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von X76
13.09.2021 10:21
Forum: Generierung & Charakterentwicklung
Thema: Praiosgeweihter
Antworten: 43
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Praiosgeweihter

Samweis hat geschrieben: 11.09.2021 09:55Seine wichtigste Aufgabe sieht er darin, dass Licht Praios in die Welt zu tragen. Für meinen Praiosgeweihten würde das Seelenheil im Vordergrund stehen, dass ist das eherne Gesetz. Er würde also nicht (in erster Linie) versuchen die weltlichen Gesetze durchzusetzen (dafür gibt es die weltliche Ordnung), sondern die göttlichen. Frevler werden verfolgt,erhalten aber die Möglichkeit zur Buße. Magie und anderes ist im guten Sinne verwendet, legitim, jedoch ist Magie eine große Macht, die korrumpieren kann. Er erwartet nicht von seinen Mitreisenden, dass sie sich in Praios Gebote halten, sehr wohl aber, dass sie sich an die Gebote/ Gesetze der 12 halten. Ein Dieb, der im Sinne Phex handelt, handelt (für sein Seelenheil) legitim, genauso ein Magier, der sich an die Gebote Hesindes hält. Er achtet selbstverständlich die weltliche Ordnung und hält sich selber strikt an die Regeln Praios, Denunziantentum steht nicht darauf, aber wenn er von einem Richter gefragt wird, ob sein Freund XXX wirklich Baron YYYs Silberkette gestohlen hat, dann sagt er aus, dass er XXX am Tage danach mit der Kette gesehen hat. Als stark geschichtsinteressierter Mann, weiß er von verschiedenen Sprachen und Kulturen und versteht, dass es egal ist, welchen Namen man den Göttern gibt, wenn man sie achtet und sich an ihre Gebote hält. Ob man jetzt Ingrimm Angrosch nennt, ob man Peraine Satuaria nennt, ist zweitrangig, solange man die Aspekte wahrt.
Im 12 Götterkult insbesondere für einen Praiosgeweihten ist das schon zu weit von der Lehre entfernt und eine viel zu kosmische Denkweise.

Dort wo das Silem Horas Edikt gilt (z.B. Mittelreich) https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Silem-Horas-Edikt ist die Sache völlig klar und man weiß genau wer anzubeten ist und alles andere ist Ketzerei (die man inzwischen jedoch in Teilen dulden muss und nicht mehr verfolgen darf). Richtig und akzeptiert ist so ein Irrglaube aber deshalb noch lange nicht. In der Praxis gibt es aber auch im Reich unzählige praktizierte Ausnahmen (z.B. Flussvater und Feen in Albernia, Angrosch und die Zwerge uvm.).

Die alte Freiheit (siehe Glaube in Nostria und Andergast, wo man schon mal getrost "Praios, Nagrasch und der Fee des Waldes in einem Atemzug für den sonnigen Jagdtag danken kann..." ist man nie wirklich losgeworden. Aber selbst in der schönen freien Götterwelt sind das alles verschiedene Wesen.

Vermutlich wissen nicht einmal die Götter selbst wer hinter welchem Glauben oder Wirken steckt. Gut möglich das beispielsweise Rastullah der geschickte und versteckte Plan zur Weltherrschaft von Phex (des Namenlosen oder sonst wem ist)...

Letztendlich kocht jeder im Himmelreich sein eigenes Süppchen und jeder schneidet sich vom Seelenkuchen so viel wie möglich ab.

Die Menschen können hingegen nur glauben und oft werden sie sich auch auf dem Holzweg befinden. Für sie zählt aber nicht, was wirklich ist, sondern was aktuell "angesagt" ist (wie eben z.B. das vom Edikt festgelegte einzig wahre Pantheon das es zu verehren gilt).

Dennoch ist auch ein Geweihter stets ein Kind seiner Kultur und zwischen dem nostrischen Praiosgeweihten und seinem Kollegen aus dem Reich liegen Glaubenswelten! Zusammengehalten durch den Glauben an Praios und viel Diplomatie. Der Nostrier predigt nicht von den Überderischen, wenn er im Reich ist und der Kollege muss sich mit seinem "es gibt nur die 12e" beim Besuch in Nostria zurück halten.

Der zitierte "stark geschichtsinteressierter Mann, weiß er von verschiedenen Sprachen und Kulturen und versteht" kennt vielleicht diese Feinheiten und gerät deshalb nicht in Gefahr, z.B im Mittelreich eine verschärfte Befragung bezüglich seiner Ketzerei zu erhalten. Für den Junggeweihten aus der Stadt des Lichts tun sich vermutlich schon Abgründe auf, wenn er die Grenzen Garethiens überquert (also lange bevor er das "heilige Ediktland" und das Reich verlässt) und wahrscheinlich ist er am Verzweifeln, wenn er nach Nostria, Thorwal, Al Anfa reist...


"die große Erkenntnis" die ein offener, reisender Mensch vermutlich gewinnen kann ist, dass man sehr viel mehr Zutaten als 12 (1, 2... es gibt so viele Glaubensvorstellungen) in einen Topf werfen kann und damit seinen eigenen Glauben zusammen kochen kann. Was man aber nur an wenigen Orten auch ausleben kann. :wink: