Wie hoch sollten EW gesteigert werden bevor FW/TaW gesteigert werden - Eine Analyse

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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crioder
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Wie hoch sollten EW gesteigert werden bevor FW/TaW gesteigert werden - Eine Analyse

Ungelesener Beitrag von crioder »

Endlich ist es wieder einmal soweit. Euer Meister hat ein neues Abenteuer vorbereitet und ihr setzt euch an euren PC, um mit dem selbstrechnenden Chrarakterbogen einen neuen Helden für eine epische Queste zu erstellen. Doch wie solltet ihr eure AP verteilen?

Solltet ihr lieber erst alle Eigenschaftswerte auf 14 steigern, damit ihr in möglichst vielen Talenten gut seid, oder wäre es besser die Fertigkeitswerte in einigen wichtigen Talenten zu steigern, um in diesen hohe QS erzielen zu können?

Wie sehr lohnt es sich die Leiteigenschaft der Kampftechnik zu steigern, um mehr TP zu verursachen?

Gibt es eine Eigenschaft die ihr als „Dump Stat“ nutzen könnt, um mehr AP in eure Zauber investieren zu können?

Plötzlich seht ihr euch mit einer schier unendlichen Zahl an Fragen konfrontiert, die ihr beantworten und Entscheidungen, die ihr treffen müsst.



Ich habe mich einmal mit der Frage beschäftigt, wie gut Eigenschafts und Fertigkeitswerte in DSA5 sind. Dazu habe ich eine Art Algorithmus entwickelt mit dem man bestimmen kann, wie hoch EW gesteigert werden sollten, um eine möglichst optimale Verteilung für seine investiereten AP zu erhalten.

Im Anhang dieses Posts werdet ihr eine Word-Datei finden die meine Rechnung auf 4 Seiten genau erklärt. Diese Bezieht sich auf DSA 5, allerdings sollte sie auch auf DSA 4 übertragbar sein, da das Prinzip der 3W20 Probe gleich geblieben ist

Wen eine Implementierung des Algorithmuses interessiert, dem empfehle ich die "Eigenschaftswert-Statistik" aus dem Scriptorium.

Dieser Thread soll vorallem der Diskussion des im Anhang beschriebenen Algotithmuses dienen.




Ich würde den Text der Worddatei einmal wie folgt zusammenfassen, empfehle euch aber lieber die 4 Seiten der Datei zu lesen und vielleicht auch mal ein wenig selbst von Hand zu rechnen:

Angenommen mein EW ist 8.

Dann würfele ich in 40% der Fälle eine Zahl <= meinem EW

In diesen 40% (p=40%) der Fälle wäre es keine Gute Idee gewesesen den EW zu steigern, weil ich nichts dazu gewinne. Die AP welche für die Steigerung ausgegeben wurden, wurden verschwendet.

U1 = -1*Kosten der Steigerung

In 60% (q=60%) der Fälle wäre es aber eine Gute Idee gewesen, nämlich dann wenn ich eine Zahl >8 würfele. Allerdings lässt sich schwer sagen wie gut es in diesen 60% war den EW gesteigert zu haben.

Um dies zu berechnen nutze ich ein Konzept aus der Volkswirtschaftslehre, die Opportunitätskosten. Opportunitätskosten kann man in diesem Zusammenhang als die Kosten der nächstbesten Alternative verstehen (für eine genaue Erklärung empfehle ich ein Youtube Tutorial).

Es wird also versucht folgende Frage zu beantworten: Wenn ich den EW nicht gesteigert hätte, was hätte ich dann tun müssen um das selbe Ergebnis zu erzielen?
Die Antwort auf diese Frage ist: Ich hätte alle FW um +1 steigern müssen und dafür AP ausgeben müssen.
U2 = Kosten jeden FW um +1 zu steigern - Kosten um den EW um +1 zu steigern
Diese Kosten werden mit den Kosten für das Steigern, des EW verglichen und eine Differenz gebildet.


Zuletzt wird der Erwartungswert für das Eintreten eines dieser Ereignisse berechnet.
E(U) = p*U1 + q*U2

U1 wird immer negativ sein. Deswegen ist der erste Summant auch immer negativ.
U2 kann als einziger Summant positiv sein. ob E(U) größer 0 ist hängt also von diesem Summanten ab.

Mit steigendem EW steigt auch p und q sinkt. Damit sinkt auch der Einfluss vom zweiten Summanten und damit U2 auf E(U) so lange bis E(U) kleiner als 0 ist. Sollte E(U) < 0 sein sollte der EW nicht mehr gesteigert werden. Und umgekehrt gilt: solange E(U) > 0 sollte der EW gesteigert werden.

