DSA4 Nachteil Kleptomanie

[ariena]

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem einen neuen Charakter für DSA 4 erstellt und zwar eine Streunerin, der ich gerne den Nachteil Kleptomanie geben würde. Den gibt es ja in DSA 4 nicht, deswegen habe ich die schlechte EIgenschaft Goldgier genommen und einfach Kleptomanie draus gemacht.

Hat vielleicht schon jemand Erfahrung mit einem Charakter mit Kleptomanie und wie habt ihr das dann gelöst?
Und was mich auch interessieren würde ist, wie ihr das ganze dann ausgespielt habt.

Danke schon mal für eure Antworten

[Maed]

Hatte ich bisher noch nie, aber am schönsten ist es natürlich immer, wenn der Spieler seine Nachteile von selbst ausspielt, sprich du lässt einfach immer mal wieder etwas mitgehen. Wenn nicht, würde ich dich als Meister darauf würfeln lassen, um zu sehen, ob du widerstehen kannst.
Wichtig bei Kleptomanie wäre denke ich, dass es nicht unbedingt wertvoll oder nützlich sein muss, es ist einfach ein innerer Zwang, du siehst es - du steckst es ein.
Du solltest dir dann noch Auslöser überlegen. Stiehlst du, wenn du dich vernachlässigt fühlst, um Aufmerksamkeit zu bekommen? Oder brauchst du den Nervenkitzel, um dich lebendig zu fühlen? Vielleicht ist es aber auch ein Zwang in bestimmten Situationen - wenn du irgendwo einbrichst, musst du einen Löffel klauen, egal wie weit weg dein eigentliches Ziel von der Küche entfernt ist. Den kannst du dann natürlich nicht wegwerfen oder verkaufen, du schleppst einen kleinen Beutel voller Indizien mit dir rum.

[Frostgeneral]

Cool bei NPCs,
du solltest aber bitte so schnell wie möglich deinen Mithelden bescheid geben, denn auch bei denen klaust du.
Das ist dann vllt nicht böswillig sondern zwanghaft und ist bitte von ihnen zu entschuldigen.
Bleibt das Geheim, dann kann es gut sein, dass du ein paar viele LEP verlieren wirst

[Madamal]

Läuft dieser Klauzwang nicht auch bis zu einem gewissen Grad unbewußt ab? Dann kann ich mir gut vorstellen, daß die Meisterin ab und zu mal verdeckt würfelt, ob nicht was "mitgeht" - und möglicherweise findet eine Stadtwache dann auch mal einen "Fremdkörper", mit dem der Charakter gar nicht bewußt rechnet... Dabei fänd ich's fair, wenn die Gruppe die Chance bekäme, vorzubeugen (z.B. weil sie mit ein wenig Beobachtung ein Beuteschema herausfindet - oder einfach ahnt, wohin Geklautes für gewöhnlich wandert, so daß z.B. vor einem Stadttor gezielt die linke, innere Wamstasche kontrolliert werden kann ). Sowas kann sich ja auch im Laufe der Zeit entwickeln - bis vielleicht auch ein anderes Gruppenmitglied in die Lage kommt, rechtzeitig einzugreifen, bevor der Klaufix wieder zugreift (Gefahreninstinkt, Menschenkenntnis...).

Das würden den Nachteil auch zu einem echten Nachteil machen (weil er eben nicht mehr in der Hand des Chars alleine liegt, sondern ein gewisses unberechenbares Eigenleben entwickeln kann). Im Gegenzug sollte sich das dann allerdings auch in den GP wiederspiegeln, die's dafür als Gutschrift gibt.

>o<

[X76]

ich habe vor kurzem einen neuen Charakter für DSA 4 erstellt und zwar eine Streunerin, der ich gerne den Nachteil Kleptomanie geben würde. Den gibt es ja in DSA 4 nicht, deswegen habe ich die schlechte EIgenschaft Goldgier genommen und einfach Kleptomanie draus gemacht.

Die Vor- und Nachteile im Regelbuch sind keine abschließende Liste, sondern nur besonders gängige Fälle und Beispiele zur Orientierung. Natürlich gibt es weitaus mehr Vor- und Nachteile (siehe WDH S. 244 Kasten).

