DSA4 [Abgebrochen] Steinerne Schwingen

Gefährliche Abenteuer, spannende Kämpfe und fremde Länder warten auf Dich.
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Janko
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[Abgebrochen] Steinerne Schwingen

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2. Rondra 1038 BF, Gareth
Die Stadt der hundert Tempel.
Ein Labyrinth aus zahllosen Nebenstraßen, von denen weitere Gassen und Stiegen abgehen, Parkanlagen, prächtige Plätze, zahlreiche Tempel, Hotels und Gasthäuser. Die Hauptstadt vereint verschiedenste Epochen und Baustile. Bemalte Säulen und lichtarme Hallen aus dem güldenländischen Tempelstil, Säulengänge und Kuppeln aus dem bosperanischen Stil, trutzige Spitzbögen und Fassadenfiguren aus dem Befreiungsstil, Schmuckwerk und Monumentalstatuen aus dem ucurianischen Stil, dezente Bauten mit Pflanzensymbolik as der rohalschen Ornamentalistik, Arkaden und Zwiebeltürme aus dem eslamidischen Stil, schmucklose Kolossalbauten aus dem pervalschen Stil.

Das Herz Gareths bildet der am Greifenplatz gelegene Praiostempel, dessen zinnoberrot leuchtende Kuppel die meisten anderen Gebäude überragt und so manchen Diener des Phex ermahnt, dass hier kein Platz für die Umverteilung von Eigentum oder andere Spielereien des Herrn Phex ist. Die Priester-Noralec-Sakrale ist ein Vorzeigestück - nahezu ein Kunstwerk - des ucurianischen Stils. Über dem Hauptportal der Sakrale prangt ein vergoldeter Reliefgreif. Die Sonnenuhr, die die Brust des Greifen schmückt, misst ganze zwei Schritt und gehört zu den prächtigsten Gebäudezieren, die Alt-Gareth zu bieten hat.

Doch die Hauptstadt ist nicht nur ein Schmelztiegel der verschiedensten Epochen, wo güldenländische Ruinen etwa im eslamidischen Stil überbaut werden. Sie ist auch ein Sammelbecken an Kulturen, Bräuchen, Aberglauben, Vorurteilen und Mode-Erscheinungen. Jeder Zugezogene hat schmackhafte Rezepte für Gerichte und Knabbereien aus der alten Heimat mitgebracht und trägt zur garethischen Vielfalt bei. Diese Vielfalt gibt es auch an Gesängen und Tänzen, Akzenten und Sprachen.
Nivesen, Thorwaler, Tulamiden, Zwerge, Elfen, ... - sie alle treffen auf den Märkten, verstopften Gassen, prall gefüllten Plätzen, in Hotels und Gasthäusern aufeinander. Gelehrte, Handwerker, Händler, Tagelöhner, Reisende, Ritter und vieles mehr.
Oftmals ist man überfordert, wenn man das erste Mal das Innere der Stadtmauern betritt, stets bemüht nicht von einem Karren erfasst zu werden oder sich in den Gassen Gareths zu verirren.

Öl-Schalen an Häusern und auf Steinobelisken lassen die Stadt Praios' auch im Dunkeln erstrahlen.
In den umliegenden Stadtteilen jedoch kehrt Dunkelheit ein ...
Manch Garether munkelt dass sich in jüngster Zeit Wasserspeier von den Hauswänden erheben und Brunnenfiguren in mondlosen Nächten umherwandeln, die seit Jahrhunderten am selben Fleck gestanden hätten. Morgens deutet nichts darauf hin, dass an diesen Geschichten etwas Wahres ist. Die wenigsten Garether sind so verrückt, in finsterer Nacht vor die Tür zu gehen, um dem auf den Grund zu gehen.
Man munkelt auch dass der Zirkel der freien Wissenschaften im Süden Gareths gar Gargyle als Wächter hält.
Doch man munkelt allgemein recht viel in Gareth und gerade um das schwarze, von verzerrten Gargylenfratzen gezierte Gebäude mit steinernen Tor und seinen bei glücklosen Dieben gefürchteten magischen Sicherungen ranken sich viele Gerüchte. Anatomen, Giftmischer, Scharlatane, Hexen, Philosophen der Warunker Schule und Andere treffen hier aufeinander und vereinen ihr Wissen und ihre Stärke.
Furchtlose können hier magische Heilung in Anspruch nehmen, Analysen oder Beratungen in Anspruch nehmen, Magiebegabte einen Lehrmeister suchen und Gelehrte können unterrichten, Elixiere und Horoskope können hier erstellt und erstanden werden.

Am Vormittag des 2. Rondra liegt der Geruch von frischem Brot und Gebäck in der Luft. Zwischen dem Zwölfgötterplatz im Schlossviertel und der Adlerstraße im Arenaviertel kann man sich dem nicht entziehen. Ursache ist ganz klar das weiße Haus, das Zunfthaus der Bäcker. Laufburschen eilen von Tür zu Tür. Vor dem Tsatempel in Nardesheim malen Kinder, Geweihte und einige Herbeigeeilte Bildnisse von Sankta Dythlind, während man in dem einfachen, hölzernen Traviatempel im Schlossviertel einige Helfer herbei gesehnt und auch bekommen hat. Die Freiwilligen backen, schneiden und packen Gebäck, Brot und Kuchen in kleine Körbe.

Die Zunftheilige der Bäcker, Sankta Dythlind soll im brennenden Bosparan ums Leben gekommen sein. Segenssprüche mit ihrem Namen schmücken viele Öfen und Kamine, denn sie gilt auch als die Hüterin des Herdfeuers und soll vor Feuersbrünsten schützen. Die Garether wissen dass die Zunftmeisterin Helke Meeltheuer heute nachmittag eine feierliche Prozession durch Alt-Gareth führen wird.
Begleitet von Meister Alberecht Sonnenschein aus der Bäckerei in Heldenberg, Meister Verdon Kuchner aus der Konditorei Kaisertorten in Tempelhöhe und vielen Anderen der Zunft.


Südquartier, Sonnengrund und Eschenrod
@Sarafin @Loirana
Ein Umstand, der dazu führt, dass die Bettler des Südquartiers darum bemüht sind für heute an eine Bettelmarke zu kommen. Denn nur mit einer solchen werden sie in das Herz der Stadt kommen und vielleicht einen Gaumenschmaus erleben, wie noch nie in ihrem Leben. "Das Quartier", wie es die Einheimischen kurz nennen, ist der verkommenste Teil Gareths. Während die Gebäude direkt am Eslamsweg den Wohlstand angesehener Händler, Gelehrter und Handwerker zur Schau stellen, ist von diesem vordergründigen Reichtum in den dahinterliegenden Gassen nur noch wenig zu spüren. Windschiefe Fachwerkhäuser, klapprige Bretterbuden, verfallene Steingebäude und überfüllte Mietskasernen.

Der Eslamsweg ist die Arterie des Südquartiers und wird im Regelfall nur am Puniner Tor unterbrochen, ... - oder wenn ein fliegender Händler seinen Laden darauf aufbaut, plötzlich eine wilde Behausung über Nacht errichtet wurde, sich Karren auf der Hauptstraße verkeilt haben, abgemagerte Tiere die Straße kreuzen, eine Rauferei auf der Straße begonnen hat, einer der Händler kurzzeitig seinen Kutschbock oder Handkarren verlassen hat, ...