E(U) ist der erwartete Nutzen, des Steigerns. Hier ein Beispiel, das erklärt, worum es sich dabie handelt:
Ihr habt 150€ und geht zum Autohändler, um dort einen Gebrauchtwagen zu Kaufen. mit 40% Warscheinlichkeit wird euch ein kaputtes Auto verkauft, das werrtlos ist. Mit 60% Warscheinlickeit könnt ihr ein für 150€ kaufen was eigentlich 300€ wert ist. Eurer Erwarteter Nutzen E(U) ein Auto zu kaufen ist: E(U) = 0,4*0€ + 0,6*300€ - 150€ = 50€. Da 50€ > 0€ solltet ihr ein AUto kaufen, da ihr im Mittel davon ausgehen könnt Geld zu verdienen.
Dateianhänge
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Ungelesener Beitrag von WeZwanzig »

crioder hat geschrieben: 05.02.2021 22:01 In diesen 40% (p=40%) der Fälle wäre es keine Gute Idee gewesesen den EW zu steigern, weil ich nichts dazu gewinne.
Aber auch nur, wenn man davon ausgeht, dass TaP* (DSA4.1) bzw. QS (DSA5) irrelevant sind.
“Protection and power are overrated. I think you are very wise to choose happiness and love.”
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crioder
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Ungelesener Beitrag von crioder »

WeZwanzig hat geschrieben: 05.02.2021 22:07
crioder hat geschrieben: 05.02.2021 22:01 In diesen 40% (p=40%) der Fälle wäre es keine Gute Idee gewesesen den EW zu steigern, weil ich nichts dazu gewinne.
Aber auch nur, wenn man davon ausgeht, dass TaP* (DSA4.1) bzw. QS (DSA5) irrelevant sind.
Du scheinst mich missverstanden zu haben.

Wenn ich meinen EW von 8 auf 9 steigere und dann eine 6 würfele, war das steigern nutzlos, da TaP/QS gleich hoch gewesen wären egal ob ich einen EW von 8 oder 9 hatte.

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

In den 60%, wo ich die Probe schaffe, macht es aber einen Unterschied, wie viele TaP* bzw. QS ich übrig behalte.

Kennst du diese Seite?
http://dsa5.mueller-kalthoff.com/

Die kann einem schön zeigen, unter welchen Umständen sich höhere Eigenschaften mehr oder weniger lohnen als hohe Fertigkeiten. Da kann man auch einstellen, ob man QS übrig behalten will und so. Aber da werden nicht die AP-Kosten berechnet. Ich finde es aber auch schwierig, da mit AP-Kosten zu argumentieren. Eine Eigenschaft hat man ja im ganz vielen Proben. Der FW nutzt nur für eine Eigenschaft. Beachtet deine Berechnung das?

Bin gerade am Handy und kann mir das Dokument da nicht ansehen.
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crioder
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Ungelesener Beitrag von crioder »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 07.02.2021 09:11 In den 60%, wo ich die Probe schaffe, macht es aber einen Unterschied, wie viele TaP* bzw. QS ich übrig behalte.

Kennst du diese Seite?
http://dsa5.mueller-kalthoff.com/

Die kann einem schön zeigen, unter welchen Umständen sich höhere Eigenschaften mehr oder weniger lohnen als hohe Fertigkeiten. Da kann man auch einstellen, ob man QS übrig behalten will und so. Aber da werden nicht die AP-Kosten berechnet. Ich finde es aber auch schwierig, da mit AP-Kosten zu argumentieren. Eine Eigenschaft hat man ja im ganz vielen Proben. Der FW nutzt nur für eine Eigenschaft. Beachtet deine Berechnung das?

Bin gerade am Handy und kann mir das Dokument da nicht ansehen.
Ja, dass die EW Steigerung für alle Fertigkeitsproben gilt wird beachtet.

Die Berechnung versucht folgende Entscheidung zu optimieren:

Soll der EW gesteigert werden oder nicht?

Da EW keinen Einfluss auf FP/QS haben ist das also egal.

Die eine Ausnahme dieser Aussage bilden Proben in denen ich einen W20 größer meinem EW würfele, dann könnte ich tatsächlich mehr FP errreichen, wenn mein EW höher wäre. Deswegen werde in diesen Situationen die Kosten den FW zu steigern auch berücksichtigt.



