DSA4 Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera (Boronaya)
Laila und Prinzessin Catrine sind bei den Salmoranez untergekommen, und da ist für nicht angemeldete Gäste am Haupttor bereits Schluss. Die Wachen dort sind offenbar Anoihas, farbenfroh, aber praktisch – ein anderes Wort passt nicht im Gegensatz zu den Wachen der nebenan residierenden Macalintos - uniformiert. Das sind keine Söldner oder Gardisten, das sind Soldaten. „Was ist ihr Anliegen, Gelehrte Dame?“ Die ihr gerade einmal bis zur Nasenspitze gehende Befehlshabende der drei am Tor schaut sie höflich an, aber der Akzent ist so melodisch, dass Boronaya tatsächlich genau hinhören muss, um ihr Mohisch zu verstehen.

Tag 46, früh Abends, Wachposten an der Brücke von Sandalia nach Magnolia, Santinera, (Valeria)
Die Gardistin erwidert den Gruß freundlich, und als sie den Nachnamen hört, legt sie noch eine kleine Schippe Respekt drauf. In der Sache aber ist sie überfragt. „Dass es am Hafen eine Reiberei gegeben haben soll, habe ich gehört, aber von einer Grandessa?“ Sie schaut zum Jungspund, der aber nur ratlos schaut. „Aber das will nichts heißen – wir stehen hier schon eine Weile, die kleine Straßenkatze da hinter euch ist wahrscheinlich besser auf dem Laufenden. Du hast doch der Donna keinen Bären aufgebunden, Lili?“ Lili schüttelt aus sicherer Entfernung heftig den Kopf. Die Gardistin deutet zum Hafen. „Zuständig ist in der Sache auf jeden Fall der Capitan, und wenn gerade sowas anliegt, garantiert im Wachhaus im Hafen. Ihr könnt es eigentlich kaum verfehlen.“ Sie tippt an den Rand ihres Helmes.

Tag 46, Abends, Alte Baracken, Portas, Santinera (Crocodileros)
Abends in ihrer Kammer fragt Sumaida etwas, was sie offenbar schon länger bewegt hat. „Du Jeli, gestern Abend, ist das zwischen dir und Rico eigentlich was Ernstes?“ Mitbekommen hat sie es natürlich. Sowas bekommt die Umgebung immer mit. Jelinea beißt sich auf die Unterlippe. Natürlich ist es nichts Ernstes, wie auch, mit einem Kerl, der nichts anbrennen lässt. Nichts gegen Marico, er ist ein guter Kumpel, auf den man sich da draußen verlassen kann, aber was Ernstes? Aber Sumaida belügen ist so, wie ein Kätzchen zu treten. Sie ringt sich durch. „Ich hab einfach jemand zum Umarmen gebraucht. Ich war einfach schlecht drauf.“ Sumaida nickt. „Das verstehe ich gut.“ Sie schaut zur Seite. Ich war heute vor Angst ganz starr.“ Das ist jetzt auch übertrieben, findet Jelinea. Sie hat durchaus den Mumm gehabt, ihre Waffe zu ziehen und zu schießen, sie hat nur in der Aufregung lausig schlecht geschossen.
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Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera (Boronaya)
"Seid gegrüßt. Ich würde gerne einen Moment mit einem ihrer Gäste, der gelehrten Dame Laila sprechen oder ihr, wenn sie nicht da ist eine kurze Nachricht hinterlassen. Das ist doch sicher möglich," meint Boronaya mit einem verbindlichen Lächeln.



Tag 46, früh Abends, Wachposten an der Brücke von Sandalia nach Magnolia, Santinera, (Valeria)

"Dann bedanke ich mich für die Auskunft," meint Valeria und macht sich dann auf den We zum Hafenviertel, lässt sich von Lili den Weg zum Wachhaus zeigen. Gegen Abend wird sie eine Spur wachsamer, Angewohnheit aus Al'ANfa.
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Jadoran
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Die Wachhabende mustert sie forschend, erfragt dann Boronayas Namen, und als sie den erhalten hat, nickt sie. „Durchaus. Ich schicke jemanden, um zu sehen, ob die kluge Dame Zeit hat. Bitte wartet solange.“ Sie weist auf einen Wandbrunnen vor denm Turm, der, geschützt durch einen ausladenden Baum, ein angenehmes Plätzchen ist, wo auch ein paar gut gekleidete ältere Kinder Wasser holen.
Boronaya muss nicht lange warten, dann taucht Laila auf, in gepflegter, aber unscheinbarer Alltagsrobe, ein paar Tintenflecken an den Fingern und einem einfachen Pferdeschwanz. „Guten Morgen, wenn es denn einer ist. Was gibt es, Boronaya? Ich dachte, Du bist mit Prospero unterwegs?“ Sie bemüht sich freundlich zu sein, aber sie ist auch sichtlich auf der Hut, ob irgendein Anschlag droht. Sie gähnt und versucht, sich zu öffnen. „Mich und Cati wollte er nicht mitnehmen.“ Eine Elementaristin, und sei es keine dezidierte, zu einer Beschwörung mitnehmen wäre auch... innovativ. Offenbar weiss Laila gar nicht, was Prospero genau vor hat. Ist vielleicht auch besser so, wenn man Prinzessin Catrinas Hilfe wünscht. Laila bück sich und krault einer schwarz-schweiss gescheckten, prächtigen Katze, die ihr um die Beine streicht, hinter den Ohren

Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Die Vorsicht ist nicht völlig unbegründet. Hier im Hafen sind doch eine Menge raues Waffenvolk unterwegs. Immerhin fast allesamt mit verpackten Waffen und, wie es anmutet, auf dem Nachhauseweg, aber Questadoren sind fast immer Leute mit einer kurzen Lunte und derbem Humor. Aber sie wird nicht behelligt und erreicht das fest gebaute Wachhaus. Lili bleibt zurück, das Wachhaus ist sicher kein Ort, den ein Strassenkind freiwillig betritt, und auch Boran zeigt deutliche Anzeichen von Sorge.

Tag 47, Früh Morgens, Alte Baracken → Gildenbuerau, Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie sind gerade beim Abwaschen, als im Durchgang ein Sklavenjunge auftaucht, dessen gute Kleidung ihnen verheißt, dass er aus einem reichen Haushalt kommt. Er sucht mit den Augen, und da er von Buki zu Jelinea schaut, den einzigen beiden Rothaarigen, kann Jelinea es sich schon denken, bevor er den Mund aufmacht. „Guten Morgen Senores und Signoritas. Donna Pina entbietet Signorita Jelinea ihren Gruß und wünscht sie im Gildenbureau zu sprechen. Äh. Jetzt sofort. Und ihr sollt... bitte bringt die Waffen von der Paligan mit, die ihr gestern erbeutet habt.“ Jelinea schaut unsicher in die Runde. Alejandro nickt. „Ich komme mit.“ Sumaida schiebt sich vor. „Ich auch!“ Marico setzt sich ebenfalls in Bewegung, aber Alejandro winkt ab, als er den Blick von dem Jungen sieht. Dass der Anführer der Partida mitkommt, dagegen kann die Gildensekretärin nichts sagen, und ihre Gnaden Sumaida wird sie auch nicht rauswerfen, aber Marico könnte einer zu viel sein und eher schaden als helfen. „Warte auf uns im Gildenhaus.“ Marico zögert, nickt dann aber. Der Junge atmet ein wenig auf und schaut scheu zu Korian, der offenbar schon einen Ruf genießt. Der nickt Alejandro zu. „Viel Glück.“
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Jadoran
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Tag 47, Früh Morgens, Gildenbuerau, Portas, Santinera (Crocodileros)
Donna Pina schaut tatsächlich ein wenig … erstaunt … als man sie herein bittet, aber die Gilde fördert die Bildung kleiner, überschaubarer Partidas, vielleicht sagt sie deswegen nichts. Einen Platz bietet sie ihnen jedoch nicht an. “Alejandro aus Felicella, Ihre Gnaden Sumaida“, diese bekommt ein höfliches, an eine Verneigung grenzendes Nicken, „und Jelinea Piatpir aus Severa. Richtig?“ Sie erntet Nicken. „Ihr wart gestern in einen Händel verwickelt, der gemäß den Statuten mit einem Duell geregelt werden sollte. Dabei betrog die unterliegende Partei jedoch.“ Sie nennt ein paar Namen, von denen sich Jelinea außer Batard und Feuille nichts gemerkt hat. Sie nickt sicherheitshalber. „Bei der Festnahme der Bande wegen Aufruhr, als was der bewaffnete Angriff zu mehr als dreien in der Öffentlichkeit innerhalb der Stadtmauern gewertet wird, fanden sich Hinweise auf ein zurückliegendes Verbrechen. Unter anderem die von euch im Duell erbeuteten Waffen, eine Balestrina und ein Dolch. Dürfte ich die Waffen einmal sehen?“ Natürlich darf sie.
Es ist erst das zweite Mal, dass Jelinea mit Donna Pina zu tun hat, und wie schon beim ersten Mal, fühlt sie sich dabei nicht wohl und ist heilfroh, Alejandro dabei zu haben. Die Gildensekretärin begutachtet Balestrina und Dolch, mittlerweile gepflegt und recht deutlich keine einfachen Questadorenwaffen. Dann hebt sie den Kopf. „Es ist mir durchaus klar, dass Balestrina und Dolch rechtmäßig über ein Duell in euren Besitz gerieten, Signorita Piatpir, aber es handelt sich ganz offensichtlich um die Beute aus einem Verbrechen an einer Grandessa. Jene Schurken haben sie gewiss geraubt. Jeder Paligan, dem ihr damit begegnet, wird unangenehme Fragen stellen, das ist euch klar?“ Das lässt sich nicht bestreiten. Es ist nicht so inkriminierend wie mit einem Rollsiegel eines Grandenhauses angetroffen zu werden, aber selbst wenn sie die Gravuren entfernt, die Waffen sind auffällig. Jelinea nickt dementsprechend. „Wir sind noch in der Wahrheitsfindung, wie mir der Capitan der Garde mitteilen ließ, aber es dreht sich da nur noch um Details, sie bezichtigen sich offenbar wild gegenseitig, und die Toten natürlich am meisten. Um es kurz zu machen: Die Stadt und die Gilde würde die persönliche Habe der Grandessa gerne der Familie präsentieren. Was sagt ihr zu zwanzig Dublonen für beides?“ Jelinea ist kein Feigling, aber sie schaut zu Alejandro. Der fühlt sich in der Pflicht, wo er schon nicht gekämpft hat. „Bei allem Respekt, Donna Pina, dafür gibt es gerade mal eine herkömmliche Balestrina. Und die Paligan werden sich gewiss erkenntlich zeigen.“ Die Gildensekretärin mustert ihn eingehend, aber er bleibt fest. „Willst Du mit mir handeln, Junge?“ „Ich will gewiss nicht feilschen, Donna Pina, aber ohne Jelineas Mut und Geschick im Kampf wäre das Verbrechen nicht so schnell, oder vielleicht gar nicht an den Tag gekommen. Sie hat ihr Leben riskiert.“ Sumaida nickt stumm, aber entschlossen. Donna Pina mustert beide erneut, besonders Sumaidas 'Wütendes-Lamm'-Gesicht, aber dann lacht sie. „Du hast Recht, Junge. Dreißig. Dafür kriegst Du eine gute Neue und einen ordentlichen Dolch. Erzähle mir nicht, dass das unfair ist.“ Dafür bekommt man beides in ordentlicher Qualität, das ist wahr, aber dies sind exquisite Waffen. Trotzdem befürchtet Alejandro, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Wenn sie nur wenige Dublonen hoch gegangen wäre, würde er sich trauen, noch zu handeln, aber so? Er schaut zu Jelinea und nickt knapp. Die ist es zufrieden, auch wenn sie den Preis ähnlich einschätzt. „Einverstanden, Donna Pina.“ Die nickt ebenfalls, dann schaut sie zum anwesenden Schreiber, der bislang mit dem Hintergrund verschmolzen war. „Erledige das und fertige eine Quittung an.“ Der verneigt sich. „Selbstverständlich, Donna Pina.“
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
"Nein, das ist eine Expedition, bei der ich nicht unbedingt dabei sein muss. Er hat da große Geschütze mitgenommen," meint sie. "Ich wollte nur mein Versprechen einlösen oder besser meinen Vorschlag, dass wir miteinander sprechen. Hast du heute nachmittag Zeit? Oder zum MIttagessen?" fragt sie nach.



Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Valeria stellt die beiden in der Nähe des Wachhauses ab. Nahe genug, dass die Wache Schutz bietet, aber weit genug weg, dass sie nicht das Gefühl haben verhaftet zu werden.
Dann betritt sie selbstbewusst das Wachhaus und schaut sich um, ob es einen Empfang gibt oder ob man so den Capitan ausmachen kann.
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Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Drinnen ist einiges los. Ein paar Gardisten durchwühlen hinter einem hohe Tresen einige Seekisten, und gerade, als Valeria den Empfangsraum betritt – zwei Wände und der beinahe brusthohe, vergitterte Tresen machen diesen Raum trotz Wartebank zu einer Todeszone, zumal er nach oben zu einer Galerie offen ist, die Schiessscharten aufweist – ruft ein jüngerer Gardist. „Ich hab was, Altweibel!“ Er hält ein Kleidungsstück hoch, und Valeria erkennt schwarz gefärbte Spitzenseidenunterwäsche. So etwas kostet einen zweistelligen Dulonenbetrag, gibt es hier in der Stadt garantiert nicht zu kaufen und kann von einem normalen Questador kaum legal erworben worden sein, das ist Silberberger Luxus. Entsprechend ist auch die Reaktion des Altweibels. „Ah, soviel zu 'Ich gehöre gar nicht zu denen'-Roidanya. Ein anderer ruft. „Fernrohr!“ und hält ein ungepflegtes, aber hochwertiges Handspektiv hoch, wie es wohlhabendere Expeditionäre zuweilen besitzen. Kein ganz so klarer Fall wie die Spitzenunterwäsche, aber mehr als verdächtig. „Keine Ahnung, was das ist, Weibel, aber sieht technisch aus.“ Der Weibel kommt näher und kratzt sich am Kopf. Dafür erkennt Valeria das sofort. Das ist ein Rolletui für ein Messbesteck. Sie hat sowas, Navigatoren ebenso. Unbezahlbar, wenn man damit umgehen kann und Karten zeichnen und Kurse berechnen muss, ansonsten sagt es einem genau so viel, wie dem Weibel und dem Gardisten, nämlich offenbar nichts, außer dass es wahrscheinlich wertvoll ist und für einen mutmaßlichen Analphabeten ein sehr ungewöhnlicher Besitz ist. Aber immerhin wird man auch auf sie aufmerksam, und eine junge Gardistin am Tresen, die offenbar gerade vorrangig damit beschäftigt ist, die Zurufe aus den Seekisten zu inventarisieren, schaut zu ihr und registriert ihre Anwesenheit. Da sie offensichtlich nicht unter 'Komm später wieder - Siehst Du nicht, dass wir beschäftigt sind?' fällt, grüßt sie sie nicht einmal unfreundlich. „Guten Abend, Donna. Was kann ich für euch tun?“

Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila zögert. „Große Geschütze? Was genau macht er da eigentlich? Ich hab das mit dem Vorhaben verstanden, mit der versunkenen Statue und so. Sie schaut sich um. Eine Unterhaltung hier am Brunnen könnte man wahrscheinlich gleich per Ausrufer verkünden lassen. „Lass uns reingehen.“
Die Wachen machen jetzt deutlich weniger Probleme, allerdings muss Laila Boronaya immer noch vorstellen, und eine nicht Uniformierte, die dafür des Schreibens kundig zu sein scheint und einen verständlichen Akzent spricht, trägt sie in ein Besucherbuch ein. Laila weist in einen Garten, wie ihn Boronaya nur aus den Palästen der Gärten kennt, „Den kleinen Pavillon dürfen wir nutzen.“
Der liegt am Westhang, ist tatsächlich nur ein kleiner Bosparansicher Rund-Tempel, bietet aber bei diesem Wetter einen angenehmen Aufenthalt. Ein kleiner Sklave manifestiert und fragt, ob Getränke gefällig sind, und bringt dann einen Krug mit stark verdünntem Wein, Früchten und etwas Gebäck. Laila bietet Boronaya Platz und lässt sich dann ebenfalls auf der Bank nieder. „Also. Wo wollen wir anfangen?“
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Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
„Das ist ein Rolletui für Messinstrumente wie sie Navigatoren, Forscher und Kartographen nutzen. Wenn der Inhalt vorhanden ist, kostet es ein Vermögen,“ erklärt Valeria trocken. „Valeria Karinor, Boron zum Gruße. Ich sehe, die Garde hat schon einige mutmaßliche Besitztümer meiner Bekannten aus der Familie Paligan gefunden.“ Der Ton klingt tatsächlich positiv beeindruckt. Kompetente Gardisten, dazu wenig korrupt. Sie schlagen gerade Steinchen aus ihrem Weltbild.
„Ich denke ich habe diesen Fall,“ sie deutet auf die Truhen, „einige Informationen, die vielleicht euren Capitan interessieren, da ich Luisa…dora,“ sie zögert kurz, nimmt dann aber den vollständigen Namen, „ kenne.“


Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)

Boronaya bedeutet ihr noch einen Moment zu warten und beginnt dann, als sie etwas unter sich sind ein wenig zu erzählen. „Wenn Propsero euch nicht erzählen wollte, was er macht, dann möchte ich auch nicht spekulieren. Aber es wird etwas sein, wozu er seine Magie braucht. Er hat eine ziemlich ansehnliche Söldnertruppe dabei, das meinte ich mit großen Geschützen. Das heißt er will seine Magie nicht verausgaben…“ erklärt sie, nimmt sich etwas des Weins und schaut auch fragend zu Laila. „Wegen des Gesprächs … also… Ich weiß, dass wir uns gegenseitig ganz gewaltig… auf die Zehen getreten sind und dass wir das auch nicht mit einem Gespräch beheben, auch wenn ich einen sehr klaren Verdacht habe, wer da seine Finger mit im Spiel hatte und warum. Ich… weiß nicht was ich erwarte, aber ich hoffe, dass wir es schaffen, dass wir zumindest zusammenarbeiten können.“ Sie seufzt. Auch ihr fällt es nicht leicht zu vergessen, was es alles gab. „Was ist es denn, was du am meisten gehasst hast? Was dich am wütendsten gemacht hat?“
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Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Die Gardistin, dem Abzeichen nach scheint sie Korporalin zu sein, schaut sie einen Moment etwas begriffsstutzig an, aber dann fällt der Heller, und sie schreibt es erst einmal nieder. „Mess-Besteck. Das brauchen Seeoffiziere, nicht wahr?“ Sie dreht den Kopf. „Hol den Capitan, Luro!“ Sie mustert kurz Valeria, aber es gibt in ihren Augen wohl beruhigenderweise keinerlei Verdachtsmomente, dass die junge Donna mit dem hier untersuchten Verbrechen irgendetwas zu tun haben könnte, außer, dass sie das Opfer vielleicht kennt. „Einen Moment bitte, Donna Valeria.“ Ein Durchgang im Tresen wird entriegelt, dann nimmt die Korporalin ihre Waffen entgegen und bittet sie in den ersten Stock, wo es ein separates Büro gibt, wo offenbar der Capitan arbeitet und, dem Anschein nach, zuweilen auch schläft. „Bitte nehmt Platz. Tee?“ Wenn Valeria welchen haben möchte, leitet sie das in die Wege.
Es dauert zwei oder drei Minuten, dann kommt Darius Pyros die Treppe herauf, ein mies gelaunter Mittvierziger. Er wäscht sich Gesicht und Hände an einer Waschschüssel. „Was ist denn so wichtig, dass ich... wer is'n das, Miki? Um geklaute Börsen soll sich Edarm...“ Die Korporalin klärt ihn auf, und das Benehmen ändert sich, anscheinend zwar ein wenig wegen des Namens, aber mehr noch, weil sie, anstatt Arbeit zu machen, nützlich zu sein verspricht. Er stellt sich ordentlich vor. „Capitan Darius Pyros, Donna Valeria, erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Ihr kennt zumindest diese Farindel Luisa Paligan?“ Er schaut zur Korporalin. „Hol mir Lati her fürs Protokoll, mach Du unten weiter.“ Die Korporalin salutiert und verschwindet. Der Capitan wendet sich wieder Valeria zu. „Also, von Anfang an. Erzählt mir, was ihr wisst.“

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Laila kämpft etwas mit sich, gibt sich aber ein Ruck und fängt an.Und sie hat ein Elefantengedächtnis, was Kränkungen angeht. Das ist alles noch da. Auch die Klenigkeiten aus dem ersten Jahr. Leider sind es nicht alles Sachen, wo Boronaya schwören könnte, dass sie damit nichts zu tun hat.
Aber losgelöst von den einzelnen Vorfällen nimmt Laila es ihr wohl am meisten übel, dass sie keine Freundin war, als sie dringend eine gebraucht hätte. Die jüngeren Jahrgänge mussten betreut werden, die schauten zu ihr auf und kamen mit ihren Sorgen zu ihr, da musste sie stark sein. Mit persönlichen Problemen braucht man zu Sefira nicht kommen. Magier lösen ihre Probleme selber! Und sich bei einer Sklavin auszuheulen... den Fehler macht man in einem Palast auch nur einmal.
Laila versucht zwar, sich zu beherrschen und zurück zu nehmen, aber wo sie alles wieder hoch holt, redet sie sich selbst in Rage. Bevor sie jedoch mit Vorwürfen anfangen kann, taucht Catrina auf, deutlich simpler gekleidet als noch draußen, aber trotzdem total verschwitzt und verzweifelt. „Ich kapier das einfach nicht, Lilo!“ Sie hält ihr ein Traktat hin. Lailas Miene ändert sich sofort, sie entspannt sich, und während Catrina Boronaya freundlich begrüßt,schaut sich Layla das Traktat an. Der Adlerschwinge-Cantus. Wenn man nicht jahrelang die Grundlagen der Verwandlungsmagie gebüffelt hat, was man als Grangorin sicher nicht hat, dann hat es der Spruch echt in sich. Laila nimmt sich jedoch die Zeit versucht, Catrina ihre diversen Denkfehler zu erklären, aber obwohl sie das Boronayas Meinung nach sehr schlüssig erklärt, kann Catrina ihr nur teilweise folgen. Nach einigen Minuten taucht Catrinas Zofe auf, so formell gekleidet, dass man sie damit direkt in der Oper auftreten könnte, mit einem Tablett mit Tee und Gebäck. Eigentlich wäre die Störung nun... störend... aber da sich Lailas Laune so schlagartig gebessert hat, ist Catrinas Anwesenheit dann doch eher hilfreich, weil beruhigend. Zumal Catrina aufgeht, dass sie sie unterbrochen hat und, Tee und Plätzchen vertilgend, verspricht, zu warten. Die Plätzchen sind hervorragend, deutlich besser als das Gebäck, das der Sklave gebracht hat. Laila wendet sich Boronaya zu. „Aber jetzt hab ich die ganze Zeit lang erzählt. Nun bist Du dran.“
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Valeria lässt sich einen Tee geben, wieso auch nicht? Und wartet dann mit überschlagenen Beinen auf den Capitan. Die ersten Worte lassen sie die Stirn runzeln, was sich dann aber bei zunehmender Höflichkeit zu einem Lächeln wandelt und sie steht sogar auf um ihn zu begrüßen. "Meinerseits Capitan. Ich habe von dem Vorfall gehört und auch wenn ich wenig Zeit habe, ich werde auf der Plantage meiner Tante erwartet, denke ich, dass ich ein paar Sachen weiß, die euch helfen könnten." Sie überlegt kurz, was wohl wichtig ist, nickt dann.
"Ich bin Farindel Luisa Paligan ein paar Mal auf dem Silberberg begegnet, ja. Aber was vermutlich interessanter ist: Sie war mit ihrem Onkel hier unterwegs den grünen Hanfla hinauf. Sie hat irgendeine botanische Forschungsreise gemacht. Ornithologie oder so etwas... Auf jeden Fall müsstet ihr euch vermutlich direkt an den Patriarchen der Paligans wenden, sie hat keine Eltern oder einen Ehemann. Und wenn die Beschreibung der Straßenkinder stimmt, spricht der Zustand der Waffen dafür, dass der Überfall nicht so lange her ist." Dann beschreibt sie noch das Aussehen der beiden, so weit sie sich an ihn erinnert und wartet dann ein paar Fragen ab.


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Boronaya ist die Erzählung der ganzen echten und fingierten Sachen doch sichtlich unangenehm, aber sie hat sich geschworen dem ganzen eine Chance zu geben und so was würde sie jetzt nicht aus der Bahn werfen. Ganz sicher nicht. Auch wenn sie das schlechte Gewissen plagt. Vielleicht war es das, was sie werden konnten? Freundinnen? Unwahrscheinlich, aber wer weiß schon was Satinavs Hörner bringen.
"Das Schlimmste. Das Erinnerungsstück an meine Mutter. Als es verschwunden ist. Ich hatte wirklich überlegt den Cantus anzuwenden," meint sie mit einem Blick zu den Thesen und Layla kennt auch das Tier in das sich Boronaya verwandelt. Und man könnte meinen, dass ihre Augen bei der Erinnerung etwas feucht werden. "Und genau das ist es, was mich zu dem Gespräch bewegt. Wenn du das nicht warst... Was werfe ich dir die anderen Sachen vor? Die tausend Kleinigkeiten? Von denen du vermutlich auch die Hälfte nicht warst. Ich zumindest komme mir vor wie eine Mirhamionette."
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Der Capitan brummt. „Den Grünen Hanfla. Da sind sie allerdings weit weg von weg. Das Gesocks ist erst vorgestern mit der Conchita in Zwei Gruppen aufgeschlagen und haben sich gleich in der Gilde eingeschrieben. Haben aber wohl gedacht, sie könnten hier den wilden Mann markieren. Lügen allesamt wie gedruckt, daher kann ich alles an Informationen über Luisadora und ihren Onkel gebrauchen, damit man aus dem ganzen Mist an Lügen die Wahrheit heraus sieben kann, das, was wirklich passiert ist. Aber dann muss es ja auch ein Expeditionsschiff mit Mannschaft gegeben haben, und als Silberbergerin ist sie doch sicher nicht ohne Leibsklavin los. „ Er seufzt. „Ich kann euch leider keine Hoffnungen bezüglich eurer Freundin machen. Sie schieben es zwar allesamt ihrem toten Anführer und seiner Capo in die Schuhe, aber allein die Menge an persönlicher Habe und ihre Verteilung über die ganze Bande hinweg... angeblich hat Batard sie 'nachher' ausgesetzt, aber...“ Er zuckt mit den Schultern. „Und selbst wenn. Wenn ihr einen Moment Zeit habt. Wäre es auch gut, wenn ihr euch die Sachen einmal anschauen könntet, die wir in ihren Gildenkisten gefunden haben.“ Er schaut zur aufgetauchten Schreiberin. „Die Bande wirkt auf mich übrigens nicht wirklich wie die typischen Flusspiraten. Zu gut genährt, zu kräftig, kein einziger mit Sklaventätowierung.“

Bei der Habe wird schnell offensichtlich, dass nicht nur Luisadora ausgeplündert wurde. Das Messbesteck ist wirklich teuer, ihre Augen haben sie nicht getäuscht. Das ist von Fabrosch, Gandrasch & Enkel, aus dieser hitzestabilen Kobalt-Stahllegierung, die sich irgendwann irgendein Vorfahr von ihnen ausgedacht hat, und die zu kopieren entweder so schwierig oder so teuer ist, dass es Valerias Wissen nach in Al'Anfa nur diese eine Werkstatt dafür gibt. Gerade für das anfertigen von präzisen Seekarten mit ihren großen Distanzen ersparen einem diese Meisterstücke zwergischer Handwerkskunst immense Rechenarbeiten und verhindern rein dem Arbeitsmaterial geschuldete Ungenauigkeiten bei der Kartenerstellung. So ein Messbesteck kostet einen knapp dreistelligen Dublonenbetrag. Ein Onkel hatte ihr zur Ausfahrt die einfache Version dieses Messbestecks geschenkt, mit Gravur. Daran erfreut sich jetzt sicher irgendein horasischer Navigator. Sie selber muss gerade mit Werkzeugen Messing arbeiten, wenn man das arbeiten nennen will. Das Zeug wird krumm, wenn man es in der Mittagssonne liegen lässt, weswegen es auch zu Sikulas wichtigsten Pflichten gehört, es vor Umwelteinflüssen so gut wie möglich zu schützen.
Das meiste andere sind entweder Sachen, die die Bandenmitglieder persönlich nutzen wollten, wie die Seidenunterwäsche oder das Fernrohr, oder die ihnen wohl zu auffällig oder speziell erschienen, um sie direkt zu verkaufen. Es kommt noch einige hochwertige Kleidungsstücke zusammen, sogar mit Monogramm, dann bringt mit angewidertem Gesicht ein junger Gardist ein Holzkästchen, dass er in Batards Kiste gefunden hat. Es enthält ein abgeschnittenes männliches Körperteil, in Salz eingelegt und dementsprechend verschrumpelt. Die Miene des Capitans wird noch finsterer. „Ausgesetzt. Na sicher.“
Die Schreiberin notiert alles, was Valeria einfällt, auch das Aussehen von Luisadora und ihrem Onkel, dessen Namen ihr irgendwie auf der Zunge liegt, aber ihr partout nicht einfallen will. Viel ist es nicht, aber jedes Detail hilft, um die Verdächtigen in Widersprüche zu verwickeln. Als ihr nichts mehr einfällt, bedankt sich der Capitan. „Wahrscheinlich werden sie morgen Abend erst einmal wegen Aufruhr und Flusspiraterie vor Gericht gestellt und zur Sklaverei verurteilt. Was danach geschieht, müssen die Großkopferten entscheiden. Wo finden wir euch, wenn es um Nachrichten geht oder wir tatsächlich noch Fragen haben?“ Mit 'Steinbruch' ist es für die Bande jetzt garantiert nicht mehr getan.

Tag 47, noch viel zu früh morgens, Manana della Suerte (Capitan)
„Ich bin nicht auf Wache eingeschlafen!“ Vecna versucht so etwas wie Munterkeit vorzuspiegeln, aber ein Gähnen kommt ihr dazwischen. Dabei hat der Capitan selbst die Hundswache übernommen, die schlimmste, und sie darf jetzt ins Bett. Er tritt neben ihr an die Brüstung und schaut auf den nächtlichen Dschungel herunter, der im Dunkel der Nacht liegt. „Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ Sie schüttelt den Kopf, mit sich ringend, ob sie sich provozierend über die Brüstung lehnen soll. Einerseits ist sie hundemüde, andererseits gelangweilt. „Nichts. Im Busch kann man eh nichts erkennen, aber auf der spiegelglatten Wasserfläche sieht man jede Bewegung.“ „Du musst vor allem auf die Geräusche achten. Aber wem sage ich das?“ Da ist er, der Klaps, und Vecna grinst, als sie das angenehme Kribbeln verspürt. „Ist es auf See auch so laut?“ „Das genaue Gegenteil. Auf Deinem Schiff kennst Du jedes einzelne Geräusch. Aber auch da kann es manchmal unheimlich still werden. Ist auch kein gutes Zeichen.“ Venca grinst. Die Hand ist liegen geblieben, und sie fühlt ihre Müdigkeit weichen. „Meint ihr wirklich, sie versuchen es noch mal?“ „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber ich fürchte, es schadet nichts, sich ans Wache stehen zu gewöhnen.“ Vecna seufzt, ihre Position beibehaltend, und wie gewünscht, tritt er hinter sie und legt nun beide Hände auf ihre Hüften. Darauf hat sie sich schon die ganze Zeit lag gefreut, aber sie hatten nie Gelegenheit, sich zu vereinzeln. Er lässt sich Zeit, und sie revanchiert sich. „Sollten wir dann nicht die Palisade um die Insel schließen? So kommt doch jeder ans Haupthaus, der ein Kanu hat.“ Der Capitan lacht. „ Hast Du eine Ahnung, wie viel Arbeit das wäre? Und wer soll die Palisade verteidigen? Mit den Kräften, die wir haben, können wir nur das Haupthaus verteidigen. Und Assassinen klettern da eh einfach drüber.“ Sie hebt die Arme, um sich die Tunika über den Kopf ziehen zu lassen. „Sie sind ja auch einfach an der Wand hoch, was nicht einfach ist.“ „Auch wieder wahr.“ Seine Hände sind eifrig und sie muss seufzen und kichern zugleich. „Außerdem haben wir bislang noch nicht einmal genug Leute, um die Plantage richtig zu bewirtschaften.“ „Da habt ihr Recht. Ich dachte halt nur...“ Natürlich setzt es daraufhin einen Klaps, aber der Spruch, sie habe nicht zu denken, kommt nicht. Schließlich ist sie die Konnetabel und soll genau das. „Und bevor ich es vergesse...“ Sie dreht sich um und macht sich ihrerseits an die Erkundung. „Trotz eifrigem Suchen haben Shiri und ich noch keinen Keller gefunden. Aber dass der gemauerte Sockel, auf dem das Haus steht, massiv sein soll, das glaube ich erst... wo wir übrigens gerade von massiv reden...“ Sie kichert. Der Capitan lacht und lässt sie gewähren. „Im Gegensatz zu jetzt gerade hast Du wohl einfach an der falschen Stelle gesucht. Sobald wir mal einen ruhigen Tag haben, machen wir uns gemeinsam auf die Suche.“ Vecna kichert. „Wenn ich schon mal richtig bin, sollte ich...“

Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila schüttelt den Kopf. „Das war ich wirklich nicht.“ Was Sefiras Motivation angeht, tasten sie sich heran. Sie sind beide nicht auf den Kopf gefallen, und die Bioggraphie ihrer berühmten Lehrmeisterin ist ihnen bekannt. Sefira hat keine Freunde. Ihre engsten Forschungskollegen haben sie entweder bestohlen oder wurden von ihr bestohlen, ihr Verhältnis zum greisen Salpikon Savertin ist bei allem gegenseitigen Respekt von Misstrauen geprägt. Eine Familie, mit der sie Kontakt hätte, gibt es nicht. Ihr Verhältnis zu ihren Absolventen ist von Verpflichtung und Hierarchie geprägt, sie lässt keinen an sich ran. Wenn Laila und Boronaya Freundinnen geworden wären, hätte sie wahrscheinlich ein Komplott gegen sich befürchtet. 'Ein Magier löst seine Probleme selbst'.
Catrina scheint aus einer ganz anderen Welt zu kommen, oder vielleicht treffender: sich ihre eigene Welt zu erschaffen. Sie lästert nicht über andere, ist ausgleichend, warmherzig und Boronaya merkt, wie sie sich in ihrer Gegenwart entspannen kann. Keine scharfzüngigen Seitenhiebe, keine versteckte Ausfragerei. Sie findet Fortschreitter 'richtig nett' und lobt Sianas Zeichenkünste.
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
"Die Zeit werde ich mir nehmen Capitan. Wenn es keine normalen Flusspiraten sind, was dann? " fragt sie nach, schluckt als er seine Einschätzung zur Überlebenschance ihrer Freundin abgibt.
Fast ein wenig neidisch wird sie bei dem Besteck. "Was geschieht eigentlich mit der ganzen Habe? Und was wird man unternehmen sie zu finden?" fragt sie nach und wird dann bei der Kiste etwas weiß um die Nase. Und hält sich die Hand vor den Mund. "Wieso? Bei Boron wenn Goldo das mitbekommt..." Sie spielt vermutlich auf den Patriarchen der Paligans an. Und darauf, dass ein Ende in Sklaverei das Gnädigste ist, was sie erwarten können. An solchen Leuten werden Exempel statuiert. Und sie tut ihr Möglichstes dabei zu helfen.

