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Was ist eigentlich "gutes Rollenspiel"?

Erfahrungen, Tipps, Vorlieben, Probleme, Fragen zu RPG-Systemen und RPG-Theorie.
blut_und_glas
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Ungelesener Beitrag von blut_und_glas »

Gelasma hat geschrieben: Kennst du den Witz mit den Elefanten, den Löwen und den Hasen? 8) Oh, und und vielleicht solltest du dir mal von unserer Spielrunde einige Anekdoten über den Minotauren Spielabend erzählen lassen, die kugeln sich vorlachen dabei... vorallem die Weiber ;)
Ich glaube du missverstehst mich.
Das hat nur aber wirklich einen komischen Zug, denn auch du gewiss nicht verleugnen kannst.
Ja. Hat es. So lange man es nicht erlebt hat.

Und genauso konstruiere ich auch einen komischen Zug an den, um die Formulierung zu recyclen, grossen und bekannteren Tabus zurechenbaren Ereignissen.
Deine Schlussfolgerung dass komisch automatisch schlimm sein ausschliesst ist zu einfach gestrickt...
Ist das denn meine Schlussfolgerung?
Feyamius hat geschrieben: Dann ist es das einfachste, darüber nicht zu diskutieren.
Einfach schön das Maul halten, ja?

Natürlich wäre das "das Einfachste". Wegschauen ist immer einfach. Sich aus dem Fenster lehnen und sich dabei zum Idioten machen, wie ich es gerade tue, natürlich auch, bloss dass es eben etwas nachteiliger für einen selber ist und deshalb unbequem. Es gibt allerdings Themen die das wert sind. Und dieses gehört für mich dazu.
...na ja. Man kann sich auch dranstellen.
Kann man.

mfG
jdw

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

blut_und_glas hat geschrieben:Ich glaube du missverstehst mich.
Habe ich etwa eine [ironie]-Markierung überlesen? :rolleyes:
Ist das denn meine Schlussfolgerung?
So erschien es mit zumindest...

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Feyamius
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Ungelesener Beitrag von Feyamius »

@ blut_und_glas:
>> "Einfach schön das Maul halten, ja?"
-- Ja, genau das. :lol:

Weißt du, normalerweise bin ich einer der ersten, der laut "hier" schreit, wenn es darum geht, sich wegen irgendwas gesellschaftlich verpöntem aus dem Fenster zu lehnen.

Aber hier s ehe ich einfach keinen Sinn darin - außerdem habe ich solche Themen so oft durchexerciert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass meine Einstellung entweder von mir nicht rübergebracht werden kann und ich mich eben nicht gut genug vermitteln kann, oder aber meine Meinung so krass und abwegig ist, dass sie einfach niemand annehmen will.

Wie dem auch sei: Momentan ist meine Lust, das Thema Humor über psychisch und/oder körperlich Kranke, über Gewalt, über Mißbrauch etc. pp. durchzukauen, nicht sonderlich weit oben.


Bye, Feyamius...
...auf "vielleicht ein ander' Mal" vertröstend.

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Janko
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Ungelesener Beitrag von Janko »

Ich finde man sollte gewisse Themen entweder vollständig meiden oder in der Lage sein sie "real" darzustellen, so dass die Spieler nicht dazu geneigt sind sich daran zu belustigen oder ähnliches sondern sich schon damit beschäftigen!

Wir hatten vor kurzem das AB "Der Alchimist" in dem eine geschundene Leiche eines kleinen Mädchens gefunden wurde. Taniele fand sie als Erste, zusammen mit einem anderem Spieler (Elf), als die anderen Spieler, die hinter unseren Charas liefen mitbekamen was wir da gefunden haben, fingen sie an sich schon etwas darüber lustig zu machen, was ich etwas daneben fand ... aber es war auch eine recht junge Gruppe (viele neue Spieler), Taniele hat einen Hexenknoten gemacht, sie sind daran vorbei gelaufen und wir zwei haben die Leiche untersucht ... was aber natürlich auch nicht die Lösung sein kann, da dadurch wohl das AB etwas durcheinander gebracht wird!