Ja die Website kenne ich. Aber ich habe mein eigenes Excel-Tool mit dem Ich auch Erwartungswerte für die QS und FP erhalten und außerdem auch Sammelproben berechnen kann.

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Denderajida_von_Tuzak
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Wie hoch sollten EW gesteigert werden bevor FW/TaW gesteigert werden - Eine Analyse

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Ich glaube nicht, dass sich das Problem so einfach lösen lässt. Warum:

Wenn ich von DSA4 ausgehe:
- Du hast 8 Eigenschaftswerte. 2 oder 3 von denen gehen in die Talentproben (und Zauberproben) ein. Eine Eigenschaftssteigerung ist nicht nur für eine Talentprobe relevant, sondern kann es für Dutzende sein.
- Es gibt ungefähr 100 Talente, auf die geprobt werden kann, plus die Kampftalente, die einem anderen Probenmechanismus unterliegen (der aber auch von den Eigenschaftswerten abhängt. Davon kommen eine niedrige zweistellige Zahl häufig vor (je nach SL-Geschmack: bspw. Athletik, Akrobatik, Körperbeherrschung, Klettern, Reiten, Selbstbeherrschung, Sinnenschärfe, Menschenkenntnis, Überreden, Überzeugen, Wildnisleben, Sagen/Legenden, Pflanzenkunde, Tierkunde, Heilkunde Wunden, Kochen, Holzbearbeitung, Grobschmied, Lederarbeiten, Schneidern). Punkte in einem Talent bringen dir nur selten was für andere Talentproben.

Wenn man versucht, alles auf eine potentielle Probe zu reduzieren, müsste man die Eigenschaftkosten entsprechend proportionalisieren (welche Eigenschaft kommt wie häufig vor, und wie wichtig sind die Proben, in denen sie vorkommt)... oder man betrachtet eine nach relativer Probenhäufigkeit gemeinsame TaP*-Verteilung aller möglicher Proben über einem 8-Dimensionalen Raum (eine Dimension je Eigenschaft). Beides ziemlich hässlich.

Für die TaP* spielt die Eigenschaftshöhe schon eine Rolle, und zwar in dem Bereich, in dem du eine Probe ohne Ausgleichspunkte nicht schaffen würdest, sie mit Punkten aus dem TaW aber bewältigen kannst. Wenn du in deinem Beispiel keine 6 würfelst sondern eine 9, würdest du bei EW8 ein oder zwei (falls die Eigenschaft doppelt geprobt wird) Punkte weniger übrig behalten als bei EW9.


Als Daumenregel dürfte ausreichen:
1a) die wichtigsten Fähigkeiten (Waffen-TaW bei Kämpfern, 2-3 Zauber bei Magiekundigen) relativ schnell maximieren oder nahe ans Maximum bringen
1b) grundlegende SFen erwerben
1c) zentrale Fähigkeiten auf einen Bereich von 7+ bringen, ein zweistelliger Betrag ist noch besser (aber bspw. bei körperlichen Talenten in DSA4 auch teuer)
2) Dumpstats (EW <10) zumindest in einen zweistelligen Bereich bringen
3) wenn das erreicht ist, Eigenschaften in die Höhen bringen, die man für Ausbau-SFen braucht, diese erwerben, und sonstige Talente nachziehen.

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

In DSA5 gibt es weniger Talente als in DSA4.1. Der Einfluss der Eigenschaften auf die Kampfwerte ist weniger komplex. Das ließe sich schon berechnen. Aber abzuwägen, wie "wertvoll" verschiedene Talente sind, stelle ich mir auch für DSA5 stochastisch schwierig vor.

Ich gestehe, ich habe mir die Berechnung nicht angesehen. Neugierig bin ich ja schon, aber nie wach und konzentriert genug.

Kannst du, @crioder, mal zusammen fassen, was dein Algorithmus rät? Wann ist es denn nun schlauer, Eigenschaften zu steigern und wann Fertigkeiten? Welche Art von Aussagen kann der treffen?
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Ungelesener Beitrag von crioder »

Denderajida_von_Tuzak hat geschrieben: 08.02.2021 22:03
Wenn man versucht, alles auf eine potentielle Probe zu reduzieren, müsste man die Eigenschaftkosten entsprechend proportionalisieren (welche Eigenschaft kommt wie häufig vor, und wie wichtig sind die Proben, in denen sie vorkommt)


Als Daumenregel dürfte ausreichen:
1a) die wichtigsten Fähigkeiten (Waffen-TaW bei Kämpfern, 2-3 Zauber bei Magiekundigen) relativ schnell maximieren oder nahe ans Maximum bringen
1b) grundlegende SFen erwerben
1c) zentrale Fähigkeiten auf einen Bereich von 7+ bringen, ein zweistelliger Betrag ist noch besser (aber bspw. bei körperlichen Talenten in DSA4 auch teuer)
2) Dumpstats (EW <10) zumindest in einen zweistelligen Bereich bringen
3) wenn das erreicht ist, Eigenschaften in die Höhen bringen, die man für Ausbau-SFen braucht, diese erwerben, und sonstige Talente nachziehen.
Tatsächelich wird die relative Wichtigkeit einer Talentprobe schon durch ihren Steigerungsfaktor berücksichtigt. Singen ist eben nicht umsonst günstiger als Sinnesschärfe (DSA5).

Die Daumenregel kommt sicherlich ganz gut hin.


Advocatus Diaboli hat geschrieben: 09.02.2021 06:54 In DSA5 gibt es weniger Talente als in DSA4.1. Der Einfluss der Eigenschaften auf die Kampfwerte ist weniger komplex. Das ließe sich schon berechnen. Aber abzuwägen, wie "wertvoll" verschiedene Talente sind, stelle ich mir auch für DSA5 stochastisch schwierig vor.

Ich gestehe, ich habe mir die Berechnung nicht angesehen. Neugierig bin ich ja schon, aber nie wach und konzentriert genug.

Kannst du, crioder[/mention], mal zusammen fassen, was dein Algorithmus rät? Wann ist es denn nun schlauer, Eigenschaften zu steigern und wann Fertigkeiten? Welche Art von Aussagen kann der treffen?
Gerne:
Im Input sind alle Talente vermerkt. Es wrd in wichtige und unwichtige Talente unterschieden, d.h. die Analyse wird 2x durchgeführt. EInmal unter Beachtung aller Talente und einmal nur unter Beachtung der als wichtig markierten Talente.
Input.PNG
Gleich zu beginn Fällt auf, dass KL und IN besonders oft und auch besonders oft bei teuren Talente abgeprobt wird. KK hingegen wird fast garnicht abgeprobt, niemals bei einem D Talent und fast ausschließlich bei A und B Talenten. Hier erscheint es meistens also sinnvoll lieber FW zu steigern, als den EW KK.
Teilprobenstatistik.PNG
Dies zeigt sich besonders wenn man sich anguckt wie teuer es wäre Alle FW um +1 zu steigern für jede Teilprobe auf einen bestimmten EW. Hier zu erst für alle Talente:
alle Talente FW Kosten.PNG
alle Talente FW Kosten.PNG (3.39 KiB) 2559 mal betrachtet
und hier für alle wichtigen Talente:
Foto im nächsten Post, weil scheinbar nicht mehr als 3 Bilder pro Post erlaubt sind.

crioder
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Ungelesener Beitrag von crioder »

Hier die Kosten für alle wichtigen Talente:
wichtige Talente FW Kosten.PNG
wichtige Talente FW Kosten.PNG (3.28 KiB) 2551 mal betrachtet
Fraglich ist also welche Verteilungen der EW empfohlen werden:
Hierbei habe ich nochmal in 2 Kampfkonzepte unterschieden. Einmal einen Kämpfer mit einer Schadenschwelle von GE = 15 und einen Krieger mit KK =14. Dies ist notwendig, da die Leiteigenschaft auch die PA und TP erhöhen kann.

Die erste Reihe (wo SUM=100) zeigt die empfohlende Verteilung bei Heldenerschaffung, darunter findet sich die vom Programm final empfolende Verteilung.
Auf der Linken seite wurden alle Talente berücksichtigt, auf der Rechten nur alle wichtigen.

Der GE Kämpfer:
GE Kämpfer.PNG
Der KK Kämpfer:
KK Kämpfer.PNG
Die untere Tabelle gibt grafisch die Rechenergebnisse des letzten Berechnungsschritts wieder. Sollte die Zahl grün, also >= 0 sein, sollte auf diesen EW gesteigert werden.
Zu interpretieren ist die Zahl wie folgt:
Der 14 Punkt in KK kostet den KK Kämpfer 15AP. Er erhält dafür Paradepunkte, und eine Höhere warscheinlichkeit Proben zu bestehen im Wert von 19.4AP hat also 19.4-15AP = 4.4AP (die grün markierte Zahl) verdient und sollte deswegen den EW auf 14 steigern. der 13. Punkt allerdings wäre ein Verlustgeschäft, da der Spieler keinen PA Punkt erhält. Allerdings kann der Verlust des 13. Punktes von -2,8 AP durch den Gewinn des 14. Punktes von 4.4 AP ausgeglichen werden und es sollte trotzdem bis zum 14. EW gesteigert werden.