Die heiße Luft steht über der Stadt und riecht nach schmuddeligen Garküchen, nach billigem Fusel, nach Sickergruben, Ausscheidungen von Mensch und Tier. Ruinen wurden mit Brettern und Vorhängen zu Behausungen umgewandelt, die Reste der Eslamsmauer bepflanzt und als Wind- und Sichtschutz verwendet, hohe Mietskasernen tauchen die staubigen Gassen in Schatten. Etwas, was in diesem Sommer von allerlei Mittellosen und Kindern gern aufgesucht wird, in diesem heißen Sommer.
Keshmal und Alvida haben ihr morgendliches Training bereits hinter sich, als sich auf der Straße in Richtung Eschenrod ein für diesen Teil ungewöhnlicher Anblick bietet. Ein Lichtsucher - Keshmal kennt ihn aus dem Areanviertel, aus dem Tempel der Gerechtigkeit - stapft ihnen mit gesenktem Kopf entgegen.
Das weiße Gewand und die rote Robe des jungen Mannes ist mit Staub, Erde und Blut verschmutzt. Risse zeigen Blessuren und Kratzer im Rippenbereich, an Armen und Beinen. Die Filzkappe trägt er in der linken Hand, was den Blick auf seine kurzen rotblonden Haare freigibt. Der junge Mann mit den Sommersprossen wirkt peinlich berührt und zugleich zornig. Zornig auf sich selbst?
Die Reisenden und Händler, die ihn wahrnehmen, bleiben stehen und schauen ihm mit offenen Mündern nach.
Die vor ihm machen ihm Platz und schauen sich suchend um.


Alt-Gareth, Schlossviertel
@Shalyriel
Die eigentliche Altstadt Gareths pflegt die ältesten Traditionen und Fundamente mancher Häuser reichen noch bis in die Dunklen Zeiten zurück. Zwischen Schlosspromenade und Kaiser-Reto-Straße pflegt man noch immer das Außenbild der friedlichen und sicheren Bürgerheimat. Breite Alleen, saubere und regelmäßig von Gardisten bewachte Plätze, teure Hotels und Gasthäuser rund um den Platz der Zwölfgötter und dem Brig-Lo-Platz. Tempel, Händler und Krämer locken zahlreiche Leute herbei und überall herrscht ein stetiges Stimmengewirr aus verschiedenen Akzenten, beim Feilschen um Ware, dem Austausch von Klatsch und Tratsch, hin und wieder unterbrochen von einem Ausrufer oder dem verärgerten Ausruf eines Kutschers, der der Meinung ist, er habe nun Vorfahrt.
Ebenso prägen Kanzleien das Bild des Stadtteils sowie die Nordlandbank und die Magierakademie Schwert und Stab am Zwölfgötterplatz
Die ältesten Familien wohnen hier, stolze garetische Gargylenfassaden wechseln sich mit Villen im ucurianischen Stil ab. Fast alle Zerstörungen der letzten Jahre wurden beseitigt, nicht wie im nahen Nardesheim, wo gefühlt an jeder Ecke gehämmert und gesägt wird.
Quenia ist gerade aus der Akademie zurückgekehrt. Die Schüler haben an ihren Lippen geklebt und viele Fragen gestellt. Einzig die Abwesenheit einer ihrer Schülerinnen ist beunruhigend. Irmela Straub hat eine wahre Begabung, was den Analys angeht, eine Seltenheit, dass jemand den Zauber in so jungen Jahren schon so gut beherrscht.
Die Almadanerin hat relativ spät mit ihrer Ausbildung begonnen und wirkte auf Quenia bisher recht unstet. Ihre Neugierde ließ sie stets rasch das Auge vom bisherigen Ziel zu einem anderen wandern. Soweit Quenia weiß, lebt die Almadanerin im Haus Eschenroder oder ist in der Taverne Lieblicher Yaquir zu finden, wo sie hin und wieder angehalten ist zu arbeiten.
Beides Orte, zu denen Quenia vielleicht nicht alleine gehen sollte.

Zudem hat Quenia seit einiger Zeit Anlass zur Sorge um ihr treues Ross.
Aurilauki wirkt innerhalb der Stadtmauern unstet und nervös. Bisher konnte Quenia auch niemand aus dem nördlichen Stadtteil Rosskuppel helfen, wo man sich mit Pferden gut auskennt.

@Assaltaro
Rhiannon steht auf dem Zwölfgötterplatz, umringt von kunstfertigen Statuen aller alveranischen Götter.
Der Platz ist bis auf ihre Person absolut verlassen. Feuer und Efferdmoos haben sich in das einst so beeindruckende Hotel Seelander und das Hotel Garetien gebohrt. Die Türen stehen offen. Auf den Fensterbänken nisten Vögel, Spatzen hüpfen verspielt in einer Neige Wasser umher, die noch in dem verwittertem Zwölfgötterbrunnen verblieben ist.
Ein Reh späht aus der Nordlandbank heraus in Rhiannons Richtug.

Überall auf dem Platz haben sich Wurzeln durchgebohrt und kleine Triebe wachsen empor, einst zu prächtigen Bäumen zu werden.

Die gefühlt ewige Stille wird unterbrochen durch reges Stimmgewirr. Rhiannon wird wach und liegt in ihrem Zimmer. Draußen steht die Praiosscheibe schon hoch am Himmel. Rhiannon hat gestern ausgiebig mit Sonja gefeiert.
Sie haben ein almadanisches Mädchen getroffen, das Sonja aus der Akademie kennt. Alle drei hatten getanzt, gesungen und die anderen beiden etwas Wein getrunken. Kichernd sind sie schließlich umhergezogen und haben aus einer Gasse Kinderreime gehört.
"Ene Mene Runkelrübe,
hängt die wilden Hühnerdiebe.
Ene Mene Hexendreck,
eins, zwei, drei und du bist weg!"

"Schwere Augen, fieser Kater,
einen guten Wirt als Berater,
laut gesungen, hoch den Fuß!
Du bist der, der suchen muss!"

Doch die Gasse war bis auf ein paar Hühner leer.
Irmela, die Almadanerin, ließ das keine Ruhe und sie suchte lange.
Entsprechend zogen Sonja und Rhiannon bald weiter.
Vielleicht nur Schabernack einiger Ortsansässiger, die sich versteckt haben?

Alt-Gareth, Tempelhöhe @Madalena @pluseins
Das im südosten gelegene Viertel rund um Hesinde- und Rahjatempel zieht Künstler und Wissenschaftler von meist tadellosem Ruf an - oder wer sich für solch einen hält. Viele Gebäude zeigen die ornamentale Kunst aus der Rohalszeit, Spruchbalken an Häuserfronten und Büsten erinnern an Weisheiten vergangener Zeit. Bänke, beschauliche Brunnenplätze und kleine Haine, Hotels, Tavernen, aber auch stilvolle Bordelle laden zum verweilen ein.
Ebenso prägen zahlreiche Schneider sowie die Akademie der magischen Rüstung das Viertel.

Savina hat ihren ersten Kunden verabschiedet und kann sich wieder ganz ihrer Besucherin Wila und ihrem Problem widmen.
Lana Olben, eine Schwester des Wissens, ist nun schon seit mehr als einer Woche verschwunden. Zuletzt hat sie im Haus Eschenroder gewohnt und etwas von einem marmornen Mädchen erzählt, einem Gargyl und einem alten Mann, die sie beide bei ihrer Arbeit beobachten. In ihrem Eifer war kaum etwas aus ihr heraus zu bekommen. Sie sprach wirres Zeug von Limbus-Wegen, Illusionen, verschiedenen Ebenen, Einfluss-Zauberei, die sich an verschiedenen Orten in Gareth zu häufen scheinen.
Vor einer Woche hätte man um die Ecke, in der Taverne Smaragdnatter zusammen kommen und bei etwas Wein Klatsch und Tratsch austauschen sollen. Doch nur Wila und Savina sind erschienen.
Für gewöhnlich meldet sich die wissbegierige Freundin spätestens am Tag danach, wenn sie in ihrem Forscherdrang ein Treffen vergessen hatte. Oder aber man traf sie im Zirkel der Wissenschaften an, doch bisher blieb jedes Lebenszeichen aus.
Zuletzt geändert von Janko am 04.10.2023 11:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Alt-Gareth, Tempelhöhe

Durch die Vorhänge weht ein leichtes Sommerlüftchen durch Savinas Wohnzimmer, während sie Wila einen Tee hinstellt. "Du hast Recht, wir sollten der Sache auf jeden Fall auf den Grund gehen. Man munkelt ja derzeit allerhand, über Gargyle die sich selbstständig machen. Hast du schon einmal versucht, dem Phänomen auf den Grund zu gehen? Ansonsten könnten wir einmal dem Haus Eschenroder einen Besuch abstatten. Bestimmt können wir den Gastwirt überzeugen, dass wir gute Freundinnen sind, und er lässt uns in ihr Zimmer. Vielleicht finden wir in ihren Aufzeichnungen Anhaltspunkte."