Beim Wort Großkopferten zieht sie eine Augenbraue nach oben und räuspert sich. "Ich bitte doch. Ich bin in der nächsten Zeit bei meiner Tante Martinette auf Grande Serpentina. Und ich würde mich freuen, wenn ihr mir eine Nachricht zukommen lasst. Wenn mir noch etwas einfällt werde ich euch auch informieren."


Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Boronaya schüttelt den Kopf. Sie wusste natürlich aus welchem Holz ihre Meisterin geschnitzt war, aber so etwas. Und das nur weil man selbst niemandem vertrauen wollte und konnte.
"Ich glaube wir können vieles nicht ungeschehen machen Laila. Und ich gebe zu, dass Vertrauen erst wachsen muss. Aber zumindest ich hoffe, dass es nicht mehr so wird, wie vor ein paar Wochen. Nur: Was werden wir der Meisterin präsentieren. Glaubst du sie wird uns beide akzeptieren, wenn wir zusammenarbeiten?"
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Jadoran
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila lacht. „Ich denke, darüber müssen wir uns erst einmal keine Gedanken machen. Ich werde die nächsten zwei oder drei Jahre wahrscheinlich nicht mehr in Selem auftauchen. Ich hab schließlich versprochen, Cati zu begleiten,“ Diese unterbricht ihren Plätzchenverzehr und nickt strahlend, „und ihrem Onkel ist es recht. Er hat keine Vorurteile gegen Chimärologen, er kennt wohl Magister Rodrigo ganz gut von dieser Sache mit dem gefallenen Stern vor ein paar Jahren.“ Rodirgo war ein Meisterschüler Sefiras ein paar Jahrgänge über ihnen und er hat sich bei der Expedition der Donatella Bornstaett-Paligan genau wie diese finanziell derart saniert, dass er sich ganz seinen Forschungsinteressen widmen kann. „Sie wird dann wohl Doran und Birigitta aufeinander hetzen... Ich will erst mal sehen, was ich von den Animisten und Schamanen in Port Schlingerhafen lernen kann. Wenn auch nur die Hälfte stimmt... ein Rat von sieben Schamanen...“ Catrina schluckt und lächelt verlegen. „Ich muss gestehen, nach der Sache mit Onkel Hector haben meine Eltern zuhause oft gescherzt, ob es Onkel Horatios wundersame Stadt im Dschungel wirklich gibt. Ihr müsst wissen, Onkel Hektor hat in seinen Briefen immer geschrieben, wie er als angesehener Gelehrter und Potentat ein kleines Reich aus zwei Dörfern in Thalusien regiert, und von seinem Harem aus der sanften, üppigen Suzanna, der klugen Coraline und deren impulsiver kleiner Schwester, die ihn allesamt vergötterten. Das las sich immer sehr aufregend und voller Details, ganz viel Drama, auch wenn die jungen Damen irgendwie nicht älter und niemals schwanger wurden. Wie sich dann beim Besuch einer Tante herausgestellt hat, hat Onkel Hektor das alles nur erfunden und ist lediglich Schreiber bei einem Kaufmann in Thalusa und noch nicht mal selber Gelehrter, geschweige denn selbständig. Sehr peinlich. Wir haben ihm nicht gesagt, dass wir es herausgefunden haben, aber seine Briefe lesen sich seitdem irgendwie tragisch. Obwohl... wenn er das mal als Roman veröffentlicht, würden sich sicher Leser finden.“ Sie lächelt entschuldigend. „Aber als aufgrund der politischen Lage unsere Familie finanziell etwas … gefordert... war, Kriegsfinanzierung, und so...“ Sie wird noch röter. Wer gibt schon gerne zu, klamm gewesen zu sein, „da hat Onkel Horatio einfach aus sich heraus angeboten, meine Ausbildung zu bezahlen, und beim nächsten Brief war eine Anweisung an die Nordlandbank dabei über die gesamte Summe plus Apanage. Besonders Papa war da völlig baff. Streitet er natürlich jetzt ab. Aber ich hab mich damals entschlossen, dass ich nach meinem Siegel dort hin gehe und ihm helfe. Deshalb hab ich auch den Balsam, den Klarum Purum und den Dschinnenruf so sehr gelernt.“ Sie lacht.
Boronaya weiß genau, was eine Magierausbildung kostet. Und der angemessene Lebensunterhalt einer Prinzessin für mehrere Jahre? Dreitausend Dublonen, eher mehr. Das muss man erst mal flüssig haben. Andererseits sieht man in Santinera recht gut, welches Gold die Salmoranez scheffeln, und dem Vernehmen nach zahlen sie auch sehr gut. Es kann sich schon ausgehen. Vor allem, wenn man in einer Dschungelstadt sitzt, in der man das verdiente Geld kaum ausgeben kann.

Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Der Capitan lässt sich Tee nachgiessen, fortifiziert ihn dann mittels eines silbernen Flachmanns ein wenig. „Bei Donna Martinetta. Ist ja nicht sehr weit. Was wir machen werden? Die Bande wird morgen oder übermorgen wegen Aufruhr und Piraterie zur Strafsklaverei verurteilt. Wir sammeln die persönliche Habe ein, sofern sie werthaltig oder von sonstiger Bedeutung wirkt, die Waffen wird die Gilde der Duellsiegerin wohl abkaufen. Dann schreibt der Stadtrat einen Bericht nach Al'Anfa.“ Das kommt in dem zufriedenen Ton von jemandem, der das nicht selbst tun muss. „Und wenn ich raten sollte, wird dann ein Abgesandter der Familie Paligan kommen, der Stadt für einen Anerkennungsbetrag die Strafsklaven abkaufen und einen kleinen Dank für die eingesammelte Habe spenden, und dann wird die Bande irgendwohin gebracht.“ Das sind dann Sklaven, und die Paligan können dann mit ihnen machen, was sie wollen.
Er schaut auf das Kästchen. „Ich schätze, sie werden ihren Anführer Batard noch beneiden, dass er auf dem Pflaster verblutet ist. So wie es bisher aussieht stecken sie alle mit drin. Wer an der Beute beteiligt wird, hat auch mitgemacht. Wir, die Garde, werden erst einmal herausfinden, was aus der Bande herausgekitzelt werden kann. Aber darüber hinaus? In Tetas Pequenas haben wir keine Jurisdiktion. Falls man da überhaupt davon reden kann. Aber das werden die Paligan schon regeln.“ Oh ja, das werden sie ganz sicher. „Es muss ja auch ein Schiff gegeben haben. Ich hasse es zwar, vorschnell Vermutungen anzustellen, aber da die Bande eigentlich recht wohlgenährt und kräftig aussieht, vier von ihnen zudem Tätowierungen der Korknaben tragen, würde es mich nicht wundern, wenn das der Großteil, wenn nicht alle aus der Bedeckung gewesen wären, die Luisadora und ihr Onkel in Alanfa zu ihrem Schutz mitgenommen haben. Flusspiraten bestehen schliessllich meist zu über der Hälfte aus halbverhungerten Entlaufenen.“ Er leert seinen Becher und steht auf. „So! Habt vielen Dank für eure Hilfe, Donna Valeria, ich werde jetzt wieder in den Keller gehen und mich belügen lassen.“

Tag 47, morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie suchen trotzdem anschließend im Gildenhaus am Schwarzen Brett nach Aufträgen, denn trotz des Goldes ist ihnen nicht wirklich zum Feiern zumute, und Herumsitzen werden sie in der Regenzeit oft genug können. Es gibt auch eine kleine Liste des Apothekers, direkt von Rijka, während es am Schwarzen Brett unter den Questadoren zu Missstimmung kommt. „Wasserratten für einen Heller den Schwanz! Sind wir jetzt Rattenfänger oder Questadoren?“ „Wenn Du ihn nicht willst...“ „Finger weg, das ist meiner, Du Flusskrebs!
Alejandro schiebt sich durch den Pulk zurück. „Westufer, Kräuter. Da sind wir rechtzeitig wieder da, Jeli.“ Die nickt, gar nicht böse, dass es sich nicht um das Ostufer handelt, wo sie wahrscheinlich Tamaka begegnen würden, wie es immer wieder passiert. Sumaida überfliegt die Aufstellung und nimmt seufzend zur Kenntnis, dass wieder eine Menge in mittlerer Höhe wachsende Schmarotzerpflanzen unter den gesuchten Kräutern sind. Schwierig von unten zu finden, und mühsam zu ernten. Korian und seine Truppe ist schon weg, aber sie sind jagen, wie Marico berichtet. Jeden Morgen werden die Aufträge knapper und wird die Laune der leer Ausgegangenen schlechter. Selbst der normalerweise recht verträgliche Reto lässt gegenüber Miguel fallen, dass eigentlich eine kleine Belohnung von der Stadt für die Ergreifung der Aufrührer angemessen wäre. Der Wirt nimmt das auf, zuckt aber mit den Achseln. „Solange ich nicht in den Rat gewählt werde... ich werd's mal erwähnen, aber versprecht euch nicht zu viel.“
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
"Ja, wobei ich nicht weiß, ob ich das mit ansehen kann. Und ich trotzdem glücklich bin, dass das jetzt herauskam. Ich ... sehe das jetzt alles anders." was dann wohl auch bedeutet, dass Boronaya Selem auch eine Weile meiden wird. "Aber euer Vorhaben mit Port Schlingerhafen klingt wirklich spannend. Sieben Schamanen und dieser Reichtum. Beeindruckend," gibt sie ihre Meinung dazu kund. Ohne neidisch zu sein. Tatsächlich interessiert sie sich für solche Sachen wenig, auch wenn sie sich irgendwann wird fragen müssen, womit sie ihren Lebensunterhalht verdienen will.
"Und es ist sehr nett von euch, dass ihr ihm seine Großzügigkeit so vergeltet und dafür in den Dschungel zieht. A propos Dschungel: Brechen wir eigentlich demnächst zusammen auf?"

Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Und so ein Schiff kann man auch nicht ohne weiteres verkaufen. Da werden die Paligans ganz sicher mit Feuer und Schwert dazwischen fahren. Das war immer die Sache wenn man zwielichtige Söldner anheuert und die hoffen sich so zu sanieren. Dass das fast immer daneben geht... hindert die wenigsten.
"Schade um das Messbesteck," meint sie als er erklärt, was damit passieren. "Und kein bisschen Schade um die Verbrecher. Glaubt ihr nicht, dass sie meine Freundin vielleicht verkauft haben? Nicht, dass das besser wäre... nicht viel zumindest. Ich kann das immer noch nicht glauben. Vor ein paar Monaten habe ich sie noch gesehen."