Sie haben es dann etwas später erfahren und konnten dann ganz gut damit umgehen!

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Chaosdada
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Ungelesener Beitrag von Chaosdada »

blut_und_glas hat geschrieben:
Wie ist das eigentlich mit Störungen die in Folge einer Vergewaltigung auftreten? Sind die nun lustig oder nicht?
Tendeziell gehören diese zu den stark schädlichen Geistesstörungen. Zudem sind sie eher passiv, was unlustig ist. Eine authistische Person, die sich immer nur mit einigen wenigen Sachen beschäftigt ist auch nicht lustig - weil sie nichts tut.
Zuletzt sind daraus folgende Ängste ziemlich nachvollziehbar und kommen im beschränkterem Maße öfters vor (man denke nur an Frauenparklätze in der Tiefgarage). Das Thema Vergewaltigung ist auch bekannt, während viele andere Geistesstörungen nicht bekannt genug sind, um auf Verständnis zu stoßen. Während diese einem Psychater oder Psychologen nachvollziehbar und verständlich vorkommen mögen, sind sie für Laien - was wohl die meisten Spieler sind - lediglich komisch.

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Alecto
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Ungelesener Beitrag von Alecto »

Janko hat geschrieben:Wir hatten vor kurzem das AB "Der Alchimist" in dem eine geschundene Leiche eines kleinen Mädchens gefunden wurde. Taniele fand sie als Erste, zusammen mit einem anderem Spieler (Elf), als die anderen Spieler, die hinter unseren Charas liefen mitbekamen was wir da gefunden haben, fingen sie an sich schon etwas darüber lustig zu machen, was ich etwas daneben fand ... aber es war auch eine recht junge Gruppe (viele neue Spieler), Taniele hat einen Hexenknoten gemacht, sie sind daran vorbei gelaufen und wir zwei haben die Leiche untersucht ... was aber natürlich auch nicht die Lösung sein kann, da dadurch wohl das AB etwas durcheinander gebracht wird!

Sie haben es dann etwas später erfahren und konnten dann ganz gut damit umgehen!
Um mal den Bogen zum urspünglichen Topic zurück zu schlagen: Ist es denn ein Kennzeichen eines "guten Rollenspielers" mit Themen wie Geisteskrankheit, Vergewaltigung, Folter und Grausamkeit sensibel umgehen zu können?

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Janko
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Ungelesener Beitrag von Janko »

Woran misst du das?

Immerhin kann man ja nicht an seiner eigenen Einstellung anlegen, da man ja den Charakter ausspielt, also sollte man sich je nach Charakter bereits im Vorraus eine Einstellung dazu gebildet haben! Eine Tsa Geweihte wird in jedem Fall anders reagieren als eine Elborumer Magierin! :wink:

Ich denke dass es die Aufgabe des Meisters ist, festzustellen welche Situationen er den Spielern zumuten kann (womit sie umgehen können, vom Alter etc.) und in wie weit er gewisse Dinge ausspielen lässt / will ...

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Delorion
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Ungelesener Beitrag von Delorion »

Gutes Rollenspiel ist....
....wenn die Würfel nicht die Hauptrolle spielen.

Galdir Eonai
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Ungelesener Beitrag von Galdir Eonai »

Ich tendiere am ehesten zu einer Mischung aus 'Wenn es Spass macht' (wenn alle Beteiligten, inklusive SL, Spass am Spiel haben, ist es gutes Rollenspiel) und 'Charaktergerecht' (schliesslich geht es hier darum eine andere Person darzustellen).

Ancoron Fuxfell
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Ungelesener Beitrag von Ancoron Fuxfell »

Definiere Spaß.

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Ungelesener Beitrag von Professioneller Weltenretter »

Gern! :)

Definition (Langeweile):
Langeweile bezeichnet einen Zustand des Homo sapiens spaiens mit dem er selbst nicht zufrieden ist. Der Zustand selbst wird dabei auch mit dem Adjektiv langweilig bezeichnet. Der Zustand ist somit nicht attraktiv

Definition (Spaß):
Wenn jemandem nicht langweilig ist, dann hat er Spaß! Der Zustand wird in diesem Zusammenhang auch häufig mit dem Adjetiv spaßig bezeichnet. Dieser Zustand ist attraktiv.