Ihre Stimme vermittelt Ruhe und Optimismus. Trotzdem ist auch sie beunruhigt. Als sie einen Schluck Tee nimmt, beschlagen die fein geschliffenen Gläser ihrer Brille, die sie erstmal abnimmt und mit einem Stofftuch säubert. Nicht dass es nötig gewesen wäre, aber die Tätigkeit half von der Anspannung abzulenken.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Sarafin
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Ungelesener Beitrag von Sarafin »

Straße in Richtung Eschenrod

Mit einem Seufzen rollt Keshmal die Schultern. Diese neue Übungsleiterin, die der Oberst da aufgetan hatte, verstand etwas davon den Teilnehmenden Beine zu machen. Selten war er nach den Übungen so kaputt wie in den letzten Wochen. Und dass er sich bisher immer recht gut um die Übungen laviert hatte, konnte er deutlich spüren. Etwas ermattet bemerkt er das merkwürdige Schauspiel um sich herum daher erst auf den zweiten Blick.
Was ist denn hier passiert?
Er mustert den Novizen aufmerksam.
Blessuren. Blut auf der Kleidung. Und Erde. Hat wohl Prügel bezogen. Dazu passt auch die Miene, sieht nach mehr verletztem Stolz als Schmerzen aus. Aber wer greift einen Praiosnovizen an?

Anders als die irritierten Menschen der Umgebung wird er aber dafür bezahlt solche Fragen nicht nur sich selbst zu stellen. Entsprechend tritt er näher an den ramponiert aussehenden, jungen Mann heran.
"Hallo und Praios zum Gruße", spricht er ihn an. In Gedanken hatte er kurz gezögert, ob er den Namen des Gottes nennen sollte. Wenn sein Verdacht stimmte und der Novize beschämt worden war, wäre an seine Tempelzugehörigkeit erinnert zu werden vermutlich das Letzte, was er wollte. Doch den Namen des Götterfürsten nicht zu nennen wäre wohl ein größerer Affront.
"Ihr seht verletzt aus, kann ich Euch vielleicht helfen? Was ist vorgefallen?" erkundigt Keshmal sich höflich und in gedämpften Tonfall, um nicht alle in der Umgebung zu unterhalten. Er kramt in einer Tasche nach einem sauberen Tuch, um es dem Verletzten anzubieten. Aus größerer Nähe versucht er zudem weitere Details auszumachen, die seine Fragen schon beantworten, bevor sein Gegenüber es tut.

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Shalyriel
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Ungelesener Beitrag von Shalyriel »

Alt-Gareth, Schlossviertel

Quenia packt ihre Lehrutensilien sorgsam weg und legt sich auch bereits die Dinge für den nächsten Tag zurecht. Sie wird nachher nochmal drüber schauen, um sich vorzubereiten, aber das hat wohl Zeit bis heute Abend.
Während sie runter zu ihrer Heilerstube geht, überlegt sie, ob sie sich auf die Suche nach Irmela machen soll. Eigentlich sind die Schüler selbst dafür verantwortlich zum Unterricht zu erscheinen; erst recht, wenn sie sich außerhalb der Akademiemauern aufgehalten haben. Aber es ist reichlich unüblich, dass Schüler der Magischen Rüstung ohne Rückmeldung der Akademie fernbleiben; zu viel wird auf Disziplin und Ordnung geachtet.

Sie beschließt erstmal nachzuschauen, ob sie Kundschaft hat, die ihr Assistent, Yontur, nicht selbst versorgen kann, oder allgemein viel los ist. Oder ob sonstige Nachrichten für sie eingetroffen sind.
Zuletzt geändert von Shalyriel am 10.08.2020 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Janko
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Ungelesener Beitrag von Janko »

Straße in Richtung Eschenrod

Der junge Novize blickt kaum auf, erst als er nah genug heran ist, um dennoch Keshmals Kleidung wahrzunehmen.
Zahlreiche Pickel sind an Kinn und Stirn zu erkennen. Auf der Oberlippe wachsen vereinzelt Barthaare, die sorgfältig gestutzt werden.
Er mustert Keshmal einen Moment, wirkt ein wenig überrumpelt und ist bemüht sein Gewand zu richten.
"Ich ... nun, ja ... Praios mit euch," stammelt er schließlich.
Hinter ihm nähert sich ein verschwitzter, kleiner Mann in Patritzierkleidung. Die Halbglatze glänzt unter der Praiosscheibe. Er trägt einen altmodischen Kaiser-Reto-Bart. " So wartet doch! Was ist denn geschehen?" ruft er schon aus der Ferne.
Der Novize dreht sich um und bleibt stehen, dann wendet er sich allerdings wieder Keshmal zu. "Ich denke nicht dass Ihr das könnt," antwortet er schlicht. "Ich werde wohl einen Geweihten holen müssen," gesteht er sein Unvermögen ein und senkt wieder den Blick.

Alt-Gareth, Schlossviertel

Yontur hat gerade eine ältere Dame in Behandlung, die scheinbar gestürzt ist. Ein besorgter Mann sitzt unruhig neben ihnen auf einem Stuhl und kann die Füße nicht still halten. Yontur schaut kurz auf, als sich Schritte nähern, grüßt mit einem kaum merkbaren Nicken und widmet sich wieder der Dame, die sicherlich schon 50 Sommer gesehen hat.
Diese sitzt tapfer auf dem Behandlungstisch, während Yontur das stark angeschwollene und verfärbte Knie abtastet.

Im Wartezimmer sitzt ein weiterer Patient, der sich die Wange mit einem feuchten Lappen kühlt.
Quenia kann das Gesicht der Bäckerzunft zuordnen, nur der Name will ihr nicht einfallen. Ein elegant gekleideter Herr um die 40 Götterläufe alt mit Gehstock und kurz rasierten Kottletten.

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Loirana
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Straße in Richtung Eschenrod

Alvida atmet tief durch als sie die Straße entlang ging. Innerlich ärgert sie sich ein wenig, dass sie bei den morgentlichen Übungen nur die Hälfte des geplanten Programms mit den Gardisten machen konnte, bevor die ersten von Ihnen schlapp gemacht hatten. Aber das kam ihr recht gelegen, die Hitze Gareths machte der über zwei Schritt großen Frau eh zu schaffen.

Sie wird aus ihren Gedanken gerissen als der Praiosnovize durch die Gasse geht und von einem Gardisten angesprochen wird. Hm, kenn ich den nicht? Der war vorhin doch auch dabei, grübelt sie und mustert die Szene. Das Blut an der Kleidung des Praioten lässt sie misstrauisch werden, wobei der junge Mann nicht all zu ernst verletzt zu sein scheint.

Als dann noch ein weiterer Mann dazu stößt, wittert Alvida Ärger. In ihrer imposanten Körpergröße und -masse baut sie sich zwischen dem Praioten, der gerade mit dem Gardisten mit der braunen Haut - Kaishan? Kershan? Irgendwie sowas... Kerbel! Nein... egal - und dem heraneilenden Mann mit dem modischen Bart und dem dürftigen Haupthaar auf. "Gibt es hier ein Problem?", fragt sie mit ihrer kräftigen Stimme, wobei sie gleichzeitig den Praioten, den Gardisten und den kleinen verschwitzten Mann anzusprechen scheint.
Yesterday's the past, tomorrow's the future, but today is a gift. That's why it's called the present.
-Master Oogway

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Ungelesener Beitrag von Sarafin »

Straße in Richtung Eschenrod

Keshmal zieht eine Braue hoch, als der Novize davon spricht einen Geweihten holen zu müssen.
Will ich wirklich wissen, welche Sorte Problem das ist, welches die Garde nicht lösen kann, Praiosgeweihte aber schon?
Es kribbelt ungut in seinem Nacken, als er an die hohen Aktenstapel der ungelösten Fälle von Amt VII denkt. Das Amt für die magischen Verbrechen. Nicht sein Amt. Den Göttern sei es gedankt.
"Erlaubt mir wenigstens Euch das zu geben", bietet er dem Novizen sein Taschentuch an, damit dieser sich zumindest notdürftig Gesicht und Hände abwischen kann.