Vom GP Preis scheint mit 1:1 (wie bei Goldgier) durchaus angemessen zu sein. Problematischer als andere schlechte Eigenschaften ist die Kleptomanie auch nicht und wie immer macht die Dosis das Gift (in dem Fall der Wert der schlechten Eigenschaft). Hohe Werte können wie immer schnell zum Problem werden (ganz egal ob der Held neugierig jede Büchse der Pandora öffnet, bei jedem Goldstück voller Goldgier seine Kameraden vergisst oder eben meist nutzlose Dinge klaut).

Letzteres ist mMn der entscheidende Unterschied zur Goldgier. Statt "will ich haben" (Verlangen das Objekt zu besitzen), heißt es bei der Kleptomanie "muss ich haben, auch wenn ich es eigentlich nicht brauche" (wichtig ist der Diebstahl, nicht das Objekt).

Am Tisch hatte ich den Nachteil noch nicht, aber ich sehe da kein Problem. Sowohl freiwillige Selbsttests bzw. freies Ausspielen als auch vom SL ausgelöste Diebstähle, sind möglich. Solange Du es mit der Höhe der SE nicht übertreibst, dürfte es keine besonderen Probleme im Spiel geben.

[hexe]

Ich hab seit Jahren in Myranor eine Amauna(Katzenmensch) mit einem ähnlichem Problem. Auf dem Blatt steht einfach Goldgier, aber ich spiele diese eher 'Elsternhaft' aus. Schöne, glänzende Dinge muss sie einfach haben, sich damit behängen und einstecken (dummerweise hat sie auch Vergesslichkeit und eine große Laufende Kiste, in der sehr viel verschwindet.). Manchmal sind die wertvoll und manchmal nicht so. Aber glänzend! Wenn sie sie dann hat und ne Weile mit herum geschleppt, sind all die Dinger gar nicht mehr so wichtig und werden auch wieder verteilt. Meist an jemand Bedürftigen, sie hat ja ein großes Herz... oder eben dann einen hübsch verzierten Ritualdolch aus dem Tempel dabei, aber er ist jetzt sicher hilfreich gegen dieses Dämonenvieh?

Natürlich muss man wie bei anderen Nachteilen auch darauf achten, dass nicht die anderen SCs mehr Nachteile mit dem Nachteil haben als man selbst, deshalb hat sie auch Fähigkeiten in Herausreden und Liebschauen und total unschuldig wirken, um eventuelle Wogen wieder zu glätten. Bis jetzt war sie aber immer heimlich genug und den Ritualdolch haben wir wieder zurück gebracht...

[arcCaptainAlpha]

Läuft dieser Klauzwang nicht auch bis zu einem gewissen Grad unbewußt ab? Dann kann ich mir gut vorstellen, daß die Meisterin ab und zu mal verdeckt würfelt, ob nicht was "mitgeht" - und möglicherweise findet eine Stadtwache dann auch mal einen "Fremdkörper", mit dem der Charakter gar nicht bewußt rechnet...

Genauso habe ich das bei mir in der Gruppe gehandhabt. Der eine Spieler wollte so einen Nachteil und dann habe ich den genutzt um Plot zu generieren. Häufig sind dann einfach Sachen in den Taschen des Charakters aufgetaucht. Das schöne ist halt, dass man da als Spielleiter Belanglosigkeiten, Nützliches oder gar die nächste Aufgabe einbringen kann. Dann hat man plötzlich das Medallion der Comtess in der Tasche und muss irgendwie versuchen das unbemerkt zurück zu bringen. Oder man wird halt doch erwischt, während man dabei ist irgendetwas einzustecken und kommt in Erklärungsnot.
Ich mag den Nachteil sehr gerne, hatte aber auch schon eine eigene Abwandlung, bei der ich mit meinem Charakter immer wenn irgendwo ein silber glänzender Löffel rumlag, diesen klauen musste (einer pro Set reicht ) . Man kann da also verschiedene Herangehensweisen finden und alle können irgendwie interessant sein.

[ariena]

Danke für eure Antworten