstung anzulegen, ein Missverständnis erwächst, ist er zu klug, um es auszuräumen. Das sind die kleinen Details, die das Weitererzählen süffig machen. Sie verschwatzen sicher eine halbe Stunde, aber dann zieht Meister Alrikjsan sich freundlicherweise zurück, eine Besorgung zu machen, und überlässt den Capitan seiner Gesellin, die darauf schon gewartet hat.
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Tag 46, Nachmittags, Am Westtor, Sandalia Santinera (Valeria)
Stock und Pranger bei einer Grandin. Lachhaft. Aber gut die Söldner machten Sinn. Für die.
"Stillos," kommentiert sie nur das Ehrenduell mitten in einer Menschenmasse. "Danke für die Auskunft," gibt sie sich dann höflich. Es war doch meist besser die Idioten, die Waffen tragen durften auf seiner Seite zu wissen und sie nicht gleich am ersten Tag zu verärgern.
"Donna, das führt sonst nur zur Verwirrung. So wie eine zweite Donna auf der Plantage für Verwirrung sorgen würde." Oder besser bei meiner Tante...


Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Das klan ja wie ein großartiges Verhältnis und eine gute Chance für richtig Ärger. Wer weiß, was da wirklich passiert ist.
"Kannst du uns sagen, was genau zwischen dem Sohn der Donna und dem Mädchen passiert ist, oder hast du auch nur die Erzählung mitbekommen?"
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Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Timodio überlegt, wohl auch, ob er 'schlecht' über den jungen Herrn reden soll. Dann schüttelt er den Kopf. „Der junge Herr ist manchmal etwas aufgeregt, aber er sagt eigentlich immer die Wahrheit. Er liest gerne und schreibt selber, er hat Brieffreunde ganz weit weg und so, und er schreibt Gedichte und sowas. Die Donna sagt, er ist sensibel.“ Er scheint das für eine Art Krankheit zu halten, so entschuldigend, wie er das Wort bringt.
Nun, wenn zwei Kulturen aufeinander stoßen, muss manchmal noch nicht einmal gelogen werden, damit es zu tiefgreifenden Missverständnissen und -stimmungen kommt. Timodio wird rot. „Ich glaube, das war das erste Mal, dass der Junge Herr, also, dass er... ihr wisst schon. Mit einer Frau, und so.“ Jucho nickt.

Tag 46, Nachmittags, Am Westtor, Sandalia Santinera (Valeria)
Boran holt sie schnell wieder ein. Das Rathaus ist von überschaubarer Größe, und auch dort steht ein Gardist Wache. In der ebenso überschaubar grossen Eingangshalle sitzen hinter einem langen Tresen zwei Schreiber, rechts und links des Eingangs stehen einfache Bänke zum Warten, eine Treppe links des Tresens führt nach oben, ein paar Türen wahrscheinlich in einen Flur mit Büros und Besprechungszimmern. Der Gardist lässt seinen Blick über Valerias Waffen gleiten,aber sofern die Friedensbändsel in Ordnung sind, reagiert er nicht weiter.
Einer der Schreiber ist im Gespräch mit einem älteren Handwerker, der wohl ein amtliches Schreiben haben will. Auf einer der Bänke sitzt eine ältere Frau, wohl auch Handwerkerin oder Wirtin oder sowas, der ein kleines Mädchen, das ihr recht ähnlich sieht, gerade einen Brief vorliest, wohl etwas Erfreuliches, dem ersten Anschein nach.
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Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Boronaya scheint das wenig zu beeindrucken oder gar verlegen zu machen. Sensibel und das erste Mal. Fast tat er ihr leid... ein klein wenig... morgen vielleicht.
"Danke dir Timodeo. Ich glaube ich habe keine Fragen mehr, oder du Jucho?"