Dann nähert sich der Patrizier. Der Gardist mustert den Neuankömmling aufmerksam, so wie die Reaktion des Novizen auf ihn. Genau wie Alvida wittert auch Keshmal erstmal eine Meinungsverschiedenheit. Als die hochgewachsene Frau hinzutritt und ihre Stimme erhebt, läuft ihm kurz ein Schauer den Rücken hinunter, war es doch wirklich noch nicht lange her, dass sie ihn angebellt hatte die richtige Haltung anzunehmen. Unwillkürlich richtet sich Keshmal etwas gerader auf und nickt der Kriegerin höflich, aber etwas abgehakt zu.

Gleichzeitig ist er dankbar für ihr Auftreten. Wer wie Alvida einen aggressiven Körperbau hatte, brauchte kein aggressives Auftreten, um sich durchzusetzen. Der Respekt, den sie ihm einflößte, wirkte auch auf alle anderen. Ein beruhigender Gedanke.
"Ich bin nicht sicher", entgegnet er auf die Frage und sieht abwartend zwischen dem Novizen und dem Patrizier hin und her.

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Straße in Richtung Eschenrod

Der Lichtsucher erschrickt ein wenig, als er die Thorwalerin erblickt.
"Verzeiht, was tut Ihr da? Nein, alles in Ordnung! Also eigentlich nicht, aber dieser Herr dort ..."
Der junge Mann sucht den Blick von Keshmal und Alvida und schüttelt eilig den Kopf.
Sein Verfolger schließt langsam zu den beiden Herren und der Thorwalerin auf und holt ein violettes Seidentuch hervor, mit dem er sich eilig Hals und Stirn abtupft. "So sagt schon an, wieviele sind es und - oh!" Er mustert den Novizen an Alvida vorbei schauend.
"Ihr habt Unterstützung herbei rufen lassen. Sehr gut!
Geht es euch gut?"
erkundigt sich der Patritzier bei dem Novizen, bevor er sich schließlich an Alvida und Keschmal wendet.
"Torbauer mein Name, Ingor Torbauer."
"Danke," antwortet der Lichtsucher knapp, als Keshmal ihm das Tuch gibt. Er schaut an sichh herunter und weiß wohl zuerst nicht recht wo er anfangen soll, doch schließlich klopft er etwas Erde ab und reinigt Gesicht und Hände um wieder minimal würdevoll zu wirken. "Arrius Steinhauer," stellt er sich außerdem vor und deutet seufzend auf den Patritzier: "Ein Angestellter des Herrn Torbauer sollte eine Begutachtung anfertigen, wieviele Stockwerke und Mietparteien das Haus Eschenroder hat." Soweit Keshmal weiß eine sechsstöckige Mietskaserne, geleitet durch einen unauffälligen Miethai.
Lichtsucher Steinhauer mustert Keshmals Blick.
"So dachte ich ebenfalls und befand die Bitte um die Aufmerksamkeit eines Geweihten als überflüssig. Stattdessen ging ich mit ihnen und traf auf allerlei irritierende Dinge in diesem Haus. Streng genommen irritiert das ganze Haus." Seine Stimme gewinnt langsam wieder an Festigkeit.

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Alt-Gareth, Schlossviertel

Quenia erwidert den Gruß ebenso schweigsam, mischt sich aber erstmal nicht in die Behandlung ein. Bei dem Knie ist sie sich zwar nicht ganz sicher, ob Yontur damit klar kommt, aber eine erste Einschätzung soll er mal machen und dann entscheiden, ob er selbst weiter behandeln kann, oder sie dazuholt. Bisher hatte sie den Eindruck, dass er seine Grenzen recht gut kannte. Und auch der Herr der Bäckerzunft scheint ihr kein Notfall zu sein, der ihr sofortiges Eingreifen erfordert.

Die Heilmaga zieht sich entsprechend erstmal wieder zurück. So lang sie sich nicht 'abmeldet', weiß ihr Assistent sie zu erreichen; und sie macht sich auf zu den heute zuständigen Wachhabenden der Villa, um zu schauen, ob und wann sie Geleitschutz für ihre Suche nach Irmela, bekommen kann.
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Alt-Gareth, Schlossviertel

Yontur scheint mit der Verletzung nicht überfordert zu sein. Zumindest sucht er Quenia nicht auf, was er schon das eine oder andere Mal getan hat, wenn er sich unsicher war.
In der Villa ist es angenehm kühl im Vergleich zu der Hitze dort draußen. Die heutige Wachhabende ist Maline Toberen, eine ehemalige Söldnerin und Fuhrfrau, die inzwischen einen Traviabund eingegangen ist und eine dreijährige Tochter hat. Quenias Familie schätzt die Weitsicht Malines und beschäftigt sie seit einigen Götterläufen.
Erzählt Quenia wo sie hin möchte, zieht Maline skeptisch eine Augenbraue empor. "Ich kann Euch meine Schussicherheit mit dem Bogen sowie mein Schwert anbieten," Sie trägt eine gut gearbeitete Lederrüstung und ein Langschwert an der Seite.
Sie nickt mit dem Kopf hinaus zum Fenster, wo im Vorgarten ein etwas jüngerer almadanischen Söldner auf und ab geht. Er trägt einen Brustpanzer, metallene Arm- und Beinschienen, sowie einen Almadaner Säbel. "Oder Jacopo Sercial begleitet Euch, sobald unsere Wachablösung da ist," überlässt sie die Entscheidung der Magierin, die ja immerhin zu ihren Geldgebern gehört.
Der junge Mann war seit einigen Monden hier im Dienst und ein recht stiller Geselle.
Wenn er sich unbeobachtet wähnt, spielen seine Hände mit einem Federhut, den er während des Dienstes hier im Haus aber natürlich nicht trägt.
Zuletzt hat er einige Händler begleitet und wurde Quenias Vater empfohlen.

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Tsatempel --> Zwölfgötterplatz

Langsam erwacht die Halbelfe und hört unzählige Stimme vom Platz zu ihrer Kammer heraufschallen und den Duft nach frischem Brot. Herrliches frisches Brot, nach so einem Traum genau das Richtige. Über den Traum selbst wird sie später nachdenken und vielleicht mit Sonja darüber reden. Sie wollten sich eh heute zu dem Umzug treffen.
Eilig wirft sie jetzt ihre bunte Robe über und eilt aus dem Tempel in das rege Treiben auf dem Zwölfgötterplatz.
Ihr Magen knurrt bereits erwartungsvoll bei den vielen Gerüchen und sie sucht auch nach dem ersten Stand für ein schönes Frühstück und sucht sich dann einen geeigneten Platz um auf Sonja zu warten.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

Meine Helden

Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
... Sc*** Steigerungsregeln (4.1)
....Sc*** Kampfregeln

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Alt-Gareth, Schlossviertel

Wer der beiden ihr bei ihrer Unternehmung jetzt besser helfen könnte, vermag Quenia nicht zu sagen. Sie geht ohnehin erstmal davon aus, dass nichts passiert und dass allein die Anwesenheit einer Wache ausreicht, um sie sicher durch die Gassen zu bringen. "Wann könnt Ihr soweit sein?" fragt sie Maline ruhig. Wirklich eilig scheint die Magierin es nicht zu haben, möchte aber wissen, ob es Sinn macht sich dem zweiten Patienten im Wartezimmer noch anzunehmen, oder nicht.
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Tsatempel, Nardesheim --> Zwölfgötterplatz, Schlossviertel

Der ovale, fast hundert Schritt durchmessende Tsatempel liegt in einem künstlichen See im Wirselbach. Im Wasser spiegelt sich das Bild einer riesigen Regenbogenechse, die mit Edelsteinfarben auf die Wand gemalt wurde, so dass sich Kopf und Schwanz am Hauptportal berühren. An den Uferböschungen wachsen Wirselkraut und Einbeere.
Im Innenhof findet sich, aus Kies gestreut, als Mosaik das Symbol des Achtpfeilers, der in alle acht Windrichtungen weist.
Relativ mittig fällt die etwa zwei Schritt hohe Sajalana-Statue aus Alabaster und Opal ins Auge.
Die Schutzpatronin der Geburten, Schwangeren und Hebammen.