In letzterem Zustand befinde ich mich gerade. :lol:

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Ungelesener Beitrag von sephiroth »

@Welty
:lol: :lol: :lol:
Ähm.. was studierst du gleich nochmal? *g*

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Ungelesener Beitrag von Professioneller Weltenretter »

Informatik!

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Adanos
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Ungelesener Beitrag von Adanos »

Dabei suchen ja eigentlich eher Juristen nach Definitonen für alles (Käse ist Käse im Sinne der KäseVO) :lol:

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Feyana
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Ungelesener Beitrag von Feyana »

Adanos hat geschrieben:Dabei suchen ja eigentlich eher Juristen nach Definitonen für alles (Käse ist Käse im Sinne der KäseVO) :lol:
Ich denke eher Mathematiker. Die definieren doch jeden sch****.

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Ungelesener Beitrag von Professioneller Weltenretter »

Feyana hat geschrieben:Ich denke eher Mathematiker. Die definieren doch jeden sch****.
Naturwissenschaftler und Igenieure ebenfalls, was daran liegen mag das Mathematik hier die wichtigste Hilfswissenschaft ist. :wink:

Zudem ist Informatik auch nur ein Mathematikderivat.

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Adanos
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Ungelesener Beitrag von Adanos »

Meine Definiton zu Langeweile:

Langeweile ist ein Zustand geistiger Trägheit, in dem der Mensch selbstverschuldet nur eingeschränkt von seiner Willensbetätigungsfreiheit gebrauch macht.

Spaß:

Spaß ist ein Zustand geistiger Erhebung, in dem der Mensch durch Tätigkeiten oder sonstiger Willensäusserung mit sich oder anderen zufrieden ist und positive Empfindungen daran knüpft.

:lol:

Heldi
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Ungelesener Beitrag von Heldi »

Definiere Spaß.
Richtig. Spaß kann man meinetwegen noch definieren. Nehmen wir doch Weltis Definition. Die ist hinreichend genug um darüber zu reden. Trotzdem bleibt der Begriff inhaltslos weil allumfassend. Jeder kann Spaß bei allem haben. Jeder kann Spaß bei Nichts haben. Und v.a. hat jeder Spaß bei etwas anderem. Wo der eine Ritualmorde mag und Spaß und Befriedigung dabei hat, sind es für den anderen brahmsche Reqiuems. Der eine zieht Dieter Bohlen vor, der andere Elvis Presley. "Spaß" wir zumeist ins Feld geführt, wenn jemand es (scheinbar) zu ernst nimmt. Das ist jedoch überhaupt nicht hinreichend. Denn man kann durchaus Spaß am "Ernst sein" haben. Vielleicht sogar noch mehr als am "Lustig sein". Deswegen ist es auch völlig sinnlos einem "Faust-Leser" zusagen er solle doch mal Spaß haben und nen Vin Diesel Film ansehen. Spaß ist als Begriff (auch wenn definiert) inhaltsleer, weil vom erklärenden Subjekt anhängig.
Deswegen bringt es uns nichts wenn man sagt "Ich spiele für den Spaß". Das tut jeder, nur versteht jeder etwas anderes darunter. Deswegen gehört schon dazu, zu Erklären, was denn mit "Spaß" gemeint ist.

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Whyme
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Ungelesener Beitrag von Whyme »

Und wenn man Anfängt, Spaß genauer zu definieren, kommt man wieder an einen Punkt, an dem man sich streitet, weil die einen nicht verstehen können, dass die anderen so Spaß haben.

So bleibt "Gutes Rollenspiel ist, wenn alle am Tisch Spaß haben" wahrscheinlich der kleinste gemeinsame Nenner, weil diese Aussage nämlich nicht so inhaltlos ist, wie Heldi behauptet sondern im Gegenteil jeden Spielstil umfasst und eigentlich die Essenz des Ganzen zusammenfasst.