Tag 46, Nachmittags, Am Westtor, Sandalia Santinera (Valeria)

Daran erinnern, dass hier nicht Al'Anfa war. Freundlich sein. Schreiber waren meisten unwichtige Ärgernisse und daher umso mehr von sich selbst und ihrer Wichtigkeit überzeugt. Und natürlich sitzt dieser Friedensbändel. Nutzlos, aber wie beim Schreiber. Lokalen Gegebenheiten anpassen. Ein klein wenig. Also geht sie auf den freien Schreiber zu. "Seid gegrüßt," lächelt sie ihn an. "Ich bin hier sicher richtig, wenn ich mich nach dem Fall einer vielleicht Verwandten erkundigen möchte. Oder einer Hochstaplerin. Ich bin Valeria Karinor."
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Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
„Ich denke nicht.“ Jucho bedankt sich bei Timodio und erhebt sich. Der schaut ihn an. „Werdet ihr uns helfen?“ Jucho zuckt mit den Schultern. „Wir sind zu sechst, da sind drei Dublonen wenig Geld dafür, sich in eine Fehde mit den Anoihas einzumischen. Aber vielleicht nimmt sie jetzt mit Deinen Auskünften jemand anderes an.“ Der Junge nickt enttäuscht. Bring den brief anch Santinera zur Gilde und hole Hilfe! Das hat die Donna ihm wahrscheinlich gesagt. Und wahrscheinlich hat er gedacht, jetzt würde sich aus der Stadt ein Halbbanner Söldner auf den Weg machen, um die Plantage zu entsetzen.
Jucho klopft ihm auf die Schulter. „Du hast Deine Aufgabe gut gemacht. Aber die Bezahlung ist einfach zu schlecht. Uns geht das nichts an, und wenn einer von uns dabei schwer verletzt wird oder gar stirbt, dann heißt es nur: 'Tut uns leid, Jungs, aber das ist Berufsrisiko'.“ Timodio nickt.
Draußen zuckt Jucho erneut mit den Schultern und rechtfertigt sich. „Der Junge tut mir irgendwie leid. Hat eine echte Heldentat begangen, und jetzt sitzt er hier und keiner will den Auftrag annehmen. Aber wir wären wohl mindestens drei Tage weg, wir müssen ja Nachts rein und raus. Und riskant ist es auch. Ausserdem entgeht uns nachher noch der Auftrag von Fortschreitter und Siana. Der ist wahrscheinlich die letzte Chance in dieser Saison für uns, echtes Geld zu verdienen.“

Tag 46, Nachmittags, Im Rathaus, Magnolia, Santinera (Valeria)
Der Schreiber nickt ihr höflich und respektvoll, aber ohne jede Wärme zu. „Die Zwölfe zum Gruß, Donna Valeria.“ Ihre Erscheinung, Kleidung, der Siegelring, die Haltung und auch die selbstverständliche Arroganz passen zu ihrer Behauptung, und er hinterfragt ihre Identität nicht.
„Ihr meint dann wahrscheinlich Angelica Feldmann-Karinor. Sie wurde heute zussammen mit ihrer Bande wegen Piraterie und versuchtem Raubmord verurteilt. Ihre Schergen sitzen im Flottenposten, sie selbst wurde zum Tod durch den Strang verurteilt, das Urteil wurde allerdings in lebenslange Sklaverei und Brandmarkung umgewandelt. Sie befindet sich jetzt im Eigentum von Don Emilio Gonralas.“

