[Pendragon] Turnier in Londinium

[DriveZ]

Henry scheint zuerst in Gedanken. Offenbar wollte er gerade den Männern eine Anweisung geben, wie mit den Gefangenen zu verfahren ist.
Dann nickt er, als Ewyn auf ihn zukommt. "Selbstverständlich."

[Criosa]

Hugh nickt Lady Venora zu und beeilt sich dann natürlich, zu Delvin zurück zu gehen. Der Befehl seiner Herrin ist natürlich eiliger, als das Schwert zu besorgen, zumal nicht davon auszugehen ist, dass die Söldner direkt verschwinden werden. Er bezahlt aber auf dem Weg, wie von Venora gebeten, den Wirt, bevor er zu Delvin geht.

"Bist du mit dem Essen fertig?" fragt er den jungen Mann ruhig und wirft auch einen kurzen fragenden Blick zu den Kindern und Boudicca, um zu sehen, ob es denen im Moment gut geht. Dann wendet er sich wieder an Delvin, wartet noch, dass der fertig essen kann, sollte er noch nicht fertig sein und winkt ihn dann zu sich.
"Komm bitte mit mir."

[Erinja]

Der Wirt ist froh, als Hugh ihn bezahlt.

Delvin hat seine Suppe bis auf den letzten Tropfen geleert und erhebt sich, als Hugh ihn anspricht. Die Kinder haben auch fertig gegessen, sich auf dem Lager unter der Decke aneinander gekuschelt und scheinen im Augenblick heilfroh, satt zu sein und es warm zu haben.
Boudicca beschäftigt sich in der Nähe mit der Versorgung der Händler, hat dabei aber immer ein Auge auf die Kinder.

"Wohin gehen wir?", fragt Delvin, bereit Hugh zu folgen, aber nicht gänzlich ohne Misstrauen.

[Criosa]

"Lady Venora möchte dich sprechen", antwortet Hugh leise und führt Delvin dann die Treppe hinauf. Das Zimmer dürfte ja leer sein, von Venora abgesehen.

Er klopft vorsichtig erstmal an.

[Cherrie]

"Herein." Sie fragt nicht groß nach wer es ist, es würde auch keinen Unterschied machen. Sie würde so oder so ja niemanden draußen stehen lassen, egal ob es nun einer der Wirtsfamilie ist, eine ihrer Dienerinnen oder halt Hugh.

Da sie noch keine Zeit zum Umziehen gefunden hat sitzt sie nun in der selben, noch immer an einigen Stellen blutverschmierten Kleidung auf einem der beiden Schemel am Tisch und gibt sich nicht eimal die Mühe beschäftigt auszusehen. Man hat ja schließlich gesehen, dass sie eben erst nach oben ging und wenn es Delvin ist, wird ihm auch klar sein, dass es hier nur und direkt um ihn geht.

Jetzt jedoch hat sie einen langen, schlanken Dolch am Gürtel, jedoch auf der Seite, die der Tür abgewandt ist. Nur für den Fall der Fälle, das der junge Mann doch nicht so friedliebend sein neues Schicksal erwarten möchte.

[Chephren]

"Lady Eris lässt fragen, ob du in der ... verzwickten SItuation ihren bescheidenen Rat hören möchtest. Ich habe ihr erzählt was du vorhast..." erklärt er ihm kurz sein Anliegen.

[DriveZ]

Henry nickt. "Wer wäre ich den Rat der Hohen Dame auszuschlagen."

[Chephren]

"Sie überlässt es dir die Zeit zu bestimmen, aber ich denke es wäre weder höflich sie lange warten zu lassen, noch klug lange zu warten..." Er schaut zu den Gestalten und seufzt. "Du hast ein großes Herz..."

[Erinja]

Delvin nickt, schaut aber unterschwellig etwas grimmig dabei. Vielleicht erinnert er sich an Venoras Bemerkung zu den Kindern.
Er folgt Hugh hinauf und als sie den Raum betreten, sieht er sich schnell um bevor er seinen Blick auf Venora richtet. Er ist vielleicht 18 Jahre alt, wenn man das unter dem Dreck gut schätzen kann, wirkt aber älter.

Trotz der Vorbehalte, die er vielleicht haben mag, verbeugt er sich respektvoll und höflich vor Venora. Es ist eine Geste, die in seltsamen Kontrast zu seiner Erscheinung steht und genauso gut am Hof hätte gemacht werden können.

[Criosa]

Hugh tritt ebenfalls mit ein und schließt die Tür hinter ihnen. Natürlich wird er Venora nicht mit dem jungen Mann allein lassen. Er überlässt ihr aber erstmal das Gespräch.