Ich finde diesen Satz als Rückbesinnung auf das Wesentliche sehr gut, gerade in Zeiten, in denen hier oft sehr verbissen diskutiert wird.

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Hane
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Ungelesener Beitrag von Hane »

Whyme hat geschrieben:So bleibt "Gutes Rollenspiel ist, wenn alle am Tisch Spaß haben" wahrscheinlich der kleinste gemeinsame Nenner
Da müssen wir wohl einen noch kleineren Nenner finden, denn, wenn alle am Tisch Spaß haben, ist es vor allem spaßiges Rollenspiel.

Heldi
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Ungelesener Beitrag von Heldi »

So bleibt "Gutes Rollenspiel ist, wenn alle am Tisch Spaß haben" wahrscheinlich der kleinste gemeinsame Nenner, weil diese Aussage nämlich nicht so inhaltlos ist, wie Heldi behauptet sondern im Gegenteil jeden Spielstil umfasst und eigentlich die Essenz des Ganzen zusammenfasst.
Was Alles umfasst, umfasst auch Nichts.

Wenn hier jemand schreibt, dass er Spaß haben will, dann sagt das einfach nichts aus. Denn jeder will Spaß haben, auch der der "verbissen" spielt und vielleicht psychologische Gutachten über seine Chars erstellt /erstellen lässt (nicht, das ich das machen würde). Ich kann also mit Spaß einen Spielstil meinen, der aufs Würfel konzentriert ist, oder einen sehr theaterhaften. Und innerhalb dessen hat der eine Spaß, wenn es Dektektivgeschichten gibt, der andere hat an den "soften Inhalten" des Oron-threads bereits keinen Spaß mehr.

Aber Whyme, dann sag mir doch, was du daraus ziehst wenn jemand sagt, "Spaß stehe bei ihm im Mittelpunkt" und was du nicht vorher wusstest?

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Adanos
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Ungelesener Beitrag von Adanos »

Manche Spieler, sog. Neidspieler definieren ihren Spaß daran, andere in ihrem Spaß zu beschränken. Das sind auch jene, die oft und gerne das Wort Powergaming inadäquat verwenden.

Gutes Rollenspiel halte ich für ein kleines Paradoxon:

Jeder weiss gleich instinktiv worum es geht, aber keiner kann es genau sagen.

Und:

Jeder sieht darin etwas anderes, doch alle reden darüber, als ob es allgemein anerkann wäre.

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Scoon
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Ungelesener Beitrag von Scoon »

Adanos, sehr gut formuliert. Das entspricht genau meiner Sichtweise.

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Hane hat geschrieben:Da müssen wir wohl einen noch kleineren Nenner finden, denn, wenn alle am Tisch Spaß haben, ist es vor allem spaßiges Rollenspiel.
Genau - Spass halte ich für einen schlechten kleinsten Nenner.

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Black
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Ungelesener Beitrag von Black »

Gelasma hat geschrieben:
Hane hat geschrieben:Da müssen wir wohl einen noch kleineren Nenner finden, denn, wenn alle am Tisch Spaß haben, ist es vor allem spaßiges Rollenspiel.
Genau - Spass halte ich für einen schlechten kleinsten Nenner.
Das liegt aber nur darin, weil ich hier schon wieder Unterschiede sehe in einer Definition von "Spaß" und zwar einmal "Haha-Witzig/Albern-Spaß" und andererseits "Freude-Spaß-etwas gern zu tun"

Deswegen ist Spaß haben im Sinne "von Freude an etwas haben" schon ein guter kgN

Gruß
Black

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Sephiron
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Ungelesener Beitrag von Sephiron »

"Gutes Rollenspiel" besteht aus zwei Teilen: "Gut" und "Rollenspiel".