Tag 46, Nachmittags, Gildenhaus, Portas, Santinera (Crocodileros)
Rijka hatte recht, das Gildenhaus ist ordentlich voll. Das miese Wetter und die Leere des Schwarzen Bretts drücken auf die allgemeine Laune, aber auch Alejandro und seine Truppe sind müde, insbesondere er selbst und Marico. Rijka lächelt. „Dreißig laufende Schritt, nicht übel.“ Alejandro seufzt und ringt sich ebenfalls ein Lächeln ab. „Waren auch beinahe dreißig Viecher. Immerhin haben wir heute Abend Fleisch zum braten.“ Er nimmt das Gold und Silber entgegen. Jetzt ein heißes Bad!
„Ihr könntet eigentlich mal einen austun. Ich mein, ihr verdient euch 'ne goldene Nase, und wir sitzen hier rum, wir sind doch Gildenkameraden. Etwas Solidarität, ist doch nicht zu viel verlangt?“ Das kommt vollkommen überraschend, aber vielleicht hat er den Kerl auch einfach nicht bemerkt, weil er müde ist. Alejandro schaut irritiert zu dem kräftig gebauten Söldner, der auch noch von drei weiteren eingerahmt ist, der sich an ihn herangeschoben hat. Er schüttelt den Kopf. „Wir arbeiten für unser Silber. Die Aufträge hängen für jeden aus. Wenn ihr Krokodile wollt – da hängen noch zwei Aufträge.“ Der Typ trägt eine lederne Gildenmarke, ebenso seine Kumpane, und Alejandro kann sich nicht daran erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben. Er tritt etwas zu nahe an Alejandro heran, und der scheinbar freundliche Ton täuscht niemanden. „Aber ihr kennt die Tricks, ihr seid richtige Crocodileros, nicht wahr? Weißt Du, ich habe noch eine bessere Idee – macht bei uns mit. Dann wären wir ein volles Dutzend. Eure Mädels passen auch gut rein.“ Alejandro versteift sich. „Daraus wird nichts. Wir sind vollständig, und wir brauchen niemanden. Erst recht keine Unbekannten.“ Der Mann lächelt mit derselben falschen Freundlichkeit. „Aber wir sind doch nicht unbekannt. Wir sind doch alles Gildenkumpels, nicht wahr? Dein guter Kumpel Batard Encolere. Da wo ich herkomme, regeln wir sowas mit einem fairen Zweikampf unter den Anführern, was sagst Du dazu? Ich gewinne, ihr schließt euch uns an. Ist doch fair.“ Der Mann ist einige Jahre älter als Alejandro, kräftiger, und 'fair' ist das Letzte, was Alejandro dazu einfällt. Aber zurückweichen kann er auch kaum. Die Sympathien Rijkas und der Umstehenden scheinen ihm zwar recht klar verteilt, aber von Questadoren wird erwartet, dass sie sich selbst behaupten, so will es ihr Schutzgott Kor. „Ich kämpfe.“ Jelinea tritt vor. Batard legt den Kopf schief, nimmt das Rapier und den Hakendolch zur Kenntnis. „Pfah! Wer ist denn hier nun der Anführer? Hast Angst, Kleiner, und lässt Dein Mädchen für dich kämpfen?“ Alejandro empfindet tiefe Dankbarkeit für Jelinea. Wenn von ihnen Vieren überhaupt einer eine Chance hat, dann Jeli. Er hält dagegen. „Hast Du etwa Angst?“
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 27, Nachmittags, Anwesen der Gonralas, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Boronaya zuckt mit den Schultern. "Wenn wir das annähmen, würde ich es anders machen. Offen hinein als Händlerin getarnt. Sie werden keine fremden Händler angreifen, denn dann wissen sie, dass sich der Konflikt ausweitet. Ich könnte die Händlerin mimen, die euch angeheuert hat mich zu beschützen. Dazu ein Muli. Und auf dem Rückweg nehmen wir zwei Säcke Tee und einen Sack mit dem verwandelten Jungen mit. Zwei Tage höchstens. Und ich glaube nicht, dass sie uns einfach überfallen, wenn sie sehen, dass wir den Jungen nicht dabei haben. Und wenn? Geben wir ihnen einen Sack Tee, oder?"
Sie scheint das eher nüchtern zu sehen. "Aber ja zeitlich wäre es kritisch. Das müsste man besprechen, aber das können wir erst heute Abend machen."