[DriveZ]

Auf dem Weg zur Lady

"Dann sollten wir sie wirklich nicht lange warten lassen. Außerdem wenn ich erst mal mit dem Befragen angefangen habe, werde ich eine Weile beschäftigt sein.", antwortet er zunächst auf die nicht gestellte Frage.
Dann seufzt er kurz und blickt danach zu seinem Bruder.
"Schwester und Hugh waren es vor allem, die mich überzeugt haben sie nicht einfach zu verkaufen. Und einfach hinrichten? Ich weiß nicht, wenn es dem ursprünglichen Richtenden dafür nicht gereicht hat...
Der Rest ist einfache Logik." , führt er aus, obwohl es durchaus sein kann, dass er sich selbst damit belügt. Andererseits ist sein Rittervater für seine strategischen Fähigkeiten, seine Logik aber auch für seine Skrupellosigkeit bekannt.
"Ich kann einfach nichts Nützliches daran erkennen jemanden zu einem Dasein als Gesetzloser zu verurteilen. Sicher in guten Zeiten sind sie eine gute Abschreckung. Aber es mindert die Gefahr durch sie keineswegs und sobald die Zeiten nicht so gut sind, werden sie zu einer Gefahr.
In Sklaverei machen sie sich nützlich und, wenn man diese zeitlich begrenzt, haben sie eine Aussicht irgendwann wieder freie Menschen zu sein, die gesühnt haben.
Für die schlimmen Verbrechen hingegen ist der Strick besser als das.", versucht er erneut seine Beweggründe darzulegen und vielleicht auch von der Aussage abzulenken, dass er ein großes Herz habe.

[Chephren]

Auf dem Weg zur Lady
Ewyn schmunzelt und schüttelt sachte den Kopf. "Ich sage ja... ein großes Herz. Aber ich stimme dir zu, dass der Strick oft gnädiger wäre. Nur muss man sich dann damit auseinadersetzen, so sterben sie still im Wald. Aber du weißt auch, was ich von Sklaverei halte..." Und du hast eines vergessen denkt er bei sich. Sie bleiben Gesetzlose und sind es auch nach ihrer Freilassung.

Dann deutet er zur Tür und öffnet sie seinem Bruder. "Lass uns reingehen, ich bin auch auf den Rat gespannt."

[DriveZ]

Auf dem Weg zur Lady

Henry sieht in bei der Aussage mit dem großen Herz zweifelnd an. Viel zu oft kommt er sich selber hartherzig vor, gerade dann wenn er Entscheidungen treffen muss, die über das Wohl einzelner entscheiden. Trotzdem nickt er und sucht dann Lady Eris auf.

[Erinja]

Lady Eris unterhält sich gerade mit dem Knappen von Sir Ector, der bei ihr am Tisch sitzt und an einem Kanten Brot mit Butter kaut. Der junge Mann erzählt gerade von seiner Heimat und der leider verstorbenen Lady of Cadbury.

Als Henry und Ewyn sich nähern, entschuldigt Lady Eris sich, steht auf und wartet, bis die Herren sie erreicht haben. "Sir, ich hoffe meine ungebetene Einmischung in dieser Angelegenheit erscheint Euch nicht anmaßend oder kommt Euch ungelegen."

[DriveZ]

Henry schenkt ihr ein warmes Lächeln.
"Selbstverständlich nicht. Ratschläge sind mir stets Willkommen, solange die Zeit, bis eine Entscheidung stehen muss, es zulässt jedenfalls. Soll ich uns noch etwas Wein bringen lassen vorher?"

[Erinja]

Lady Eris blickt freundlich auf den hungrigen Knappen, der nicht geistesgegenwärtig genug ist, den Platz zu räumen.
"Gerne, Ihr habt sicher eine kleine Stärkung nötig. Ich möchte den jungen Mann hier aber ungern beim Essen stören. Vielleicht setzen wir uns dort hin."

Sie deutet auf einen der wenigen Tische, die nicht weggeräumt oder umfunktioniert worden sind.

[Cherrie]

Im Damenzimmer

"Du bist also Delvin", eröffnet sie das Gespräch und deutet auf den Schemel ihr gegenüber. "Nimm bitte Platz." Natürlich könnte sie ihn auch stehen lassen, aber da der Rest vom Zimmer ebenso wenig wie ihre eigene Kleidung dem Protokoll entspricht, erscheint es ihr angemessen. Außerdem will sie ehrliche Antworten von ihm haben und wenn er wirklich blaues Blut in den Adern hat, ist es nicht nur fair so, sondern hilft auch eine gemeinsame Basis zu finden. So es denn eine gibt.