"Gut" bedeutet in diesem Fall, dass man bestimmte Anforderungen hat, von denen man möglichst viele möglichst oft über einen möglichst langen Zeitraum erfüllt.
"Schlechtes Rollenspiel" wäre also, dass man diese Anforderungen nicht oder nur selten erfüllt... oder eben nur eine bestimmte Teilmenge.
Da man aber "viel" und "wenig" ebenso wie "gut" und "schlecht" nicht fest definieren kann, muss man sich bewusst sein, dass es sehr dehnbare Begriffe sind, die auch deutlich davon abhängen, was der Urteilende gewohnt ist.

Rollenspiel ("Role playing") bedeutet eigentlich, dass man eine bestimmte Rolle glaubhaft darstellt. Dies mag man selbst sein, wie man als Kind war (im psychologischen Rollenspiel), eine fiktive Figur mit vorgegeben Handlungen (im Theater-Rollenspiel) oder auch eine fiktive Figur mit freiem Handlungsspielraum (im Gesellschaftsrollenspiel ("Role playing game")).

Obwohl der Begriff "Rollenspiel" ("Role playing") gern synonym für "Gesellschaftsrollenspiel" ("Role playing game") benutzt wird, sind diese mitnichten deckungsgleich. Ich habe eben ja bereits darauf hingewiesen, dass Rollenspiel nicht nur ein Element von Gesellschaftsrollenspielen sind, sondern auch in anderen Bereichen vorkommen. Weiterhin ist Rollenspiel nur ein Aspekt eines Gesellschaftsrollenspieles. Hinzu kommt nämlich noch der Aspekt des Gesellschaftsspieles, also vorgegebene Aufgaben die gelöst werden müssen (klassischer Weise Abenteuer, in einem kleineren Rahmen aber auch Orks erschlagen, Schätze einsammeln, etc.). Sobald diese Aufgaben gelöst sind, ist das Spiel gewonnen. Klassischer Weise erfolgt in Gesellschaftsrollenspielen daraufhin eine Belohnung, die dem Spieler für das nächste Spiel einen Vorteil einräumt. Normaler Weise werden dazu besondere Schätze und Erfahrungspunkte eingesetzt, wobei Letztere auch eine Art Highscore darstellen.

Es ist von System zu System, aber auch von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich, wie sehr der Rollenspiel- und wie sehr der Gesellschaftsspiel-Teil in den Vordergrund rückt.
Es ist also manchmal überhaupt nicht wichtig oder vielleicht auch gar nicht erwünscht, gutes Rollenspiel zu vollbringen, da die Erwartungshaltung manchmal eher darauf liegt, dass der Spieler den Anforderungen eines Gesellschaftsspiels gerecht wird.

DSA gehört auf jeden Fall zu den Systemen, die einen deutlichen Anteil Gesellschaftsspiel haben. Es ist unmöglich, sich mit diesem System ausschließlich aufs Rollenspiel zu konzentrieren, obwohl die Redax gerne versucht, dies zu vertuschen.
Mein eigenes Rollenspiel (6 Worte (c)) zeichnet sich daher durch Regelminimalismus aus und verzichtet gar völlig auf festgelegte Werte und Erfahrungspunkte. Es ist so einfach, dass man sich ohne Probleme alle Regeln merken kann.
Aber auch Shadowrun halte ich für ein besseres System als DSA, weil es keinen Hehl daraus macht, ein Gesellschaftsspiel zu sein (bzw. "gamistisch zu sein", wenn einem diese Formulierung besser gefällt) und man hemmungslos planen und draufballern kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und sich als "Powergamer" beschimpfen lassen zu müssen.
Richtig gespielt ist SR eine wunderbare Vermischung aus Taktik ("Hier haben wir die Pläne des Nachtclubs... da, da und da sind die Kameras... Um die Entführung des Mr Johnson vorzutäuschen, sollten wir Gewalt nur kontrolliert und in Maßen einsetzen... wenn wir unbeobachtet sind und Gefahr ausgeschlossen ist... Jan, du organisierst einen Bulli, in dem wir Mr Johnson verstauen und einen Sportwagen, der einen Häuserblock weiter parkt..."), Action ("Drek! Wie konnte das passieren? Ich feuer drauf, mit der MP... *würfel* sechs Erfolge.") und Rollenspiel ("Hey, Jan, alter Chummer, sag mal... heute abend ist doch dieses Konzert von den Mighty Bonesuckers... hab da zufällig zwei Karten..." - "Bonesuckers? Klar, ich bin dabei! Aber ich bin nicht schwul, ja? Also, wenn das ein Annäherungsversuch sein soll...").