Kurze Zusammenfassung der Analyse Ergebnisse:

MU. KL und IN sollten fast immer auf 14 gesteigert werden. Eine ausnahme bilden Charaktere denen Wissenstalente total egal sind. Diese Können KL durchaus etwas, aber nicht total ignorieren.

CH sollte selbst von sozial Charaktere nicht über 11 gesteigert werden. Hier wäre es scheinbar besser seine AP in FW zu investieren, um in den Vergleichsproben hohe QS zu erzielen.

FF wollte nur von Fernkämpfenden Handwerkern gesteigert werden.

GE ist die Bessere Leiteigenschaft, als KK, da mehr (teure) Proben auf GE gewürfelt werden und mehr Werte (INI und AW) von GE abgeleitet werden. KK kann dies etwas dadruch ausgleichen, dass die Schadensschwelle für viele KK Waffen nur bei 14 liegt. Jedoch werden einfach zu wenige teure Talentproben auf KK gewürfelt, damit es sich lohnt diesen Wert besonders hoch zu steigern.
(Natürlich sollte ein Spieler mit Zweihänder trotzdem irgendwann KK = 17 anvisieren, meine Analyse zeigt nur, dass dies vermutlich AP verschwendung ist und er lieber erstmal mehr AP in Lebenspunkte investieren sollte)

KO ist ein extrem mächtiger Wert 2 Lep pro KO punkt, und doppelter Einfluss auf die ZK machen KO fast zu einem stock 14er Wert. AUßerdem wird er in den teuren Talenten Körperbeherrschung und selbstbeherrschung abgeprobt und ist Vorraussetztung für die Belastungsgewöhnung.

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass es einen besonders großen Einfluss hatte, ob ein EW mehrfach in D Talenten abgeprobt wurde. Sobald ein EW 2x in D-Talentproben vorkommt wird es sehr attraktiv ihn auf 14 zu steigern, da alternativ den FW der Talente, um je 1 je Teilprobe zu steigern schon 2*4=8AP kosten würde.

Jorn Ulfdrson
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Wie hoch sollten EW gesteigert werden bevor FW/TaW gesteigert werden - Eine Analyse

Ungelesener Beitrag von Jorn Ulfdrson »

Vielen Dank für Deine Arbeit und die zusammenfassende Analyse. Deine Ergebnisse sind für die Generierung sehr aufschlussreich und helfen mir bei der Gestaltung der Helden (auch der meiner Spieler) entsprechende Hinweise geben zu können. Nicht im Sinne von Regeloptimierung sondern mehr im Sinne von inneraventurischer Stimmigkeit.

lgrall
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Ungelesener Beitrag von lgrall »

Wow, tolle Analyse @crioder ! Hast Du einmal untersucht, wie sich das Ergebnis bei Zauberkundigen ändert? Viele Zauber proben ja auch CH. Würdest Du Dein Excel-Tool eventuell teilen? Herzlichen Dank!

KleinerIrrer
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Wie hoch sollten EW gesteigert werden bevor FW/TaW gesteigert werden - Eine Analyse

Ungelesener Beitrag von KleinerIrrer »

Es sieht mir so aus, als betrachtest du in deiner Analyse die Teilproben einzeln. Übersiehst du dabei vielleicht, dass +1 FW auch dann ein positiver Effekt sein kann, wenn U1 eintritt? (Weil der FW auf alle drei Teilproben angewendet werden kann.)

Wenn das der Fall ist, unterschätzt du den Wert von +1 FW eventuell deutlich.

Erithel
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Wie hoch sollten EW gesteigert werden bevor FW/TaW gesteigert werden - Eine Analyse

Ungelesener Beitrag von Erithel »

Find die Analyse auch sehr cool! Danke @crioder für dieses Modell. Habe mich prompt etwas genauer damit beschäftigt und möchte gerne aufzeigen, wie sich die Modellierung für mich darstellt. Die folgende Abhandlung ist sicher dem Abstract Nonsense zuzuordnen, aber vielleicht interessiert es ja trotzdem wen :)

Die Modellierung stellt sich für mich wie folgt dar:

Gegeben: Eigenschaftswert(EW) (+evtl. andere Informationen zum Grundzustand)
Annahme: Es wird eine Probe gewürfelt, die EW enthält
Handlungsoptionen:
(A) EW+1 steigern
(B) FW+1 aller Talente die gewählten EW verwenden
(C) nichts steigern

Vermeintliche Modellaussage: Ist es "besser" (A) oder (B) zu wählen?
Aus meiner Sicht ideale Modellaussage: Ist es "besser" (A), (B) oder (C) zu wählen?
Tatsächliche Modellaussage: siehe unten (sowie Erläuterung was "besser" heißt)

AP-Kosten:
(A) 15 AP (bzw. Vielfache wenn EW > 14)
(B) Summe(EW in Talent enthalten, Talente) Stf AP (bzw. Vielfache wenn FW > 12) (siehe auch Tabelle oben)
(C) 0 AP

FP/TaP im Vergleich zu (C):
(A) (B) (C)
Fall U1: Würfelwurf <= EW 0 +1 0
Fall U2: Würfelwurf > EW +1* +1* 0
*eigentlich gilt das nur falls die Probe auch geschafft wird ..., da hier aber (A) mit (B) verglichen wird, ist das nicht relevant

Das Modell vergleicht im Fall U1 zwischen (A) und (C) und im Fall U2 zwischen (A) und (B). Das Bewertungskriterium ist hier in beiden Fällen: AP-Kostenunterschied bei Ergebnisgleichheit.

Im Fall U1 wird allerdings nicht (A) mit (B) verglichen sondern (A) mit (C). Um hier (A) mit (B) mit dem gleichen Bewertungskriterium zu vergleichen, müsste Ergebnisgleichheit angenommen werden. Demnach ist die Annahme: Im Fall U1 sind (B) und (C) gleich gut. Und jetzt die entscheidende Frage: Ist das sinnvoll?

Es ist nicht ganz einfach diese Frage zu beantworten. Die Annahme ist wir würfeln ein Talent, dass EW enthält. Ist es gleich gut FP+1 zu erhalten, dafür aber die Kosten für die Steigerung aller Talente, die EW enthalten, gezahlt zu haben, wie nichts zu zahlen, aber halt nur FP zu bekommen? Da wir davon ausgehen können, dass es immer besser ist AP auszugeben als aufzusparen. Geht der Fall (C) also davon aus, dass wir die AP für etwas ausgeben, dass unsere Probe nicht beeinflusst (also bspw. eine Eigenschaft oder ein Talent, das bei keiner der Proben auf EW relevant wird) Am Ende ist also die Annahme: Es ist gleich gut in Talente die EW enthalten zu investieren wie in Talente die EW nicht enthalten. Diese Annahme ist natürlich nicht präzise erfüllt, aber wie groß sind die Abweichungen? Da wird es dann echt kompliziert ...
Eine andere Art das zu formulieren ist, dass wir den Nutzen von FP+1 mit den Kosten um das zu erreichen gleich setzten, also letztendlich, dass alle Fertigkeitskosten perfekt gebalancet sind. Da man aber natürlich persönliche und charakterspezifische Vorlieben hat, ist das nicht immer erfüllt.

Zuletzt versuche ich das noch einmal an einem Bsp abzuschätzen:

Bsp: Ich hab einen Krieger, und möchte entscheiden, ob ich (A) KK steigere, (B) die AP in Talente investiere, die KK enthalten (der Einfachheit wählen wir unseren aktuellen Favoriten: Schwimmen) oder (C) die AP in Talente investiere, die nicht KK enthalten (der Einfachheit halber wählen wir unseren aktuellen Favoriten(mit gleichem Stf): Kriegskunst). Unter der Modellannahme finden wir es gleich gut Schwimmen zu steigern wie Kriegskunst. Anders gesagt wird angenommen, dass der Nutzen für FP+1 in KK-Talenten (bzw. Schwimmen) den AP-Kosten entspricht, also 19 AP (2 AP). Sagen wir der nutzen sei x mal so hoch, dann ergibt sich im Allgemeinen:

U1 = - 15 AP + (1-x)*19 AP

Sollte ich also Schwimmen zB 1,5 mal so gerne wie Kriegskunst skillen wollen würde sich U1 doch deutlich verändern (-5,5 AP). In dem Fall wird es also doch deutlich attraktiver (B) zu wählen, als (A).

Am Ende ist das Modell aber sicher eine gute Approximation. Insbesondere, wenn man wissen will, was allgemein "besser" ist und nicht was für einen Fischer der gerne schwimmt oder einen Zwerg der ständig zecht, besser ist.

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