"Ich bin Venora von Lynfurth, Schwester des Baron Henry von Lynfurth, also von dem Mann, der Dich und die anderen Gesetzlosen gefangen genommen hat. Ich habe die Kinder und Dich als Ausgleich eingefordert für das Blut an meinem Kleid. Somit gehört ihr nun mir.
Mein Stallmeister hat mich darauf hingewiesen, dass Du ein besonderer Mensch sein könntest. Bitte erzähle mir von Dir."
Sie lehnt sich zurück und wartet ab, schaut in welche Richtung es nun gehen tut. Je weniger sie anfangs eingreift, umso wertvoller sind die Informationen. Zum einen geht um den Inhalt, zum anderen aber, mindestens genauso wichtig, was er zwischen den Zeilen sagt. Seine Art sich auszudrücken, seine Beweggründe, seine Emotionen. Und die Tatsache, über welche Dinge er überhaupt spricht, was ihm wichtig ist. Denn auch durch die Auswahl der Themen gibt er einiges von sich preis.

[Erinja]

In Venoras Zimmer

"Das ist mein Name, ja." Delvin setzt sich wie gewiesen, hält sich etwas steif, aber gerade.
Als Venora sagt, dass er und die Kinder ihr gehören, verfinstert sich der Blick seiner dunkelbraunen Augen merklich und als er Venora antwortet, klingt seine Stimme gepresst, aber beherrscht.
"Ich bin ein Gesetzloser, Mylady, an mir ist gar nichts besonders. Ich vermute, Euer Stallmeister meint das, was ich einmal war... wenn Euch das interessiert...
Ich war der Sohn eines Barons von Mercia, des Herrn von Winterfield, als ich Britannien mit meinem Rittervater als Knappe verließ. Wir reisten auf dem Festland durch Gallien, nach Asturien, kämpften dort gegen die Mauren. Es war eine harte Schlacht und als das Blatt sich gegen uns zu wenden drohte, wurde ich mit einigen anderen Knappen noch auf dem Feld und vor der Zeit zum Ritter geschlagen. Mein Rittervater fiel im selben Kampf, doch die Schlacht wurde gewonnen und so zog ich... als Ritter und mit ansehnlicher Beute gen Heimat.
Als ich zu Hause ankam, fand ich die Burg von Fremden besetzt und meinen Vater hingerichtet wegen Verrat. Ein treuer Diener meines Vaters warnte mich rechtzeitig, erzählte mir, was vorgefallen war, gab mir das Familienschwert, das er versteckt hatte, und half mir zu fliehen. Man hatte mich für gesetzlos erklärt und verfolgte mich in die Wälder, wo ich entkam, mit nicht viel mehr als meinem Leben und dem Schwert."

[Cherrie]

Venora nickt und stellt ein paar Fragen. Nach dem Namen seines Vaters, seiner Mutter, ob er Geschwister hat und ein paar Einzelheiten über die Burg. Keine seiner Antworten kann sie auf der Stelle verifizieren, doch es würde der Tag kommen, wo sie erfragen könnte ob der junge Mann lügt oder nicht. Oder sich zumindest so perfekt in der vorgegebenen eigenen Familie und ihrem Sitz auskennt, dass er wirklich der junge Adlige sein kann.

"Hast Du das Gesetz gebrochen, seit Du in den Wäldern bist?", fragt sie dann weiter nach. "Und ich meine jetzt nicht einen Hasen gewildert. Hast Du Menschen überfallen, ausgeraubt und getötet?
Du scheinst körperlich wehrhafter zu sein als die anderen, trotzdem hast Du beim Überfall heute nicht teilgenommen. Warum nicht?"

[Erinja]

In Venoras Zimmer

Delvin beantwortet ihre Fragen zu seiner Familie knapp, obschon die Erinnerung daran ihn traurig stimmt und sich in seinem Gesicht kaum merklich ein leichter Widerwille regt. Mit Seitenblick auf Hugh fährt er jedoch fort, auch als sie nach seiner Mutter und Geschwistern fragt.
Als Venora wissen möchte, ob er das Gesetz gebrochen hat, schaut er ihr direkt ins Gesicht.
"Das habe ich nicht, Mylady. Ich bin sehr wohl wehrhaft, aber die Räuber haben mich nicht gefragt, ob ich mitgehe, wohl weil sie ahnten, dass ich es nicht tun würde. Ihr wundert Euch warum nicht? Das liegt wohl daran, dass ich von Kindesbeinen an zu einem ehrenvollen Leben erzogen wurde gemäß dem Leitspruch meiner Familie, auf dem Schlachtfeld und bedeckt von menschlichem Blut geschworen habe, die Schwachen zu beschützen und generell das Leben von Menschen für wertvoll erachte. Sowie auch ihre Freiheit." Das Letzte setzt er ruhig hinzu. "Habt Ihr noch weitere Fragen, Mylady?"

