Wie ausführlich eine Hintergrundgeschichte ausfällt, hängt sehr stark von zwei Faktoren ab:
A) Wofür brauche ich den Charakter?
B) Wie steht die Spielleitung zu Hintergrundmaterial zum SC?
Für einen One Shot - gerade auf Cons - schreibe ich eher auf, was meinen SC motivieren könnte, damit die SL es leichter hat sie schnell ins Abenteuer zu integrieren. Wenn es ein reiner Con-Charakter ist, womöglich ein spontaner Entwurf in einem mir fremden System, sind die Hintergründe dann auch eher lose und ich bediene mich an Klischees (auch um sie zu brechen). Solche Figuren geraten dann auch meist gradlinig.
Kampagnencharaktere hingegen bekommen von mir einen eigenen dramaturgischen Bogen. Einen Konflikt, der meist auch der Grund ist, warum sie als Spielercharakter losgezogen sind, und Potential für zukünftige Entwicklungen. Keine abgeschlossene Geschichte, die dann in Zukunft irrelevant ist.
Eine Ausnahme von dieser Regel bilden Charaktere, die vorher schon in anderen Runden gespielt wurden - wobei der Übergang zwischen einem erlebten AB in fremder Runde und einem, das man sich für den Hintergrund nur ausgedacht hat, ja auch fließend ist. Ich halte beides für grundsätzlich unproblematisch.
Am liebsten arbeite ich hier mit der SL zusammen und biete in der Hintergrundgeschichte Stellen an, an denen man mit der Gruppenhandlung einhaken kann. Aber auch nicht muss. Idealerweise bieten die dramaturgischen Bögen auch ohne Verknüpfung mit dem Hauptplot die Möglichkeit von mir als Spielerin in Eigenregie vorangetrieben zu werden.
Viel von dem Material zu einem SC verfasse ich für mich oder hab es nur im Kopf. Denn wie der der SL übermittelte Umfang in Seiten oder Zeichen einer Hintergrundgeschichte ausfällt, hängt von den Vorlieben der SL ab. Ich habe SL, die wollen neben dem Bogen gar nicht mehr als drei Stichpunkte. Und solche, die gerne ausführlich alle Personen des Haushalts aufgelistet haben möchten, in dem der SC aufgewachsen ist. Wenn ich weiß, dass es Verwendung findet, schreibe ich das doch gern alles auf.