Tag 46, Nachmittags, Im Rathaus, Magnolia, Santinera (Valeria)
Sie nickt auf die Auskunft hin, scheint aber auch ziemlich angefressen. Raubmord? Piraterie? Bei Boron diese Frau muss dümmer sein als ein Selemer Sauerbrot. Das macht man doch nicht selbst. "Wen wollte sie den überfallen? Sind die Ankläger noch vor Ort? Und wo fände ich Don Emilio Gonralas?"
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Jadoran
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Tag 46, Nachmittags, Im Rathaus, Magnolia, Santinera (Valeria)
„Don Emilio weilt um diese Zeit meistens in seinem Anwesen am Westtor, aber wenn ihr mit ihm persönlich sprechen wollt, schickt ihr am besten einen Boten und vereinbart einen Termin. Sein Sohn, Don Orpheo, könnte eventuell leichter zu sprechen sein. Er dürfte ebenfalls auf dem Anwesen anzutreffen sein. Der Kläger, Capitan de Navia Morrigan, weilt derzeit in der Stadt, aber wo, ist mir nicht bekannt. Er kehrt allerdings sicher mit dem Nachmittagsschiff nach Manana della Suerte zurück.“ Geschwadercommodore, noch dazu ein dekorierter Held.

Die Treppe herunter kommen drei Leute, ein älterer Mann Anfang vierzig, gekleidet wie ein einfacher Handwerker, ein junger Stadtschreiber und eine junge Donna, gekleidet in Reithosen und Seidenhemd. Der junge Mann übergibt dem Mann am Fussende der Treppe eine Pergamentrolle und ein kleines Bronzesiegel, wie es Analphabeten für die Unterschrift benutzen. „Damit seid ihr nicht nur frei, Senor Juan, ihr seid nunmehr auch Bürger der Stadt. Und Steuerzahler, natürlich“. Er grinst „Herzlichen Glückwunsch, mögen Ingerimm und Phex euch wohlgesinnt sein!“. Die junge Frau schüttelt dem Mann die Hand. „Habt Dank für eure treuen Dienste, Juan.“ Der nunmehrige Exsklave zögert etwas, aber dann ergreift er die Hand. „Danke, Donna Latifa, für Alles.“ Sie verabschieden sich, und der Mann schwebt förmlich zur Tür hinaus. Ein freier Mann. Borans Augen folgen ihm beinahe sehnsüchtig. Die junge Donna erblickt Valeria und schaut zum Schreiber, der sich vorbeugt und ihr etwas ins Ohr flüstert. Das eben noch fröhliche Gesicht wird ernst und sie nickt.

Tag 27, Nachmittags, Auf dem Weg zum Gildenhaus, Portas, Santinera (Boronaya)

„Du hast Recht. Besprechen wir das zusammen. Das mit dem Wagen klingt nicht schlecht, aber wie kämen wir an einen? Das frisst doch von den Drei Dublonen mindestens eine halbe gleich wieder für die Miete auf, wenn nicht mehr. Wer gibt uns denn seinen Wagen und Mulis dafür? Nun, schauen wir erst mal, was Makita und Bule in Erfahrung gebracht haben, und dann besprechen wir das im Weissen Ara. Wenn der Auftrag überhaupt noch hängt.“
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 46, Nachmittags, Im Rathaus, Magnolia, Santinera (Valeria)
"Sein Sohn ist auch im Anwesen am Westtor nehme ich an? Und wann geht das Nachmittagsschiff?" fragt sie noch und schaut dann nach oben. Dann kurz zu Boran, das Seufzen schluckt sie hinunter. Bevor ihre Tante einen Sklaven freilässt wird sie vorher noch einem Tsaorden beitreten.
Der Donna schenkt sie ein ein kurzes Lächeln, auch wenn sie so ernst nickt. Bei allen Heiligen, ihre Tante konnte doch nicht so einen schlechten Ruf haben, oder etwa sie selbst.


Tag 27, Nachmittags, Auf dem Weg zum Gildenhaus, Portas, Santinera (Boronaya)

"Ein Muli reicht. Tee wiegt fast nichts und man will ja erst einmal eine Probe von einer neuen Plantage haben. Ich kann doch als wichtige Teegroßhändlerin aus dem Selemer Grund mir jeden Schung schiffsweise verkaufen lassen, oder?" grinst sie und nickt zustimmend auf den Vorschlag. "Das klingt nach einem Plan!"
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