Die malenden Kinder und Geweihten schauen kurz auf, als Rhiannon an ihnen vorbei geht und setzen ihre Bildnisse fort.
Rhiannon geht vorbei an einer riesigen und verdammt lauten Baustelle, sowie am Eisenmarkt. Dort bieten zahlreiche Handwerker ihre Arbeiten an. Geschmiedete Werkzeuge und Waffen, Hufeisen, Nägel und Scharniere, ein Zwerg bietet gar Türschlösser an, die er gegen Aufpreis auch einbauen würde. Gold- und Silberschmiede bieten zierliche Ringe und Ohrringe an, ein Tischler preist lautstark Schaukelstühle und stabile Tische an. Auch wenige Schneider sind vor Ort und bieten heute Sonnenschirme, Fächer und Ausgehkleider an.

Auf dem Weg zum Zwölfgötterplatz kommt die Geweihte der Tsa an zahlreichen prächtigen Wohnhäusern vorbei, die zu ihrer Beruihgung alle noch so sind, wie es gestern der Fall war. Der Platz selbst ist stets gut besucht. Viele gehen achtlos an den Statuen vorbei. Sie sind alltäglich geworden und für den Garether nichts Besonderes mehr. Ganz anders sieht es bei den Reisenden aus. Viele Familien sitzen auf dem Brunnenrand und vereinzelt wirft man Münzen hinein.
Ein hagerer, junger Mann mit wirr abstehendem roten Haar hat ein Holzgestell aufgebaut und zeichnet den gefüllten Platz auf einer farbenfrohen Leinwand. "Also ich fand seine alten Bilder ja um einiges Schöner. Es fehlt an Farbe - und überhaupt - was er will er uns sagen?"
"Willst du mir sagen der Buntig kann nicht mehr malen?" hinterfragt eine rundliche Frau mit fester Stimme. Sie hat sich ein Stück Schatten hinter der Praios-Statue gesucht, lehnt mit dem Rücken am Brunnen und liest in einem Buch mit der Aufschrift: "Der Fluch der Morgenrot". Ein abgegriffenes Buch, das scheinbar schon durch viele Hände gegangen ist.
"Nein, natürlich nicht! Ich ... meine ja nur ..." knurrt der hagere Mann mit den roten Haaren.

Einige Gardisten patrouillieren regelmäßig den Platz und achten darauf dass es sich niemand zu gemütlich macht oder Kinder zu übermütig umher rennen. Das Hotel Seelander und Garetien wirken gut gefüllt. Keine Rehe in Sicht.

@hexe
In der Herberge Schwert und Panzer erwachen die letzten Gäste.
Im Erdgeschoss des alten, dreigeschossigen Bruchsteingebäudes befindet sich neben der stets verqualmten Küche und einem weiteren Raum der große Schankraum, dessen Wände mit unterschiedlichsten Waffen und Trophäen vergangener Abenteuer geschmückt sind. Über der breiten Theke hängt ein transysilisches Banner. Hocker vor dem Kamin, mehrere Tische und Bänke oder kleine Sitzgruppen in verschwiegenen Ecken laden zum geselligen Verweilen oder ungestörten Beratschlagen ein.
Eine freitragende Treppe führt über eine kurze Gallerie zu den Gästezimmern und Wohnräumen des Wirts.

Der Veteran und Wirt Dobran Umminghausen muss schon sehr viele Sommer gesehen haben. Sein breites Kreuz und seine Glatze und lässt ihn grobschlächtig erscheinen. Er hat nur noch ein Bein und viele Narben davon getragen, die er allerdings mit Stolz zeigt und zu jeder Einzelnen eine Geschichte zu erzählen weiß.

Mâri
hat heute Abend nach der Prozession ihren Auftritt.
Dobran erwartet ein volles Haus. "Nachdem sich alle die Wänste vollgeschlagen haben!"
Im Schankraum ist es noch relativ leer, doch das wird sich in naher Zukunft ändern. Der Streuner Ebbert wirkt, als sei er die ganze Nacht auf den Beinen gewesen. Der Söldner Rondradan sitzt verkatert am Tresen und frühstückt. Weiter hinten sitzen zwei Händler zusammen und scheinen ihre Route zu besprechen. An einem anderen Tisch sitzen zwei Halbstarke zusammen, zwei Humpen von Dobrans süffigem Bier vor der Nase.

Die Tür öffnet sich und eine almadanische Söldnerin tritt ein. "Dobran, kennst du den schon? Geht ein Praiosdiener nach Eschenrod." Ein ungläubiges, amüsiertes Gackern erklingt. So richtig glaubt die Frau um die 30 Götterläufe nicht daran, dass man ihm dort etwas tun wird, doch wo man dort doch kaum Garde antrifft, wirkt ein Praiosdiener für viele Leute fehl am Platz.
Nicht, als würde man dort keinen Praiosdiener brauchen, doch eben so, als würde es dort keine geben.
Die Frau mit den schwarzen Locken ist unter dem Namen Jasemina bekannt. Bekannt dafür gerade heraus zu sagen, was sie denkt.
Das hat ihr schon das eine oder andere Mal eine Rauferei eingebracht.
"Gib mir ein Bier und erzähl mal was der Buntig schon wieder verbrochen hat?"
Dobran begrüßt Mâri und Jasemina mit einem herzlichen Schulterklopfer und bringt Frühstück und Bier herbei.
"So ein Gargyl. Und schon sinniert man darüber ob er in seiner grauen Phase steckt," antwortet er Kopfschüttelnd.
"Ein Praiosdiener in Eschenrod?" wechselt er das Thema.
Davon scheint er noch nichts gehört zu haben.
Doch die Almadanerin nickt nur, weiß scheinbar nicht viel mehr darüber zu berichten.

@Shalyriel
"In einem halben Stundenglas sollten wir los gehen können, euer Wohlgeboren," antwortet die Söldnerin und schaut die Adelige abwartend und musternd an. Yontur hat unterdessen das Knie der alten Frau verbunden und ihr eine Gehstütze gereicht. Das alte Pärchen wirkt sehr erleichtert und überglücklich dass nichts gebrochen zu sein scheint.
Unterdessen hat der Mann im Wartezimmer begonnen auf und ab zu laufen.
Erleichtert tritt er in das Behandlungszimmer ein und präsentiert einen Eckzahn, von dem ein Stück abgebrochen ist.