...Nur um mal deutlich zu machen, dass "gutes Rollenspiel" keine Pflicht ist und nunmal "gutes Gesellschaftsspiel" ausschließt.

DSA ist da eher: S1 "Ha, du dreckiger Schuft! Gleich wirst du dem Herren Boron gegenüberstehen! Wuchtschlag plus sieben" ... (nach endloser Würfellei) ... S1 "Attacke gelungen" *wüfel* SL "Nicht pariert" *würfel* "S1 Das wären dann zwölf Trefferpunkte." SL "Ja, ok, er ist tot. Abenteuer geschafft. Gibt 120 Abenteuerpunkte." S1 "Was? Nur 120? Wie soll ich denn so auf Hiebwaffen zwölf kommen" S2 "Wieso? Reicht doch, jetzt kann ich Schwerter endlich auf achtzehn bringen." S1 "Schwerter achzehn? *ungläubig auf S2s Heldendokument schau* Scheiss Powergamer! Du hast ja sogar ein Enduriumschwert! Meister, ich will nicht mit Powergamern spielen, schmeiss den raus!"

So lange es Abenteuerpunkte, Enduriumschwerter und Abenteuer gibt, werden diese auch Bestandteil des Spiels sein.

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Anima
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Ungelesener Beitrag von Anima »

Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist aber ich gebe Sephiron schon wieder recht. Vielleicht sollte ich zum Arzt ? :lol:

Ich habe selber schon angefangen ein Rollenspiel zu schreiben und auch größtenteils auf Regeln verzichtet auch wenn ich der Meinung bin das auch der Gesselschaftspieleffekt nicht vergessen werden solte.

Habe deshalb ein Stufenanstiegssystem und absolut tödliche Kämpfe eingebaut ,die man nur mit Taktik und ein wenig Glück bestreiten sollte.

Bei Shadowrun kommt noch dazu das wir unsere meisten Kämpfe in der Gruppe austragen (Waren damals aber auch noch jünger :) )
Das Planen macht aber auch höllisch Spaß und hat meistens 10 mal so lange gedauert wie die eigentliche Action :devil:

Auch was Kämpfe bei DSA angeht muss ich Sephiron zustimmen. Sie sind einfach nur langweilig und lassen oft auch keine Dramatik aufkommen weil die eigenen Attacken immer pariert werden und wenn man dann doch trifft ,ist es gerade einmal ein Kratzer.

Da kann man auch jedes beliebige Würfelspiel spielen ist unterhaltsamer :devil:

Aber ich bin auch der Meinung das man Aventurien auch ohne detaillierte Regeln darstellen kann ,dann aber halt mehr im Rollenspiel Aspekt.

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Sephiron
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Ungelesener Beitrag von Sephiron »

Anima hat geschrieben:Da kann man auch jedes beliebige Würfelspiel spielen ist unterhaltsamer :devil:
Hey, das ist doch mal ne Idee... Kniffel spielen und wer gewinnt, hat den Kampf überlebt ;)

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Janko
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Ungelesener Beitrag von Janko »

Sephiron hat geschrieben:... Nur um mal deutlich zu machen, dass "gutes Rollenspiel" keine Pflicht ist und nunmal "gutes Gesellschaftsspiel" ausschließt.

[...]

So lange es Abenteuerpunkte, Enduriumschwerter und Abenteuer gibt, werden diese auch Bestandteil des Spiels sein.
Ich überlege gerade ob du mich mit deiner Definition irritieren oder aufklären wolltest! :wink:
Aber gut - Irgendwer muß ja die Breite der "Normalen" vertreten, inmitten dieser Mengen an Studenten! Rollenspiel ist einfach das stimmungsvolle und Charaktergerechte aggieren! Ich erstelle mir keinen Söldner um den Philosophen in mir aufleben zu lassen und ich generiere keinen Schreiber um ihn in erster Reihe auf dem Schlachtfeld vorzuführen! Der gquotete Satz hat mich zum Stutzen gebracht! Wieso sollte das Eine das Andere ausschließen?