Als er sich dann verabschiedet nickt sie ihm zu. "Ich hoffe, dass es euch gelingen wird die Lügen auseinanderzunehmen. Ich verabschiede mich dann auch. Eine schöne Nacht Capitan."
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Jadoran
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
„Geplant ist es.“ Laila schaut zu Catrine. Die nickt. „Wir haben uns geeinigt, nicht wahr? Ich zaubere, und wenn es was hilft, dann erwähnt er uns in seinem Traktat und schickt uns je eine Abschrift, wenn er veröffentlicht.“ Laila nickt. „Catrine meint, wir können ihm vertrauen.“ Sie blickt prüfend zu Boronaya, ob die auch der Meinung ist. Catrine ist unbeschwert. „Was soll schon passieren? Schlimmstenfalls haben wir zwei Tage im Sumpf und etwas Sternenkraft vergeudet. Außerdem meint er es ehrlich.“ Laila zögert. „Ich finde immer noch, wir hätten etwas materielles...“ Catrine runzelt die Stirn, zwar nur wenig, aber aufgrund ihrer Stirnfalte wirkt das sehr einschüchternd. „Der Boden ist geweiht, Lilo. Kommt gar nicht in Frage, das wir etwas aus einem Tempel der Jungen Göttin wegschleppen. Ich würde vor Scham sterben!“ Laila gibt nach. „Du hast natürlich Recht. Aber er hätte uns für unsere Mühen wenigstens bezahlen...“ „Lilo, der junge Mann ist finanziell ein wenig prekär, das sah man doch an seiner Kleidung. Es kam ihm schwer genug an, uns um Hilfe zu bitten. Noblesse oblige. Es geht immerhin um einen Tempel, nicht um einen vergrabenen Piratenschatz!“ Laila seufzt, und Catrine schiebt ihr ein Plätzchen in den Mund. „Kein Wort mehr davon.“ Sie geht auf Boronayas Frage nach ihrer Reise nach Port Schlingerhafen ein. „Ach, das ist nicht großzügig. Ich wollte immer schon einmal den Dschungel besuchen, seit ich als zehnjährige 'Verschollen in der Grünen Hölle' gelesen habe.“ Das muss irgendeine Belletristik sein. „Und Onkel Horatios Briefe und Zeihnungen haben mich immer schon fasziniert. Die ganzen unterschiedlichen Sitten der Anoihas. Das eigentliche Opfer bringt Ania, die mich begleitet!“ Die Zofe errötet leicht und verbeugt sich. „Wo ihr hingeht, Hoheit, folge ich euch.“ Catrina strahlt sie an. „Vielen Dank, Ania!“ Laila schaut zu Boronaya. „Er will uns heute Abend noch Bescheid geben. Du kennst Prospero näher, nicht wahr? Ich hab da sowas läuten hören.“ Catrine schimpft. „Aber Lilo. Sei doch nicht so indiskret!“ Die verteidigt sich. „Wieso? Du hast doch selbst gesagt, er wäre sehr eindrucksvoll!“ „Stimmt, aber man fragt doch nicht einfach, ob...“ Neugierig wäre sie schon, das sieht man ihr an. Laila klopft auf den Busch. „Gib's zu, da läuft doch was.“

Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Der Capitan schüttelt den Kopf. „Ich fürchte nicht. Wenn dem so wäre, hätte zumindest einer von den Schurken bereits versucht, damit sein jämmerliches Leben zu retten. Nein, ich fürchte, ihr könnt euch denken, was sie mit ihr gemacht haben, wenn sie einem alten Gelehrten schon seinen kleinen Alrik abschneiden und als Trophäe aufbewahren. Mal sehen, was sie rausrücken, wenn wir sie scheibchenweise mit den Informationen konfrontieren, die ihr uns gegeben habt.“ Er schüttelt erneut den Kopf. „Möge Boron ihr gnädig sein.“ Er überlegt noch kurz. „Wenn sie das Schiff verkauft hätten, dann hätten sie sich nicht hier als Questadoren eingeschrieben. Es ist überhaupt recht wenig Geld in den Kisten gefunden worden. Gewiss, auf eine Expedition in den Dschungel nimmt man nicht viel mit, wozu auch, aber... Es wird nicht das schlechteste Schiff gewesen sein, und selbst ein gebrauchter Zweiochser mit älteren Ochsen kostet ein ein paar tausend Dublonen, auch wenn das Schiff heiß ist, was in Tetas Pequenas kaum wen interessieren dürfte. Die Sklavenfänger brauchen jeden fahrbaren Untersatz. Entweder das Schiff ist gesunken, oder der Capitan steckt irgendwie mit drin. Nun, wir werden es bald erfahren.“
Draußen wartet nur noch Boran – Lili ist weg, weil es jetzt wohl in der Suppenküche Abendessen gibt, und da muss man sauber und pünktlich sein. Wenn sie jetzt aufbrechen, dürften sie zwischen der neunten und zehnten Stunde auf Grande Serpentina ankommen, sofern ihnen das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht.
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
"Das klingt fair," meint Boronaya lächelnd zu dem Handel und muss bei der materiellen Entschädigung schmunzeln. "Ihr habt recht. So üppig ist es mit seiner Kriegskasse nicht bestellt. Und wenn es tatsächlich ein Schatz und kein Tempel ist, meine ich dass es da Regeln zur Entschädigung gibt." Beim Buch nickt sie verstehend. "Ja die grüne Hölle. Aber ich hoffe, dass die Siedlung davor Schutzt bietet. Der Dschungel allein ist wirklich nicht gerade einladend, selbst hier in der Nähe der Siedlungen." Bei der Frage nach Prospero ist sie ob ihrer Hautfarbe dankbar, denn sonst hätte man gesehen, wie ihr das Blut in die Wangen schießt. "Du hast da etwas läuten gehört? Wer erzählt den so etwas?" versucht sie es mit einer Gegenfrage. Laila kennt die Taktik. Verhandeln II von Sefira: Unangenehme Fragen mit Gegenfragen umlenken...


Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
"Nun bei dem Kästchen könnte es sich auch um ein Relikt eines der Stämme handeln. Ich meine: Was ist denn das für eine Trophäe?" Sie seufzt. Eigentlich weiß sie, dass das eine vergebliche Hoffnung ist. Aber es ist auch verstörend zu sehen wie schnell und glanzlos auch das Leben von ihnen zu Ende gehen kann. Wobei das Schiff ein guter Anhaltspunkt ist.
"Viel Erfolg" wünscht sie dem Capitan und geht dann mit Boran in Richtung des Tores. "Suppenküche? Sauber? Denen gehts ja besser..." brummelt sie in ihren nicht vorhandenen Bart. Das ist peinlich bei Boron.
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Jadoran
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila grinst wie ein Honigkuchenpferd, als sie sieht, dass ihre Informationen augenscheinlich stimmen. „Oh, das war nicht schwer. Du hast mindestens eine Nacht im Weissen Ara verbracht, und außerdem scheinst Du, zumindest meinen Quellen nach, schon mehrmals … unartig … gewesen zu sein, so dass er zu disziplinarischen Mitteln greifen musste.“ Klar, der Weisse Ara ist, wie fast alle Häuser Santineras, kein schalldichtes Gebäude. Hausbewohner, Nachbarn... und über nichts redet der Mensch so gerne, wie über das, was andere tun. Aber immerhin klingt Laila nur neugierig triumphierend, es schwingt keine Geringschätzung oder Bosheit mit. Catrinas Reaktion hingegen ist beinahe putzig zu nennen: Sie ist noch verlegener als Boronaya. „Ein Nacht... das muss doch nicht heißen...es ist doch eine Herberge, nicht wahr? Und...unartig, das...“ Ania beugt sich zu ihr und flüstert ihr etwas ins Ohr, worauf hin sie knallrot wird. „Ich... äh...“ Laila lacht schallend. „Catrina, ich hab Dir doch gesagt, hier sind die Sitten anders als bei euch in Grangor, wo die Leute schon die Sittenpolizei rufen, wenn man einen Fingerbreit Ausschnitt sieht!“ Catrina verteidigt prompt die Stadt ihrer Ausbildung. „Wir haben gar keine Sittenpolizei!“ Die Neugier ist auch bei ihr da, auch sie ist nur ein Mensch. „Hat er Dir wirklich auf den blanken Popo gehauen?“ Jetzt wird auch die Zofe verlegen und wispert ein. „Hoheit!

Tag 46, früh Abends, Vor dem Wachhaus in Portas → Westtor, Santinera, (Valeria)
Boran ist guter Laune, offenbar hat ihn der Ausflug in die Stadt über den Ärger vom Mittagessen hinweg getröstet. Muli und Wagen sind vorhanden und das Muli gefüttert und gewässert, wie bei der Begründung für den spürbaren Preis versprochen, und sie können sich auf den Heimweg machen.

Tag 47, Am Westufer des Blauen Hanfla, etwa eine Stunde mit dem Kanu flussaufwärts von Santinera (Crocodileros)
„Langsam kommt einem das eine oder andere echt bekannt vor. Wie oft waren wir schon hier? Vier und fünf Mal?“ Alejandro schüttelt den Kopf. „Ja, schon, mein ich, aber das heißt nicht, dass wir uns hier auskennen. Immer schön zusammen bleiben.“ Jelinea nickt. Sie kommen trotzdem gut voran, auch wenn sowohl Marico wie sie selbst sich beim Klettern die Hosen auf, und Alejandro muss sich in sechs Schritt Höhe tatsächlich mit dem Jagdmesser einer Schlange erwehren, aber gegen Mittag sind sie fast durch und erreichen auch ihre Schutzhütte noch rechtzeitig. Aber es wird bald klar, dass die schon mehrfach reparierte, aber immer noch improvisierte Hütte für die Regenzeit nicht genug Schutz bietet. Und wahrscheinlich ist der Standort auch verbesserungsfähig. Alejandro spricht es an. „Wir sollten vielleicht eine vernünftige Hütte errichten. Ist ja keine Hexerei, mein ich.“ Jelinea schaut zweifelnd. „Aber nicht heute, ja? Ich möchte mich bei von Borstwitz nicht verspäten.“ „Natürlich nicht.“ Marico zuckt mit den Schultern. „Wir könnten es ja morgen machen.“ Alejandro nickt. „Dann könntest Du auch mal wieder etwas Zeit mit der Dottora verbringen, Sumi, nicht wahr?“ Sumaida nickt. Dottora Altana hat ihr das nahegelegt, sie könnte etwas Unterstützung durchaus gebrauchen, und Sumaida weiß auch, dass es ihr noch an der Erfahrung fehlt, die sie bei Maree sammeln kann. „Ich will mich aber...uh... nicht hier vor der Arbeit drücken!“ „Wovon redest Du? Du und drücken. Je besser Du als Heilerin bist, desto wichtiger wirst Du für uns. Seien wir froh, dass die Dottora bereit ist, Dir noch etwas beizubringen.“ Sumaida wird rot. Das ist in der Tat, alles andere als selbstverständlich, besonders was die Liturgien angeht. Sie hat das unbestimmte Gefühl, dass es im heimatlichen Tempel in Al'Anfa eher schwerer als leichter werden wird, hat man sie doch dort nur als Akolythin angenommen, nicht aber zur Geweihten ausgebildet, sie ist doch für die der lebendige Beweis, dass sie einen Fehler gemacht haben, nicht wahr? Außerdem würden dann Alejandro und sie auseinander gerissen – wie sollte der in Al'Anfa einen vernünftigen Lebensunterhalt bestreiten?
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Sie wird tatsächlich noch ein wenig verlegener. Daran sollte sie die nächsten Male denken, ja. "Nun, das war eine Auflage der Stadt nachdem... ich vielleicht ein wenig überreagiert habe. Aber wie du schon sagtest es ist ja nicht gerade eine Großsstadt hier und es gibt wenig Männer seines Formats." Dann schaut sie zu Catrina. "Ist das bei euch wirklich so? Dass man nichts zeigen darf? Und Travia über allem steht?"