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pluseins
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Ungelesener Beitrag von pluseins »

Alt-Gareth, Tempelhöhe

Mit ruhiger Hand nimmt Wila den Tee entgegen und nippt daran. Auf den Grund gegangen? Nein. Derzeit halte ich das Gerede noch für Gerüchte - wenn auch fürwahr selstsame. Sie stellt den Tee ab und schaut einige Momente aus dem Fenster. Gargyle...was genau sind sie eigentlich? Es muss jemanden geben, der sich in einer Metropole wie Gareth damit auskennt...zumindest sollte sich besser irgendjemand damit auskennen. Sind sie eine Art Artefakt?
Vielleicht ist Lana nicht mehr in der Stadt, sondern zu einer Schwester außerhalb gereist. Das Thema schien sie ja beschäftigt zu haben.
Wilas Blick schwenkt zurück zu Savina, die ein wenig besorgt dreinschaut. Aber du hast Recht, wir sollten zuerst im Haus Eschenroder nachsehen, ob sich Hinweise finden oder sie das Zimmer aufgegeben hat. Es sieht ihr nicht ähnlich einfach zu verschwinden.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Alt-Gareth, Tempelhöhe, Savinas Wohnzimmer

"Manchmal sind Gerüchte nur Gerüchte. Aber sie passen zu dem, was Lana geredet hatte. Es war alles etwas wirr, aber nicht die Art von wirr, wie ich sie sonst bei manchen Klienten erlebe. Obwohl ich mir auch nicht ganz sicher bin - Leiden der Seele können viele Formen annehmen. Und ich versuche Schwestern nicht zu Klientinnen zu machen. Vielleicht war das ein Fehler. Ein einfacher Analyse-Cantus hätte mehr Klarheit hinein bringen können." Die Seelenheilerin scheint sich leichte Vorwürfe zu machen. Sie schwenkt den Tee in der Tasse. Eine Seherin von Heute und Morgen hatte mir einmal erzählt, aus dem Teesatz ließe sich lesen was ist und was sein mag. Aber das ist nicht meine Kunst.

"Abgereist ohne ein Wort kann ich mir nur schwer denken. Hast du jetzt Zeit? Je frischer die Spur, desto mehr können wir finden. Wahrscheinlich hast du Recht und es ist alles in Ordnung, aber es schadet nicht uns etwas umzuhören."
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Ungelesener Beitrag von Loirana »

Straße in Richtung Eschenrod

Alvida verschränkt die Arme, ihr Gesichtsausdruck ist neutral und zeigt eher freundliche Neugier als Aggression, und entspannt sich noch weiter als der "Händler" sich vorstellt. Gut, doch kein Ärger, das hätte jetzt noch gefehlt, denkt sie sich und lauscht den Ausführungen der beiden Männer. Ihr Blick geht zum Gardisten und die hochgewachsene Frau zögert einen Moment bevor sie etwas sagt. "Ohne euer Urteilsvermögen in Frage zu stellen, euer Gnaden, ihr seht eher aus als wäret ihr von Straßenräubern überfallen und anschließend von einem Karren überfahren und fünfzig Schritt durch den Schlamm gezogen worden, und nicht als hättet ihr Gebäudevermessungen vorgenommen", sagt sie skeptisch und sucht fragend Blick des Gardisten.

Der Händler geht davon aus, dass dieser Gardist und ich die Unterstützung sind, die der Novize braucht? Was ist das für ein Haus?
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pluseins
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Ungelesener Beitrag von pluseins »

Alt-Gareth, Tempelhöhe, Savinas Wohnzimmer

Hmm, Menschen analysieren. Wie oft sie das wohl tut bei denen, die ihre Bekanntschaft machen? Aber was spielt es für eine Rolle; wir alle versuchen uns ein Bild voneinander zu machen. Manche eben erfolgreicher als andere.
Ja, der Tag ist noch jung, brechen wir auf. Nachdem Wila ihren Tee ausgetrunken hat, hebt sie behutsam den Betuel hoch, der neben ihren Füßen steht und wartet darauf, dass Savina bereit ist.

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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Alt-Gareth, Tempelhöhe, Savinas Wohnzimmer

Hat Wila gerade kurz irritiert gewirkt? Wenn, dann nur einen Moment lang.

"Ja, lass uns gehen." stimmt sie mit einem kleinen Lächeln zu. Sie sammelte ihre Sachen zusammen. Ein Mantel wird wohl nicht nötig sein, aber sie hängte sich ihre Schultertasche um. Ob eine Waffe sinnvoll wäre? Eschenrod war nicht gerade das beste Pflaster. Zur Sicherheit steckte sie einen Dolch ein, auch wenn sie damit nicht besonders gut umgehen konnte.

"Das Haus Eschenroder kann nicht weit weg sein vom Treffpunkt des Zirkels. Hmm... vielleicht sollten wir bei der Gelegenheit auch einmal die dortigen Gargylen in Augenschein nehmen." sprach sie aus was ihr durch den Kopf ging, als sie an den düsteren Bau dachte, in dem sich die Freigeister vom Zirkel der Freien Wissenschaften trafen. "Wie gut kennst du dich eigentlich mit Sphärologie aus? Lana hatte ja auch vom Limbus gesprochen." sinnierte sie unterdessen weiter.

Wenig später schritten die beiden Schwestern hinaus in den Sommertag.
Zuletzt geändert von Madalena am 11.08.2020 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von Shalyriel »

Alt-Gareth, Schlossviertel

Quenia nickt kurz: "In Ordnung," und kehr erstmal wieder in die Heilerstube zurück, um Yontur Bescheid zu geben, dass sie noch eine Weile unterwegs sein wird.
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pluseins
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Ungelesener Beitrag von pluseins »

Alt-Gareth, Tempelhähe Bei Savinas Haus

Auf dem Weg nach draußen teilt Wila ihre Gedanken mit: Falls an diesen Gerüchten doch mehr dran sein sollte, dann wird der Zirkel etwas darüber wissen. Wenn sogar die halbe Stadt davon spricht...Es wäre durchaus möglich, dass sie sogar selbst etwas damit zu tun hätten, was ich lieber nicht glauben will. Als sie nach draußen in die Sonne schreiten, schirmt Wila die Augen mit der Hand ab. Die zweite Frage scheint sie zu überdenken, als wäge sie ab, was sie preisgeben solle oder als wolle sie keine Antwort geben, die selbstüberschätzend klingt. Ich bin keine Spezialistin. Ein Grundiwssen darüber ist für meine Arbeit hilfreich, meist aber nicht wirklich nötig. Sphärenforschung und Limbusmagie, so scheint es mir, wird vorrangig von Magiern studiert, und auch auch eher von wenigen. Es gehört zurecht nicht leichtfertig damit umgegangen. Was das mit wandelnden Steinfiguren zu tun haben soll, wage ich noch nicht zu mutmaßen.

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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Herberge Schwert und Panzer

Bier. Das ist in diesen garbistanischen Köpfen wohl einfach so drin. Bier. Immer nur Bier. Immerhin hatte sich Dobran daran erinnert, dass die junge Tulamidin nur sehr wenige davon trinkt, dass selbst ihre Halbe nur halb gefüllt war. Sie nimmt auch ein Schlückchen, weil Trinken ist wichtig. Besonders jetzt wo es endlich mal angenehm warm wird. Aber Tee wäre trotzdem schön... Ohne Hast schiebt sie sich den ein oder anderen Happen ihres Frühstücks in den Mund, in Gedanken geht sie nochmal den Auftritt für heute Abend durch und ist mal wieder etwas enttäuscht, dass man hier keine richtige Musik wie zu Hause bekommt.

"Dieser Buntig wollte, der mich nicht mal bei einem Auftritt malen? Aber Sheynucha war ihm dann doch zu... unangenehm." lacht Mâri Jasemina an. Das Garethi hat einen deutlichen tulamidischen Akzent. "Und ein Praiot dort? Hat sich wohl verlaufen..."

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Zwischen Savinas Haus in Tempelhöhe und Eschenrod

"Beim Zirkel nachhaken halte ich für eine gute Idee. Mit der nötigen Behutsamkeit, versteht sich. Von Zaubern würde ich da die Finger lassen, aber ich habe ein sehr gutes Gespür dafür, ob jemand was verheimlicht."

Vorrangig von Magiern studiert. Zurecht nicht leichtfertig damit umgegangen. Savina musste etwas schmunzeln. Die Erfahrung lehrte, dass Magier da keinesfalls durch Verantwortungsbewusstsein glänzten.

"Da geht es mir ähnlich. Limbus, Illusion, Einfluss, Gargylen... ich erkenne noch keinen roten Faden." musste auch Savina ihre Ratlosigkeit eingestehen. "Sagen wir unserem Unwissen den Kampf an!"