[Cherrie]

"Ja.
Ist Dir klar, warum mein Bruder heute entschieden hat wie er entschieden hat?"
Dann schweigt sie und gibt der Frage Zeit sich zu entfalten. Und Delvin die Zeit über eine Antwort nachzudenken, vielleicht etwas länger als ein erster Schnellschuss aus Zorn oder Enttäuschung heraus.

[Erinja]

In Venoras Zimmer

"Nein, Mylady, ich maße mir nicht an, die Beweggründe Eures Bruders zu durchschauen. Aber da Ihr fragt... wollt Ihr mich ja vielleicht in dieser Hinsicht aufklären?"

[Cherrie]

"Gerne." Den zynischen Unterton den sie meint zu hören lächelt sie kühl weg. Dieser Mann hier hat alles verloren was es zu verlieren gibt, da darf er schon einmal etwas bissig sein, findet sie.
"Er tat es, um euch nicht alle töten zu müssen."
Pause.
Und noch etwas länger aushalten.
"Gesetzlose, die Händler überfallen, davon Kenntnis haben und in Zweifel einfach nur nicht dagegen vorgehen und sie abhalten, sind des Todes.
Sklaven hingegen sind Besitz. Niemand darf meinen Besitz beschädigen oder gar verletzten oder töten.
Du kannst den Status hassen, das steht Dir frei. Aber für den Moment rettet er Dir das Leben. Und den Kindern dort unten. Und allen anderen, die vermutlich gar nicht so viel falsch gemacht haben."

Und wieder lässt sie ihm Zeit darüber nachzudenken.

[Erinja]

In Venoras Zimmer

Delvin betrachtet Venora kühl, dann wendet er seinen Blick ab. "Es zeugt sicherlich von Großmut, das Leben der Kinder und Unglücklichen zu schonen. Ich hoffe jedoch, Ihr erwartet von mir nun keinen Dank, Mylady. Um für ein Leben in Sklaverei dankbar zu sein, fehlt mir die nötige Demut, fürchte ich."

[Cherrie]

"Ja, richtig. Du reagierst wie mein Bruder. Also mein anderer Bruder, Ewyn. Er wäre ganz sicher auch lieber tot als ein Sklave." Kurz huscht ein Lächeln über ihre Lippen, was aber schnell wieder verschwindet, dazu ist die Situation zu ernst hier.

"Schmeißt Du Dein Leben lieber weg und gibst auf? Oder würdest Du, wenn Du noch einmal eine Chance bekommen tätest, diese nutzen? Wärst Du bereit mir zu dienen, in Treue und Pflichtbewusstsein? Auch wenn Du offiziell mein Eigentum bist und selbst wenn ich Dich freigebe, noch immer vogelfrei?
Du hast den Status von Abschaum und ich würde Dir die Hand reichen. Nicht nur zum Kuss meines Ringes, sondern weil ich Deine Geschichte glaube und auf Dein Wort vertraue. Wenn Du bereit bist es zu geben. Freiwillig und aus dem Herzen heraus, nicht aus der Not.
Du kannst nun aufgeben und sterben. Hier und heute, morgen beim Fluchtversuch, nächste Woche, egal.
Oder Du nimmst den schweren Weg. Und bekommst Deine Chance, Dein Geburtsrecht später wieder einzufordern.
Wähle."

[Erinja]

In Venoras Zimmer

"Ich werde mein Leben nicht beenden, um der Schande zu entgehen, Mylady. Dazu habe ich nicht das Recht und noch zu viel Hoffnung im Herzen. Ich werde Euch dienen, wie es mir meinem Status als Sklave nach zukommt und weil ich es muss. Ob daraus einmal freiwillige Treue und echtes Pflichtbewusstsein von Herzen erwächst, wie Ihr es Euch wünscht, hängt von Euch ab, Mylady."

[Cherrie]

in Venoras Zimmer

"Es hängt von uns beiden ab, würde ich sagen.
Hugh, würdest Du uns bitte einen Moment alleine lassen?
Ja, es ist in Ordnung. Danke, das Du nachfragen wolltest", lächelt sie ihrem Stallmeister zu.

[Erinja]

In Venoras Zimmer

Delvin blinzelt überrascht und schaut fast hilflos zu Hugh. Irgendwie scheint ihn das aus dem Tritt zu bringen.

[Criosa]

Hugh hebt die Augenbrauen.
"Alleine lassen... mylady?"
Er wirft einen kurzen Blick auf Delvin, dann wieder zu Venora.
"Seid Ihr sicher?"

Natürlich ist sie sicher, aber er wohl nicht. Dennoch nickt er zögerlich.
"Ich warte draußen an der Tür."

[DriveZ]

Im Gastraum

"Sehr gerne."
Henry macht einen kurzen Schwenk zum Tresen und bestellt etwas zu essen und zu trinken, bevor er sich wieder zu Lady Eris und seinem Bruder gesellt.