Tag 46, früh Abends, Vor dem Wachhaus in Portas → Westtor, Santinera, (Valeria)
Valeria nickt ihm zu und nimmt neben ihm auf dem Kutschbock Platz. "Der Tag war spannender als erwartet. Jetzt bin ich noch einmal gespannt." Sie schaut zu ihm. "Was hast du heute gelernt?"
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Tag 47, Am Westufer des Blauen Hanfla, etwa eine Stunde mit dem Kanu flussaufwärts von Santinera (Crocodileros)
Ein Bananenstaudenblatt im Dach gibt nach und sie bekommt einen ordentlichen Wasserschwall auf den Kopf. Es bleibt nichts, als enger zusammen zu rücken und auf das Ende des Regens zu warten, was glücklicherweise auch bald passiert. „Defitiniv morgen Hüttenbau, wir nehmen etwas Werkzeug mit. Zu dritt schaffen wir das dicke.“ Jelinea sträubt sich nicht.
Das noch fehlende ist in einer halben Stunde aufgetrieben, glücklicherweise sind keine Kletterpartien mehr nötig, und somit bleibt auch für die Jagd noch Zeit. Auch hier hilft die sich langsam entwickelnde Ortskenntnis, und Jelinea, Sumaida und Marico gelingt es, ein Wasserschwein aufzuscheuchen, das Alejandro dann brav vor die Balestra läuft. Zurück in Santinera bringen sie erst das Schwein zurück in die Alten Baracken. Korian und die Seinen sind auch bereits wieder da, sie haben offenbar gejagt und jetzt drangsaliert Korian seine Tapferen mit Sparring. Coraline nutzt die Gelegenheit, sich von Sumaida die gefundenen Kräuter erklären zu lassen, was diese gerne macht. Von Korian kommt ein Affe, was sich gut ergänzt, und Alejandro plant das Abendessen. Aber erst einmal ist das Abgeben des Auftrag und vorher das dafür notwendige Frischmachen angesagt, schliesslich kann man nicht frisch aus dem Dschungel nach Magnolia hinein. Auch Jelinea macht sich ausgehfein. Janis, der sich bereits ein paar blaue Flecken von Korian eingehandelt hat, obwohl er sich noch von allen am besten gegen den Dämon mit der Hellebarde hält, seufzt. „Ich würde auch gerne mal gegen einen üben, der mit Dir fertig wird.“ Jelinea wird verlegen. „Ich bin froh, dass er sich überhaupt bereit erklärt hat, ich kann da nicht einfach mit mehreren auftauchen.“ Buki nutzt sofort ihr Schandmaul. „Das glaub ich gerne. Viele Männer stehen auf rote Haare. Ja, wenn Du Janina und nicht Janis wärst...“ Jelinea wird noch röter. „Was Du gleich wieder denkst! Typisch!“ „Was denke ich denn?“

Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Borans gute Laune dämpft sich, und er überlegt sich die Antwort. „Das ist eine sehr schwierige Frage, Donna Valeria. Ganz viele Leute scheinen die Donna nicht zu mögen. Und ich habe keinen Sklaven gesehen, der keine Sandalen an hatte. Viele hatten sogar richtige Stiefel an. Und ein Messer.“ Er schaut zu Valeria, ob das der Ehrlichkeit schon zu viel ist. „Und alle Dächer sind mit Tonziegeln gedeckt, damit es nicht so schnell brennt, und sich in der Regenzeit die Dächer nicht vollsaugen und zu schwer werden und dann einstürzen tun. Und mir ist aufgefallen, dass wir euch auf der Plantage Signorita nennen sollen, obwohl euch hier die meisten Donna nennen.“

Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
„Eine Auflage der Stadt?“ Lailas Neugier ist jetzt erst recht geweckt. „Erzähl! Raus damit!“ So sorgsam haben sie sich offenbar noch nicht umhören können, und vielleicht hat das Urteil, das ja recht verbrämt daher kam und in aller Herrgötterfrühe gesprochen wurde, gar nicht so sehr die Runde gemacht. Schliesslich wurde sie ja nicht zu einer Züchtigung verurteilt sondern nur ermahnt und Prospero aufgetragen, sich um ihre Erziehung zu kümmern. Was auf dasselbe hinausläuft, aber zumindest rechtlich etwas ganz anderes ist. Es war nur wenig Publikum, und keine Strassenkinder dabei.
Auch Catrinas Neugier ist geweckt, sie beantwortet aber trotzdem die Frage nach der Kleidung. „Das ist bei uns zuhause ganz anders, jedenfalls in Grangor. Da dürfte ich nie so rumlaufen, dass man meinen Busen teilweise sieht. Und wenn man von Stand ist, auch nicht wirklich zum Fest der Freuden in Belkhanka. Wenn man von Stand ist, reist man da ohnehin nicht hin, das gilt als Fest der Populi.“ Sie wird rot. „Ich meine, es steht euch ja, und ihr seid eine sehr schöne Frau, aber... man sieht ja beinahe alles.“ Boronayas Robe hat genau diesen Zweck, dass man beinahe alles sieht. Wenn Du es hast, gib damit an! Das ist das alanfanische Modecredo seit Tar Honak. Laila lässt sich kurz ablenken. „Du wirst dich dran gewöhnen müssen, Prinzessin Catrina. Du hast doch die Fischweiber am Hafen gesehen. Was meinst Du, wie die Anoihas in Port Schlingerhafen rumlaufen?“ Catrina lässt sich aufziehen und wird tödlich verlegen. Laila legt eins drauf. „In Al'Anfa, halt es mit den Al'Anfanern. Und Du hast ja durchaus was.“ „Lilo!

Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
„Aufstehen, Onkel!“ Emilia knufft ihn, und der Capitan brummt wie ein Bär im Winterschlaf, aber da sie ihm einen Becher mit frischem Malzkaffee vor die Nase hält, öffnet er die Augen und rappelt sich hoch. Ein Leben bei der Flotte erzieht einen nicht zum Langschläfer. „Was für ein Service. Bist extra runter in die Küche?“ Emilia lacht trocken.“ Ich hab ihn Myra abgenommen. Du musst ja nicht gleich am Morgen ihre gut gelüfteten Pfirsiche bewundern.“ Der Capitan erwägt, ihr einen Klaps zu versetzen, aber mit dem Kaffee in der Hand wäre das mutwillig. „Du gönnst mir auch gar nichts.“ Sie lacht. „Du bist unmöglich, Onkel. Aber keine Sorge, sie findet schon einen Weg, sie Dir wieder ins Gesicht zu halten, ermutige sie nicht auch noch.“ Sie schaut ihn an, überlegt, und schüttelt dann den Kopf. „Vergiss, was ich gerade gesagt habe.“ „Wenn Du keinen Kaffee in der Hand hättest, würde ich dich schnappen und übers Knie legen!“ Emilia schüttelt den Kopf, tatsächlich versucht, es darauf ankommen zu lassen. Sie ist ja immer noch im Hemd. „Nur übers Knie? Mit der flachen Hand? Du wirst ja im Alter weich, Onkel.“ Sie behält den Kaffee jedoch sicherheitshalber in der Hand und bleibt auf einen Schritt Abstand..
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Chephren
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Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera

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Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Tatsächlich nickt Valeria bei der Antwort. "Gut beobachtet. Auch wenn das Beobachtungen sind, die du besser nicht auf der Plantage äußerst."
Sie schaut nach vorne und schüttelt den Kopf. "Was wäre auf der Plantage das erste was du ändern würdest wenn du Jeffe wärst..."


Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Sie überlegt kurz was sie antwortet, aber Vertrauen muss irgendwo anfangen, oder nicht?
"Ich habe bei der Verfolgung eines Diebes einen Schadenszauber gewirkt... Er hat mir unter anderem die ...Leibwäsche gestohlen. Ein wenig überreagiert. Obwohl ich es vermutlich wieder machen würde. Naja auf jeden Fall wurde ich ermahnt und Prospero dazu aufgefordert sich meiner Erziehung anzunehmen und mir den Codex noch einmal nahezubringen oder so.."

Bei der Kleiderfrage muss sie lächeln. "Danke. Nun es gibt ja Abstufungen. Und meine Robe wäre je nach Anlass sogar bieder. Aber wie wäre es wenn wir nach dem Abenteuer im Sumpf euch etwas auf dem Markt suchen. In Port Schlingerhafen wird es wenig geben.."
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Jadoran
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
„Leibwäsche? Wie ist er denn an Deine Leibwäsche gekommen? Das wird ja immer doller!“ Laila hat ganz offensichtlich keinerlei Probleme mit Boronayas Haltung und Maßnahmen gegenüber Höschendieben.
Der Vorschlag, Prinzessin Catrina von Claas-Haisenboerg, Tochter des Vizekönigs des Perlenmeeres, könnte sich Kleider aus zweiter Hand an einem Kramladen auf einer Gasse kaufen, ist jedoch soweit von ihrer bisherigen Lebenswirklichkeit entfernt, dass sie krampfhaft nach angemessenen Worten sucht, und das Gesicht ihrer Zofe versteinert regelrecht. Dann hebt Catrine die Hände. „Das ist sehr nett, Gelehrte Dame, und ich werde mich gerne mit euch zusammen umschauen, was man hier so trägt, aber wir haben Stoff mit und Ania ist einer wunderbare Schneiderin. Und für das Formale hat mir Onkel Horatio geschrieben, die Frauen der Sippen der Stadt hätten an einem offiziellen Gewand für mich gearbeitet, mit vielen Federn, es wäre sehr leicht und sehr züchtig. Jedenfalls für dortige Verhältnisse.“ Es schwingt ein wenig Zweifel in der Stimme mit, ebenso aber die Entschlossenheit, den Erfordernissen ihrer auf sie wartenden Rolle zu genügen. „Er hat sich extra meine... umm... Maße... geben lassen.“ Sie wird wieder rot.

Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Valerias Frage überfordert den Jungen sichtlich. Änderungen auf der Planatge? Der ungefähr Vierzehnjährige überlegt fieberhaft, dann sagt er recht schüchtern. „Ich würde die Sklaven nicht so oft hauen lassen. Es haben immer alle Angst. Und ich würde allen Sklaven Sandalen geben, damit man sich nicht so viele Dornen eintritt.“ Er schaut erst etwas bang zu ihr, dann aber etwas erschreckt nach vorne, als um eine Wegbiegung fünf Bewaffnete auftauchen, in der einbrechenden Dunkelheit nur Schemen. Aber er beruhigt sich auch sofort wieder, denn der kleine Trupp, drei Männer und zwei Frauen, marschieren offenbar einfach nur zurück nach Hause in Richtung Santinera und weichen dem entgegen kommenden Karren aus. Der zweite, offenbar der Anführer, Haltung und Statur nach, grüßt sogar freundlich. „Kor zum Gruße die Dame.“

Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Beim Frühstück gehen sie den Plan für den Tag durch. Es steht einiges an. „Mit dem Zaun und den Gräben sind wir immer noch nicht durch. Kein Vorwurf an Dich oder Tarito.“ Der Capitan blickt zu Vecna. „Aber haltet euch so gut ran wie möglich. Die Regenfälle werden mit jedem Tag stärker, und wenn ein Graben so sehr verstopft, dass die Stauden unter Wasser stehen, faulen sie uns weg.“ „Ich hab schon das Rückpferd erwähnt, und wie sehr uns das helfen würde?“ „Hast Du, wir haben aber keins und kriegen wohl auch so schnell keins. Wenn sich die Gelegenheit ergibt... Und wir müssen das Schutzdach an der ersten Schleuse schon wieder reparieren, das ist mir aufgefallen, als wir letztes Mal da waren. Das nehme ich selber in die Hand – ich lass mir von Ako eines der Mädchen mitgeben. Zu dreien muss fürs Mittagessen auch mal reichen, Shiri, geht das in Ordnung?“ Die nickt. Emilia zögert. „Soll ich mithelfen?“ Der Capitan schüttelt den Kopf. „Nein – Du schneidest Dir nur am Bambus die Hände auf, und morgen kommt diese Schwertgesellin. Muss nicht. Außerdem ist es besser, Du machst mit Vecna einen Kontrollgang. Die Mannschaft muss dich sehen.“ Er lässt sich Kaffee nachschenken. „Und schau auch mal bei Georgios vorbei. Kann nicht schaden.“ Emilia nickt folgsam. Nachbarschaftspflege. Sie sieht es ja ein, aber sie ist einfach keine Gesellschaftspflanze. Ihr Onkel hat jedoch recht. Es macht Sinn. Georgios legt bei ihnen auch spätestens alle drei Tage einen Zwischenstopp für einen kleinen Schwatz ein.
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Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Sie nickt. Gerade das letzte macht auch wirtschaftlich Sinn. Wenn die Hälfte der Sklaven fusslahm ist. Auf jeden Fall wirkt sie nicht als ob sie ihm böse ist, eher stolz. "Gute Vorschläge"
Als dann der Warnruf kommt hat sie die Habd an der Balestrina, nickt ihnen dann aber auch zu. "Boron zum Grusse, Signor. Der Weg nach Grande Serpentina ist frei?"


Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
"Er ist bei mir eingebrochen. Sehr geschickt. Die Forschergemeinschaft ist hier bis auf wenige Ausnahmen eine Schlangengrube."
Bei der Reaktion lächelt sie. "Entschuldigt. Manchmal vergesse ich, dass ihr ganz andere Möglichkeiten habt als ich. Aber eine Inspiration kann man sich da vielleicht holen und sie angemessen anpassen."
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Der Anführer nickt. „Ja, alles frei, wir kommen von Espalda Anka zurück. Keine Probleme.“ Das ist die Plantage von Donna Volantia. Wozu brauchte die Questadoren?
Boran ist froh, sich nicht in die Nesseln gesetzt zu haben und hält erst einmal die Klappe.

Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila zuckt mit den Schultern und lacht. „Also genau wie Zuhause.“ Catrina hingegen ist wegen des Höschendiebstahls empört.“So ein Tunichtgut! Ich hoffe, er hat eine ordentliche Tracht Prügel bekommen! So etwas schickt sich nun einmal überhaupt nicht!“ Sie wendet sich der Frage der Kleidung zu. „Vielleicht können wir uns heute nach der Siesta einmal umsehen?“
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Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Valeria nickt freundlich. "Ihr wart bei Donna Volantia. Ich hoffe es geht ihr gut" erkundigt sie sich.


Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
"Ja nur mit weniger Luxus..." meint sie lachend. "Nein er hat sich freigekauft. Aber auf den Bummel würde ich mich freuen."
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Jadoran
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Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
„Alles Bestens. Haben ihren Neffen und ein paar Vorräte zur Plantage eskortiert und mit ihren Jungs und Mädels etwas Sparring gemacht.“ Der Anführer tippt an seinen Helmrand und wenn Valeria keine weiteren Fragen stellt, marschiert die kleine Truppe weiter.

Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Catrina kommentiert das freikaufen nicht – wahrscheinlich ist das im Horasreich auch nicht anders. Außerdem hat Boronaya das unbestimmte Gefühl, dass die Prinzessin tatsächlich meinte, was sie sagte: Eben nur eine Abreibung, keine Körperstrafe, nach der der Delinquent einen Heiler braucht, will er sich innerhalb der nächsten sieben Tage auch nur hinsetzen.
Laila bleibt allerdings bei der Sache. „Was war es denn für ein Höschen? Und wie kommt er dazu? Kanntest Du ihn näher? Ich meine, man klaut doch einer Magierin nicht einfach so das Höschen!“ Catrina verschränkt ihre Arme. „Man klaut einer Dame überhaupt nicht das Höschen.“ Sie überlegt, nach oben schauend den Finger an die Lippen legend. „Andererseits... Doriana hat erzählt, Magister Vinorocco wollte...“ Sie wird rot und verstummt, schüttelt den Kopf. „Ich hab's nicht geglaubt. Ich dachte, sie macht einen Scherz.“ Sie entspannt sich wieder und lächelt. „Um die dritte Stunde dann, treffen wir uns am Maline-Brunnen?“ Laila schaut sie an. „Maline-Brunnen?“ „Die Schutzheilige der Zimmerleute und Küfer. Der kleine Brunnen mit der Statue, die auf einem Rad sitzt und einen Hammer in der Hand hat. Und sehr spärlich bekleidet ist, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich glaube nicht, dass eine Zimmerfrau so... jedenfalls: Gegenüber der Weinstube, wo die Katze auf der Bank schlief.“ Die Prinzessin kennt offenbar ihre Heiligen. Bei Laila klingelt es. „Ach da.“ Auch Boronaya kann sich die Stelle zusammenreimen. Das ist recht nah am Hafen, nahe der Großen Gasse, aber bereits in Sandalia, eine recht hübsche Stelle.
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Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Sie nickt ihm zu. "Eine gute Nacht euch."
Erst wenn sie ein wenig weg sind fragt sie Boran. "Was weisst du denn über diese Plantage?" Wozu Training? Seltsam.


Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)

"Er ist bei mir eingebrochen um meine Aufzeichnungen zu stehlen. Wir waren ja einige Male bei Fortschreitter dabei und es war der Schreiber des Betthäschens seines Konkurrenten. Eher ärgerlich als schädlich, aber immerhin hat man den Lustmolch so erwischt."
Zur Stelle und Zeit nickt sie. "Dann treffen wir uns da. Ich freue mich."
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Jadoran
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila lacht trocken. „Das hört sich ja vielversprechend an. Nun, hinter Deinem Höschen waren sicher schon so einige her.“ Das ist zwar vielleicht etwas spöttisch ausgedrückt, aber Boronayas Physiognomie entspricht tatsächlich ziemlich gut dem alanfanischen Schönheitsideal, und um männliche Aufmerksamkeit, sei sie willkommen oder lästig, war sie tatsächlich nie verlegen. „Dann bis zur dritten Stunde.“ Sie begleitet sie noch bis zum Tor und verabschiedet sich dort.

Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)

Boran schüttelt den Kopf. „Ich weiss sehr wenig über Espalda Anka, Donna. Es gehört Donna Volantia. Einer ihrer Freigelassenen hat eine Taverne in Santinera irgendwo im Sandalia-Viertel, und ein anderer ist angeblich Schuster in der neuen Stadt, Selva Sagrada. Ich glaub das Sparring ist für die Sklaven, denn wenn eine Plantage in Not gerät, dann schiesst sie vom Dach die rote Rakete, und dann kommen die Nachbarn zu Hilfe.“ Ein paar Aufseher und ein paar Dutzend Sklaven mit Bambuslanzen mögen vielleicht hartgesottene Söldner nicht schrecken, aber für den durchschnittlichen Flusspiraten sind sie das ebenso sichere wie grausige Ende. „Auf vielen Plantagen hier lernen die Sklaven auch einen Tanz, bei dem man Hruruzat lernt, aber bei uns ist der verboten.“ Da stoßen wieder die Welten aufeinander. Weit draußen, wo man nicht binnen Tagesfrist eine Eingreiftruppe der Korknaben oder eigener Haustruppen per Klapperturm oder Heliograph herbeirufen kann, sind Plantagen darauf angewiesen, sich selbst zu verteidigen. Also bringt man da zumeist den Sklaven das Kämpfen mit Faust, Fuß und Bambuslanze bei. Als Folge davon sind die Sklaven auch viel selbständiger und selbstbewusster. Wer kämpfen kann, lässt sich nicht so einfach rumschubsen. Und hier erinnern sich die Plantageros offenbar noch gut an die Zeit, wo mit Überfällen zu rechnen war, vielleicht ist es das auch sogar immer noch.
In der Ebene, wo die größte Gefahr in örtlichen Sklavenaufständen durch Wanderprediger oder lokale Exzesse sadistischer Faktoren und Plantageras besteht, tut man natürlich den Dämon, den Sklaven auch noch das Kämpfen beizubringen.
Dann wird das Sparring wohl ein Auffrischungskurs gewesen sein. Der durchschnittliche Aufseher kann nicht wirklich kämpfen, es daher auch nur schlecht beibringen. Und die wenigsten Plantageras sind ehemalige Offizierinnen.
Sie erreichen Grande Serpentina ohne Probleme, nur ein kleiner Schauer erwischt sie noch kurz vor knapp. Aber es ist nicht so schlimm wie auf dem Hinweg, und vor dem Haus kümmert sich Boran zuammen mit einem hinzueilenenden Sklaven um Muli und Wagen, während der in der Halle auf sie wartende Haushofmeister ihr mitteilt, ihre Tante sei noch wach und rauche eine Zigarre auf der Veranda vor dem Speisesaal. Was also heißt, dass sie Bericht erstatten soll. Er stellt noch neutral fest, dass Valeria offenbar 'allein' zurück gekommen sei. Er erwähnt allerdings nicht, dass ihre Tante sie 'erwartet', also muss sie sich – allgemeinem Sprachgebrauch trauend – nicht umgehend auf die Socken machen.
Sobald der Major Domus 'fertig' ist, macht sich auch Sikula bemerkbar, um Valeria für das Gespräch mit ihrer Tante wieder salonfähig zu machen, je nach Wunsch entweder flüchtig hier mit Waschschüssel, Handtuch und Kamm oder 'richtig' in ihrem Gemach.

Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Ausersehen als des Capitans Gehilfin für die Dachreparatur am Unterstand bei der ersten Schleuse ist Kongou, und wie Shiri Vecna steckt, deswegen, weil sie beim Schere-Stein-Papier mit Myra gewonnen hat. Vecna verspürt jedoch keine Eifersucht sondern eher Amüsement. „Wenn sie's drauf anlegt. Zum Arbeiten bringen wird er sie trotzdem.“ Sie schaut in den dunstigen Tag. „Wir müssen morgen was Vernünftiges erjagen. Ich will mich vor Alejandro nicht blamieren. Und schau mit Ako noch mal über den Kräutergarten und das Gemüsebeet. Ihre Gnaden Sumaida soll nicht denken, ihre Ratschläge gingen bei uns zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.“ Shiri nickt. Sie muss sich als Haushälterin und Köchin behaupten. Mit Ako an der Seite geht das besser als mit Marietta, aber im Kochen muss sie sich verbessern. Aber sie will auch nicht ins Hintertreffen beim Capitan geraten.“Nun schau nicht so.“ Vecna klopft ihr auf die Schulter. Shiri seufzt. „Du hast ja Recht. Dann mache ich mich mal an die Arbeit.“

Das Schutzdach an der ersten Schleuse wurde von den Macalinto nur sehr provisorisch geflickt, das wird schnell klar. Glücklicherweise hat Kongou in ihrer Kindheit schon geholfen, Schilfdächer zu reparieren und ist mit der Arbeit vertraut, denn aufgrund ihres deutlich geringeren Körpergewichtes ist es besser, wenn sie hochklettert, während der Capitan mit dem Haumesser Schilf und Bambus schlägt und herbei schafft. Eigentlich müsste der Treidelpfad von hier aus als geographische Abkürzung quer durch den Dschungel bis zum Steg führen, aber um den wieder zu finden und freizuschlagen, haben sie jetzt sicher nicht die Zeit.
Die körperliche Arbeit zur Abwechslung macht ihm Spaß, und sie kommen gut voran, auch wenn er sich immer wieder dabei erwischt, Kongou auf den Hintern zu schauen oder in den auch bei ihrer einfachen Arbeitskleidung großzügigen Ausschnitt, wozu sich reichlich Gelegenheit ergibt. Sie ihm reichlich Gelegenheit gibt, um es genauer zu sagen. Aber er beherrscht sich, und nach gut zwei Stunden sind sie tatsächlich fertig. Kongou zurrt das letzte Schilfbündel fest, dann klettert sie die Leiter herunter und wischt sich den Schweiß aus der Stirn, lüftet sich anschließend ihr Dekollete. „Ihr könnt ja richtig zupacken, Capitan. Oder war das jetzt aufsässig?“ Der lacht. „Eigentlich haben wir noch genug Zeit, den Zaun hier auszuflicken. Wo wir grad mal hier sind.“ Kongou schmollt, und der Capitan gibt seiner Schwäche nach. „Aber eine keine Pause haben wir uns verdient.“
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Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Boronaya verabschiedet sich ebenfalls freundlich von beiden und macht sich dann auf den Weg zu Ribaldo.


Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)

Sie nimmt die Infos des Sklavenjungen auf und flucht beim erneuten Regenschauer ein wenig.
Das ausführliche Herrichten winkt sie ab. Sie ist müde und hat keine Lust sich für ihr Bett oder ihre Tante herzurichten. Ein Rotwein wäre jetzt nett. Aber auf das Gespräch könnte sie verzichten.
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Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
Tante Martinetta sitzt in einem bequemen Korbliegestuhl, ein Glas neben sich, und eine Zigarre in der Hand. „Guten Abend, Valeria. Nun, mein Kind, wie war Dein erster Tag? Wie lief's? Setz Dich. Auch einen Schluck gefällig?“ Nach sitzen ist Valeria nach der Fahrt auf dem ungefederten Einachser gerade eigentlich weniger, ein heißes Bad wäre da genehmer.

Tag 28, Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo sitzt auf der Terrasse vertieft in seine Unterlagen, und es ist tatsächlich sein älterer Vermieter, der sie bemerkt, als sie am Gartentor auftaucht. Er unterbricht seine Gartenarbeit und wendet sich an Ribaldo. „Junger Herr! Junger Herr! Die junge Dame ist da!“ Ribaldo braucht einen Moment, um 'aufzutauchen', freut sich dann aber sichtlich, als er sie erblickt. „Oh! Guten Morgen Boronaya! Ich hab dich gar nicht bemerkt, tut mir leid!“ Er steht auf, wirft dabei beinahe das Tintenfass um, und kommt ans Gartentor, um sie herein zulassen.

Tag 47, Nachmittags, Apotheker Paulson, Magnolia → Gildenhaus, Santinera (Crocodileros)
Der Apotheker findet diesmal tatsächlich einen Fehler, zumindest ist er sich bei einem Moos nicht ganz sicher, ob es wirklich Tefaaora neipaitini Katoa ist, aber da ihm Sumaida versichern kann, dass sie es von einem Mohagonistamm in acht Schritt Höhe geerntet haben, läßt er es trotzdem gelten, auch wenn die kleinen Blüten nicht azurblau sind sondern im Sonnenlicht einen leichten Violettstich aufweisen. Sicherheitshalber fertigt er jedoch eine neue Zeichnung an. Sumaida fragt nach. “Gibt es irgendeine Verwechslungsgefahr, Senor Paulson?” Der Apotheker schüttelt den Kopf. “Keine, die mir bekannt wäre, Euer Gnaden. Vielleicht ist es nur eine Laune der Gütigen, auch das blaue und das rote Dorlenglöcken sind ja gleichermassen wirksam.” Er schreibt ihnen den Auftrag frei, bevor seine Frau über einen Sicherheitsabschlag reden kann, und sie verkneift es sich.

Im Gildenhaus versuchen sie, sich ihren Auftrag möglichst unauffällig auszahlen zu lassen, aber Reto winkt sie trotzdem an seinen Tisch. „Neuigkeiten! Gebt uns ein Bier aus, und ich erzähle euch alles über die Mistkäfer von gestern, die euer Rotschopf abgestochen hat.“ Alejandro überlegt, hält das aber für eine gute Investition.
Reto trinkt einen Schluck. „Also, die Bande, mit der wir gestern zu tun hatten, hat wohl tatsächlich zwei Paligans auf dem Gewissen. Ich habs nur aus zweiter Hand, von einer Gardistin, aber soweit die Garde sie ausgequetscht hat, waren sie wohl die Bedeckung für eine botanische Expedition auf dem Grünen Hanfla und haben gemeutert. Und zwar wohl die Capitana vom Schiff. Batard war gar nicht der ursprüngliche Anführer, den haben sie abgemurkst, weil er nicht mitmachen wollte. Batard hat sie mit 'Gleiche Rechte für alle' und anderen Visarberger Gehirnfürzen rumgekriegt.“ Er schnaubt. „Die Sprüche hat er hinterher wohl immer noch gebracht, aber wie immer bei 'Ein Mann, eine Stimme' war damit gemeint, dass er der Mann ist und die eine Stimme hat, wie es so schön heißt.“ Falscha nickt. „Die, die dauernd Solidarität, Gerechtigkeit und Toleranz im Mund führen, sind immer die größten Kameradenschweine, von denen selbst nichts kommt, wenn's drauf ankommt.“ Reto nickt dazu, fährt aber fort. „Eigentlicher Ausstatter der Expedition war wohl der Onkel von dieser Luisadora. Den haben sie sofort abgestochen, und Batard hat ihm vorher noch seinen kleinen Alrik...“ Reto spart sich den Rest des Satzes, weil Sumaida immer bleicher um die Nasenspitze wird. „Fand es wohl lustig, als Andenken den Schwanz von einem Silberberger zu haben. Na ja, und die Grandessa... die wollten sie wohl eigentlich in Tetas Pequenas verkaufen, nachdem sie ihren Spaß hatten, aber angeblich hat einer sie 'aus Versehen' dabei erwürgt. In Tetas Pequena haben sie sich getrennt. Die Capitana wollte sich als Sklavenfängerin selbstständig machen, die hing wohl von vorneherein in einer der Banden drin. Ob's stimmt...“ Sumaida hat definitiv genug gehört, aber Alejandro fragt dennoch. „Und was passiert jetzt?“ Reto brummt. „Was die Paligan machen werden? Keine Ahnung. Abgesehen davon, die morgen zur Sklaverei verurteilten Halsabschneider aufzukaufen... Wenn's Zornbrechts wären, würde ich raten: Sie schicken ein Rotzenboot und ein Truppenschiff nach Tetas Pequenas, dort rädern oder pfählen sie öffentlich die ganze Bande eine nach dem anderen. Anschließend schießen sie die Hauptquartiere der großen Banden in Brand, außer vielleicht das von denen, die ihnen binnen einer Stunde die Capitana des Schiffes bringen. Damit die sich alle daran erinnern, was passiert, wenn sowas vorkommt. Und der Postenkommandant von dem Dreckloch wird degradiert und an die Front nach Yol-Ghurmak versetzt. Wenn er Glück hat.“ Sumaida ist entsetzt. „Die würden eine Stadt bombardieren?“ Reto schüttelt den Kopf. „Tetas Pequenas ist keine Stadt wie Santinera, das ist mehr Charypso in Klein. Von dort aus starten die meisten Sklavenfänger tiefer in den Dschungel. Du wirst kaum einen verkommeneren oder gesetzloseren Ort im Imperium finden. Als ich das letzte Mal da war, war das eine verschlammte, fieberverseuchte Ansammlung von kleineren Palisadenforts und Elendshütten, aufgeteilt unter sechs oder sieben Banden übelster Halsabschneider. Unsere Expedition ist so schnell wie möglich weiter gefahren. Wer nicht zu einer Bande gehört, muss Schutzgeld zahlen. Da gibt’s auch keine normalen Plantagen drum herum, die Anoihas bringen da jede Bleichhaut um, die sich allein in den Busch traut. Wenn es nicht andere Bleichhäute tun.“ Alejandro schaut ratlos. „Weswegen sorgt das Imperium da nicht für Ordnung?“ „Das Imperium braucht Sklaven. Das ist nun mal Drecksarbeit, dafür braucht es Dreckskerle.“ Sumaida zupft Alejandro am Ärmel, und der reagiert wunschgemäß. „Dann hatten wir ja noch mal Glück. So, wir müssen jetzt, Kor mit euch.“ Sie verziehen sich, und draußen hängt sich Sumaida stumm bei Alejandro ein. Der seufzt. „Wie gut, dass wir Jeli dabei haben. Ich hätte den nicht geschafft.“
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Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
"Guten Abend Tanre. Ja danke," meint sie und nimmt entspannt Platz. Niemals würde sie sich so eine Schwäche anmerken lassen.
Sie zuckt mit den Schultern.
"Interessant. Unsere Verwandte ist eine echte Karinor, bereits versklavt und wenn wir sie freikaufen wollen, sollten wir uns beeilen. Das Angebot habe ich schon bekommen und versprochen, dass wir und melden. Würde auch mit ihr sprechen um es etwas genauer zu erfahren aber in meinen Augen hat sie mit dem ehemaligen Plantagero von Manana della Suerte kooperiert und wollte die neuen Planrageris umbringen. Die jetzt schlecht auf uns zu sprechen sind, aber zu höflich es zu zeigen. Sollte man um Auge behalten."
Dann schaut sie zu ihrer Tante und berichtet in groben Zügen von dem Gespräch mit der Sklavin. "Ich vermute, dass das Tuch da zerschnitten ist. Entweder wir erklären sie für verschollen oder wir helfen zu suchen. Ich halte das Letztere für besser. Sie zu entführen wird kaum möglich sein und der erste Verdacht wird auf dich fallen, der zweite auf mich und der dritte wieder auf dich."
Sie wartet erst einmal an wie sie bisher reagiert.

Tag 28, Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
"Hallo Ribaldo. Kein Grund zur Sorge. Ich wollte nur mal hören wie es dir geht und was ihr besprochen habt, " meint sie nachdem sie den Vermieter freundlich begrüßt hat.
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Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
Ein hübscher junger Sklave, sicher so Anfang Zwanzig, nur mit einer weißen Baumwollhose und einer Schärpe gekleidet, bringt ihr Wein und einen Korb mit ein paar Happen. Tante Martinetta nimmt das Erzählte auf. „Eine Echte? Nun, sie hat sich vorher nicht an uns gewendet, dann soll sie jetzt nicht erwarten, dass wir für sie in die Bresche springen. Ich werde einen Brief an Malvane schreiben, das muss reichen. Und bei Lulu bleibt uns wohl auch nichts anderes übrig. Ich hatte gehofft, Du als Malvanes Tochter hättest da mehr Eindruck gemacht. Vielleicht kann Malvane da rechtlich was machen. Wir können uns nicht über tausend Dublonen durch die Finger rinnen lassen, nur weil Leonia ein weiches Herz hatte. Aber Du hast wahrscheinlich Recht, da müssen wir mit Geduld ran. Sie suchen? Eine Expedition ins Echsengebiet? Das ist Geldverschwendung. Sie ist da rein, soll sie da rausfinden.“ Sie lässt sich nachschenken und verpaßt dann dem Sklaven einen Klaps. „Und, wie hat sich der Kleine gemacht? Aufgeweckt? Hast Du dich schon entschieden, wer Dein Assistent sein soll?“ Sie trinkt, nimmt dann wieder ihre Zigarre in die Hand. „Falls Dir die Reise in den Knochen sitzt – Ojcho hier ist ein recht ordentlicher Masseur. “

Tag 28, Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo nimmt sie in den Arm, stiehlt einen Wangenkuss und geleitet sie zum Tisch, woraufhin der Alte prompt anbietet, einen Tee zu machen und im Haus verschwindet. Ribaldo bietet ihr Platz auf der Bank an und setzt sich neben sie. „Prospero ist heute unterwegs, will aber Abends wieder da sein, und uns dann Verhaltensregeln geben. Morgen wollen wir dann alle zusammen mit Prinzessin Catrina und Deiner Kollegin zusammen noch einmal ins Säulenfeld, die Prinzessin will versuchen, mit ihrer Zauberkraft zu helfen. Mehr als es versuchen können wir nicht... und mit etwas Glück war Prospero erfolgreich und wir können zumindest das Relief abzeichnen.“ Er lächelt. „Derzeit sitze ich über meinen Unterlagen von dem, welches dieser Banause eingerissen hat, möge Hesinde ihn strafen!“ Was hast Du heute noch vor?“ Der Alte kommt mit Tee wieder, verzieht sich dann aber diskret zu seinen Kaninchenställen außer Blickweite. Ribaldo legt ihr die Hand auf den Oberschenkel. „Mit Laila komme ich glaube ich noch hin, aber die Prinzessin finde ich völlig einschüchternd.“
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