Sollte das Haus des "Zirkels" zufällig auf dem Weg liegen, würde Savina dort gerne einen Abstecher vorbei machen, zumindest für einen äußeren Blick - vorausgesetzt natürlich Wila ist einverstanden. Ansonsten geht es direkt zum Haus Eschenroder.
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Ungelesener Beitrag von Sarafin »

Straße in Richtung Eschenrod - Alvida & Keshmal

Keshmals Augenbrauen zucken bei Alvidas Worten, dann seufzt er innerlich. Ja, mit ihrem Körperbau konnte man sich diese gnadenlose Ehrlichkeit erlauben. Das sollte er mal versuchen ...
Aber sie hat Recht. Irritierende Dinge, die einen Praiosnovizen schlimm zurichten, während er beim Zählen von Räumen assistiert. Das klingt nach himmelschreiendem Unfug. Warum könnte er so etwas sagen? Es sieht nicht so aus, als habe er Angst offen zu sprechen. Hat er womöglich einen Schlag auf den Kopf bekommen? Hm ... möglich, aber dafür redet er ansonsten zu geradeaus.
Der Gardist beantwortet den Blick der hochgewachsenen Kriegerin ruhig, bevor er sich an die beiden anderen Männer wendet.

"Ich bin Inspector Keshmal Novad von der GCC", stellt er sich knapp vor, fügt noch ein "sehr erfreut" an und tippt sich an seinen Hut.
"Ich denke ich muss das kurz korrigieren, Herr Torbauer. Ich-", er unterbricht sich und sieht kurz zu Alvida, "wir sind mitnichten eine wie auch immer geartete Verstärkung, sondern lediglich auf Lichtsucher Steinhauer aufmerksam geworden."
Er lächelt den Patrizier höflich, aber distanziert an. Bei solchen Leuten wusste man nie, welches Wort im nächsten Moment dazu führen mochte, dass sie ihre gute Erziehung vergaßen.
"Warum habt Ihr es für nötig befunden die Geweihtenschaft des Götterfürsten hinzu zu ziehen, um ... mit Verlaub ... Stockwerke und Räume eines Mietshauses zu zählen?" fragt er mit verwundertem Gesichtsausdruck. Und wieder dieses höfliche Lächeln, sowie ein Seitenblick auf den Novizen. Dem schien die Antwort auf diese Frage ja auch kein Geheimnis mehr zu sein.
Zuletzt geändert von Sarafin am 01.09.2020 18:08, insgesamt 2-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von pluseins »

Zwischen Savinas Haus in Tempelhöhe und Eschenrod

Wila ist einverstanden. Wenn das Gebäude auf dem Weg liegt, gehen sie dorthin.

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Ungelesener Beitrag von Loirana »

Straße in Richtung Eschenrod - Alvida & Keshmal

Alvidas Augenbrauen machen einen kurzen Hüpfer als der Gardist sich vorstellt. Keshmal! ich wusste doch es war was mit K! Abwartend schaut sie zum Novizen und dem Patrizier, wie sie die Situation erklären. Alvida nimmt eine deutlich weniger bedrohliche Körperhaltung ein und beobachtet die Umgebung, immerhin hatte der Novize für einiges an Aufsehen gesorgt. Ohnehin eine Berufskrankheit, das Umschauen nach Bedrohungen.
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Ungelesener Beitrag von Janko »

Schwert und Panzer
Dobran verschluckt sich heftig an seinem Bier und hält sich die schmerzende Brust.
Als der Husten nachlässt und er sich beruhigt, schüttelt er berichtigend den Kopf.
"Das war der gute Kvalor, der Schwerenöter.

Ich habe einige Wetten am Laufen, um wen es sich tatsächlich bei dem Buntig handelt. Vom Möchtegern-Stadtrat, über einen verärgerten Gardisten, bis zu der Maske und Talimee Nebelstern ... alles Mögliche dabei!"
Dobran prostet den beiden Frauen zu und nimmt noch einen zaghaften Schluck seines Bieres.
Mit der anderen Hand schnappt er einen Lappen, macht ihn nass und beginnt den Tresen zu wischen.
"Der Buntig gibt sich nicht mit einem Stück Pergament oder einer Leinwand zufrieden. Er bemalt mal eben ein Stück der Stadtmauer, das Dach eines Turmes oder die Villa eines korrupten Stadtrats." Er grinst breit.
Die Almadanerin nickt zustimmend. "Wer oder was ist Sheynucha?" will sie irritiert wissen.
Doch dann scheint es ihr zu dämmern und sie winkt lachend ab.

Auf die Frage Mâris hin nickt sie und zuckt die Schultern.
Doch man sieht in ihrem Blick dass sie durchaus darüber nachdenkt.
"Er lief gerade am Lieblichen Yaquir vorbei, an der Mark.
Zusammen mit so einem fein gekleideten Pinkel. Bestimmt haben die sich verlaufen."


Dobran mustert Mâri bei ihrem Frühstück und den zögerlichen Schlücken Bier, die sie zu sich nimmt.
"Du willst nicht schon wieder diese überflüssige Tee-Diskussion vom Zaun brechen, oder?"


@Shalyriel im Arenaviertel
Der Herr mit den Koteletten wird erfolgreich behandelt und schließlich macht sich Quenia auf auf dem Weg zum Hapttor, wo bereits Maline bereit steht und das Tor für die Adelige öffnet. In den Gassen herrscht helle Aufregung. Alle wollen ihre Geschäfte vor Beginn der Prozession beendet wissen, manch Händler lässt seinen Karren schon zu dieser untypischen Uhrzeit über die Kaiser-Reto-Straße rattern. Doch die meisten Fuhrwerke befördern Personen.
Immer wieder schlüpfen Passanten zwischen den Kutschen hindurch. Schimpfende Kutscher, verärgerte Passagiere, verrutschte Waren auf den Karren. Die Gemüter der Leute scheinen heute schon sehr erhitzt.
Maline geht mal vor, mal neben der Adeligen, .. - meist ganz ohne einen für Quenia ersichtlichen Grund.
Sie wählt eine Route, die einen leichten Bogen um das alte Hippodrom macht, in dem noch immer zahlreiche Leute hausen, für die es schlicht noch immer keinen besseren Wohnort gibt. "Eine Stadt für sich in unserer schönen Hauptstadt" meinte einmal jemand zu ihr. Manche schimpfen, dass man diesen Schandfleck schon längst aus der Hauptstadt hätte tilgen müssen. Andere erzählen, dass eine Umsiedlung garnicht mehr gewünscht ist.
Maline steuert mit Quenia die Adlerstraße entlang, vorbei am Haus der Beilunker Reiter und an dem bemittleidenswerten Überbleibsel eines einst so prächtigen Immanstadions. Doch man ist fleißig dabei das teilweise doch sehr wackelig erscheinende Holzkonstrukt auszubauen und zu verstärken.
Dem Adel und den Patritziern ist gar eine steinerne Tribüne zugedacht, doch oftmals mischen sie sich hier tatsächlich ganz gerne unter die Bürgerlichen um von der Stimmung mitgerissen zu werden.
"Ich habe gehört die Hauptfrau Vierok hat heute einen Gastauftritt," bricht die Söldnerin plötzlich die Stille - abgesehen von dem Lärm der Bauarbeiten, Kutschen und den vielen Leuten natürlich. "Sie unterstützt ihre Garether Rebellen gegen Vivat Almada."


Straße in Richtung Eschenrod
Steinhauer stemmt auf die Worte der Thorwalerin hin verärgert die Hände in die Seiten.
Die Außenwirkung mag aufgrund seiner eher schmächtigen Statur verfehlt sein, doch sein Blick trifft den der Thorwalerin und macht deutlich, dass diese sich gerade auf einen sehr schmalen Pfad begibt.
"Stellt nicht meinen Verstand oder mein Wort in Frage," erklärt er mit sehr fester Stimme, die jedoch bei den weiteren Worten wieder sanfter wird. Es scheint, als sei der junge Mann durchaus häufiger in für Praiosdiener ungewöhnlicher Gesellschaft und sei einiges gewohnt. Seine hellgrauen Augen wandern zwischen denen der Thorwalerin und des Gardisten hin und her um festzustellen wie sie auf seine folgenden Worte reagieren:
"Es war weniger eine Vermessung, vielmehr eine Begehung.
Bei dieser zählte ich von innen neun Etagen, von außen sechs Etagen."