Zu deinem zweitem Absatz kann ich nur soviel sagen:
Ich habe Spaß am Spielen, nicht am notieren und berechnen von Abenteuerpunkten! Bestes Beispiel dafür ist wohl meine Frage am gestrigem Tage: "Sag mal, kannst du mir mal deine AP Liste zeigen?" Es waren 560 AP, die ich nun mal eben investieren werde. Damit wollte ich sagen: Nicht wegen den APs sitze ich mit meinen Freunden beisammen, sondern wegen den Freunden und dem Spaß am Spielen! Welcher folglich ein wichtiger Bestandteil von guten Rollenspiel und einem bettem Abend ist!
Anima hat geschrieben:Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist aber ich gebe Sephiron schon wieder recht. Vielleicht sollte ich zum Arzt?
Nein - das ist eine ganz natürliche Reaktion. Das spart Zeit und Worte, seine eigenen Gedankengänge preiszugeben! :wink:

Zu Shadowrun kann ich leider nicht viel sagen - ich habe lediglich an einer Runde Werewolf teilgenommen, welche darin endete dass mein Chara nach etwa einer halben Stunde Spielen von seinem "Kameraden" zerfetzt ... thats Life! Aber kein Rollenspiel! Da kann ich mich genauso gut mit solchen Karten an einen Tisch setzen, wo man die Kampfwerte und Manöver ablesen kann und dieses "ausspielen"!

Würfelspiele sind unterhaltsamer? Selbstverständlich!
Nur sollte DSA eigentlich nicht als solches gelten! :wink:

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Sephiron
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Ungelesener Beitrag von Sephiron »

Natürlich ist DSA auch ein Würfelspiel... wofür sollten sonst die Würfel da sein?
Kurz zusammengefasst habe ich gesagt: "Rollenspiel ist das Verkörpern einer Rolle" und "Gesellschaftsspiel ist das Spielen nach Regeln auf ein bestimmtes Ziel hin".
DSA ist ein Gesellschaftsrollenspiel, besteht also auf beidem (ein reines Rollenspiel wäre z.B. psychologisches Rollenspiel). Je stärker ein Aspekt betont wird, desto mehr wird der andere vernachlässigt.
Spieler, die sich stark auf auf den Gesellschaftsspiel-Teil konzentrieren (AP sammeln, Werte steigern, etc.) werden oft als "Powergamer" abgestempelt. Dabei wird jedoch übersehen, dass es die Regeln genau solches Verhalten beabsichtigen. Je mehr Regeln es gibt, desto stärker muss man sich auf diese konzentrieren.
Rollenspiel und Gesellschaftsspiel sind zwei unterschiedliche Aspekte des Gesellschaftsspiels. Wie man diese gewichtet, hängt vom System, von der Gruppe und vom einzelnen Spieler ab.

Wenn man durch einen Dungeon läuft und Orks abmetzelt, ist das eindeutig kein "gutes Rollenspiel". Es kann aber sehr wohl "gutes Gesellschaftsspiel" sein und entsprechend für Spaß, Geselligkeit und Erfolgserlebnisse sorgen.

Erhöht man den Gesellschaftsspiel-Anteil eines Fantasy-Gesellschaftsrollenspiels, gelangt man zu einem Fantasy-Brettspiel wie zum Beispiel HeroQuest oder auch zu einem TableTop wie Warhammer. Erhöht man hingegen den Rollenspiel-Teil, so kommt man zum psychologischen Rollenspiel oder auch zu einem Theaterstück.
Gesellschaftsrollenspiele befinden sich immer irgendwo zwischen diesen beiden Extremen.

Ich propagiere keinen bestimmten Spielstil, sondern definiere diese lediglich.

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