Allein dieser Umstand verblüfft ihn offensichtlich.
"Das Begehen selbst wird erschwert durch sich plötzlich verändernde Blickwinkel und Positionen. Manch Etage scheint mir gar kaum erreichbar. Hinzu kommen plötzliche ... Luftlöcher," versucht er ein bürgernahes Wort zu finden, das den Zustand passend erklärt.
Der Patritzier nickt zustimmend.
Als sich Keshmal vorstellt, werden die Augen Ingor Torbauers fasziniert ein Stück größer.
"Ich habe noch nie mit jemanden von der garethischen Criminal-Cammer gesprochen."
Dann mustert er Keshmal zunehmend skeptisch.
"Ich hätte gedacht das wären kräftige, verschlagene Herren mit ..." er hält inne und mustert den Praiosdiener, wie dieser sich ob dieser Vorstellung verhält.

Der junge Novize lässt die Arme wieder sinken, gibt Keshaml sein Tuch zurück und rauft sich mit der rechten Hand die Haare. Mit nachdenklicher Miene mustert er Keshmal und setzt seine Filzkappe wieder auf.
"Wollt Ihr uns schlicht zurück begleiten und selbst ein Bild machen?" schlägt er schließlich vor und schaut auch fragend zur Thorwalerin.
"... und Danke."


@Madalena @pluseins auf dem Weg durch das Arenaviertel
Würden die beiden Frauen den Weg durch den Meilersgrund wählen, wäre der Zirkel noch immer ein Stück weiter weg, als es das Haus Eschenroder beim Gang durch das Südquartier ist. Auf dem Weg liegt es so also nicht ganz.

Sie folgen der breiten Südwall-Straße, die zu späterer Stunde zu einer Flaniermeile liebestoller Damen und Herren wird. Doch noch scheinen die Vergnügungssüchtigen der Stadt zu schlafen. Ganz anders sieht es geradezu aus. Der Stadionmarkt ist gut besucht. Hier werden nicht nur Trommeln, Tröten und selbsgemalte Fahnen für das heutige Spiel im Immanstadion verkauft. Man kann auch einen Beutel Kekse erstehen, Brot und Obst, geschnitzte Figuren in den Formen der Götter oder wahlweise eines Immanspielers.
Gefühlt finden diese Spiele alle 3-4 Tage statt.

An einem Stand werden Bürsten und Besen verkauft, an einem anderem Töpfe und Pfannen, Einige bieten Kisten mit Hosen und Jacken aus zweiter Hand an, Andere selbstgeschnitzte Würfel. An einem Stand steht ein Barbier und bietet einige Heller für natürliches Haar, das er direkt auf dem Markt abschneidet. Drei Frauen stehen bei ihm an, während er einem hageren Halbelfen seine Haarpracht abschneidet und vorsichtig in einen Korb legt.

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Straße in Richtung Eschenrod

Achja, die Praiospriester mögen es nicht wenn man ihnen nicht glaubt... Die Mundwinkel der Thorwalerin zucken kurz und sie faltet die Hände vor sich und verneigt sich leicht. "Verzeiht mein ungestümes Verhalten, es war nicht meine Absicht euch zu kränken oder an euch zu Zweifeln", sagt die kräftige Frau wohlartikuliert.

Als der Novize dann spricht, hebt sich bei Alvida eine Augenbraue und sie schaut auch mehrfach zum Gardisten, ob er auch so perplex wirkt wie sie selbst. "Ist es möglich... dass es in dem Haus spukt? Vielleicht haben euch böse Geister einen Streich gespielt", mutmaßt Alvida sofort.

Auf die Frage des Novizen hin schaut sie fragend zu Keshmal, in ihren Augen funkelt ein wenig die Neugier und der Wunsch, das dubiöse Haus selbst zu besichtigen. Bezüglich des Gardisten zeigt sie keinerlei Anzeichen ob sie eingeschüchtert ist durch seinen Titel, oder überhaupt weiß was das GCC ist.
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Straße in Richtung Eschenrod - Alvida & Keshmal

Nach einer ersten Verblüffung ob der Worte des Novizen, zeigt Keshmals Miene Besorgnis. Da war es wieder, das ungute Kribbeln und die Erinnerung an die hohen Aktenstapel in Amt VII. Er bemerkt Alvidas Blick und schaut kurz ernst und schweigend zu ihr, dann zu Boden während er nachdenkt und das Tuch wieder einsteckt.
"Ich nehme an das Haus ist im Moment nicht vermietet?" erkundigt er sich schließlich. Er sieht zwischen dem Patrizier und dem Novizen hin und her.
"Ich komme sehr gerne mit, um mir ein Bild zu machen." Er spricht ruhig und sehr ernst. Dann blickt er zu Alvida.
"Ihr auch?" fragt er und hofft, dass man seinem Blick nicht zu sehr ansieht, dass ihm das nur sehr recht wäre. Zu ihrem Verdacht, dass es spukt, äußert er sich erstmal nicht.

Das höfliche Lächeln ist etwas schmaler und kühler geworden, als Torbauer ihn nach der GCC fragt.
Er hält mich nicht nur für einen Lügner, sondern glaubt sogar, ich würde einen Praioisnovizen belügen. Das hatte ich auch noch nicht.
"Ich bin sicher, dass ich in den Reihen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des GCC jemanden finde, der Eurer Vorstellung mehr entspricht, als meine Person es tut. Ich befürchte jedoch, dass Ihr hier und jetzt mit mir Vorlieb nehmen müsst", bittet er den kleinen Mann höflich um Entschuldigung und verneigt sich leicht.

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Straße in Richtung Eschenrod
Der Novize mustert die Thorwalerin kurz nachdenklich, scheint aber soweit besänftigt und nickt ihr knapp zu.
"Oh, durchaus sind sie vermietet! Und Herr Eschenroder gab nur sechs Etagen an," bemängelt Torbauer aufgebracht.
"Ich möchte mich noch nicht festlegen," antwortet der Lichtsucher nach kurzem Zögern in Alvidas Richtung. Das Gespräch zwischen Torbauer und Keshmal verfolgt er mit zunehmender Aufmerksamkeit.
Eine der schmalen Augenbrauen wandert nach oben.

Keshmals Reaktion verblüfft ihn offenbar ein wenig.
Abwartend blickt auch er die Thorwalerin an.

Torbauer wirkt etwas verdattert und schaut Keshmal mit halboffenem Mund an.
"Moment, Ihr habt mich missverstanden - oder ich mich missverständlich ausgedrückt," lenkt er nach einem kurzen Moment ein. "Sicherlich hat es auch seine Vorteile nicht so auszusehen, wie es die Leute erwarten.

Wie auch immer ... es war nicht mein Wunsch Euch zu kränken,"
versucht er sich ungelenk an einer Entschuldigung.

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Straße in Richtung Eschenrod

Alvidas Gesichtsausdruck verzieht sich zu einem verzückten Lächeln, ihr Blick kann ihre Vorfreude kaum verbergen. "Ich wäre nicht die Tochter meiner Eltern, wenn ich ablehnen würde. Ich möchte mit eigenen Augen dieses wundersame Haus sehen, meine Arbeit für den Tag ist ohnehin schon erledigt", sagt sie und zwinkert Keshmal an.

"Alvida Shayasdottir nennt man mich,
zu euren Diensten stehe ich"
, reimt sie ihre Vorstellung und verneigt sich noch einmal.

"Die Architektur ist zwar nicht meine Spezialität, aber Architektur ist letztlich nur erstarrte Musik, und von letzterem verstehe ich etwas", sagt sie etwas überschwänglich. Ihre Artikulation, akzentfreie Aussprache und Gestik passt dabei so garnicht zu dem Bild, dass die Thorwalerin mit der Barbarenstreitaxt auf dem Rücken bietet.
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